Re: Pro und Contra Todesstrafe
Verfasst: Montag 11. April 2011, 12:39
Nicht den Troll füttern!
Wenn du gleich deutlich zu erkennen gegeben hättest, daß du kein Christ bist, dann wäre das Gespräch fruchtbarer verlaufen. Es ist schwierig mit jemand zu reden der seine Meinungen zusammenhanglos einfach so in den Raum wirft.Friedricus hat geschrieben:Und so gesehen ist es natürlich klar und verständlich, wenn Christen die Todesstrafe fordern. Wenn ihr Gott schon Menschen für kleinste Vergehen ewig foltert... ---
Gemeint war damit, daß du am Sabbat/Sonntag mit dem Motorrad in die Kirche fahren, auf dem Heimweg Brennholz aufklauben und darauf zuhause dann ein Ferkel grillen darfst, ohne dafür gesteinigt zu werden.taddeo hat geschrieben:Das wär mir aber neu, daß die 10 Gebote nicht mehr gelten?Quasinix hat geschrieben:Das mosaische Gesetz ist durch Christus überholt
Und das ungefähr 4tausend Jahre vor Christus.overkott hat geschrieben:In der Geschichte von Kain und Abel haben wir schon einen Hinweis auf eine christliche Einstellung zur Strafe für Kapitalverbrechen.
Vor der Menschwerdung Christi in unserer Welt, meinst du. Christus ist geboren vor aller Zeit.Friedricus hat geschrieben:Und das ungefähr 4tausend Jahre vor Christus.overkott hat geschrieben:In der Geschichte von Kain und Abel haben wir schon einen Hinweis auf eine christliche Einstellung zur Strafe für Kapitalverbrechen.
Sag das mal den Römern.Pit hat geschrieben:Ein Einziger, der unschuldig hingerichtet wurde, ist und bleibt einer zuviel!
Nun, die haben ihn gemäss geltendem Recht verurteilt, was nicht automatisch gleichzusetzen ist mit Gerechtigkeit.Linus hat geschrieben:Sag das mal den Römern.Pit hat geschrieben:Ein Einziger, der unschuldig hingerichtet wurde, ist und bleibt einer zuviel!
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Linus
nein, ich habe den hl. apostel definitiv keine lüge unterstellt. Er habe damit einfach betont, dass er, wenn er schuldig wäre die strafe auf sich nehmen würde - also heisst es wohl auch nicht, dass er für eine todesstrafe dafür wäre. Ausserdem muss man bei der Diplomatie nicht unbedingt lügenSempre hat geschrieben: Damit unterstellst Du Paulus, er spreche zu diplomatischen Zwecken die Unwahrheit. Das ist ein schwerwiegender Vorwurf.
der zweck heiligt nicht die mittelSempre hat geschrieben:Nicht weiß aber weis(e). Ein Christ folgt der Kirche, die lehrt, dass der Staat seine Macht von Gott hat, und die Pflicht, seine Bürger zu schützen, wozu ihm auch das Mittel der Todesstrafe zur Verfügung steht.
Quasinix hat geschrieben:Ein Christ, der die Todesstrafe ablehnt, weil er Christ ist, kann eigentlich auch nur als schizophren bezeichnet werden - er ist zwar gegen die Todesstrafe, die das irdische Leben beendet, glaubt jedoch umgekehrt daran, daß Gott für Handlungen, die lt. weltlichem Gesetz kleine Delikte sind oder überhaupt nicht von der Rechtsprechung berührt werden, die ewige Höllenstrafe verhängt... Wie will man das denn unter einen Hut bringen? Außerdem haben sich hier einige Diskutanten für die Legitimität der Todesstrafe ausgesprochen - will man denen jetzt das Christsein absprechen?
ähhhh kollege, ich glaube du hast ein ganz kleine verzerrung des Christentums. Du weisst schon das es auch genügend sekten gibt. Was meinstn eigentlich mit angeblich ?Friedricus hat geschrieben: Der Gott der Christen aber steckt (angeblich) seine Strafgefangenen in ein ewiges KZ, so eine Art Auschwitz, wo sie dann verbrannt werden - und das immer wieder.
Wir haben hier die merkwürdige Tatsache vor Augen, daß die Menschen - oder ein Teil der Menschheit - sich ethisch über ihren Gott erhoben haben!
Und so gesehen ist es natürlich klar und verständlich, wenn Christen die Todesstrafe fordern. Wenn ihr Gott schon Menschen für kleinste Vergehen ewig foltert...
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Interessant, daß ausgerechnet der Chefaufklärer Kant den Sühnecharakter der Todesstrafe so hervorhebt, oder?"Hat er aber gemordet so muß er sterben. Es gibt hier kein Surrogat zur Befriedigung der Gerechtigkeit. Es ist keine Gleichartigkeit zwischen einem noch so kummervollen Leben und dem Tode, also auch keine Gleichheit des Verbrechens und der Wiedervergeltung, als durch den am Täter gerichtlich vollzogenen, doch von aller Misshandlung, welche die Menschheit in der leidenden Person zum Scheusal machen könnte, befreieten Tod."
Da wär der olle Kant auf einmal auch wieder recht ...Quasinix hat geschrieben:Als kleiner Exkurs mal ein Zitat des Oberaufklärers Kant zum Thema Todesstrafe - der kann ja eigentlich nur voll dagegen gewesen sein?!?
Interessant, daß ausgerechnet der Chefaufklärer Kant den Sühnecharakter der Todesstrafe so hervorhebt, oder?"Hat er aber gemordet so muß er sterben. Es gibt hier kein Surrogat zur Befriedigung der Gerechtigkeit. Es ist keine Gleichartigkeit zwischen einem noch so kummervollen Leben und dem Tode, also auch keine Gleichheit des Verbrechens und der Wiedervergeltung, als durch den am Täter gerichtlich vollzogenen, doch von aller Misshandlung, welche die Menschheit in der leidenden Person zum Scheusal machen könnte, befreieten Tod."
Definiere "Gerechtigkeit"Pit hat geschrieben:Nun, die haben ihn gemäss geltendem Recht verurteilt, was nicht automatisch gleichzusetzen ist mit Gerechtigkeit.Linus hat geschrieben:Sag das mal den Römern.Pit hat geschrieben:Ein Einziger, der unschuldig hingerichtet wurde, ist und bleibt einer zuviel!
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Linus
Kant ist doof, aber das Zitat zeigt, daß keineswegs die "guten" Aufklärer mit "bösen" "voraufgeklärten" Bräuchen wie der Todesstrafe aufgeräumt haben - also gibt es auch aus dieser Ecke keine Munition gegen die Legitimität der Todesstrafe.taddeo hat geschrieben:Da wär der olle Kant auf einmal auch wieder recht ...Quasinix hat geschrieben:Als kleiner Exkurs mal ein Zitat des Oberaufklärers Kant zum Thema Todesstrafe - der kann ja eigentlich nur voll dagegen gewesen sein?!?
Interessant, daß ausgerechnet der Chefaufklärer Kant den Sühnecharakter der Todesstrafe so hervorhebt, oder?"Hat er aber gemordet so muß er sterben. Es gibt hier kein Surrogat zur Befriedigung der Gerechtigkeit. Es ist keine Gleichartigkeit zwischen einem noch so kummervollen Leben und dem Tode, also auch keine Gleichheit des Verbrechens und der Wiedervergeltung, als durch den am Täter gerichtlich vollzogenen, doch von aller Misshandlung, welche die Menschheit in der leidenden Person zum Scheusal machen könnte, befreieten Tod."
Der Apostel bringt klar und eindeutig zum Ausdruck, dass man todeswürdig handeln kann. Für den Fall, dass er selbst todeswürdig gehandelt haben sollte, akzeptiert er die Todesstrafe. Du hast ihm `Diplomatie' unterstellt. Wenn er nun also doch die Wahrheit sagt, warum akzeptierst Du nicht, was er sagt?Johannes22101988 hat geschrieben:nein, ich habe den hl. apostel definitiv keine lüge unterstellt. Er habe damit einfach betont, dass er, wenn er schuldig wäre die strafe auf sich nehmen würde - also heisst es wohl auch nicht, dass er für eine todesstrafe dafür wäre. Ausserdem muss man bei der Diplomatie nicht unbedingt lügenSempre hat geschrieben: Damit unterstellst Du Paulus, er spreche zu diplomatischen Zwecken die Unwahrheit. Das ist ein schwerwiegender Vorwurf.
Es trifft zwar zu, dass der Zweck nicht die Mittel heiligt, Töten ist aber nicht per se schlecht. Denk beispielsweise an Notwehr.Johannes22101988 hat geschrieben:der zweck heiligt nicht die mittelSempre hat geschrieben:Ein Christ folgt der Kirche, die lehrt, dass der Staat seine Macht von Gott hat, und die Pflicht, seine Bürger zu schützen, wozu ihm auch das Mittel der Todesstrafe zur Verfügung steht.
Du legst keine Argumentation vor, die zeigte, dass falsch sei, was ich dazu sage. Logisch, dass ich bei meiner Meinung bleibe.Johannes22101988 hat geschrieben:nun ja sempre bei der Meinung was der hl. apostel gemeint hat werden wir wohl uns nicht einig werden.
Tu ich ja auch gar nicht. Ich führe die Notwehr nur an, um zu zeigen, dass Töten nicht per se schlecht ist. Weil nun Töten nicht per se schlecht ist, ist Dein zutreffender Einwurf, dass der Zweck nicht die Mittel heiligt, im Fall der Todesstrafe nicht von Bedeutung.Johannes22101988 hat geschrieben:Nun ja du kannst keine Notwehr mit einer Hinrichtung vergleichen.
Nein. Die Römer, und zwar wohl erst Pilatus selbst, hatten ihnen die Kapitalgerichtsbarkeit entzogen, wie ich dir andernorts (es ging um den Prozeß Jesu) schon einmal erklärt habe. Darum haben sie ja ihr im Hohen Rat verhängtes Urteil gegen Jesum nicht vollstreckt, sondern ihn vor Pilatum geschleppt.Pit hat geschrieben:Erstens:anneke6 hat geschrieben:...
Die Juden hatten, ..., nicht die Erlaubnis, jemanden hinzurichten. Nur mal als Anmerkung.
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Wo fordere ich Milde gegenüber Straftätern im Strafvollzug und warum?
Zweitens:
Falsch, die Juden hatten damals durchaus die Möglichkeit jemanden hinzurichten.