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Re: Pro und Contra Todesstrafe

Verfasst: Montag 11. April 2011, 12:39
von HeGe
Nicht den Troll füttern! :troll:

Re: Pro und Contra Todesstrafe

Verfasst: Montag 11. April 2011, 12:56
von overkott
Troll dich.

Re: Pro und Contra Todesstrafe

Verfasst: Montag 11. April 2011, 13:08
von Marion
Friedricus hat geschrieben:Und so gesehen ist es natürlich klar und verständlich, wenn Christen die Todesstrafe fordern. Wenn ihr Gott schon Menschen für kleinste Vergehen ewig foltert... ---
Wenn du gleich deutlich zu erkennen gegeben hättest, daß du kein Christ bist, dann wäre das Gespräch fruchtbarer verlaufen. Es ist schwierig mit jemand zu reden der seine Meinungen zusammenhanglos einfach so in den Raum wirft.

Re: Pro und Contra Todesstrafe

Verfasst: Montag 11. April 2011, 15:56
von Quasinix
taddeo hat geschrieben:
Quasinix hat geschrieben:Das mosaische Gesetz ist durch Christus überholt
Das wär mir aber neu, daß die 10 Gebote nicht mehr gelten? :hmm: :achselzuck:
Gemeint war damit, daß du am Sabbat/Sonntag mit dem Motorrad in die Kirche fahren, auf dem Heimweg Brennholz aufklauben und darauf zuhause dann ein Ferkel grillen darfst, ohne dafür gesteinigt zu werden.

Re: Pro und Contra Todesstrafe

Verfasst: Montag 11. April 2011, 16:56
von Friedricus
overkott hat geschrieben:In der Geschichte von Kain und Abel haben wir schon einen Hinweis auf eine christliche Einstellung zur Strafe für Kapitalverbrechen.
Und das ungefähr 4tausend Jahre vor Christus.

Re: Pro und Contra Todesstrafe

Verfasst: Montag 11. April 2011, 17:05
von HeGe
Friedricus hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:In der Geschichte von Kain und Abel haben wir schon einen Hinweis auf eine christliche Einstellung zur Strafe für Kapitalverbrechen.
Und das ungefähr 4tausend Jahre vor Christus.
Vor der Menschwerdung Christi in unserer Welt, meinst du. Christus ist geboren vor aller Zeit.

Re: Pro und Contra Todesstrafe

Verfasst: Montag 11. April 2011, 17:45
von Linus
Pit hat geschrieben:Ein Einziger, der unschuldig hingerichtet wurde, ist und bleibt einer zuviel!
Sag das mal den Römern.

Und was hat es uns gebracht? Ewiges Heil.

Linus

Re: Pro und Contra Todesstrafe

Verfasst: Montag 11. April 2011, 17:59
von Pit
Linus hat geschrieben:
Pit hat geschrieben:Ein Einziger, der unschuldig hingerichtet wurde, ist und bleibt einer zuviel!
Sag das mal den Römern.
...
Linus
Nun, die haben ihn gemäss geltendem Recht verurteilt, was nicht automatisch gleichzusetzen ist mit Gerechtigkeit.

Re: Pro und Contra Todesstrafe

Verfasst: Montag 11. April 2011, 18:03
von Johannes22101988
Sempre hat geschrieben: Damit unterstellst Du Paulus, er spreche zu diplomatischen Zwecken die Unwahrheit. Das ist ein schwerwiegender Vorwurf.
nein, ich habe den hl. apostel definitiv keine lüge unterstellt. Er habe damit einfach betont, dass er, wenn er schuldig wäre die strafe auf sich nehmen würde - also heisst es wohl auch nicht, dass er für eine todesstrafe dafür wäre. Ausserdem muss man bei der Diplomatie nicht unbedingt lügen :patsch:

Sempre hat geschrieben:Nicht weiß aber weis(e). Ein Christ folgt der Kirche, die lehrt, dass der Staat seine Macht von Gott hat, und die Pflicht, seine Bürger zu schützen, wozu ihm auch das Mittel der Todesstrafe zur Verfügung steht.
der zweck heiligt nicht die mittel :ikb_renske:

Man kann auch seine Bürger in gewisser weise human schützen und muss nicht jeden verbrecher abschlachten.
Quasinix hat geschrieben:Ein Christ, der die Todesstrafe ablehnt, weil er Christ ist, kann eigentlich auch nur als schizophren bezeichnet werden - er ist zwar gegen die Todesstrafe, die das irdische Leben beendet, glaubt jedoch umgekehrt daran, daß Gott für Handlungen, die lt. weltlichem Gesetz kleine Delikte sind oder überhaupt nicht von der Rechtsprechung berührt werden, die ewige Höllenstrafe verhängt... Wie will man das denn unter einen Hut bringen? Außerdem haben sich hier einige Diskutanten für die Legitimität der Todesstrafe ausgesprochen - will man denen jetzt das Christsein absprechen?

du was solln daran schizophren sein ??? Ich bin einfach nur gegen die Todesstrafe, weil wir Menschen kein recht haben den anderen umzulegen.
Ausserdem muss man bedenken das die "kleinen delikte" nur für uns menschen so gelten, da daraus nur "kleinere Konsequenzen" entstehen. Vor den Herrn sind die aber ein frevel. Man muss anfangen zu unterscheiden von Göttlichen und Menschlichen gesetzen - es wurde oft genug geboten, dass man sich auch über menschengesetze hinwegsetzen kann, wenn es das Göttliche Gebot verletzt.
Friedricus hat geschrieben: Der Gott der Christen aber steckt (angeblich) seine Strafgefangenen in ein ewiges KZ, so eine Art Auschwitz, wo sie dann verbrannt werden - und das immer wieder.
Wir haben hier die merkwürdige Tatsache vor Augen, daß die Menschen - oder ein Teil der Menschheit - sich ethisch über ihren Gott erhoben haben!
Und so gesehen ist es natürlich klar und verständlich, wenn Christen die Todesstrafe fordern. Wenn ihr Gott schon Menschen für kleinste Vergehen ewig foltert...
---
ähhhh kollege, ich glaube du hast ein ganz kleine verzerrung des Christentums. Du weisst schon das es auch genügend sekten gibt. Was meinstn eigentlich mit angeblich ? :achselzuck:

ach ja danke, dass du die hölle mit einen KZ vergleichst - wir sind ja auch so fremdemfeindlich :roll:

Re: Pro und Contra Todesstrafe

Verfasst: Montag 11. April 2011, 18:10
von Quasinix
Als kleiner Exkurs mal ein Zitat des Oberaufklärers Kant zum Thema Todesstrafe - der kann ja eigentlich nur voll dagegen gewesen sein?!?
"Hat er aber gemordet so muß er sterben. Es gibt hier kein Surrogat zur Befriedigung der Gerechtigkeit. Es ist keine Gleichartigkeit zwischen einem noch so kummervollen Leben und dem Tode, also auch keine Gleichheit des Verbrechens und der Wiedervergeltung, als durch den am Täter gerichtlich vollzogenen, doch von aller Misshandlung, welche die Menschheit in der leidenden Person zum Scheusal machen könnte, befreieten Tod."
Interessant, daß ausgerechnet der Chefaufklärer Kant den Sühnecharakter der Todesstrafe so hervorhebt, oder?

Re: Pro und Contra Todesstrafe

Verfasst: Montag 11. April 2011, 18:17
von taddeo
Quasinix hat geschrieben:Als kleiner Exkurs mal ein Zitat des Oberaufklärers Kant zum Thema Todesstrafe - der kann ja eigentlich nur voll dagegen gewesen sein?!?
"Hat er aber gemordet so muß er sterben. Es gibt hier kein Surrogat zur Befriedigung der Gerechtigkeit. Es ist keine Gleichartigkeit zwischen einem noch so kummervollen Leben und dem Tode, also auch keine Gleichheit des Verbrechens und der Wiedervergeltung, als durch den am Täter gerichtlich vollzogenen, doch von aller Misshandlung, welche die Menschheit in der leidenden Person zum Scheusal machen könnte, befreieten Tod."
Interessant, daß ausgerechnet der Chefaufklärer Kant den Sühnecharakter der Todesstrafe so hervorhebt, oder?
Da wär der olle Kant auf einmal auch wieder recht ... :vogel:

Re: Pro und Contra Todesstrafe

Verfasst: Montag 11. April 2011, 18:21
von Linus
Pit hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:
Pit hat geschrieben:Ein Einziger, der unschuldig hingerichtet wurde, ist und bleibt einer zuviel!
Sag das mal den Römern.
...
Linus
Nun, die haben ihn gemäss geltendem Recht verurteilt, was nicht automatisch gleichzusetzen ist mit Gerechtigkeit.
Definiere "Gerechtigkeit"

Re: Pro und Contra Todesstrafe

Verfasst: Montag 11. April 2011, 18:30
von Quasinix
taddeo hat geschrieben:
Quasinix hat geschrieben:Als kleiner Exkurs mal ein Zitat des Oberaufklärers Kant zum Thema Todesstrafe - der kann ja eigentlich nur voll dagegen gewesen sein?!?
"Hat er aber gemordet so muß er sterben. Es gibt hier kein Surrogat zur Befriedigung der Gerechtigkeit. Es ist keine Gleichartigkeit zwischen einem noch so kummervollen Leben und dem Tode, also auch keine Gleichheit des Verbrechens und der Wiedervergeltung, als durch den am Täter gerichtlich vollzogenen, doch von aller Misshandlung, welche die Menschheit in der leidenden Person zum Scheusal machen könnte, befreieten Tod."
Interessant, daß ausgerechnet der Chefaufklärer Kant den Sühnecharakter der Todesstrafe so hervorhebt, oder?
Da wär der olle Kant auf einmal auch wieder recht ... :vogel:
Kant ist doof, aber das Zitat zeigt, daß keineswegs die "guten" Aufklärer mit "bösen" "voraufgeklärten" Bräuchen wie der Todesstrafe aufgeräumt haben - also gibt es auch aus dieser Ecke keine Munition gegen die Legitimität der Todesstrafe.

Re: Pro und Contra Todesstrafe

Verfasst: Montag 11. April 2011, 21:20
von Sempre
Johannes22101988 hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben: Damit unterstellst Du Paulus, er spreche zu diplomatischen Zwecken die Unwahrheit. Das ist ein schwerwiegender Vorwurf.
nein, ich habe den hl. apostel definitiv keine lüge unterstellt. Er habe damit einfach betont, dass er, wenn er schuldig wäre die strafe auf sich nehmen würde - also heisst es wohl auch nicht, dass er für eine todesstrafe dafür wäre. Ausserdem muss man bei der Diplomatie nicht unbedingt lügen :patsch:
Der Apostel bringt klar und eindeutig zum Ausdruck, dass man todeswürdig handeln kann. Für den Fall, dass er selbst todeswürdig gehandelt haben sollte, akzeptiert er die Todesstrafe. Du hast ihm `Diplomatie' unterstellt. Wenn er nun also doch die Wahrheit sagt, warum akzeptierst Du nicht, was er sagt?

Johannes22101988 hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben:Ein Christ folgt der Kirche, die lehrt, dass der Staat seine Macht von Gott hat, und die Pflicht, seine Bürger zu schützen, wozu ihm auch das Mittel der Todesstrafe zur Verfügung steht.
der zweck heiligt nicht die mittel :ikb_renske:
Es trifft zwar zu, dass der Zweck nicht die Mittel heiligt, Töten ist aber nicht per se schlecht. Denk beispielsweise an Notwehr.

Gruß
Sempre

Re: Pro und Contra Todesstrafe

Verfasst: Montag 11. April 2011, 23:32
von Johannes22101988
nun ja sempre bei der Meinung was der hl. apostel gemeint hat werden wir wohl uns nicht einig werden.

Nun ja du kannst keine Notwehr mit einer Hinrichtung vergleichen. In der Notwehr handelst du im affekt und da kann es schon gut passieren, dass man seinen Peiniger umlegt. Die Hinrichtung aber ist durchgeplant und genau abgestimm - ziemlich grausam wenn man sich die bilder ansieht.

Gruß

elvis

Re: Pro und Contra Todesstrafe

Verfasst: Montag 11. April 2011, 23:41
von Sempre
Johannes22101988 hat geschrieben:nun ja sempre bei der Meinung was der hl. apostel gemeint hat werden wir wohl uns nicht einig werden.
Du legst keine Argumentation vor, die zeigte, dass falsch sei, was ich dazu sage. Logisch, dass ich bei meiner Meinung bleibe.

Johannes22101988 hat geschrieben:Nun ja du kannst keine Notwehr mit einer Hinrichtung vergleichen.
Tu ich ja auch gar nicht. Ich führe die Notwehr nur an, um zu zeigen, dass Töten nicht per se schlecht ist. Weil nun Töten nicht per se schlecht ist, ist Dein zutreffender Einwurf, dass der Zweck nicht die Mittel heiligt, im Fall der Todesstrafe nicht von Bedeutung.

Gruß
Sempre

Re: Pro und Contra Todesstrafe

Verfasst: Donnerstag 3. Mai 2012, 12:55
von Robert Ketelhohn
Pit hat geschrieben:
anneke6 hat geschrieben:...
Die Juden hatten, ..., nicht die Erlaubnis, jemanden hinzurichten. Nur mal als Anmerkung.
....
Erstens:
Wo fordere ich Milde gegenüber Straftätern im Strafvollzug und warum?
Zweitens:
Falsch, die Juden hatten damals durchaus die Möglichkeit jemanden hinzurichten.
Nein. Die Römer, und zwar wohl erst Pilatus selbst, hatten ihnen die Kapitalgerichtsbarkeit entzogen, wie ich dir andernorts (es ging um den Prozeß Jesu) schon einmal erklärt habe. Darum haben sie ja ihr im Hohen Rat verhängtes Urteil gegen Jesum nicht vollstreckt, sondern ihn vor Pilatum geschleppt.

Wenn aber wegen Amtswechsels gerade mal kein römischer Statthalter im Land war, haben sie das prompt genutzt, nach ihrem Gesetz hinzurichten, so etwa bei der Steinigung des Herrenbruders Jacobi. Den dafür verantwortlichen Hohenpriester Hannas II. setzte dann der neue römische Statthalter wegen dieser Übertretung der römischen Vorschriften sogleich ab.

Re: Pro und Contra Todesstrafe

Verfasst: Donnerstag 3. Mai 2012, 13:41
von Tipheret
Um es an den Anfang zu stellen - ich bin gegen die Todesstrafe, weil ich der Meinung bin, dass kein Mensch das Recht hat einen anderen Menschen bewusst und gezielt umzubringen!
Andererseits versuche ich darüber nachzudenken, wie ich mich verhielte, wenn einer meiner Familie von einem anderen Menschen getötet würde.
Ich weiß nicht, ob ich mich an das von mir als richtig erkannte Verhalten des Nicht-Tötens halten könnte.

Die Begründung die Todesstrafe mit der Notwehr zu begründen ist m.E. die unpassenste Erklärung.

Notwehr bedeutet, nicht nur nach unserer Rechtssprechung, dass dadurch die Verteidigungsmaßnahmen , die erforderlich sind, um einen gegenwärtigen rechtswidrigen Angriff von sich oder einem anderen abzuwenden, nicht strafbewehrt sind.
Besonders zu beachten ist dabei zusätzlich die Verhältnismäßigkeit der Mittel, dieser Notwehrmaßnahme.

Auch wenn die Todesstrafe in "archaischen Zeiten" als Mittel der Aufrechterhaltung von Recht und Ordnung angesehen wurde, ist ebenso erwiesen, dass es ein nutzloses Instrument war und ist.
Wäre es ein effektives Mittel zur Bekämpfung von bestimmten Verbrechen, gäbe es in den Ländern, die bis heute die Todesstrafe anwenden, weniger entsprechende Verbrechen.
Es ist ein leichtes, dies in den Kriminalstatistiken der Länder nachzulesen - soweit veröffentlicht.
Gut dokumentiert sind die Fälle in den USA - trotz Todesstrafe - nicht in allen Bundesstaaten- stiegen die Kapitalverbrechen.

Lösung?

Ich kenne keine - es sei denn, man könne alle Menschen in gleicher Weise gut, gerecht und aggressionsfrei machen.
Aber selbst die Rezepte dazu sind sehr unterschiedlich und nicht unumstritten!

Tipheret

Re: Pro und Contra Todesstrafe

Verfasst: Donnerstag 15. März 2018, 06:35
von Hubertus

Re: Pro und Contra Todesstrafe

Verfasst: Donnerstag 15. März 2018, 10:14
von Petrus
Zur Sache: ich habe mal im Internet nachgeschaut: Tötung durch Stickstoff scheint wohl schmerzfrei zu sein. Die Sache wird auch in Suizid-Foren diskutiert.

Zum Thema: Ich bin gegen die Todesstrafe. Ich bin der Meinung, kein Mensch auf der Welt hat das Recht, einem anderen Menschen das Leben zu nehmen.