Also, ich hoffe, dass das eine der einfacheren Augaben istPeter hat geschrieben:...
Was, um ganz hart bei der Ausgangsfrage zu bleiben, könnte eine Gesellschaft bewegen, sich zum Beispiel nicht ihrer Alten zu entledigen, sobald, rein innerweltlich betrachtet, der Tod für sie ein sanfterer Zustand wäre, zumal wenn es die Rentenkassen enorm entlasten, ja, vor dem Kollaps bewahren würde?
Jeder Mensch wird einmal alt, krank, "gesellschaftlich unnütz". Das weiss auch so ziemlich jeder, der aus dem Krabbelalter heraus ist. Zumindest die Leute, die Gesetze machen, so zwischen Mitte 30 und Mitte 60, wissen das.
Ein Gesetz, das sich für die Entledigung aller alten Menschen aussprechen würde, würde sich ausnahmslos gegen jeden richten. Warum sollte z.B. ich einem solchen Gesetz heute zustimmen, wenn ich weiss, dass ich in ein paar Jahren oder Jahrzehnten selbst davon betroffen bin? Das könnte ich nur dann, wenn ich mir entweder aus meiner Zukunft nichts mache oder wenn ich sowieso keine Zukunft mehr habe. Das dürfte aber nur auf relativ wenige Menschen zutreffen. Schließlich und endlich ist der so genannte Selbsterhaltungstriebe vermutlich der stärkste überhaupt (oder einer der stärksten).
Meine Folgerung: ein einigermaßen vernünftig denkender Mensch, der Interesse daran hat, eine einigermaßen selbstbestimmte Zukunft zu haben, wird einem solchen Vorhaben niemals zustimmen. Ich denke, das dürfte die Mehrheit aller Menschen zu so ziemlich allen Zeiten sein.
Ich hoffe, dass dich das überzeugt.
Es soll allerdings Gesellschaften gegeben haben, bei denen das Aussetzen der Alten aus genau dem von dir angegebenen Grund tatsächlich praktiziert und die Menschen sich damit arrangiert haben (weil sonst das Überleben der Gruppe nicht möglich gewesen wäre - Unterordnung unter die Selbsterhaltung der Gruppe).
Aber warum soll es nicht möglich sein, dass das Teil bestimmter Religionen war (oder sein wird)?
Zu guter Letzt: diese beiden Einwände betreffen (oder betrafen) jedenfalls nur sehr seltene Ausnahmen.