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Peregrin
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Beitrag von Peregrin »

"Autobahn geht gar nicht."
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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Edi
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Re: Benzin aus Kohle

Beitrag von Edi »

Hospes hat geschrieben:Gruß an alle!
Bei weiter steigendem Preis für Erdöl wird es doch eines Tages wieder lohnend sein, Benzin aus Kohle herzustellen? Das hat es ja bekanntlich in Deutschland schon einmal gegeben. Warum spricht niemand darüber?
Es grüßt Hospes
Wahrscheinlich würde sich das jetzt schon fast oder ganz rechnen, denn derzeit macht man ja Benzin bereits aus Biomasse und will das in den nächsten Jahren großindustriell machen.

http://www.choren.com/de/

Paul Heliosch
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Re: Benzin aus Kohle

Beitrag von Paul Heliosch »

Hospes hat geschrieben:Gruß an alle!
Bei weiter steigendem Preis für Erdöl wird es doch eines Tages wieder lohnend sein, Benzin aus Kohle herzustellen? ... Warum spricht niemand darüber?...
( ...weil es sich nicht lohnt darüber nachzudenken, solange nicht eindeutig wissenschaftlich bewiesen ist, daß | Dingels Wasserauto | ein Fake ist. )

Raphael

Beitrag von Raphael »

Ob die Öko-Aktivisten das auch bedacht haben?

Biosprit verteuert Lebensmittel um 75%

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Edi
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Beitrag von Edi »

Raphael hat geschrieben:Ob die Öko-Aktivisten das auch bedacht haben?

Biosprit verteuert Lebensmittel um 75%
Das ist doch mal wieder Interessenpolitik, nicht mehr und nicht weniger.

Der Getreideanbau für Biosprit macht nicht einmal 5 % vom der gesamten Weltgetreidernte aus. Für die Fleisch- und Tierwirtschaft macht er das gut und gern das 10 fache aus. Lokal wie in den USA oder Mexiko kann es sicher Verteuerungen geben und auch durch die erhöhte Fleischnachfrage in Ländern wie Indien und China. Die Hauptgründe für die Verteuerungen sind andere wie Missernte, erhöhte Nachfrage nach tierischen Erzeugisse usw. Im ZDF kam dazu vor einiger Zeit mal ein einigermassen ausgewogener Bericht.
Was Eurpa angeht haben wir genug Brachflächen, wo man Getreide für Biosprit anbauen kann, also hier gar keine Nahrungsmittelkonkurrenz. Zum andern wird ja auch an der Erzeugung von Biotreibstoffen aus Biomasse, die nicht der Ernährung des Menschen dient, geforscht, bzw. gibt es hier bereits Ergebnisse.
Dass das Öl einmal ausgeht und man jetzt endlich nach Alternativen suchen muss, wird nicht genug bedacht.

Die Jahresweltgetreideernte würde für alle Menschen reichen, es stünden pro Tag und Kopf mehr als 750 g zur Verfügung ohne Berücksichtigung aller andern Nahrungsmittel. Das gibt umgerechnet mindestens 1 kg Brot am Tag pro Kopf. Soviel kann man an einem Tag gar nicht essen.
Das alles wird immer wohlweislich verschwiegen von den gesteuerten Medien.
Leider geht ein Grossteil dieses Getreides erst über den Tiermagen in die Nahrung ein, wobei ein Energieverlust von rund 80 % entsteht. Würde die Menschen weniger Tiere halten, weniger Bier trinken usw. es würde für alle reichen und niemand müsste hungern, jedenfalls wenn man mal andere Gründe des Hungers wie Krieg usw. unberücksichtigt lässt und nur den pro Kopf-Durchschnitt nimmt.

Frage: Wer hat ein Interesse daran diese Zusammenhänge zu verschweigen?

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taddeo
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Beitrag von taddeo »

Edi hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:Ob die Öko-Aktivisten das auch bedacht haben?

Biosprit verteuert Lebensmittel um 75%
Das ist doch mal wieder Interessenpolitik, nicht mehr und nicht weniger.

Der Getreideanbau für Biosprit macht nicht einmal 5 % vom der gesamten Weltgetreidernte aus.
Die Angabe von 5% ist auch Interessenpolitik, und zwar der Bush-Regierung, wie folgendes Zitat aus dem o. g. Bericht sagt:
HB LONDON. Die Herstellung von Treibstoff aus Pflanzen habe Nahrungsmittel weltweit um bis zu 75 Prozent verteuert, heißt es in dem am Freitag in der britischen Zeitung „Guardian“ veröffentlichten Dokument. Es basiere auf einer detaillierten Analyse des international anerkannten Volkswirts Don Mitchell und stehe im drastischen Widerspruch zu den Einschätzungen der USA, so das Blatt. Diese sähen die Lebensmittelteuerung durch Biosprit bei weniger als drei Prozent.

Hochrangige Entwicklungspolitiker gehen dem „Guardian“ zufolge davon aus, dass die Weltbank-Analyse vom April aus Rücksicht auf US-Präsident George W. Bush bislang nicht veröffentlicht worden sei.

„Sie hätte die Weltbank in die politische Schusslinie des Weißen Hauses gebracht“, habe ein Entwicklungspolitiker gesagt. Bush hatte die jüngst rasant gestiegenen Lebensmittelpreise auf eine wachsende Nachfrage in Indien und China zurückführte. Dem Bericht zufolge hat aber vielmehr die Nachfrage nach Biosprit in den USA und Europa die größten Auswirkungen auf die Lebensmittelversorgung und -preise.

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Edi
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Beitrag von Edi »

taddeo hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:Ob die Öko-Aktivisten das auch bedacht haben?

Biosprit verteuert Lebensmittel um 75%
Das ist doch mal wieder Interessenpolitik, nicht mehr und nicht weniger.

Der Getreideanbau für Biosprit macht nicht einmal 5 % vom der gesamten Weltgetreidernte aus.
Die Angabe von 5% ist auch Interessenpolitik, und zwar der Bush-Regierung, wie folgendes Zitat aus dem o. g. Bericht sagt:
HB LONDON. Die Herstellung von Treibstoff aus Pflanzen habe Nahrungsmittel weltweit um bis zu 75 Prozent verteuert, heißt es in dem am Freitag in der britischen Zeitung „Guardian“ veröffentlichten Dokument. Es basiere auf einer detaillierten Analyse des international anerkannten Volkswirts Don Mitchell und stehe im drastischen Widerspruch zu den Einschätzungen der USA, so das Blatt. Diese sähen die Lebensmittelteuerung durch Biosprit bei weniger als drei Prozent.

Hochrangige Entwicklungspolitiker gehen dem „Guardian“ zufolge davon aus, dass die Weltbank-Analyse vom April aus Rücksicht auf US-Präsident George W. Bush bislang nicht veröffentlicht worden sei.

„Sie hätte die Weltbank in die politische Schusslinie des Weißen Hauses gebracht“, habe ein Entwicklungspolitiker gesagt. Bush hatte die jüngst rasant gestiegenen Lebensmittelpreise auf eine wachsende Nachfrage in Indien und China zurückführte. Dem Bericht zufolge hat aber vielmehr die Nachfrage nach Biosprit in den USA und Europa die größten Auswirkungen auf die Lebensmittelversorgung und -preise.
Die 5%-Angabe hat nichts mit den 3 % Preissteigerung der Bushregierung zu tun, denn das eine ist die erzeugte Menge, das andere die Preissteigerung. Die 5 % stammen auch aus ganz anderen Quellen. Die Mengen an Biosprit - jedenfalls Bioethanol oder auch zukünftig Biobutanol betreffend - die derzeit und auch in den nächsten Jahren in Europa verbraucht werden, lassen sich problemlos in Europa selber erzeugen ohne dass eine Konkurrenz zur Nahrungsmittelerzeugung entsteht. Wir haben hier in Europa reichlich Brachflächen, wofür die Bauern ja noch Geld kriegen.

Dass der subventionierte Export auch aus Europa in Entwicklungsländer zu einer Reduktion des Nahrungsmittelanbaus in diesen Ländern geführt hat und sie damit noch mehr zukaufen müssen, wird auch nicht erwähnt.
Es kommen also viele Faktoren zusammen, die letztlich eine Verteuerung der Getreidepreise bewirken und nicht wie hier erwähnt nur ein einziger, der auch noch pauschal dafür herhalten soll. Wie gesagt, der ZDF-Bericht vor etlichen Wochen hat das viel seriöser, wenn auch umfassend genug aufgezeigt. Man kann ihn sogar noch auf der Webseite des ZDF nach einigem Suchen finden.

Kurt
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Beitrag von Kurt »

Die Welt geht unter - Israel will noch in diesem Jahr den Iran angreifen:
Um in diesem – sehr wahrscheinlichen – Kriegs-Szenario Herr der Lage zu bleiben müssten wiederum sehr viele Reservisten aktiviert werden. Eine solche Teilmobilmachung aber ließe sich nicht geheim halten, würde alle Alarmlampen im iranischen Armee-Hauptquartier rot aufleuchten lassen. Teheran wäre gewarnt, Israel müsste mit erheblichen eigenen Verlusten rechnen.

Nicht nur dieses Szenario und seine Weiterentwicklung machen einen israelischen Angriff so risikoreich. Der zweite, vielleicht gar entscheidende Risiko-Faktor ist politisch-wirtschaftlicher Natur. Teheran hat gedroht, dass der Iran im Falle eines Angriffes mit der Sperrung der Straße von Hormus reagieren werde, womit kein Erdöl aus den Golfstaaten mehr auf den Weltmarkt käme. Die Folge wäre eine Preisexplosion für Erdöl, die alles Bisherige in den Schatten stellen würde. Israel kann es sich schwerlich leisten, für eine weltweite Depression verantwortlich gemacht zu werden.
Quelle: Rheinische Pest

:hmm:

Johannes73
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Beitrag von Johannes73 »

Zuerst einmal sind die Spritpreise einzig Sache der Konzerne (die Steuern abzüglich, aber selbst dann wäre der Preis ähnlich). Wo Geld ist, versucht man es, abzuschöpfen; das ist überall so. (in Algerien kann man für 10 Euro einen Mercedes volltanken - bei uns würde das selbst ganz ohne Steuern knapp 40 Euro kosten. Solange die Konsumenten weiterhin das Produkt kaufen, erklären sie sich mit dem Preis einverstanden. Bei den Energiepreisen läuft das Prinzip von Angebot und Nachfrage. In Asien brauchts ewig viel Saft, also geht es auf dem Weltmarkt nach oben; und da man die Produktion nicht mit dem dortigen Wirtschaftswachstum koppeln kann, läufts eben so. Und auch hier gilt: wer die Energie kauft, akzeptiert den Preis! Betrachtet man die Festbeleuchtung nachts in den Städten oder die Vorliebe fürs Autofahren ist der Preis wohl noch nicht hoch genug :|

Christian
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Beitrag von Christian »

Neuss. Die massive Kostenexplosion bei Energie und Rohstoffen haben auch für Deutschlands Mittelstand dramatische Folgen. Laut einer Umfrage droht 51.000 Unternehmen das Aus. Allein im Einzelhandel bangen 15.000 Firmeninhaber um ihre Existenz.

Hochrechnung: Kostenexplosion bringt 51 000 Firmen ins Wanken Neuss. Die massiven Preissteigerungen bei Energie und Rohstoffen drohen einer Umfrage zufolge hochgerechnet mehr als 50 000 deutsche Unternehmen ins Wanken zu bringen. Bei einer Befragung von 4000 mittelständischen Unternehmen durch die Wirtschaftsauskunftei Creditreform gaben Ende Juni 1,5 Prozent der Firmen an, wegen der hohen Kostenbelastung bereits jetzt vor der Geschäftsschließung zu stehen. Hochgerechnet auf den gesamten Mittelstand in Deutschland entspreche das einer Zahl von 51 000 Unternehmen, sagte ein Sprecher von Creditreform.
hier gehts weiter
Erst das Lazarett zeigt was Krieg ist.
Erich Remaque

Kurt
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Beitrag von Kurt »

Ich verstehe nicht so ganz, warum die Firmen nicht die Kosten auf die Kunden umlegen. Ist doch sonst auch gängig.

Es gilt übrigens als sicher, dass der Peak Oil, also das Maximum der förderbaren Ölmenge überschritten wurde. Erstaunlich ist, dass immer noch die Mär von den Spekulanten umgeht.

Jeder sollte mal für sich durchrechnen und durchdenken, was es bedeutet, wenn der Ölpreis weiter steigt (2015: Faktor 3 - 4; Ab 2020 flächendeckende Engpässe). Ich meine jetzt mehr Lösungen als Kopf in den Sand stecken.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Augenscheinlich bist du hier auf gewisse Märchenonkel hereingefallen.
Wie Giulio Tremonti kürzlich, auf die abwiegelnde Haltung der Ameri-
kaner angesprochen, bemerkte: Es ist immer das Huhn, das gackert,
welches das Ei gelegt hat. Es ist eine Handvoll Milliardenjongleure, die
an den Warenterminbörsen von London, Neujork und Chikago die Öl-
preise hochtreibt. Tremonti hat bereits Vorschläge zur Bekämpfung
dieser Spekulation vorgelegt, und nicht nur Russen, Chinesen und
OPEC befürworten solche Maßnahmen, sondern sogar Sárközys Fran-
zosen. Das Bush-Régime und Albion wehren sich und blocken alles ab.
Kein Wunder, haben dort doch jene Milliardenjongleure das Sagen. Es
ist allerdings dringend geboten einzugreifen. Der Rest der Welt hätte
genügend Druckmittel. Eine zentrale Rolle kommt dabei Deutschland
zu. Wenn aber bei uns weiter Murkelpolitik betrieben wird, kriegt Rolli-
Wolle wohl bald seinen „Bundeswehreinsatz im Innern“.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Edi
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Beitrag von Edi »

Kurt hat geschrieben:Ich verstehe nicht so ganz, warum die Firmen nicht die Kosten auf die Kunden umlegen. Ist doch sonst auch gängig.
Nun, viele Firmen legen die höheren Kosten auf ihre Kunden um. Ich kenne Speditionen, die in den letzten Jahren immer wieder die Preise erhöht haben, eine erst vor einigen Wochen wieder um 4,5 %. Etliche sprachen schon vor über einem Jahr von einem Dieselzuschlag.
Handwerker und viele andere Firmen legen die Mehrkosten auf den Stundensatz um. Die Mehrkosten treffen ja jede Firma gleich, daher ist es nicht immer nachzuvollziehen, dass nicht alle die Preise erhöhen können. Andererseits mag es sein, dass in manchen Fällen die Kunden keine höheren Preise mehr akzeptieren und in ihrem Kaufverhalten zurückhaltend werden.
Wer aber einen Rohstoff unbedingt braucht, muss den höheren Preis akzeptieren, denn die Wettbewerber erhöhen ebenfalls. Erlebe das soeben wieder mehrfach.
Zuletzt geändert von Edi am Sonntag 6. Juli 2008, 09:15, insgesamt 1-mal geändert.

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Edi
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Beitrag von Edi »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Augenscheinlich bist du hier auf gewisse Märchenonkel hereingefallen.
Wie Giulio Tremonti kürzlich, auf die abwiegelnde Haltung der Ameri-
kaner angesprochen, bemerkte: Es ist immer das Huhn, das gackert,
welches das Ei gelegt hat. Es ist eine Handvoll Milliardenjongleure, die
an den Warenterminbörsen von London, Neujork und Chikago die Öl-
preise hochtreibt. Tremonti hat bereits Vorschläge zur Bekämpfung
dieser Spekulation vorgelegt, und nicht nur Russen, Chinesen und
OPEC befürworten solche Maßnahmen, sondern sogar Sárközys Fran-
zosen. Das Bush-Régime und Albion wehren sich und blocken alles ab.
Kein Wunder, haben dort doch jene Milliardenjongleure das Sagen. Es
ist allerdings dringend geboten einzugreifen. Der Rest der Welt hätte
genügend Druckmittel. Eine zentrale Rolle kommt dabei Deutschland
zu. Wenn aber bei uns weiter Murkelpolitik betrieben wird, kriegt Rolli-
Wolle wohl bald seinen „Bundeswehreinsatz im Innern“.
Mir ist vor kurzem eine Zahl zu Ohren gekommen, die besagt, dass heute - im Gegensatz zu noch vor 2 Jahren - mit einer vielfachen Summe als noch vor 2 Jahren an den Rohstoffbörsen spekuliert wird. Ein Bekannter von mir, der sich auf dem Gebiet etwas auskennt, hat mir vor kurzem gesagt, er habe hier auch schon mit kleineren Einsätzen prozentual gesehen kräftig verdient.

Kurt
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Beitrag von Kurt »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Es ist eine Handvoll Milliardenjongleure, die an den Warenterminbörsen von London, Neujork und Chikago die Ölpreise hochtreibt.
Wer die Ölpreise hochtreibt, ist doch völlig irrelevant. Tatsache ist, daß sie drastisch angestiegen sind, und nichts spricht dafür, daß es sich um eine vorübergehende Phase handelt. Die Ursachen liegen im begrenzten Angebot, während die Nachfrage steigt. Für die Preisbildung ist dabei die Zukunftserwartung ausreichend; deswegen gibt es ja auch die Warenterminbörsen.
Ihre Geschichte ist ja uralt. Früher waren die Bauern und die Preise ihrer landwirtschaftlichen Produkte ja vom Wetter abhängig. Und so konnten sie schon im April die Preise für September aushandeln, um einen Preisverfall bei einem Überangebot auszugleichen bzw. der Käufer konnte eine Preissteigerung auffangen, falls es Mißernten gab. Soweit hat das alles nichts mit Spekulation zu tun, sondern mit planender Betriebswirtschaft, oder auch einfach nur mit Risikomanagement.

Ein Spekulant hingegen ist eine Art Schmarotzer, der sich dieser Instrumente bedient, ohne in Wirklichkeit das Produkt zu benötigen. Der Sinn der Spekulation liegt also in einer zeitlichen Verschiebung des Angebotes; das heisst aber auch, dass das Produkt dann eben später auf den Markt kommt, und die Preise wieder zurückgehen. Zwangsläufig besteht also jede Spekulation aus einer Gewinnphase und einer Verlustphase (das ist das berühmte Platzen der Spekulationsblase).

Im Falle des Erdöls aber kann diese Verschiebung nicht oder nur sehr eingeschränkt eintreten. Faktisch ist die jährliche Fördermenge begrenzt. Bisher konnte die Fördermenge der Nachfrage angepasst werden, so dass die Preise stabil blieben. Inzwischen geht man aber auf dem Ölmarkt davon aus, dass die Erhöhung des Angebotes nicht mehr adäquat zur Nachfragesteigerung möglich ist. Dabei ist die Erwartung dieses Zustandes ausreichend; man rechnet zwischen 2009 und 2015 mit dem Erreichen des Zustandes.

Diese Erwartung äußert sich in Hamsterkäufen, welches ein völlig natürliches Verhalten im Wirtschaftskreislauf ist. Mit Spekulation hat das nichts zu tun, auch wenn es einige Trittbrettfahrer gibt, die auch bald - wie immer - auf die Schnauze fallen. Andersrum gesagt: Würde man alle Spekulanten kennen und wegsperren, hätten wir keine niedrigeren Ölpreise.
Tremonti hat bereits Vorschläge zur Bekämpfung
dieser Spekulation vorgelegt, und nicht nur Russen, Chinesen und
OPEC befürworten solche Maßnahmen, sondern sogar Sárközys Franzosen.
Sicher gibt es auch Lösungsansätze, um die Ölpreisentwicklung zu manipulieren und billiges Öl für alle anzubieten. Nur wird das nicht zu einem höheren Angebot führen, sondern das Problem in die Zukunft verlagern, wo es in verschärfter Form und dann in der Tat mit militärischen Konsequenzen zurückschlägt. Leider wird ausgeblendet, dass die Lösung des Problems auch in einer Abwendung vom Öl bestehen kann, dass sie friedenserhaltend und auch wohlstandstiftend wirken kann. Drastisch formuliert: Sollte es unserem Vaterland gelingen, die visionäre Unabhängigkeit vom Erdöl zur dringlichsten nationalen Aufgabe zu erklären, dann würde es eine Zeit geben, in der die Scheichs auf ihrem Öl sitzen blieben. Wir wären wieder frei.

Im übrigen, um den Verschwörungstheorien Vorschub zu geben, stelle ich mir die Frage, wo die Scheichs unser Geld investieren. Möglicherweise in Rohöl-Warenterminkontrakten? Sollten sie ein Interesse daran haben? Die einzigen, die ein Interesse an hohen Ölpreisen hätten, wären diejenigen, die an erneuerbaren Energien verdienen würden. Stecken etwa die GRÜNEN dahinter :roll:
Zuletzt geändert von Kurt am Sonntag 6. Juli 2008, 12:20, insgesamt 1-mal geändert.

Kurt
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Beitrag von Kurt »

Edi hat geschrieben:Mir ist vor kurzem eine Zahl zu Ohren gekommen, die besagt, dass heute - im Gegensatz zu noch vor 2 Jahren - mit einer vielfachen Summe als noch vor 2 Jahren an den Rohstoffbörsen spekuliert wird. Ein Bekannter von mir, der sich auf dem Gebiet etwas auskennt, hat mir vor kurzem gesagt, er habe hier auch schon mit kleineren Einsätzen prozentual gesehen kräftig verdient.
Ja, das ist wahr. Der Rohstoffsektor wird aber deswegen verstärkt gehandelt, weil die Preise bereits seit ca. 7 Jahren steigen. Mit Stahl fing die ganze Sache an. Das wirkt aber nicht preistreibend, sondern regulierend, weil in dem Moment, wo Privatanleger in diese Märkte einsteigen, Verluste angesagt sind. Ich wette, dass im kommenden Jahr zahlreiche Klageschriften verfasst werden, weil Kleinstanleger ihre Einlagen verloren haben. Das gab es im Jahr 2000 beim Internetboom, und im letzten Jahr traf es die Banken beim ABS-Kollaps.
Beim Erdöl gibt es sicher auch einen spekulativen Anteil, aber die fundamentalen Rahmenbedingungen sind andere. (s.o.)

Kurt
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Beitrag von Kurt »

Edi hat geschrieben:Wer aber einen Rohstoff unbedingt braucht, muss den höheren Preis akzeptieren, denn die Wettbewerber erhöhen ebenfalls. Erlebe das soeben wieder mehrfach.
Oder das Denkgerät einschalten und nach Alternativen umsehen. Das ist doch genau die Chance, die im Ende des Erdölparadigmas liegt. Fernab von Grünenromantik tatsächlich in technische Innovationen investieren, die sich lohnen. Andere Geschäftsmodelle müssen her, in denen die Aufgabe darin besteht, den Öleinsatz zu minimieren; am besten durch Erhöhung des Personaleinsatzes!

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Edi
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Beitrag von Edi »

Kurt hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:Wer aber einen Rohstoff unbedingt braucht, muss den höheren Preis akzeptieren, denn die Wettbewerber erhöhen ebenfalls. Erlebe das soeben wieder mehrfach.
Oder das Denkgerät einschalten und nach Alternativen umsehen. Das ist doch genau die Chance, die im Ende des Erdölparadigmas liegt. Fernab von Grünenromantik tatsächlich in technische Innovationen investieren, die sich lohnen. Andere Geschäftsmodelle müssen her, in denen die Aufgabe darin besteht, den Öleinsatz zu minimieren; am besten durch Erhöhung des Personaleinsatzes!
Das ist richtig und auch nicht. Es sind ja nicht nur Erdölabkömmliche teurer geworden, sondern z.B. auch Kokosöl und all das, was man damit machen kann. Diese Stoffe lassen sich nicht einfach ersetzen.

Was den Verbrauch an Treibstoffen angeht, so kann man den ohne Weiteres zurückfahren, einmal durch Verzicht auf unnötiges Fahren, zum andern durch technische Innovationen, die aber viel zu langsam kommen wie man weiß. Auch bei Heizungen lässt sich durch effektivere Nutzung sparen, indem man neue Brennwertgeräte einbaut, die den Heizwert besser ausnutzen. Ich habe zwar keine Ölheizung, aber spare seit 3 Jahren mit einer neuen Gasheizung gut und gerne 20 % jährlich ein. Wer ein Haus besitzt, kann wo möglich auch eine Solaranlage aufs Dach setzen, entweder eine, die Strom erzeugt oder eine für Warmwasser. Das erste habe ich gemacht und erzeuge damit mehr Strom als das ganze Haus im Jahr braucht.

Hospes
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Benzin aus Kohle

Beitrag von Hospes »

Gruß an alle!
Ich bitte um Verständnis, dass ich die Frage, die ich am 29. Juni 2008 schon einmal gestellt habe, noch einmal wiederhole: "Warum greift man das Herstellungsverfahren "Benzin aus Kohle" nicht wieder auf? Es handelt sich dabei doch nicht um eine abwegige utopische Idee, sondern das Verfahren war doch in den letzten Jahren des Zweiten Weltkrieges ausentwickelt, und zwar nicht nur in Laborversuchen, sondern es ist in großem Umfang industriell angewandt worden, was, nebenbei gesagt, leider zu einer fatalen Verlängerung des Krieges beigetragen hat. Weiß jemand Genaueres darüber, oder wo kann man etwas über die damalige Produktion von Benzin aus Kohle erfahren?
Es grüßt aus Wiesbaden
Hospes

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Edi
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Beitrag von Edi »

@Hospes

Das ist die sog. Fischer-Tropsch-Synthese, die heute nur noch in Südafrika angewandt wird. Wenn das Erdöl immer teurer wird, würde das sicher bei uns auch lohnen; heute setzt man auf ähnliche Verfahren, die aber von nachwachsender Biomasse ausgehen. Den Link von Choren habe ich oben ja schon hereingestellt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Fischer-Tropsch-Synthese

http://de.wikipedia.org/wiki/Kohleverflüssigung

Hospes
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Beitrag von Hospes »

Edi,
vielen Dank für die rasche Antwort und die Verweise auf die Wikipedia-Informationen. Ich vermute, dass in Deutschland kompetente Stellen längst die Kohleverflüssigung wieder in Erwägung ziehen, nur hängen sie das nicht an die große Glocke.
Gruß
Hospes

Johannes73
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Beitrag von Johannes73 »

Und?? Was soll das bringen? Wir sitzen dann zwar nicht auf dem Trockenen, aber der Literpreis würde sich in Gegenden bewegen, bei denen wir bei den heutigen "BilligPreisen" zwei Stunden an der Tanke anstehen würden. Nachwachsende Rohstoffe haben den Nachteil, dass sie ja erst einmal wachsen müssen und dann eigentlich als Nahrung gebraucht würden. Kohle als Basis würde die Kohlepreise ebenso schnell in die Höhe treiben, und diese ja auch nur begrenzt vorhanden ist. (Die 300 Jahre Reserve würde bei einer weltweiten Umstellung zusammenschmelzen wie Eis in der Sonne)
Wir verbrauchen einfach zuviel, ganz einfach! Der Rest ist Marktwirtschaft :|

Kurt
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Beitrag von Kurt »

Johannes73 hat geschrieben:Wir verbrauchen einfach zuviel, ganz einfach
Wenn wir weniger verbrauchten, verschöbe sich das Problem nur.
Wir nutzen nicht unsere Möglichkeiten, die im Überfluß vorhandene Energie reichhaltig nutzbar zu machen.

Kohleverflüssigung ist zwar eine kurzfristige taktische Möglichkeit, aber nicht nachhaltig.
Atom, Erdwärme, Wasser, Wind und Sonne müssen zielstrebig angezapft werden.
Zuletzt geändert von Kurt am Sonntag 6. Juli 2008, 23:09, insgesamt 1-mal geändert.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Johannes73 hat geschrieben:Und?? Was soll das bringen? Wir sitzen dann zwar nicht auf dem Trockenen, aber der Literpreis würde sich in Gegenden bewegen, bei denen wir bei den heutigen "BilligPreisen" zwei Stunden an der Tanke anstehen würden. Nachwachsende Rohstoffe haben den Nachteil, dass sie ja erst einmal wachsen müssen und dann eigentlich als Nahrung gebraucht würden. Kohle als Basis würde die Kohlepreise ebenso schnell in die Höhe treiben, und diese ja auch nur begrenzt vorhanden ist. (Die 300 Jahre Reserve würde bei einer weltweiten Umstellung zusammenschmelzen wie Eis in der Sonne)
Wir verbrauchen einfach zuviel, ganz einfach! Der Rest ist Marktwirtschaft :|

Unsinn. Das ist plötzlich so eine neue „Club-of-Rome“-Welle, die von der Ökofascho-Brut geziel lanciert wird. Fallt nicht drauf rein. Die Erdölvorräte reichen noch sehr lange, und es wird immer noch immer mehr entdeckt – mehr, als gefördert wird.

Natürlich braucht man irgendwann auch fürs Auto Nachfolger-Energiequellen. Vielleicht Wasserstoff, vielleicht Strom aus Kernfusion. Daran sollte man intensiv und gezielt forschen. Mit deutlich mehr Nachdruck und staatlicher Förderung als jetzt.

Das ändert aber nichts daran, daß derzeit die Preise durch Spekulation mutwillig hochgetrieben werden. Über die tatsächlichen Motive der Milliardenjongleure kann ich meinerseits bloß spekulieren, was ich aber nicht tun werde. Jedenfalls darf man nicht abwarten, sondern muß dringend einschreiten, was auch bei entsprechendem Willen ohne weiteres möglich wäre. Es fehlt aber wohl am Willen bei den lohnabhängigen Ex-Blauhemden & Konsorten in den entsprechenden Positionen.
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Kurt
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Beitrag von Kurt »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Unsinn. Das ist plötzlich so eine neue „Club-of-Rome“-Welle, die von der Ökofascho-Brut geziel lanciert wird. Fallt nicht drauf rein. Die Erdölvorräte reichen noch sehr lange, und es wird immer noch immer mehr entdeckt – mehr, als gefördert wird.
Siehe auch: BüSo ;D

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Edi
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Beitrag von Edi »

Johannes73 hat geschrieben:Nachwachsende Rohstoffe haben den Nachteil, dass sie ja erst einmal wachsen müssen und dann eigentlich als Nahrung gebraucht würden.
Wir verbrauchen einfach zuviel, ganz einfach! |
Kann man denn Holz oder Stroh essen? Auf Dauer wird man nicht nur aus Nahrungsmitteln Biotreibstoffe machen, sondern wird auch wie nun schon Choren auch ( http://www.choren.com/de ) auf Biomasse aus Nichtnahrungsmitteln zurückgreifen.

Dass wir zuviel verbrauchen, stimmt, offenbar muss das der Preis auch noch regeln. Wenn Treibstoff noch deutlich teurer wird, dann erst werden sich viele überlegen, weniger zu fahren.

Ich wundere mich auch, dass es immer noch keine ordentlichen Elektroautos serienmässig gibt, obwohl schon viele Jahre hier geforscht wird. Mindestens Kleinwagen müsste es doch längst geben.

Kurt
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Beitrag von Kurt »

Das wäre ja schon mal ein Ansatz:

Elektro Roller

Wenn man das hiermit kombinieren könnte:

Solartankstelle

Aber wahrscheinlich braucht man mehrere Anlagen.

Johannes73
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Beitrag von Johannes73 »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Johannes73 hat geschrieben:Und?? Was soll das bringen? Wir sitzen dann zwar nicht auf dem Trockenen, aber der Literpreis würde sich in Gegenden bewegen, bei denen wir bei den heutigen "BilligPreisen" zwei Stunden an der Tanke anstehen würden. Nachwachsende Rohstoffe haben den Nachteil, dass sie ja erst einmal wachsen müssen und dann eigentlich als Nahrung gebraucht würden. Kohle als Basis würde die Kohlepreise ebenso schnell in die Höhe treiben, und diese ja auch nur begrenzt vorhanden ist. (Die 300 Jahre Reserve würde bei einer weltweiten Umstellung zusammenschmelzen wie Eis in der Sonne)
Wir verbrauchen einfach zuviel, ganz einfach! Der Rest ist Marktwirtschaft :|

Unsinn. Das ist plötzlich so eine neue „Club-of-Rome“-Welle, die von der Ökofascho-Brut geziel lanciert wird. Fallt nicht drauf rein. Die Erdölvorräte reichen noch sehr lange, und es wird immer noch immer mehr entdeckt – mehr, als gefördert wird.

Natürlich braucht man irgendwann auch fürs Auto Nachfolger-Energiequellen. Vielleicht Wasserstoff, vielleicht Strom aus Kernfusion. Daran sollte man intensiv und gezielt forschen. Mit deutlich mehr Nachdruck und staatlicher Förderung als jetzt.

Das ändert aber nichts daran, daß derzeit die Preise durch Spekulation mutwillig hochgetrieben werden. Über die tatsächlichen Motive der Milliardenjongleure kann ich meinerseits bloß spekulieren, was ich aber nicht tun werde. Jedenfalls darf man nicht abwarten, sondern muß dringend einschreiten, was auch bei entsprechendem Willen ohne weiteres möglich wäre. Es fehlt aber wohl am Willen bei den lohnabhängigen Ex-Blauhemden & Konsorten in den entsprechenden Positionen.
Sehr geehrter Herr Ketelhohn,

Sie mögen zwar der Chef hier im Forum sein (das gestehe ich Ihnen gerne zu, macht ja auch viel Mühe), die Wahrheit haben Sie, bitte erlauben Sie mir diese Direktheit, auch nicht für sich gepachtet.

Allein schon das rasante Wirtschaftswachstum in China löst einen massiv erhöhten Energiebedarf aus, die Nachfrage steigt also an, was sich nach marktwirtschaftlichen Gesetzen am Preis auswirkt. Eine hohe Preisperspektive macht den Rohstoff Öl natürlich als Geldanlage interessant. Diese "bösen" Spekulanten, denen Sie aus guten Gründen Einhalt gebieten möchten, sitzen in jeder Bank und hinter fast jedem Ottomormalanleger, der möchte, das sein Geld möglichst gewinnbringend angelegt wird. Wenn Sie also zur Bank gehen, beauftragen Sie die Bank, Ihr Geld dementsprechend gut anzulegen. Ahnen Sie schon das Dilemma? (Meine Bank arbeitet natürlich genauso)
Ihre Anmerkung zur erhöhten Rohölförderung stimmt leider nur teilweise. Diese Förderung ist nur durch den höheren Preis rentabel (Ölschiefer auszupressen ist bei einem Barrelpreis von 40 Dollar kaum möglich, ohne draufzulegen), sinkt dieser wieder, müssen bestimmte Förderquellen entweder subventioniert werden, oder sie stellen den Förderbetrieb ein, bis der Abnahmepreis einen rentablen Betrieb wieder zulässt. Ich gebe Ihnen übrigens Recht, dass wir eigentlich genug Öl haben, allerdings nicht für einen Barrelpreis von 150 Dollar!
Man kann sich natürlich darüber aufregen und ganz bequem irgendwelche graue Gestalten dafür verantwortlich machen,
Realität und Verantwortung sehen marktwirtschaftlich gesehen anders aus.
Der allseits immer wieder beliebte Ruf nach irgendwelchen Revolutionen wird da zum Echo und Bumerang. Der Ast, auf dem man sitzt, sägt sich am leichtesten :mrgreen:

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Esperanto
Beiträge: 735
Registriert: Dienstag 20. März 2007, 01:18

Beitrag von Esperanto »

Ich denke, dass da auch der David Rockefeller mit dem weltgrößten Konzern der Welt, ExxonMobil, dahintersteckt. Die werden den Ölpreis noch auf 200 Dollar pro Fass hochtreiben, damit der Mittelstand ausblutet und sie die Macht völlig an sich reißen können.
Aber warum bauen wir denn nicht sagen wir 20 neue Atomkraftwerke? Mit dem darin generierten Strom können wir uns locker von russischem Erdgas und auch von den Ölscheichs unabhängig machen! AKWs der neuen Generation sind doch so gut wie absolut sicher.

Hospes
Beiträge: 42
Registriert: Samstag 16. Februar 2008, 12:15

Atomkraftwerke

Beitrag von Hospes »

Wir können, so sinnvoll es sein würde, keine Atomkraftwerke neu bauen, ja wir müssen auch den Betrieb der vorhadenen beenden, weil Kräfte außerhalb unseres Landes, die es mit uns nicht gut meinen, beschlossen haben, uns jeden nur denkbaren Nachteil zuzufügen. Um das zu erreichen, genügt, wie man ermitteln könnte, eine Handvoll von Auftragnehmern, die für die Erreichung dieser Ziele gefunden wurden und die in ihrer ideologischen Fixierung nicht mehr imstande sind zu erkennen, dass sie Werkzeug von mächtigen Manipulatoren sind.
Es grüßt
Hospes

Kurt
Beiträge: 1486
Registriert: Montag 5. Februar 2007, 22:29

Beitrag von Kurt »

08.07.2008 - 21:53 Ölpreis mit scharfer Korrektur

New York (BoerseGo.de) - Der Preis für ein Barrel Rohöl der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fällt an der New Yorker Terminbörse Nymex um 5,40 Dollar auf einen Schlusstand von 135,97 Dollar.

Händler führen den größten Preisrückgang des schwarzen Goldes seit März auf Sorgen der Investoren über eine globale konjunkturelle Abkühlung und einer damit verbundenden sinkenden Nachfrage nach Öl zurück. Erdgas verbilligt sich um 62,1 Cents auf 12,36 Dollar, Heizöl gibt um 15,06 Cents auf 3,82 Dollar nach und der Preis für Benzin verliert um 11,77 Cents auf 3,36 Dollar.
Ich tippe auf ca. 80 USD im November ;D

Kurt
Beiträge: 1486
Registriert: Montag 5. Februar 2007, 22:29

Re: Atomkraftwerke

Beitrag von Kurt »

Hospes hat geschrieben:... weil Kräfte außerhalb unseres Landes, die es mit uns nicht gut meinen, beschlossen haben, uns jeden nur denkbaren Nachteil zuzufügen.
Dann können die Kräfte außerhalb unseres Landes nur hoffen, dass wir es auch künftig gut mit ihnen meinen. ;D

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