Amoklauf in Winnenden

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Clemens
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Re: Amoklauf in Winnenden

Beitrag von Clemens »

Andere Frage zum ähnlichen Thema:

Was wird nun aus Tim K.?
Ich weiß ja, dass wir nicht zum Richten berufen sind. Ich kann mir aber momentan nicht vorstellen, dass jemand, der sein Ende so gestaltet, nicht in der Hölle ist.
(Vielleicht trübt auch die Wut auf ihn meinen theologischen Verstand?)

Und weil ich nicht so ein geübter Katholik bin:
könnte er nach katholischer Lehre noch aufs Fegefeuer hoffen (einfach nur, weil er mal getauft [und konfirmiert] wurde), oder ist das bei so einem Lebensende auszuschließen?

Was meint ihr?

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Juergen
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Re: Amoklauf in Winnenden

Beitrag von Juergen »

Der wird nach Jugendstrafrecht behandelt. :hmm:
Damit eine Sünde eine "schwere Sünde" ist müssen ja drei Kriterien erfüllt sein. Wenn jemand so in Rage ist, kann man sich schon die Frage stellen, ob sich der Täter der Sündhaftigkeit seiner Tat im Augenblick der Tat bewußt war, oder ob er gleichsam so "gaga" war, daß "mildernde Umstände" greifen. :hmm:



*Durch die Barmherzigkeit Gottes, möge er Ruhen in Frieden* :ikb_nopity:
Gruß Jürgen

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Allons
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Re: Amoklauf in Winnenden

Beitrag von Allons »

Juergen hat geschrieben:Soll man nun jeden einzelnen Schüler gegen den Stress "behandeln", oder sollte man nicht viel mehr gucken, was etwa in der Schule falsch läuft (Leistungsdruck etc.), daß es überhaupt so weit kommt?
Beispielsweise indem man in Thüringen gescheiterte Abiturienten nicht als Grundschüler mit Führerschein entläßt, was ja nun wohl mittlerweile behoben ist.

Grüße, Allons!

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Niels
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Re: Amoklauf in Winnenden

Beitrag von Niels »

Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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Clemens
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Re: Amoklauf in Winnenden

Beitrag von Clemens »

Juergen hat geschrieben:Der wird nach Jugendstrafrecht behandelt. :hmm:
Damit eine Sünde eine "schwere Sünde" ist müssen ja drei Kriterien erfüllt sein. Wenn jemand so in Rage ist, kann man sich schon die Frage stellen, ob sich der Täter der Sündhaftigkeit seiner Tat im Augenblick der Tat bewußt war, oder ob er gleichsam so "gaga" war, daß "mildernde Umstände" greifen. :hmm:

*Durch die Barmherzigkeit Gottes, möge er Ruhen in Frieden* :ikb_nopity:
Kann ein Mensch so "gaga" sein, dass ihm nicht mehr bewusst ist, dass Massenmord eine Sünde ist?
In mir sträubt sich alles dagegen, Tim in seiner Ganzhingabe an das Böse so wenig ernst zu nehmen.

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Robert Ketelhohn
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Re: Amoklauf in Winnenden

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Du brauchst nicht zu richten.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Juergen
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Re: Amoklauf in Winnenden

Beitrag von Juergen »

Clemens hat geschrieben:Kann ein Mensch so "gaga" sein, dass ihm nicht mehr bewusst ist, dass Massenmord eine Sünde ist?
In mir sträubt sich alles dagegen, Tim in seiner Ganzhingabe an das Böse so wenig ernst zu nehmen.
Ich bin fest davon überzeugt, daß sich in Gott Barmherzigkeit und Gerechtigkeit in einer Weise verbinden, die jedes menschliche Erfassen übersteigt.
Gruß Jürgen

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ar26
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Re: Amoklauf in Winnenden

Beitrag von ar26 »

Um ehrlich zu sein: Man sollte solche Gedanken über das Schicksal einer (bestimmten) Seele nach ihrem Ableben von sich wegschieben. Auch mir kommen immer wieder solche Gedanken, nicht zuletzt deswegen, weil ich in einer extrem entchristlichten Umgebung lebe, wo auch die Wassertaufe eher eine Seltenheit ist. Gleichwohl können solche Gedanken sehr schnell in problematische Richtungen führen, man könnte zum Beispiel anfangen an Gottes Barmherzigkeit zu zweifeln oder im Gegenteil das persönliche Gericht als lapidare Angelegenheit auffassen.
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!

ad_hoc
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Re: Amoklauf in Winnenden

Beitrag von ad_hoc »

Juergen hat geschrieben:
ad_hoc hat geschrieben:...Es laufen zu viele Gestörte herum, die eine Behandlung notwendig hätten, die dies aber nicht alsnotwendig erachten und denen man dies schon gar nicht ansehen kann...
Das ist genau der falsche Ansatz.
Zuerst wird eine Umwelt geschaffen, die die Menschen krank macht und dann versucht man die Krankheiten zu behandeln, statt die Umwelt zu verbessern.......
.....und wer schafft die menschenkrankmachende Umwelt? Und wie ist es mit der Erkenntnis von Gut und Böse, die jedem Menschen gegeben ist, die er akzeptieren kann oder auch nicht (sofern er noch nicht von totaler Gleichgültigkeit und eingeschränkter Erkenntnisfähigkeit befallen ist)? Wie ist es mit der grundsätzlichen Eigenverantwortung eines jeden Menschen, einmal für sich selbst, und dann auch für andere?

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

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Juergen
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Re: Amoklauf in Winnenden

Beitrag von Juergen »

Fasel nicht :dudu:
Gruß Jürgen

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Robert Ketelhohn
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Re: Amoklauf in Winnenden

Beitrag von Robert Ketelhohn »

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Esperanto
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Re: Amoklauf in Winnenden

Beitrag von Esperanto »

Juergen hat geschrieben:Der wird nach Jugendstrafrecht behandelt. :hmm:
Damit eine Sünde eine "schwere Sünde" ist müssen ja drei Kriterien erfüllt sein. Wenn jemand so in Rage ist, kann man sich schon die Frage stellen, ob sich der Täter der Sündhaftigkeit seiner Tat im Augenblick der Tat bewußt war, oder ob er gleichsam so "gaga" war, daß "mildernde Umstände" greifen. :hmm:



*Durch die Barmherzigkeit Gottes, möge er Ruhen in Frieden* :ikb_nopity:


Würde ich doch auch sagen, hinzu kommt ja noch der Einfluss der emotionsbeseitigenden Antidepressiva, die er genommen hat.

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Esperanto
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Re: Amoklauf in Winnenden

Beitrag von Esperanto »

ar26 hat geschrieben:Um ehrlich zu sein: Man sollte solche Gedanken über das Schicksal einer (bestimmten) Seele nach ihrem Ableben von sich wegschieben. Auch mir kommen immer wieder solche Gedanken, nicht zuletzt deswegen, weil ich in einer extrem entchristlichten Umgebung lebe, wo auch die Wassertaufe eher eine Seltenheit ist. Gleichwohl können solche Gedanken sehr schnell in problematische Richtungen führen, man könnte zum Beispiel anfangen an Gottes Barmherzigkeit zu zweifeln oder im Gegenteil das persönliche Gericht als lapidare Angelegenheit auffassen.

Na, in den Himmel wird er wohl kaum sofort kommen.

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Ewald Mrnka
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Re: Amoklauf in Winnenden

Beitrag von Ewald Mrnka »

Wenn die Sondersendungen ausbleiben, alle abgebrannten Kerzen, Plüschtiere nebst alle dümmlichen "Warum"-Schildern in den Müll verbracht worden (selbstredend strenggetrennt, wie es sich in Absurdistan gehört) sind, geht es weiter wie gewohnt.

Amokläufe sind jedoch ein unübersehbares Symptom einer durch und durch kranken Gesellschaft, wie "Warum?"-Schilder, Lichterketten, Multischulti und hilflose Gutmenschen, denen außer Verbieten, Umerziehen, Gängeln und Regulieren zu solchen Spektakeln nichts weiter einfällt.

Wer weiß, vielleicht kann man solche fatalen Ausbrüche u.a. auch auf eine Ideologie zurückführen, die "Gender-Mainstreaming", "Frauenquoten", und Frauenbeauftragte einseitig fördert und zugleich das "Männliche" generell verdächtigt; nicht zu vernächlässigen sind möglicherweise :breitgrins: auch die vielen LehrerInnen :breitgrins: , die von der Grundschule an Mädchen bevorzugen und Jungen benachteiligen, schikanieren und zu kleinen Mädchen konditionieren wollen - da kann schon Frust entstehen.

Aber "Das ist ein zu weites Feld."

Anamnesen zum Fall Winnenden dürften ungefähr so "wissenschaftlich" sein wie Kaffeesatzlesen und Horoskope. Der Fall muß leider (wie viele ähnliche Fälle) unaufgeklärt bleiben. Mehr als Stammtisch & Psychologie ist da nicht drin.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
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Peregrin
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Re: Amoklauf in Winnenden

Beitrag von Peregrin »

Die Leichen sind kaum kalt, da werden sie von den üblichen Verdächtigen schon gefleddert und als Propagandisten für die eigene Ideologie reanimiert: Merkel für unangekündigte Kontrollen bei Waffenbesitzern.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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Nietenolaf
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Re: Amoklauf in Winnenden

Beitrag von Nietenolaf »

Ewald Mrnka hat geschrieben:Wer weiß, vielleicht kann man solche fatalen Ausbrüche u.a. auch auf eine Ideologie zurückführen, die "Gender-Mainstreaming", "Frauenquoten", und Frauenbeauftragte einseitig fördert und zugleich das "Männliche" generell verdächtigt; nicht zu vernächlässigen sind möglicherweise :breitgrins: auch die vielen LehrerInnen :breitgrins: , die von der Grundschule an Mädchen bevorzugen und Jungen benachteiligen, schikanieren und zu kleinen Mädchen konditionieren wollen - da kann schon Frust entstehen.
Tatsächlich habe ich kurz vor der Sache eine entsprechende Feststellung in der Presse gelesen. Nun einmal nachgesucht, ergibt sich, daß solche Meldungen schon seit Jahren immer wieder gemacht werden: Jungen werden in unserem Bildungssystem benachteiligt.
ἐὰν γὰρ ἀποϑάνῃ ἄνϑρωπος, ζήσεται συντελέσας ἡμέρας τοῦ βίου αὐτοῦ· ὑπομενῶ, ἕως ἂν πάλιν γένωμαι.

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Ewald Mrnka
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Re: Amoklauf in Winnenden

Beitrag von Ewald Mrnka »

Nietenolaf hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben:Wer weiß, vielleicht kann man solche fatalen Ausbrüche u.a. auch auf eine Ideologie zurückführen, die "Gender-Mainstreaming", "Frauenquoten", und Frauenbeauftragte einseitig fördert und zugleich das "Männliche" generell verdächtigt; nicht zu vernächlässigen sind möglicherweise :breitgrins: auch die vielen LehrerInnen :breitgrins: , die von der Grundschule an Mädchen bevorzugen und Jungen benachteiligen, schikanieren und zu kleinen Mädchen konditionieren wollen - da kann schon Frust entstehen.
Tatsächlich habe ich kurz vor der Sache eine entsprechende Feststellung in der Presse gelesen. Nun einmal nachgesucht, ergibt sich, daß solche Meldungen schon seit Jahren immer wieder gemacht werden: Jungen werden in unserem Bildungssystem benachteiligt.
Es gibt einfach zu viele Lehrerinnen in den Schulen, man müßte eine Männerquote für diesen Beruf einführen. Jungen haben es in diesem effiminierten System nur schwer eine gesunde männliche Identität zu entwickeln.

Der "Amokläufer" von Winnenden (der überhaupt nicht "Amok" gelaufen ist, der agierte nämlich ganz "cool" und zielgerichtet) hat vermutlich seinen LehrerInnen immer nach dem Munde geredet (reden müssen). Jungen können in unserer zahnlos-verlogenen Treibhausgesellschaft, (und da ganz besonders in der Schule) schon lange nicht über ihre (wahren) Gefühle sprechen. So richtet man gesunde Jungen zu Muckern, Heuchlern und verbogenen Neurotikern ab - mit allen unkalkulierbaren Risiken & Nebenwirkungen.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
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Linus
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Re: Amoklauf in Winnenden

Beitrag von Linus »

Ewald Mrnka hat geschrieben: Es gibt einfach zu viele Lehrerinnen in den Schulen, man müßte eine Männerquote für diesen Beruf einführen. Jungen haben es in diesem effiminierten System nur schwer eine gesunde männliche Identität zu entwickeln.
Tja, selbst daheim fehlt oft das männliche Vorbild. Und wenn es mal da ist heißts: "Verhalt dich wie ein Mädchen: Spiel brav und ruhig irgendwas was keinen Lärm oder Schmutz macht. (Am Besten sammelst du Briefmarken)." Gott sei Dank gibts aber auch Priester die Eltern anhalten, ihre Buben "draußen" "Brutalospiele" (Nein kauft ihnen kein Gewehr aus Plastik sondern macht mit ihnen Pfeil und Bogen aus dem Haselstrauch im Garten) durchführen zu lassen.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

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Ewald Mrnka
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Re: Amoklauf in Winnenden

Beitrag von Ewald Mrnka »

Linus hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben: Es gibt einfach zu viele Lehrerinnen in den Schulen, man müßte eine Männerquote für diesen Beruf einführen. Jungen haben es in diesem effiminierten System nur schwer eine gesunde männliche Identität zu entwickeln.
Tja, selbst daheim fehlt oft das männliche Vorbild. Und wenn es mal da ist heißts: "Verhalt dich wie ein Mädchen: Spiel brav und ruhig irgendwas was keinen Lärm oder Schmutz macht. (Am Besten sammelst du Briefmarken)." Gott sei Dank gibts aber auch Priester die Eltern anhalten, ihre Buben "draußen" "Brutalospiele" (Nein kauft ihnen kein Gewehr aus Plastik sondern macht mit ihnen Pfeil und Bogen aus dem Haselstrauch im Garten) durchführen zu lassen.
Gewiß, das Männliche wird schließlich seit Jahrzehnten auf allen gesellschaftlich-politischen Ebenen systematisch diskriminiert, verdächtigt und verleumdet; gleichzeitig wird die Muterrollle verächtlich und lächerlich gemacht - die Entfunktionalisierung und Zerstörung der Familie schreitet fort, "Verhaltensauffälligkeiten" nehmen zu.

"Amokläufe" und Suizide werden so zum Bestandteil dieser kranken Spaß- und Todesgesellschaft mit ihren Abtreibungen, Sterbehilfen, den Leichenfleddereien und einer immer unverschämteren Korruption.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
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Albert
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Re: Amoklauf in Winnenden

Beitrag von Albert »

Ewald, dem ist nichts mehr hinzuzufügen, außer dass die Bundesregierung wieder mal "tief bestürzt" ist.

Tiefer können die Haubentaucher gar nicht mehr fallen, als ihre abgedroschenen Sprechblasen zu verteilen!

Freilich, es ist sehr schwer, in einer Welt, in der alles zu einer ungezügelten Suche nach Vergnügen und nach Wohlleben drängt, einer Lehre zuzustimmen, die Selbstbeherrschung, Verzicht und Verantwortung einlädt.

Grüße,
Albert

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LaudaSion
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Re: Amoklauf in Winnenden

Beitrag von LaudaSion »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
LaudaSion hat geschrieben:Interessant, dass der Artikel die verschiedenen Aspkete beleuchtet.
Die zitierte antipsychiatrische und einfach falsche Einschätzung von besagtem Bloger "Freeman" hätte man besser allerdings besser weggelassen. Sie wirft ein "schräges" und zweifelhaftes Licht auf den gesamten Artikel.
Dann bring mal konkrete Argumente dagegen. Ich bin nämlich geneigt, dem zu applaudieren, besonders hinsichtlich des Mißbrauchs von Psychopharmaka durch die Ärzte.
Soweit ich (aus den Medien) weiß, ist bei dem Täter eine ambulante Behandlung erfolgt (5 Termine, die von dem zuständigen Arzt bestätigt wurden); allerdings habe der Täter die Behandlung abgebrochen, so dass er seit längerem keine Psychopharmaka eingenommen habe.

Zu den Psychopharmaka:
In der Tat handelt es sich ( sowohl bei den Neuoleptika, als auch den meisten Antidepressiva und den sog. Tranquilizern) um hochwirksame Substanzen, die in den Stoffwechsel des Gehirns (und nicht nur dort) eingreifen- genauer an Rezeptoren im Bereich der Nervenzellfortsätze (den Synapsen binden) und den Transmitterhaushalt verändern.
Und in der Tat ist bei der Handhabung dieser Medikamente große Vorsicht angezeigt- das sicher bei allen Medikamenten, aber diese greifen doch unmittelbar in das psychische Sein des Menschen ein.
Ich habe bisher nur ärztliche Kollegen kennengelernt, die vorsichtig und verantwortungsvoll mit diesen Präparaten umgehen, die die kleinst möglichste Dosis im Gespräch mit dem Patienten zu finden suchen; Ärzte, die bei geringsten Nebenwirkungen (z.B. kaum merklichen Veränderungen der Leberwerte) ein Medikament wieder absetzen; ich bin nie mit Missbrauch in Kontakt gekommen, allerdings möchte ich ein Profitstreben der Psychopharmakoindustrie nicht in Abrede stellen, möchte es gar bestätigen. Dies zeigt sich aber eher darin, dass diese Industrie ständig neue Präparate auf den Markt wirft, die dem Patent für eine gewisse Zeit unterliegen, sich in praxi dann aber als wirkungslos oder sog. "me too"-Präparat, also ohne neuen zusätzlichen Nutzen erweisen.

Ein Symptom der schweren Depression, aber auch vieler psychotischer Erkrankungen ist eine Störung des Gefühls, des Affektes, oft sogar als "Gefühl der Gefühllosigkeit".
Ich habe in vielen Fällen erlebt, wie erst die psychopharmakologische Behandlung ein Fühlen wie Freude, Trauer, Wut und weiter ein Mitfühlen wieder möglich machte- und die Patienten in ihr eigentliches Leben durch das Medikament zurückgefunden haben.
Domine, labia mea aperies,
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Robert Ketelhohn
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Re: Amoklauf in Winnenden

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Wie beurteilst du denn Ritalin-Gabe an „auffällige“ Kinder?
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Re: Amoklauf in Winnenden

Beitrag von Edi »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Wie beurteilst du denn Ritalin-Gabe an „auffällige“ Kinder?
Chemotherapie nützt nur den Herstellern dieser Mittel.

Bei amazon gibt es ein Buch von Ute Rau: Tips zur Ernährung hyperaktiver Kinder

Leider geht der Link hier nicht wenn ich ihn reinkopiere. Es gäbe noch mehr an Behandlungen, nämlich das Immunsytem zu modulieren, was bei Kindern oft schneller und erfolgreicher geht als bei Erwachsenen. Bei der Immunmodulation ändert sich auch nach und nach der biochemische Stoffwechsel, weil dadurch das Mukosaimmunsystem beeinflusst wird.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.


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Edi
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Re: Amoklauf in Winnenden

Beitrag von Edi »

Dankeschön! Wieso hat die Verlinkung bei dir geklappt und bei mir nicht?. Habe wohl einfach zu wenig Ahnung vom Internet.
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LaudaSion
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Re: Amoklauf in Winnenden

Beitrag von LaudaSion »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Wie beurteilst du denn Ritalin-Gabe an „auffällige“ Kinder?
Nun, da hast Du mich in der Tat erwischt, denn hinsichtlich der inflationären Gabe von Ritalin und anderen Amphetaminen bin ich sehr skeptisch. Es mag in einigen (und ich denke weitaus selteneren, als praktiziert) Fällen wirklich eine klare Indikation geben, aber es kann nicht sein, dass Kinder/jugendpsychiater und auch Pädagogen inflationär mit dieser Diagnose umgehen und nach Ritalin schreien.
Tatsächlich können Amphetamine auch zu einer Antriebssteigerung und Euphorie oder Gereiztheit führen.
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Edi
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Re: Amoklauf in Winnenden

Beitrag von Edi »

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Re: Amoklauf in Winnenden

Beitrag von Edi »

Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
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Clemens
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Re: Amoklauf in Winnenden

Beitrag von Clemens »

Die offizielle Pressemitteilung des Bistums Rottenburg-Stuttgart und der Evang. Landeskirche Württemberg:


Hoffnung in der Trauer: „Gott kommt uns entgegen“
Bischöfe July und Fürst sprechen Angehörigen Trost und Mut zu

Stuttgart / Rottenburg /Winnenden. In einer ökumenischen Trauerfeier und einem anschließenden Staatsakt in der katholischen Kirche St. Karl Borromäus in Winnenden haben am Samstag Angehörige der Opfer des Amoklaufs von Winnenden und Wendlingen von den Toten Abschied genommen. Die Trauerfeier, die von Bischof Gebhard Fürst und Landesbischof Frank Otfried July im Beisein von Bundespräsident Horst Köhler, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Ministerpräsident Günther Oettinger gestaltet wurde, wurde ebenso wie der Staatsakt auf öffentlichen Plätzen sowie in Kirchen und Gemeinderäumen im Rems-Murr-Kreis und in Stuttgart übertragen. Mehrere zehntausend Menschen haben die Übertragung verfolgt.

Der württembergische evangelische Landesbischof Frank Otfried July drückte in seiner Predigt seine Anteilnahme mit den Angehörigen der Opfer aus. „Der Riss der vergangenen Tage bleibt, die Trauer, der Schmerz. Viele schlimme Bilder stehen vor dem inneren Auge“, sagte July. „Die Todesbilder dieser Welt, die wir so oft sehen müssen und die sich jetzt unter uns ereignet haben, haben nicht die letzte Macht“, betonte der Bischof. Der Bibelvers „Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen“ spreche direkt in die Sprach- und Trostlosigkeit dieser Welt. Das öffentliche Trauern zeige den Angehörigen, den Menschen in Winnenden, Wendlingen und den benachbarten Orten „Ihr seid nicht allein“. „Es waren und sind Tage, in denen wir nur Bruchstücke einsammeln und vor Gott hinhalten können“, so der Bischof. „Da stehen die flackernden Kerzen, die Namen und Bilder derer, deren Lebenslauf jäh zu Ende ging – abgebrochen wurde. Wir bringen diese Leben vor Gott.“ July sagte weiter: „Wir schweigen auch den Täter, Tim K. nicht tot.“ Abgeschieden von den Opfern werde auch dieses Bruchstück eines Lebens vor Gott gestellt. Die Bruchstücke, alles Ausgesprochene und Unausgesprochene, alle Trauer, alle Rachegedanken, all das gelte es, vor Gott auszusprechen. July rief auch dazu auf, darauf zu achten, welchen Bildern Kinder und Jugendliche ausgesetzt seien. „Wir haben in dieser Gesellschaft miteinander Verantwortung, welche Bilder öffentlich werden und prägen, welchen Bildern unsere Kinder und Jugendlichen begegnen und welchen Erfahrungen. Wir haben miteinander die Verantwortung, welche Verhaltensweisen unter uns Platz ergreifen. Kehrt um, wo falsche Bilder und falsche Verhaltensweisen unter uns sind.“ July gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrerinnen und Lehrern, Kinder und Jugendliche mit ihren Eltern eines Tages wieder über Bilder des Lebens und der Hoffnung sprechen können.

Seine Anteilnahme mit den Angehörigen der Opfer brachte auch Bischof Gebhard Fürst in seiner Predigt zum Ausdruck. Es sei jetzt noch nicht die Zeit, fertige Antworten zu geben oder gar Rezepte für künftiges Verhalten zu formulieren. „Jetzt ist die Zeit, Trauer, Schreien und Klagen zuzulassen und all dem Raum zu geben“, sagte Bischof Fürst. Jetzt sei aber auch Zeit, einander Zeichen der Verbundenheit und Nähe zu geben. Den Notfallseelsorgern, Sanitätern, Psychologen, Polizeibeamten und vielen anderen Helfern danke er dafür, dass sie solche konkrete Zeichen der Nähe gegeben hätten, betonte der Bischof. Gott antworte aber auch auf diese Klagen und verspreche, eine neue Zeit heraufzuführen. „Die Zukunft bei Gott ist nicht die Verlängerung des Leidens, nicht die ewige Fortsetzung aller Fragen und die unendliche Kette unserer Ausweglosigkeiten“, so Bischof Fürst. Direkt an die Trauernden gewandt sagte er: „Besonders Sie, die Sie so leiden unter dem Schmerz des Verlustes, können hoffen: Ihre Kinder, Ihre Kolleginnen, Ihre Angehörigen sind jetzt schon in den offenen Armen Gottes aufgenommen, sie sind gehalten von seiner Liebe und sind bei ihm schon jetzt geborgen.“ Für viele sei es schwer, jetzt diesen Trost anzunehmen, betonte Bischof Fürst. Es handle sich aber nicht um eine billige Vertröstung. „Der Ernst der Gegenwart und die schrecklichen Taten werden nicht ausgeblendet und verdrängt.“ Gott wisse um die Tränen, die Trauer und die Anklage der Menschen, er sehe den Schmerz, das Leid und die Not. Er habe es aber überwunden, weil er den Tod selbst getragen und in neues Leben gewandelt habe. „Gott weiß selbst um unseren Tod – er trägt ihn mit uns“, so der Bischof; „Gott kommt uns entgegen auf den schweren Wegen dieser Tage.“



Bei allem schuldigen Respekt:
Was sagt +Fürst da?
Sind die Opfer im Himmel??
Das hört sich zwar "seelsorgerlich" und gut an, aber ist das christlich, bzw. katholisch??

Mit ungutem Gefühl grüßt
Clemens

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Edi
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Re: Amoklauf in Winnenden

Beitrag von Edi »

Clemens hat geschrieben:Bei allem schuldigen Respekt:
Was sagt +Fürst da?
Sind die Opfer im Himmel??
Das hört sich zwar "seelsorgerlich" und gut an, aber ist das christlich, bzw. katholisch??

Mit ungutem Gefühl grüßt
Clemens
Kein Mensch weiss, wo die Opfer jetzt sind. Es sei denn jemand (und das kommt äusserst selten vor) hätte die Gabe in die andere Welt zu sehen wie z.B. Pater Pio. Man kann nur die Hoffnung [Punkt] ausdrücken, dass sie von Gott angenommen seien, aber Hoffnung ist noch lange keine Gewissheit.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
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Florianklaus
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Re: Amoklauf in Winnenden

Beitrag von Florianklaus »

Bischof Fürst sagte, die Angehörigen könnten hoffen, daß die Opfer von Gott angenommen sind. Können und dürfen Sie doch, oder?

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cantus planus
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Re: Amoklauf in Winnenden

Beitrag von cantus planus »

Ja, wenn man daraus keinen Erlösungsautomatismus ableitet.
Genau das befürchte ich aber bei Bischof Fürst, den ich neben Kardinal Lehmann für einen der schlimmsten Brandstifter im deutschen Katholizismus halte.

Katholisch wäre, die Opfer (und ich zähle in gewisser Weise den Täter mal dazu) dem gerechten Urteil Gottes anzuvertrauen und eine Messe lesen zu lassen.
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

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