Verwaltung von Sakramenten in Notfällen

Schriftexegese. Theologische & philosophische Disputationen. Die etwas spezielleren Fragen.
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Marcus
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Verwaltung von Sakramenten in Notfällen

Beitrag von Marcus »

Alle christlichen Konfessionen, für welche die Heilige Taufe mehr als ein „zeichenhaftes Reinwaschen“ ist, kenne ja die Nottaufe.

Augustinus schrieb mal etwas von einer Laienbeichte.

Gibt es weitere historische Berichte, welche von einer Sakramentsverwaltung von Nichtordinierten in seelsorgerischen Notsituationen berichten? Auch von einem „Notabendmahl (Eucharistie)“?

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Robert Ketelhohn
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Re: Verwaltung von Sakramenten in Notfällen

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Marcus hat geschrieben:Augustinus schrieb mal etwas von einer Laienbeichte.
Rück ma die jenaue Quelle rüber.
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Linus
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Re: Verwaltung von Sakramenten in Notfällen

Beitrag von Linus »

Marcus hat geschrieben: Augustinus schrieb mal etwas von einer Laienbeichte.
Laienbeichte ist mW (und Praxis nach) das Sündenbekenntnis, unter anschließendem Gebet des Beichthörenden, Gott möge dir die Gnade der Liebesreue schenken. Also was im wesentlichen anderes als der Autoritative Akt qua Vollmacht die Sünden zu vergeben. Es handelt sich also bei einer Laienbeichte (u. a beim Aquinaten zu finden) um eine Sakramentalie nicht um ein Sakrament.
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Marcus
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Beitrag von Marcus »

In Melanchthoss Traktat bekommt man dazu folgendes zu lesen:
...Wie denn in der Not auch ein schlechter [gewöhnlicher] Laie einen andern absolvieren und sein Pfarrherr werden kann, wie St. Augustin eine Historie schreibt, daß zwei Christen in einem Schiffe beisammen gewesen, deren einer den andern getauft und danach von ihm absolviert sei...
Über diese Geschichte aber ich allerdings in meiner Schriftensammlung noch nichts gefunden. Muss sie mir mal genauer vornehmen.

Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

Da das Sakrament der Priesterweihe ein Leben lang gültig ist, können, soviel ich weiß, im Notfall (aber wirklich nur im [Punkt]) auch laiisierte Priester die Sakramente spenden.

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Linus
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Beitrag von Linus »

Raphaela hat geschrieben:Da das Sakrament der Priesterweihe ein Leben lang gültig ist, können, soviel ich weiß, im Notfall (aber wirklich nur im [Punkt]) auch laiisierte Priester die Sakramente spenden.
Stimmt. Nur ne Anmerkung, der Priester bleibt auf ewig Priester, nicht nur ein Leben lang.
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Unser Hoherpriester. Das Weihepriestertum der pilgernden Kirche ist nur eine Sache dieser Welt. Mit dem Tod ist es erledigt.
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Linus
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Beitrag von Linus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Unser Hoherpriester. Das Weihepriestertum der pilgernden Kirche ist nur eine Sache dieser Welt. Mit dem Tod ist es erledigt.
:hmm:

So weit ichs in Erinnerung hab, heißts im Weiheritus schon daß das Weihepriestertum ein ewiges ist, weils dem Hohepriesterlichen Amt Christi teilhaftig ist.... (Es beinhaltet wie Taufe und Firmung ein ewiges Prägemal.)
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Da haste wat mißverstanden. Denkste an dit: »Priester uff ewich nach de Ordnung von Melchisedech«? – Dit jildet bloß für Jesus selber. Die Priester inne Kirche ha’m bloß ’ne provisorische Handlungsvollmacht. Damit könn’n se ’n paar Sachen machen, aber nich allet, wat Jesus kann, und ooch nur bis se dot sind.
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Raimund J.
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Beitrag von Raimund J. »

Aus einer Predigt zur Priesterweihe:
Der Priester ist quasi der verlängerte Gnadenarm GOTTES in die Welt hinein, er setzt das Wirken Jesu in der Geschichte fort, ist quasi der "alter Jesu", der "andere (zweite) Jesu", welcher dem mystischen Leib Christi, der Kirche, der "Braut Christi", als Bräutigam zu Seite gestellt ist. Er ist durch die Weihe "Priester auf ewig", er ist auch nach dem Tod, weiter in der Ewigkeit, Priester.
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Das ist, mit Verlaub, grober Unfug, selbst wenn der Aquinat das Fortbestehen des character indelebilis auch post hanc vitam behauptet hat. Die ganze sakramentale Ordnung ist ein Provisorium. An die Stelle der prægustatio wird die Fülle treten, die Anschauung Gottes – oder das ewige Verderben. Quondam characterizati wirst du da wie dort finden, ebenso non characterizati.

Ein besonderes priesterliches Amt neben dem Hohenpriestertum Christi Jesu wird es nicht mehr geben, sondern alle Erretteten werden mit Ihm herrschen als Priester und Könige. Nicht nur wird die alte Ordnung von vor dem Fall wiederhergestellt, sondern wir werden gleichsam neu geschaffen, herrlicher als zuvor. Die Krücke der zeitlichen Ordnung einer sichtbaren Pilgerkirche mit Amtspriestertum und Sakramenten wird in ihrer Übersteigung aufgehoben.

Der character indelebilis von baptismus, confirmatio und ordo ist pro hac vita gewiß de fide; das Fortbestehen des Characters post hanc vitam ist eine theologische Meinung, die ich für außerordentlich abwegig halte. Das ist eigentlich das Niveau von Kleinkindern, die sich in Decken hüllen und Priester spielen, sich das neue Jerusalem solcherart mit einer besonderen Priesterkaste vorzustellen. Und die Hölle natürlich konsequenterweise auch, nehme ich an, mit Höllenpriestern als Heizern im Kesselraum?
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ieromonach
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Das Scriptorium

Beitrag von ieromonach »

Hallo, melde mich wieder ;) , Euch allen ein gesegnetes neues bürgerliches Jahr wünschend. Zum Thema: Der EINZIGE Hohepriester in Ewigkeit - nach der Ordnung des Melchisedek - ist der Christos. Die Apostel und die von jenen eingesetzten Bischöfe und von diesen eingesetzte Priester haben zu Pfingsten den Hl. Geist bekommen als Verwalter der Mysterien und deren Aufgabe ist es den Gläubigen - die auch durch die Taufe und Firmung (Myrons.) zu königlichen Priestern wurden- Mysterien (Sakramente) zu spenden als Hilfe zur Erlangung des Ei ntritts ins himmlische Jerusalem. Der Dienst des Bischofs (Priesters) ist also ein Dienst Hier und Heute. Aber Alle haben in unterschiedlicher Weise Anteil am Prietertum des Herrn. Wie aber wir bei Gott stehen ist allein Spekulation. + P. Theodoros

Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

CIC Can 1008:
Durch das Sakrament der Weihe werden kraft göttlicher Weisung aus dem Kreis der Gläubigen einige mittels eines untilgbaren Prägemals, mit dem sie gezeichnet werden, zu geistlichen Amtsträgern bestellt; sie werden ja dazu geweiht und bestimmt, entsprechend ihrer jeweiligen Weihestufe die Dienste des Lebens, des Heiligens und des Leitens in der Person Christi des Hauptes zu leisten und dadurch das Volk Gottes zu weiden.

ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Da muß ich Raphaela doch mal Recht geben. Zumindest in Bezug auf das eingestellte Zitat.
Es würde mich doch zu sehr wundern, wenn die besondere Prägung, die der Priester durch die entsprechende Weihe erhalten hat, nicht auch in der Ewigkeit sichtbar bliebe.

Gruß, ad_hoc
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Raphaela hat nur einen Canon des Kirchenrechts zitiert. Das gilt ja nun schon gar nicht in Ewigkeit. Der dort angegebene Zweck der Weihe ist allerdings klar auf das irdische Leben beschränkt. Wenn wir hieraus schon etwas schließen können, dann e silentio auf die Irrelevanz der Weihe für das ewige Leben.

Im übrigen erklär mir doch einmal, wir du dereinst droben einen getauften von einem ungetauften Heiligen unterscheiden möchtest.
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ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Im übrigen erklär mir doch einmal, wir du dereinst droben einen getauften von einem ungetauften Heiligen unterscheiden möchtest.
Das kann ich genau so wenig wie Du, zugegebenermaßen vielleicht noch weniger als Du.
Ich bin aber, ohne dafür eine biblische Quelle benennen zu können, davon überzeugt, dass auch im Himmel der jeweilige Stand des Menschen, den er zu Lebzeiten inne hatte, erkennbar sein wird.
Genau so, wie ich davon überzeugt bin, dass auch nicht alle den gleichen Grad der Heiligkeit besitzen werden.


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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Es wird keine tabula rasa aus uns gemacht: da sind wir einig. Fürs weitere begeben wir uns freilich, wie Hieromonach oben richtig feststellte, weit ins Feld der Spekulation. Sagen können wir, denke ich, daß wir von unserer Geschichte nicht getrennt werden. Sie wird uns präsent sein, wenn auch sicher auf eine Weise, die wir uns jetzt nicht vorstellen können.

Das gilt fraglos auch fürs Priesteramt, welches einer auf Erden innehatte. Mit der Ehe ist es aber nicht anders – ohne daß die Ehen fortgesetzt würden. Und mein Vater ist sogar im Himmel irgendwie noch mein Vater – walte der Herr, daß wir beide dahin kommen.

Character indelebilis hin oder her, im Himmel gibt es keine Ehen mehr – und auch keine Priester, außer dem einen Hohenpriester. An Seinem Hohenpriestertum aber haben alle Heiligen gleichermaßen teil. Ja, vielleicht nicht im selben Maß: das mag sein. Wir können ja durchaus auch Verdienste erwerben, unbeschadet der Notwendigkeit, daß die Gnade Gottes immer zuvorkommen muß. Vielleicht haben solche Verdienste auch etwas mit dem „Grad an Heiligkeit“ zu tun, wie du’s nanntest. Aber ganz ehrlich: Da tappen wir alle bloß im Dustern.

Womit solche Verdienste nicht zu tun haben, das ist: ob einer im irdischen Leben geweiht war, getauft, siebenmal verheiratet oder am kirchlichen Begräbnis vorbeigeschrammt.
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Simplex
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Beitrag von Simplex »

Es kommt mir so vor das einige hier die priesterliche Prägung als Rangordnung in der Ewigkeit einordnen wollen. Zum einen ist die ewige Rangordnung sekundär, weil er ja jede Träne abwischen wird und zum anderen kommen da noch viele andere Aspekte noch dazu.
Es ist natürlich auch nicht von der Hand zu weisen das wenn ein Priester in Hingabe zu Gott und der hl. Kirche lebt sehr nah zu Gott kommen kann, aber wahrscheinlich auch strenger beurteilt wird.
Ein Priester kann sich gewiss viele Schätze im Himmel sammeln, aber wohl auch viele Stolpersteine und einer der größten möglichen Schätze ist wohl wenn man den Willen Gottes für einen selber erkannt und befolgt hat.

ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

......im Himmel gibt es keine Ehen mehr .....
Das ist ganz sicher für manche eine ganz besondere Freude. 8)
Und richtig ist es natürlich auch. Ebensowenig wird der Priester auch in der Ewigkeit sein Amt ausführen; aber: die Prägung ist da. Und ebenfalls und selbstverständlich bei denjenigen, die verheiratet waren (hier meine ich nicht die Priester - nur falls jemand nachfragen wollte.

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Marcus
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Beitrag von Marcus »

Mal zur Ausgangsfrage wieder zukommend, würde ich gerne von Euch wissen, wie man sich Eurer Meinung nach als Laie in Notsituationen nützlich machen könnte, etwa, wenn jemand im Sterben liegt, aber den Wunsch und das Bedürfnis nach der Beichte und den Kommunionsempfang hat, aber kein Priester auch nur in erreichbarer Nähe ist?

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elvira
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Beitrag von elvira »

Hallo Markus, ich weiss jetzt nicht genau, worauf die hinaus willst. Wenn es ein Verwandter ist, dann kannst du dich dazu setzen, beten, einfach dasein etc.
Bei uns wird in 2 Wochen im ganzen Tal 1 Woche lang kein Priester verfügbar sein. Wenn also bei uns im Altersheim jemand im Sterben liegt, dann kann ich als Pastoralassistentin zwar die Kommunion bringen, ich kann mich zum Sterbenden setzen und beten (was ich auch schon getan habe), aber mehr nicht. Ich kann keine Sakramente spenden; das hast du doch gemeint, oder?
Von den Sterbenden, die ich begleitet habe, hatte eine wenig Bezug zur Kirche; da ging es um menschliche Nähe,
die zweite lag bereits in Agonie, sodass ich nur an ihrem Bett für sie beten konnte. Gespräch war keines mehr möglich. Außerdem wird man im Altersheim meistens erst gerufen, wenn der STerbende bereits in Agonie liegt! So auch nach der WEihnachtsmesse im Altersheim: sie haben den Priester gebeten, dass er eine Sterbende versieht; ich bin dann auch noch hinein ins Zimmer, doch die gute Frau lag mit offenen Augen ohne jeglichen Reflex der Pupillen im Bett; völlig unansprechbar. Gesprochen hat sie gewiss nicht mehr und die Kommunion hätte mich stark gewundert, wenn er sie ihr spenden hätte können. Also was nützt da ein Priester, der zwar die Sakramente spenden "kann", wenn sie dich erst rufen, wenn nichts mehr geht??!!
Ein "schönes Sterben", wie man es sich vorstellt, dass man noch bei Bewusstsein seine Sünden bekennt, bereut und mit Gott und der Welt ins Reine kommt, dann kommuniziert und bald darauf stirbt - also das habe ich noch nie erlebt. Früher hat man um eine gute STerbestunde gebetet. Ich glaube, ich werde auch damit anfangen! :mrgreen: :hmm:
Und hätte ich auch alle begehbaren Sünden auf dem Gewissen, ich ginge hin, das Herz von Reue gebrochen, mich in die Arme von Jesus zu werfen, denn ich weiss, wie sehr Er das verlorene Kind liebt, das zu Ihm zurückkehrt (Thérèse von Lisieux).

Raimund J.
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Beitrag von Raimund J. »

Das einzige was man machen kann, ist rechtzeitig für einen Priester zu sorgen und wenn der Kranke oder Sterbende das wünscht zusammen mit ihm zu beten. In den alten vorkonziliaren Gebetbüchern stehen viele schöne passende Gebete und Hinweise für den Umgang mit Sterbenden.
Gebete beim Versehen
"Ist jemand krank unter euch, so rufe er die Priester der Kirche zu sich", schreibt der hl. Apostel Jakobus. Heilige Gewissenspflicht der Angehörigen ist es, die Kranken rechtzeitig versehen zu lassen. Für den Versehgang richte man einen weiß gedeckten Tisch her mit einem Kruzifix und zwei brennenden Kerzen, ein Gefäß mit Weihwasser, ein Glas mit reinem Wasser und für die hl. Ölung einen Teller mit weißer Watte und mit etwas Salz, dazu ein Handtüchlein.

Dem Kranken sei man behilflich bei der Vorbereitung auf Beichte und Kommunion und bete ihm kurze Gebete vor
Quelle: Lobt den Herren, Gebet- und Gesangbuch für das Erzbistum Bamberg, 19. Auflage, 1960.

Es folgen mehrere Seiten mit Gebeten:

-Gebet vor dem Empfange der hl. Ölung
-Gebet nach dem Empfange der hl. Ölung
-Segen
-Gebete beim Sterben
-Die kirchliche Anbefehlung der Seele eines Sterbenden
-Heiligenlitanei

-Zusprüche
Wenn die Zeichen der Auflösung sich einstellen, soll man in dem Kranken die Tugendakte des Glaubens, der Hoffung, der Liebe, der Reue, der Ergebung in Gottes heiligen Willen und des Verlangens nach dem Himmel zu unterhalten suchen. Dieses geschieht, indem man ihm die nachfolgendn Tugendübungen langsam in kleinen Absätzen, mit mäßiger Stimme vorbetet
es folgen 8 kurze Betrachtungen über die vorgenannten Themen

-Gebete in den letzten Augenblicken
-Gebet nach dem Verscheiden
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Linus
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Beitrag von Linus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Im übrigen erklär mir doch einmal, wir du dereinst droben einen getauften von einem ungetauften Heiligen unterscheiden möchtest.
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Ach. Und welche?
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Beitrag von Linus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Ach. Und welche?
Wos frogst mi? Bin i da Herrgott? Aber die Hierarchische Verfassung der Kirche wird jedenfalls sichtbar bleiben
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Das ist kompletter Unsinn, denn offensichtlich meinst du es nicht nur in dem Sinne, daß unsere Geschichte nicht einfachhin ausgelöscht wird.

Es gibt eine himmlische Hierarchie. Die hat aber nichts mit jener der zeitlichen Gestalt der Kirche zu tun. Absolut und definitiv nicht. Das sind unerhörte und skandalöse Worte.
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Linus
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Beitrag von Linus »

Diese zeitliche Gestalt der sichtbaren Kirche ist aber Abglanz der himmlischen Hierarchie, sie (die Gestalt)wird in diese himmlische Hierarchie eingegliedert werden und ihre Vollendung finden.

Wir auf Erden bilden - unperfekt und unvollständig - als Kirche das ab, was im Himmel sein wird. Daher bleibt auch das Weihemysterium erhalten, wie eben auch alle anderen Sakramente (auch wenn sie dann keine aktuelle Praxis geben wird)
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Simplex
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Beitrag von Simplex »

Linus hat geschrieben:Diese zeitliche Gestalt der sichtbaren Kirche ist aber Abglanz der himmlischen Hierarchie, sie (die Gestalt)wird in diese himmlische Hierarchie eingegliedert werden und ihre Vollendung finden.

Wir auf Erden bilden - unperfekt und unvollständig - als Kirche das ab, was im Himmel sein wird. Daher bleibt auch das Weihemysterium erhalten, wie eben auch alle anderen Sakramente (auch wenn sie dann keine aktuelle Praxis geben wird)
Genau, und viele Priester müssen uns dann immer Bier holen, da oben!
:freude:

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