Situation der deutschen Medienlandschaft

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overkott
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Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von overkott »

Rechtsradikale in Redaktionsstuben: Ist Julia B. eine Zeitbombe?

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Niels
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Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Niels »

Deine Beiträge sind vielleicht "polythematisch", aber dennoch zumeist sinnfrei. :anton:
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CIC_Fan

Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von CIC_Fan »

overkott hat geschrieben:Rechtsradikale in Redaktionsstuben: Ist Julia B. eine Zeitbombe?
Themenverfehlung setzen nichtgenügend

Caviteño
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Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Caviteño »

Im engeren Sinne gehört facebook vielleicht nicht zu den Medien, zu den sog. "sozialen Medien" wird es aber in jedem Fall gerechnet. Facebook hat mit Minister Maas vereinbart, "hate speech" zu löschen. Diesen Artikel hat es getroffen:

Negativbilanz - Treten Sie zurück, Frau Merkel

Der Autor kommentiert das im zweiten Artikel wie folgt:
„Pass auf, dass du keine Schwierigkeiten bekommst!“, meinten Verwandte, die unter dem 3.Reich und der DDR gelitten hatten, zu meinem Artikel „Treten Sie zurück, Frau Merkel“. Freunde in China fragten: „Wird das nicht zensiert? In China schon. Beim zweiten Mal bekommst du Besuch. Ernannte oder selbsternannte Wächter der Moral klopfen an die Tür und wollen mit dir <Tee trinken>“. Lachend wehrte ich ab: Bei uns gibt es keine Zensur. Deutschland ist frei. Immerhin, ein komisches Gefühl blieb. Und plötzlich war mein Artikel „Treten Sie zurück, Frau Merkel“ nicht mehr auf facebook bei TichysEinblick zu finden. Ganz entsprechend der Maas´schen Vorgaben an Facebook.
Zuerst schränkt man die Meinungsvielfalt in den Medien ein, dann die Meinungsfreiheit. Meine Verwandten und den Freunden aus den USA, China, Thailand und Burma musste ich nun in großer Scham vermelden, dass nach der eingeschränkten Meinungsvielfalt in Deutschland anscheinend der nächste Schritt gegangen wird. In den sozialen Medien wird die Meinungsfreiheit eingeschränkt. Wie immer im Namen des Guten: Zensur gegen gegen „Hate Speech“. Meine Aufforderung zum Rücktritt, auch kritische Meinungen zum Islam auf Facebook: Weg [Punkt] DELETE! Ich war fassungslos.
Und dann das ungute Gefühl: Auf welchen Listen stehe ich jetzt?
Merkel-Kritik auf Facebook gelöscht - Frau Merkel, treten Sie zurück, die zweite

Er führt weiter aus:
Das Problem wird noch dadurch verschärft, dass die Menschen das Gefühl erhalten haben, man könne den Medien nicht mehr trauen, selbst wenn sich wie jetzt hie und da ganz schwache Kritik regt. So hat es die ehemalige FDJ-Sekretärin geschafft, ein Meinungskartell zwischen Politik und Medien zu errichten. Eine moralische Hand wäscht die andere – in Unschuld.
Und in der Sommerpressekonferenz spielen die Medien ihre Rolle als Hofberichterstatter perfekt. Fast ausnahmslos zahme Fragen, bloß keinen Konflikt riskieren, niemals nachbohren. Mehr als leise Kritik wird in den Medien nicht geäußert. Man muss schon zwischen den Zeilen lesen. An was erinnert mich das bloß? Die Fundamentalkritik, die in jeder Demokratie auch sein muss und beispielsweise im Spiegel gegen Kohl Alltag war, ist heute undenkbar.
(...)
Seit 2005 ist Merkel an der Macht. Seit 10 Jahren werden mit vereinten Kräften von Politik und Medien die Probleme verschwiegen oder verniedlicht und Kritiker ausgegrenzt. Spricht der kleine Mann an, was ihn bewegt, wird er, wenn es gut geht ausgelacht, im schlimmsten Fall wird er zum Nazi gestempelt. In jedem Fall ist er mit seiner Meinung dumm, und die der herrschenden „Elite“ ist die einzig denkbar richtige.
(...)
Merkel weiß ganz genau, dass sie sich bei ihren Entscheidungen auf die Medien verlassen kann. Genau deshalb spiegeln ihre Entscheidungen von der Energiewende bis zur Europa- und Flüchtlings-/Einwanderungspolitk die Ideologie der politisch korrekten Ökobourgeoisie. Als ehemalige FDJ-Funktionärin weiß sie, wie eine Partei auf Linie gebracht wird. Der autoritäre Denkweise der herrschenden Medien kommt dies durchaus entgegen. Und Merkel weiß genau, dass sie kein Jahr überstünde, sähe sie sich der gleichen hämischen gnadenlosen Medien-Kritik gegenüber, die Kohl verkraften musste.
Stimmt - wie wurde hämisch von den Medien - insbesondere dem Spiegel - über Kohl berichtet! Birne - war noch ein harmlose Bezeichnung.
und dann wundert man sich in den Redaktionsstuben, daß die Auflagen in den Keller gehen..... :patsch:

Caviteño
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Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Caviteño »

Das Mißtrauen hat Gründe
Aber ist es wirklich so absurd, daß viele Bürger den etablierten Medien und offiziellen Stellen in Deutschland nicht mehr vertrauen?
Einer Bundesregierung, die in nur wenigen Monaten mehr als eine Million Asylsuchende nach Deutschland geholt hat? Die selbst nicht weiß, wer und wie viele Asylsuchende sich hierzulande aufhalten? Die wider besseres Wissen behauptet, mit der Flüchtlingswelle kämen keine Terroristen ins Land.
Die beteuert, die Asylkrise verursache keine Kosten für den Steuerzahler und dabei die Rücklagen des Gesundheitsfonds für die Versorgung von Asylbewerbern plündert? Die versichert, die Asylsuchenden seien in ihrer großen Mehrheit gut ausgebildet und schon bald in Lohn und Brot, um Renten, Wohlstand und Wirtschaft zu sichern?
Und die Medien? Jene Zeitungen, Magazine, Nachrichtensendungen und Internetportale, die nicht müde werden, die große Asylwelle als kulturelle Bereicherung anzupreisen? Die ihren Nutzern Frauen und Kinder mit Kulleraugen präsentieren, während die Schlangen vor den Asylbehörden fast ausschließlich aus Männern bestehen?
Die die Herkunft von ausländischen Straftätern verschweigen? Die dutzende Geschichten über syrische Flüchtlinge veröffentlichen, die angeblich 500-Euro-Scheine gefunden und zur Polizei gebracht haben? Die Meldungen über sexuelle Massenübergriffe an Silvester aber tagelang unter den Tisch fallen ließen?
Die Berichte über Kriminalität von Asylsuchenden verheimlichen? Die Kritiker der Asylpolitik wahlweise als „Rechtsextremisten“ beschimpfen oder als „besorgte Bürger“ verspotten? Die Flüchtlinge nach einer Hochwasserkatastrophe in Baden-Württemberg Aufräumarbeiten nachstellen lassen? Die im Verbund mit der Bundesregierung die Hunderttausenden von Asylsuchenden frenetisch willkommen hießen? Die die Flüchtlingspropaganda der Asyllobby unreflektiert wiederkäuen?

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overkott
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Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von overkott »

Ist der Moskaukorrespondent der ASD schwul oder warum hat er so ein Interesse an der Betonung des zeitlich Unpräzisen? Was drückt ihn? Was drängt ihn zu seiner Fehlakzentuierung? Geht es ihm um Ideologie? Will er eine Ideologie rüberbringen?

Caviteño
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Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Caviteño »

Flüchtlingsberichterstattung Apropos Willkommenskultur
Mehr als 34.000 Pressebeiträge hat ein von Michael Haller geleitetes Projektteam an der Hamburg Media School (HMS) ausgewertet, um zu klären: Wie haben deutsche Medien in den Jahren 2009 bis 2015 über die Flüchtlingspolitik berichtet? Welche Akzente setzten, welche Sichtweisen beförderten, welches Bild von „Willkommenskultur“ zeichneten sie?
(...)
Insgesamt seien 82 Prozent aller Beiträge zur Flüchtlingsthematik positiv konnotiert gewesen, zwölf Prozent rein berichtend, sechs Prozent hätten die Flüchtlingspolitik problematisiert. Reichweitenstarke Medien hätten sich das Motto der Bundeskanzlerin - „Wir schaffen das“ - zu eigen gemacht. Haller zitiert die „Zeit“, die im August 2015 mit „Willkommen!“ titelte.
(...)
Rund zwei Drittel der tonangebenden Medien hätten zunächst „übersehen“, dass die Aufnahme von Flüchtlingen in großer Zahl und die Politik der offenen Grenzen die Gesellschaft vor neue Probleme stellen würden. Nur ein Drittel der Berichte hätten von September 2015 an Probleme aufgegriffen. Parallel dazu habe sich die Einstellung der Bevölkerung gewandelt. Insbesondere die „Tagesschau“ habe das Thema jedoch fast nur abstrakt, entlang der politischen Debatten in Berlin aufgeschlüsselt.
Erst im Herbst hätten Vor-Ort-Recherchen an Gewicht gewonnen. Die Berichterstattung sei der sich ändernden Wahrnehmung in der Bevölkerung hinterhergelaufen und habe dadurch bis zum Jahresende 2015 an Glaubwürdigkeit eingebüßt. Aus dem Konsensbegriff Willkommenskultur sei ein Begriff des Dissenses geworden.
"Gefühlt", daß die Berichterstattung einseitig war und tlw. noch ist, haben es viele. Schön, es jetzt auch einmal in einer Studie bestätigt zu bekommen. An ihrem Glaubwürdigkeitsverlust haben die Medien noch immer zu leiden. Die Abo-Zahlen der Zeitungen usw. sprechen eine deutliche Sprache und wenn man sich der Zwangsabgabe für die öffentl.-rechtl. Sender entziehen könnte, hätten die wohl ein großes finanzielles Problem.

Caviteño
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Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Caviteño »

Denkverbote statt Debatte - Haben die Deutschen das Streiten verlernt?
Das Land steckt mitten in der grössten Krise der Nachkriegszeit – und es herrscht Friedhofsruhe. Wer die Probleme beim Namen nennt, wird schnell in die rechte Ecke gestellt. Ein Stimmungsbericht.
(...)
Immerhin darf mittlerweile darüber geredet werden, dass offene Grenzen auch Menschen anlocken, die den Islam als Aufforderung zu Terror verstehen. Hätte man das nicht ahnen können? Natürlich. Doch diejenigen, die schon im Herbst der Euphorie gewagt haben, Wasser in den Wein zu giessen, dürfen nicht darauf hoffen, im Nachhinein für ihre Weitsicht gewürdigt zu werden. Kritische Stimmen wurden von vornherein dahin gestellt, wo es in Deutschland kein Entrinnen gibt: in die rechte Ecke.

Caviteño
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Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Caviteño »

Nicht immer sind die Medien schuld, wenn nicht über die tatsächliche Lage berichtet werden kann:
Bei einem TV-Interview eines Anwohners der Hülsmannstraße in Gelsenkirchen-Schalke ist am Dienstagabend ein handfester Streit ausgebrochen. Laut der Polizei wurde der 69-jährige Mann zunächst im Hinterhof des Mehrfamilienhauses interviewt, woraufhin es zu lautstarken und teils aggressiven Kommentaren aus den benachbarten Wohnungen gekommen sein soll.
Als die Dreharbeiten vor dem Haus fortgesetzt wurden, sei ein Auto mit sieben Männern aus Rumänien vorgefahren. Die Männer seien mit Schlagwerkzeugen bewaffnet gewesen, heißt es in dem Polizeibericht. Die zwischenzeitlich alarmierte Polizei konnte die Lage wieder unter Kontrolle bringen. Die Männer seien vorläufig festgenommen worden und nach der Feststellung der Personalien wieder freigelassen worden.
http://www.derwesten.de/staedte/gelsenk ... 1968393349

Auch hier sollte man einen Blick auf die Kommentarfunktion nicht versäumen, der lobenswerter Weise von der WAZ nicht abgeschaltet wurde.

Der Interviewpartner hat sicherlich jetzt viele neue Freunde in der Nachbarschaft. :breitgrins:

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overkott
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Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von overkott »

Dass die ARD am Wahltag noch mit einer Umfrage kommt, ist schlechter Stil. Die Grundstimmung unter den 1,6 Mio. Wählern ist ebenso bekannt, wie das politische Engagement der Meinungsinstitute. Werte der Hausmarke am Wahltag zu verbreiten, kommt daher Wahlkampf gleich. Zwangsfinanzierter Wahlkampf ist aber nicht Aufgabe einer Nachrichtenredaktion.

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overkott
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Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von overkott »

Gäbe es das Internet nicht, würden sich viele Christiane Meier mit ihrem rotzigen Tonfall morgens wahrscheinlich nicht antun. Sie klingt weiß Gott nicht interessiert, charmant und analytisch brilliant, vielmehr agitatorisch.

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overkott
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Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von overkott »

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/w ... 79-p2.html

Zwangsgebühren für staatsferne Rundfunkanstalten sind nicht legitim, aber auch nicht sehr alt. Der Missstand muss also so schnell wie möglich behoben werden. Vor allem muss es in der Verantwortung der öffentlich-rechtlichen Unternehmen liegen, ihre finanziellen Herausforderungen selbst zu meistern. Dabei geht es in erster Linie um eine effiziente Produktion und Vermarktung. Bei einer staatlichen Filmförderung ist eine Doppelförderung zu vermeiden. Für den Einstieg von privaten Investoren ist der Erwerb von Anteilen zu ermöglichen. Eine Fusion von ARD und ZDF hätte aber kartellrechtliche Implikationen.

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Niels
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Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Niels »

"Syrer belästigt Mädchen, bekommt zwei Backpfeifen, beschwert sich bei der Polizei": https://politikstube.com/syrer-belaesti ... r-polizei/
Mit dieser Reaktion hatte ein 25-jähriger Mann aus Syrien wohl nicht gerechnet: Eine 15-jährige Moerserin und ihre zwei 13-jährigen Freundinnen hielten sich am Samstag gegen 19. Uhr an der Homberger Straße / Königlicher Hof auf, als der 25-Jährige die 15-jährige Moerserin unsittlich am Gesäß berührte. Diese drehte sich um und gab dem Mann zwei Backpfeifen.
Dieser sprach daraufhin zwei Polizeibeamte an, weil er sich von dem Mädchen ungerecht behandelt fühlte. Ihn erwartet jetzt ein Strafverfahren.
Die WAZ ("derwesten.de") macht daraus:

"Mann fasst Mädchen an Po und fängt sich zwei Backpfeifen ein": tp://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-au ... 6424.html
Schlagkräftig im wahrsten Sinne des Wortes hat sich eine 15-Jährige in Moers gegen einen Grabscher gewehrt. Wie die Polizei berichtet, war die Jugendliche am Samstag gegen 19 Uhr mit einer 13-jährigen Freundin an der Ecke Homberger Straße/Königlicher Hof in der Innenstadt unterwegs, als sie von einem 25-Jährigen unsittlich am Po berührt wurde. Die 15-Jährige dreht sich daraufhin um und verpasste dem Mann zwei Backpfeifen.
Damit hatte der Grabscher wohl nicht gerechnet. Weil er sich von dem Mädchen ungerechnet behandelt fühlte, wandte sich der 25-Jährige nun auch noch selbst an zwei Polizeibeamte. Die teilten ihm allerdings mit, dass nicht die Jugendliche, wohl aber er nun mit einem Strafverfahren zu rechnen habe.
Fallen da Unterschiede in der Berichterstattung auf? :nuckel: :turban:
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Caviteño
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Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Caviteño »

Medienkonsum und Wahlverhalten - Die Filterblase durchdringen

Welche Parteianhänger informieren sich aus welchen Medien? Besonders AfD- und Nichtwähler sind schwierig zu erreichen:
AfD-Wähler stechen dadurch heraus, dass sie ihre Nachrichten besonders gerne über soziale Netzwerke beziehen. Sie suchen gezielt nach den angeblich politisch inkorrekten und damit für sie richtigen Informationen und nehmen durch die entsprechenden Algorithmen von Facebook und Co. allein diese auf.
(...)
Mit Blick auf den Bundestagswahlkampf besteht deshalb für die Media- und Werbeagenturen der Parteien zunächst mal die Herkulesaufgabe, die Filterblase von AfD-Sympathisanten und Nichtwählern überhaupt zu durchdringen. Das heißt: Bevor eine inhaltliche Auseinandersetzung überhaupt beginnen kann, müssen die verlorenen Wählergruppen erst einmal erreicht werden. Dieses Problem dürfte sogar schwieriger zu lösen sein, als die Frage nach den richtigen Inhalten der Wahlprogramme zu beantworten.
Es gibt doch immer einen Grund, AfD-Wähler als Halbidioten darzustellen. Jetzt informieren sie sich einseitig, ganz im Gegensatz zu den Wählern der bisherigen Volksparteien, die ihre Kenntnisse aus den Fernsehnachrichten beziehen. Dabei ist doch gerade das öffentl.-rechtl. Fernsehen ist für seine ausgewogene und alle Seiten berücksichtigende Berichterstattung z.B. bei der Euro- und Flüchtlingskrise bekannt.... :D

Empfehlenswert zu diesem Thema das gestrige Interview mit Roland Tichy, Interviewpartner ist Sigmund Gottlieb:

http://www.br.de/fernsehen/ard-alpha/se ... g-1.html
"Meine Erfahrung ist immer wieder, dass sich die Menschen sehr kritisch danach umschauen, wo sie sich unterschiedliche Nachrichten holen können. Sie holen sich den 'Spiegel' und dann eine konservative Zeitung, sie holen sich im Fernsehen ihre Informationen und auch im Internet, und dies immer von unterschiedlichen Anbietern. Journalisten meinen ja immer, dass die Leute ihnen gehören und die Leute dann von ihnen mit Fernsehen, Zeitungen, Internet usw. bedient werden. Aber die Leute reagieren anders, sie suchen sich die Informationsquellen aus unterschiedlichen Bereichen. Wer da vernünftig und mit guten Argumenten eine andere Sichtweise anbietet, hat eine große Möglichkeit, denn das ist ein Wettbewerbsvorteil. Aber das setzt natürlich Mut voraus, Mut, eine andere, eine abweichende Meinung zu haben. Und das setzt natürlich auch die Kompetenz voraus, diesen Sachverhalt überhaupt anders sehen zu können."

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Juergen
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Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Juergen »

Kennt ihr schon https://www.funk.net/ ?
Das ist ein Projekt für die Jugend von ARD und ZDF, welches die beiden sich angeblich 45 Millionen Euro an Rundfunkbeiträgen kosten lassen. In de Selbstbeschreibung liest man:
Was macht ihr überhaupt?
Hey! Wir sind funk, wir sind ARD und ZDF und wir sind kein Fernsehkanal. Wir sind ein Netzwerk mit Inhalten für 14- bis 29-Jährige – mit Inhalten für 15 Millionen Deutsche also. Wir produzieren Formate für unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Interessen. Zusammen mit allen Rundfunkanstalten, mit Partnern aus der Webvideobranche und jungen, talentierten MedienmacherInnen arbeiten wir an wissenswerten, kritischen, lustigen, unterhaltenden und hoffentlich fesselnden Inhalten. Unsere Formate wie „Kliemannsland“ und „Y-Kollektiv“ findet ihr direkt auf YouTube, Facebook, Snapchat und Instagram und auf funk.net.

In der funk App gibt es kostenlose Serien wie „Fargo“ oder „The Aliens“ und jeden Tag ausgewählte Geschichten, in denen es um Netzphänomene und virale Hits, Hintergründe zum Tagesgeschehen, Lifestyle-Trends und um unsere eigenen Formate und Köpfe geht. Seit dem 1. Oktober 216 sind wir online. Fertig ist funk trotzdem noch nicht. Eigentlich wird funk auch nie fertig sein, denn wir werden uns ständig verändern und weiterentwickeln. Zusammen mit euch wollen wir über bestehende Inhalte diskutieren und neue Ideen entwickeln.
Da gibt es dann so tolle Kanäle wie den mit dem Namen »Fickt euch!«
https://www.funk.net/formate/57e64fe3e4ba1795f147eeb
Über das Format
»Fickt euch!« beantwortet alle Fragen zum Thema Sex - offen und tabulos. Einmal die Woche erzählt Kristina auf YouTube, wie vielfältig Sex sein kann, spricht Themen an, die man vielleicht nicht mit Freunden und Familie besprechen möchte und geht auf die Fragen ihrer Nutzer ein. »Fuck.TEN« fasst die zehn wichtigsten Fakten aus »Fickt euch!« zusammen.

Über die Macherin
Kristina Weitkamp hat mit dem YouTube-Kanal »DAFUQ Love & Sex« bereits zwei Jahre lang in Sachen Liebesfragen viel Erfahrung gesammelt. Jetzt gibt sie ihr Wissen weiter.
Da werden bisher folgende Themen behandelt:
- Hilfe, Ich komme immer zu früh!
- Wo liegt der G-Punkt
- Selbstbefriedigung ist super!

Und dann hätten wir noch den Kanal »Datteltäter«, die die Jugend auf Linie bringen will:
https://www.funk.net/formate/57e7cebe4ba1795f14881
Über das Format
Politische Satire, deutsch-muslimisches Selbstverständnis und Vorurteile gegen Muslime in Deutschland. Einmal in der Woche räumen die fünf Datteltäter auf YouTube mit Stereotypen auf, machen sich über Engstirnigkeit lustig und haben einfach ihren Spaß dabei. Der Fokus der Datteltäter geht dabei in eine Richtung: Gesellschaftskritik.

Über die Macher
Ein Christ, ein Konvertit, zwei Sunniten und eine Shiitin, die zusammen Brücken schlagen.
Oder wie wär es mit dem Kanal »Germania«
https://www.funk.net/formate/57e64ebde4ba1795f147edf
Über das Format
»Germania« bietet wöchentlich einen Blick auf Deutschland: den von Menschen, die nicht hier geboren worden sind. Längst in Deutschland angekommene Migranten sprechen über deutsche Eigenheiten und Marotten. Das kann mal lustig, mal ernst sein.

Und das sagen die Macher
Es geht in »Germania« nicht in erster Linie um eine Flüchtlingsdebatte, sondern um den Fakt, dass Deutschland längst ein Einwanderungsland ist und wir schon lange in einer multikulturellen Gesellschaft leben.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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overkott
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Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von overkott »

fragenschau.de

Früher lieferte die Tagesschau Nachrichten. Dabei sah das journalistische Handwerk vor: Das Neueste kommt zuerst, danach die Details oder weniger wichtigen Themen. Nachricht und Kommentar sind getrennt. Wertungen gehören nicht in Nachricht und Bericht. Heute interessiert sich fragenschau.de nicht mehr für das journalistische Handwerk. Statt Schagzeilen unterhält fragenschau.de seine Leser mit Fragen, auf die es nicht immer Antworten gibt. Wann wird das aufhören?

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overkott
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Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von overkott »

Böhmermännchen darf weiter ungestraft Repräsentanten anderer Staaten beleidigen. Jedenfalls wollen Koblenzer Juristen Böhmermännchen nicht "die Eier langziehen" ( Vorsicht: Kunst! ). Repräsentanten und Symbole anderer Staaten erscheinen den Juristen überraschenderweise nicht schützenswert, auch wenn das Gesetz einen anderen Anschein erwecken sollte. Je gröber die Beleidigung politisch missliebiger Persönlichkeiten, desto höher die Wahrscheinlichkeit, mit politischer Milde bei der Justiz rechnen zu können. Denn auch in einem Rechtsstaat hat offenbar jeder so viel oder so wenig Recht, wie er Macht hat. An einem Tag "so wunderschön wie heute" darf sich der Intendant für zwangsfinanzierte Geschmacklosigkeit wieder einen runter... äh... kippen. Prost, denn!

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Hubertus
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Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Hubertus »

Juergen hat geschrieben:Kennt ihr schon https://www.funk.net/ ?
Das ist ein Projekt für die Jugend von ARD und ZDF, welches die beiden sich angeblich 45 Millionen Euro an Rundfunkbeiträgen kosten lassen. In de Selbstbeschreibung liest man:
Was macht ihr überhaupt?
Hey! Wir sind funk, wir sind ARD und ZDF und wir sind kein Fernsehkanal. Wir sind ein Netzwerk mit Inhalten für 14- bis 29-Jährige – mit Inhalten für 15 Millionen Deutsche also. Wir produzieren Formate für unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Interessen. Zusammen mit allen Rundfunkanstalten, mit Partnern aus der Webvideobranche und jungen, talentierten MedienmacherInnen arbeiten wir an wissenswerten, kritischen, lustigen, unterhaltenden und hoffentlich fesselnden Inhalten. Unsere Formate wie „Kliemannsland“ und „Y-Kollektiv“ findet ihr direkt auf YouTube, Facebook, Snapchat und Instagram und auf funk.net.

In der funk App gibt es kostenlose Serien wie „Fargo“ oder „The Aliens“ und jeden Tag ausgewählte Geschichten, in denen es um Netzphänomene und virale Hits, Hintergründe zum Tagesgeschehen, Lifestyle-Trends und um unsere eigenen Formate und Köpfe geht. Seit dem 1. Oktober 216 sind wir online. Fertig ist funk trotzdem noch nicht. Eigentlich wird funk auch nie fertig sein, denn wir werden uns ständig verändern und weiterentwickeln. Zusammen mit euch wollen wir über bestehende Inhalte diskutieren und neue Ideen entwickeln.
Da gibt es dann so tolle Kanäle wie den mit dem Namen »Fickt euch!«
https://www.funk.net/formate/57e64fe3e4ba1795f147eeb
Über das Format
»Fickt euch!« beantwortet alle Fragen zum Thema Sex - offen und tabulos. Einmal die Woche erzählt Kristina auf YouTube, wie vielfältig Sex sein kann, spricht Themen an, die man vielleicht nicht mit Freunden und Familie besprechen möchte und geht auf die Fragen ihrer Nutzer ein. »Fuck.TEN« fasst die zehn wichtigsten Fakten aus »Fickt euch!« zusammen.

Über die Macherin
Kristina Weitkamp hat mit dem YouTube-Kanal »DAFUQ Love & Sex« bereits zwei Jahre lang in Sachen Liebesfragen viel Erfahrung gesammelt. Jetzt gibt sie ihr Wissen weiter.
Da werden bisher folgende Themen behandelt:
- Hilfe, Ich komme immer zu früh!
- Wo liegt der G-Punkt
- Selbstbefriedigung ist super!

Und dann hätten wir noch den Kanal »Datteltäter«, die die Jugend auf Linie bringen will:
https://www.funk.net/formate/57e7cebe4ba1795f14881
Über das Format
Politische Satire, deutsch-muslimisches Selbstverständnis und Vorurteile gegen Muslime in Deutschland. Einmal in der Woche räumen die fünf Datteltäter auf YouTube mit Stereotypen auf, machen sich über Engstirnigkeit lustig und haben einfach ihren Spaß dabei. Der Fokus der Datteltäter geht dabei in eine Richtung: Gesellschaftskritik.

Über die Macher
Ein Christ, ein Konvertit, zwei Sunniten und eine Shiitin, die zusammen Brücken schlagen.
Oder wie wär es mit dem Kanal »Germania«
https://www.funk.net/formate/57e64ebde4ba1795f147edf
Über das Format
»Germania« bietet wöchentlich einen Blick auf Deutschland: den von Menschen, die nicht hier geboren worden sind. Längst in Deutschland angekommene Migranten sprechen über deutsche Eigenheiten und Marotten. Das kann mal lustig, mal ernst sein.

Und das sagen die Macher
Es geht in »Germania« nicht in erster Linie um eine Flüchtlingsdebatte, sondern um den Fakt, dass Deutschland längst ein Einwanderungsland ist und wir schon lange in einer multikulturellen Gesellschaft leben.

... und jetzt will der "Funk" mit "den Kirchen" zusammenarbeiten:

"Funk startet gemeinsames Format mit Kirchen"

Man reibt sich verwundert die Augen ... sollte es tatsächlich gelungen sein, ein Format zu schaffen, in dem Jugendliche näher an das Christentum herangeführt werden? Grundsätzlich eigentlich keine schlechte Idee! :daumen-rauf:

Dann liest man weiter und erfährt, worin genau die Inhalte des Programms bestehen sollen:
Gemeinsam mit den Hilfswerken und den Medienreferaten der Evangelischen und der Katholischen Kirche soll jungen Menschen gezeigt werden, wie sie sich sinnvoll für eine besser Welt engagieren können.

Konkret soll beim neuen Format der Freiwilligendienst begleitet werden, bei dem junge Menschen für ein Jahr in Ausland gehen, um sich zu engagieren.
Ahhh ja, der Freiwilligendienst ...
Man darf vermutlich ähnlich viel christliche Inhalte erwarten wie einst bei "Weck Up". :roll:
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von overkott »

Medienabgebote für Jugendliche ab 14 Jahre mit dem Namen "Fickt euch!" verstoßen gegen § 180 StGB "Förderung sexueller Handlungen Minderjähriger" insbesondere durch Vorschubleistung. Ferner besteht Verdacht auf Verstoß gegen § 184d StGB "Zugänglichmachen pornographischer Inhalte mittels Rundfunk oder Telemedien; Abruf kinder- und jugendpornographischer Inhalte mittels Telemedien".

Die Bigotterie zwangsfinanzierter Medien, die sich ansonsten über Sexismus aufregen, kennt offenbar keine Grenzen.

Das Verbreiten kostenfreier Druckerzeugnisse oder Internetangebote gehört nicht zu den Aufgaben von ARD und ZDF, zumal die Nutzung besonders des Internets im Gegensatz zu Sendefrequenzen ohnehin jedermann offensteht. Das Hinauswerfen "aus dem Fenster" von 45 Millionen Euro zwangserhobener Rundfunkgebühren sollte eingestellt werden.

Gleichwohl sollte es privaten Medienredaktionen möglich sein, abo-, spenden- oder werbefinanzierte Angebote für Jugendliche im Internet zu verbreiten, soweit sie nicht gegen Gesetze verstoßen.

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Juergen
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Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Juergen »

Hubertus hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:Kennt ihr schon https://www.funk.net/ ?…
... und jetzt will der "Funk" mit "den Kirchen" zusammenarbeiten:
"Funk startet gemeinsames Format mit Kirchen"
Das dürfte das Format sein:
https://www.funk.net/formate/57fce493e4b5e728e85637
Über das Format
Manniac begleitet bei Frei.Willig.Weg Philomena und Philipp bei ihrem Freiwilligendienst in Paraguay und Kamerun. Im südamerikanischen Paraguay besucht Manniac die Mediengestalterin Philo aus München. Philomena gibt im Freiwilligen-Programm des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat und der „Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg“ in einem der Armenviertel in der Hauptstadt Asunción ein Jahr lang Kindern Musikunterricht im Rahmen des Projekt „Sonidos de la Tierra“ („Klänge der Erde“). Dafür hat die gelernte Mediengestalterin sogar ihren Job als Tontechnikerin aufgegeben. Philipp hilft in Kamerun bei dem sozialen Projekt „Donner une Chance à l’Avenir“ (ins Deutsche übersetzt: „der Zukunft eine Chance geben“) von Brot für die Welt in Douala.

Sind Freiwillige im Ausland wirklich eine Hilfe?
Es gibt eine Menge Ups und Downs, Heimweh, Fernweh, Hoffnungen und Ängste. Frei.willig.weg entsteht in Zusammenarbeit mit der evangelischen und katholischen Kirche Deutschland.
https://www.youtube.com/channel/UCNGZ75 ... NbVjWlXATA

https://www.youtube-nocookie.com/v/Yh-bSFO9vb8
Gruß Jürgen

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Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Niels »

Muss man dafür so eine komische "Frisur" haben? :panisch: :emil:
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Juergen
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Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Juergen »

Niels hat geschrieben:Muss man dafür so eine komische "Frisur" haben? :panisch: :emil:
Du bist doch nur neidisch, weil der noch Haare hat. :narr: :D
Gruß Jürgen

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Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Niels »

Woher wusste ich nur, das sowas kommt... :ikb_bangin: :D
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overkott
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Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von overkott »

Beim Länderfinanzausgleich betreibt die Tagesschau ein bisschen Halb- und Desinformation. Wie klein mit 6 Prozent der Anteil der Eigenmittel der Länder ist, bleibt unerwähnt. Pi mal Daumen musste Bayern bisher die Hälfte der Eigenmittel abgeben und trug damit zur Hälfte den horizontalen Länderfinanzausgleich. Das Dilemma: Die sparsamen Bayern mussten die Zeche zahlen, wenn die Bremer und Berliner einen springen ließen. Je sparsamer die Bayern waren, je mehr wurde ihnen abgezwackt. Schwachsinn! grollten die Bayern und machten beim Bund Druck. Der hat jetzt ein Einsehen gehabt und kauft den Ländern Kompetenzen ab. Ab 2020 sollen die Länder mehr Geld bekommen, aber weniger zu sagen haben. Da geht es um die Bundesautobahn. Die durften bisher die Länder in ihrem Bereich verwalten. Der Bund will sie künftig von einer Bundesgesellschaft bewirtschaften lassen. Derzeit zahlt Bayern im Jahr noch 5,4 Mrd. Euro. Wenn das Land demnächst 1,3 Mrd. Euro mehr pro Jahr haben wird, wird der Bayerische Beitrag wohl nur noch 4,1 Mrd. Euro betragen.

Caviteño
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Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Caviteño »

So kann man es auch darstellen, obwohl man es besser weiß:
WAZ hat geschrieben: In der Straßenbahn Richtung Buer hat ein 15-Jähriger am Samstagnachmittag wortlos einem Gleichaltrigen die Kopfhörer gestohlen. Als der sie zurückforderte, würgte und schlug der Dieb, der mit fünf Kollegen in der Bahn war, den Bestohlenen. Am Busbahnhof Buer wartete die Polizei auf die Gruppe. Der Tatverdächtige wurde festgenommen und den Erziehungsberechtigten übergeben.
http://www.derwesten.de/staedte/gelsenk ... 1832841496

Im Polizeibericht wird dann auch die Herkunft des Täters angegeben. Die Zeitung hatte darauf verzichtet, um keine weiteren "Vorurteile" zu schüren....
Polizei Gelsenkirchen hat geschrieben: Der 15-jährige Geschädigte saß mit einer Bekannten im Bus der Linie 31. Während der Fahrt Richtung GE_Buer kam ein 15-jähriger Nordafrikaner zu seinem Sitzplatz, nahm ihm die Kopfhörer ab und begab sich zurück zu einer fünfköpfigen Personengruppe, die augenscheinlich seine Freunde waren. Der Geschädigte ging dem Tatverdächtigen hinterher und forderte die Herausgabe des Kopfhörers. Dieser weigerte sich, packte den Geschädigten am Kragen, würgte ihn und schlug mehrfach mit der Faust gegen den Kopf des Geschädigten. Am Busbahnhof in Buer stiegen alle Beteiligten aus. Hier nahm sie die informierte Polizei in Empfang. Der Tatverdächtige versuchte zwar noch zu flüchten, konnte aber nach kurzer Verfolgung festgenommen und der PW Nord zugeführt werden. Der Geschädigte will wegen starker Schmerzen im Gesicht und Brustbereich einen Arzt aufsuchen. Sein Kopfhörer wurde ihm wieder ausgehändigt. Der Tatverdächtige wurde nach Identitätsfeststellung an die Erziehungsberechtigten übergeben.
http://www.presseportal.de/blaulicht/pm/5156/3456924

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martin v. tours
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Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von martin v. tours »

Eigentlich ist dieses Verhalten kontraproduktiv.
Der geschulte Leser der Lückenpresse weiss doch heute sofort:
Keine Nennung der Herkunft des Täters = Ausländer/ Migrahi
Also was bringt es, ausser das es die (berechtigten) Vorurteile über der Journaille beflügelt?
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

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Torsten
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Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Torsten »

propagandaschau hat geschrieben:Wie ARD-Zuschauer zu Komplizen des Militarismus gemacht werden sollen: „Terror – Ihr Urteil“
Die ARD sendet heute Abend mit „Terror – Ihr Urteil“ die medial aufwändige und im Vorfeld vielfach beworbene Inszenierung eines menschenverachtenden Gedankenspiels. Die Zuschauer sollen entscheiden, ob ein Kampfpilot sich durch den Abschuss eines von Terroristen entführten Passagierjets und dem damit verbundenen Tod Unschuldiger zur vermeintlichen Rettung einer Vielzahl anderer Unschuldiger selbst schuldig gemacht hat.
[...]
In Schirachs Theaterstück erscheinen „wir“ als die Bedrohten. Attackiert von ruch- und vor allem geschichtslosen Terroristen, sollen die Zuschauer „Richter“ spielen und das Töten von Unschuldigen zur vermeintlichen Rettung von noch mehr Unschuldigen rechtfertigen. Es muss schon ein ganzes Fußballstadion mit 70.000 Besuchern herhalten[...]
telepolis hat geschrieben:Let’s Atomize!
Tomasz Konicz 17.10.2016

Es ist die Banalität der nuklearen Apokalypse: Als ob es sich um den Wetterbericht handeln würde, wird in Medien und Politik über einen drohenden Großkrieg, über einen nuklearen Schlagabtausch zwischen Ost und West debattiert.[...]
Es drängen sich mir Parallelen auf. Was dem einen der "moralisch richtige" Abschuss des Flugzeugs ist, ist dem anderen ein nuklearer Krieg zur Rettung von ..

Ich finde es ekelhaft, was die ARD da heute treibt. Und das hat nichts mit "Realitätsverweigerung" zu tun.

Caviteño
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Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Caviteño »

martin v. tours hat geschrieben:Eigentlich ist dieses Verhalten kontraproduktiv.
Der geschulte Leser der Lückenpresse weiss doch heute sofort:
Keine Nennung der Herkunft des Täters = Ausländer/ Migrahi
Also was bringt es, ausser das es die (berechtigten) Vorurteile über der Journaille beflügelt?
Für mich ist vor allem unverständlich, daß man den Zeitungsbericht ohne Nennung der Täterherkunft abfaßt, obwohl er in der Pressemitteilung der Polizei steht. Eigentlich sollte die Redakteure doch wissen, daß sich nicht wenige Menschen heute aus verschiedenen Quellen informieren und der RSS-Feed der örtlichen Polizeidienststelle gehört normalerweise auch dazu. Aber wahrscheinlich glaubt man in den Redaktionsstuben noch immer an einen "Erziehungsauftrag". Dann sollte man sich auch nicht wundern, wenn die Abo-Zahlen rückläufig sind.

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Edi
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Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Edi »

Caviteño hat geschrieben:
martin v. tours hat geschrieben:Eigentlich ist dieses Verhalten kontraproduktiv.
Der geschulte Leser der Lückenpresse weiss doch heute sofort:
Keine Nennung der Herkunft des Täters = Ausländer/ Migrahi
Also was bringt es, ausser das es die (berechtigten) Vorurteile über der Journaille beflügelt?
Für mich ist vor allem unverständlich, daß man den Zeitungsbericht ohne Nennung der Täterherkunft abfaßt, obwohl er in der Pressemitteilung der Polizei steht. Eigentlich sollte die Redakteure doch wissen, daß sich nicht wenige Menschen heute aus verschiedenen Quellen informieren und der RSS-Feed der örtlichen Polizeidienststelle gehört normalerweise auch dazu. Aber wahrscheinlich glaubt man in den Redaktionsstuben noch immer an einen "Erziehungsauftrag". Dann sollte man sich auch nicht wundern, wenn die Abo-Zahlen rückläufig sind.

Du hast sicher schon gesehen, daß z.B. SPON, aber auch andere Internetzeitungen seit kurzem Geld für bestimmte Artikel verlangen. Offenbar gehen ihnen immer mehr die Abonnenten weg. Wenn ich gelegentlich bei T-online etliche Leserbriefe lese zum Thema "Flüchtinge" oder Syrienkrieg, dann ist die Mehrheit kritisch und glaubt vielen Medien nicht mehr. Irgendwann sollten es auch dümmere Leute merken, daß wir es hier weitgehend mit einer Einheitspresse zu tun haben, die man aber nicht halten braucht, im Gegensatz zu den Rundfunk- und Fernsehmedien, die man zwar auch nicht hören oder sehen, doch aber bezahlen muss in der Merkelschen Diktatur. Freilich kann diese Frau nur diktieren, weil die Medien mitmachen und die Einheitsparteien und ihre eigene auch, auch wenn es da immer mehr grummelt.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

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Torsten
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Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Torsten »

Caviteño hat geschrieben:Für mich ist vor allem unverständlich, daß man den Zeitungsbericht ohne Nennung der Täterherkunft abfaßt, obwohl er in der Pressemitteilung der Polizei steht. Eigentlich sollte die Redakteure doch wissen, daß sich nicht wenige Menschen heute aus verschiedenen Quellen informieren und der RSS-Feed der örtlichen Polizeidienststelle gehört normalerweise auch dazu. Aber wahrscheinlich glaubt man in den Redaktionsstuben noch immer an einen "Erziehungsauftrag". Dann sollte man sich auch nicht wundern, wenn die Abo-Zahlen rückläufig sind.

Was läuft in den nordafrikanischen Staaten schief, dass junge Männer von dort ein für unsere Verhältnisse mehr als auffälliges (und unangenehmes) Verhalten an den Tag legen? Da müsste die Zeitung den "Erklärbär" geben. Und das würde ziemlich weit führen, wahrscheinlich ohne endgültige Erklärung, die etwas mehr beinhaltete als: Der Islam ist schuld. Noch schlimmer wäre: "Nordafrika ist schuld." Das ist nur eine Gegend in der Welt.

Derjenige, der in "seiner" Zeitung lesen will, dass es der Nordafrikaner war, oder irgendjemand mit "Migrahi", das ist nicht unbedingt derjenige, der tiefer in die Materie menschlichen Elends einsteigen, sondern einfache Antworten will.

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Torsten
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Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Torsten »

https://de.wikipedia.org/wiki/Algerien

Die Bevölkerung Algeriens ist von 6,1 Millionen Einwohner im Jahr 1926[4] auf 4,4 Millionen Einwohner im Januar 216 gewachsen.[5] Infolge des starken Bevölkerungswachstums waren 21 25,4 % der Bevölkerung jünger als 15 Jahre.[6]
Fast alle Algerier sind berberischer Herkunft; nur etwa 4 % bekennen sich zu ihrer berberischen Identität. Algerien widerfuhr im Zuge der Islamisierung im 7. und 8. Jahrhundert eine umfassende Arabisierung hinsichtlich Kultur, Sprache und Religion.[6] Vorwiegend sich als Araber bezeichnende Menschen (7 %) und verschiedene Berberstämme (3 %), die zum Teil arabisiert sind, bevölkern Algerien. In den letzten Jahrzehnten verschmelzen diese Volksgruppen immer mehr miteinander. Daher ist es mittlerweile schwierig, einen Algerier einem bestimmten Stamm zuzuordnen, denn immer mehr haben sowohl arabische als auch berberische Wurzeln. Die Zahl der Europäer, die 196 noch 1 % der Bevölkerung ausmachten,[7] sank nach Erlangung der Unabhängigkeit bis auf etwa 2.. Nach Jahrhunderten osmanischer Herrschaft wird die Anzahl der Kulughli genannten osmanischstämmigen Bevölkerung (mit türkischen, kurdischen und teils armenischen Wurzeln) auf 6. bis 2 Millionen geschätzt.[8][9][1]
Die Bevölkerung in Algerien ist sehr ungleich verteilt. 96 % der Einwohner leben im Norden auf einem Fünftel der Staatsfläche. Über die Hälfte (28 65 %) – mit steigender Tendenz – wohnt bereits in den Städten, die vornehmlich im Küstenbereich liegen. Schätzungsweise 2,3 Millionen Algerier leben im Ausland, davon über 1,5 Millionen in Frankreich, wo sie die Hauptvertreter des Islam in Frankreich sind. Ursachen der hohen Auswanderungsquote sind hauptsächlich der wachsende Bevölkerungsdruck und fehlende Arbeitsmöglichkeiten.
Bevölkerungswachstum und gesellschaftlicher Identitätsverlust in urbaner Konzentration unter den Bedingungen globaler Konkurrenz. Das lese ich daraus.

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Torsten
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Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Torsten »

Eine drastisch geschrumpfte Weltpopulation sucht unter den Bedingungen nach einem weltweiten atomaren Krieg nach globaler Identität?

Wenn ihr mich fragt: Diese Welt ist endgültig von der Sinnkrise erfasst. Der Mensch ist am Ende. Und da wird auch nicht neues in dieser Welt auf die Bühne treten, weil diese Welt erschöpft ist. Aber über das Ende dieser erschöpften Welt möge bitte Gott bestimmen, und nicht irgendwelche Lamettaträger im tieferen Auftrag sinnentleerter Individuen, die sich auf der Straße treffen, um sich gegenseitig übers Ohr zu hauen.

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