Theologie des Leibes

Schriftexegese. Theologische & philosophische Disputationen. Die etwas spezielleren Fragen.

Was sagt dir der Begriff "Theologie des Leibes"?

Habe ich noch nie gehört.
14
54%
Habe ich schon mal gehört, weiß aber nicht, was sich dahinter verbirgt.
7
27%
Ich kenne die Inhalte ein wenig.
5
19%
Ich halte Kurse in der Theology of the Body (auch: kenne mich sehr gut aus)
0
Keine Stimmen
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 26

Benedikt

Theologie des Leibes

Beitrag von Benedikt »

Nur eine nicht sehr repräsentative Umfrage in diesem Forum. Wer hat von der Theologie des Leibes (Theology of the Body) schon mal was gehört?

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Den Begriff höre ich als solchen zum ersten Mal. Traue mir aber zu, Kurse zu halten.

(Was für Stundensätze kann ich nehmen?)
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
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roncalli
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Beitrag von roncalli »

Habe mich in meinen Studentenjahren mehr mit der damals modernen Theologie des Leibes beschäftigt und dazu u.a. auch das (damals schon alte) Buch "Vom Sinn des Leibes" von Wilhelm Stählin (Bischof d. evang.-luth. Kirche in Oldenburg) gelesen. Aber ich weiß nicht mehr, was ich da gelesen habe. Der Buchtitel hat mich fasziniert und blieb bei mir hängen. Ob es das Buch noch irgendwo gibt?

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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Klar gibt es das noch. Antiquarisch für 8,- bei zvab.com! (3. Auflage 1952)
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Wer wäre denn an einem Kurs interessiert?
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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Wer wäre denn an einem Kurs interessiert?
;-)
Noch nie was von Leibtheologie gehört und schon einen Kurs geben, unser Robert, der kann das. Dann darf ich euch auch einen Kurs über fernöstliche Sexualpraktiken geben.
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)

Edith
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Beitrag von Edith »

ich habe keine Ahnung was das sein soll (bestimmt wieder was, das sich für eine total neue Erkenntnis hält...) aber ich weiß immer schon, daß man ganz Christ ist, oder gar nicht.
Also auch mit dem Leib.

Wir Bayern nennen das "Leib und Seele". :)

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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Edith hat geschrieben:bestimmt wieder was, das sich für eine total neue Erkenntnis hält...
Naja, Stählin ist immerhin vor dem Konzil erschienen.

N.B. In der kath. Kirche gibt es bekanntlich zwei Zeitrechnungen:
"vor Christus" - "nach Christus"
und
"vor dem Konzil" - "nach dem Konzil"
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)

Anastasis

Beitrag von Anastasis »

Edith hat geschrieben:Wir Bayern nennen das "Leib und Seele". :)
Ah, das ist das, was mit Essen und Trinken z'ammgehalten wird, oder? :mrgreen:

Edith
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Beitrag von Edith »

Anastasis hat geschrieben:
Edith hat geschrieben:Wir Bayern nennen das "Leib und Seele". :)
Ah, das ist das, was mit Essen und Trinken z'ammgehalten wird, oder? :mrgreen:
ja auch damit .... 8) :D

der Codex Edithensis nennt das auch "ganzheitlich katholisch sein"....

Edith
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Beitrag von Edith »

Dann darf ich euch auch einen Kurs über fernöstliche Sexualpraktiken geben.
Du.. nö... nicht unbedingt.
Ich lass mich dann doch lieber überraschen.... :roll:

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Simon
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Theologie des Leibes

Beitrag von Simon »

Hallo roncalli, versuche es bitte unter


http://www.zvab.com/SESSz535291611094 ... ndex.html

Ich habe es, nachdem ich davon hier gelesen habe, beim Theologischen Antiquariat Hartmut Spenner, Stratmanns Weg 10, D - 45731 Waltrop Deutschland bestellt.

Solltest Du nicht fündig werden, könntest Du mir ja ein E-Mail senden.
Wenn ich es gelesen habe (noch ist es nicht einmal angekommen) könnte ich es ja borgen.

Freundliche Grüße
Simon
Wer glaubt, ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich. Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht.
Zitat von Albert Schweitzer

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roncalli
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Beitrag von roncalli »

Vielen Dank, Simon! :)
Werde dein Angebot bei Bedarf gerne annehmen. Vermutlich hat aber meine Schwester noch ein Exemplar.

Marlene
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Beitrag von Marlene »

Und was ist nun die Theologie des Leibes? :kratz:

Unter Theologie des Christentums, des Islam und der Naturreligionen kann man sich ja was vorstellen, aber ist "Theologie des Leibes" nicht schon sprachlich etwas verunglückt?

Edith
Beiträge: 2544
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Beitrag von Edith »

Gott mit allem suchen... auch mit dem Leib.... bzw gerade mit ihm. Denn ohne Leib bin ich als Mensch ja nicht denkbar.... oder habe ich jetzt in Theologie doch nicht aufgepasst...?

Was wäre also eine Theologie ohne Leib?
Eine klingende Schelle.

Codex Edithensis, Sonderband "Ganzheitlich katholisch"

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Jakobgutbewohner
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Re: Theologie des Leibes

Beitrag von Jakobgutbewohner »

Jakobgutbewohner hat geschrieben:
Dienstag 2. März 2021, 11:55
Bruder Donald hat geschrieben:
Dienstag 2. März 2021, 11:45
Kannst du dich bitte deutlicher ausdrücken? So, wie ich dich verstehe, reduzierst du Sexualität eben nur auf Fortpflanzung, dem ich ja widersprochen habe.
Mich hatte intereressiert, inwiefern in diesem mir bisher nicht bekannten Text "nicht auf Fortpflanzung reduziert" wird. Ein Beharren auf einer Situation in der eine Schwangerschaft möglich erscheint, ist für mich übrigens etwas anderes als "Sexualität auf Fortpflanzung reduzieren". Fortpflanzung als bewußtes Ziel könnte soetwas bezeichnen.
"Selig sind ... die durch die Tore eingehen in die Stadt. Draußen aber sind die Hunde und die "Pharmazeuten" und die Buhler und die Mörder und die Götzendiener und jeder, der die Lüge liebt und tut." Off 22,14+15

Bruder Donald

Re: Theologie des Leibes

Beitrag von Bruder Donald »

Eintrag Kathpedia: Theologie des Leibes

Artikel fürs einfache Volk: Der Körper als Geschenk: Die "Theologie des Leibes"

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Jakobgutbewohner
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Re: Theologie des Leibes

Beitrag von Jakobgutbewohner »

Bruder Donald hat geschrieben:
Dienstag 2. März 2021, 16:31
Eintrag Kathpedia: Theologie des Leibes
Hatte ich bereits konsultiert und mich darauf kaum wissender gefühlt.
Jahrhundertelang steht beim Blick des katholischen Lehramts auf die Sexualität die Zeugung von Nachkommen im Mittelpunkt. Dass dafür zwei Menschen Sex haben, wird zum Teil sogar eher als ein notwendiges Übel gesehen, als dass dies einen eigenen Wert darstellen würde. Für Augustinus ist jede Form von Begehren die Wurzel der Erbsünde. Erst Pius XI. spricht dann in Bezug auf die Sexualität vom "Gattenwohl", unterstreicht also, dass es beim Sex nicht ausschließlich um Fortpflanzung geht. Das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) betont, dass der Sexualität die Qualität zukommt, eine Ehe zu vertiefen und zu stabilisieren. Drei Jahre später folgt die Enzyklika "Humanae vitae" (1968) von Paul VI. Von diesem lehramtlichen Dokument ist aber bei den meisten nur hängen geblieben, dass die Kirche die Pille verbietet. Einige Bischofskonferenzen – darunter die deutsche – versuchen daraufhin, die Papstworte zu relativieren.
Inwieweit dieser Abriß zutrifft werden andere besser zu beurteilen in der Lage sein. Mich wundert er ehrlich gesagt etwas, denn laut Paulus, soweit ich ihn verstanden habe, gibt es Christen, die sexuell "brennen". Diese bekamen es nicht hin, "sich zu enthalten", es kam zu Hurerei. Diese sollen also besser heiraten und sich einander dann "nicht entziehen". So zu heiraten sei nicht schlecht. Diese Ehe wäre dann eine Art Notlösung für diesen sexuell brennenden Personenkreis. Ich verstehe es so, daß die Offenheit für daraus entstehende Kinder Teil des "ist nicht schlecht" ist.
Wenn sich Mann und Frau also gegenseitig schenken, vollenden sie gemeinsam ihre Gottesebenbildlichkeit. "'Gott ist Liebe' und lebt in sich selbst ein Geheimnis personaler Liebesgemeinschaft", schreibt Johannes Paul. "Die Liebe ist demnach die grundlegende und naturgemäße Berufung jedes Menschen."
Gott sei Eros?
"Selig sind ... die durch die Tore eingehen in die Stadt. Draußen aber sind die Hunde und die "Pharmazeuten" und die Buhler und die Mörder und die Götzendiener und jeder, der die Lüge liebt und tut." Off 22,14+15

philipp

Re: Theologie des Leibes

Beitrag von philipp »

Jakobgutbewohner hat geschrieben:
Dienstag 2. März 2021, 18:55
Wenn sich Mann und Frau also gegenseitig schenken, vollenden sie gemeinsam ihre Gottesebenbildlichkeit. "'Gott ist Liebe' und lebt in sich selbst ein Geheimnis personaler Liebesgemeinschaft", schreibt Johannes Paul. "Die Liebe ist demnach die grundlegende und naturgemäße Berufung jedes Menschen."
Gott sei Eros?
Hier wurde verfälschend aus einem apostolischen Schreiben von JPII zitiert. Das Zitat aus "Familiaris Consortio" lautet:
Familiaris Consortio/22. November 1981 hat geschrieben:"Gott ist Liebe" (1 Joh 4,8) und lebt in sich selbst ein Geheimnis personaler Liebesgemeinschaft. Indem er den Menschen nach seinem Bild erschafft und ständig im Dasein erhält, prägt Gott der Menschennatur des Mannes und der Frau die Berufung und daher auch die Fähigkeit und die Verantwortung zu Liebe und Gemeinschaft ein (Vgl. Gaudium et Spes, 12). Die Liebe ist demnach die grundlegende und naturgemäße Berufung jedes Menschen

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Jakobgutbewohner
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Re: Theologie des Leibes

Beitrag von Jakobgutbewohner »

Gut, es wird also auf "Gott ist Agape" zurückgeführt. Eine andauernde Beziehung, Freundschaft wäre aber Philia? Oder ginge es da um ein Schenken, das keine Gegenleistung erwartet (die nicht in ein Geben und Nehmen eingebunden ist) wie ich es in ihrer Motivationsnatur bei Agape eher sehen würde? Dann würde in einer solchen Ehe nicht aus Mögen des anderen gehandelt, sondern zuerst aus der Bindung an das "Sakrament"?
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