Gentechnik - "Gottspielen im Anfangsstadium"?

Schriftexegese. Theologische & philosophische Disputationen. Die etwas spezielleren Fragen.
Tacitus
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Gentechnik - "Gottspielen im Anfangsstadium"?

Beitrag von Tacitus »

Im Thread "Überbevölkerung" hat Petra folgendes geschrieben:
Petra hat geschrieben:... das mit den genveränderten Lebensmitteln. Das ist doch Gottspielen im Anfangsstadium. Mit der vorgeschobenen Begründung humanitärer Hilfe. :/ )
Stimmt das?
Meine Meinung: Nein! Es ist m.E. teil des Auftrags Gottes an den Menschen: Machet euch die Erde untertan.
Sehr vieles von dem, was uns umgibt und was wir essen, entstand durch Züchtung, ist also "genmanipuliert": Äpfel, Wein, Getreide ...
Weshalb sollte da ein Eingriff in die Genstruktur im Labor verwerflicher sein?

Beispiel: golden rice. Das Grundnahrungsmittel vieler Menschen hat einen Nachteil: Wenn es Hauptnahrungsmittel ist, kann sich Vitamin-A-Mangel einstellen. Der genmanipulierte golden rice führt das Provitamin A zu und versetzt den Körper in die Lage, Vitamin A aufzubauen. Sollte man aus christlichen Gründen z.B. golden rice verwerfen wie z.B. Greenpeace es tut? Nein!
Mehr dazu hier.

Es ist klar, dass auch hier - wie überall - verantwortungsvolles ethisches Verhalten der Wissenschaftler gefragt ist.

Petra
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Beitrag von Petra »

Mir hatten mal Naturwissenschaftler erklärt, Züchtungen verändern nicht die Genstruktur. Aber da kenne ich mich nicht aus. Kann also nichts weiter dazu sagen.

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Edi
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Beitrag von Edi »

Ein künstlicher Eingriff durch Gentechnik ist etwas anderes als eine natürliche Züchtung. Warum haben bekannte Wissenschaftler schon seit längeren mitgeteilt. Die "eingepflanzten" Gene können zusätzlich andere Wirkungen haben, als bei der natürlichen Züchtung. Diese Nebenwirkungen sind NICHT vorhersehbar. Vor kurzem sind Mäuse durch Generbsen krank geworden:

http://www.greenpeace.de/themen/gentech ... _gen_food/

Wer glaubt, dass Firmen das nur aus lauter Nächstenliebe machen, der täuscht sich gewaltig.

Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

Mir geht's jetzt auch nicht so sehr um pro und contra Genfood, sondern eher um die Frage, die Petra aufgeworfen hat: spielen Gentechniker Gott?

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Edi
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Beitrag von Edi »

Tacitus hat geschrieben:Mir geht's jetzt auch nicht so sehr um pro und contra Genfood, sondern eher um die Frage, die Petra aufgeworfen hat: spielen Gentechniker Gott?
Solange sie forschen bestimmt nicht und m.E. auch nicht, wenn es um technische Anwendungen geht. Aber es gilt auch Grenzen einzuhalten und nicht z.B. Menschen klonen zu wollen oder weitere Massenversuche mit Menschen zu machen, wo wir ohnehin schon genug Versuchskaninchen sind.

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Pit
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Beitrag von Pit »

Hallo Tacitus,

nun, wenn es darum geht, z.B. neue Reissorten zu züchten, die gegenüber bestimmten Krankheitserregern widerstandsresistenter sind, spricht sicher nichts dagegen. Etwas anderes ist es aber, wenn genverändernde Maßnahmen angewendet werden, wenn also die Genetik und damit die Grundstruktur der Pflanze verändert wird. Wissen wir z.B. konkret, wie genetisch veränderter Mais auf diverse Krankheitserreger reagiert ?
Wissen wir, wie genveränderte Pflanzen reagieren, wenn sie auf nichtveränderte Pflanzen treffen? Oder halten sich die Pflanzen (und der Wind) daran, den Samen nur auf den Versuchsfeldern zu verbreiten?

Gruß, Pit
Tacitus hat geschrieben:Mir geht's jetzt auch nicht so sehr um pro und contra Genfood, sondern eher um die Frage, die Petra aufgeworfen hat: spielen Gentechniker Gott?
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Edi
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Beitrag von Edi »

Wandernde Gene

Gentransfer ist bei Bakterien schon lange bekannt, z.B. Transfer von Antibiotikaresistenzgenen. Hier aber wird belegt, dass es auch zwischen ganz unterschiedlichen Organismen einen Gentranfer geben kann.

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Linus
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Beitrag von Linus »

Edi hat geschrieben:Ein künstlicher Eingriff durch Gentechnik ist etwas anderes als eine natürliche Züchtung.
Ich kenn mich mit dem Thema zwar garnicht aus, sterben muss ich sowieso warum dann nicht durch OGMs?- deswegen halt ich jetzt dann hier auch mein Maul. Aber eins noch, lieber Edi: Züchtung soll natürlich sein?
Also nee, was ist an einem ChowChow oder einem Mops (der leidet bekanntlich unter kurzatmigkeit) natürlich?

Manipuliert wird beim Züchten genauso, bloss nicht unbedingt mit dem Wissen wies hintennach aussieht.
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holzi
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Beitrag von holzi »

Linus hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:Ein künstlicher Eingriff durch Gentechnik ist etwas anderes als eine natürliche Züchtung.
Ich kenn mich mit dem Thema zwar garnicht aus, sterben muss ich sowieso warum dann nicht durch OGMs?- deswegen halt ich jetzt dann hier auch mein Maul. Aber eins noch, lieber Edi: Züchtung soll natürlich sein?
Also nee, was ist an einem ChowChow oder einem Mops (der leidet bekanntlich unter kurzatmigkeit) natürlich?

Manipuliert wird beim Züchten genauso, bloss nicht unbedingt mit dem Wissen wies hintennach aussieht.
Der Pferdefuss an den genetisch veränderten Pflanzen und Tieren ist m.E. weniger das Produkt selbst, als eher der Versuch der großen multinationalen Konzerne, über Patente und Lizenzvorschriften, eine Marktbeherrschung zu erzielen. Die Bauern dürfen ihre Ernte nicht mehr zur Aussaat aufheben, wie es Jahrtausende üblich war, und auch wer sich dagegen sträubt, der wird per Zwangslizenzierung dennoch abkassiert, so wie es bereits in Argentinien mit Sojabauern passiert.

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Edi
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Beitrag von Edi »

Linus hat geschrieben:Ich kenn mich mit dem Thema zwar garnicht aus, sterben muss ich sowieso warum dann nicht durch OGMs?- deswegen halt ich jetzt dann hier auch mein Maul. Aber eins noch, lieber Edi: Züchtung soll natürlich sein?
Also nee, was ist an einem ChowChow oder einem Mops (der leidet bekanntlich unter kurzatmigkeit) natürlich?

Manipuliert wird beim Züchten genauso, bloss nicht unbedingt mit dem Wissen wies hintennach aussieht.
Züchten ist nicht natürlich, ich habe aber gemeint, dass beim Züchten auf das natürliche und unveränderte Erbgut wie es die Tiere oder Pflanzen mitbringen zurückgegriffen wird.

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Edi hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:Ich kenn mich mit dem Thema zwar garnicht aus, sterben muss ich sowieso warum dann nicht durch OGMs?- deswegen halt ich jetzt dann hier auch mein Maul. Aber eins noch, lieber Edi: Züchtung soll natürlich sein?
Also nee, was ist an einem ChowChow oder einem Mops (der leidet bekanntlich unter kurzatmigkeit) natürlich?

Manipuliert wird beim Züchten genauso, bloss nicht unbedingt mit dem Wissen wies hintennach aussieht.
Züchten ist nicht natürlich, ich habe aber gemeint, dass beim Züchten auf das natürliche und unveränderte Erbgut wie es die Tiere oder Pflanzen mitbringen zurückgegriffen wird.
Bist du sicher, dass heute beim Züchten nicht auch schon anders nachgeholfen wird? Oder machen die das wirklich noch "natürlich"?

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Edi
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Beitrag von Edi »

Beichtkind hat geschrieben:Bist du sicher, dass heute beim Züchten nicht auch schon anders nachgeholfen wird? Oder machen die das wirklich noch "natürlich"?
GVO (gentechnisch veränderte Organismen) gibt es ja schon eine Weile oder meinst du dass man beim Züchten evtl. auch noch andere Methoden wie Strahlen eingesetzt werden könnten?
Ich kann dazu nichts sagen, da ich es auch nicht weiß.

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Edi hat geschrieben:...oder meinst du dass man beim Züchten evtl. auch noch andere Methoden wie Strahlen eingesetzt werden könnten?
Das ist es, was ich mich gefragt habe... :| Ich weiß es aber auch nicht...
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Edi hat geschrieben:beim Züchten evtl. auch noch andere Methoden
Na, da muß schon immer noch der Bock oder Bulle ran. Bauer, Knecht und Hirt, die bringen’s nicht.
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civilisation
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Re: Gentechnik - "Gottspielen im Anfangsstadium"?

Beitrag von civilisation »

Studie: Ratten werden nach Genmais-Futter krank
http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber ... 2315.html
17 Monate nach Beginn der Untersuchung seien von den mit Genmais gefütterten Ratten fünf Mal mehr Tiere tot gewesen als in der Vergleichsgruppe, erläuterte Seralini seine Ergebnisse. Die meisten Weibchen erkrankten der Studie zufolge an Brustkrebs, die Männchen häufig an Haut- oder Nierentumoren.
...
Unbeteiligte Experten warnten unterdessen davor, voreilige Schlüsse aus der Studie zu ziehen.
Man sieht also, wohin dieses "Gottspielen" der Wissenschaft führen kann.

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overkott
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Re: Gentechnik - "Gottspielen im Anfangsstadium"?

Beitrag von overkott »

Spielt der Papst Gott? Spielen Priester Gott? Ich glaube, hier geht es simple um die Frage, welche Bedeutung das Doppelgebot für die Forschung hat.

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Hubertus
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Re: Gentechnik - "Gottspielen im Anfangsstadium"?

Beitrag von Hubertus »

Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

Ecce Homo
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Re: Gentechnik - "Gottspielen im Anfangsstadium"?

Beitrag von Ecce Homo »

Klar, was einem auf diesem Wege auf Dauer vorgegaukelt wird:
Du bist blöd, geizig und vor allem selbst schuld, wenn Du auf natürlichem Weg (eventuell noch ohne "Kontrolle" des Ungeborenen im Mutterleib) Nachwuchs zeugst...
Bin gespannt, wann gesagt wird: " Du hättest das und das ja verhindern können - da Du das nicht hast, musst Du nun dafüt selbst aufkommen... ohne staaliche oder sonstige Unterstützung."

*Sorgen mach*
Theoretisch müsste jeder bei solchen Dingen mal seine eigenen Eltern fragen: Hättet ihr mich SO bekommen, wenn ihr gewusst hättet...?
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

Caviteño
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Re: Gentechnik - "Gottspielen im Anfangsstadium"?

Beitrag von Caviteño »

Interessanter Bericht aus den USA zur Gentechnik - diesmal aus der Sicht der Farmer. Einer der Hauptgründe für den Anbau von genveränderten Pflanzen ist wohl der weitaus geringere Einsatz von Schädlingsbekämpfungsmitteln und netto verbleibt den Landwirten mehr Geld in der Tasche.
Die Farmer in Amerika bauen fast nur noch genveränderte Pflanzen an. Das finden viele Menschen furchtbar. Um zu verstehen, warum sich Genmais und Soja trotzdem so schnell verbreiten, fragt man am besten die Bauern, die sie säen.

Monsanto hat schon viele schön-schreckliche Geschichten geliefert. Sie handeln von Korruption und gemeinen Patentklagen, von gekauften Studien und unheimlichen Vernetzungen des Saatgutkonzerns in die Politik und in die Wissenschaft.
Zusammengenommen kann das ganze kriminalistische Bücher ergeben, die zum Schluss kommen, hier strebe jemand nach Weltmacht und totaler Kontrolle. Ein Monopolist, der sich das Lebensnotwendige patentieren lässt.
(...)
Der Protest ist nicht neu und kommt nicht zur Ruhe. Aber die Realität hat die Skeptiker und Alarmisten längst eingeholt. Genmanipulierte Pflanzen, die in Deutschland verboten und politisches Tabuthema sind und nur in Teilen Europas mehr als Zukunftstechnologie denn als Bedrohung wahrgenommen werden - sie dominieren längst hier in Nordamerika.
(...)
In den Vereinigten Staaten hat der Anteil genveränderter Organismen (GVO) am Mais, Soja- und Baumwollanbau in diesem Jahr erstmals 9 Prozent erreicht. Die meisten Pflanzen sind gegen Schädlinge resistent, gegen das Pestizid Glyphosat oder beides. Auch in vielen Entwicklungsländern nehmen die Anbauflächen stark zu. Die Pflanzen kommen nicht nur von Monsanto - auch aus den Laboren von Pioneer, Syngenta, Bayer, KWS, CAAS aus China oder Nath Seeds aus Indien. Es gibt veränderte Tomaten, Paprika, Papaya. In verarbeiteten Lebensmitteln und als Tierfutter gelangt ein Teil der Ernte ins restriktive Europa, wo nur in wenigen Staaten wenige Sorten angebaut werden.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/u ... 22148.html

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Hubertus
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Re: Gentechnik - "Gottspielen im Anfangsstadium"?

Beitrag von Hubertus »

Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

HeGe
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Re: Gentechnik - "Gottspielen im Anfangsstadium"?

Beitrag von HeGe »

Ich frage mich, wann der erste auf die Idee kommt, da auch noch DNA seines Köters einzubauen. :irritiert:
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overkott
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Re: Gentechnik - "Gottspielen im Anfangsstadium"?

Beitrag von overkott »

HeGe hat geschrieben:
Ich frage mich, wann der erste auf die Idee kommt, da auch noch DNA seines Köters einzubauen. :irritiert:
Die Frage ist naheliegend.

Wer trotz ethischer Bedenken Ja sagt zur künstlichen Befruchtung, steht mit der Genveränderung vor einem neuen Problem.

Im konkreten Fall wird etwas ausgetauscht gegen etwas, das nicht aus dem Organismus des Kindes selbst und nicht aus den Organismen seiner Eltern stammt.

Es handelt sich offenbar um eine Transplantation.

Die Verwendung tierischer Organe oder ihrer Bestandteile zum Wohle des menschlichen Lebens führt uns zunächst vom Lederschuh über die Leberwurst hin zur Verwendung von Schweineleber in der Transplantationsmedizin:

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-4627337.html

Die Erwartung an eine Verwendung tierischer Organe für die Organtransplantation ist hoch. Denn bei der Möglichkeit einer solchen Transplantation würde die Anzahl der Transplantate stark ausgeweitet und erheblich verbilligt. Allerdings besteht noch Skepsis im Hinblick auf die praktische Umsetzbarkeit.

Ähnliches gilt für die Transplantation in der Genmedizin. Da jede Wirkung oft mit unvorhersehbaren Nebenwirkungen einhergeht, sind behutsame Schritte erforderlich, die eine schnelle Verbreitung neuester Technik in der Anwendung unwahrscheinlich machen.

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Gamaliel
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Re: Gentechnik - "Gottspielen im Anfangsstadium"?

Beitrag von Gamaliel »

Ein weiterer Dammbruch: Chinesische Forscher verändern menschliche Embryonen

Daraus:
Chinesischen Forschern ist es erstmals gelungen, menschliches Erbmaterial direkt zu verändern.
[...]
"Ich denke, das ist der erste Bericht, dass CRISPR/Cas9 an menschlichen Embryonen angewendet wurde. Diese Studie ist ein Meilenstein und zugleich ein warnendes Beispiel", kommentiert George Daley, Zell-Biologe an der Harvard Medical School in Boston.
Konkret behandelten die Chinesen 86 Embryonen und warteten 48 Stunden ab. 71 Exemplare überlebten den Vorgang, 54 testete das Team von Juniju Huang. Bei 28 menschlichen Zellen hatten sie Erfolg (32,5 Prozent).
[...]
Bei dem Experiment entstand eine große Zahl von fehlgeleiteten Mutationen, bei denen das injizierte Enzym auf andere Teile des Genoms eingewirkt hatte. Dieser Effekt löste große Sicherheitsbedenken bei den beteiligten Fachleuten aus.

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