Der Islam gehört zu Deutschland

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Yeti
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Yeti »

Im Kleingedruckten steht die beabsichtigte Abschaffung des Rechtsstaats
www.freiewelt.de hat geschrieben:"Weitgehend unbeachtet im von der Kanzlerin verursachten Einwanderungschaos hat Staatsministerin Aydan Özoğuz am 21.September ein Strategiepapier vorgestellt. In einem solchen Papier sind strategische Ziele festgelegt, deshalb sollte jeder wissen, was die Bundesregierung vorhat. Unter der neuhelldeutschen Überschrift: „Menschlich, ehrlich, gerecht – Eckpunkte für eine integrative Flüchtlingspolitik in Deutschland“ kommt es knüppeldicke."
Aydan Özoğuz hat geschrieben:„Wir stehen vor einem fundamentalen Wandel. Unsere Gesellschaft wird weiter vielfältiger werden, das wird auch anstrengend, mitunter schmerzhaft sein. Unser Zusammenleben muss täglich neu ausgehandelt werden.“
Ich empfehle folgende Verhandlungstaktik:
Bild
#gottmensch statt #gutmensch

Tinius
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Edelbrock und Nahhass

Beitrag von Tinius »

Edelbrock und Nahhass erzählen, warum sie das Kopftuch gut finden:

http://www.bento.de/gefuehle/muslima-er ... gen-16122/

RomanesEuntDomus
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von RomanesEuntDomus »


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phylax
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von phylax »

Gallus hat geschrieben:
phylax hat geschrieben:
Angenommen, Du als Christ würdest aus Not in ein Land mit einer Dir fremden Kultur verschlagen, würdest Du Deine Überzeugungen einer "Integrationspflicht" unterordnen?
Würde ich einer Lebensgefahr im Heimatland entkommen, dann würde ich meinem Gastgeberland unendlich dankbar sein und mich nach Kräften bemühen, kein Ärgernis auszulösen. Ich würde ganz sicher nicht meinen Gastgebern und Helfern mit unverschämten Forderungen begegnen, daß die sich doch gefälligst nach meiner Kultur zu richten haben. Das gilt für das Maklerbeispiel, das gilt für Forderungen nach Halal-Essen in Notunterkünften, es gilt für den Umgang mit anderen Flüchtlingen die aus anderen kulturellen Hintergründen kommen.


"kein Ärgernis auslösen" kollidiert in deren Sichtweise möglicherweise mit dem Begehen einer Sünde . Auch das würdest Du in Kauf nehmen?
Nach meiner Auffassung wäre die richtige REaktion dieser Frau gewesen: Bitte schön, dann sucht EUch einen anderen. Damit müßten die Leute allerdings dann alleine klar kommen. Nur dann lernt man Hilfe zu schätzen. Aber mit dem trotzigen Beharren auf die hiesigen Standards wird man nicht weiterkommen und schon gar nicht, wenn der Betroffene gerademal ein paar Tage hier lebt und von diesen Standards nichts weiss (wie wir ja auch deren Standards nicht kennen)
Von Gott kommt mir ein Freudenschein,/ wenn Du mich mit den Augen Dein/ gar freundlich tust anblicken

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Juergen
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Juergen »

Da laufen doch viele von den Leuten mit Smartphones rum.
Mit den Geräten könntes sie ja mal sinnvolle Seiten aufrufen, wie etwa dieses Dokument:
Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland auf Arabisch.
Gruß Jürgen

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Gallus
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Gallus »

phylax hat geschrieben: "kein Ärgernis auslösen" kollidiert in deren Sichtweise möglicherweise mit dem Begehen einer Sünde . Auch das würdest Du in Kauf nehmen? ... Aber mit dem trotzigen Beharren auf die hiesigen Standards wird man nicht weiterkommen und schon gar nicht, wenn der Betroffene gerademal ein paar Tage hier lebt und von diesen Standards nichts weiss (wie wir ja auch deren Standards nicht kennen)
Ach, komm. Diese Leute haben in ihrer Heimat alle Internet und Satellitenfernsehen. Die wissen genau, wie das Leben im Abendland läuft und daß die alltäglichen Gepflogenheiten hier etwas anders sind als in Aleppo. Wenn ihnen das nicht paßt und der Respekt vor den Sitten und Gebräuchen des Gastgeberlandes als "Sünde" gelten würde, dann, wie gesagt, stehen genügend andere Fluchtziele zur Verfügung. Türkei, Jordanien, Saudi-Arabien, oder wie wäre es mit dem streng muslimischen Malaysia? Da können sie dann ganz sündenfrei und halal den Blickkontakt mit freiliegenden weiblichen Hautpartien vermeiden, diese Pfeifen.

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Yeti
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Re: Edelbrock und Nahhass

Beitrag von Yeti »

Tinius hat geschrieben:Edelbrock und Nahhass erzählen, warum sie das Kopftuch gut finden:

http://www.bento.de/gefuehle/muslima-er ... gen-16122/
"Das Kopftuch ist für mich vor allem ein Dienst an Gott, da es so im Koran vorgeschrieben ist."
Das ist ja die Crux im Islam. Es wird nichts hinterfragt:
Deutsche Islam Konferenz hat geschrieben:Überblickt man nochmals die drei besprochenen Korantexte, die hauptsächlich zur Begründung des Kopftuchgebots für die Frau herangezogen werden, so ergibt sich, dass keiner von ihnen die Kopfverschleierung explizit vorschreibt. Dass sie in der älteren islamischen Tradition dennoch einhellig im Sinne einer solchen Vorschrift interpretiert wurden, beruht auf zusätzlichen Bestimmungen, die im Hadīth, der Überlieferung über die Worte und die als vorbildhaft erachteten Handlungsweisen des Propheten, ihren Niederschlag gefunden haben. An diese zweite normative Textquelle des Islam haben sich Koranexegese und Rechtsgelehrte in der Entwicklung ihrer Aussagen zu den Bekleidungsvorschriften für die Frau angeschlossen.
"Mein Umfeld reagiert oft eher negativ, anfangs habe ich deswegen oft an mir gezweifelt. In der Schule haben mich zum Beispiel einige Mitschüler oft als “Turban Tussi” bezeichnet."
Soll ja auch schon vorgekommen sein, dass man mit Kopftuch gleich viel interessanter ist. Lehrer und Lehrerinnen in der SEK I können nicht nur ein Lied davon singen. Sowas nennt Akif Pirinçci hübsch "Kostümtürkentum".
"Das Kopftuch gehört zu meinem Glauben, ich sehe darin aber auch etwas Feministisches: In den Medien wird die Frau oft zu einem Objekt der sexuellen Lust reduziert - das möchte ich vermeiden."
Guter Gedanke. Kommt aber nicht immer wirklich glaubwürdig daher, wenn man knallroten Lippenstift und drunter Pumps trägt. Einfach mal um ein Uhr an Schulen vorbeifahren. Aber egal, das ist Geschmackssache und die Entscheidung eines jeden Einzelnen.
"Einmal habe ich einige Tage vor Praktikumsbeginn einen Anruf bekommen: Sie hätten sich doch umentschieden, weil sie keine Praktikantin mit Kopftuch haben wollen. Ich wollte es aber für das Praktikum nicht abnehmen. Da sagten sie, dass ich islamistisch sei und mein pädagogisches Studium lieber abbrechen soll. Mit dieser Einstellung würde ich sowieso keinen Job finden."
Ja, den Gedanken könnte man bekommen. Alle Interviewten haben den Kern des Problems, den die Gesellschaft hier damit hat, nicht begriffen: Was jemand trägt, ist völlig wurscht. Wer aber aus Überzeugung eines trägt, muss zumindest billigen, dass es gar nicht so wenige Menschen gibt, die dahinter eine Einstellung vermuten, die unsere Kultur, auch die Rechtskultur, ablehnt. Dies nicht ganz zu Unrecht, denn nicht umsonst wird auf dem Kopftuchgebot gerade in der islamistischen Szene so vehement bestanden wie in keiner anderen islamischen Strömung. Man stelle sich vor, dass jemand gegen Diskriminierung klagt, der sich bewirbt und halt leider aussieht wie ein Skinhead, aber darauf besteht, er sei nur politisch konservativ, aber nicht rechtsextrem. Würde man dem wohl glauben? Das wäre nun die Nagelprobe. :hmm:
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Yeti
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Yeti »

Gallus hat geschrieben:
phylax hat geschrieben: "kein Ärgernis auslösen" kollidiert in deren Sichtweise möglicherweise mit dem Begehen einer Sünde . Auch das würdest Du in Kauf nehmen? ... Aber mit dem trotzigen Beharren auf die hiesigen Standards wird man nicht weiterkommen und schon gar nicht, wenn der Betroffene gerademal ein paar Tage hier lebt und von diesen Standards nichts weiss (wie wir ja auch deren Standards nicht kennen)
Ach, komm. Diese Leute haben in ihrer Heimat alle Internet und Satellitenfernsehen. Die wissen genau, wie das Leben im Abendland läuft und daß die alltäglichen Gepflogenheiten hier etwas anders sind als in Aleppo. Wenn ihnen das nicht paßt und der Respekt vor den Sitten und Gebräuchen des Gastgeberlandes als "Sünde" gelten würde, dann, wie gesagt, stehen genügend andere Fluchtziele zur Verfügung. Türkei, Jordanien, Saudi-Arabien, oder wie wäre es mit dem streng muslimischen Malaysia? Da können sie dann ganz sündenfrei und halal den Blickkontakt mit freiliegenden weiblichen Hautpartien vermeiden, diese Pfeifen.
In einem Punkt hat Phylax allerdings recht: Es gibt viel zu wenig Kurse, welche die Leute auf diese Gesellschaft vorbereiten, natürlich möglichst geführt von Leuten, die ganz klar sagen, was hier geht und was nicht geht. Das müssten natürlich Lehrende sein, die keine Spur Angst vor Rassismusvorwürfen oder religiösem Fundamentalismus haben (also vielleicht eine Spur Ahnung von ihrer eigenen Religion haben), denen also völlig wurscht sein muss, was da ein Möchtegernmullah von sich gibt. Am besten wird er immer von einem Polizisten begleitet. Natürlich in Uniform. Solche uns martialisch anmutenden Gesten verabscheuen wir zu recht. Die sind aber nicht wir. Zumindest nicht am Anfang. Ist doch logisch.
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Torsten
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Torsten »

Gallus hat geschrieben:diese Pfeifen.
https://www.youtube.com/watch?v=KVWAIKoatWM

"ZDF Zoom" zur Integration.
Die Gleichberechtigung von Mann und Frau wird von diesem Kulturkreis nie akzeptiert werden.
Das Problem ist, dass das Patriarchat weder für Männer(!) noch für Frauen ein lebens- und erstrebenswertes gesellschaftliches Modell ist. Weil es nicht nach Verstand fragt und nach dem Gemeinwohl, sondern nach Status und Ehre. Wie ich schon einmal geschrieben habe: Selbst eine Gesellschaft, die ihre gesamten intellektuellen, wirtschaftlichen und kulturellen Fähigkeiten darauf ausrichtet, dass es ihren Haustieren, den Katzen und Hunden, bestens ergeht, selbst die wäre lebenswerter als diese geistige und menschliche Dunkelheit, vor der Millionen auf der Flucht sind, ohne sie abzulegen.

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phylax
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von phylax »

Gallus hat geschrieben:
phylax hat geschrieben: "kein Ärgernis auslösen" kollidiert in deren Sichtweise möglicherweise mit dem Begehen einer Sünde . Auch das würdest Du in Kauf nehmen? ... Aber mit dem trotzigen Beharren auf die hiesigen Standards wird man nicht weiterkommen und schon gar nicht, wenn der Betroffene gerademal ein paar Tage hier lebt und von diesen Standards nichts weiss (wie wir ja auch deren Standards nicht kennen)
Ach, komm. Diese Leute haben in ihrer Heimat alle Internet und Satellitenfernsehen. Die wissen genau, wie das Leben im Abendland läuft und daß die alltäglichen Gepflogenheiten hier etwas anders sind als in Aleppo. Wenn ihnen das nicht paßt und der Respekt vor den Sitten und Gebräuchen des Gastgeberlandes als "Sünde" gelten würde, dann, wie gesagt, stehen genügend andere Fluchtziele zur Verfügung. Türkei, Jordanien, Saudi-Arabien, oder wie wäre es mit dem streng muslimischen Malaysia? Da können sie dann ganz sündenfrei und halal den Blickkontakt mit freiliegenden weiblichen Hautpartien vermeiden, diese Pfeifen.
Du hast da ganz recht. :ja:
Nun sind sie aber mal hier, und mit diesem von Dir geäußerten Wunschgebäude werden sich die angesprochenen Probleme vermutlich nicht lösen lassen. Es hilft nur ständige Konfrontation mit dem hier üblichen, um die Betroffenen zu einer Entscheidung zu zwingen: entweder sich auf diese Gesellschaft einzulassen oder wieder zu gehen.
Von Gott kommt mir ein Freudenschein,/ wenn Du mich mit den Augen Dein/ gar freundlich tust anblicken

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Niels
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Niels »


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Veritas
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Veritas »

http://www.stern.de/tv/glaubenskonflikt ... 85172.html
:auweia:
Man beachte die Glaubensfragen und Antworten in der 14 seitigen Slideshow, mittig auf der Seite.
:roll:

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Siard
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Siard »

Veritas hat geschrieben:http://www.stern.de/tv/glaubenskonflikt ... 85172.html
:auweia:
Man beachte die Glaubensfragen und Antworten in der 14 seitigen Slideshow, mittig auf der Seite.
:roll:
Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man fast darüber lachen, was die sich dort zusammenschreiben.

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Juergen
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Juergen »

Ein deutscher Nationalspieler und eine Flasche Bier.
http://www.sueddeutsche.de/sport/spiele ... -1.2693625

Spieler bei Valencia
Mustafi kapituliert vor einer Pulle Bier


Was Mustafi mit der Flasche Bier macht
"El incidente de una cerveza", heißt der Mitschnitt auf Youtube, auf Deutsch: "Der Zwischenfall mit einer Flasche Bier." Und es ist davon auszugehen, dass der deutsche Nationalspieler Shkodran Mustafi nun weiß, dass die Interessen der Sponsoren im Profifußball manchmal wichtiger sind als die eigene Überzeugung.

Mustafi, dessen albanischstämmige Eltern aus Mazedonien kommen, ist gläubiger Muslim und gegen den Konsum von Alkohol. Er möchte die Fragen der Journalisten nicht neben dieser dunklen Buddel mit dem tiefroten Etikett beantworten.

Das ruft Valencias Pressesprecher auf den Plan, der Mustafi deutlich macht, dass "Estrella" ein wichtiger Sponsor des Klub sei - und die Flasche genau hier an diesem Platz zu stehen habe.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Juergen
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Juergen »

Gruß Jürgen

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Isidor_von_Sevilla
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Isidor_von_Sevilla »

Ein interessanter Artikel aus der Feder eines ehemaligen Sunniten:
Der gefährliche Prophet
Prädikat lesenswert!
Es gibt auch solche, die wohl die Sprache verehren, nicht aber DAS WORT anbeten!

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Torsten
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Torsten »

nds hat geschrieben:Navid Kermanis Friedenspreisrede – dpa-Auszug ist ein Fall von Meinungsmache.
Verantwortlich: Albrecht Müller
[...]
Stattdessen zeigt die Zusammenstellung eher solche Passagen, die
die Rolle Saudi-Arabiens für die Ausbreitung des Islamismus höchstens andeutet,
die Verantwortung des Westens für die Destabilisierung des Nahen Ostens incl. Syriens so gut wie vollständig ausblenden,
den Massenmord des Islamischen Staates und des Assad Regimes gleichsetzen.
Der vollständige Redetext ist abrufbar auf der Seite des Friedenspreises des deutschen Buchhandels
[...]
Das muss man alles sagen, will man nicht dem Trugbild aufsitzen, das Islamisten und Islamkritiker wortgleich entwerfen: Dass der Islam einen Krieg gegen den Westen führt. Eher führt der Islam einen Krieg gegen sich selbst, will sagen: wird die islamische Welt von einer inneren Auseinandersetzung erschüttert, deren Auswirkungen auf die politische und ethnische Kartographie an die Verwerfungen des Ersten Weltkriegs heranreichen dürften. Den multiethnischen, multireligiösen und multikulturellen Orient, den ich in seinen großartigen literarischen Zeugnissen aus dem Mittelalter studiert und während langer Aufenthalte in Kairo und Beirut, als Kind während der Sommerferien in Isfahan und als Berichterstatter im Kloster von Mar Musa als eine zwar bedrohte, niemals heile, aber doch quicklebendige Wirklichkeit lieben gelernt habe, diesen Orient wird es so wenig mehr geben wie die Welt von gestern, auf die Stefan Zweig in den Zwanzigerjahren voller Wehmut und Trauer zurückblickte.

Was ist geschehen? Der „Islamische Staat“ hat nicht erst heute begonnen und auch nicht erst mit den Bürgerkriegen im Irak und in Syrien. Seine Methoden mögen auf Ablehnung stoßen, aber seine Ideologie ist der Wahhabismus, der heute bis in die hintersten Winkel der islamischen Welt wirkt und als Salafismus gerade auch für Jugendliche in Europa attraktiv geworden ist. Wenn man weiß, dass die Schulbücher und Lehrpläne im „Islamischen Staat“ zu 95 Prozent identisch mit den Schulbüchern und Lehrplänen Saudi-Arabiens sind, dann weiß man auch, dass die Welt nicht nur im Irak und in Syrien strikt in verboten und erlaubt eingeteilt wird - und die Menschheit in gläubig und ungläubig. Gesponsert mit Milliardenbeträgen aus dem Öl, hat sich über Jahrzehnte in Moscheen, in Büchern, im Fernsehen ein Denken ausgebreitet, das ausnahmslos alle Andersgläubigen zu Ketzern erklärt, beschimpft, terrorisiert, verächtlich macht und beleidigt. Wenn man andere Menschen systematisch, Tag für Tag, öffentlich herabsetzt, ist es nur folgerichtig – wie gut kennen wir das aus unserer eigenen, der deutschen Geschichte –, daß man schließlich auch ihr Leben für unwert erklärt. Dass ein solcher religiöser Faschismus überhaupt denkmöglich wurde, dass der IS so viele Kämpfer und noch mehr Sympathisanten finden, dass er ganze Länder überrennen und Millionenstädte weitgehend kampflos einnehmen konnte, das ist nicht der Beginn, sondern der vorläufige Endpunkt eines langen Niedergangs, eines Niedergangs auch und gerade des religiösen Denkens.
[...]

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Torsten
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Torsten »

eines Niedergangs auch und gerade des religiösen Denkens.
Religiöses Denken ist ein Erahnen einer Realität, der hier und im heute schon gedient wird, aus Liebe.

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Niels
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Niels »

"Müssen Polizisten bei einem Einsatz in einer Moschee auf Socken gehen? Der NRW-Innenminister stellt klar: Die Schuhe bleiben an": http://www.derwesten.de/politik/nrw-pol ... 2353.html
:turban:

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Juergen
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Juergen »

Niels hat geschrieben:"Müssen Polizisten bei einem Einsatz in einer Moschee auf Socken gehen? Der NRW-Innenminister stellt klar: Die Schuhe bleiben an": http://www.derwesten.de/politik/nrw-pol ... 2353.html
:turban:
Kopfbedeckungen haben die vom SEK ja sowieso auf… Achnee… das wird ja erst relevant bei Einsätzen in Synagogen. :auweia:
Gruß Jürgen

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Niels
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Niels »

"Wenn die neue Moschee an der Duisburger Straße endgültig fertiggestellt ist, soll nach Willen der Liricher Türkisch-Islamischen Gemeinde regelmäßig vom 18 Meter hohen Minarett der Gebetsruf des Muezzin erschallen": http://www.derwesten.de/staedte/oberhau ... 59163.html
:turban:

Ich würde zeitgleich folgendes erschallen lassen: https://www.youtube.com/watch?v=yDortyyp228
:nuckel:

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martin v. tours
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von martin v. tours »

Keine Ahnung wie das bei dieser Moschee war, bevor sie gebaut wurde, aber ich kann mich erinnern, das bei Baubewilligungen für Moscheen, oft davon gesprochen wurde das kein Muezzinruf ertönen würde und die Türme nur dekorative Zwecke hätten.
Damit wurden Anwohner beruhigt, die etwas gegen eine Moschee in ihrer Nachbarschaft hatten.
Wäre interessant ob dies in dem Fall ähnlich war.
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

Caviteño
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Caviteño »

martin v. tours hat geschrieben: Wäre interessant ob dies in dem Fall ähnlich war.
Vor sieben Monaten schrieb dazu die WAZ:
Ob vom Minarett auch der Gebetsruf erklingen soll, beantwortet Vorstandsmitglied Sebahattin Tüzün diplomatisch: „Es wäre ein Wunsch. Aber mit Behörden und Nachbarn zusammen, niemals im Alleingang.“
http://www.derwesten.de/staedte/oberhau ... x378185828

Selbst wenn die Genehmigung keine Muezzinruf erlaubt: Man baut zunächst und klagt dann auf Gleichberechtigung. Das ist doch alles eine Farce hier. Egal ob Muezzinruf, Eurokredite oder jetzt die sog. "Flüchtlinge" - zunächst wird alles abgestritten und beschönigt und nach einiger Zeit gilt für die Politik: Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern. Oder wie die Kanzlerin es formulierte: "Ist mir auch egal ob ich schuld bin. Jetzt sind sie jedenfalls da."

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lutherbeck
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von lutherbeck »

Naivität allerorten...

:vogel:
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

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lutherbeck
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von lutherbeck »

Noch im diesem Jahrhundert wird es mehr Muslime als Christen geben,
bis 23 wird jeder dritte Bewohner von Deutschland Moslem sein...

http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=& ... 1F-3NEEscQ
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

Dieter
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Dieter »

und nachdem Merkel Millionen von Mohammedanern ins Land geholt hat und immer noch kein Ende abzusehen ist, wird die Entwicklung noch schneller voranschreiten.

Dieter
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Dieter »

Noch 21 hatte Merkel gesagt, dass Multikulti gescheitert sei.

""Der Ansatz für Multikulti ist gescheitert, absolut gescheitert!", sagte Kanzlerin Angela Merkel auf dem Deutschlandtag der Jungen Union (JU) in Potsdam.

http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 23532.html

Jetzt, 5 Jahre später, kann sie nicht genug Orientalen und Schwarzafrikaner nach Deutschland holen.

Ich frage mich, was in dem Kopf dieser Frau vorgeht.

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Hubertus
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Hubertus »

Dieter hat geschrieben:Noch 21 hatte Merkel gesagt, dass Multikulti gescheitert sei.

""Der Ansatz für Multikulti ist gescheitert, absolut gescheitert!", sagte Kanzlerin Angela Merkel auf dem Deutschlandtag der Jungen Union (JU) in Potsdam.

http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 23532.html

Jetzt, 5 Jahre später, kann sie nicht genug Orientalen und Schwarzafrikaner nach Deutschland holen.

Ich frage mich, was in dem Kopf dieser Frau vorgeht.
Das muß man wohl im Zusammenhang sehen (aus dem verlinkten Art.):
Seehofer (21) hat geschrieben:Wir als Union treten für die deutsche Leitkultur und gegen Multikulti ein - Multikulti ist tot.
Nachdem aber die "deutsche Leitkultur" ohnehin implodiert ist (war eigentlich damals auch schon nicht anders), spricht jetzt nichts mehr gegen Multikulti: Es gibt nichts mehr zu retten.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Torsten
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Torsten »

Die deutsche Leitkultur: Nach Osten ein Freund, nach Süden ein Vorbild und nach Westen ein Spiegel sein.

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offertorium
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von offertorium »

Dieter hat geschrieben: Jetzt, 5 Jahre später, kann sie nicht genug Orientalen und Schwarzafrikaner nach Deutschland holen.
Solange wir nicht von unserem Wohlstand Abstand nehmen und etwas mehr Armut in unserem Leben verwirklichen, werden wir weiterhin in Form von Flüchtlingen das Ergebnis unserer Sünden ernten.
Wir konnten uns nicht ewig der Illusion hingeben, dass wir die halbe Welt ausbeuten können ohne dass es Konsequenzen haben wird. Nur weil wir die halbe Welt als dritte Welt bezeichnen und glaubten, die Menschen würden schon hinter dem Ozean bleiben...
Frau Merkel zieht aus dem Scheitern von Multikulti leider nicht die richtigen Konsequenzen. Es sind nicht die Menschen, die das Problem sind, sondern die deutsche Feigheit, die sich nicht traut, ihre eigenen Werte zu vertreten. Solche Werte braucht es aber als Rahmen, wenn eine Integration gelingen soll. Wen wundert es noch, dass junge Männer, die ihre Wurzeln nicht in Deutschland haben, keine Orientierung haben, wenn wir uns nicht trauen, sie ihnen zu geben?
Multikulti funktioniert nur mit Leitkultur und vor allem mit Konzepten, wie wir die Menschen integrieren können. Der bloße Wille, den Frau Merkel äußerte, ist menschlich wünschenswert, aber im luftleeren Raum führt er eben nicht dazu, dass "wir das schaffen".
Im übrigen halte ich es für verkehrt, den Islam zum Flüchtlingsthema zu machen. Deutsche, die Koran und Sunna folgen, sind genauso ein Problem. Man muss sich bei dem Thema entscheiden, ob es einem um den Islam geht oder ob man glaubt eine thematische Nische gefunden zu haben, in der man seine fremdenfeindlichen und rassistischen Ressentiments ausbreiten kann.
Der koptische Christ und christliche Syrer, die vor dem Islam fliehen, sind im Gegensatz zu den deutschen Konvertiten, die nun dem sog. Propheten folgen, kein Problem für uns.

Caviteño
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Caviteño »

offertorium hat geschrieben:Multikulti funktioniert nur mit Leitkultur und vor allem mit Konzepten, wie wir die Menschen integrieren können.
Dann erzählt doch mal, wie die Leitkultur, die sich - wenn nicht am christlichen Menschenbild - so doch am Grundgesetz orientieren sollte, mit dem Islam vereinbar sein kann.

Wie sieht es mit der Gleichberechtigung der Geschlechter aus? Wie mit der Religionsfreiheit? Wie mit dem Primat des Staates vor der Religion?
Was machst Du, wenn die "Neubürger" diese Auffassung - vor allem in ihrem Privatbereich - nicht teilen? Wenn sie im öffentlichen Raum, z.B. bei Schulen usw., die Forderung erheben, daß ihre Ernährungsvorschriften (von halal bis zum Ramadan) zu beachten sind? Wenn sie ihre Streitigkeiten und kriminelle Taten nicht vor deutschen Gerichten, sondern vor ihren eigenen Schariagerichten verhandeln?

Wo sind denn Deine Lösungsvorschläge, damit die Integration "gelingen" kann? Die Probleme sind allgemein bekannt, werden hier im Forum und in der Gesellschaft laufend erörtert. Eine Wiederholung der Forderung, mit den "Armen" zu teilen, bringt doch nichts im Punkt "Integration".

Grundgesetz und Islam passen nun einmal nicht zusammen, wenn man eines davon ernst nimmt. Das wird immer deutlicher werden, je mehr "der Islam zu Deutschland" gehört und entsprechende Forderungen von der muslimischen Gruppe erhoben werden. Ob die in 20, 30 Jahren noch abgewehrt werden können, erscheint mir angesichts der jetzt zuwandernden Alterskohorte mehr als fraglich.

Oder ist Dein Beitrag so zu verstehen, daß D. auf seiner "Leitkultur" beharrt und jeden zurückweist, der diese nicht anerkennt? Das kann ich Deinem Beitrag nicht entnehmen.

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overkott
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von overkott »

Caviteño hat geschrieben:
offertorium hat geschrieben:Multikulti funktioniert nur mit Leitkultur und vor allem mit Konzepten, wie wir die Menschen integrieren können.
Dann erzählt doch mal, wie die Leitkultur, die sich - wenn nicht am christlichen Menschenbild - so doch am Grundgesetz orientieren sollte, mit dem Islam vereinbar sein kann.

Wie sieht es mit der Gleichberechtigung der Geschlechter aus? Wie mit der Religionsfreiheit? Wie mit dem Primat des Staates vor der Religion?
Was machst Du, wenn die "Neubürger" diese Auffassung - vor allem in ihrem Privatbereich - nicht teilen? Wenn sie im öffentlichen Raum, z.B. bei Schulen usw., die Forderung erheben, daß ihre Ernährungsvorschriften (von halal bis zum Ramadan) zu beachten sind? Wenn sie ihre Streitigkeiten und kriminelle Taten nicht vor deutschen Gerichten, sondern vor ihren eigenen Schariagerichten verhandeln?

Wo sind denn Deine Lösungsvorschläge, damit die Integration "gelingen" kann? Die Probleme sind allgemein bekannt, werden hier im Forum und in der Gesellschaft laufend erörtert. Eine Wiederholung der Forderung, mit den "Armen" zu teilen, bringt doch nichts im Punkt "Integration".
Diese politisch-philosophische Debatte ist die Frage nach dem Unterschied zwischen Pluralismus und Multikulti, wobei Pluralismus als Leitkultur aller Richtungen verstanden wird, die sich auf ein agree to disagree einigen, also auf eine Integration durch Einheit in Vielfalt, während Multikulti das Nebeneinander von Ideologien meint, die sich auch gegenseitig ausschließen können. Beispiel: Eine Stadt mit durchwachsener Bevölkerung ist plural, eine Stadt mit Ghettos ist multikulti.

Die Gleichberechtigung der Geschlechter ist eine Ausformulierung von Pluralismus und meint, dass der Mensch sowohl als Mann, als auch Frau existiert, und die gleichen Rechte für Jederman sowohl für Männer, als auch für Frauen gelten, wobei es darüber hinaus durchaus geschlechtsspezifische Regelungen geben kann, zum Beispiel im Sanitärbereich.

Religionsfreiheit meint weder Atheismus, noch den Primat des Staates vor der Religion, sondern die wechselseitige Anerkennung der Freiheiten von Kirche und Staat, zumal die Kirche als transnationale Organisation über Staatsgrenzen hinweg besteht.

Was nun die Orientierung am Grundgesetz anbelangt, zeigen nicht wenige Politiker und Publizisten erhebliche Defizite. Eines davon ist die so genannte Normativität des Faktischen, also eine anormale Ethik nach dem Motto: Erst schlagen, dann fragen. Dahinter verbirgt sich Machiavellismus oder die Variante von Hobbes: Jeder hat so viel Recht, wie er Macht hat. Dass Konservative für eine solche Denkweise besonders anfällig sind, dürfte nicht überraschen. Aber das können auch Nationalisten wie Putin sein oder auch Kanzlerkandidaten, die mit Clausewitz liebäugeln und Krieg wieder hoffähig machen wollen.

Beim Pluralismus als moderne Leitkultur geht es in der Tat nicht nur um Innenpolitik, sondern auch um eine Außenpolitik. Pluralismus zielt auf friedlichen Wettbewerb auf dem Markt und in der Gesellschaft. Dazu gehört auch der Wettbewerb auf dem Energiemarkt in Europa und im Nahen Osten sowie die Religionsfreiheit für Muslime und Christen auf der Welt. Die Monopolstellung nur eines Erdgaslieferanten oder nur einer Religion wäre mit dem Pluralismus nicht vereinbar.

Der Einsatz von legitimer Gewalt beschränkt sich im staatlichen Rahmen auf die Polizei, im Außenverhältnis auf das Militär. Jeglicher Einsatz ist beschränkt durch das Ziel der Friedenssicherung durch Wettbewerb auf dem Markt und in der Gesellschaft. Der UNO-Sicherheitsrat kontrolliert die Beschränkung. Diese Kontrolle ist so wirksam, wie die Selbstbeherrschung der Mächtigen. In der Selbstbeherrschung geht es um den Primat der Ethik vor der Politik.

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