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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Verfasst: Mittwoch 14. Januar 2015, 18:24
von Torsten
Edi hat geschrieben:Und das hilft dann den Dschihadisten von ihrem Terror abzusehen? Besser wäre es doch den dort zu bekämpfen wo er entsteht nämlich u.a. auch in den Moscheen.

Vielleicht in einer "perfekten Welt". In dieser Welt steht jeder für sich, mit der Schaufel in der Hand, um das abzugraben, was einem nicht gefällt.

Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Verfasst: Mittwoch 14. Januar 2015, 18:36
von Pit
Edi hat geschrieben:Leider hört und liest man davon wenig von denen, die dafür zuständig sind.
was aber nicht bedeutet,dass dort nichts dergleichen geschieht.
Allerdings ist es fraglich,ob man - wenn man das Thema in den normalen Moscheen anspricht - viel erreicht,denn die - meist jüngeren und jungen - Muslime,die in Gefahr laufen radikalisiert zu werden,sind seltenst in den Moscheen der DITIP oder anderer muslimische Verbände zu finden,sondern bereits in den Moscheen der Islamisten und Salafisten.
Wichtiger ist es,dass in den Gemeinden vernünftige Jugendarbeit betrieben wird,so dass muslimische Jugendliche hierzulande garnicht dazu neigen,sich extremistischen Richtungen anzuschliessen.
Und da sehe ich die deutschen Islamverbände mehr denn je in der Pflicht.

Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Verfasst: Mittwoch 14. Januar 2015, 18:54
von Yeti
Pit hat geschrieben:Und da sehe ich die deutschen Islamverbände mehr denn je in der Pflicht.
Da bringt allerdings eine Islamkonferenz nichts. Und überhaupt muss es leichter möglich sein, Gemeinden, die sich radikalisieren, einfach schließen zu lassen. Ach ja: Predigtsprache in allen Moscheen ist verpflichtend Deutsch. Das hilft auch bei der Integration.

Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Verfasst: Mittwoch 14. Januar 2015, 19:02
von Torsten
Yeti hat geschrieben:Ach ja: Predigtsprache in allen Moscheen ist verpflichtend Deutsch.
Ist verpflichtend deutlich.

Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Verfasst: Mittwoch 14. Januar 2015, 19:03
von Torsten
Und dann?

Nageln wir sie fest.

Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Verfasst: Mittwoch 14. Januar 2015, 19:04
von Edi
Yeti hat geschrieben:
Pit hat geschrieben:Und da sehe ich die deutschen Islamverbände mehr denn je in der Pflicht.
Da bringt allerdings eine Islamkonferenz nichts. Und überhaupt muss es leichter möglich sein, Gemeinden, die sich radikalisieren, einfach schließen zu lassen. Ach ja: Predigtsprache in allen Moscheen ist verpflichtend Deutsch. Das hilft auch bei der Integration.
Und, das hat mir gestern ein Verwandter erneut gesagt, jeder, der des Deutschen mächtig ist, könnte bei einem Besuch einer Moschee dann auch hören, was da gesagt wird.

Für Pit nochmals, wenn auch viel Text, aber es macht Sinn das mal zu lesen und es ist ja auch ein Hinweis in dem Linktext wie über die Terrortat von Paris von nicht wenigen Islamanhängern im Ausland gedacht wird. So manche, die wohl so eine Tat selber nicht begehen würden, freuen sich darüber. Liest man aber nicht in deutschen Medien, zum einen weil sie weder türkisch noch arabisch verstehen und zum andern - selbst wenn sie es verstehen würden - dürfen sie es nicht schreiben, weil es nicht opportun ist.

http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/ ... nicht_mehr

Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Verfasst: Mittwoch 14. Januar 2015, 19:32
von lifestylekatholik
Yeti hat geschrieben:Und überhaupt muss es leichter möglich sein, Gemeinden, die sich radikalisieren, einfach schließen zu lassen.
Der säkulare Staat hat keine Gemeinden zu schließen. Weder protestantische noch katholische.
Yeti hat geschrieben:Ach ja: Predigtsprache in allen Moscheen ist verpflichtend Deutsch.
Der säkulare Staat hat keine Predigtsprachen vorzuschreiben. Weder in spanischen Gemeinden noch in vietnamesischen.

Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Verfasst: Mittwoch 14. Januar 2015, 19:40
von PigRace
Edi hat geschrieben:...es ist ja auch ein Hinweis in dem Linktext wie über die Terrortat von Paris von nicht wenigen Islamanhängern im Ausland gedacht wird. So manche, die wohl so eine Tat selber nicht begehen würden, freuen sich darüber. Liest man aber nicht in deutschen Medien, zum einen weil sie weder türkisch noch arabisch verstehen und zum andern - selbst wenn sie es verstehen würden - dürfen sie es nicht schreiben, weil es nicht opportun ist.
Hier nur als Beispiel eine solche Seite, auf der sich zahlreiche zustimmende Kommentare zu den Anschlaegen finden. Es finden sich selbstverstaendlich noch mehr im Netz. Klar kann man einfach sagen: " Es gibt es immer irgendwelche Freaks." Aber nicht ein Sterbenswoertchen in der deutschen Presse ueber solche Vorkommnisse finde ich doch arg duenn. Denn das wuerde zu einer vollstaendigen Berichterstattung und Aufarbeitung durchaus gehoeren.

PigRace

Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Verfasst: Mittwoch 14. Januar 2015, 19:50
von Yeti
lifestylekatholik hat geschrieben:
Yeti hat geschrieben:Und überhaupt muss es leichter möglich sein, Gemeinden, die sich radikalisieren, einfach schließen zu lassen.
Der säkulare Staat hat keine Gemeinden zu schließen. Weder protestantische noch katholische.
Yeti hat geschrieben:Ach ja: Predigtsprache in allen Moscheen ist verpflichtend Deutsch.
Der säkulare Staat hat keine Predigtsprachen vorzuschreiben. Weder in spanischen Gemeinden noch in vietnamesischen.
In katholischen oder evangelischen Gemeinden wird nicht zum Mord an Nichtgläubigen aufgerufen. Insofern: doch, wird er.

Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Verfasst: Mittwoch 14. Januar 2015, 20:23
von lifestylekatholik
Wir haben in der Bundesrepublik einen säkularen Staat. Das ist schon schlimm genug. Wenn ihm zugestanden wird, sich in die Angelegenheiten von Religionsgemeinschaften einzumischen, wird ihm damit prinzipiell auch das Recht zugestanden, sich in die Angelegenheiten der Kirche zu mischen. Das kann nicht richtig sein.

Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Verfasst: Mittwoch 14. Januar 2015, 20:28
von Lilaimmerdieselbe
Hat er auch schon immer wieder mal. Einmal ich Zeuge, als mehr als 50 Polizisten ein Gebäude ungefähr 300 Meter von meiner damaligen Wohnung entfernt räumten und jedes Stück Papier und zwei Computer mitnahmen, die drei Anwesenden auch.
Es handelte sich um eine Zweigstelle der von grauen Wölfen unterwanderten Kaplangruppe (Kalif von Köln). Mit dem Stadtteil hatten die Leute kaum was zu tun, aber jeden Freitag kamen dort 50-100 Leute aus dem ganzen Ruhrgeiet zusammen.
Das ist nun schon 7 oder 8 Jahre her.
Vor zwei Jahren wurde eine kleine Moschee in Uninähe geschlossen, dort soll regel-mäßig ein Haßprediger aufgetreten sein, der durch ganz Deutschland tingelt. Die Gladbacher sind ihren Salafistenstützpunkt auch losgeworden, jetzt wird allerdings seit einigen Monaten um eine Rückkehr gerungen.
Das Problem sind ja kaum die Moscheen, deren Verbände im Zentralrat organisiert sind, noch nicht mal die zu Recht mißtrauisch beäugten Milli görös, wer will erklärt einfach seine Wohnung zur Moschee und radikalisiert sich allein oder zu mehreren selber, ob nun mit oder ohne einem regulären oder selbst ernannten Iman.

Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Verfasst: Mittwoch 14. Januar 2015, 20:30
von Edi
Wenn in Religionsgemeinschaften zu Haß gegen andere aufgerufen wird, wird es rechtlich schon Möglichkeiten geben, einzugreifen. Ich bin kein Jurist, aber das kann bis hin zu Volksverhetzung und ähnlichem gehen und da gibt es schon Paragrafen, die Sanktionen zulassen. Wie weit die im Einzelfall gehen, ist dann eine andere Frage.

Lokale Rockergruppen sind auch schon aufgelöst bzw. verboten worden.

Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Verfasst: Mittwoch 14. Januar 2015, 20:36
von Lilaimmerdieselbe
Bei Kaplan konnte man "Aufruf zur Gewalt", bei ihm persönlich sogar zu Mord, nachweisen. Volksverhetzung wird auch immer gern genommen. Das Problem sind dabei nicht die Rechtsgrundlagen sondern die Ermittlungen.

Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Verfasst: Mittwoch 14. Januar 2015, 20:42
von Juergen
Interessante Studie der TU Dresden: Wer geht warum zu PEGIDA-Demonstrationen
http://www.spiegel.de/media/media-35641.pdf
Der „typische“ PEGIDA-Demonstrant entstammt der Mittelschicht, ist gut ausgebildet, berufstätig, verfügt über ein für sächsische Verhältnisse leicht überdurchschnittliches Nettoeinkommen, ist 48 Jahre alt, männlich, gehört keiner Konfession an, weist keine Parteiverbundenheit aus und stammt aus Dresden oder Sachsen.
Vgl. auch SpOn: http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 12913.html

Seltsam… war nicht bisher in der …Presse zu hören, daß die meisten Rechte und Neonazis seien? :hmm:
Selbst ein umstrittener Diözesanjugendpfarrer schrieb doch jüngst:
…Unsere zweite Aufgabe ist es, jetzt erst recht gegen braune Gruppierungen sowie menschenfeindliches und rechtes Gedankengut die Stimme erheben. Dazu gehört es auch, weiterhin vor Pegida und Co. zu warnen.…

Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Verfasst: Mittwoch 14. Januar 2015, 21:21
von martin v. tours
lifestylekatholik hat geschrieben:Wir haben in der Bundesrepublik einen säkularen Staat. Das ist schon schlimm genug. Wenn ihm zugestanden wird, sich in die Angelegenheiten von Religionsgemeinschaften einzumischen, wird ihm damit prinzipiell auch das Recht zugestanden, sich in die Angelegenheiten der Kirche zu mischen. Das kann nicht richtig sein.
:daumen-rauf:

Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Verfasst: Mittwoch 14. Januar 2015, 21:29
von Juergen
lifestylekatholik hat geschrieben:Wir haben in der Bundesrepublik einen säkularen Staat. Das ist schon schlimm genug. Wenn ihm zugestanden wird, sich in die Angelegenheiten von Religionsgemeinschaften einzumischen, wird ihm damit prinzipiell auch das Recht zugestanden, sich in die Angelegenheiten der Kirche zu mischen. Das kann nicht richtig sein.
Wieso sollte der Staat nicht das Recht haben, sich in falsche Religionen einzumischen? Wenn diese falsche Religion eine Gefahr darstellt, dann hat der Staat die Pflicht sich dort einzumischen, um die öffentliche Ordnung zu gewährleisten.
Wieso ziehst Du eine Parallele zur Kirche? Das Verhältnis von falschen Religionen zur rechten Religion ist doch kein Verhältnis auf Augenhöhe. Wer so denkt, der verfällt der irrigen und modernistischen Auffassung, daß alle Religionen gleichwertig sind. Das ist nicht der Fall. Und Ungleiches darf, ja muß sogar, ungleich behandelt werden.

Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Verfasst: Mittwoch 14. Januar 2015, 21:55
von Protasius
Juergen hat geschrieben:
lifestylekatholik hat geschrieben:Wir haben in der Bundesrepublik einen säkularen Staat. Das ist schon schlimm genug. Wenn ihm zugestanden wird, sich in die Angelegenheiten von Religionsgemeinschaften einzumischen, wird ihm damit prinzipiell auch das Recht zugestanden, sich in die Angelegenheiten der Kirche zu mischen. Das kann nicht richtig sein.
Wieso sollte der Staat nicht das Recht haben, sich in falsche Religionen einzumischen? Wenn diese falsche Religion eine Gefahr darstellt, dann hat der Staat die Pflicht sich dort einzumischen, um die öffentliche Ordnung zu gewährleisten.
Wieso ziehst Du eine Parallele zur Kirche? Das Verhältnis von falschen Religionen zur rechten Religion ist doch kein Verhältnis auf Augenhöhe. Wer so denkt, der verfällt der irrigen und modernistischen Auffassung, daß alle Religionen gleichwertig sind. Das ist nicht der Fall.
Ein "weltanschaulich neutraler" Staat (ein Oxymoron, da diese Neutralität als Agnostizismus auch eine Weltanschauung ist) wird zwischen einer falschen Religion und der Kirche nicht unterscheiden.

Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Verfasst: Mittwoch 14. Januar 2015, 22:07
von Lilaimmerdieselbe
Eben, und deshalb ist lifestylekatholiks Einwand auch wichtig.

Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Verfasst: Mittwoch 14. Januar 2015, 22:08
von Juergen
Protasius hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:
lifestylekatholik hat geschrieben:Wir haben in der Bundesrepublik einen säkularen Staat. Das ist schon schlimm genug. Wenn ihm zugestanden wird, sich in die Angelegenheiten von Religionsgemeinschaften einzumischen, wird ihm damit prinzipiell auch das Recht zugestanden, sich in die Angelegenheiten der Kirche zu mischen. Das kann nicht richtig sein.
Wieso sollte der Staat nicht das Recht haben, sich in falsche Religionen einzumischen? Wenn diese falsche Religion eine Gefahr darstellt, dann hat der Staat die Pflicht sich dort einzumischen, um die öffentliche Ordnung zu gewährleisten.
Wieso ziehst Du eine Parallele zur Kirche? Das Verhältnis von falschen Religionen zur rechten Religion ist doch kein Verhältnis auf Augenhöhe. Wer so denkt, der verfällt der irrigen und modernistischen Auffassung, daß alle Religionen gleichwertig sind. Das ist nicht der Fall.
Ein "weltanschaulich neutraler" Staat (ein Oxymoron, da diese Neutralität als Agnostizismus auch eine Weltanschauung ist) wird zwischen einer falschen Religion und der Kirche nicht unterscheiden.
Ist auch kaum zu erwarten, denn der unterscheidet ja bei keiner Gesetzgebung zwischen gut und böse oder richtig und falsch. Das sind heutzutage keine Kriterien des Handelns mehr für Politiker.

Weltanschaulich neutral ist der Staat ja nicht, denn die Neutralität ist ja seine Weltanschauung…

Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Verfasst: Mittwoch 14. Januar 2015, 22:45
von lifestylekatholik
Juergen hat geschrieben:Wieso sollte der Staat nicht das Recht haben, sich in falsche Religionen einzumischen?
Schrieb ich doch: Wir haben hier leider einen säkularen Staat. Das ist die Crux. Er sieht keinen Unterschied zwischen der wahren und den falschen Religionen. Wenn er sich in eine Religion einmischen darf, darf er sich aus seiner Sicht in alle einmischen.
Juergen hat geschrieben:Wer so denkt, der verfällt der irrigen und modernistischen Auffassung, daß alle Religionen gleichwertig sind.
Darum geht es gar nicht. Das Problem ist rein pragmatisch: Wenn dieser Staat sich in eine Religion (auch wenn es die falsche ist) einmischen darf, darf er sich in alle (auch in die richtige) einmischen. Dieser Staat mischt sich doch nicht in die falsche Religion ein, weil sie die falsche ist, sondern weil er für sich einen Absolutheitsanspruch beansprucht. Darum geht's.

Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Verfasst: Mittwoch 14. Januar 2015, 23:19
von ar26
@ jürgen
Um lifestyle zu sekundieren, geb ich mal ein Zitat wieder, daß der britische Autor Robert Bolt, dem Hl. Thomas Morus, in seinem bekannten und später verfilmten Theaterstück in den Mund gelegt hat. Inhaltlich geht es um einen Dialog zwischen Morus und seinem Schwiegersohn, in dem Morus auch den Teufel in den Genuss des Rechtes kommen lassen möchte, weil nur so garantiert ist, daß das Recht auch den eigenen Schutz gewährleistet.
Robert Bolt hat geschrieben: Roper: So now you'd give the Devil benefit of law!
More: Yes. What would you do? Cut a great road through the law to get after the Devil?
Roper: I'd cut down every law in England to do that!
More: Oh? And when the last law was down, and the Devil turned round on you — where would you hide, Roper, the laws all being flat? This country's planted thick with laws from coast to coast — man's laws, not God's — and if you cut them down — and you're just the man to do it — d'you really think you could stand upright in the winds that would blow then? Yes, I'd give the Devil benefit of law, for my own safety's sake.
Act I
Hier der Link
https://www.youtube.com/watch?v=PDBiLT3LASk zum Video. Toller Film übrigens.

Im Ergebnis muss man, wenn nur so die Freiheit der Kirche gewährleistet ist, auch dem Islam den Schutz durch das Recht gewähren.

Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Verfasst: Donnerstag 15. Januar 2015, 11:41
von Juergen
lifestylekatholik hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:Wieso sollte der Staat nicht das Recht haben, sich in falsche Religionen einzumischen?
Schrieb ich doch: Wir haben hier leider einen säkularen Staat. Das ist die Crux. Er sieht keinen Unterschied zwischen der wahren und den falschen Religionen. Wenn er sich in eine Religion einmischen darf, darf er sich aus seiner Sicht in alle einmischen.
Juergen hat geschrieben:Wer so denkt, der verfällt der irrigen und modernistischen Auffassung, daß alle Religionen gleichwertig sind.
Darum geht es gar nicht. Das Problem ist rein pragmatisch: Wenn dieser Staat sich in eine Religion (auch wenn es die falsche ist) einmischen darf, darf er sich in alle (auch in die richtige) einmischen. Dieser Staat mischt sich doch nicht in die falsche Religion ein, weil sie die falsche ist, sondern weil er für sich einen Absolutheitsanspruch beansprucht. Darum geht's.
Der Staat hat die Pflicht das Richtige und Gute zu schützen und Falsche und Schlechte zu bekämpfen.
ar26 hat geschrieben:@ jürgen
Um lifestyle zu sekundieren, geb ich mal ein Zitat wieder, daß der britische Autor Robert Bolt, dem Hl. Thomas Morus, in seinem bekannten und später verfilmten Theaterstück in den Mund gelegt hat…
Wollen wir jetzt anfangen, Diskussion mit Argumenten aus fiktiven Erzählungen zu belegen?

Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Verfasst: Donnerstag 15. Januar 2015, 11:43
von overkott
Edi hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:In Bad Godesberg wird die Menschenkette ein Symbol sein, das keiner weiteren Worte bedarf. Deshalb wird es auch vier Minuten mystische Stille geben.
Und das hilft dann den Dschihadisten von ihrem Terror abzusehen? Besser wäre es doch den dort zu bekämpfen wo er entsteht nämlich u.a. auch in den Moscheen. Leider hört und liest man davon wenig von denen, die dafür zuständig sind.
Wann bist du denn das letzte Mal beim Freitagsgebet gewesen?

Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Verfasst: Donnerstag 15. Januar 2015, 12:30
von Lilaimmerdieselbe
Edi, von den im Zentralrat organisierten hörte man schon eine ganze Menge im letzten Jahr. In deren Zuständigkeitsbereich radikalisieren sich ja auch kaum Muslime. Die im Verfassungsschutzbericht aufgeführten Problemmoscheen sind in der Regel arabisch und autonom.

Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Verfasst: Donnerstag 15. Januar 2015, 12:40
von Edi
Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:Edi, von den im Zentralrat organisierten hörte man schon eine ganze Menge im letzten Jahr. In deren Zuständigkeitsbereich radikalisieren sich ja auch kaum Muslime. Die im Verfassungsschutzbericht aufgeführten Problemmoscheen sind in der Regel arabisch und autonom.
In welche geht dann der Özdemir? Der hat ja gesagt, er gehe zum Diskutieren dort hin, nicht wegen der Religion an sich, denn er sie nicht praktizierend. Soll wohl heißen, er bemühe sich dort der Radikalisierung entgegen zu wirken.

Wo kommen dann solche Leute her wie in dem hier verlinkten Video? Der war ja mal protestantisch:

http://www.rtl.de/cms/news/rtl-aktuell/ ... 7667.html

Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Verfasst: Donnerstag 15. Januar 2015, 12:45
von lifestylekatholik
Juergen hat geschrieben:Der Staat hat die Pflicht das Richtige und Gute zu schützen und Falsche und Schlechte zu bekämpfen.
Richtig.
Juergen hat geschrieben:Wollen wir jetzt anfangen, Diskussion mit Argumenten aus fiktiven Erzählungen zu belegen?
Ar26 belegt keine Diskussion, sondern führt ein Argument an, das das gegenwärtige Dilemma aufzeigt: Der Staat, in dem wir leben, die Bundesrepublik ist ein säkularer Staat. Er macht keinen prinzipiellen Unterschied zwischen den Religionen. Er kümmert sich auch nicht darum, welche richtig ist und welche falsch sind. Er behandelt prinzipiell die richtige genau so wie die falschen, die falschen genau so wie die richtige.

Nun kann man einmal auf die Überwindung dieses säkularen Staates ausgehen. Das scheint mir dein Denkansatz zu sein. Der ist richtig. Das ist Teil A, das "Fernziel".

Gegenwärtig sind wir aber noch in diesem säkularen Staat und müssen seine Spielregeln zur Kenntnis nehmen. Wenn dieser Staat keinen Unterschied zwischen den Religionen macht und wenn diesem Staat das Recht gegeben wird, sich zum Oberaufseher einer Religion zu machen, folgt doch daraus, dass ihm das Recht gegeben wird, Oberaufseher über alle Religionen zu sein. Wenn sich dieser Staat das Recht nimmt, über dem Islam zu stehen, nimmt er sich damit auch das Recht, über der Kirche zu stehen. Deshalb ist diesem Staat kein Recht über eine Religion zuzugestehen. Das ist Teil B, das "Nahziel".

Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Verfasst: Donnerstag 15. Januar 2015, 13:09
von Juergen
ZpV kritisiert kath. Würdenträger wegen deren Äußerungen gegen PEGIDA
(ZvP = Zusammenschluß papsttreuer Vereinigungen)


Der Text von Schmidt-Salomon in folgendem Link ist zwar schon von Sept. 2012, aber er zeigt deutlich wohin die Reise gehen soll, wenn man die Ungläubigen und Gottesleugner nur machen läßt:
Zeit-online: Religionen – Respekt? Wovor denn?


Gemäß allgemeinem Dummschwätz ist Islam ja Frieden. Da sieht man wohin es führt:
Zwei Tage nach Pariser Attentat – Saudi-Arabien lässt Blogger auspeitschen

lifestylekatholik hat geschrieben:…Der Staat, in dem wir leben, die Bundesrepublik ist ein säkularer Staat.
Was genauer zu definieren und belegen wäre.
Im Prinzip fußt diese Überlegung auf dem Recht der freien Religionsausübung gem. Art. 4 GG und dem Art. 140 GG, der u.a. den Art. 137 WRV enthält.
Diese Vorschriften ist allerdings etwas dünne und unpräzise.
Es hängt z.B. an der Interpretation des Art 137, Abs. 3 WRV: »|Jede Religionsgesellschaft ordnet und verwaltet ihre Angelegenheiten selbständig innerhalb der Schranken des für alle geltenden Gesetzes.«
Was heißt denn »innerhalb der Schranken des für alle geltenden Gesetzes«?
Dann macht man ein für alle geltendes Gesetz, das es verbietet, in der Öffentlichkeit das Kopftuch zu tragen… „Neeeee! Das geht nicht!“, rufen sofort einige. Das sei eine Einmischung in die Religion und überhaupt nicht mit Art 4 vereinbar.
„OK“, sagt sich ein anderer, „das ist ja schön, da kann ich ja meine Frau auspeitschen. Das gehört zu meiner Religion.“ Und wieder rufen einige: „Neeeee! Das geht nicht!“. Das ist allgemein verboten und das sei auch keine Einmischung in die Religion und das Verbot sei auch mit Art 4 vereinbar.

Zwei kleine Beispiele, wie Wischi-Waschi die Sache mit dem neutralen oder säkularen Staat ist.
lifestylekatholik hat geschrieben:Nun kann man einmal auf die Überwindung dieses säkularen Staates ausgehen. Das scheint mir dein Denkansatz zu sein. Der ist richtig.
Ich gebe natürlich zu, daß es eine Gratwanderung ist, und viel kluger Überlegungen bedarf. Einerseits darf es nicht dazu führen, daß Menschen mit anderen Glaubensüberzeugungen verfolgt werden. Auf der anderen Seite bedarf es einer Gesetzgebung, die eben nicht mehr der strengen Neutralität, die sowieso nur ein leeres Wort, ein Phantasma ist, folgt; einer Gesetzgebung mit Präferenz für ein bestimmte Religion.

Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Verfasst: Donnerstag 15. Januar 2015, 13:35
von Lilaimmerdieselbe
Edi, steht doch in dem von Ihnen verlinkten Artikel drin. Der protestantische Jugendliche hat sich von dem Salafisten Vogel einwickeln lassen. Die Vogelleute sind hoch gefährlich, kommen aber in die vom Zentralrat vertretenen Verbände bereits seit Jahren nicht rein. Die brauchen für ihre Interessen aber auch keinen offiziellen Verband, die beantragen eine Sondernutzungserlaubnis für eine Innenstadtecke, die mieten sich eine Wohnung, das reicht doch schon.
Ob Özdemir zum Diskutieren in die Moschee geht und in welche, weiß ich wirklich nicht. In seiner Sicht der Dinge wird man aber so gut wie in jeder Moschee politische Aufklärung nötig haben.

Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Verfasst: Donnerstag 15. Januar 2015, 14:07
von Edi
Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:Edi, steht doch in dem von Ihnen verlinkten Artikel drin. Der protestantische Jugendliche hat sich von dem Salafisten Vogel einwickeln lassen. Die Vogelleute sind hoch gefährlich, kommen aber in die vom Zentralrat vertretenen Verbände bereits seit Jahren nicht rein. Die brauchen für ihre Interessen aber auch keinen offiziellen Verband, die beantragen eine Sondernutzungserlaubnis für eine Innenstadtecke, die mieten sich eine Wohnung, das reicht doch schon.
Ob Özdemir zum Diskutieren in die Moschee geht und in welche, weiß ich wirklich nicht. In seiner Sicht der Dinge wird man aber so gut wie in jeder Moschee politische Aufklärung nötig haben.

Ich habe nur das Video angesehen, dachte mir aber schon, daß da eine extreme Gruppe dahinter stehen muß. Vogel war auch Protestant. Der ist ein Dummschwätzer, aber gleichzeitig sehr gefährlich, auch wenn er sich offenbar bisher nicht strafbar gemacht hat. Er würde aber, wenn er könnte am liebsten die Scharia einführen. Ich weiß nicht, ob es nicht gegen solche Leute rechtliche Mittel gibt. Herr Bosbach hat mal in einem bestimmten Zusammenhang gesagt, daß bei uns jeder Parksünder hart verfolgt wird, aber man nichts mache gegen manche Aufhetzer. Bei dem von dir erwähnten Kalifen von Köln hat es ja auch jahrelang gedauert bis man ernsthaft tätig wurde.

Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Verfasst: Donnerstag 15. Januar 2015, 15:02
von lifestylekatholik
Juergen hat geschrieben:
lifestylekatholik hat geschrieben:…Der Staat, in dem wir leben, die Bundesrepublik ist ein säkularer Staat.
Was genauer zu definieren und belegen wäre.
Im Prinzip fußt diese Überlegung auf dem Recht der freien Religionsausübung gem. Art. 4 GG und dem Art. 140 GG, der u.a. den Art. 137 WRV enthält.
In diese Diskussion folge ich dir nicht. :huhu:

Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Verfasst: Donnerstag 15. Januar 2015, 15:22
von Juergen
Sel. Papst Pius IX – Quanta cura hat geschrieben:…Ihr wißt sehr wohl, Ehrwürdige Brüder, daß es heutzutage viele gibt, die das absurde und gottlose Prinzip des sogenannten Naturalismus auf die staatliche und bürgerliche Gesellschaft anwenden und zu lehren wagen. Die beste Staatsverfassung und der bürgerliche Fortschritt erforderten unbedingt, daß die menschliche Gesellschaft aufgebaut und regiert werde, ohne dabei irgendeine Rücksicht auf die Religion zu nehmen, als ob diese nicht existieren würde, oder zumindest keinen Unterschied zwischen der wahren und der falschen Religion zu machen. Im Gegensatz zur Lehre der Heiligen Schrift, der Kirche und der heiligen Väter behaupten sie ohne zu zögern: Der beste Zustand der Gesellschaft sei, der Staatsgewalt nicht die Verpflichtung zuzuerkennen, durch gesetzlich festgelegte Strafen die Übeltäter und Entehrer der katholischen Religion in Schranken zu halten, außer wenn die öffentliche Ruhe dies erfordern sollte.

Von dieser absolut falschen Vorstellung über die Regierung des Staates, scheuen sie sich nicht, die irrige Meinung zu begünstigen, welche für die katholische Kirche und das Heil der Seelen im höchsten Grad zum Untergang führt, die bereits Unser unmittelbarer Vorgänger seligen Andenkens, Gregor XVI., als Wahnsinn bezeichnet hat, und zwar, die Gewissens- und Religionsfreiheit sei das eigene Recht eines jeden Menschen. Dieses Recht müsse das Gesetz in jeder wohlgeordneten Gesellschaft proklamieren und sicherstellen. Für die Bürger bestehe ein Recht auf eine allgemeine Freiheit, die weder durch die kirchliche, noch durch die staatliche Autorität eingeschränkt werden darf, und die ihnen erlaubt, ihre Ansichten und Empfindungen durch das gesprochene Wort, durch Druckschriften, oder auf andere Weise offen bekanntzugeben und zu erklären. Während sie dies leichtfertig behaupten, bedenken und erwägen sie nicht, daß sie die Freiheit des Verderbens verkünden. Es wäre ihnen freigestellt, alles mit den Mitteln menschlicher Überzeugung zu erörtern, da es an solchen Menschen niemals fehlen würde, die es wagen, der Wahrheit zu widerstehen und auf die Geschwätzigkeit der menschlichen Weisheit zu vertrauen. Der christliche Glaube und die christliche Weisheit vermögen es, aus der Lehre Unseres Herrn Jesus Christus selbst zu erkennen, wie sehr diese höchst lügenhafte Eitelkeit gemieden werden muß.…

Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Verfasst: Donnerstag 15. Januar 2015, 19:12
von Edi