Finanzmarktstabilisierungsgesetz – FMStG

Aktuelle Themen aus Politik, Gesellschaft, Weltgeschehen.
sofaklecks
Beiträge: 2776
Registriert: Sonntag 28. Mai 2006, 16:29

Genauer

Beitrag von sofaklecks »

Der Staat verstaatlicht nicht nur eine Bank, sondern deren zwei, nämlich die Coba und die Dresdner.

Man stelle sich vor, derartiges wäre vor anderthalb Jahren diskutiert worden.

Wobei der Kurssturz nach den derzeitigen Konditionen berchtigt ist:

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien der Commerzbank haben sind am Freitag im vorbörslichen Handel bei Lang & Schwarz leicht erholt. Die Titel gewannen kurz vor Börsenstart 0,38 Prozent auf 5,27 (Xetra-Schluss: 5,25) Euro nach. Zum Vergleich lag der X-DAX, der auf Basis des DAX-Futures den außerbörslichen Stand des deutschen Leitindex zeigt, zur gleichen Zeit um 0,26 Prozent über dem DAX-Schluss vom Vortag.

Ein Aktienhändler sagte: 'Die können auf Jahre kein Geld verdienen! Bei 18 Milliarden Euro Staatshilfe von der Soffin zu neun Prozent Zinsen: Das mach 1,5 Milliarden Euro Zinsbelastung pro Jahr.' Im besten Jahr 2007 habe die Commerzbank ein Nettoergebnis von 1,9 Milliarden Euro erwirtschaftet. 'Hat da noch jemand Fragen? Das ist nur noch eine reine Abwicklungsbank für den Mittelstand. Das alles ist eine [Punkt]'

Marktstratege Robert Halver von der Baader Bank hält die Teilverstaatlichung indes für den richtigen Schritt. Insgesamt sei dieses Vorgehen vor dem Hintergrund der real existierenden Finanzkrise positiv. Nun bestehe 'wettbewerbliche Waffengleichheit' zwischen den europäischen und US-amerikanischen Banken, denen der Staat schon unter die Arme gegriffen habe. Den US-Banken würden en gros die 'toxic assets' (Risikopapiere) aus den Bilanzen gekauft. Sie seien damit 'via staatlichem TÜV-Stempel einfach attraktiver' und könnten nicht mehr untergehen. Diese Banken würden zu den 'neuen großen Powerhäusern mit staatlicher Hilfe' und drohten den nicht staatlich gestützten Banken das Wasser abzugraben.

Deutschland behalte nun einen industrie- und standortpolitisch veritablen Refinanzierer des deutschen Mittelstands. Eine Übernahme durch einen ausländischen Finanzdienstleister oder eine Bank mit negativen Folgen für den Industrie- und Bankenstandort sei damit ausgeschlossen, sagte Halver. 'Die Commerzbank ist damit auch so sicher wie das Sitzen in Abrahams Schoß.'

Analysten reagierten zunächst negativ. Die Experten von JP Morgan senken das Ziel von 5,60 auf 4,70 Euro und stufen die Aktie mit 'Underweight' ein. UBS senkte das Kursziel von 7,00 auf 5,50 Euro bei der Einstufung 'Neutral'./sf/fat

sofaklecks

Raphael

Re: Genauer

Beitrag von Raphael »

dpa hat geschrieben:Ein Aktienhändler sagte: 'Die können auf Jahre kein Geld verdienen! Bei 18 Milliarden Euro Staatshilfe von der Soffin zu neun Prozent Zinsen: Das mach 1,5 Milliarden Euro Zinsbelastung pro Jahr.' Im besten Jahr 2007 habe die Commerzbank ein Nettoergebnis von 1,9 Milliarden Euro erwirtschaftet. 'Hat da noch jemand Fragen?
Das wird der eigentliche Grund für die Staatshilfe sein, denn Eigenkapital (u.a. das Grundkapital einer AG) kann auch schon mal unverzinst bleiben; d.h. es gibt keine Dividendenausschüttung an die Aktionäre.

Christian
Beiträge: 1802
Registriert: Donnerstag 23. Oktober 2003, 13:27
Wohnort: duisburg

Re: Finanzmarktstabilisierungsgesetz – FMStG

Beitrag von Christian »

holzi hat geschrieben:
Christian hat geschrieben:Mich interressiert folgendes : Seit Jahren ärgert mich eine Konkurrenzfirma. Würde Papa Staat auch bei mir "einsteigen" damit ich meinen Konkurrenten übernehmen kann oder soll ich erst den Konkurrenten kaufen , und, wenn ich merke ich kann nicht zahlen kommt Papa Staat und hilft mir ? :motz:
Vorausgesetzt, dein Laden ist groß genug: ja!
Was mich an dem stört, ist : als ich mich vor elf jahren selbsständig machte ging ich zu der größten deutschen Bank, dort wurde mir in einem arroganten, Tussihaften-Ton nahegelegt mir eine andere Geschäftsbank zu suchen, da ich nicht ins Kundenklientel passe. Als ich im Studium für zwei Jahre Bafög erhielt (531,00 DM monatlich) rührte ich das Geld nicht an und gab es jeden Monat auf mein Sparbuch.Eines Tages erhielt eine Kündigung meines Kontos, seitens der Bank mit dem grünen Band, weil ich keine Geldeingänge habe.

In rund elf jahren Selbsständigkeit habe ich alle Banker , egal welcher Bank, als arrogant kennengelernt. Anfragen wegen Darlehen wurden gehandhabt als ob man dem Allmächtigen gegenüberstand. Diese Arroganz die ich kennengelernt habe bringt mir zur Zeit reichlich Schadenfreude, ähnlich wie beim Fall Schneider. Nur hier haben sich einige arroganten Herren an ihre Peanuts verhoben.

Gruß,

Christian
Erst das Lazarett zeigt was Krieg ist.
Erich Remaque

Kurt
Beiträge: 1486
Registriert: Montag 5. Februar 2007, 22:29

Re: Genauer

Beitrag von Kurt »

Raphael hat geschrieben:
dpa hat geschrieben:Ein Aktienhändler sagte: 'Die können auf Jahre kein Geld verdienen! Bei 18 Milliarden Euro Staatshilfe von der Soffin zu neun Prozent Zinsen: Das mach 1,5 Milliarden Euro Zinsbelastung pro Jahr.' Im besten Jahr 2007 habe die Commerzbank ein Nettoergebnis von 1,9 Milliarden Euro erwirtschaftet. 'Hat da noch jemand Fragen?
Das wird der eigentliche Grund für die Staatshilfe sein, denn Eigenkapital (u.a. das Grundkapital einer AG) kann auch schon mal unverzinst bleiben; d.h. es gibt keine Dividendenausschüttung an die Aktionäre.
Das ist nicht der Grund, sondern Folge der Staatshilfe. Eine Soffin-Bank darf keine Dividende ausschütten, so daß sie nunmehr erst Recht Probleme haben wird, das Eigenkapital zu erhöhen. Wer sollte solche Aktien kaufen oder halten?

Für die Kunden der Bank wird da zunächst mal den Vorteil haben, daß die Einlagen geschützt sind. Der Bestand wird nun kontrolliert heruntergefahren, und ggf. wird am Ende ein kümmerlicher Rest an eine Heuschrecke verkauft (siehe IKB).

Im Grunde handelt es sich um eine staatlich finanzierte und kontrollierte Insolvenz. Eine Wachstumsperspektive werden die beiden Banken nicht mehr bekommen. Das ist auch nicht Zweck der Soffin.

Kurt
Beiträge: 1486
Registriert: Montag 5. Februar 2007, 22:29

Re: Finanzmarktstabilisierungsgesetz – FMStG

Beitrag von Kurt »

Christian hat geschrieben:Was mich an dem stört, ist : als ich mich vor elf jahren selbsständig machte ging ich zu der größten deutschen Bank, dort wurde mir in einem arroganten, Tussihaften-Ton nahegelegt mir eine andere Geschäftsbank zu suchen, da ich nicht ins Kundenklientel passe. Als ich im Studium für zwei Jahre Bafög erhielt (531,00 DM monatlich) rührte ich das Geld nicht an und gab es jeden Monat auf mein Sparbuch.Eines Tages erhielt eine Kündigung meines Kontos, seitens der Bank mit dem grünen Band, weil ich keine Geldeingänge habe.

In rund elf jahren Selbsständigkeit habe ich alle Banker , egal welcher Bank, als arrogant kennengelernt. Anfragen wegen Darlehen wurden gehandhabt als ob man dem Allmächtigen gegenüberstand. Diese Arroganz die ich kennengelernt habe bringt mir zur Zeit reichlich Schadenfreude, ähnlich wie beim Fall Schneider. Nur hier haben sich einige arroganten Herren an ihre Peanuts verhoben.
Bei allem Verständnis für die Verärgerung und dem Interesse an Finanzierungen: Aber genau das Gegenteil, nämlich die zu großzügige Vergabe von Krediten macht man den Banken derzeit zum Vorwurf; sie seien zu risikofreudig. Gleichzeitig macht man ihnen zum Vorwurf, sie vergäben keine Kredite. Augenblicklich geht es auch in der öffentlichen Diskussion nicht mehr um die Frage, wie ein redliches Management der Banken auszusehen hat, sondern um den Volkszorn, der sich gegen die "Arroganz der Banker" richtet. Letzteres zu Recht, denn in der Öffentlichkeit haben sie sich oft genug nicht angemessen verhalten. Arroganz ist in erster Linie, was man diesem Berufsstand vorwerfen muß, und zwar nachhaltig.

Aber es gibt natürlich auch Gegenbeispiele, oftmals in den regional tätigen Filialbanken. Früher belächelt und bemitleidet besinnen sich heute manche auf ihre Funktion als Sponsoren für Sport, Schule und Kirche. So völlig monokausal und standardsündenböckig ist das Ganze nicht.

Kurt
Beiträge: 1486
Registriert: Montag 5. Februar 2007, 22:29

Re: Finanzmarktstabilisierungsgesetz – FMStG

Beitrag von Kurt »

Hier blickt jemand durch ;)
Stefan Homburg zählt für viele zu den herausragenden Ökonomen in Deutschland. In der Krise steht er mit seinen Ansichten bisweilen einsam da. Den Vergleich mit der Weltwirtschaftskrise der 30er Jahre hält er für unverantwortlich. Die Lage sei keineswegs dramatisch, sie werde von interessierten Kreisen dramatisiert.

Benutzeravatar
Ewald Mrnka
Beiträge: 7001
Registriert: Dienstag 30. November 2004, 11:06

Re: Finanzmarktstabilisierungsgesetz – FMStG

Beitrag von Ewald Mrnka »

Alles im Griff auf dem sinkenden Schiff?

http://www.welt.de/wams_print/article3 ... mi-zu.html

Wenn demnächst die Mist-Anleihen nicht mehr so richtig unter die Leute gebracht werden können und wenn anschließend die heiligen Kühe not-abverkauft werden, spätestens dann wird man vermutlich Zwangsanleihen "auflegen" :breitgrins:

Das paßt dann zum Bild von "Volkseigenen Banken".
Kommunistische Revolution per Hochfinanzsystem - Kalle Marx würde staunen :roll:

29 wird spannend.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Finanzmarktstabilisierungsgesetz – FMStG

Beitrag von overkott »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:Ein ausgewiesener Kenner der katholischen Soziallehre meldet sich zu Wort:
Die Börse ist nicht moralfrei


Erzbischof Marx begeht meines Erachtens zwei kardinale Denkfehler (was aber sozusagen
systemimmenanent ist heutzutage; man muß seine Gedanken schon komplett gegen den
Strich des Zeitgeists bürsten, um Ordnung hineinzubekommen und die Fallen zu erkennen):

Der erste Fehler ist, daß er verkennt, daß auch die von ihm favorisierte sogenannte „soziale
Marktwirtschaft“ wesentlich von der von ihm verurteilten Hauptsünde der Habsucht als
treibendem Prinzip lebt.

Zum zweiten geht er zumindest faktisch von dem Irrtum aus, es sei ein anstrebbares Ziel,
die wirtschaftliche und soziale Ordnung eines Landes oder Volks nach evangelischen Wei-
sungen zu gestalten.

Hinzu kommt als dritter Punkt ein Versäumnis: nämlich der alten Empfehlungen der Kirche
zu diesen Dingen nicht mehr zu gedenken, wie beispielshalber des Zinsverbots oder der Be-
vorzugung einer korporativen Gesellschaftsordnung.
Diese Ausführungen sind sicher ein Hinweis, weshalb es notwendig ist, dass sich der Papst und die Kirche auch zur Nächstenliebe in Hinsicht auf die Wirtschaft äußern, um Menschen mit vorrangig theologischem Interesse und vorrangiger Orientierung an Theologen eine zeitgemäße Orientungshilfe zu bieten und Menschen außerhalb der Kirche verständlich zu machen, dass Caritas und Claritas, Glaube und Vernunft zusammengehören. Insofern haben wir durchaus hohe Erwartungen an die bevorstehende Enzyklika Caritas in veritate, von der wir eine aktualisierte Auseinandersetzung erhoffen mit einer christlichen Wirtschaftsethik.

Der Schöpfer hat den Menschen als Begehrenden erschaffen. Von Geburt an hat der Mensch Bedürfnisse, Wünsche, Verlangen, Begehren, Wollen und Streben. Dass der Mensch hungert und dürstet und nach Milch und fester Speise drängt sowie später nach Arbeit und Einkommen, um seine Grundbedürfnisse befriedigen zu können, gehört zum Wesen des Menschen. Es gehört zur gebotenen Eigenliebe, das vom Schöpfer geschenkte Leben zu erhalten. Nicht jedes Streben ist also negativ und nicht jedes Habenwollen ist daher Habsucht.

Evangelisch ist, was dem Evangelium entspricht. Deshalb muss eine wahrhaft katholische Wirtschaftsethik evangelisch sein. Kern des Evangeliums ist die Liebe, die der Vater durch Christus im Heiligen Geist offenbart. Durch die Offenbarung des Wesens und Willens Gottes erkennt der Mensch die eine Liebe als eine dreifache: als Gottesliebe, als Nächstenliebe und als Eigenliebe. Gottesliebe und Eigenliebe sollen Maßstab für die Nächstenliebe sein. Gottes Gebot ist also keineswegs starr, sondern auf die Situationen und Fähigkeiten jeder Person hin offen formuliert und überträgt jedem einzelnen Verantwortung. Damit sind eben auch die Empfehlungen der Kirche keineswegs starr, sondern ebenfalls zeitgebunden. Die Details sind ohnehin keine Frage der Theologie, sondern der Ökonomie, deren Stand der Debatte aber auch der Papst in seinem Schreiben in wichtigen Zügen skizzieren und auf diese Weise die Gläubigen darüber informieren kann.

Raphael

Re: Genauer

Beitrag von Raphael »

Kurt hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:
dpa hat geschrieben:Ein Aktienhändler sagte: 'Die können auf Jahre kein Geld verdienen! Bei 18 Milliarden Euro Staatshilfe von der Soffin zu neun Prozent Zinsen: Das mach 1,5 Milliarden Euro Zinsbelastung pro Jahr.' Im besten Jahr 2007 habe die Commerzbank ein Nettoergebnis von 1,9 Milliarden Euro erwirtschaftet. 'Hat da noch jemand Fragen?
Das wird der eigentliche Grund für die Staatshilfe sein, denn Eigenkapital (u.a. das Grundkapital einer AG) kann auch schon mal unverzinst bleiben; d.h. es gibt keine Dividendenausschüttung an die Aktionäre.
Das ist nicht der Grund, sondern Folge der Staatshilfe. Eine Soffin-Bank darf keine Dividende ausschütten, so daß sie nunmehr erst Recht Probleme haben wird, das Eigenkapital zu erhöhen. Wer sollte solche Aktien kaufen oder halten?
Ich glaube, jetzt reden wir ein bißchen aneinander vorbei.
Ich meinte, daß der Grund für die Beteiligung der Soffin an der CoBa zuallererst in der Beschaffung von Eigenkapital für die CoBa zu sehen ist. Die Stille Beteiligung, wie sie bisher geplant war, hat nun den "Nachteil", daß sie verzinst wird (werden muß). Wie man lesen konnte, gab es sogar ein Gezerre zwischen der Europäischen Kommission und der Bundesregierung darüber, welcher Zinsatz denn nun angemessen sei.

Das Grundkapital einer AG wird aber nun grundsätzlich unverzinst überlassen. Erst wenn die AG Gewinne erwirtschaftet hat, wird aus diesem Gewinn eine Aussschüttung vorgenommen. Bei einer Stillen Beteiligung ist auch im Falle, daß durch die Verzinsung der Stillen Beteiligung bei der AG ein Verlust entsteht, trotzdem die vereinbarte Verzinsung an den Stillen Gesellschafter zu zahlen.
Eine Stille Beteiligung ist demzufolge aus Sicht der AG teurer als Grundkapital, welches gegebenfalls ohne Dividende bleibt und damit der AG "für umsonst" zur Verfügung steht.

Stellt man nun die Ertragskraft der CoBa (= Jahresüberschuß) aus der Vergangenheit der voraussichtlich zu zahlenden Verzinsung der Stillen Beteiligung gegenüber, sieht man, daß die Jahresüberschüsse schon durch die Auszahlung an die Soffin "aufgefressen werden". Die Einlage der Soffin dient ja nur dem Kapitalerhalt der CoBa und nicht der Expansion auf neue, lukrative Geschäftsfelder.

Wird also die Stille Beteiligung in Grundkapital umgewandelt, stellt sich die Soffin in eine Reihe mit den übrigen Aktionären und verzichtet auf eine Verzinsung ihrer Einlage. Durch diesen Verzicht der Soffin (= Umwandlung der Einlage) wird die CoBa noch besser gestellt als sie es mit der Stillen Beteiligung schon war.
Kurt hat geschrieben:Für die Kunden der Bank wird da zunächst mal den Vorteil haben, daß die Einlagen geschützt sind. Der Bestand wird nun kontrolliert heruntergefahren, und ggf. wird am Ende ein kümmerlicher Rest an eine Heuschrecke verkauft (siehe IKB).
Wenn der CoBa/DreBa-Verbund pleite gehen sollte, gibt's den von Ewald schon vorsorglich angekündigten Bürgerkrieg in Deutschland .............
Kurt hat geschrieben:Im Grunde handelt es sich um eine staatlich finanzierte und kontrollierte Insolvenz. Eine Wachstumsperspektive werden die beiden Banken nicht mehr bekommen. Das ist auch nicht Zweck der Soffin.
Die Wachstumsperspektive wird entstehen, wenn der Staat sich aus der direkten Beteiligung an Banken wieder zurückzieht. Mit dem in ein paar Jahren zu erwartenden Börsengang für den Soffin-Anteil an der CoBa wird die Soffin versuchen, ihr eingesetztes Kapital wieder zurückzuholen. Man sehen, ob's klappt!

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Genauer

Beitrag von overkott »

Raphael hat geschrieben:
Kurt hat geschrieben:Für die Kunden der Bank wird da zunächst mal den Vorteil haben, daß die Einlagen geschützt sind. Der Bestand wird nun kontrolliert heruntergefahren, und ggf. wird am Ende ein kümmerlicher Rest an eine Heuschrecke verkauft (siehe IKB).
Wenn der CoBa/DreBa-Verbund pleite gehen sollte, gibt's den von Ewald schon vorsorglich angekündigten Bürgerkrieg in Deutschland .............
Willst du unter die Apokalyptiker gehen, Raphael?

Ich denke, es gibt allen Grund für einen verhaltenen Optimismus.

Kurt
Beiträge: 1486
Registriert: Montag 5. Februar 2007, 22:29

Re: Genauer

Beitrag von Kurt »

Raphael hat geschrieben:Das Grundkapital einer AG wird aber nun grundsätzlich unverzinst überlassen. Erst wenn die AG Gewinne erwirtschaftet hat, wird aus diesem Gewinn eine Aussschüttung vorgenommen. Bei einer Stillen Beteiligung ist auch im Falle, daß durch die Verzinsung der Stillen Beteiligung bei der AG ein Verlust entsteht, trotzdem die vereinbarte Verzinsung an den Stillen Gesellschafter zu zahlen.
Eine Stille Beteiligung ist demzufolge aus Sicht der AG teurer als Grundkapital, welches gegebenfalls ohne Dividende bleibt und damit der AG "für umsonst" zur Verfügung steht.
§10FMStG sieht ja vor, daß per Rechtsverordnung - ohne Zustimmung des Bundesrates - über die Dividenden entschieden werden kann. Ich kann mir nicht vorstellen, daß der Bund eine Dividendenzahlung einer Soffin-Bank akzeptiert; das Geld, sofern Gewinne vorhanden sind, sollte ja eher zur Stärkung der Eigenkapitalbasis dienen. Darüberhinaus wird es wohl eine einheitliche Handhabe von Altaktionären und dem Bundesanteil geben. Daher meine Einschätzung, daß CoBa/DreBa für Investoren absolut uninteressant geworden sind. Die Bank bleibt arbeitsfähig und solvent, aber sie hat keine Perspektive mehr.
Wie wurde die Stille Einlage denn eigentlich konstruiert? Ich habe es so verstanden, daß 16,4Mrd zu 9% als Einlage geliefert wurden, und der Rest als Aktien. Die Einlage wurde aber mal eben verdoppelt.
Wird also die Stille Beteiligung in Grundkapital umgewandelt, stellt sich die Soffin in eine Reihe mit den übrigen Aktionären und verzichtet auf eine Verzinsung ihrer Einlage. Durch diesen Verzicht der Soffin (= Umwandlung der Einlage) wird die CoBa noch besser gestellt als sie es mit der Stillen Beteiligung schon war.
Gut, eine Wettbewerbsverzerrung ist dadurch gegeben. Sollte es nun keine neuen Soffin-Banken geben, würde die CoBa/DreBa künftig eine Sogwirkung zu Lasten der übrigen Banken erzeugen. Das wird aber nicht passieren, ich gehe davon aus, das wir in den nächsten Monaten noch zahlreiche Fälle sehen werden. Faktisch kann ich mir nicht vorstellen, wie die Soffin aus der Nummer jeweils wieder rauskommen sollte. Der Kapitalbedarf entspricht ja ungefähr der geplatzten Blase, hinter der keine Vermögenswerte standen.
Wenn der CoBa/DreBa-Verbund pleite gehen sollte, gibt's den von Ewald schon vorsorglich angekündigten Bürgerkrieg in Deutschland .............
Pleitegehen wird sie nicht mehr. Aber staatlich kontrolliert gesundgeschrumpft. Ich schätze, daß der Moloch in 10 Jahren nur noch halb so aufgeblasen sein wird.
Zuletzt geändert von Kurt am Montag 12. Januar 2009, 16:55, insgesamt 2-mal geändert.

Kurt
Beiträge: 1486
Registriert: Montag 5. Februar 2007, 22:29

Re: Genauer

Beitrag von Kurt »

overkott hat geschrieben:Ich denke, es gibt allen Grund für einen verhaltenen Optimismus.
Wofür? Daß Köln Deutscher Meister wird? :breitgrins:

Albert
Beiträge: 725
Registriert: Mittwoch 10. September 2008, 13:42
Wohnort: München

Re: Genauer

Beitrag von Albert »

overkott hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:
Kurt hat geschrieben:Für die Kunden der Bank wird da zunächst mal den Vorteil haben, daß die Einlagen geschützt sind. Der Bestand wird nun kontrolliert heruntergefahren, und ggf. wird am Ende ein kümmerlicher Rest an eine Heuschrecke verkauft (siehe IKB).
Wenn der CoBa/DreBa-Verbund pleite gehen sollte, gibt's den von Ewald schon vorsorglich angekündigten Bürgerkrieg in Deutschland .............
Willst du unter die Apokalyptiker gehen, Raphael?

Ich denke, es gibt allen Grund für einen verhaltenen Optimismus.
Overkott, wenn du Raphaels Posting – das sehr gute Auskunft gibt – genauer gelesen hättest könnte sich nicht so eine nette Belustigung durchsetzen.

Für mich stellt sich die Frage warum sagt das V-Syndikat (die Regierung) nicht zur Allianz behaltet eure marode Dresdner-Bank?
Denn Geld hat die Allianz ja genug.

Nein, jetzt krepiert auch die Nr. 2 langsam aber sicher, dank der immer lächerlicher werdenden Muppets in Berlin, allen vorweg der verknitterte Hosenanzug.

Dieser ungeahnten Volatilität sind die Schnarchnasen ohnehin nicht gewachsen. Blah-Blah-Blah.

Grüße,
Albert

Benutzeravatar
Ewald Mrnka
Beiträge: 7001
Registriert: Dienstag 30. November 2004, 11:06

Re: Finanzmarktstabilisierungsgesetz – FMStG

Beitrag von Ewald Mrnka »

Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

Raphael

Re: Genauer

Beitrag von Raphael »

Kurt hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:Das Grundkapital einer AG wird aber nun grundsätzlich unverzinst überlassen. Erst wenn die AG Gewinne erwirtschaftet hat, wird aus diesem Gewinn eine Aussschüttung vorgenommen. Bei einer Stillen Beteiligung ist auch im Falle, daß durch die Verzinsung der Stillen Beteiligung bei der AG ein Verlust entsteht, trotzdem die vereinbarte Verzinsung an den Stillen Gesellschafter zu zahlen.
Eine Stille Beteiligung ist demzufolge aus Sicht der AG teurer als Grundkapital, welches gegebenfalls ohne Dividende bleibt und damit der AG "für umsonst" zur Verfügung steht.
§10FMStG sieht ja vor, daß per Rechtsverordnung - ohne Zustimmung des Bundesrates - über die Dividenden entschieden werden kann. Ich kann mir nicht vorstellen, daß der Bund eine Dividendenzahlung einer Soffin-Bank akzeptiert; das Geld, sofern Gewinne vorhanden sind, sollte ja eher zur Stärkung der Eigenkapitalbasis dienen. Darüberhinaus wird es wohl eine einheitliche Handhabe von Altaktionären und dem Bundesanteil geben. Daher meine Einschätzung, daß CoBa/DreBa für Investoren absolut uninteressant geworden sind. Die Bank bleibt arbeitsfähig und solvent, aber sie hat keine Perspektive mehr.
Wie wurde die Stille Einlage denn eigentlich konstruiert? Ich habe es so verstanden, daß 16,4Mrd zu 9% als Einlage geliefert wurden, und der Rest als Aktien. Die Einlage wurde aber mal eben verdoppelt.
Ich muß mich etwas korrigieren: Durch die Stille Beteiligung der Soffin kann bei der CoBa kein Verlust entstehen. Ein evtl. entstehender Jahresüberschuß wird jedoch zunächst an den Stillen Gesellschafter Soffin ausgeschüttet. Erst wenn der Jahresüberschuß größer ist als die vereinbarte Verzinsung für die Stille Beteiligung, verbleibt der CoBa ein Gewinn, der an die Aktionäre ausgeschüttet werden könnte.

Genau dafür scheint mir dann der §10FMStG gedacht zu sein: Der Stille Gesellschafter Soffin kann mit Hilfe dieses Paragraphen eine Dividendenzahlung an die Aktionäre verhindern, wenn der CoBa nach Bedienung der Stillen Beteiligung ein ausschüttungsfähiger Gewinn verbleiben sollte. Die Soffin wird wahrscheinlich - wie Du auch schon geschrieben hast - anhand der Maxime "Thesaurierung ist besser als Ausschüttung!" entscheiden.

Neue Aktionäre kann die CoBa wahrscheinlich nur mit der Aussicht auf Kapitalerhalt anlocken, ein Papier für die risikoaversen Anleger!

Raphael

Re: Genauer

Beitrag von Raphael »

overkott hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:
Kurt hat geschrieben:Für die Kunden der Bank wird da zunächst mal den Vorteil haben, daß die Einlagen geschützt sind. Der Bestand wird nun kontrolliert heruntergefahren, und ggf. wird am Ende ein kümmerlicher Rest an eine Heuschrecke verkauft (siehe IKB).
Wenn der CoBa/DreBa-Verbund pleite gehen sollte, gibt's den von Ewald schon vorsorglich angekündigten Bürgerkrieg in Deutschland .............
Willst du unter die Apokalyptiker gehen, Raphael?

Ich denke, es gibt allen Grund für einen verhaltenen Optimismus.
Du hast wahrscheinlich recht; den Bürgerkrieg gibt's erst, wenn man den Bürgern den Fernseher wegnimmt! :ikb_whistling:

Kurt
Beiträge: 1486
Registriert: Montag 5. Februar 2007, 22:29

Re: Genauer

Beitrag von Kurt »

Raphael hat geschrieben:Durch die Stille Beteiligung der Soffin kann bei der CoBa kein Verlust entstehen.
Ein Verlust entsteht aber unabhängig von einer Einlage. Die Einlage dient nur zur (Zwischen-)finanzierung des Verlustes in der Hoffnung auf spätere Gewinne.
Ein Blick in die CoBa Bilanz zeigt exemplarisch für 2006 einen Wertpapierbestand von 135 Mrd. Euro. Auch wenn es unwahrscheinlich ist, so könnte theoretisch der gesamte Betrag ausfallen; hinzu kommen noch 194 Mrd Euro an Kundenforderungen.
Die staatliche Beteiligung von 18,6 Mrd Euro entsprich gerade einmal einem Forderungsausfall bzw. Wertberichtigungsbedarf von 5 %. Das ist nicht viel, bezogen auf das, was noch kommen kann.

Unter rationalen Gesichtspunkten fehlt mir jede Phantasie, wie die fusionierte Bank aus der Nummer wieder rauskommen will, außer daß sie erheblich schrumpft.

Ich glaube, daß in 10 Jahren nur noch die Hälfte der Banken in Deutschland existiert, wohlgemerkt nicht fusionsbedingt, sondern volumenbasiert.
Einzige Alternative wäre noch eine Hyperinflation, die aber im Endeffekt aufs Gleiche hinausläuft.

Man muß außerdem davon ausgehen, daß die CoBa/DreBa exemplarisch für den Gesamtmarkt ist. Auch wenn andere Banken noch die Luft anhalten, so bin ich mir sicher, daß es fast bei allen (außer einigen wenigen, die sich nie was getraut haben) ähnlich übel aussieht.

Albert
Beiträge: 725
Registriert: Mittwoch 10. September 2008, 13:42
Wohnort: München

Re: Finanzmarktstabilisierungsgesetz – FMStG

Beitrag von Albert »

Zum zweiten Konjunkturpaket:

Merkel: Deutschland geht gestärkt aus der Krise.

Weiss die Frau überhaupt noch von was sie spricht?

Ach ja, wohin ist dann das erste K-Paket verschwunden, :hae?:

frägt,
Albert

Kurt
Beiträge: 1486
Registriert: Montag 5. Februar 2007, 22:29

Re: Finanzmarktstabilisierungsgesetz – FMStG

Beitrag von Kurt »

Konjunkturpaket I
Konjunkturpaket II

Daraus:
Bis spätestens Ende 2010 sollen die bislang nicht versorgten Gebiete mit leistungsfähigen Breitbandanschlüssen abgedeckt sein.
Bis spätestens 2014 sollen für 75% der Haushalte, bis 2018 für alle Haushalte Anschlüsse mit Übertragungsraten von mindestens 50 Megabit pro Sekunde zur Verfügung stehen.
Sonst haben die aber keine Sorgen, was?

Benutzeravatar
Ewald Mrnka
Beiträge: 7001
Registriert: Dienstag 30. November 2004, 11:06

Re: Finanzmarktstabilisierungsgesetz – FMStG

Beitrag von Ewald Mrnka »

Kurt hat geschrieben:Konjunkturpaket I
Konjunkturpaket II

Daraus:
Bis spätestens Ende 2010 sollen die bislang nicht versorgten Gebiete mit leistungsfähigen Breitbandanschlüssen abgedeckt sein.
Bis spätestens 2014 sollen für 75% der Haushalte, bis 2018 für alle Haushalte Anschlüsse mit Übertragungsraten von mindestens 50 Megabit pro Sekunde zur Verfügung stehen.
Sonst haben die aber keine Sorgen, was?
Strohfeuer, wie überhaupt das ganze "Konjunkturpaket".
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

Christian
Beiträge: 1802
Registriert: Donnerstag 23. Oktober 2003, 13:27
Wohnort: duisburg

Re: Finanzmarktstabilisierungsgesetz – FMStG

Beitrag von Christian »

Erst das Lazarett zeigt was Krieg ist.
Erich Remaque

Kurt
Beiträge: 1486
Registriert: Montag 5. Februar 2007, 22:29

Re: Finanzmarktstabilisierungsgesetz – FMStG

Beitrag von Kurt »

Ja, die Deutsche Bank hat nun das Requiem mit einem Paukenschlag eröffnet.
Gold, Äcker und Konserven.
Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Regierung nicht mehr helfen kann; dann werden die Banken vollends kollabieren und es wird richtig ungemütlich.

Festigt Euren Glauben und vertraut auf den Herrn. Für die Not, die uns erwartet, wird es nötig sein.

Derweil verabschiedet sich Kurt aus dem Kreuzgang.
Gottes Segen auf allen Wegen!

:blinker:

Benutzeravatar
Ewald Mrnka
Beiträge: 7001
Registriert: Dienstag 30. November 2004, 11:06

Re: Finanzmarktstabilisierungsgesetz – FMStG

Beitrag von Ewald Mrnka »

Man wacht auf und man spricht es aus; vor Wochen in dieser Form noch undenkbar:

http://www.focus.de/finanzen/boerse/akt ... 61758.html
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

Albert
Beiträge: 725
Registriert: Mittwoch 10. September 2008, 13:42
Wohnort: München

Re: Finanzmarktstabilisierungsgesetz – FMStG

Beitrag von Albert »

Der Hosenanzug hat geschrieben:Die Kanzlerin hob hervor, dass Deutschland "im Kern gesund und stark" sei.
Richtig, nur die sie umgebende Schale der Politikverwalter stinkt, und zwar übelst!.
Der Hosenanzug hat geschrieben:Es gehe nun darum, "dass wir Vertrauen schaffen in den Konsum der Bevölkerung".

Quatsch – wenn ich Brot oder sonstiges kaufe, will der Verkäufer Geld und kein Vertrauen!
Der Hosenanzug hat geschrieben:Das Paket könne einen "Modernisierungsschub für das kommende Jahrzehnt" auslösen.
Grimm’s Märchen haben einen höheren Wahrheitsgehalt.Quelle


Grüße,
Albert

P.S.: Kurt hat recht, Freunde, fangt schon mal zu beten an und versorgt euch.

Benutzeravatar
Ewald Mrnka
Beiträge: 7001
Registriert: Dienstag 30. November 2004, 11:06

Re: Finanzmarktstabilisierungsgesetz – FMStG

Beitrag von Ewald Mrnka »

Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

Stefan

Re: Finanzmarktstabilisierungsgesetz – FMStG

Beitrag von Stefan »

Albert hat geschrieben:Freunde, fangt schon mal zu beten an und versorgt euch.
Daraus:
Nahrung für ein Jahr:
Preis: € 2.950,- inkl.MWSt.[/b]
Das ist recht teuer.

Mit Reis, Nudeln, Salz und Konserven sollte man für weniger als 3€ am Tag auskommen.
Das entspräche etwa 1250,- € für ein Jahr.
Ein Hasenstall liefert bei solider Zucht gelegentlich einen leckeren Hasenbraten.

Für die Bekleidungsfrage empfiehlt sich der bewährte Räer Katalog
Nicht gerade schick, aber vielfach praktisch.

Albert
Beiträge: 725
Registriert: Mittwoch 10. September 2008, 13:42
Wohnort: München

Re: Finanzmarktstabilisierungsgesetz – FMStG

Beitrag von Albert »

Stefan hat geschrieben:
Albert hat geschrieben:Freunde, fangt schon mal zu beten an und versorgt euch.
Daraus:
Nahrung für ein Jahr:
Preis: € 2.950,- inkl.MWSt.[/b]
Das ist recht teuer.

Mit Reis, Nudeln, Salz und Konserven sollte man für weniger als 3€ am Tag auskommen.
Das entspräche etwa 1250,- € für ein Jahr.
Ein Hasenstall liefert bei solider Zucht gelegentlich einen leckeren Hasenbraten.

Für die Bekleidungsfrage empfiehlt sich der bewährte Räer Katalog
Nicht gerade schick, aber vielfach praktisch.
Ja, sich bedienen zu lassen kostet viel Geld.
Die Idee mit dem Hasenstall gehört mit dem 1. Preis prämiert. :klatsch:

Na ja es geht ohnehin mit Vollgas in den Abgrund und es werden die selben wiedergewählt werden die ohnehin am Steuer sitzen.
Die meisten Passagiere in dem Chaotenzug sind entweder sediert, gelähmt, oder besoffen. Der Wahnsinnsknall wird aber für ALLE hörbar. :panisch:

Grüße,
Albert

Raphael

Re: Finanzmarktstabilisierungsgesetz – FMStG

Beitrag von Raphael »

Meines Erachtens ist diese Weltuntergangsstimmung, welche hier von manchen erzeugt werden soll, nicht angebracht. :patsch:

Wir (d.h. die westlichen Industrienationen) steuern auf eine Phase des Staatskapitalismus zu; nicht mehr, aber auch nicht weniger!

Es ist fast wie ein später Sieg des kommunistischen Ideengebäudes! :ikb_shit:
Der Staat (bzw. die für den Staat handelnden Personen) hält sich für den letzten Anker, der der Wirtschaft wieder die erforderliche Stabilität geben kann. Und die Wirtschaft hat für den Menschen in den westlichen Industrienationen erste Priorität, das körperliche Wohlergehen steht nun 'mal an erster Stelle. Man ist fast geneigt, dem alten Bertold Brecht Recht zu geben: "Erst kommt das Fressen und dann die Moral!"

Auch wenn es jetzt besserwisserisch klingt, sei auf die alte und ewig gültige Weisheit hingewiesen: "Der Mensch lebt nicht vom Brot allein!"
Zuletzt geändert von Raphael am Samstag 17. Januar 2009, 11:20, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Ewald Mrnka
Beiträge: 7001
Registriert: Dienstag 30. November 2004, 11:06

Re: Finanzmarktstabilisierungsgesetz – FMStG

Beitrag von Ewald Mrnka »

Raphael hat geschrieben:

Wir (d.h. die westlichen Industrienationen) steuern auf eine Phase des Staatskapitalismus zu; nicht mehr aber auch, nicht weniger!

Es ist fast wie ein später Sieg des kommunistischen Ideengebäudes! :ikb_shit:
Das sehe ich auch so; STAMOKAP wird Realität. Der Hosenanzug war FDJ-Funktionärin und die Bundesrepublik mutiert schon seit Jahren zu einer DDR-Version light.

Aber man weiß, daß in einer KP-Kommandowirtschaft eben nicht "der Mensch an erster Stelle" steht, sondern die Idologie, die Nomenklatura & deren Protektionskinder; daher sind Sorgen um Bevorratungen und Planungsvorhaben von Hasen- und Hühnerställen durchaus verständlich und nachvollziehbar.

Die Welt wird gewiß nicht untergehen, aber wir werden schon sehr bald Mangelwirtschaft, Not & Aufstände (man wird das alles, wenn überhaupt, in dieser Neusprechrepublik mit eupehmistischen Etiketten versehen) erleben.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

Albert
Beiträge: 725
Registriert: Mittwoch 10. September 2008, 13:42
Wohnort: München

Re: Finanzmarktstabilisierungsgesetz – FMStG

Beitrag von Albert »

Raphael hat geschrieben: (...)
Auch wenn es jetzt besserwisserisch klingt, sei auf die alte und ewig gültige Weisheit hingewiesen: "Der Mensch lebt nicht vom Brot allein!"
Da hast du recht!

Nur fehlt der zweite Teil von Mt 4,4. (Er gab zur Antwort: "Es steht geschrieben: Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von jedem Wort, das aus dem Mund Gottes kommt.")

Hier zeigt sich jetzt das Dilemma der Gesellschaft, egal, welcher: Sie haben Gott aus der Mitte genommen und sich in ihrem ideologischen Wahn selbst zur Mitte gemacht.

Die Welt wird nicht untergehen, aber dieses System!

Grüße,
Albert

Stefan

Re: Finanzmarktstabilisierungsgesetz – FMStG

Beitrag von Stefan »

Raphael hat geschrieben:Meines Erachtens ist diese Weltuntergangsstimmung, welche hier von manchen erzeugt werden soll, nicht angebracht.
Die Welt wird schon nicht untergehen. Aber es ist eine gute Gelegenheit, den eigenen Lebensstil zu überprüfen, auch gemäß dem Evangelium.
Wir (d.h. die westlichen Industrienationen) steuern auf eine Phase des Staatskapitalismus zu; nicht mehr, aber auch nicht weniger!
Es ist fast wie ein später Sieg des kommunistischen Ideengebäudes!
Das glaube ich nicht. Was folgt, ist das Prinzip: Hilfe zur Selbsthilfe, anstatt sich auf Kosten anderer zu gütlich zu stellen - so betrieben von Banken, Anlegern und Unternehmen. Weniger ist mehr.

Die RP schreibt:
Beängstigende Zahlen aus den Wolkenkratzern der deutschen Banken: Den deutschen Finanzinstituten drohen nach einem Medienbericht infolge der Finanzkrise weitere Milliardenverluste. Laut einer Umfrage des Bundesfinanzministeriums, haben die Banken erst einen Bruchteil ihrer faulen Wertpapiere rund um amerikanische Hypothekendarlehen abgeschrieben.
Ja, die Krise rührt aus Wertberichtigungen von 25 - 30 %. Mal sehen, wie die Welt aussieht, wenn wir bei 50 % gelandet sind, was realistisch ist. Eine Vollabschreibung halte ich für übertrieben.
Auch wenn es jetzt besserwisserisch klingt, sei auf die alte und ewig gültige Weisheit hingewiesen: "Der Mensch lebt nicht vom Brot allein!"
Endlich bekommt die Weisheit wieder Geltung.
Zuletzt geändert von Stefan am Samstag 17. Januar 2009, 13:14, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
ar26
Beiträge: 3242
Registriert: Sonntag 19. November 2006, 10:46
Wohnort: Sachsen

Re: Finanzmarktstabilisierungsgesetz – FMStG

Beitrag von ar26 »

Ja, das wird wohl der springende Punkt sein. Hier im elterlichen Hause auf dem Land könnte man auch einen etwaigen Crash ganz gut überstehen, auch in pukto Sicherheit. Bedrohungspotential, wie es andernorts in Deutschland existiert, gibt es hier auch nicht. Was mir aber wirklich Sorgen macht, ist der hier faktisch inexistente katholische Glaube. Zwar gibt es Kirchengemeinen, wenn auch nicht fußläufig. Ob die Geistlichen dort aber ausharren würden, wenn es hart auf hart kommt und die Gläubigen der Sakramente bedürfen, lässt sich gut bezweifeln. Der modernistische Wurm sitzt dort unglaublich hart. Da ist man eher auf sich allein gestellt.

Auf das, was Raphael geschrieben hat, hatte ich schon im Oktober hingewiesen. Einige der Vorschläge hier erinnern mich an das Leben hier in der Zone in den 50igern. Da hatte man im eigenen Garten noch nen Hasenstall, ein Schaf und viele Beete. Man wäre zwar ohne auch nicht verhungert, das Leben wäre aber noch karger gewesen. Daß eine derartige sozialistische Mangelwirtschaft zumindest für einen Teil der Bevölkerung zur Realität werden kann, halte ich nicht für ausgeschlossen.
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema