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Gibt es ein Gott-Gen?

Verfasst: Samstag 18. Dezember 2004, 11:02
von Geronimo

Donnerstag 16. Dezember 2004, 09:24 Uhr

Christ oder Atheist – entscheidet darüber nur eine Kaskade biochemischer Reaktionen und elektrischer Impulse im Hirn? Nach neuester Forschung ist die Suche nach Gott im Erbgut verankert.



ganzer Artikel unter:
http://de.biz.yahoo.com/041216/318/4c9kj.html


Geronimo

Verfasst: Samstag 18. Dezember 2004, 11:35
von Raphael
Die FAZ sieht den Molekularbiologen Dean Hamer deutlich kritischer: Quelle

GsJC
Raphael

Verfasst: Samstag 18. Dezember 2004, 14:00
von Robert Ketelhohn
Die Wirtschaftswoche hat geschrieben:»Völlig ins Gebet versunken, erlebt die Franziskanerschwester einen Moment tiefster religiöser Verbundenheit. Was sie empfindet, beschreibt sie anschließend als „greifbares Gefühl der Nähe zu Gott und der Verschmelzung mit ihm“. Das Ungewöhnliche an ihrem heutigen Ritual: Hirnforscher halten ihren Bewußtseinszustand direkt im Gehirn per Foto fest. Deshalb kniet die Franziskanerin auf dem Boden eines radiologischen Labors der Universität von Pennsylvania. In dem Augenblick, in dem sie sich Gott am nächsten fühlt, zieht sie an einer dünnen Schnur, um Andrew Newberg, dem Leiter der Studie, der in einem Nebenraum sitzt, ein Zeichen zu geben. …
Läßt Glauben sich reduzieren auf ein einzelnes Gen oder eine Kaskade biochemischer Reaktionen und elektrischer Impulse im Gehirn? Eine Art biochemische Fehlzündung der Nervenzellen?«
Nicht umsonst warnt jeder gute Seelenführer vor solchen Zuständen „spiritueller“ Versenkung. Das hat nichts, absolut nichts mit dem Glauben zu tun. Der Glaube ist vernünftig und wird durch Willensentscheidung angenommen. Die Suche nach spiritueller „Erfahrung“ der oben beschriebenen Art hilft nicht, den Glauben zu finden, noch ihn zu stärken. Sie bläht in aller Regel nur die eigene Meise zum Vogel Strauß auf.

Die Untersuchungen, um die es in obigen Artikeln geht, mögen darum seriös sein oder nicht: Sie haben mit dem Thema des Glaubens nichts zu tun.

Verfasst: Samstag 18. Dezember 2004, 14:15
von Geronimo
Raphael hat geschrieben:Die FAZ sieht den Molekularbiologen Dean Hamer deutlich kritischer: Quelle

GsJC
Raphael
H... die wandelnde Tüte :D :D

Nach eigener Aussage ...

Verfasst: Samstag 18. Dezember 2004, 15:47
von Brunetti
Gott-Gen??
Ich dachte, es gibt nur ein Gott-Chromosom, nämlich das y-Chromosom :D

Jedenfalls kann ich mich an eine absurde theologische Abhandlung erinnern, die von der Kath-theol. Fakultät Paderborn sogar als Dissertation angenommen wurde. Es ging um die "Diskussion um das Priestertum der Frau im Lichte der Schöpfungs- und Erlösungsordnung" (oder so ähnlich). Darin wurde der Mann als transzendentes und die Frau als immanentes Wesen beschrieben. Ich wusste beim Lesen nicht, ob ich lachen oder weinen sollte...

Verfasst: Montag 20. Dezember 2004, 16:46
von Marlene
Die Wirtschaftswoche hat geschrieben:»Völlig ins Gebet versunken ... In dem Augenblick, in dem sie sich Gott am nächsten fühlt, zieht sie an einer dünnen Schnur,
... wo sie sich fühlt ...

ob sie es auch ist, weiß nur Gott

und natürlich produzieren Gefühle Veränderungen im Hirn ...

Und andererseits: Ich glaube nicht, dass man in einem Augenblick echter Gottesnähe in der Lage ist, an Schnüren zu ziehen ...

Verfasst: Montag 20. Dezember 2004, 17:20
von Reinhard Gonaus
Marlene hat geschrieben:(...)
Und andererseits: Ich glaube nicht, dass man in einem Augenblick echter Gottesnähe in der Lage ist, an Schnüren zu ziehen ...
Warum denn nicht?
Er ist vor dir und hinter dir und über dir und unter dir und neben dir und in dir und mit dir und bei dir, und in der Schnur ist er auch.
Allerdings: So gesehen ist das Ziehen an einer Schnur ein Indiz für genau gar nichts.

Verfasst: Montag 20. Dezember 2004, 22:14
von Urgrund
Nicht umsonst warnt jeder gute Seelenführer vor solchen Zuständen „spiritueller“ Versenkung. Das hat nichts, absolut nichts mit dem Glauben zu tun. Der Glaube ist vernünftig und wird durch Willensentscheidung angenommen. Die Suche nach spiritueller „Erfahrung“ der oben beschriebenen Art hilft nicht, den Glauben zu finden, noch ihn zu stärken. Sie bläht in aller Regel nur die eigene Meise zum Vogel Strauß auf.

Lieber Robert,

mich würde dann mal interessieren was Du zu Theresa von Avilla oder Johannes vom Kreuz sagst?

Ich halte auch nichts davon so etwas außerhalb der Kirche öffentlich zu machen. Man wirft die Perlen dann schnell vor die Säue und das geschieht schneller als man erwartet, selbst innerhalb der Kirche. Schließlich ist Gott ein verborgener Gott und er prahlt nicht mit seiner Allmacht, wenn er seinen Erwählten auch in seinem Testament seinen sichtbaren irdischen Leib vermacht hat. Gott will glaube ich ein verborgener Gott bleiben und öffnet einem jeden Menschen selbst Herz, Augen und Ohren um das seine Menschlichkeit sichtbar wird. Dies kann z.B. ein GeDANKe sein, den man bei der Anbetung des Leibes Jesu erfährt. Wir können es uns nicht selber nehmen, sondern sind dazu berufen das Salz der Erde zu sein. Gott braucht unsere Hände und Füße und darum vereinigt er sich leibhaftig mit uns im vermächtnis seines Leibes und Blutes, doch das Göttliche bleibt verborgen im Herzen. Darum ist das innere Gebet in der Verborgenheit DIE Möglichkeit mit Gott zu kommunizieren. Gottesbeziehung kann man sich glaube ich nicht anlesen, sondern man muß sie erfahren. Bewußt zu beten läßt den Glauben zur Gotteserfahrung hin wachsen. Eben nicht plappern wie die Heiden, sondern innere Einkehr mit bewußten Bitten und Hinhören, wie es z.B. auch vorzüglich in unserer Lithiurgie geschehen kann. Gott zu achten bedeutet eben auch dass man weiß worum man bittet. Dabei ist die Heilige Schrift hilfreich, wenn man sie kennt. Sie wird aber erst in unserem Herzen zum Wort Gottes, mit dem er uns ansprechen kann. Doch oft sind es auch nur Gefühle, wie erfahrene Liebe, die uns Gott spüren lassen und dabei ist die Stille auch eine Antwort in der uns Gott die Entscheidung mit Gottgelassenheit überträgt.

Ich muß auch gestehen, ich erfahre den Glauben als Geschenk, dass ich angenommen habe. Es war weniger eine Willensentscheidung, sondern die Überaschung meines Lebens, die mich jetzt freut. Dies deutlich zu machen ist doch glaube ich Sinn der Kindstaufe? Auch in der Frage der Konfession hat er mir die Entscheidung abgenommen. Es kommt nur darauf an ob wir uns der Vorsehung zur Verfügung stellen. Ich habe die Erfahrung gemacht das es mir damit besser geht, als wenn es nach meinem Willen geht.

Alles Liebe Volker

Verfasst: Montag 20. Dezember 2004, 22:23
von Geronimo
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Die Wirtschaftswoche hat geschrieben:»Völlig ins Gebet versunken, erlebt die Franziskanerschwester einen Moment tiefster religiöser Verbundenheit. Was sie empfindet, beschreibt sie anschließend als „greifbares Gefühl der Nähe zu Gott und der Verschmelzung mit ihm“. Das Ungewöhnliche an ihrem heutigen Ritual: Hirnforscher halten ihren Bewußtseinszustand direkt im Gehirn per Foto fest. Deshalb kniet die Franziskanerin auf dem Boden eines radiologischen Labors der Universität von Pennsylvania. In dem Augenblick, in dem sie sich Gott am nächsten fühlt, zieht sie an einer dünnen Schnur, um Andrew Newberg, dem Leiter der Studie, der in einem Nebenraum sitzt, ein Zeichen zu geben. …
Läßt Glauben sich reduzieren auf ein einzelnes Gen oder eine Kaskade biochemischer Reaktionen und elektrischer Impulse im Gehirn? Eine Art biochemische Fehlzündung der Nervenzellen?«
Nicht umsonst warnt jeder gute Seelenführer vor solchen Zuständen „spiritueller“ Versenkung. Das hat nichts, absolut nichts mit dem Glauben zu tun. Der Glaube ist vernünftig und wird durch Willensentscheidung angenommen. Die Suche nach spiritueller „Erfahrung“ der oben beschriebenen Art hilft nicht, den Glauben zu finden, noch ihn zu stärken. Sie bläht in aller Regel nur die eigene Meise zum Vogel Strauß auf.

Die Untersuchungen, um die es in obigen Artikeln geht, mögen darum seriös sein oder nicht: Sie haben mit dem Thema des Glaubens nichts zu tun.
Die Nonne in der Tonne ...äh, im Computertomographen. Das allein finde ich zum Brüllen komisch. Ich frage mich, was da versenkt wird - der gesunde Menschenverstand der Nonne wahrscheinlich. Wenn die Story überhaupt stimmt. Wahrscheinlich (wie man die Presse kennt) ist es gar keine Nonne, sondern die Aushilfskellnerin vom Franziskanertreff ...

Geronimo

Verfasst: Montag 20. Dezember 2004, 23:45
von Corvus
Dies deutlich zu machen ist doch glaube ich Sinn der Kindstaufe?
Die meiner Ansicht nach eine illegitime Handlung ist.
Wahrscheinlich (wie man die Presse kennt) ist es gar keine Nonne, sondern die Aushilfskellnerin vom Franziskanertreff ...
Die amerikanische Presse hat immer witzige Stories zu bieten. Ich habe mal ein original-Klatschblatt gelesen, daß ein Freund von mir aus den Staaten mitgebracht habe. Die behaupteten dort, die sterblichen Überreste von Adam und Eva in der irakischen Wüste gefunden zu haben- mit Abbildungen (sah aus wie aus dem Wachsfigurenkabinett :D ) ... Und nun wollen sie weitersuchen- nach der Arche Noah, Jericho, Moses und dem Mantel des Joseph ... :shock: :roll: :mrgreen:

Ach ja, und man hat Adams und Evas Gesichter "rekonstruiert" und siehe da- Eva war eine Schwarze :P

Verfasst: Dienstag 21. Dezember 2004, 00:21
von Anastasis
Corvus hat geschrieben:
Dies deutlich zu machen ist doch glaube ich Sinn der Kindstaufe?
Die meiner Ansicht nach eine illegitime Handlung ist.
Hört, hört. Wir haben bestimmt schon einen Thread zu dem Thema, wo Du das ausführlicher darlegen kannst...
Ach ja, und man hat Adams und Evas Gesichter "rekonstruiert" und siehe da- Eva war eine Schwarze :P
Das deckt sich ja durchaus mit der naturwissenschaftlichen Theorie über die Entstehung der Menschheit in Afrika... :mrgreen:

Verfasst: Dienstag 21. Dezember 2004, 00:30
von Corvus
Hört, hört. Wir haben bestimmt schon einen Thread zu dem Thema, wo Du das ausführlicher darlegen kannst...
Nur her damit- falls euch mein seltsamer Diskussionsstil nicht schon auf den Wecker fällt ;)

Verfasst: Dienstag 21. Dezember 2004, 00:40
von Anastasis
Corvus hat geschrieben:
Hört, hört. Wir haben bestimmt schon einen Thread zu dem Thema, wo Du das ausführlicher darlegen kannst...
Nur her damit- falls euch mein seltsamer Diskussionsstil nicht schon auf den Wecker fällt ;)
Hier zum Beispiel - wenn Du Dich mal eben durch 15 Seiten Diskussion fressen willst... insbesondere so ab Seite 8... :mrgreen:
(Und, wie Du dabei siehst: Diskussionsstile gibt's hier allerhand... ;D )

Verfasst: Dienstag 21. Dezember 2004, 01:55
von Uwe Schmidt
Geronimo hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Die Wirtschaftswoche hat geschrieben:»Völlig ins Gebet versunken, erlebt die Franziskanerschwester einen Moment tiefster religiöser Verbundenheit. Was sie empfindet, beschreibt sie anschließend als „greifbares Gefühl der Nähe zu Gott und der Verschmelzung mit ihm“. Das Ungewöhnliche an ihrem heutigen Ritual: Hirnforscher halten ihren Bewußtseinszustand direkt im Gehirn per Foto fest. Deshalb kniet die Franziskanerin auf dem Boden eines radiologischen Labors der Universität von Pennsylvania. In dem Augenblick, in dem sie sich Gott am nächsten fühlt, zieht sie an einer dünnen Schnur, um Andrew Newberg, dem Leiter der Studie, der in einem Nebenraum sitzt, ein Zeichen zu geben. …
Läßt Glauben sich reduzieren auf ein einzelnes Gen oder eine Kaskade biochemischer Reaktionen und elektrischer Impulse im Gehirn? Eine Art biochemische Fehlzündung der Nervenzellen?«
Nicht umsonst warnt jeder gute Seelenführer vor solchen Zuständen „spiritueller“ Versenkung. Das hat nichts, absolut nichts mit dem Glauben zu tun. Der Glaube ist vernünftig und wird durch Willensentscheidung angenommen. Die Suche nach spiritueller „Erfahrung“ der oben beschriebenen Art hilft nicht, den Glauben zu finden, noch ihn zu stärken. Sie bläht in aller Regel nur die eigene Meise zum Vogel Strauß auf.

Die Untersuchungen, um die es in obigen Artikeln geht, mögen darum seriös sein oder nicht: Sie haben mit dem Thema des Glaubens nichts zu tun.
Die Nonne in der Tonne ...äh, im Computertomographen. Das allein finde ich zum Brüllen komisch. Ich frage mich, was da versenkt wird - der gesunde Menschenverstand der Nonne wahrscheinlich. Wenn die Story überhaupt stimmt. Wahrscheinlich (wie man die Presse kennt) ist es gar keine Nonne, sondern die Aushilfskellnerin vom Franziskanertreff ...

Geronimo


Äääh.....ich glaube schon, dass ein intensives spirituelles Leben nach Jahren die Gehirnstruktur verändert. Wie sollte es auch anders sein, das Gehirn ist ja nichts fertiges - Mathematiker haben die entsprechenden Gehirnsareale so trainiert, dass sie ganz andere Gehirne haben als Nichtmathematiker und bei Musikern soll es ganz ähnlich sein.

Verfasst: Dienstag 21. Dezember 2004, 09:56
von Dr. Dirk
Ich glaube, dass die Begegnung mit Gott den Menschen als Ganzes erfasst. Am Anfang des Glaubensweges ist das Gefühl stärker, später findet das alles mehr im Geiste statt. Ich hab' keine Probleme damit, dass der Zustand im tiefen Gebet sich auch biologisch messbar auswirkt. Aber das ist halt nur die halbe Wahrheit (maximal).

Verfasst: Dienstag 21. Dezember 2004, 10:29
von Raphael
@ Cicero
Cicero hat geschrieben:Ich habe den Verdacht, man wolle nachweisen, Religiosität sei patholisch.
Ich fürchte, hier hat Übervater Freud ganz gewaltig zugeschlagen. ;)

Meintest Du jetzt katholisch oder pathologisch?:P

GsJC
Raphael

Verfasst: Dienstag 21. Dezember 2004, 10:48
von Peter
Pruust. «Patholische Kirche» …

Ich verstehe eigentlich nicht, wo das weltanschauliche Problem liegt. Der Liebe Gott hat Bananen und Quarkbällchen wachsen lassen, und uns Enzyme gegeben, damit wir sie verarbeiten.

Wenn es also «religiös reizbare» Hirnregionen gibt (wobei ich meinen Glauben nicht immer als besonders reizend erlebe, und oft keinen sensorischen Unterschied zwischen dem Beten der Vesper und dem Ausfüllen eines amtlichen Meldeformulars wahrnehme), wofür oder wogegen sollte das sprechen?

Verfasst: Dienstag 21. Dezember 2004, 12:49
von Biggi
Peter hat geschrieben: Der Liebe Gott hat Bananen und Quarkbällchen wachsen lassen, ...
Verabreden wir uns mal zum Pflücken von Quarkbällchen? Hmmmm.... lecker! Hoffentlich fällt dabei keiner von der Leiter!

Verfasst: Dienstag 21. Dezember 2004, 12:56
von Biggi
Cicero hat geschrieben:
Biggi hat geschrieben:
Peter hat geschrieben: Der Liebe Gott hat Bananen und Quarkbällchen wachsen lassen, ...
Verabreden wir uns mal zum Pflücken von Quarkbällchen? Hmmmm.... lecker! Hoffentlich fällt dabei keiner von der Leiter!
Leiter? :shock:
Ihr braucht eine Leiter um Quarkbällchen zu pflücken :?:
Also so hoch sind Quarkbällchensträucher ja nun wirklich nicht :nein:
Aber so klein wie ich bin.... bei dir ist das natürlich was anderes! Du kannst mir ja dann welche abgeben, wenn du ohne Leiter drankommst.

Verfasst: Dienstag 21. Dezember 2004, 14:24
von Anastasis
Peter hat geschrieben:Wenn es also «religiös reizbare» Hirnregionen gibt (wobei ich meinen Glauben nicht immer als besonders reizend erlebe, und oft keinen sensorischen Unterschied zwischen dem Beten der Vesper und dem Ausfüllen eines amtlichen Meldeformulars wahrnehme), wofür oder wogegen sollte das sprechen?

:top:

Verfasst: Dienstag 21. Dezember 2004, 17:32
von anselm
Peter hat geschrieben:.....
Wenn es also «religiös reizbare» Hirnregionen gibt (wobei ich meinen Glauben nicht immer als besonders reizend erlebe, und oft keinen sensorischen Unterschied zwischen dem Beten der Vesper und dem Ausfüllen eines amtlichen Meldeformulars wahrnehme), wofür oder wogegen sollte das sprechen?
Angenommen, dieses Ergebnis hält kritischen Überprüfungen stand, dann wäre es unter dem Gesichtspunkt der Evolutionstheorie ein Hinweis darauf, dass Menschen, die dieses "Gott-Gen" haben, überlebensfähiger sind als andere. Da Religion ubiquitär ist, könnte Religion bzw. das diese verursachende "Gott-Gen" eine Überlebensstrategie sein: ich definiere mir einen Himmel (und ggfs. eine Hölle) und allerlei Zusammenhänge zwischen Himmel und Erde, die mir die Abstrusitäten und Ungereimtheiten des Lebens "glatt bügeln". Eine Art geistiger Selbstschutz, um leben zu können.

Verfasst: Dienstag 21. Dezember 2004, 22:32
von Dr. Dirk
anselm hat geschrieben: Angenommen, dieses Ergebnis hält kritischen Überprüfungen stand, dann wäre es unter dem Gesichtspunkt der Evolutionstheorie ein Hinweis darauf, dass Menschen, die dieses "Gott-Gen" haben, überlebensfähiger sind als andere. Da Religion ubiquitär ist, könnte Religion bzw. das diese verursachende "Gott-Gen" eine Überlebensstrategie sein: ich definiere mir einen Himmel (und ggfs. eine Hölle) und allerlei Zusammenhänge zwischen Himmel und Erde, die mir die Abstrusitäten und Ungereimtheiten des Lebens "glatt bügeln". Eine Art geistiger Selbstschutz, um leben zu können.
Wenn der Glaube ein Selektionskriterium der Evolution ist, dann sind diejenigen, die sich über den Glauben erheben und meinen, sie bräuchten keinen Gott, ziemlich gearscht.

Verfasst: Dienstag 21. Dezember 2004, 22:39
von Peter
anselm hat geschrieben:
Peter hat geschrieben:.....
Wenn es also «religiös reizbare» Hirnregionen gibt (wobei ich meinen Glauben nicht immer als besonders reizend erlebe, und oft keinen sensorischen Unterschied zwischen dem Beten der Vesper und dem Ausfüllen eines amtlichen Meldeformulars wahrnehme), wofür oder wogegen sollte das sprechen?
Angenommen, dieses Ergebnis hält kritischen Überprüfungen stand, dann wäre es unter dem Gesichtspunkt der Evolutionstheorie ein Hinweis darauf, dass Menschen, die dieses "Gott-Gen" haben, überlebensfähiger sind als andere. Da Religion ubiquitär ist, könnte Religion bzw. das diese verursachende "Gott-Gen" eine Überlebensstrategie sein: ich definiere mir einen Himmel (und ggfs. eine Hölle) und allerlei Zusammenhänge zwischen Himmel und Erde, die mir die Abstrusitäten und Ungereimtheiten des Lebens "glatt bügeln". Eine Art geistiger Selbstschutz, um leben zu können.
Ja klar, Anselm. Aber das sagt eigentlich nicht viel über die wirkliche Existenz von Himmel und Hölle aus, oder? Allenfalls wäre es etwas unfair, wenn Leute nur deshalb in den Himmel kämen, weil sie qua Genveranlagung «religiös musikalischer» wären.

Glücklicherweise hat Jesus nie diejenigen seliggepriesen, die erhebende Verschmelzungsgefühle mit dem All-Einen erlebten. Und die Nacht der Niederkunft Mariae, sowie der Morgen der Auferstehung des Herrn war für die Beteiligten Stress, nicht Mastix, äääh, Mystik.