Sodom & Co. III.

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Gallus
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Re: Sodom & Co. III.

Beitrag von Gallus »

Apollonia hat geschrieben:Wer hier von sich sagen kann, mit seinem Sexualleben immerzu sündenfrei zu bleiben, werfe den ersten Stein.
Behauptet das hier jemand? Und die Textstelle mit dem ersten Stein wird nun wirklich zu häufig zweckentfremdet. Jesus hat da eine Frau in Schutz genommen, die als Person verurteilt wurde – im wahrsten Sinne des Wortes. Hier geht es aber nicht darum, Personen zu verurteilen. Wer darauf hinweist, daß ein Verhalten nach kirchlicher Lehre sündhaft ist, der wirft keine Steine, sondern er vertritt die Position der Kirche. Persönliche Nachsicht mit Sündern und Verleugnung der Existenz von Sünde sind zwei grundverschiedene Sachen, und nur eine davon ist katholisch.
christian12 hat geschrieben:Scheinbar kommt solche Heilung nicht gerade häufig vor.
Das glaube ich auch. Wieso sollte man sich von etwas heilen lassen, das einem die Gesellschaft seit etwa dreißig Jahren als niedliche Eigenart verkauft? Und im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen ist es ja wohl auch nicht.

Heilung von richtig schweren Depressionen kommt übrigens auch nicht besonders oft vor. Aber man findet oft einen modus operandi, um damit zu leben.

Dieter
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Re: Sodom & Co. III.

Beitrag von Dieter »

Gallus hat geschrieben:
Apollonia hat geschrieben:Wer hier von sich sagen kann, mit seinem Sexualleben immerzu sündenfrei zu bleiben, werfe den ersten Stein.
Behauptet das hier jemand? Und die Textstelle mit dem ersten Stein wird nun wirklich zu häufig zweckentfremdet. Jesus hat da eine Frau in Schutz genommen, die als Person verurteilt wurde – im wahrsten Sinne des Wortes. Hier geht es aber nicht darum, Personen zu verurteilen. Wer darauf hinweist, daß ein Verhalten nach kirchlicher Lehre sündhaft ist, der wirft keine Steine, sondern er vertritt die Position der Kirche. Persönliche Nachsicht mit Sündern und Verleugnung der Existenz von Sünde sind zwei grundverschiedene Sachen, und nur eine davon ist katholisch.
christian12 hat geschrieben:Scheinbar kommt solche Heilung nicht gerade häufig vor.
Das glaube ich auch. Wieso sollte man sich von etwas heilen lassen, das einem die Gesellschaft seit etwa dreißig Jahren als niedliche Eigenart verkauft? Und im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen ist es ja wohl auch nicht.

Heilung von richtig schweren Depressionen kommt übrigens auch nicht besonders oft vor. Aber man findet oft einen modus operandi, um damit zu leben.



"Wieso sollte man sich von etwas heilen lassen, das einem die Gesellschaft seit etwa dreißig Jahren als niedliche Eigenart verkauft? "

Auch früher schon, als dies noch nicht "als niedliche Eigenart verkauft wurde", sondern Homosexuelle auf Scheiterhaufen verbrannt, zum Tode verurteilt und unter Hitler in den KZs ermordet wurden, haben sich Homosexuelle nicht "heilen" lassen! Warum nicht? Weil eine "Heilung" von Homosexualität so unmöglich ist wie die Veränderung der Farbe der Augen".

Willst du das nicht verstehen und kannst du das nicht verstehen?

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Gallus
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Re: Sodom & Co. III.

Beitrag von Gallus »

Dieter hat geschrieben:Auch früher schon, als dies noch nicht "als niedliche Eigenart verkauft wurde", sondern Homosexuelle auf Scheiterhaufen verbrannt, zum Tode verurteilt und unter Hitler in den KZs ermordet wurden, haben sich Homosexuelle nicht "heilen" lassen!
Das kannst Du schlicht nicht wissen. Es gibt keine Daten darüber, wie viele Menschen mit entsprechender Veranlagung in Zeiten eines repressiven gesellschaftlichen Klimas sich erfolgreich entschlossen haben, ein normales Leben zu führen.

Deine Argumentation ist ungefähr analog zu: "Depressionen sind keine Krankheit, sondern eine angeborene Eigenschaft, weil sich immer wieder Leute vor den Zug werfen. Das zeigt, daß Depressionen nicht heilbar sind. Also sind sie keine Krankheit."

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Apollonia
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Re: Sodom & Co. III.

Beitrag von Apollonia »

Gallus, hast du denn eine Vorstellung, wie Homosexualität entsteht? Oder Depression?

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Gallus
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Re: Sodom & Co. III.

Beitrag von Gallus »

Da ich weder Psychiater noch Evolutionsbiologe bin: nein, ich weiß es nicht. Ist mir aber auch egal. Denn ganz unabhängig vom Ursprung ist das Beharren auf dem naturalistischen Fehlschluß, also auf dem Sprung vom Sein zum Sollen, auch hier völliger Irrsinn.

Ich habe nicht so ein pessimistisches Menschenbild wie Dieter, der Menschen wohl als ausschließlich triebgesteuerte Tiere sieht, die zwangsläufig todunglücklich werden, wenn sie ihren Impulsen und Neigungen nicht einfach folgen können. Das sehe ich anders. Es ist doch wohl eher so, daß Menschenwürde mit unserer Kapazität zusammenhängt, nicht das zu tun, was Trieb und Bauch uns vorschlagen.

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Re: Sodom & Co. III.

Beitrag von Dieter »

Gallus hat geschrieben:Da ich weder Psychiater noch Evolutionsbiologe bin: nein, ich weiß es nicht. Ist mir aber auch egal. Denn ganz unabhängig vom Ursprung ist das Beharren auf dem naturalistischen Fehlschluß, also auf dem Sprung vom Sein zum Sollen, auch hier völliger Irrsinn.

Ich habe nicht so ein pessimistisches Menschenbild wie Dieter, der Menschen wohl als ausschließlich triebgesteuerte Tiere sieht, die zwangsläufig todunglücklich werden, wenn sie ihren Impulsen und Neigungen nicht einfach folgen können. Das sehe ich anders. Es ist doch wohl eher so, daß Menschenwürde mit unserer Kapazität zusammenhängt, nicht das zu tun, was Trieb und Bauch uns vorschlagen.

Wie wäre es, wenn du -mal rein theoretisch gesprochen- einfach auf die Beziehung zu deiner Frau und überhaupt für immer auf Sexualität verzichten würdest?

Probier es doch einfach mal aus....

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Gallus
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Re: Sodom & Co. III.

Beitrag von Gallus »

Dieter hat geschrieben:Wie wäre es, wenn du -mal rein theoretisch gesprochen- einfach auf die Beziehung zu deiner Frau und überhaupt für immer auf Sexualität verzichten würdest?

Probier es doch einfach mal aus....
Ach weißt Du Dieter, jeder hat sein Kreuz zu tragen. Besteht Dein Leben eigentlich nur aus dem alles dominierenden Geschlechtstrieb? Würde morgen nach einem Unfall Deinen Unterleib funktionslos bleiben, müßtest Du Dich umbringen, weil Dein Leben keinen Sinn mehr hätte?

Dieter
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Re: Sodom & Co. III.

Beitrag von Dieter »

Gallus hat geschrieben:
Dieter hat geschrieben:Wie wäre es, wenn du -mal rein theoretisch gesprochen- einfach auf die Beziehung zu deiner Frau und überhaupt für immer auf Sexualität verzichten würdest?

Probier es doch einfach mal aus....
Ach weißt Du Dieter, jeder hat sein Kreuz zu tragen. Besteht Dein Leben eigentlich nur aus dem alles dominierenden Geschlechtstrieb? Würde morgen nach einem Unfall Deinen Unterleib funktionslos bleiben, müßtest Du Dich umbringen, weil Dein Leben keinen Sinn mehr hätte?


Es geht nicht vorrangig um den Geschlechtstrieb, sondern es geht um auf Dauer angelegte Partnerschaften - bei Heteros genau so wie bei Homos!

Wer 20, 30 oder mehr Jahre zusammen lebt, springt sowieso nicht mehr jeden Abend vom Schrank, aber er ist auch -und gerade- im Alter auf Partnerschaft angewiesen. Das gilt für Heteros wie für Homos!

Warum wird ein schwules Paar, das 30 Jahre zusammen lebt, in guten und in schlechten Zeiten zueinander gestanden hat, sofort mit "Geschlechtstrieb" in Verbindung gebracht, während ein heterosexuelles Paar nur als rein, edel und gottgewollt bezeichnet wird?

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christian12
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Re: Sodom & Co. III.

Beitrag von christian12 »

Gallus hat geschrieben:
christian12 hat geschrieben:Scheinbar kommt solche Heilung nicht gerade häufig vor.
Das glaube ich auch. Wieso sollte man sich von etwas heilen lassen, das einem die Gesellschaft seit etwa dreißig Jahren als niedliche Eigenart verkauft? Und im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen ist es ja wohl auch nicht.

Heilung von richtig schweren Depressionen kommt übrigens auch nicht besonders oft vor. Aber man findet oft einen modus operandi, um damit zu leben.
Gut, aber wenn die Unheilbarkeit ein Schwindel ist, dann müssten ja schon irgendwann Leute dahinter kommen.
Kennst Du denn irgendwelche Beispiele, wo ein guter modus vivendi bzgl. homosexueller Neigungen gefunden wurde?

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Protasius
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Re: Sodom & Co. III.

Beitrag von Protasius »

Dieter hat geschrieben:
Gallus hat geschrieben:
Dieter hat geschrieben:Wie wäre es, wenn du -mal rein theoretisch gesprochen- einfach auf die Beziehung zu deiner Frau und überhaupt für immer auf Sexualität verzichten würdest?

Probier es doch einfach mal aus....
Ach weißt Du Dieter, jeder hat sein Kreuz zu tragen. Besteht Dein Leben eigentlich nur aus dem alles dominierenden Geschlechtstrieb? Würde morgen nach einem Unfall Deinen Unterleib funktionslos bleiben, müßtest Du Dich umbringen, weil Dein Leben keinen Sinn mehr hätte?


Es geht nicht vorrangig um den Geschlechtstrieb, sondern es geht um auf Dauer angelegte Partnerschaften - bei Heteros genau so wie bei Homos!

Wer 20, 30 oder mehr Jahre zusammen lebt, springt sowieso nicht mehr jeden Abend vom Schrank, aber er ist auch -und gerade- im Alter auf Partnerschaft angewiesen. Das gilt für Heteros wie für Homos!

Warum wird ein schwules Paar, das 30 Jahre zusammen lebt, in guten und in schlechten Zeiten zueinander gestanden hat, sofort mit "Geschlechtstrieb" in Verbindung gebracht, während ein heterosexuelles Paar nur als rein, edel und gottgewollt bezeichnet wird?
Weil die Auslebung des Geschlechtstrieb beim schwulen Paar qua biblischem Beweis (Levitikus) als Greuel erwiesen, während sie beim normalen Paar nicht in sich schlecht ist, sondern im Gegenteil im Rahmen der Ehe sogar erwünscht ist (auch da kann man wieder biblische Beweise anführen, die sich hier oder im Ehezweckstrang zuhauf finden).
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

Dieter
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Re: Sodom & Co. III.

Beitrag von Dieter »

Protasius hat geschrieben:
Dieter hat geschrieben:
Gallus hat geschrieben:
Dieter hat geschrieben:Wie wäre es, wenn du -mal rein theoretisch gesprochen- einfach auf die Beziehung zu deiner Frau und überhaupt für immer auf Sexualität verzichten würdest?

Probier es doch einfach mal aus....
Ach weißt Du Dieter, jeder hat sein Kreuz zu tragen. Besteht Dein Leben eigentlich nur aus dem alles dominierenden Geschlechtstrieb? Würde morgen nach einem Unfall Deinen Unterleib funktionslos bleiben, müßtest Du Dich umbringen, weil Dein Leben keinen Sinn mehr hätte?


Es geht nicht vorrangig um den Geschlechtstrieb, sondern es geht um auf Dauer angelegte Partnerschaften - bei Heteros genau so wie bei Homos!

Wer 20, 30 oder mehr Jahre zusammen lebt, springt sowieso nicht mehr jeden Abend vom Schrank, aber er ist auch -und gerade- im Alter auf Partnerschaft angewiesen. Das gilt für Heteros wie für Homos!

Warum wird ein schwules Paar, das 30 Jahre zusammen lebt, in guten und in schlechten Zeiten zueinander gestanden hat, sofort mit "Geschlechtstrieb" in Verbindung gebracht, während ein heterosexuelles Paar nur als rein, edel und gottgewollt bezeichnet wird?
Weil die Auslebung des Geschlechtstrieb beim schwulen Paar qua biblischem Beweis (Levitikus) als Greuel erwiesen, während sie beim normalen Paar nicht in sich schlecht ist, sondern im Gegenteil im Rahmen der Ehe sogar erwünscht ist (auch da kann man wieder biblische Beweise anführen, die sich hier oder im Ehezweckstrang zuhauf finden).


Wenn du schon Levitikus zitierst ("Greuel"), dann solltest du das Buch aber auch vollständig zitieren:

"Wenn jemand bei einem Manne liegt wie bei einer Frau, so haben sie getan, was ein Greuel ist, und sollen beide des Todes sterben; Blutschuld lastet auf ihnen. (Lev 20,13)

Fromme Christen wie du sollten also nicht vergessen, die Todesstrafe zu fordern!

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Linus
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Re: Sodom & Co. III.

Beitrag von Linus »

Wir haben hier einen forumseigenen Mobilscheiterhaufenverleih.

Nicht gewusst?


:pfeif:

Linus
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Gallus
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Re: Sodom & Co. III.

Beitrag von Gallus »

Ich dachte wir sind Traditionalisten und steinigen noch?

Tritonus
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Re: Sodom & Co. III.

Beitrag von Tritonus »

Dieter hat geschrieben:Fromme Christen wie du sollten also nicht vergessen, die Todesstrafe zu fordern!
Der größte Teil der im Buch Levitikus beschriebenen Vorschriften und damit selbstverständlich auch die genannten Strafmaße bei eventuellen Verstößen gelten ausschließlich für das Volk Israel (Alter Bund) und sind bis auf wenige Ausnahmen nicht bindend für die Christenheit (Neuer Bund). Das wird schon beim groben Durchblättern deutlich: Seitenweise Opfervorschriften für das Volk und für die Priester, sonstige Vorschriften für Priester und Leviten, Speisegebote, jüdische Feiertage ... Eine bemerkenswerte Ausnahme stellt das in Levitikus enthaltene Gebot der Nächstenliebe (Lev 19,18) dar, das in den Neuen Bund übernommen wurde und für Christen volle Gültigkeit hat.

Was ist jetzt mit der Todesstrafe?

Gleich im ersten Kapitel des ansonsten im Protestantismus so hoch geschätzten Römerbriefs liefert uns der Apostel Paulus ein erschütterndes Bild über das Wirken und den Allgemeinzustand der Menschheit, und schließt mit den Worten:
Sie erkennen, dass Gottes Rechtsordnung bestimmt: Wer so handelt, verdient den Tod.
(Röm 1,32a, Hervorhebung von mir.)
Paulus erwähnt als todeswürdige Vergehen neben (1.) Götzendienst und (2.) homosexuellen Praktiken auch Ungerechtigkeit, Schlechtigkeit, Habgier, Bosheit, Neid, Mord, Streit, List, Verleumdung, üble Nachrede, Gotteshass, Überheblichkeit, Hochmut usw. usw. Wenn ich die lange Liste so durchlese und mal kritisch mit meinem eigenen Verhalten vergleiche, kann ich nur zu einem einzigen Schluss kommen: Ich bin des Todes. (Und mir scheint: Alle anderen auch).

Von dieser grundsätzlichen Feststellung aus entfaltet der Apostel über den Rest des Briefs seine Theologie des Kreuzes:
Wir wurden mit ihm begraben durch die Taufe auf den Tod; und wie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferweckt wurde, so sollen wir auch als neue Menschen leben.
(Röm 6,4, Hervorhebung von mir)
Dieter hat geschrieben:Wenn du schon Levitikus zitierst ("Greuel"), dann solltest du das Buch aber auch vollständig zitieren ...
Ich nehme an, dass er damit etwas länger beschäftigt sein wird.

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overkott
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Re: Sodom & Co. III.

Beitrag von overkott »

Tritonus hat geschrieben:
Dieter hat geschrieben:Fromme Christen wie du sollten also nicht vergessen, die Todesstrafe zu fordern!
Der größte Teil der im Buch Levitikus beschriebenen Vorschriften und damit selbstverständlich auch die genannten Strafmaße bei eventuellen Verstößen gelten ausschließlich für das Volk Israel (Alter Bund) und sind bis auf wenige Ausnahmen nicht bindend für die Christenheit (Neuer Bund). Das wird schon beim groben Durchblättern deutlich: Seitenweise Opfervorschriften für das Volk und für die Priester, sonstige Vorschriften für Priester und Leviten, Speisegebote, jüdische Feiertage ... Eine bemerkenswerte Ausnahme stellt das in Levitikus enthaltene Gebot der Nächstenliebe (Lev 19,18) dar, das in den Neuen Bund übernommen wurde und für Christen volle Gültigkeit hat.
Warum versteht Jesus die Nächstenliebe als Angeltugend? Was bedeutet das im Hinblick auf Aufhebung und Erfüllung der übrigen Vorschriften?
Was ist jetzt mit der Todesstrafe?

Gleich im ersten Kapitel des ansonsten im Protestantismus so hoch geschätzten Römerbriefs liefert uns der Apostel Paulus ein erschütterndes Bild über das Wirken und den Allgemeinzustand der Menschheit, und schließt mit den Worten:
Sie erkennen, dass Gottes Rechtsordnung bestimmt: Wer so handelt, verdient den Tod.
(Röm 1,32a, Hervorhebung von mir.)
Paulus erwähnt als todeswürdige Vergehen neben (1.) Götzendienst und (2.) homosexuellen Praktiken auch Ungerechtigkeit, Schlechtigkeit, Habgier, Bosheit, Neid, Mord, Streit, List, Verleumdung, üble Nachrede, Gotteshass, Überheblichkeit, Hochmut usw. usw. Wenn ich die lange Liste so durchlese und mal kritisch mit meinem eigenen Verhalten vergleiche, kann ich nur zu einem einzigen Schluss kommen: Ich bin des Todes. (Und mir scheint: Alle anderen auch).
1. Bist du sterblich oder unsterblich?
2. Was bedeutet der zweite Tod?
3. Wie bewerten die Apostel Leib und Seele?
Von dieser grundsätzlichen Feststellung aus entfaltet der Apostel über den Rest des Briefs seine Theologie des Kreuzes:
Wir wurden mit ihm begraben durch die Taufe auf den Tod; und wie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferweckt wurde, so sollen wir auch als neue Menschen leben.
(Röm 6,4, Hervorhebung von mir)
1. Inwieweit sind die Sünder tot?
2. Inwieweit bedeutet Auferstehung Rückkehr ins Leben?
3. Wo liegt der Unterschied zwischen Auferstehung und Himmelfahrt?

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christian12
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Re: Sodom & Co. III.

Beitrag von christian12 »

overkott hat geschrieben:
Was ist jetzt mit der Todesstrafe?

Gleich im ersten Kapitel des ansonsten im Protestantismus so hoch geschätzten Römerbriefs liefert uns der Apostel Paulus ein erschütterndes Bild über das Wirken und den Allgemeinzustand der Menschheit, und schließt mit den Worten:
Sie erkennen, dass Gottes Rechtsordnung bestimmt: Wer so handelt, verdient den Tod.
(Röm 1,32a, Hervorhebung von mir.)
Paulus erwähnt als todeswürdige Vergehen neben (1.) Götzendienst und (2.) homosexuellen Praktiken auch Ungerechtigkeit, Schlechtigkeit, Habgier, Bosheit, Neid, Mord, Streit, List, Verleumdung, üble Nachrede, Gotteshass, Überheblichkeit, Hochmut usw. usw. Wenn ich die lange Liste so durchlese und mal kritisch mit meinem eigenen Verhalten vergleiche, kann ich nur zu einem einzigen Schluss kommen: Ich bin des Todes. (Und mir scheint: Alle anderen auch).
[...]
2. Was bedeutet der zweite Tod?
[...]
Genau, vielleicht muss man den Tod in Lev 20,13 im Sinne des zweiten Todes verstehen!

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overkott
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Re: Sodom & Co. III.

Beitrag von overkott »

christian12 hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:
Was ist jetzt mit der Todesstrafe?

Gleich im ersten Kapitel des ansonsten im Protestantismus so hoch geschätzten Römerbriefs liefert uns der Apostel Paulus ein erschütterndes Bild über das Wirken und den Allgemeinzustand der Menschheit, und schließt mit den Worten:
Sie erkennen, dass Gottes Rechtsordnung bestimmt: Wer so handelt, verdient den Tod.
(Röm 1,32a, Hervorhebung von mir.)
Paulus erwähnt als todeswürdige Vergehen neben (1.) Götzendienst und (2.) homosexuellen Praktiken auch Ungerechtigkeit, Schlechtigkeit, Habgier, Bosheit, Neid, Mord, Streit, List, Verleumdung, üble Nachrede, Gotteshass, Überheblichkeit, Hochmut usw. usw. Wenn ich die lange Liste so durchlese und mal kritisch mit meinem eigenen Verhalten vergleiche, kann ich nur zu einem einzigen Schluss kommen: Ich bin des Todes. (Und mir scheint: Alle anderen auch).
[...]
2. Was bedeutet der zweite Tod?
[...]
Genau, vielleicht muss man den Tod in Lev 20,13 im Sinne des zweiten Todes verstehen!
Sehr weise Interpretation.

Tritonus
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Re: Sodom & Co. III.

Beitrag von Tritonus »

overkott hat geschrieben: [...]
Warum versteht Jesus die Nächstenliebe als Angeltugend? Was bedeutet das im Hinblick auf Aufhebung und Erfüllung der übrigen Vorschriften?
[...]
1. Bist du sterblich oder unsterblich?
2. Was bedeutet der zweite Tod?
3. Wie bewerten die Apostel Leib und Seele?
[...]
1. Inwieweit sind die Sünder tot?
2. Inwieweit bedeutet Auferstehung Rückkehr ins Leben?
3. Wo liegt der Unterschied zwischen Auferstehung und Himmelfahrt?
Ääähm ... :auweia: ... ich muss gestehen ... im Moment bin ich etwas überfordert. :hae?:

Was ist das? Zweieinhalb kleine Listen mit Themenvorschlägen für neue Threads? Oder findest Du, dass z.B. Detailfragen zu Auferstehung und Himmelfahrt korrekterweise in den Sodomie-Thread ins Brauhaus gehören?

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overkott
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Re: Sodom & Co. III.

Beitrag von overkott »

Tritonus hat geschrieben:
overkott hat geschrieben: [...]
Warum versteht Jesus die Nächstenliebe als Angeltugend? Was bedeutet das im Hinblick auf Aufhebung und Erfüllung der übrigen Vorschriften?
[...]
1. Bist du sterblich oder unsterblich?
2. Was bedeutet der zweite Tod?
3. Wie bewerten die Apostel Leib und Seele?
[...]
1. Inwieweit sind die Sünder tot?
2. Inwieweit bedeutet Auferstehung Rückkehr ins Leben?
3. Wo liegt der Unterschied zwischen Auferstehung und Himmelfahrt?
Ääähm ... :auweia: ... ich muss gestehen ... im Moment bin ich etwas überfordert. :hae?:

Was ist das? Zweieinhalb kleine Listen mit Themenvorschlägen für neue Threads? Oder findest Du, dass z.B. Detailfragen zu Auferstehung und Himmelfahrt korrekterweise in den Sodomie-Thread ins Brauhaus gehören?
Lass dir Zeit mit den Antworten. Aber nicht zu lange.

Tritonus
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Re: Sodom & Co. III.

Beitrag von Tritonus »

@overkott:
Inzwischen ist mir eingefallen, was mich an Deinem Fragenkatalog so abstößt: Er erinnert mich in Tonfall und Form -- eine Aneinanderreihung möglichst simpler Fragen mit jeweils nie mehr als 10 einfachen Wörtern -- überdeutlich an die typischen Arbeitsmaterialien, wie sie in manchen evangelikal-charismatischen oder pfingstlerischen (Haus-)Kreisen ausgeteilt werden, um ein Gespräch in Gang zu bringen und zielsicher in die passende Richtung zu dirigieren, um sicherzustellen, dass auch das dööfste und/oder widerspenstigste Schäfchen noch zu den von der Gemeindeleitung gewünschten Ergebnissen kommt. Täuscht mich mein Eindruck?

Dennoch einige kurze Antworten:
overkott hat geschrieben:1. Bist du sterblich oder unsterblich?
Sowohl als auch. "Sind wir nun mit Christus gestorben, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden." (Röm 6,8)
overkott hat geschrieben:2. Was bedeutet der zweite Tod?
Die Zukunft derer, die nicht im "Buch des Lebens verzeichnet" sind. Eine Liste der Kandidaten findest Du in Offb 21,8.
overkott hat geschrieben:3. Wie bewerten die Apostel Leib und Seele?
Den Leib: Positiv. Als "Glied Christi" (1 Kor 6,15), als "Tempel des Heiligen Geistes" (1 Kor 6,19) usw. Auf keinen Fall zu verwechseln mit dem Begriff "Fleisch".
Die Seele: Als Gesamtheit des menschlichen Lebens, vor allem unter dem Aspekt des Fühlens, Wollens und Bedürfens. Anstatt "Seele" lässt sich an den meisten Stellen (wie im AT) auch einfach "Mensch" oder "Person" einsetzen. Von der volkstümlichen "unsterblichen Seele" ist, wenn mir nichts entgangen ist, im NT nirgendwo die Rede.
overkott hat geschrieben:1. Inwieweit sind die Sünder tot?
Im Blick auf ihre Zukunft.
overkott hat geschrieben:2. Inwieweit bedeutet Auferstehung Rückkehr ins Leben?
3. Wo liegt der Unterschied zwischen Auferstehung und Himmelfahrt?
Ein Auferstandener (und nicht zum Himmel gefahrener) lebt sichtbar inmitten seiner Mitmenschen. Ein "zum Himmel gefahrener" lebt ebenfalls, aber außerhalb der Sichtweite seiner Mitmenschen.
overkott hat geschrieben:Lass dir Zeit mit den Antworten. Aber nicht zu lange.
Jawoll. Und vergiss bitte nicht, die Frage zu beantworten, die ich Dir oben gestellt habe.

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Gamaliel
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Re: Sodom & Co. III.

Beitrag von Gamaliel »

Ob sich auch der zuständige Ortsbischof noch melden wird?

Stellungnahme der Piusbruderschaft zum CSD 2013

Daraus:
Die Priesterbruderschaft St. Pius X. bedauert es sehr, dass auch in diesem Jahr wieder eine Minderheit durch die Straßen von Stuttgart ziehen wird, um die Homosexualität zu propagieren. (CSD)
[...]
Nach Angaben der Bild-Zeitung soll beim CSD in Stuttgart die Landesfahne am Schloss durch die Regenbogenfahne der Homosexuellen ersetzt werden. Dies scheint nahe zu legen, dass es einer Minderheit im Land gelingt, die Demokratie für ihre Ideologie zu instrumentalisieren und die Mehrheit zu dominieren.

Es ist erstaunlich und erschreckend, dass die Landesregierung dies unterstützt.

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Gallus
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Re: Sodom & Co. III.

Beitrag von Gallus »

Desmond Tutu stellt Gott Bedingungen:

http://www.washingtontimes.com/news/21 ... ay-heaven/

veruschka
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Re: Sodom & Co. III.

Beitrag von veruschka »

Gallus hat geschrieben:Desmond Tutu stellt Gott Bedingungen:

http://www.washingtontimes.com/news/21 ... ay-heaven/
Wo siehst du da eine Bedingung? Desmond Tutu verlangt keineswegs, dass Gott sich ändert. Er sagt: Ich komm lieber in die Hölle als in einen Himmel, der homosexuellenfeindlich ist.

Das heißt nur, dass Desmond Tutu nicht glaubt, dass Gott homophob ist. So wie Wolfram von Eschenbach nicht glauben konnte, dass alle Heiden automatisch in der Hölle landen, wenn sie an ihrem Glauben festhalten.

Das ist genau so, wie ich zu einem Moslem sagen würde: Ich will nicht in einen Himmel, den man sich erwirbt, indem man sich selbst und andere Menschen durch ein Selbstmordattentat ermordet. Das stelle ich auch Gott keine Bedingungen. Sondern ich stelle die Gottesvorstellung in Frage.

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Torsten
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Re: Sodom & Co. III.

Beitrag von Torsten »

veruschka hat geschrieben:Er sagt: Ich komm lieber in die Hölle als in einen Himmel, der homosexuellenfeindlich ist. Das heißt nur, dass Desmond Tutu nicht glaubt, dass Gott homophob ist. [...] ich stelle die Gottesvorstellung in Frage.
Sagen wir mal, ich stelle mir Gott wirklich als ein Kind vor. Womit er uns trotzdem ein Vater sein kann. Wäre es dann nicht so, dass die Kategorien erwachsener Sexualität im Himmel völlig absurd erscheinen? Und hier auf der Erde sich zu etwas auswachsen, was seinen Interessen diametral gegenübersteht? Das Interesse an einer Ordnung, die dem Vorbild der Schöpfung folgt. Seiner Schöpfung, seiner Entstehung. Die Gottesvorstellung von Desmond Tutu ist hochgradig naiv. Gott (er-)fordert Unterwerfung - unter sein Gefühlsleben. Alles, was darüber hinausgeht, das existiert nur auf einer materiellen Ebene, und endet auch damit.

veruschka
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Re: Sodom & Co. III.

Beitrag von veruschka »

Torsten hat geschrieben:
veruschka hat geschrieben:Er sagt: Ich komm lieber in die Hölle als in einen Himmel, der homosexuellenfeindlich ist. Das heißt nur, dass Desmond Tutu nicht glaubt, dass Gott homophob ist. [...] ich stelle die Gottesvorstellung in Frage.
Sagen wir mal, ich stelle mir Gott wirklich als ein Kind vor. Womit er uns trotzdem ein Vater sein kann. Wäre es dann nicht so, dass die Kategorien erwachsener Sexualität im Himmel völlig absurd erscheinen? Und hier auf der Erde sich zu etwas auswachsen, was seinen Interessen diametral gegenübersteht? Das Interesse an einer Ordnung, die dem Vorbild der Schöpfung folgt. Seiner Schöpfung, seiner Entstehung. Die Gottesvorstellung von Desmond Tutu ist hochgradig naiv. Gott (er-)fordert Unterwerfung - unter sein Gefühlsleben. Alles, was darüber hinausgeht, das existiert nur auf einer materiellen Ebene, und endet auch damit.
Ich versteh dich leider nicht, fürchte ich
Meinst du: Wir müssen uns Gottes Gefühlen unterwerfen. Gottes Gefühle werden dadurch beleidigt, wenn Fehlformen, die nicht der paradiesischen Schöpfungsordnung entsprechen, nicht verurteilt werden. Es geht überhaupt nicht um Sex (weils Sex im Himmel nicht gibt) sondern um Gottes Gefühle und Interessen. Und Gottes Gefühle und Interessen kreisen um die ursprüngliche Schöpfungsordnung?

Falls du das meinst (aber ich fürchte, ich hab dich falsch verstanden). Dann wäre meine Erwiderung: Aber in der Schöpfungsordnung sind wir ja z.B. auch als Vegetarier gedacht. Trotzdem gilt Fleischessen nicht als Sünde, sondern wurde später (von Gott?) erlaubt.

Ich kann aus dem Artikel nicht erkennen, welche Gottesvorstellung Desmond Tutu hat. Dass es um Gottesvorstellung geht, war MEINE Interpretation. Damit hältst du MEINE Gottesvorstellung für hochgradig naiv. Aber warum ist meine Gottesvorstellung deiner Meinung nach naiv?

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Torsten
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Re: Sodom & Co. III.

Beitrag von Torsten »

Meinst du: Wir müssen uns Gottes Gefühlen unterwerfen. Gottes Gefühle werden dadurch beleidigt, wenn Fehlformen, die nicht der paradiesischen Schöpfungsordnung entsprechen, nicht verurteilt werden.
Stell dir Gott als etwas zutiefst hilfloses vor, was wirklich nur predigen und bitten kann, zu hören. Aber vergiss nie, dass es sich um Gott handelt. Ohne den wir nichts sind. Seine Gefühle beleidigen heißt, uns selbst verletzen. Die Selbstverletzung verurteilen .. Mit der Hölle drohen oder in Abrede stellen, dass das überhaupt eine Verletzung darstellt? Was macht Gott? Predigen und bitten, zu hören. Alles andere, die Selbstverletzung, die Verurteilung derer, die Verurteilung der Verurteilung, ist Anmaßung. Das ignorieren der Bitte.

Dieter
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Re: Sodom & Co. III.

Beitrag von Dieter »

Papst Franziskus auf dem Rückflug von Rio gegenüber Journalisten:

"Wenn jemand schwul ist und guten Glaubens den Herrn sucht – wer bin ich, über ihn zu urteilen?".

Tritonus
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Re: Sodom & Co. III.

Beitrag von Tritonus »

Das hatten wir schon (in einem anderen Thread).
Auf dem Rückflug aus Brasilien hatte der Papst seine erste Pressekonferenz im Amt gegeben. Dabei warb er dafür, Schwule und Lesben nicht zu diskriminieren. Homosexuelle Neigungen seien keine Sünde, homosexuelle Akte dagegen schon, sagte der Papst auf dem Rückflug nach Rom von seiner Brasilienreise zu Journalisten.

"Wenn eine Person homosexuell ist und Gott sucht und guten Willens ist, wer bin ich, um über ihn zu richten?", fragte der Papst rhetorisch. Aus dem Katechismus gehe ganz klar hervor, dass diese Menschen nicht an den Rand gedrängt werden dürften, sondern im Gegenteil in die Gesellschaft integriert werden müssten.

( http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... qus_thread )

Dieter
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Re: Sodom & Co. III.

Beitrag von Dieter »

Wäre Ratzinger schon tot, würde er sich wahrscheinlich im Grabe umdrehen. Jetzt wird er wohl in die Tischkante beißen...

Es muss schlimm sein, mit anzusehen, wie sein Nachfolger eine ganz andere Richtung einschlägt.

Tritonus
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Re: Sodom & Co. III.

Beitrag von Tritonus »

Dieter hat geschrieben:Wäre Ratzinger schon tot, würde er sich wahrscheinlich im Grabe umdrehen. Jetzt wird er wohl in die Tischkante beißen...

Es muss schlimm sein, mit anzusehen, wie sein Nachfolger eine ganz andere Richtung einschlägt.
:hae?: :hae?: :hae?:
Ich kann keine "ganz andere Richtung" erkennen. Wo siehst Du die denn? Hat Papst Benedikt XVI jemals behauptet, dass Homosexuelle unterdrückt gehören oder dass homosexuelles Empfinden eine Sünde sei? :hmm:

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overkott
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Re: Sodom & Co. III.

Beitrag von overkott »

Tritonus hat geschrieben:
Dieter hat geschrieben:Wäre Ratzinger schon tot, würde er sich wahrscheinlich im Grabe umdrehen. Jetzt wird er wohl in die Tischkante beißen...

Es muss schlimm sein, mit anzusehen, wie sein Nachfolger eine ganz andere Richtung einschlägt.
:hae?: :hae?: :hae?:
Ich kann keine "ganz andere Richtung" erkennen. Wo siehst Du die denn? Hat Papst Benedikt XVI jemals behauptet, dass Homosexuelle unterdrückt gehören oder dass homosexuelles Empfinden eine Sünde sei? :hmm:
J. Ratzinger hat sich immer gegen eine Mystik gewandt, die ihm als homosexuell unterstellt werden könnte.

Er wandte sich dagegen, widernatürliche Neigungen als natürlich zu betrachten.

Ratzinger empfand Sünde letztlich als zutiefst abartig.

Dieter
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Re: Sodom & Co. III.

Beitrag von Dieter »

Papst Franziskus hatte schon als Erzbischof von Buenos Aires den Vorschlag gemacht, zwar die Öffnung der Ehe abzulehnen, dafür aber gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften anzuerkennen.

http://www.nytimes.com/213/3/2/world ... .html?_r=

Die heutige Aussage liegt also auf dieser Linie.

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