Christliche Fundis auf dem Vormarsch

Schriftexegese. Theologische & philosophische Disputationen. Die etwas spezielleren Fragen.
Cicero
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Christliche Fundis auf dem Vormarsch

Beitrag von Cicero »

Am 29.9.2004 in der Sendung Polylux:

Christliche Fundis auf dem Vormarsch

Britta Mischer

Bibeltreue Christen kämpfen mit Engelszungen gegen die teuflische Gegenwart. mehr

Beitrag als Video

Quelle: Rundfunk Berlin Brandenburg

Dieser Beitrag korrespondiert mit dem Thread über "Die charismatische Anfrage" in den KG. Da jedoch in dem Bericht über freikirchliche Gemeinschaften gesprochen wird, habe ich den Hinweis hier veröffentlicht.

Interessant finde ich, daß sich die Reporterin "verwundert die Augen reibt", daß diese jungen Christen "wertkonservativ" sind.
Auf jeden Fall stellen sie in ihrer Unmittelbarkeit des Glaubenszuganges eine deutliche Anfrage an die Glaubenspraxis der Kirche.
Bürokratisierte Fömmigkeit contra unvermittelten Zugang?

NB: Auf der Website ist eine herrlich ENTE:
rbb hat geschrieben:...kämpfen gegen Sex in der Ehe...
:D

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Heike
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Beitrag von Heike »

Der Bericht war ja nun eindeutig tendenziös und abwertend. Ich wünsche mir, dass in jeder Kirche und Gemeinde Leute in Entscheidungspositionen kommen, die noch glauben, was sie sagen/lehren und die Gott noch zutrauen, dass er handelt. Nicht berichtet wurde nämlich, dass einige durchaus die Erfahrungen selbst gemacht, über die sie reden. Dass es Auswüchse gibt, ist unbestritten - aber die gibt es in jedem Lager. Es ärgert mich aber, wenn gleich ganze Bewegungen abgewertet werden, nur weil der Glaube noch irgendwelche Auswirkungen auf ihr Leben hat. Wenn's nach den meisten Medien ginge, dürfte der Glaube nur noch Auswirkungen im sozialen Engagement haben.

:motz: :motz: :motz:

Cicero
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Beitrag von Cicero »

Heike hat geschrieben:Wenn's nach den meisten Medien ginge, dürfte der Glaube nur noch Auswirkungen im sozialen Engagement haben.

:motz: :motz: :motz:
sic!
und ja nicht über Gott reden oder (pfui!) mit Gott.

Heike, ich habe den Beitrag auch als tendenziös und diffamierend empfunden, hatte allerdings vom RBB auch nichts anderes erwartet.

Dieser Beitrag hätte genauso auch über die kath. Kirche oder über die Jugendgruppe einer geistlichen Gemeinschaft gemacht werden können, mit den entsprechend verlagerten Schwerpunkten.

Für mich ist dieser Beitrag, darum habe ich ihn reingestellt, ein Beispiel für den medialen (Groß-)Angriff auf den Glauben.

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Naja, ich finde Fundamentalismus egal welcher Art in jedem Fall bedenklich, Glauben leben, zeigen und vertreten hat nichts mit Marktschreiern zu tun die ihre Auffassung zur "wahren" erheben. Die sache mit der Überreligion und dem Übermenschen hatten wir schon und auf sowas läuft es hinaus es geht nicht mehr darum seinen Glauben zu leben sondern es geht darum anderen diese Auffassung und diesen Glauben aufzuzwingen, dabei ist doch die Entscheidung für Gott oder gegen Gott, Sünde oder Heiligkeit eine freiwillige.

LG
Fiore

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Edi
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Beitrag von Edi »

Die Kirchen sind (von Ausnahmen abgesehen) heute weitgehend verbeamtet und ausgetrocknet, vertreten oft sogar noch das Richtige, aber leben es nicht mehr oder nur selten. Dieser Mangel treibt viele suchende Menschen in solche Freikirchengruppen, die aber lehrmäßig oft recht einseitig sind, wie auch das Video zeigt, wo der christliche Polizeibeamte meint er müsse über Berlin geflogen sein und in den Lüften beten. Da wird es nämlich seketenhaft.

Die kath. Charismatiker sind bisher noch mehr in die kirchliche Lehre eingebunden, sodass solche Auswüchse weniger vorkommen. M.E. geht aber deren Entwicklung auch ein Stück hin zu den freikirchlichen Lehren, was man über längere Zeit hin sehen kann.

Grundsätzlich sind solche Bewegungen zu begrüßen, sie sollten aber in ein gutes Fundament eingebunden werden und da fürchte ich, dass die Kirchen das nicht oder zu wenig zu bewerkstelligen vermögen, weil ihnen vielfach selber der echte Glaube fehlt und sie zu sehr mir sich selber beschäftigt sind.

Ich hätte an solche Bewegungen etliche Fragen, nämlich die, welchen Jesus sie eigentlich meinen, den der Schrift oder den ihrer eigenen Lehrer, der eben auch eine Projektion ihrer eigenen unzureichenden Erfahrungen ist, mit der sie auch die Schrift betrachten.
Durchaus ist vieles in diesen Bewegungen richtig und zu begrüßen, aber sie stoßen auch schnell an Grenzen. Manche Begeisterung ist nicht immer echt, sondern seelisch produziert und hält dem Alltag lange nicht stand.

Peter
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Beitrag von Peter »

Naja, ich finde Fundamentalismus egal welcher Art in jedem Fall bedenklich, Glauben leben, zeigen und vertreten hat nichts mit Marktschreiern zu tun die ihre Auffassung zur "wahren" erheben.
Ja, aber bitte, Fiore, wenn ich meine Auffassung nicht mehr für «wahr» hielte, wäre ich doch ein Fall für Persönlichkeitsspaltung.

Merke: Fundamentalisten sind immer die anderen.

Meint Peter, der oft in den Geruch des Fundamentalismus geriet, ohne daß man ihn direkt darauf angesprochen hätte.

Nein; für mich ist Christentum nach einem Wort Guardinis so unzeitgemäß und unmodern, daß ich mich gar nicht mehr über die Weise wundere, wie es von denen, die sich für seine Kritiker halten, aufgefaßt wird. Ich kann mir keine Form christlicher Existenz vorstellen, die nach gängigen Schablonen nicht in den Ruf des Fundamentalismus geriete.

Nicht für einen Fundamentalisten gehalten zu werden wäre für mich ein ernsthaftes Alarmzeichen, ob ich noch Christ bin.

«… wißt ihr nicht, daß Freundschaft mit der Welt Feindschaft mit Gott ist? Wer also ein Freund der Welt sein will, der wird zum Feind Gottes.» (Jak, 4,4)

Ralf

Beitrag von Ralf »

Peter locuta, Ralf approbata. 8)

Peter
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Beitrag von Peter »

Phein! :mrgreen:

Stefan

Beitrag von Stefan »

Peter hat geschrieben:Merke: Fundamentalisten sind immer die anderen.
Das sollte jedem Relativisten schmecken ;)

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Ralf hat geschrieben:Peter locuta, Ralf approbata. 8)
Ihr seid ja süß, Mädels … 8)
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Peter
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Beitrag von Peter »

Shit. Recht hat er ...


[Punkt]

Ralf

Beitrag von Ralf »

Wieso, ich schreibe im Forum immer nur mit Kopfstimme. :mrgreen:

Geronimo

Beitrag von Geronimo »

Peter hat geschrieben:
Naja, ich finde Fundamentalismus egal welcher Art in jedem Fall bedenklich, Glauben leben, zeigen und vertreten hat nichts mit Marktschreiern zu tun die ihre Auffassung zur "wahren" erheben.
Ja, aber bitte, Fiore, wenn ich meine Auffassung nicht mehr für «wahr» hielte, wäre ich doch ein Fall für Persönlichkeitsspaltung.

Merke: Fundamentalisten sind immer die anderen.

Meint Peter, der oft in den Geruch des Fundamentalismus geriet, ohne daß man ihn direkt darauf angesprochen hätte.

Nein; für mich ist Christentum nach einem Wort Guardinis so unzeitgemäß und unmodern, daß ich mich gar nicht mehr über die Weise wundere, wie es von denen, die sich für seine Kritiker halten, aufgefaßt wird. Ich kann mir keine Form christlicher Existenz vorstellen, die nach gängigen Schablonen nicht in den Ruf des Fundamentalismus geriete.

Nicht für einen Fundamentalisten gehalten zu werden wäre für mich ein ernsthaftes Alarmzeichen, ob ich noch Christ bin.

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:top:

Geronimo

Cicero
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Beitrag von Cicero »

Peter hat geschrieben: Nicht für einen Fundamentalisten gehalten zu werden wäre für mich ein ernsthaftes Alarmzeichen, ob ich noch Christ bin.

«… wißt ihr nicht, daß Freundschaft mit der Welt Feindschaft mit Gott ist? Wer also ein Freund der Welt sein will, der wird zum Feind Gottes.» (Jak, 4,4)
Ein beinahe perfektes Schlußwort unter diesem Thread.

Perfekt, weil ich dem insofern zustimme, daß ich mir auch keine christliche Existenz vorstellen kann, die nicht - in der Welt und in der Gemeinde vor Ort, wie sie real existiert - in den Geruch des Fundamentalismus kommen muß.

Aber nur beinahe perfekt, weil sie mir eine Frage unbeantwortet läßt, die mich gewaltig umtreibt:
Wie kann ich in einer Welt leben, mit der ich mich nicht anfreunden darf?
Rückzug in ein Kloster kommt für mich nicht in Frage, das ist nicht meine Berufung. Meine Berufung ist ein Leben genau in dieser Welt.
Eine andere habe ich nicht.

Wie weit geht die Feinschaft zur Welt?

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

@Peter
Ja, aber bitte, Fiore, wenn ich meine Auffassung nicht mehr für «wahr» hielte, wäre ich doch ein Fall für Persönlichkeitsspaltung.
Es geht da nicht nur darum ob du etwas für wahr hälst und es sogar so sein soll ,es geht auch darum das ich mir damit selbst anhefte unfhelbar zu sein und demzufolge anderen abspreche ebenso wahre Dinge zu leben und zu reden und ihnen im Schlimmsten Fall versuche meine Meinung aufzuzwängen.

LG
Fiore

Peter
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Beitrag von Peter »

Aber davon redet wohl keiner.

Das mit der aufgezwungenen Meinung ist solch eine Sache. Einige Leute fühlen sich bereits bedrängt, wenn ich sage: «Ich glaube an Gott. Gott existiert.»

Dann ist der Protest groß, denn wenn ich sage, Gott existiere – und zwar nicht nur als meine eigene Gottesvorstellung, sondern wirklich, absolut und unantastbar –, dann mache ich eine Aussage, die ja auch für sie gilt.

Und das darf nicht sein; das ist ja fundamentalistisch. Ich behaupte: alles was dem Relativismus zuwiderspricht, gilt heutzutage als fundamentalistisch.
Fiore hat geschrieben:… und demzufolge anderen abspreche ebenso wahre Dinge zu leben und zu reden und ihnen im Schlimmsten Fall versuche meine Meinung aufzuzwängen.
Aber auch diese Kritik sehe ich ganz relativ. Doch – genauso wie ich einem Esoteriker absprechen würde, daß alles vereinbar wäre (um die Diskussion an dieser Stelle nicht auf andere Fragen des Glaubens und der Sittenlehre zu bringen). Er muß damit leben, daß ich hier eine entschiedene Meinung vertrete, auch wenn er mich mit Sicherheit als Fundamentalisten bezeichnen würde. Innerweltlich betrachtet, wäre es doch etwas sehr Erfreuliches, wenn es jemandem gelänge, einen schönen Mix aus allen Religionen zu brauen, oder aus dem Christentum eine schöne, reine Lehre zu ziehen, die ihm eine Richtlinie für ethisch verantwortetes Handeln oder eine Schöpfungsspiritualtität gäbe!


Wie oft kommt es vor, daß mir ein Gesprächspartner im realen Leben sagt. Ach, das ist doch «fundamentalistisch»! — Kaum je meint er dann damit etwas, das ich als fundamentalistisch bezeichnen würde; etwa die Buchstabentreue zur Bibel; gewisse millenaristische Vorstellungen, eine feindselige, abkapselnde Haltung der Kirche gegenüber, eine seltsame Hassliebe zu den Naturwissenschaften; sondern meist ist die Ernstnahme ganz klarer Glaubenssätze gemeint; etwa die Auferstehung Jesu und seine Wiederkehr.

In dieser vulgären Anwendung des begriffes wird vor allem von denen, die ihn benutzen – und das sind leider oft sogar Theologen – vermieden, den Begriff allzu genau zu fassen. Offenbar ist nur ein bewußt unscharf gehaltener Begriff eine gute Streubombe gegen alles theologisch Mißliebige.

Peter
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Beitrag von Peter »

Ich gebe mal eine kurze Auflistung dessen, was mir gegenüber in der Kirche bereits als «fundamentalistisch» bezeichnet wurde. Die Liste ist rein assoziativ und hat keine Systematik:

Auferstehungsglaube
Beten des Rosenkranzes
Charismatische Erneuerung
Devotionalien
Eucharistieverständnis der Katholischen kirche
Freude über die Erlösung
Gaben des Heiligen Geistes
Heiligenverehrung
In der Bibel lesen
Jesus als Weg, Wahrheit und Leben
KKK
Lamm Gottes, das hinwegnimmt die Sünden der Welt
Marianischer Glaube


(Kann fortgesetzt werden)

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

@Peter

Nunja meiner Einer denkt man sehr wohl noch das Fundamentalismus etwas dmait zu tun hat eine ander Meinung gelten zu lassen bzw, meine Überzeugung anderen aufzuoktruieren.

Beispiel: Der Glaube der ewigen Wahrheit paart sich mit Bibellesn und daraus entsteht (neben einem Kratonismus) noch eine Forderung dies als gültige Lehre für alle aufzunehmen (auch die die an Darwin und Co. glauben, auch für Hindus, ....) ...... (siehe Amiland) ... ist das Fundamentalismus.

Oder aus dem eignen Sündenverständndnis heraus anderen Dinge zu verbieten (ohne das diese einem gem. Grundkonsens widersprechen würden) ebenso.

LG
Fiore

Peter
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Beitrag von Peter »

Ja sicher.

Ich glaube, daß Jesus «im Fleisch gekommen» ist für Deutsche, Afghanen, Aldi-Verkäuferinnen, Hindus, Muslime, Kommunisten und Konditoren.

Ich glaube, daß keiner von den Genannten ohne Jesus oder an Jesus vorbei gerettet wird – ob sie die Möglichkeit hatten, ihn im Leben zu erkennen oder nicht – besonders bei den Konditoren bin ich nicht so sicher.

Ich glaube, daß die Offenbarung allen Menschen gesagt wird – und ich glaube, daß Jesus der Messias Israels ist. Und wenn Christus in der Hl. Messe «das Kreuzesopfer unblutig wiederholt», dann geschieht das auch, wenn dreißig Meter entfernt jemand wohnt, der damit nix zu tun haben will.

Ist das intolerant? (Ich hoffe doch sehr!)
Bin ich Fundamentalist? (Nicht in der korrekten Bedeutung des Begriffes!)

Peter
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Beitrag von Peter »

Lieber Fiore, ich hoffe, ich bin dir nicht irgendwie auf den Schlips getreten. In der Zwischenzeit ist es mir gelungen, die Anfangsreportage zu sehen. (Funktionierte seltsamerweise unter Mac OS X nicht so gut, obwohl da eigentlich alles funktioniert – siehe LK 1,37.)

Können wir uns vielleicht darauf einigen, daß man die Reportage vielleicht gesondert unter die Lupe nehmen müßte? Kann doch allenfalls ein Teaser (denglisch für: Locksendung) sein und wird m. E. dem Phänomen der Charismatischen Erneuerung nicht gerecht – und andererseits doch wieder. Edi weiß da ja einige zu erzählen.

Ich würde auch gerne einmal auf einige Begriffe zurückgreifen, die in der Sendung benutzt wurden. (Aber erst später; zunächst nur soviel.)

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Ne bist mir nicht. Ich ziehe nur die Grenze zw. Fundamentalismus und Überzeugung, sobald es mit Zwang anderen gegenüber zu tun hat. Und so denke ich mal wird es auch heute so verstanden, sonst wäre ja eine jeder der seine Meinung äusert Fundamentalist *g*. Deswegen habe ich ja auch meinen Beitrag vorhin wieder gelöscht weils eh nur ne Wiederholung gewesen wäre.

LG
Fiore

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Roadstone
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Beitrag von Roadstone »

Interessant fand ich den Schluß des Videos mit der Aussage das dies mit "Christlicher Toleranz" nichts zu tun hat. Damit sind wohl auch aussagen wie das Jesus der Erlöser ist und Gott Homosexuelle Praktiken,Okultismus, uneheliche Lebensgemeinschaften usw. ablehnt im höchsten Maße intolerant wenn ich das recht verstehe :kratz:
Oder hab ich da was falsch verstanden ?

Edith
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Beitrag von Edith »

stellt sich da die Frage, ob Gott radikal, fundamental(istisch) ist?


Wagt Gott es, jemanden vor eine definitive Wahl zu stellen?


Allerhand... nicht?

Peter
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Beitrag von Peter »

Roadstone hat geschrieben:Interessant fand ich den Schluß des Videos mit der Aussage das dies mit "Christlicher Toleranz" nichts zu tun hat. Damit sind wohl auch aussagen wie das Jesus der Erlöser ist und Gott Homosexuelle Praktiken,Okultismus, uneheliche Lebensgemeinschaften usw. ablehnt im höchsten Maße intolerant wenn ich das recht verstehe :kratz:
Oder hab ich da was falsch verstanden ?
Es ist im wesentlichen eine Frage der Deutungshoheit. Wer die besitzt, besitzt die moralische Integrität, alles und jedes bewerten und katalogisieren zu dürfen.

In unserem Land sind das die Guten, die Toleranten., die Verständnisvollen, die Integrierer. Wer nicht gut ist (wie zum Beispiel Erich, der Sünder), hat da schlechte Karten.

(Wie war das noch mit dem geistlichen Menschen bei Paulus?)

Edith
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Beitrag von Edith »

Erich, der Sünder?

Was ist mit Edith, der Heiligen?
Die darf ja auch nichts sagen. :D

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roncalli
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Beitrag von roncalli »

Edith hat geschrieben:Wagt Gott es, jemanden vor eine definitive Wahl zu stellen?
Vielleicht ist "fundamentalistisch" jemand, der sich diese Aufgabe Gottes anmaßt, d. h. 100%-ig zu wissen glaubt, was anderen gut tut etc.

Christus ist die Wahrheit nicht als todsicherer Standpunkt, sondern als Weg und Leben!

Edith
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Beitrag von Edith »

roncalli hat geschrieben:
Edith hat geschrieben:Wagt Gott es, jemanden vor eine definitive Wahl zu stellen?
Vielleicht ist "fundamentalistisch" jemand, der sich diese Aufgabe Gottes anmaßt, d. h. 100%-ig zu wissen glaubt, was anderen gut tut etc.
das ist eine weise Überlegung Roncalli..... mit der geh ich mal zu Rate...
danke für den Hinweis.....
Zuletzt geändert von Edith am Donnerstag 7. Oktober 2004, 22:41, insgesamt 1-mal geändert.

Ralf

Beitrag von Ralf »

roncalli hat geschrieben:Christus ist die Wahrheit nicht als todsicherer Standpunkt, sondern als Weg und Leben!
*sichmerk*

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Erich
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Beitrag von Erich »

Christus ist die Wahrheit nicht als todsicherer Standpunkt, sondern als Weg und Leben!
"Christus ist die zweite Person des dreieinigen Gottes" - ist das wahr? totsicher wahr? Oder nur ein bißchen wahr oder wie oder was?

"Christus ist der Weg, die Wahrheit und das Leben" - ist das wahr? totsicher wahr? Oder nur ein bißchen wahr oder wie oder was?
Das Wort ward Fleisch, nicht Kerygma!

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roncalli
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Beitrag von roncalli »

Erich hat geschrieben: "Christus ist die zweite Person des dreieinigen Gottes" - ist das wahr? totsicher wahr? Oder nur ein bißchen wahr oder wie oder was?
Dies Formel enthält eine ganz wichtige Wahrhheit, aber man kann dieselbe Wahrheit auch anders ausdrücken (die Bibel kennt z. B. diese Formel nicht, obwohl sie Christus Gott nennt). Die Einsicht in das Geheimnis Christi kann wachsen und sich vertiefen. Im Lauf der Geschichte hat die Kirche tatsächlich immer wieder versucht, auf Konzilien das Geheimnis Christi besser zu erfassen und dann dafür auch möglichst verständliche Formeln gesucht. Dogmen sind Meilensteine auf diesem Weg, hinter die man nicht zurückdarf. Aber der Weg nach vorne geht weiter. Ratzinger würde von der "lebendigen Tradition" sprechen.
Der Katechismus d. kath. Kirche (170) hat geschrieben:"Wir glauben nicht an Formeln, sondern an die Wirklichkeit, die diese ausdrücken... Doch wir nähern uns dieser Wirklichkeit mit Hilfe der Glaubensformeln."
So sehe ich das auch.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Apophatische und kataphatische Theologie gehören zusammen.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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