Zusammenleben mit Muslimen im Alltag

Schriftexegese. Theologische & philosophische Disputationen. Die etwas spezielleren Fragen.
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roncalli
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Zusammenleben mit Muslimen im Alltag

Beitrag von roncalli »

Welche Probleme und Chancen ergeben sich beim alltäglichen Zusammenleben zwischen Christen und Muslimen?

Es geht mir hier nicht - zumindest nicht primär - um theologische Fragen, sondern um das alltägliche Nebeneinander, Miteinander oder Gegeneinander.
Ich sammle Anregungen für einen Studientag (für Seelsorger und Pfarrmitarbeiter und -mitarbeiterinnen) zu diesem Thema.

Welche Erfahrungen habt ihr mit Muslimen im Alltag?

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Reinhard Gonaus
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Re: Zusammenleben mit Muslimen im Allatg

Beitrag von Reinhard Gonaus »

roncalli hat geschrieben: Welche Erfahrungen habt ihr mit Muslimen im Alltag?
Eigentlich keine.
Lehrerkollegen haben mir gelegentlich berichtet: Buben in der dritten oder vierten Klasse der Volksschule fehlen gelegentlich ein paar Tage und bringen seltsame Entschuldigungen mit. Da werden sie nämlich beschnitten, wollen das aber nicht publik machen. Gilt aber nicht für alle.
Bei uns in Österreich müssen sie den islamischen Religionsunterricht besuchen, und da muss man ein bissel dahinter sein, denn die meisten drücken sich gern, weil er auf Grund der Minderheits-Situation meist mit minimalen Strapazen verbunden ist. Ungünstige Zeiten, Sammelklassen an zentralen Orten und so. Ein gewisses Problem können die islamischen Feiertage sein, weil die im Laufe der Zeit durch das ganze bürgerliche Jahr wandern aufgrund des islamischen Mondkalenders, der keinerlei Rücksicht auf das Sonnenjahr nimmt. Das genaue Datum wird zwar von der islamischen Kultusgemeinde alljährlich festgesetzt, weil die aber unter den Moslems nicht allgemein anerkannt ist, kann es zu Divergenzen kommen. (Betrifft im wesentlichen eh nur die Schulen)

Ebenfalls in der Schule: Das Turnen und Schwimmen ist für die Mädchen manchmal ein Problem. (Sagt man. Erlebt hab ich's nie.) Das einzige Problem, das mir wirklich begegnet ist, ist die Verständigung mit den Eltern, speziell mit den häufig zurückgezogen lebenden Müttern. Das ist aber im Prinzip nicht anders als bei ähnlich strukturierten inländischen Familien. Bei den Inländern fragt man halt nach den wirklichen Ursachen, weil die Vermutung mangelnder Integrationsbereitschaft nicht auftaucht.

Ansonsten, aber das trifft wohl deine Frage nicht: Ich hab Kontakt mit Deutsch-Lernen, weil ich gelegentlich gebeten werde, eine Flüchtlingsgruppe zu unterrichten, oder weil sie sich in der örtlichen VHS anmelden, um entweder aus Interesse Deutsch zu lernen, oder um ihrer gesetzlichen Integrationspflicht zu genügen. Dabei mach ich die Beobachtung, dass sie erstaunlich genau über christliche Glaubensinhalte und christliche Fest- und Gottesdienstbräuche Bescheid wissen, wohingegen sie so ihre Schwierigkeiten haben (und machen) mit so alltäglichen Kontakt- und Beziehungsgesten, wie jemand-in-die-Augen-schauen, Händeschütteln u. dgl.

Ah ja. Wieder für die Schule: Kinder müssen zwar den Ramadan nicht halten, viele tun es aber. Da kann dann ihre Leistungskraft etwas leiden. Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang nichts essen und trinken ist schon nicht ganz einfach. Und weil man ohne Nahrung ja nicht sein kann, verkürzt Essen und Trinken dann fallweise die Nacht.
Reinhard
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Wir werden nie herausfinden, warum einer, der schnarcht,
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Peter Panda
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Beitrag von Peter Panda »

Ich habe seit Jahrzehnten Beziehungen zu muslimischen Arbeitskollegen und komme durchweg gut mit denen aus. Man merkt denen oft an, dass sie einen Lebensstil pflegen, der durch Werte geprägt ist, was bei vielen konsumorientierten Nichtmuslimen/"Einheimischen" nicht feststellbar ist. Menschlichkeit ist denen wichtig, Fanatismus konnte ich noch bei keinem feststellen.

Marlene
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Re: Zusammenleben mit Muslimen im Alltag

Beitrag von Marlene »

roncalli hat geschrieben:Welche Erfahrungen habt ihr mit Muslimen im Alltag?
Gemischt und bunt, wie halt die Menschen auch ...

Ich habe mal ein paar Jahre mit einer gläubigen Muslima Hand in Hand gearbeitet, das war etwa so wie das Verhältnis von Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef ... so eine Art „versöhnte Verschiedenheit". Wir mochten uns, und weil wir uns mochten, haben wir unseren Glauben respektiert ... wenn auch nicht verstanden.

Eines der besten Gespräche über die Liebe zu Gott und ihre Auswirkungen im Alltag habe ich vor ein paar Wochen mit einer Muslima geführt ... das Gespräch hat uns so sehr zueinander geführt, dass sie mir eine halbe Stunde Löcher in den Bauch fragte zu unserem Jesus-Verständnis. Das war ein Dialog, wie man ihn sich nur wünschen kann.

Ein unschönes Erlebnis war, als unser muslimischer Fliesenleger meinen Mann offiziell verfluchte und Allah um seinen Tod bei der vorstehenden BypassOP bat - weil mein Mann es gewagt hatte, ihn wegen seiner Schlampereien zu kritisieren. Wäre es ein Christ gewesen, hätte man anders reagieren können. So waren wir einfach nur gelähmt und sprachlos - und haben diese Sprachlosigkeit als entwürdigend empfunden.

Das sind aber alles subjektive Eindrücke.

Objektiv ist, dass es in Mannheim ein interessantes interrreligiöses Projekt gibt. Dazu folgende Publikation: Michael Lipps, Gott in vielen Stimmen. Beten in Mannheim (aus dem Jahr 2001). Ich meine, das Projekt sei im Ökumenischen Bildungszentrum santaclara angesiedelt. - Vielleicht gibt es dort Erfahrungsberichte, die dir von Nutzen sind.

Und was für dich vielleicht auch noch interessant sein könnte - eine Wahrnehmung von islamischer Seite: Der Imam (?) von Mannheim hat einmal einen Vortrag gehalten, in dem es um die Unterschiede der christlichen und der muslimischen Spiritualität ging, die er damit auf den Punkt brachte, dass der Glaube der Muslime von intensivem Gebet geprägt sei, und der christliche Glaube vom Kopf und der Theologie, und dass Christen im Allgemeinen nicht beten würden. - Und er hat sich meine Schilderung des christlichen Gebets interessiert angehört.

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roncalli
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Beitrag von roncalli »

Wer von euch hat schon Muslime zum Essen eingeladen oder war bei Muslimen zu Gast?
Was ist euch aufgefallen? Worauf habt ihr besonders geachtet?

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Renata
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Re: Zusammenleben mit Muslimen im Alltag

Beitrag von Renata »

roncalli hat geschrieben: Welche Erfahrungen habt ihr mit Muslimen im Alltag?
Ich sehe eine Schwierigkeit darin, daß es - wie überall - "solche und solche" gibt. Ich habe jahrelang mit einer praktizierenden Muslima im gleichen Büro gearbeitet - außer uns saß noch eine (leider nicht praktizierende) Jüdin dort: die Gespräche waren interessant und von gegenseitigem Respekt getragen. Auch sind mehrere meiner Nachbarn Moslems, das Verhältnis ist ebenfalls gut.

Gleichzeitig lebe ich seit acht Jahren in einem Stadtteil mit sehr hohem Anteil an muslimischer Bevölkerung und muß hier ganz klar sagen: mir reicht es allmählich. Daß man muslimische Vorstellungen in Bezug auf das (auch optische) Frauenbild nicht teilt, heißt schließlich nicht, daß man irgendwie leicht zu haben oder käuflich wäre. Hier habe ich beobachten können, daß manche Kinder erkennbar darauf hin erzogen werden, daß nicht verschleierte Frauen "Schlampen" sind und man sie bei sich bietender Gelegenheit auch so nennen darf, egal wie konservativ sie nach christlichen Maßstäben angezogen sind.

Hier vermisse ich den gegenseitigen Aspekt von Toleranz: ich gestehe den Moslems zu, nach ihren Glaubensvorstellungen zu leben (so sie sich mit den Menschenrechten vereinbaren lassen), hätte dieses Zugeständnis aber umgekehrt - zumal in meinem eigenen Land - auch gern von ihnen.

Gruß
Renata

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Erich
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Beitrag von Erich »

Wer von euch hat schon Muslime zum Essen eingeladen oder war bei Muslimen zu Gast?
Ich, ich ,ich vor 3 Wochen in Tunesien!!
Was ist euch aufgefallen?
Die essen auch mit Messer und Gabel und das Essen war sehr gut. Hat richtig gut geschmeckt - die Fischsuppe - einfach klasse!
Worauf habt ihr besonders geachtet?
dass ich satt wurde!!
Das Wort ward Fleisch, nicht Kerygma!

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Risen
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Beitrag von Risen »

Meine Freundin ist seit nun mehr 2 Jahren Muslima . Es ist nicht sooo einfach , wie ich es mir wünschen würde . denn zum einen sehe ich wirklich theologische Probleme und zum anderen ist der Alltag doch schwerer . Nicht das kochen . Ich kann durchaus auf Schweinefleisch und Alkohol verzichten , und was Säfte und Joghurts und so was angeht , wird sie sich schon selber versorgen können , aber wenn wir uns mal wieder treffen dann ist es schon so das man schauen muss wo man scih trifft , mit wem man sich trifft etc . Zum Beispiel hat sie die Einladung von einem Sandkastenfreund mal abgelehnt , weil er nun mal ein Mann ist . Oder es ist besser wenn man scih trifft wo nur wenig oder am besten kein Alkohol ausgeschenkt wird , etcetcetc
gby , Sarah
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Edith
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Beitrag von Edith »

Mein Arbeitskollege (unser Buchhalter) ist Muslim, aus Afrika.
Ich könnte aber keinerlei "besondere Vorkommnisse" berichten....

:ratlos:

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Erich
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Beitrag von Erich »

Wer von euch hat schon Muslime zum Essen eingeladen oder war bei Muslimen zu Gast?
Ich kann auch mit einem älteren Juden dienen, mit dem ich oft zusammen gegessen habe. Er aß sehr gerne Schweineschinken :D :shock: :shock:
Das Wort ward Fleisch, nicht Kerygma!

Lucy
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Beitrag von Lucy »

Renate hat geschrieben
Gleichzeitig lebe ich seit acht Jahren in einem Stadtteil mit sehr hohem Anteil an muslimischer Bevölkerung und muß hier ganz klar sagen: mir reicht es allmählich. Daß man muslimische Vorstellungen in Bezug auf das (auch optische) Frauenbild nicht teilt, heißt schließlich nicht, daß man irgendwie leicht zu haben oder käuflich wäre. Hier habe ich beobachten können, daß manche Kinder erkennbar darauf hin erzogen werden, daß nicht verschleierte Frauen "Schlampen" sind und man sie bei sich bietender Gelegenheit auch so nennen darf, egal wie konservativ sie nach christlichen Maßstäben angezogen sind.
Leider, leider deckt sich das in etwa auch mit meine Erfahrungen. Außerdem nervt es mich, dauernd von muslimischen Männern angerempelt und beschimpft zu werden, wenn ich ihnen auf der Straße nicht schnell genug aus dem Weg springe. Da fühle ich mich manchmal schon wie ein Mensch zweiter Klasse behandelt.

Aber vielleicht machen andere hoffentlich auch positivere Erfahrungen.

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roncalli
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Beitrag von roncalli »

Wir müssen hier nichts schönfärben, es geht mir ja genau um das Miteinander oder Nebeneinander im Alltag.
Dass Frauen, die sich nicht verschleiern, von Muslimen (fast) verachtet werden, habe ich schon öfter gehört. Was Muslime von Miniröcken und kurzärmeligen Kleidern halten, könnt ihr euch denken.

(Ich persönlich habe nur wenige muslimische Freunde, darunter einen Islam-Religionslehrer und eine palästinensische Familie. Alle "westlich" eingestellt, sicher nicht islamistisch, aber sie halten unsere Gesellschaft für schamlos.)

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Reinhard Gonaus
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Beitrag von Reinhard Gonaus »

roncalli hat geschrieben:Wir müssen hier nichts schönfärben, es geht mir ja genau um das Miteinander oder Nebeneinander im Alltag.
Dass Frauen, die sich nicht verschleiern, von Muslimen (fast) verachtet werden, habe ich schon öfter gehört. Was Muslime von Miniröcken und kurzärmeligen Kleidern halten, könnt ihr euch denken.

(Ich persönlich habe nur wenige muslimische Freunde, darunter einen Islam-Religionslehrer und eine palästinensische Familie. Alle "westlich" eingestellt, sicher nicht islamistisch, aber sie halten unsere Gesellschaft für schamlos.)
Nu ja.
So gaanz unrecht haben sie da ja auch nicht.
Und das andere: Wie wir's machen, ist's richtig, und die andern machen's falsch und haben keine Kultur, das haben wir ja auch drauf, oder? Denk nur mal dran, was wir nicht alles über die Kulturlosigkeit der Amerikaner wissen!

Klarerweise: Einwanderer bringen nicht nur sich selbst mit, sondern auch ihre Gewohnheiten, Abneigungen und Vorurteile. Wenn die dann ohne Vorbereitung auf beiden Seiten, auf unsere stoßen, dann scheppert's halt leicht.

Wir verlangen Integration, Wissen voneinander, Verständnis und Kontakt, überlassen aber das Organisieren von sowas der wohlmeinenden, aber manchmal unbedarften Privatinitiative. In Amerika toleriert man die Ghettobildung und kümmert sich weitgehend nicht umeinander. Auch ein möglicher Weg. Bei uns ist halt physisch nicht so viel Platz für sowas.
Reinhard
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Renata
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Beitrag von Renata »

Und das andere: Wie wir's machen, ist's richtig, und die andern machen's falsch und haben keine Kultur, das haben wir ja auch drauf, oder?
Ich denke, Du vermengest hier zwei verschiedene Dinge: das eine wäre die persönliche Einstellung/das Urteil, das man zu oder von einer Sache hat. Das andere ist der Ort und die Art, wie man sie zum Ausdruck bringt oder eben auch nicht.

Ich würde wenig Sinn darin sehen, nach Amerika zu fahren, mich dort anzusiedeln und meinen Nachbarn gegenüber dann nach ständig außen zu tragen, daß ich sie für völlig kulturlos halte. Der Satz "Wenn Du in Rom bist..." fällt mir dazu wieder einmal ein. Mein Wunsch wäre eigentlich sogar nur, in Rom eine Römerin sein zu dürfen.

Das von Lucy beschriebene Wegrempeln oder sogar Wegschubsen kenne ich übrigens auch). Soweit - körperlich gesehen - muß die Vermittlung dessen, was vom anderen hält, dann doch nicht gehen.

Gruß
Renata :)

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Reinhard Gonaus
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Beitrag von Reinhard Gonaus »

Renata hat geschrieben: Ich denke, Du vermengest hier zwei verschiedene Dinge: das eine wäre die persönliche Einstellung/das Urteil, das man zu oder von einer Sache hat. Das andere ist der Ort und die Art, wie man sie zum Ausdruck bringt oder eben auch nicht.
Schon klar. Es ist halt die Einstellung oder das Urteil kein Beleg für tolerante Gesinnung, warum sollte die Art, sie auszudrücken, besser sein?
Ich würde wenig Sinn darin sehen, nach Amerika zu fahren, mich dort anzusiedeln und meinen Nachbarn gegenüber dann nach ständig außen zu tragen, daß ich sie für völlig kulturlos halte. Der Satz "Wenn Du in Rom bist..." fällt mir dazu wieder einmal ein. Mein Wunsch wäre eigentlich sogar nur, in Rom eine Römerin sein zu dürfen.
In Amerika, hör ich, ist das ganz normal. Da geht man als Weißer eben nicht nach Harlem, und nach Chinatown nur an ausgewählte Plätze.
Dazu ist freilich nötig, dass diese Art "Rom" groß genug ist, dass man einander aus dem Weg gehen kann.
Das von Lucy beschriebene Wegrempeln oder sogar Wegschubsen kenne ich übrigens auch). Soweit - körperlich gesehen - muß die Vermittlung dessen, was vom anderen hält, dann doch nicht gehen.
Freilich nicht. Begegnet mir aber auch immer wieder, aber mehr von Inländern. Manche Leute sind wie die Rhinozerosse. Marschieren einfach sturheil drauf los, und schauen sollen die andern. Haben ja Augen im Kopf! :sauer:
Reinhard
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Risen
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Beitrag von Risen »

Ich denke das es zwar klar ist das jeder seine eigene Kultur mitbringt , aber dennoch klar sein muss , dass man sich in einer anderen Kultur befindet , und sich somit bis zu einem gewissen grad auch anpassen muss .

Niemandf kann verlangen das sich ein gläubiger Muslim aufs Oktoberfest hockt um eine Schweinshaxe zu essen , aber es kann acuh keiner verlangen das man den gebetsruf ebenso laut wie eine Kirchenglocke hören muss .
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Reinhard Gonaus
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Beitrag von Reinhard Gonaus »

Risen hat geschrieben:Ich denke das es zwar klar ist das jeder seine eigene Kultur mitbringt , aber dennoch klar sein muss , dass man sich in einer anderen Kultur befindet , und sich somit bis zu einem gewissen grad auch anpassen muss .[/qu0te]

Jein. Wenn die Öffentlichkeit es zugelassen hat, dass sich ein Ghetto bildet, dann muss sie es auch hinnehmen, dass die Zugewanderten dort unter sich sind und den "Einheimischen" als "Fremden" betrachten.
Niemandf kann verlangen das sich ein gläubiger Muslim aufs Oktoberfest hockt um eine Schweinshaxe zu essen , aber es kann acuh keiner verlangen das man den gebetsruf ebenso laut wie eine Kirchenglocke hören muss .
In einem sich als laizistisch und weltanschaulich neutral verstehenden Staat kann man das verlangen und wird es auch früher oder später durchsetzen. Anlässlich der Tausendjahrfeier der Stadt Krems hat die Stadtgemeinde meiner (erst 25 Jahre alten) Pfarre eine Glocke gestiftet, die einzige, die wir bisher haben. Für deren Verwendung gab's da auf die Minute und auf Dezibel genaue Beschränkungen, die in langwierigen Verhandlungen festgelegt werden mussten. Unser Pfarrgemeinderat hat sogar kurzfristig überlegt, das Geschenk abzulehnen. (Abgesehen davon: Wir mussten auch erst sehen, wie wir zu den nötigen Mitteln für den Bau eines Glockenturms kommen. Den hatten wir beim Bau der Pfarrkirche nämlich eingespart.)
Reinhard
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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Vatikan: Islamischer Terror ist „Gotteslästerung”
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Uwe Schmidt
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Beitrag von Uwe Schmidt »

Lucy hat geschrieben:Renate hat geschrieben
Gleichzeitig lebe ich seit acht Jahren in einem Stadtteil mit sehr hohem Anteil an muslimischer Bevölkerung und muß hier ganz klar sagen: mir reicht es allmählich. Daß man muslimische Vorstellungen in Bezug auf das (auch optische) Frauenbild nicht teilt, heißt schließlich nicht, daß man irgendwie leicht zu haben oder käuflich wäre. Hier habe ich beobachten können, daß manche Kinder erkennbar darauf hin erzogen werden, daß nicht verschleierte Frauen "Schlampen" sind und man sie bei sich bietender Gelegenheit auch so nennen darf, egal wie konservativ sie nach christlichen Maßstäben angezogen sind.
Leider, leider deckt sich das in etwa auch mit meine Erfahrungen. Außerdem nervt es mich, dauernd von muslimischen Männern angerempelt und beschimpft zu werden, wenn ich ihnen auf der Straße nicht schnell genug aus dem Weg springe. Da fühle ich mich manchmal schon wie ein Mensch zweiter Klasse behandelt.

Aber vielleicht machen andere hoffentlich auch positivere Erfahrungen.

Der Systemanalytiker HANS-PETER RADDATZ deutet dieses Dominanzverhalten im islamischen System als Darwinismus: In diesem System herrsche ein ständiger Krieg aller gegen alle (was Paranoia begünstigt, weil man tatsächlich ständig von Feiden umgeben ist), der Stärkste setzt sich durch (nehmen wir mal z.B. Saddâm Hussayn) und fühlt sich durch seinen Erfolg sogar noch von Gott gesegnet (ganz wichtiger Begriff in Judentum und Islam: Segen=BARAKA); dies hindert aber die Unterdrückten natürlich nicht daran, ständig am Stuhl der Macht zu sägen. Frauen und Kinder sind eben physisch schwächer und haben von daher am meisten zu leiden. Leider hat sich noch vieles aus dem harten Leben der Beduinen in der Wüste im Islam halten können.
Gerade gestern habe ich noch kurz im Fernsehen gesehen, wie eine Berliner Politesse oder so ähnlich einen türkischen Jugendlichen aufgefordert hat, doch bitte nicht auf dem Bürgersteig Rad zu fahren. Der ist einfach weitergefahren, hat sich wohl gedacht: "So ein Quatsch! Warum soll man nicht auf dem Bürgersteig Rad fahren?" und dann vor allem: "Von einer Frau lasse ich mir schon gar nichts sagen!".

Petra
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Beitrag von Petra »

Uwe Schmidt hat geschrieben: Der Systemanalytiker HANS-PETER RADDATZ
Schön, dass dir endlich mal wieder Gelegenheit gegeben wurde, den Namen von Herrn Raddatz unterzubringen. Von ihm bist du ja ganz hin und weg, was? Und dass er nicht mehr als Schüler von Schimmel bezeichnet wird, sehr schön!
Gerade gestern habe ich noch kurz im Fernsehen gesehen, wie eine Berliner Politesse oder so ähnlich einen türkischen Jugendlichen aufgefordert hat, doch bitte nicht auf dem Bürgersteig Rad zu fahren. Der ist einfach weitergefahren, hat sich wohl gedacht: "So ein Quatsch! Warum soll man nicht auf dem Bürgersteig Rad fahren?" und dann vor allem: "Von einer Frau lasse ich mir schon gar nichts sagen!".
Hmm, hattest du mal in der letzten Zeit Kontakt zu männlichen Haupt- oder Berufsschullehrern? Oder zu Gedankenlesern?

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Ich könnte so manches Erlebnis mit deutschen Radfahrern berichten.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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roncalli
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Beitrag von roncalli »

Melde mich kurz zurück:

Allen, die hier ernsthafte Beiträgen und Anregungen gepostet haben, ein herzliches Danke! Es waren gute Gedankenanstöße für mich dabei.

Der Studientag ist übrigens gut gelaufen. :) :) :)

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