Peduli hat geschrieben: ↑Montag 10. April 2023, 10:02
Stefanro hat geschrieben: ↑Montag 10. April 2023, 09:27
PS:
Ein Katholik sollte gemäß der Lehre der Kirche eigentlich gar nicht erst suchen müssen, weil er die Tugend des Glaubens ja durch die Taufe erhält ... Dies könnte Anlass zu kritischer Nachforschung geben.
Und DAS weißt Du woher?
Katechismus der katholischen Kirche hat geschrieben:977 Unser Herr hat die Sündenvergebung mit dem Glauben und der Taufe verbunden: „Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen! Wer glaubt und sich taufen läßt, wird gerettet; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden" (Mk 16,15-16). Die Taufe ist das erste und bedeutsamste Sakrament der Sündenvergebung. Sie vereint uns nämlich mit Christus, der für unsere Sünden gestorben ist und wegen unserer Rechtfertigung auferweckt wurde [Vgl. Röm 4,25], damit „auch wir als neue Menschen leben" (Röm 6,4).
978 „Wenn wir zum ersten Mal den Glauben bekennen und in der heiligen Taufe abgewaschen werden, wird uns die Vergebung so reichlich geschenkt, daß keinerlei Schuld - sei es, daß sie durch die Abstammung an uns haftet, sei es, daß wir etwas durch eigenen Willen unterlassen oder getan haben zu tilgen und keinerlei Strafe zu verbüßen bleibt.
Mit der Taufe ist also Sündenvergebung und Glauben verbunden. Also ist bereits die Tugend des Glaubens vorhanden, bevor getauft wird, und andere Tugenden
könnten beigefügt werden (wenn denn durch die Taufe irgendwas gegeben wird), oder aber, wenn getauft wird und die Tugend des Glaubens gar nicht vorhanden sein kann (Kindertaufe), muss dieser Glaube notwendigerweise mit der Taufe gegeben werden, weil sonst die Schuld der Erbsünde gar nicht genommen werden könnte.
Demzufolge schreibt Thomas vA folgerichtig zur Taufe im Allgemeinen:
Thomas (in summa theolog., III, q69, a4 hat geschrieben:durch die Taufe werden die Menschen eingegliedert in Christo. Vom Haupte aber, Christus, fließt in alle Glieder die Fülle desselben in Gnade und Tugend, nach Joh. 1, 16.: „Von seiner Fülle haben wir alle empfangen.“ Also erlangt der Mensch durch die Taufe Gnade und Tugenden.
Zur Kindertaufe im Speziellen schreibt Thomas vA folgerichtig
Thomas (in summa theolog., III, q69, a6 hat geschrieben:Ich antworte; es gab deren, die da meinten, den Kindern werde in der Taufe einzig und allein der sakramentale Charakter eingeprägt ohne Gnade und Tugenden; diese erhielten sie erst wenn sie zum Alter der Unterscheidung gelangten. Doch dies ist durchaus falsch. Denn alle getauften werden 1. Glieder Christi; und also müssen sie vom Haupte her in sich aufnehmen den Einfluß von Gnade und Tugend. 2. Die so getauften Kinder würden, wenn sie stürben, nicht zur Anschauung Gottes gelangen, nämlich zum ewigen Leben; da „das ewige Leben ist die Gnade Gottes“ (Röm. 6.); und so würde die Taufe ihnen nichts nützen.
Die Kinder erhalten also die Gnade und Tugenden, zuvörderst die Tugend des unverzichtbaren Glaubens, durch die Taufe.
Ein(e) Katholik(in) sollte also gar nicht suchen müssen und wenn sie/er es trotzdem tut, kann irgendwas mit der Taufe ja nicht stimmen, oder?