Ist der Papst ein Synkretist?

Schriftexegese. Theologische & philosophische Disputationen. Die etwas spezielleren Fragen.
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FranzSales
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Ist der Papst ein Synkretist?

Beitrag von FranzSales »

Das frage ich mich bei folgendem Ausschnitt einer Rede des Papstes, den ich auf der Homepage von "Missio" gefunden habe.

„Missionarisch leben – Begegnung wagen“. In diesem Leitwort zum Monat der Weltmission steckt für uns christliche Gemeinden und Gemeinschaften eine Aufforderung und eine Herausforderung. Wir sollen genau hinschauen, auch über den eigenen Kirchturm hinaus. Dann sehen wir, dass an den Orten, an denen wir leben, zahlreiche Mitbürgerinnen und Mitbürger muslimischen Glaubens leben, Frauen und Männer, die die Begegnung mit Gott suchen und die ihr Leben nach den Maßstäben des Koran ausrichten. Missionarisch leben heißt für uns als Christen, Zeugnis zu geben von dem, was uns wichtig und heilig ist. Begegnung wagen heißt, über den eigenen Schatten zu springen, auf unsere Nachbarinnen und Nachbarn zuzugehen, sie kennen zu lernen und sich in gemeinsamen Anliegen zu treffen. „Dass Christen voll Hoffnung Gespräch und Zusammenarbeit mit den anderen Religionen suchen, ist Gabe des Heiligen Geistes, der ihnen aufträgt, ihren Horizont zu erweitern, über ihre persönlichen Bedürfnisse und die ihrer Gemeinschaften hinauszublicken, die Einheit der ganzen Menschheitsfamilie ins Auge zu fassen und sich auf die geschwisterliche Wanderung zu machen, auf der die Religionen sich gegenseitig begleiten zum transzendenten Ziel.“

(Den Geist von Assisi in dieser Welt lebendig halten.
Interreligiöse Begegnung auf dem Petersplatz.
Ansprache von Johannes Paul II. am 28. Oktober 1999)

Bei "Missio" frage ich mich überhaupt, was das eigenlich mit christlicher Mission zu tun hat.
Oder missionieren die Katholiken, indem sie mit Muslimen beten und so gemeinsame spirituelle Wege zum gemeinsamen transzendenten Ziel suchen?
:cry:
"Herr Jesus Christus, wir beten Dich an und benedeien Dich. In Deinem Heiligen Kreuz hast Du die Welt erlöst."

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cathol01
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Re: Ist der Papst ein Synkretist?

Beitrag von cathol01 »

FranzSales hat geschrieben:Bei "Missio" frage ich mich überhaupt, was das eigenlich mit christlicher Mission zu tun hat.
http://www.missio-aachen.de/missio/wiru ... ben-ziele/
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)

Micha

Beitrag von Micha »

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

»Missio« (als angebliches Zitat von Papst Johannes Paul II. hat geschrieben:»Daß Christen voll Hoffnung Gespräch und Zusammenarbeit mit den anderen Religionen suchen, ist Gabe des Heiligen Geistes, der ihnen aufträgt, ihren Horizont zu erweitern, über ihre persönlichen Bedürfnisse und die ihrer Gemeinschaften hinauszublicken, die Einheit der ganzen Menschheitsfamilie ins Auge zu fassen und sich auf die geschwisterliche Wanderung zu machen, auf der die Religionen sich gegenseitig begleiten zum transzendenten Ziel«
Meine erste Reaktion: Wer immer das gesagt hat – es ist eine diabolische Irrlehre.

Die zweite Reaktion: Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, daß ich die Assisitreffen des derzeitigen römischen Bischofs (und einige weniger aufsehenerregende, kleinere Symbolhandlungen ähnlicher Art) für sehr schwerwiegende Verfehlungen halte, weil ihre Symbolik, gewollt oder nicht, auf die Unwahrheit gerichtet ist und die Herde verwirrt. Eine solch ausdrückliche Äußerung aber, wie sie das Zitat von Missio darstellt, vermag ich selbst mit dem Problematischen im Denken des Heiligen Vaters schlechterdings nicht unter einen Hut zu bringen.

Also gilt es, das Zitat zu überprüfen. Hier die ganze einschlägige Passage aus jener Ansprache im Original von der vatikanischen Internetseite:

Johannes Paul II. hat geschrieben:»4. Inoltre, la forza della testimonianza sta nel fatto che essa è condivisa. È un segno di speranza che in molte parti del mondo siano state create delle associazioni interreligiose al fine di promuovere la riflessione e l'azione comune. In alcuni luoghi i capi religiosi hanno agito da mediatori tra le parti in guerra. Altrove si fa fronte comune per proteggere i nascituri, per sostenere i diritti delle donne e dei bambini, per difendere gli innocenti. Sono convinto che l'accresciuto interesse per il dialogo tra le religioni sia uno dei segni di speranza presenti nell'ultima parte di questo secolo (cfr Tertio Millennio adveniente, n. 46). Occorre tuttavia andare oltre. Una maggiore stima reciproca e una crescente fiducia devono portare a un'azione comune sempre più efficace e coordinata a nome della famiglia umana.

La nostra speranza non nasce solo dalle capacità del cuore e della mente umana, ma possiede una dimensione divina che è bene riconoscere. Quelli tra noi che sono cristiani credono che tale speranza sia un dono dello Spirito Santo, che ci chiama ad allargare i nostri orizzonti, a guardare oltre i bisogni nostri e delle nostre comunità particolari, all'unità dell'intera famiglia umana.

L'insegnamento e l'esempio di Gesù Cristo hanno donato ai cristiani un chiaro senso della fratellanza universale di tutti i popoli. La consapevolezza che lo Spirito di Dio opera dove vuole (cfr Gv 3, 8) ci impedisce di esprimere giudizi affrettati e pericolosi, poiché suscita l'apprezzamento di ciò che è nascosto nel cuore altrui. Ciò apre la via alla riconciliazione, all'armonia e alla pace. Da questa consapevolezza spirituale scaturiscono compassione e generosità, umiltà e modestia, coraggio e perseveranza. Sono queste le qualità di cui l'umanità ha più che mai bisogno entrando nel nuovo millennio.«
Johannes Paul II. hat geschrieben:»4. Ferner liegt die Kraft des Zeugnisses in der Tatsache, daß es gemeinsam geteilt wird. Es ist ein Zeichen der Hoffnung, daß sich in vielen Teilen der Welt interreligiöse Vereinigungen gebildet haben, um gemeinsames Überlegen und Handeln zu fördern. Mancherorts sind auch religiöse Führer vermittelnd zwischen Kriegsparteien eingeschritten. Anderswo ist man gemeinsam für den Schutz des ungeborenen Lebens eingetreten, hat die Rechte der Frauen und Kinder unterstützt und Unschuldige verteidigt. Ich bin überzeugt, daß das gewachsene Interesse am interreligiösen Dialog eines der Hoffnungszeichen in diesem ausgehenden Jahrhundert ist (vgl. TMA, 45). Doch ist es notwendig, noch weiter zu gehen. Größere gegenseitige Achtung und wachsendes Vertrauen müssen zu noch wirksamerem und koordinierterem Handeln zugunsten der Menschheitsfamilie führen.

Unsere Hoffnung entspringt nicht nur den Fähigkeiten des menschlichen Herzens und Geistes, sondern sie hat eine göttliche Dimension, und es ist gut, dies anzuerkennen. Die Christen unter uns glauben, daß diese Hoffnung eine Gabe des Heiligen Geistes ist, der uns aufträgt, unseren Horizont zu erweitern, über unsere persönlichen Bedürfnisse und die Bedürfnisse unserer jeweiligen Gemeinschaften hinauszublicken und die Einheit der ganzen Menschheitsfamilie ins Auge zu fassen.

Die Lehre und das Beispiel Jesu Christi haben den Christen einen klaren Sinn für die universale Brüderlichkeit unter allen Menschen gegeben. Das Bewußtsein, daß der Geist Gottes weht, wo er will (vgl. Joh 3,8), hält uns davon ab, übereilte und gefährliche Urteile zu treffen, weil es eine Wertschätzung für das weckt, was in den Herzen der anderen verborgen liegt. Das eröffnet uns den Weg zu Versöhnung, Harmonie und Frieden. Aus diesem spirituellen Bewußtsein entspringen Mitleid und Großzügigkeit, Demut und Maßhaltung, Mut und Beharrlichkeit. Das sind Eigenschaften, deren die Menschheit mehr denn je zu Beginn des neuen Jahrtausends bedarf.«
Der Vergleich zeigt: Der Anfang des Zitats ist tendenziös verfälscht, der letzte Satz frei erfunden. Das weitere Gespräch sollte auf dem aufbauen, was der Papst tatsächlich gesagt hat. Das ist meines Erachtens immer noch problematisch genug. Aber doch keine Rede davon, daß »die Religionen sich gegenseitig begleiten zum transzendenten Ziel« – eine groteske Verkehrung des Evangeliums im übrigen.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Ich bin vor den Kopf geschlagen und muß mich korrigieren. Man sollte immer bis zu Ende lesen. Denn der vermeintlich erfundene letzte Satz kommt in der Papst-Ansprache einige Absätze weiter doch noch (nicht wörtlich, aber nahezu sinngemäß, das Zitat spitzt lediglich noch ein bißchen zu):
Johannes Paul II. hat geschrieben:»5. Wie könnten wir Menschen aus vielen Ländern, die wir uns heute hier versammelt haben und viele Religionen der Welt vertreten, es versäumen, das Treffen von Assisi am Weltgebetstag für den Frieden vor dreizehn Jahren in Erinnerung zu rufen? Seitdem wurde der »Geist von Assisi« durch verschiedene Initiativen in den verschiedensten Teilen der Erde lebendig gehalten. Gestern haben diejenigen von Ihnen, die am Interreligiösen Treffen teilgenommen hatten, eine Fahrt nach Assisi gemacht, um den Jahrestag jener denkwürdigen Versammlung von 1986 zu begehen. Sie sind dorthin gefahren, um sich erneut vom Geist dieses Treffens und von der Gestalt des »Poverello di Dio«, des demütigen und heiteren hl. Franz von Assisi, inspirieren zu lassen. Lassen Sie mich an dieser Stelle das wiederholen, was ich damals zum Schluß dieses Fast- und Gebetstages sagte: »Die Tatsache selbst, daß wir von den verschiedenen Erdteilen nach Assisi gekommen sind, ist in sich ein Zeichen für diesen gemeinsamen Weg, den zu beschreiten die Menschheit berufen ist. Entweder lernen wir in Frieden und Harmonie miteinander zu gehen, oder wir werden vom Wege abgetrieben und zerstören uns selbst und die anderen.

Wir hoffen, daß die Pilgerreise nach Assisi uns erneut gelehrt hat, uns des gemeinsamen Ursprungs und des gemeinsamen Schicksals der Menschheit bewußt zu werden. Laßt uns darin eine Vorwegnahme dessen sehen, was Gott von der geschichtlichen Entwicklung der Menschheit gern verwirklicht sehen möchte: Eine brüderliche Wanderung, auf der wir uns gegenseitig begleiten zum transzendenten Ziel, das er uns gesetzt hat« (Ansprache zum Abschluß des Weltgebetstages der Religionen für den Frieden in Assisi am 27.10.1986, O. R. dt., Nr. 45, 7.11.1986).

Unsere Zusammenkunft heute, hier auf dem Petersplatz, ist ein weiterer Schritt auf dieser Reise. In all den vielen Sprachen des Gebets laßt uns den Geist Gottes bitten, daß er uns erleuchte, führe und uns Kraft gebe, auf daß wir als Männer und Frauen, die ihre Inspiration aus dem religiösen Glauben empfangen, zusammenarbeiten können, um die Zukunft der Menschheit in Harmonie, Gerechtigkeit, Frieden und Liebe aufzubauen.«
Von meiner obigen Bewertung habe ich allerdings nichts zurückzunehmen. Eine groteske Perversion des Evangeliums.
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Edi
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Theorie und Praxis

Beitrag von Edi »

THEORIE UND PRAXIS

Interview des Theologen des Päpstlichen Hauses Geoges Cottier:

http://www.30giorni.it/te/articolo.asp?id=3484

"Was von dem philosophischen Ansatz Maritains kann man Ihrer Meinung nach heute vorschlagen?

COTTIER: Das Nützlichste scheint mir das Unterscheidungsvermögen zu sein, das der ganzen thomistischen Tradition eigen ist. Der Verzicht darauf, zu unterscheiden, was unterschieden ist, führt zur Verwirrung und leugnet das, was man eigentlich verteidigen wollte. Wenn alles Gnade ist, gibt es keine Gnade mehr. Eine der Gefahren, die ich beispielsweise in der Theologie der Religionen feststellen kann ist, dem Heiligen Geist in eindeutiger Weise alles Religiöse zuzuschreiben. Es gibt da überaus respektable menschliche religiöse Werte, aber das heißt nicht, daß sie Heilswert haben. Sie gehören einer anderen Ordnung an als die Gnade Christi, die rettet. Vielleicht hat man die Unterscheidung zwischen Gnade und Natur manchmal schlecht dargestellt, als gäbe es Überlagerungen von Natur und Gnade. Was niemals der Gedanke des Thomas ist. Die Gnade wirkt vom Inneren der Natur her. Aber die Natur hat ihre eigene Beschaffenheit.

Das gilt ad extra. Aber können Sie auch im Innern der katholischen Theologie Verwirrung feststellen?


COTTIER: Ein gewisser Panchristismus scheint mir beispielsweise wenig angebracht. Ein theologisches System, das die ganze Realität in Christus absorbiert, macht Christus letztendlich zu einer Art metaphysischem Postulat der Anerkennung menschlicher Werte. Und macht uns zu einem ernsthaften Dialog unfähig, auch auf der Ebene der Menschenrechte. Und schließlich wissen wir, daß zu sagen, daß alle bereits zu Christus gehören, ob sie es nun wissen oder nicht, die Mission überflüssig."

Dass der Papst den Koran geküsst hat, war ja auch so eine fragwürdige Sache. Wir wissen alle, dass der Islam eine falsche Religion ist und haben uns entsprechend zu verhalten.

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FranzSales
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Beitrag von FranzSales »

Von meiner obigen Bewertung habe ich allerdings nichts zurückzunehmen. Eine groteske Perversion des Evangeliums.
Dem muss ich bedauerlicherweise zustimmen. Ich stelle mir gerade den Apostel Paulus vor, wie er sich nach seiner Rede auf dem Areopag mit Vertretern verschiedener Kulte und Religionen trifft. Die Priester des Mitraskultes sprechen ihre Gebete, die Gnostiker, die Juden und ein paar Christen. Schließlich wollen alle nur das beste für Reich und Kaiser. Vielleicht hätten die es so machen sollen. Viel Ärger wäre den Christen und auch Paulus erspart geblieben. Offensichtlich ein grandioser Betriebsunfall, das mit dem Christentum .... :cry:

Man kann den Eindruck gewinnen, dass der Vorwurf gewisser evangelikaler Gruppen die Katholische Kirche arbeite an einer "Einheitsreligion" nicht völlig unberechtigt ist. Zumindest arbeitet sie offenbar an mindestens einem Einheitsbrei.
"Herr Jesus Christus, wir beten Dich an und benedeien Dich. In Deinem Heiligen Kreuz hast Du die Welt erlöst."

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Edi
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Beitrag von Edi »

Hier ist zum Synkretismus auch etwas nachzulesen, bezieht sich auf den Katholikentag, aber nicht nur:

http://www.idea.de/cfml/homepage/detail ... elID=27404

Es-Ergo-Cogito
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Beitrag von Es-Ergo-Cogito »

- interessante Perspektive: "Mit Muslimen beten..." Mir hat es eigentlich immer schon sehr gefallen, daß Muslime beim Gebet ihre Stirn auf den Boden drücken..., und auf diese Weise Ihre Stellung vor Allah bekunden - allerdings habe ich Allah persönlich noch nicht kennengelernt.... oder vielleicht doch ??? :kratz:

Was sagt eigentlich VAT II (...das sich ja nicht irren kann) zu Allah?
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Falk
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Beitrag von Falk »

Vatikanum II (LG 16) und der neue Katechismus (841) sagt zu Allah und zum Glauben der Muslime, dass sie "mit uns den einzigen Gott anbeten" würden.
Ob dies allerdings kein Irrtum sein kann, wage ich zu bezweifeln :kratz:

Es-Ergo-Cogito
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Beitrag von Es-Ergo-Cogito »

Danke für den Hinweis - Muss mich jetzt demselben Zweifel anschliessen!
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Edith
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Beitrag von Edith »

Falk hat geschrieben:Vatikanum II (LG 16) und der neue Katechismus (841) sagt zu Allah und zum Glauben der Muslime, dass sie "mit uns den einzigen Gott anbeten" würden.
Ob dies allerdings kein Irrtum sein kann, wage ich zu bezweifeln :kratz:
mir war so, als würde ich auch den Gott Abrahams, Issaks und Jakobs anbeten....

:roll:

Es-Ergo-Cogito
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Beitrag von Es-Ergo-Cogito »

Das sehe ich genauso - Nur lies mal im Koran alle Hinweise auf unseren HErrn - In Konsequenz gilt dann m.E. das HErrenwort: "Keiner kommt zum Vater, ausser durch mich."
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Juergen
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Beitrag von Juergen »

II. Vat. in 'Nostra aetate' hat geschrieben:3. Mit Hochachtung betrachtet die Kirche auch die Muslim, die den alleinigen Gott anbeten, den lebendigen und in sich seienden, barmherzigen und allmächtigen, den Schöpfer Himmels und der Erde5, der zu den Menschen gesprochen hat. Sie mühen sich, auch seinen verborgenen Ratschlüssen sich mit ganzer Seele zu unterwerfen, so wie Abraham sich Gott unterworfen hat, auf den der islamische Glaube sich gerne beruft. Jesus, den sie allerdings nicht als Gott anerkennen, verehren sie doch als Propheten, und sie ehren seine jungfräuliche Mutter Maria, die sie bisweilen auch in Frömmigkeit anrufen. Überdies erwarten sie den Tag des Gerichtes, an dem Gott alle Menschen auferweckt und ihnen vergilt. Deshalb legen sie Wert auf sittliche Lebenshaltung und verehren Gott besonders durch Gebet, Almosen und Fasten. Da es jedoch im Lauf der Jahrhunderte zu manchen Zwistigkeiten und Feindschaften zwischen Christen und Muslim kam, ermahnt die Heilige Synode alle, das Vergangene beiseite zu lassen, sich aufrichtig um gegenseitiges Verstehen zu bemühen und gemeinsam einzutreten für Schutz und Förderung der sozialen Gerechtigkeit, der sittlichen Güter und nicht zuletzt des Friedens und der Freiheit für alle Menschen.

Falk
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Beitrag von Falk »

Der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs ist meines Wissens der Vater Jesu Christi.
Allah ist dies ausdrücklich nicht, denn Allah hat - seiner eigenen direkten "Offenbarung" an Mohammed im Koran zufolge - keinen Sohn.

Kaum zu glauben, dass die Muslime mit uns den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs anbeten, obwohl sie sich - zumindest Vatikanum II. zufolge, "zum Festhalten am Glaubens Abrahams bekennen".

Jesus sagte: "Abraham jubelte, weil er meinen Tag sehen sollte. Er sah ihn und freute sich." (Joh 8, 56)

Die Ablehnung Jesu als Sohn Gottes durch die Muslime scheint also nicht dem Glauben Abrahams zu entsprechen.

Und was soll man von einem Konzil halten, welches so zweifelhafte Aussagen machte?
Wird es dem Auftrag des Lehramtes gerecht, welcher lt. KKK 890 darin besteht, "das Volk vor Verirrungen und Glaubensschwäche zu schützen und ihm die objektive Möglichkeit zu gewährleisten, den ursprünglichen Glauben irrtumsfrei zu bekennen." ?

Edith
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Beitrag von Edith »

Es-Ergo-Cogito hat geschrieben:Das sehe ich genauso - Nur lies mal im Koran alle Hinweise auf unseren HErrn - In Konsequenz gilt dann m.E. das HErrenwort: "Keiner kommt zum Vater, ausser durch mich."
ja schon, nur ging es HIER ja darum, ob ich mit einem Muslim zusammen beten kann. Und ich meine: Ja.

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Erich
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Beitrag von Erich »

3. Mit Hochachtung betrachtet die Kirche auch die Muslim, die den alleinigen Gott anbeten,

wie lautet das Original:

Sed propositum salutis et eos amplectitur, qui Creatorem agnoscunt, inter quos imprimis Musulmanos, qui fidem Abrahae se tenere profitentes, nobiscum Deum adorant unicum, misericordem, homines die novissimo iudicaturum.

Also ich „credo in unum“ glaube an den einen Gott

Die Moslems "adorant unicum deum" verehren (mit uns) einen einzigen Gott.

Ich meine ein kleiner aber wesentlicher Unterschied!! Nur dann ist "Allah" der christliche Gott, wenn er der dreifaltige Gott Israels ist.
Das Wort ward Fleisch, nicht Kerygma!

Dr. Dirk
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Beitrag von Dr. Dirk »

Es ist zwar der gleiche Gott, aber die Moslems erkennen nur einen sehr kleinen Teil seines Wesens, den sie "Allah" genannt haben. Deswegen verehren Moslems den gleichen Gott, aber erkennen ihn nur sehr eingeschränkt.

So würde ich das verstehen.

Edith
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Beitrag von Edith »

Dirk hat geschrieben:Es ist zwar der gleiche Gott, aber die Moslems erkennen nur einen sehr kleinen Teil seines Wesens, den sie "Allah" genannt haben. Deswegen verehren Moslems den gleichen Gott, aber erkennen ihn nur sehr eingeschränkt.

So würde ich das verstehen.
da gehts denen wie mir. Ich erkenne IHN auch nur sehr eingeschränkt.

Falk
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Beitrag von Falk »

Dirk hat geschrieben:Es ist zwar der gleiche Gott, aber die Moslems erkennen nur einen sehr kleinen Teil seines Wesens, den sie "Allah" genannt haben. Deswegen verehren Moslems den gleichen Gott, aber erkennen ihn nur sehr eingeschränkt.

So würde ich das verstehen.
Welchen Teil seines Wesens erkennen sie denn?

Vor allem aber leugnen sie ausdrücklich jenen "Teil" seines Wesens, den sie nicht erkennen - und sie erkennen diesen Teil vor allem deshalb nicht, weil sie es gar nicht brauchen, denn ihr Gott (Allah) hat es seinem Propheten ausdrücklich offenbart, dass dieser "Teil" nicht zu seinem Wesen gehört.
Es ist also keineswegs der gleiche Gott, den die Moslems verehren, ebensowenig wie die Verehrer von Zeus oder Jupiter mit den Christen den gleichen Gott verehrten.

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Erich_D
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Beitrag von Erich_D »

Ist der Gott des Alten Testaments der Gott der Christen? Beten Juden zu Gott? Oder wen oder was beten Juden an?
"Spiel nicht mit den Schmuddelkindern sing nicht ihre Lieder. Geh doch in die Oberstadt mach´s wie deine Brüder", so sprach die Mutter, sprach der Vater, lehrte der Pastor."

Petra
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Beitrag von Petra »

Dirk hat geschrieben:Es ist zwar der gleiche Gott, aber die Moslems erkennen nur einen sehr kleinen Teil seines Wesens, den sie "Allah" genannt haben.
Arabischsprachige Katholiken nennen Gott auch "Allah" - man sollte da mal einschreiten und ihnen gehörig Bescheid geben. 8)

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Petra hat geschrieben:
Dirk hat geschrieben:Es ist zwar der gleiche Gott, aber die Moslems erkennen nur einen sehr kleinen Teil seines Wesens, den sie "Allah" genannt haben.
Arabischsprachige Katholiken nennen Gott auch "Allah" - man sollte da mal einschreiten und ihnen gehörig Bescheid geben. 8)
...
Missier Etern Alla -- Ħenn għalina
Iben Alla li fdejt id-dina -- Ħenn għalina
Spiritu Mqaddes, Alla -- Ħenn għalina
Trinita Mqaddsa, Alla wieħed -- Ħenn għalina
Imqaddsa Marija, -- Itlob għalina
Imqaddsa Omm Alla -- Itlob għalina
Imqaddsa xebba tax-xbeijbiet -- Itlob għalina
Omm ta' Kristu -- Itlob għalina
Omm il-Knisja -- Itlob għalina
Omm tal-grazzja ta' Alla -- Itlob għalina
...

Es-Ergo-Cogito
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Beitrag von Es-Ergo-Cogito »

Edith hat geschrieben:
Es-Ergo-Cogito hat geschrieben:Das sehe ich genauso - Nur lies mal im Koran alle Hinweise auf unseren HErrn - In Konsequenz gilt dann m.E. das HErrenwort: "Keiner kommt zum Vater, ausser durch mich."
ja schon, nur ging es HIER ja darum, ob ich mit einem Muslim zusammen beten kann. Und ich meine: Ja.
Ich denke auch, daß ich zusammen mit einem Muslim beten kann, ...wenn er mich denn wirklich JESUS anbeten lässt: "MEIN Gott UND MEIN HERR!"
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Erich
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Beitrag von Erich »

Es ist also keineswegs der gleiche Gott, den die Moslems verehren, ebensowenig wie die Verehrer von Zeus oder Jupiter mit den Christen den gleichen Gott verehrten.

So isses, Falk

Ist der Gott des Alten Testaments der Gott der Christen? Beten Juden zu Gott? Oder wen oder was beten Juden an?

Wie sagt Jesus: Joh 6, 54 Jesus entgegnete: "Wollte ich mich selbst ehren, so wäre meine Ehre nichts. Mein Vater ist es, der mich verherrlicht. Von ihm sagt ihr: Er ist unser Gott.



Arabischsprachige Katholiken nennen Gott auch "Allah" - man sollte da mal einschreiten und ihnen gehörig Bescheid geben

Nicht so plump, liebe Ellen. Wenn arabische Christen Allah sagen und dieser Allah der Gott Israels ist, dann soll uns Christen das recht sein!
Das Wort ward Fleisch, nicht Kerygma!

Edith
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Beitrag von Edith »

Es-Ergo-Cogito hat geschrieben:
Edith hat geschrieben:
Es-Ergo-Cogito hat geschrieben:Das sehe ich genauso - Nur lies mal im Koran alle Hinweise auf unseren HErrn - In Konsequenz gilt dann m.E. das HErrenwort: "Keiner kommt zum Vater, ausser durch mich."
ja schon, nur ging es HIER ja darum, ob ich mit einem Muslim zusammen beten kann. Und ich meine: Ja.
Ich denke auch, daß ich zusammen mit einem Muslim beten kann, ...wenn er mich denn wirklich JESUS anbeten lässt: "MEIN Gott UND MEIN HERR!"
wenn Du so an die Sache herangehst... könntest Du noch nicht einmal mit Jesus zusammen beten..... 8)

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Erich
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Beitrag von Erich »

wenn Du so an die Sache herangehst... könntest Du noch nicht einmal mit Jesus zusammen beten.....

ach, wenn er sich neben den ungläubigen Thomas stellt, dann geht das :mrgreen:
Das Wort ward Fleisch, nicht Kerygma!

Falk
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Beitrag von Falk »

Juergen hat geschrieben:
II. Vat. in 'Nostra aetate' hat geschrieben:3. Mit Hochachtung betrachtet die Kirche auch die Muslim, ...... Jesus, den sie allerdings nicht als Gott anerkennen, verehren sie doch als Propheten, ...
Waren dann eigentlich die Emmausjünger in diesem Sinne die ersten Muslime?

"Sie antworteten ihm: Das mit Jesus aus Nazareth.
Er war ein Prophet, mächtig in Wort und Tat vor Gott und dem Volk
." (Lk 24, 19)

Es-Ergo-Cogito
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Beitrag von Es-Ergo-Cogito »

Edith hat geschrieben: wenn Du so an die Sache herangehst... könntest Du noch nicht einmal mit Jesus zusammen beten..... 8)
... du meinst der HErr und ich unterm Minarett, wobei Er stehen bleibt und ich vor im niederfalle, währenddessen alle muselmanischen Brüder - den schwarzen Kaabastein im Kopf - Richtung Mekka beten? (...HErr verzeih - Das muss jetzt sein!...)
«::: pax tecum :::»

Edith
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Beitrag von Edith »

Es-Ergo-Cogito hat geschrieben:
Edith hat geschrieben: wenn Du so an die Sache herangehst... könntest Du noch nicht einmal mit Jesus zusammen beten..... 8)
... du meinst der HErr und ich unterm Minarett, wobei Er stehen bleibt und ich vor im niederfalle, währenddessen alle muselmanischen Brüder - den schwarzen Kaabastein im Kopf - Richtung Mekka beten? (...HErr verzeih - Das muss jetzt sein!...)
nein, ich meine Du könntest mit Jesus zusammen nicht zum Vater beten.



Erklärst Du mir gelegentloch warum Du Gott schreibst, aber dafür HErr ?

Es-Ergo-Cogito
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Beitrag von Es-Ergo-Cogito »

Falk hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:
II. Vat. in 'Nostra aetate' hat geschrieben:3. Mit Hochachtung betrachtet die Kirche auch die Muslim, ...... Jesus, den sie allerdings nicht als Gott anerkennen, verehren sie doch als Propheten, ...
Waren dann eigentlich die Emmausjünger in diesem Sinne die ersten Muslime?
Definitiv Nein! Der Glaube der Moslems an Allah ist untrennbar mit dem Glauben an Mohammed verknüpft!
Zuletzt geändert von Es-Ergo-Cogito am Montag 19. Juli 2004, 16:35, insgesamt 2-mal geändert.
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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Edith hat geschrieben:Erklärst Du mir gelegentloch warum Du Gott schreibst, aber dafür HErr ?
Guck mal da:
http://www.fontes-ecclesiae.de/bibel.ph ... 41&k=1&v=3

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