Die filioque-Frage

Schriftexegese. Theologische & philosophische Disputationen. Die etwas spezielleren Fragen.
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Walter
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Die filioque-Frage

Beitrag von Walter »

Dieses Thema entstand durch abtrennen aus "Die großen Karfreitags-Fürbitten. -Moderator
Großinquisitor hat geschrieben:Siehe es doch mal so:

die Liturgie ist Ausdruck unseres Glaubens; folglich kann man sie auch wie ein Glaubensbekenntnis lesen. Wie hätten die Alten auf ein Symbolon reagiert, das auch nur an einer einzigen Stelle zumindest praktisch häretisch ist? Hätten sie es dann gebilligt?
Niemals!

Eben deshalb kämpfte die Kirche (anfangs auch in Rom: z.B. Leo III., Johannes VIII., Benedikt VIII.) so vehement gegen die nachträgliche Hinzufügung des filioque ins Glaubensbekenntnis durch die Franken.

Wieso begann man also erst nach 1963 so vehement zu verdammen, was doch schon spätestens 1214 seinen Anfang nahm?
:roll:
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Walter hat geschrieben:Eben deshalb kämpfte die Kirche (anfangs auch in Rom: z.B. Leo III., Johannes VIII., Benedikt VIII.) so vehement gegen die nachträgliche und somit natürlich auch häretische Hinzufügung des filioque ins Glaubensbekenntnis durch die Franken.

»Nachträglich und somit natürlich auch häretisch?« – Walter, Walter, du enttäuschst mich. Dem Syllogismus fehlt der Untersatz. Deine Folgerung hängt in der Luft. Logisches Argumentieren solltest du gelernt haben.

Abgesehen davon treffen deine Behauptungen auch sachlich nicht zu. Die umstrittene theologische Meinung hinsichtlich des Hervorgangs des Heiligen Geistes ist bereits bei Ambrosius und Augustin greifbar. Ich wüßte nicht, daß in den Ostkirchen ernstzunehmende Personen diese beiden als Häretiker verurteilt hätten. Oder darf’s Cyrill von Alexandrien sein? – Der tendierte auch in diese Richtung.

Die Einfügung des filioque in lokale Symbola ist zuerst auch nicht fränkisch, sondern westgotisch. »Die Kirche« hat keineswegs »vehement gegen« diesen Zusatz gekämpft. Natürlich wurde das bisweilen angefochten, war aber kein Grund, die Kirchengemeinschaft aufzukündigen. Selbst Photius hat zwar während des Schismas gegen das – inzwischen in der Tat im Frankenreich, nicht aber in Rom, verbreitete – filioque gewettert; das hat ihn aber nicht gehindert, nach Beilegung des eigentlichen Streits in die Gemeinschaft mit dem Westen zurückzukehren.

Leo III., den du anführst, hat das filioque als theologische Meinung sich sogar zueigen gemacht. Lediglich als Zusatz zum Symbolum hat er es – wegen der Autorität des Konzils – kategorisch und demonstrativ abgelehnt. Benedikt VIII. endlich hat es – auf Druck Heinrichs II. – in Rom zugelassen, wo es hernach zum festen Bestandteil des in der Messe üblichen Glaubensbekenntnisses wurde.

Daß das filioque als Zusatz zum Text des von einem ökumenischen Konzil beschlossenen Symbolums äußerst unglücklich ist, gebe ich unumwunden zu. Rom hat das jüngst auch demonstriert, als das Nicæno-Constantinopolitanum in der Erklärung Dominus Jesus ohne filioque zitiert wurde. Das filioque aber nicht als theologische Meinung gelten zu lassen, sondern als häretisch zu verwerfen, ist maßlos – und zwar nicht nur gegen den Westen, sondern maßlos und traditionsbrechend auch gegenüber der eigenen Geschichte. Wer so redet, sollte sich hüten, andere des Traditionsbruchs oder der Neuerung zu zeihen.
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Walter
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Beitrag von Walter »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
»Nachträglich und somit natürlich auch häretisch?« – ...
Robert, Robert, Robert, ...
natürlich führt eine (auch schwerwiegende) kanonische Verletzung nicht zwangsläufig zur Häresie, falls du darauf anspielst. Allerdings ist das lateinische Dogma des filioque eine wesentliche und grundsätzliche Abweichung von den in den ökumenischen Konzilien formulierten Dogmen und stimmt weder mit der Heiligen Schrift noch mit der allgemeinen Heiligen Überlieferung der Kirche überein; es ist sogar nicht einmal in Übereinstimmung mit der frühesten Tradition der römischen Kirche selbst.

Wenn das nun (aus welchen Gründen auch immer) nicht als »Häresie« bezeichnet werden soll, welche Bedeutung hat es dagegen noch für die Liturgie, ob und in welcher Form man (einmal im Jahr) in den Fürbitten irgendwelche Nichtmitglieder der Kirche explizit erwähnt oder auch nicht?
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overkott
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Beitrag von overkott »

Historisch und symbolisch ist es schon verständlich, dass die orthodoxen Christen sagen, dass aus dem Vater auf den Sohn hin der Heilige Geist hervorgeht.

Die Kirche hat im Laufe der Zeit erkannt, dass das richtig ist, aber nicht ausschließlich gilt, weil der Heilige Geist auch aus dem Sohn hervorgeht.

Diesem innertrinitarischen Kreislauf entspricht auch der Kreislauf der Geschichte von Gott zu Christus und wieder zu Gott.

Dahinter steht das theologische Bild von Zeugung und Hauchung. Diese finden nicht nur innertrinitarisch statt, sondern auch geschichtlich.

Der Vater hat den Sohn in der Welt gezeugt, indem er sein Wort in die Welt gehaucht hat. Der Sohn aber legte am Kreuz seinen Geist in die Hände des Vaters und hauchte ihn aus.

Im Laufe der Zeit hat also die Kirche die Fülle der Wahrheit tiefer erkannt.

John Grantham
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Beitrag von John Grantham »

overkott hat geschrieben: Im Laufe der Zeit hat also die Kirche die Fülle der Wahrheit tiefer erkannt.
Hmmm...angenommen das stimmt alles, was spricht denn dagegen, daß die Kirche im Laufe der Zeit z.B. die Frauenordination zulassen könnte, auf Grund von neuen Erkenntnissen?

Cheers,

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Walter
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Beitrag von Walter »

Zu diesem hier neu eröffneten Thema existiert auch schon der Strang "Trennung zwischen Ost und West: das Filioque"; das nur so zur Info...

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Walter
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Beitrag von Walter »

overkott hat geschrieben:Im Laufe der Zeit hat also die Kirche die Fülle der Wahrheit tiefer erkannt.
Eben damit kann man jegliche Abweichung von der Heiligen Überlieferung der Kirche rechtfertigen. Auf mehr wollte ich mit dem Beispiel oben auch gar nicht hinweisen.

Eine inhaltliche Diskussion speziell zum filioque sollten wir also lieber z.B. dort führen, sonst wird hier noch der Moderator sauer.
:kiss:
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overkott
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Beitrag von overkott »

Walter hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Im Laufe der Zeit hat also die Kirche die Fülle der Wahrheit tiefer erkannt.
Eben damit kann man jegliche Abweichung von der Heiligen Überlieferung der Kirche rechtfertigen. Auf mehr wollte ich mit dem Beispiel oben auch gar nicht hinweisen.

Eine inhaltliche Diskussion speziell zum filioque sollten wir also lieber z.B. dort führen, sonst wird hier noch der Moderator sauer.
:kiss:
Gerade in der filoque-Frage sehen wir, dass sich die Kirche eindeutig auf die Heilige Schrift bezieht.

Auch die orthodoxen Christen haben doch erst mit der Zeit den Glauben immer mehr verstanden.

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Nietenolaf
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Re: Die filioque-Frage

Beitrag von Nietenolaf »

overkott hat geschrieben:Historisch und symbolisch ist es schon verständlich, dass die orthodoxen Christen sagen, dass aus dem Vater auf den Sohn hin der Heilige Geist hervorgeht.
Zuerst, was heißt "auf den Sohn hin"? Und dann, das ist weder bloß "historisch" und erst recht nicht nur "symbolisch".
overkott hat geschrieben:... weil der Heilige Geist auch aus dem Sohn hervorgeht.

Diesem innertrinitarischen Kreislauf entspricht auch der Kreislauf der Geschichte von Gott zu Christus und wieder zu Gott.
Wie sollte das ein Kreislauf werden, wenn Gott Vater und Gott Sohn beide den Geist ausgehen lassen, und damit eine Gemeinsamkeit untereinander besitzen, die Gott, der Heilige Geist, dann ja nicht hat. In Wahrheit zerstört das Filioque die Monarchie des Vaters und bringt nichts als Verwirrung: ist das Aussenden des Geistes keine hypostatische, sondern eine wesentliche (ousia) Eigenschaft Gottes, dann hätten wir inklusive der Ousia sowas wie eine "Quatrität"... nicht? (Vielleicht sollte man Dich dann als Kandidaten für eine zweite Mitra vorschlagen, oder so.)
overkott hat geschrieben:Dahinter steht das theologische Bild von Zeugung und Hauchung. Diese finden nicht nur innertrinitarisch statt, sondern auch geschichtlich.
Ja, man darf nur beides nicht durcheinanderhauen, wie Du's hiermit tust:
overkott hat geschrieben:Gerade in der filoque-Frage sehen wir, dass sich die Kirche eindeutig auf die Heilige Schrift bezieht.
:ikb_rockon:

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overkott
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Re: Die filioque-Frage

Beitrag von overkott »

Nietenolaf hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Historisch und symbolisch ist es schon verständlich, dass die orthodoxen Christen sagen, dass aus dem Vater auf den Sohn hin der Heilige Geist hervorgeht.
Zuerst, was heißt "auf den Sohn hin"? Und dann, das ist weder bloß "historisch" und erst recht nicht nur "symbolisch".
"Auf den Sohn hin" meint, dass zwischen Vater und Sohn der Heilige Geist gehaucht wird, der nach dem Glauben der Väter vom Vater ausgeht. Historisch meint kirchengeschichtlich, symbolisch meint zeichenhaft.
Nietenolaf hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:... weil der Heilige Geist auch aus dem Sohn hervorgeht.

Diesem innertrinitarischen Kreislauf entspricht auch der Kreislauf der Geschichte von Gott zu Christus und wieder zu Gott.
Wie sollte das ein Kreislauf werden, wenn Gott Vater und Gott Sohn beide den Geist ausgehen lassen, und damit eine Gemeinsamkeit untereinander besitzen, die Gott, der Heilige Geist, dann ja nicht hat. In Wahrheit zerstört das Filioque die Monarchie des Vaters und bringt nichts als Verwirrung: ist das Aussenden des Geistes keine hypostatische, sondern eine wesentliche (ousia) Eigenschaft Gottes, dann hätten wir inklusive der Ousia sowas wie eine "Quatrität"... nicht? (Vielleicht sollte man Dich dann als Kandidaten für eine zweite Mitra vorschlagen, oder so.)
Tatsächlich sehen wir, dass Gott das Sein und die Zeit ist. Dabei bezeichnet der Name Jawhe ("Ich bin") das Sein. Das Sein aber offenbart sich als die Zeit ("Offb 1,8 Ich bin das Alpha und das Omega, spricht Gott, der Herr, der ist und der war und der kommt, der Herrscher über die ganze Schöpfung.") Gott als das Sein und die Zeit verstehen wir trinitarisch im Bild des ewigen Kreislaufs und kommunikativen Austauschs zwischen Vater und Sohn im Geist der Liebe. Dabei stellen wir uns den Heiligen Geist als Person nicht mit Armen und Beinen vor, sondern personal und eigenständig wie Vater und Sohn. Gott ist also nicht Monarchie, sondern Gebetsgemeinschaft, in der der Sohn dem Vater im Heiligen Geist wesensgleich und gleichwertig ist. - Und um die griechischen Begriffe aufzugreifen: Wir sehen also, dass sich Gott als Ousia ("Sein") in drei Hypostasen ("Personen") offenbart.
Zuletzt geändert von overkott am Mittwoch 23. Januar 2008, 18:26, insgesamt 1-mal geändert.

ieromonach
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Beitrag von ieromonach »

Lieber overkott,
was verstehst Du unter "hervorgang" (Ausgang) und "senden).--Es wundert mich schon wie lateinische Theologen das Wort unseres Herrn deuten. Warum genügt das Herrenwort nicht? Also Du hat das Wort: siehe: Joh15,26 + P.Theodoros

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overkott
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Re: Die filioque-Frage

Beitrag von overkott »

ieromonach hat geschrieben:Lieber overkott,
was verstehst Du unter "hervorgang" (Ausgang) und "senden).--Es wundert mich schon wie lateinische Theologen das Wort unseres Herrn deuten. Warum genügt das Herrenwort nicht? Also Du hat das Wort: siehe: Joh15,26 + P.Theodoros
Lieber P. Theodoros,
unter Hervorgang, Ausgang und Senden verstehe ich Offenbarung. In Joh 15,26 bezeichnet Christus seine Himmelfahrt, den Kreislauf der Geschichte, die Gegenwart Gottes auf dem Weg durch die Zeit und die Zukunft.
overkott

ieromonach
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Beitrag von ieromonach »

Lieber overkott,
genau diese Stelle spricht doch gegen "... und vom Sohne" oder "..durch den Sohn". Bitte, was versteht Du unter "Ausgang" und "Sendung"? + P.Theodoros

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overkott
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Beitrag von overkott »

Lieber P. Theodoros,
steht denn in der Stelle nicht: "den ich euch... senden werde"? Wie könnte denn der Sohn den Geist senden, wenn er nur vom Vater ausginge? Das ist doch einfach: Ausgang und Sendung meint Äußerung, Äußerung meint Hypostase, Hypostase meint Person, Person meint Offenbarung. Wir können das ewig fortsetzen.
overkott

ieromonach
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Beitrag von ieromonach »

Lieber overkott,
Du bringst hier zwei Dogmen durcheinander:
1. Das Dogma des personalen Daseins der Hypostase
und
2. das Dogma der Einheit des göttlichen Wesens (Dreieinigkeit.

Es muß sehr deutlich unterschieden werden betreff des Dogmas der Wesensgleichheit und der anderen Dogmen der Zeugung des Sohnes und dem Hervorgehen (Ausgang) des Heiligen Geistes.

Wir bekennen (glauben) einen Gott in drei Personen. Hier darf nichts vermischt werden.
noch einmal: Was ist für Dich: Ausgang und was Sendung.
Als (so nehme ich an) Thomist wird es doch einem Lateiner leicht möglich sein, oder? +P. Theodoros

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Nietenolaf hat geschrieben:Wie sollte das ein Kreislauf werden, wenn Gott Vater und Gott Sohn beide den Geist ausgehen lassen, und damit eine Gemeinsamkeit untereinander besitzen, die Gott, der Heilige Geist, dann ja nicht hat. In Wahrheit zerstört das Filioque die Monarchie des Vaters und bringt nichts als Verwirrung: ist das Aussenden des Geistes keine hypostatische, sondern eine wesentliche (ousia) Eigenschaft Gottes, dann hätten wir inklusive der Ousia sowas wie eine "Quatrität"... nicht?
Richtig, von einem Kreislauf kann man nicht reden. Wohl freilich von innertrinitarischer Kommunikation. – Das filioque kann so gedeutet werden, daß es die Monarchie des Vaters zerstörte. Dies ist aber von der westlichen Lehrmeinung nicht so intendiert. Der heilige Augustinus versucht es – um eine theologische Meinung zu äußern, kein Dogma zu formulieren – folgendermaßen auszudrücken: Der Vater habe alles, was er hat, dem Sohn übergeben. Der Sohn aber habe alles, was er hat, vom Vater. So könne man sagen, daß kraft väterlicher Zeugung der Geist auch vom Sohne ausgehe, ohne die Monarchie des Vaters als der (ontologischen, nicht chronologischen) Erstursache begrifflich zu untergraben.

Ich halte das (aus dem Gedächtnis wiedergegeben, doch dürfte es ungefähr stimmen) für eine wohlbegründete, ganz orthodoxe, freilich auch hochspekulative theologische Meinung.

Mit der Formulierung »ist das Aussenden des Geistes keine hypostatische, sondern eine wesentliche (ousia) Eigenschaft« habe ich Verständnisschwierigkeiten. Meinst du die Frage, ob der Hervorgang des Geistes aus dem einen Gott in seinem göttlichen Wesen oder aus einer Hypostase „geschieht“? – Da der Geist ebenso Hypostase der Trinität ist wie der Vater und der Sohn, kann sein Hervorgang nur auf der hypostatischen Ebene und nicht auf der ontischen stattfinden. Die oben skizzierte Meinung Augustins vermeidet es jedoch gerade, den Hervorgang des Geistes auf die ontische Ebene der Gottheit an sich zu verlagern.

Du solltest aber vermeiden, von Sendung zu reden, wenn du Hervorgang meinst. Die Sendung gehört in die Ökonomie, der Hervorgang zum hypostatischen Dasein. Ähnlich problematisch (aber natürlich nicht immer zu vermeiden) ist die Rede von Eigenschaften Gottes, weil wir gewohnt sind, Eigenschaften im Sinne eines Aristoteles, Porphyr und Boëthius (auch ohne je davon gehört zu haben) als Akzidentien zu begreifen. Eigenschaften Gottes aber gehören zum Sein. Gott hat eine Eigenschaft nicht, er ist das.
Overkott hat geschrieben:Tatsächlich sehen wir, dass Gott das Sein und die Zeit ist.
Die Zeit sicher nicht. Im Gegenteil, die Zeit ist gar nicht. Sie ist nur ein gedankliches Konstrukt zur Beschreibung der Wandelbarkeit des geschöpflichen Seins.
Overkott hat geschrieben:Dabei bezeichnet der Name Jawhe ("Ich bin") das Sein. Das Sein aber offenbart sich als die Zeit ("Offb 1,8 Ich bin das Alpha und das Omega, spricht Gott, der Herr, der ist und der war und der kommt, der Herrscher über die ganze Schöpfung.")
Du bringst hier die ontische Ebene mit der Ökonomie durcheinander. Inwieweit das Sein Gottes selbst sich überhaupt offenbare, lassen wir einmal beiseite. Jedenfalls offenbart Gott sich. Jedoch nicht als Zeit – das wäre ein merkwürdiger Gott, der morgen vergangen ist, der nie beständig ist; oder müßte man an die drei Nornen denken, eine ganz neuartige Trinität? –, sondern in der Zeit, oder besser noch: in der Geschichte. Aus unserer Sicht, versteht sich. Wir sind bei der Ökonomie. Aus Gottes Sicht ist es anders, er umfaßt all unsere Zeit, ihm ist all unsere Geschichte zugleich Gegenwart. – Dein Schriftzitat ist keine Selbstoffenbarung Gottes über sein Sein, sondern anthropomorphe Redeweise, welche für uns die göttliche Ökonomie offenbart.
Overkott hat geschrieben:Gott als das Sein und die Zeit verstehen wir trinitarisch im Bild des ewigen Kreislaufs und kommunikativen Austauschs zwischen Vater und Sohn im Geist der Liebe.
Zu Gott als Zeit habe ich oben schon das Nötige ausgeführt. – Die Idee vom ewigen Kreislauf – der verfehlterweise ja auch Zeitlichkeit voraussetzt oder umgekehrt dieser irrigen Voraussetzung entsprungen ist – ist dem christlichen Denken und Glauben fundamental entgegengesetzt. Weder inntergöttlich noch heilsgeschichtlich gibt es „ewige Kreisläufe“. Solches wähnten allein die Heiden.

Ferner besteht bei dieser Zwischenstellung des Geistes als eines kommunikativen Movens zwischen Vater und Sohn die Gefahr, den Geist auf eine niedere Ebene zu drücken und zu entpersonalisieren. Das ist nicht notwendig und spricht auch nicht gegen eine Beschreibung des Geistes als innertrinitarischer Liebe, aber der Gefahr müssen wir uns bewußt bleiben.
Overkott hat geschrieben:Dabei stellen wir uns den Heiligen Geist als Person … vor, … eigenständig wie Vater und Sohn.
Richtig, dieser Zusatz war an dieser Stelle wichtig.
Overkott hat geschrieben:Gott ist also nicht Monarchie, sondern Gebetsgemeinschaft.
Das eine schließt das andere nicht aus, wobei der Begriff der „Gebetsgemeinschaft“ kühn ist, als Bild aber nicht unzulässig. Monarchie besteht aber jedenfalls: innertrinitarisch die Monarchie des Vaters (ohne Höherrangigkeit zu meinen), ökonomisch die Königsherrschaft Gottes.
Overkott hat geschrieben:… in der der Sohn dem Vater im Heiligen Geist wesensgleich und gleichwertig ist..
Erliegst du der oben angedeuteten Gefahr hier doch? – Auch der Geist ist wesensgleich dem Vater und dem Sohn.
Overkott hat geschrieben:Und um die griechischen Begriffe aufzugreifen: Wir sehen also, dass sich Gott als Ousia ("Sein") in drei Hypostasen ("Personen") offenbart.
Hier mischen sich jetzt drei Ebenen fröhlich drunter und drüber. Vielleicht meinst du das Richtige. Es wird mir aber nicht ganz klar. Also: Erstens ist Gott seinem Wesen nach nur Einer. Dies göttliche Wesen teilt sich als solches nicht mit, Spezialfragen einmal außer Acht gelassen. Dieser eine Gott ist aber für sich bereits ein lebendiger Gott, ein kommunikativer, liebender, kurz: trinitarischer. Das ist die Ebene der Hypostasen, die innertrinitarische Ebene. Schließlich teilt Gott sich nach außen mit. Er erschafft die Welt und den Menschen und offenbart sich diesem. Das ist die ökonomische Ebene. Die Trinität spielt dabei insofern eine Rolle, als Gott sich in Hypostasen offenbart. Die Hypostasen subsistieren aber ganz unabhängig von solcher Offenbarung und sind nicht etwa deren Folge oder Begleiterscheinung.
Hieromonach hat geschrieben:Lieber Overkott, was verstehst Du unter "hervorgang" (Ausgang) und "senden).
Das ging schon oben bei Nietenolaf ein wenig durcheinander. Aber du hast recht, daraufhinzuweisen: Wie ich oben versucht habe darzustellen, ist begriffliche Exaktheit hier sehr wichtig. Wir dürfen nicht die verschiedenen Ebenen vermengen.
Overkott hat geschrieben:Lieber P. Theodoros, unter Hervorgang, Ausgang und Senden verstehe ich Offenbarung.
Also war die Nachfrage mehr als berechtigt, denn dies Verständnis ist irrig. Wie oben dargestellt, ist der Hervorgang von der Sendung strikt zu scheiden.
Overkott hat geschrieben:Lieber P. Theodoros, steht denn in der Stelle nicht: "den ich euch... senden werde"? Wie könnte denn der Sohn den Geist senden, wenn er nur vom Vater ausginge?
Sendung gehört in die Ökonomie. Der innertrinitarische Hervorgang ist völlig unabhängig von jeder Schöpfung und jedwedem Geschöpf. Ich bitte um Nachsicht, daß ich das nun schon mehrfach wiederhole, aber der Unterschied ist fundamental und will begriffen sein.
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Pelikan
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Re: Die filioque-Frage

Beitrag von Pelikan »

Nietenolaf hat geschrieben:In Wahrheit zerstört das Filioque die Monarchie des Vaters und bringt nichts als Verwirrung: ist das Aussenden des Geistes keine hypostatische, sondern eine wesentliche (ousia) Eigenschaft Gottes, dann hätten wir inklusive der Ousia sowas wie eine "Quatrität"... nicht?
Stimmt, die Sendung des Geistes ist sicherlich nicht wesentlich. Aber gehört nicht tatsächlich etwas anderes wesentlich zur Gottheit in ihrer Essenz: die relationale Bestimmung einer Hypostase in der asymmetrischen Beziehung "Gott / von Gott", in jenem Sinn, in dem das Glaubensbekenntnis den Sohn und den Vater miteinander in Beziehung setzt? Denn diese Eigenschaft der Beziehungshaftigkeit kann nicht nur auf den Vater und den Sohn beschränkt sein, sonst wäre der Heilige Geist ihnen gegenüber minderwertig und nicht der ganzen göttlichen Essenz teilhaftig. Es muß also in jedem möglichen Paar von zwei Hypostasen die asymmetrische Beziehung verwirklicht sein, damit sowohl die Nämlichkeit der Hypostasen in der Essenz als auch ihre Unterscheidung in der Beziehung gewahrt bleibt. Denn wenn das Paar "Sohn / Heiliger Geist" nicht asymmetrisch hinsichtlich dieser "nicht von / von" Beziehung unterscheidbar wäre wie die anderen Paare, könnte nichts sie unterscheiden, und die Hypostasen wären vermischt. Wenn also in jedem Paar eine Hypostase gebend und die andere empfangend sein muß, und niemand sagen will, daß der Sohn aus dem Heiligen Geist hervorgeht, dann muß der Heilige Geist aus dem Sohn hervorgehen.

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overkott
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Beitrag von overkott »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Richtig, von einem Kreislauf kann man nicht reden. Wohl freilich von innertrinitarischer Kommunikation... So könne man sagen, daß kraft väterlicher Zeugung der Geist auch vom Sohne ausgehe, ohne die Monarchie des Vaters als der (ontologischen, nicht chronologischen) Erstursache begrifflich zu untergraben.
Gott ist das Sein. Das ist unbestritten. Aber Gott ist auch die Zeit: Alpha und Omega, Anfang und Ende. Wir können auch sagen: Gott ist die Geschichte (Theologen sagen dazu auch Ökonomie). In der Geschichte offenbart sich Gott in seinen drei Personen (Theologen nennen sie auch Hypostasen) als Vater, Sohn und Heiliger Geist.

In der Geschichte erkennen wir, dass aus dem Vater der Sohn durch den Heiligen Geist hervorgeht. Dieses Hervorgehen ist die Sendung des Sohnes in die Welt. Der Sohn aber legt den Heiligen Geist in die Hände des Vaters. Aus dem Sohn geht der Heilige Geist erneut hervor. Der Kreislauf schließt sich in der Geschichte.

Innertrinitarisch aber ist dieser Kreislauf ein Zustand. Deshalb sagen wir ewiger Kreislauf. Der ewige Kreislauf meint den ewigen Austausch von Vater und Sohn im Heiligen Geist.

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Linus
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Beitrag von Linus »

Ich wage zu bezweifeln, das Gott Geschichte ist. ER ist einfach, läßt aber zum Zwecke der Orientierung des Menschen Geschichte zu, und wirkt in sie hinein.
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Da gibt es gar keinen Zweifel. Overkotts Aussage über die Zeitlich-
keit und Historizität Gottes ist erzfalsch. Er verwechselt oder ver-
mischt die Perspektiven von Schöpfer und Geschöpf, die Ebene des
Seins Gottes mit seinem Wirken in der Schöpfung.
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overkott
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Beitrag von overkott »

Wir erfahren das aus der Heiligen Schrift: Gott ist das Sein, die Zeit, der Raum (Apg 17,28) und die Fülle (Eph 3,17-19). Vor allem aber ist Gott die Liebe (1 Joh 3,16).

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

᾽Εν αὐτῷ γὰρ ζῶμεν καὶ κινούμεϑα καὶ ἐσμέν (Act 17,28)


Wir, Overkott, wir! Du kannst aus menschlicher Gotteserfahrung
nicht ohne rationale Transposition auf die ontische Ebene ontologi-
sche Aussagen über Gott ableiten.
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ieromonach
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die filioque-Frage

Beitrag von ieromonach »

Lieber overkott,
wir können über Eigenschaften Gottes beschränkt reden, doch alle die Aussagen dürfen nicht als Hinweis über das eigentliche Wesen Gottes aufgefaßt werden. "Das Sein Gottes ist außerhalb der Zeit, denn Zeit ist nur eine Form des begrenzten, wechsehaften Daseins.
Für Gott gibt es keine Vergangen heit noch Zukunft; es gibt nur die Gegenwart." (aus:Orthodoxe dogmatische Theologie von M.Pomazanskij). Lese einmal Psalm 101,26-28 LXX

+pth

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overkott
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Beitrag von overkott »

Gott als das Sein hat keine Zeit, keinen Raum, keine Fülle und keine Liebe, sondern er ist die Zeit, der Raum, die Fülle und die Liebe.

Diese Eigenschaften sind in Gott als göttliche Ideen, die sich durch die schöpferische Selbstaussprache Gottes in seiner Schöpfung offenbaren.

Mit Hilfe des geoffenbarten Wortes können wir das Wesen Gottes in diesen Ideen erkennen, benennen und gedanklich rekonstruieren.

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Lutheraner
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Beitrag von Lutheraner »

Was bringt der Filioque-Streit eigentlich?

Meiner Meinung nach muß man bei theologischen Diskussionen die jewiligen Standpunkte daraufhin prüfen, wieweit sie Glaubensüberlieferung, Lehre und Missionskraft der Kirche beeinflussen und die Kirche auf Abwege bringen können.
Die Unterschiedlichen Auffassungen zur "Filioque-Frage" beeinflussten, soweit ich das sehen kann, in keiner Weise die Entwicklung der Gemeinschaften, die hierzu unterschiedliche Auffassungen haben. Insofern ist es sinnlos darüber zu streiten. Das hat der Vatikan erkannt, nur leider hat er seinen Standpunkt dogmatisiert (vermutlich mit Anathema).
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"

Ralf

Beitrag von Ralf »

Man kann das filioque als Häresie auffassen, muß es aber nicht. Ist eine Frage der Einstellung zum Nächsten.

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Linus
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Beitrag von Linus »

Wir werden sehen, demnächst wird ja der römische und der konstantinopoler Patriarch das Credo gemeinsam sprechen. Ich wette,(Einsatz: ein Vater, Mutter, Ehre für den Verlierer) der römische wird einfach das filioque weglassen.
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conscientia
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Beitrag von conscientia »

Wird - so ein Gewährsmann aus dem Ordinariat - schon gemacht! (Text des NC ohne filioque, DBK u. Damaskinos: landessprachliche Übers.).

John Grantham
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Beitrag von John Grantham »

Linus hat geschrieben:Wir werden sehen, demnächst wird ja der römische und der konstantinopoler Patriarch das Credo gemeinsam sprechen. Ich wette,(Einsatz: ein Vater, Mutter, Ehre für den Verlierer) der römische wird einfach das filioque weglassen.
Oder schnell dazwischen murmeln. :D

Cheers,

John
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Linus
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Beitrag von Linus »

John Grantham hat geschrieben:Oder schnell dazwischen murmeln. :D

Cheers,

John
das fiele auf.
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Lutheraner
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Beitrag von Lutheraner »

Linus hat geschrieben:Wir werden sehen, demnächst wird ja der römische und der konstantinopoler Patriarch das Credo gemeinsam sprechen. Ich wette,(Einsatz: ein Vater, Mutter, Ehre für den Verlierer) der römische wird einfach das filioque weglassen.
Ganz im Ernst: würde er damit nicht zum Häretiker? Das römische Dogma legt fest, dass der Hl. Geist vom Vater und vom Sohn ausgeht. Wenn der Papst im Credo aussagen würde, dass der Hl. Geist vom Vater ausgeht, wäre das doch aus römischer Sicht Leugnung eines Dogmas und somit Häresie.

Es ist auch festgelegt, dass Jesus ganz Mensch und ganz Gott ist. Wenn ich als Zugeständnis gegenüber einer anderen Gruppe plötzlich behaupten würde, dass Jesus ganz Mensch war, dann wäre das klar häretisch.
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"

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anneke6
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Registriert: Montag 19. September 2005, 12:27

Beitrag von anneke6 »

Einige sehen das tatsächlich so, der Tradition in Action Verein, zum Beispiel, um Christopher Ferrera und "Dr. Horvat", zum Beispiel.
Wenn jemand glaubt, Katholiken würden immer versuchen, sich bei den Orthodoxen einzuschleimen, der muß mal diese Seite aufsuchen.
Da werden aber nicht nur die Orthodoxen getrasht, nein, der Club ist Autor des Buches "We resist you to the face", in dem Johannes Paul II kritisiert wurde. Unter anderem wurde ihm vorgeworfen, mit Schismatikern das Credo ohne filioque gebetet zu haben.
Soviel zu dieser Meinung.
Ich sehe das nicht so. Wenn man etwas wegläßt, bedeutet es nicht, daß man es ablehnt.
???

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