Piusderdritte hat geschrieben:Bei Europas Bürgern sind 3853 Milliarden zu holen
Wenn einem Land die Pleite droht, will nun auch die Bundesbank, dass mit einer Vermögensabgabe die Staatsfinanzen gesundsaniert werden können. Europas Sparer sind alarmiert.
http://www.welt.de/finanzen/geldanlage/ ... holen.html
diesen Artikel mal schön in Ruhe durchlesen!
viel direkter kann man wohl nicht mehr schreiben was passieren wird!
Das Gefährliche an dem Artikel ist mE etwas ganz anderes:
Die Bundesbank führt aus:
Darüber hinaus stellt sich aber die Frage, ob in außergewöhnlichen nationalen Notsituationen zusätzlich zu Privatisierungen und herkömmlichen Konsolidierungsmaßnahmen, die auf die langfristige Erwirtschaftung erheblicher Primärüberschüsse zielen, auch vorhandenes privates Vermögen dazu beitragen kann, eine staatliche Insolvenz abzuwenden.
Vor diesem speziellen Hintergrund werden im Folgenden verschiedene Aspekte einer einmaligen Abgabe auf private Nettovermögen der Inländer erörtert, das heißt eine Abgabe auf die Vermögen abzüglich der Verbindlichkeiten. Grundsätzlich ist eine Vermögensabgabe und erst recht eine fortlaufend erhobene Vermögensteuer aus gesamtwirtschaftlicher Sicht mit erheblichen Problemen verbunden, und der damit einhergehende Aufwand sowie die Risiken für
den Wachstumspfad einer Volkswirtschaft wiegen schwer. In der Ausnahmesituation einer drohenden staatlichen Insolvenz könnte eine einmalige Vermögensabgabeaber günstiger abschneiden als die dann noch relevanten Optionen. Eine stärkere, im Vergleich zur Vermögensabgabe aber zeitlich gestreckte Belastung des privaten Sektors über laufende Abgaben, das heißt vor allem verbrauchs- oder einkommensabhängige Steuern, oder umfassendere Kürzun gen der staatlichen Ausgaben, könnten nämlich nicht mehr ausreichen oder als nicht durchsetzbar gelten. Letztlich geht es somit um Konstellationen, in denen potenzielle Kredit geber die Schuldentragfähigkeit massiv bezweifeln und die Vermögensabgabe als Alternative zur Staatsinsolvenz in Betracht kommt.
http://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/D ... cationFile
(S. 52f)
Natürlich kann man sich jetzt beruhigt zurücklehnen und denken: D. steht ja noch vergleichsweise gut dar, vorher sind die Problemländer dran - in denen liegt das private Vermögen sowieso höher als in D., wie die EZB festgestellt hat. Aber der Schein trügt.
Da die Südländer über den ESM praktisch unbeschränkt Kredite abrufen können und die Geberländer - also vor allem D. - liefern müssen, kann die Haftung ganz schnell anwachsen. An der Wirksamkeit und der Umsetzung der vereinbarten "Reformmaßnahmen" sind Zweifel angebracht, wie die Troika in regelmäßigen Abständen in GR feststellt. GR hat sich noch immer nicht zu einer Besteuerung seiner Reeder entschlossen, der Zugriff auf die Mittel des ESM ist halt einfacher für die Politiker und die Zusagen muß man auch nicht ernst nehmen, wie die Berichte der Troika zeigen.
Kommt es dann zum Schwur, sprich zur Haftung, ....
Dann sehen die Zahlen für D. plötzlich überhaupt nicht mehr so gut aus und man befindet sich auf der gleichen Stufe...
Bedenklich sollte auch stimmen, daß die Bundesbank die damalige Veröffentlichung des IWF, die ja für viel Wirbel sorgte, aufgegriffen hat. Das dürfte sie bedacht haben, wie die WELT schreibt. Gutgläubige werden darin nur theoretische Überlegungen sehen, aber man kann es mit Fug und Recht auch anders deuten. Falls es dazu kommt, kann zumindest niemand sagen, er habe nichts ahnen können....
Ob das alles die Akzeptanz "Europa's" fördert - daran sind doch wohl erhebliche Zweifel angebracht.