Was ist Moral?

Schriftexegese. Theologische & philosophische Disputationen. Die etwas spezielleren Fragen.
heiliger_raphael
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Re: Was ist Moral?

Beitrag von heiliger_raphael »

Lacrimosa hat geschrieben: Ich hadere einfach damit, dass die katholische Kirche die Nachfrage nach Spiritualität verschlafen hat. Spirituell Suchende sind längst woanders fündig geworden: Meditiert wird inzwischen was das Zeug hält. Die Kirche ist abgehängt und schaut zu. Spirituell Suchende werden fündig bei Zazen- oder Yogaschulen, die für mich ob ihrer Qualität scharf vom esoterischen Sumpf zu trennen sind.
Die Katholische Kirche hat die Nachfrage nach Spiritualität nicht verschlafen, sie hat die Frage nach Spiritualität seit Jahrhunderten immer wieder beantwortet. Die in der Eucharistie verborgene Spiritualität und die Erfahrung des gemeinsamen Menschseins ist allen Schulen überlegen. Spiritualität ist beim Christentum direkt erfahrbar, ohne Vorkenntnisse, gnostische Verwirrungen oder Leistungen gegenüber einem Guru. Im Gegensatz zu Yoga-Schulen oder -kursen sind katholische Kirchen den ganzen Tag über geöffnet und laden jederzeit zur Spiritualität ein. Von christlicher Komtemplation ganz zu schweigen, die es ebenfalls gibt (zu der ich aber noch kein abschließendes Urteil habe). Es ist eine persönliche Entscheidung, ob man die Kirche als ein totes "Normen" Gebilde betrachtet oder ob man offen dafür ist, dass sie die Gemeinschaft um die Eucharistie ist, in der Gott direkt in Jesus Christus erfahrbar wird.
Was mich dabei bewegt, ist die Frage, was die katholische Kirche konkret dagegensetzen könnte, um die Sehnsucht nach Gotterkenntnis, geistiger Tiefe und Einheitserfahrung bei kirchenfernen aber katholisch sozialisierten Menschen zu befriedigen.
Ich bin der Meinung, dass ein Mensch, der diese Sehnsucht spürt, irgendwann den Weg in die Katholischen Kirche finden wird. Die meisten, die diesen Weg nicht finden, bleiben bei halbgarer Esoterik hängen.

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overkott
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Re: Was ist Moral?

Beitrag von overkott »

Bitte beim Thema.

Fragesteller
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Re: Was ist Moral?

Beitrag von Fragesteller »

Lacrimosa hat geschrieben:[...]Gott begegnen, findet in der Stille statt.[...]
Warum? Warum sollte das so sein? Gottesbegegnung kann in der Stille stattfinden. Sie kann aber auch ohne Stille stattfinden, und umgekehrt kann man in der Stille allem möglichen anderen begegnen. Ich wiederhole: Es geht um den konkreten Punkt, auf den man gerichtet ist, nicht um die Art des Gerichtetseins. (Du kannst auch die Vielfalt der anderen Religionen - die eben aufgrund des zuletzt gesagten ohnehin nachrangig sind - nicht auf das Phänomen "Stille" herunterbrechen. Da gibt es daneben auch ganz andere Erscheinungen.)
Lacrimosa hat geschrieben:–, die Suche nach Stille und Sinn als Mode intellektueller Großstädter [...] abzutun,
Genau das ist aber die Art von Sinnsuche, die du hier beschreibst. Ist ja auch nicht schlimm, (mehr oder weniger) intellektueller Großstädter zu sein und sich entsprechend zu verhalten. Aber man sollte eben die spezifischen Bedürfnisse dieses Milieus nicht für allgemeinverbindlich oder gar für den Kern des Ganzen halten. Und anderen Elitarismus und Protzen mit ihrem Wissensvorsprung vorwerfen und selbst Sätze absondern, bei denen ein Hauptschüler vom Dorf die Polizei rufen würde.

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overkott
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Re: Was ist Moral?

Beitrag von overkott »

Fragesteller hat geschrieben:Ich wiederhole:
Es geht um Sitten, gutes Handeln.

Z.B. Ist es ok, wenn ein Werkstattbesitzer gegen die Fahrtrichtung parkt? Und dabei eine ganze Fahrbahn blockiert? Über Tage hinweg?

Gut. Die Stadtverwaltung Bonn schert sich selbst nicht um die Verkehrsregeln. Warum sollten da Bürger völlig anders sein?

Na, ja. Über Tage hinweg ist vielleicht von dem Parker etwas übertrieben. Und eine ganze Fahrbahn muss ja auch nicht unbedingt sein. Außerdem hat Parken in Fahrtrichtung normalerweise noch niemandem geschadet. Selbst einem Werkstattbesitzer nicht.

Auch mal andersrum: Es ist Sommer. Sonntagabend. Die Sonne scheint. Du hast Fernsicht. Weit und breit ist kein Auto unterwegs. Du fährst gemütlich vor dich hin. Plötzlich blitzt es. Starenkasten. Du rufst bei der Stadtverwaltung an. Bittest um Verständnis. Nein. Da gibt es eine formale Vorschrift. Und wer würde da schon gerne auf dein Geld verzichten. Wo es doch eine verdammte Vorschrift gibt?

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Re: Was ist Moral?

Beitrag von Fragesteller »

overkott hat geschrieben:
Fragesteller hat geschrieben:Ich wiederhole:
Es geht um Sitten, gutes Handeln.

Z.B. Ist es ok, wenn ein Werkstattbesitzer gegen die Fahrtrichtung parkt? Und dabei eine ganze Fahrbahn blockiert? Über Tage hinweg?

Gut. Die Stadtverwaltung Bonn schert sich selbst nicht um die Verkehrsregeln. Warum sollten da Bürger völlig anders sein?

Na, ja. Über Tage hinweg ist vielleicht von dem Parker etwas übertrieben. Und eine ganze Fahrbahn muss ja auch nicht unbedingt sein. Außerdem hat Parken in Fahrtrichtung normalerweise noch niemandem geschadet. Selbst einem Werkstattbesitzer nicht.

Auch mal andersrum: Es ist Sommer. Sonntagabend. Die Sonne scheint. Du hast Fernsicht. Weit und breit ist kein Auto unterwegs. Du fährst gemütlich vor dich hin. Plötzlich blitzt es. Starenkasten. Du rufst bei der Stadtverwaltung an. Bittest um Verständnis. Nein. Da gibt es eine formale Vorschrift. Und wer würde da schon gerne auf dein Geld verzichten. Wo es doch eine verdammte Vorschrift gibt?
D. h. man kommt als Werkstattbesitzer in der Himmel, wenn man in Fahrtrichtung parkt, und als Verwaltungstyp, wenn bei derlei Vorschriften auch mal ein Auge zudrückt? Das ist doch wohl etwas zu platt.

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overkott
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Re: Was ist Moral?

Beitrag von overkott »

Fragesteller hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:
Fragesteller hat geschrieben:Ich wiederhole:
Es geht um Sitten, gutes Handeln.

Z.B. Ist es ok, wenn ein Werkstattbesitzer gegen die Fahrtrichtung parkt? Und dabei eine ganze Fahrbahn blockiert? Über Tage hinweg?

Gut. Die Stadtverwaltung Bonn schert sich selbst nicht um die Verkehrsregeln. Warum sollten da Bürger völlig anders sein?

Na, ja. Über Tage hinweg ist vielleicht von dem Parker etwas übertrieben. Und eine ganze Fahrbahn muss ja auch nicht unbedingt sein. Außerdem hat Parken in Fahrtrichtung normalerweise noch niemandem geschadet. Selbst einem Werkstattbesitzer nicht.

Auch mal andersrum: Es ist Sommer. Sonntagabend. Die Sonne scheint. Du hast Fernsicht. Weit und breit ist kein Auto unterwegs. Du fährst gemütlich vor dich hin. Plötzlich blitzt es. Starenkasten. Du rufst bei der Stadtverwaltung an. Bittest um Verständnis. Nein. Da gibt es eine formale Vorschrift. Und wer würde da schon gerne auf dein Geld verzichten. Wo es doch eine verdammte Vorschrift gibt?
D. h. man kommt als Werkstattbesitzer in der Himmel, wenn man in Fahrtrichtung parkt, und als Verwaltungstyp, wenn bei derlei Vorschriften auch mal ein Auge zudrückt? Das ist doch wohl etwas zu platt.
Ich glaube, der Werkstattbesitzer hat bessere Chancen, wenn er sich normal verhält. Und auch der Verwaltungstyp sollte nicht den einen verhätscheln und den anderen drangsalieren.

heiliger_raphael
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Re: Was ist Moral?

Beitrag von heiliger_raphael »

Um den Bogen zum Thema nochmal zu bekommen, worauf overkott dankenswerter Weise hingewiesen hat, Ergänzungen zu meinem Beitrag:

Das Christentum kommt augenscheinlich erst einmal als eine Gemeinschaft der Moral, Sitte und Gottesliebe daher. Beschäftigen sich Menschen intensiver damit, erkennen sie darin eine Wahrheit, die sich in Nächstenliebe und Eucharistie verwirklicht. Hier erschließen sich auch die positiven Seiten für den Menschen an sich.

"Andere" (modernistische/esoterische) spirituelle Richtungen fixieren sich erst einmal auf den Menschen an sich. Daraus kann, wenn der Mensch in anderen Menschen die Würde erkennt, die er sich selbst zuspricht, ein gutes Handeln gegenüber dem Nächsten erwachsen, muss es aber nicht.

Während die allgemeinen esoterischen Richtungen sich nicht mit Moral und Sitte befassen, es ihnen um die autarke, individuelle (Schein)Entwicklung geht, wird das sittliche Verhalten dort zum Zufall; genauso kann es zum amoralischen, unsittlichen Handeln führen. Die Spiritualität des Christentums verwirklicht sich meiner Meinung nach in der Verantwortung des Einzelnen als Teil der Glaubensgemeinschaft in der Verantwortung vor Gott.

Deswegen werden Menschen, die wirkliche Spiritualität suchen, auch irgendwann zur Kirche finden. Es ist der Punkt, an dem sie erkennen, dass ihre tatsächlichen geistigen Bedürfnisse nur in der Verantwortung vor Gott und seinem Volk einen Wiederhall finden. Wenn sie an diesem Punkt nicht ankommen und weiter ihr Glück in einer selbstbezogenen Esoterik suchen, bei der Erfüllung durch das Absolvieren von Stufenprogrammen und nicht durch sittliches Verhalten erreicht wird, nutzt auch christliches Werben nichts. Diese Menschen würden, schon aufgrund ihres fehlgeleiteten Gewissens, bereits beim Gottesdienst Probleme mit demütigen Handlungsweisen haben.

Die Kirche ist auch die einzige Gemeinschaft, in der das Gewissen und der freie Wille wirklich umfassend und tiefgreifend reflektiert werden. Die meisten esoterischen Richtungen verzichten auf diese Reflektion, weil ihnen der schon angesprochene Bezug zur Gemeinschaft von Menschen fehlt. Wo es nur um die Selbstentwicklung geht, muss man sich freilich nur darum kümmern, seinen Willen frei zu finden und nicht um sein Gewissen. Das wird in diesen Kulten eher als Schwäche und als zu überwinden betrachtet und nicht als etwas, das verantwortungsvoll gebildet werden muss.
Zuletzt geändert von heiliger_raphael am Samstag 29. März 2014, 07:35, insgesamt 1-mal geändert.

Raphael

Re: Was ist Moral?

Beitrag von Raphael »

overkott hat geschrieben:Es geht um Sitten, gutes Handeln.
Und eben weil es um Sitten und gutes Handeln geht, ist es hanebüchen, diese Dinge auf das Niveau einer simplen StVO herunterzuziehen. Menschengemachte Gesetze haben im Vergleich zu göttlich gegebenen Geboten eine andere Qualität. Es gibt einen Unterschied zwischen dem Nichtbeachten einer roten Fußgängerampel nachts um vier einerseits und dem Mißbrauch von Gottes Namen andererseits!

Fragesteller
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Re: Was ist Moral?

Beitrag von Fragesteller »

heiliger_raphael hat geschrieben:[...]Das Christentum kommt augenscheinlich erst einmal als eine Gemeinschaft der Moral, Sitte und Gottesliebe daher. Beschäftigen sich Menschen intensiver damit, erkennen sie darin eine Wahrheit, die sich in Nächstenliebe und Eucharistie verwirklicht. Hier erschließen sich auch die positiven Seiten für den Menschen an sich.[...]Die Kirche ist auch die einzige Gemeinschaft, in der das Gewissen und der freie Wille wirklich umfassend und tiefgreifend reflektiert werden. [...]
Naja, es gibt schon jede Menge weltliche Theoriegebäude, die sich mit dem Gemeinschaftsleben von Menschen und den ethischen Anforderungen an den Einzelnen befassen. Ich schätze, dass die Anhänger individualistischer "Spiritualitätspraktiken" auch politische und moralische Meinungen haben, die in diesem Spektrum angesiedelt sind. Das Alleinstellungsmerkmal des Christentums ist der Gottesbezug. Ohne diesen wäre auch die Eucharistie nur der überflüssige symbolische Nachvollzug eines Gemeinschaftslebens, dass unabhängig von diesem symbolischen Nachvollzug stattfindet.

Pilgerer
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Re: Was ist Moral?

Beitrag von Pilgerer »

Aus der gesamt-biblischen Sicht ist es beim Thema Moral wichtig, sie mit Gott zu verküpfen. Eine gottlose Moral ist aus biblischer Sicht ungerecht. Es gehört beides zusammen: die personale Bindung an Gott und die moralische Ordnung. In der personalen Bindung an Gott lernen wir die wahre Menschlichkeit kennen, und sie lehrt uns eigentlich auch die Basics guter Moral.

Vor allem die Sprüche Salomos strotzen nur so von der Dualität von Gottlosigkeit und Gerechtigkeit. Eine Auswahl:
"10 Der Gerechte erbarmt sich seines Viehs; aber das Herz der Gottlosen ist unbarmherzig. 12 Des Gottlosen Lust ist, Schaden zu tun; aber die Wurzel der Gerechten wird Frucht bringen. 20 Die Böses planen, haben Trug im Herzen; aber die zum Frieden raten, haben Freude." (Sprüche 12)

Ein Grundfehler der Pharisäer und ihrer Gesinnungsgenossen ist, nur die Buchstaben zu nehmen, sie schriftgetreu anzuwenden, aber ohne die tatsächliche persönliche Rückbindung an Gott. Eine noch so fromme, gute Moral ohne Gottesbindung führt leicht in einen gottlosen religiösen Fundamentalismus, den es besonders in der christlichen Kirchengeschichte vielfach gegeben hat. Dieser oberflächliche Fundamentalismus gewaltbereit, weil er die Religion und das Gute besonders energisch verteidigen will. Aber weil er Gott persönlich nicht kennt, neigt er zur Ungerechtigkeit (=Sünde) und Unmenschlichkeit. Darum sagt Johannes in seinem Brief:
"ihr wisst, dass er erschienen ist, damit er die Sünden wegnehme, und in ihm ist keine Sünde. 6 Wer in ihm bleibt, der sündigt nicht; wer sündigt, der hat ihn nicht gesehen und nicht erkannt ... Das ist die Botschaft, die ihr gehört habt von Anfang an, dass wir uns untereinander lieben sollen, 12 nicht wie Kain, der von dem Bösen stammte und seinen Bruder umbrachte. Und warum brachte er ihn um? Weil seine Werke böse waren und die seines Bruders gerecht.14 Wir wissen, dass wir aus dem Tod in das Leben gekommen sind; denn wir lieben die Brüder. Wer nicht liebt, der bleibt im Tod." (1. Johannes 3)
Vor allem die Formulierung "Wer in ihm bleibt" ist bedeutsam, und sie zeigt, wie wichtig die persönliche Gottesbindung für die Moral ist.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

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overkott
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Re: Was ist Moral?

Beitrag von overkott »

Ziel der sieben Sakramente ist moralische Besserung. Sinn der Taufe ist Umkehr zum Guten und Ablass vom Bösen. Alle anderen Sakramente sind im Prinzip Tauferneuerung, die zu einem Gott gefälligen Leben führen soll. Die Sakramente dienen also nicht Gott, sondern Gott schenkt die Sakramente den Menschen, die sich mit ihrem Nächsten versöhnt haben ( Vgl. Mt 5,23f. ).

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Pit
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Re: Was ist Moral?

Beitrag von Pit »

overkott hat geschrieben: Sinn der Taufe ist Umkehr zum Guten und Ablass vom Bösen
Gott schenkt die Sakramente den Menschen, die sich mit ihrem Nächsten versöhnt haben ( Vgl. Mt 5,23f. ).
Das hiesse so, wie Du es schreibst- aber ich nehme an,dass Du es nicht so meinst - ,dass nur (!) diejenigen getauft werden dürften,die sich bewusst dafür entschieden haben.
carpe diem - Nutze den Tag !

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overkott
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Re: Was ist Moral?

Beitrag von overkott »

Pit hat geschrieben:
overkott hat geschrieben: Sinn der Taufe ist Umkehr zum Guten und Ablass vom Bösen
Gott schenkt die Sakramente den Menschen, die sich mit ihrem Nächsten versöhnt haben ( Vgl. Mt 5,23f. ).
Das hiesse so, wie Du es schreibst- aber ich nehme an,dass Du es nicht so meinst - ,dass nur (!) diejenigen getauft werden dürften,die sich bewusst dafür entschieden haben.
Im Prinzip, ja. Bei Mündigen ist eine Taufe gegen deren Willen nicht wirksam, bei Unmündigen eine Taufe gegen den Willen der Vormundschaft auch nicht. Die Taufe setzt also immer eine klare Entscheidung derer voraus, die zur Entscheidung befugt sind.

Lacrimosa
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Re: Was ist Moral?

Beitrag von Lacrimosa »

overkott hat geschrieben:
Lacrimosa hat geschrieben:Meditiert wird inzwischen was das Zeug hält. Die Kirche ist abgehängt und schaut zu.
Die Kirche sollte sich davor hüten, Trends hinterher zu laufen. Es kommt eben nicht darauf an, einfach nur zu meditieren und die Klappe zu halten. Vielmehr geht es Jesus in erster Linie um Gott und damit um den Nächsten. Wer den Himmel in der Nächstenliebe nicht erdet, ist noch nicht erlöst vom Bösen.
Es ging mir bei meiner Einlassung um die Frage, was konkret die katholische Kirche dem Trend zur fernöstlichen Spiritualität entgegenzusetzen hätte, damit die von der Kirche Abgewanderten den Weg wieder zurückfinden könnten. Nach Argumenten für die christliche Spiritualität hatte ich gefragt, nicht nach Scheinargumenten wider eine Meditationsform, die du mit Klappe halten assoziierst.
Zuletzt geändert von Lacrimosa am Sonntag 30. März 2014, 15:56, insgesamt 1-mal geändert.
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heiliger_raphael
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Re: Was ist Moral?

Beitrag von heiliger_raphael »

Lacrimosa hat geschrieben: Es ging mir bei meiner Einlassung um die Frage, was konkret die katholische Kirche dem Trend zur fernöstlichen Spiritualität entgegenzusetzen hätte...
Jesus Christus.

Lacrimosa
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Re: Was ist Moral?

Beitrag von Lacrimosa »

Fragesteller hat geschrieben:
Lacrimosa hat geschrieben:[...]Gott begegnen, findet in der Stille statt.[...]
Warum? Warum sollte das so sein? Gottesbegegnung kann in der Stille stattfinden. Sie kann aber auch ohne Stille stattfinden, und umgekehrt kann man in der Stille allem möglichen anderen begegnen. Ich wiederhole: Es geht um den konkreten Punkt, auf den man gerichtet ist, nicht um die Art des Gerichtetseins. (Du kannst auch die Vielfalt der anderen Religionen - die eben aufgrund des zuletzt gesagten ohnehin nachrangig sind - nicht auf das Phänomen "Stille" herunterbrechen. Da gibt es daneben auch ganz andere Erscheinungen.)
Bei meiner Einlassung ging es um jene spirituell Suchenden, die der Kirche den Rücken zugewandt haben. Und das nicht bei irgendwelchen Esoterik-Krauterern. Niemand bricht Religionen auf das Phänomen „Stille“ herunter, sondern ich erkenne eine gewisse Sehnsucht, eine Nachfrage nach einer beinahe monastischen Ordnung. Was spräche dagegen, wenn die Kirchen ihrerseits hülfen, der Nachfrage nach kontemplativen Angeboten etwas entgegenzusetzen?
Fragesteller hat geschrieben:
Lacrimosa hat geschrieben:–, die Suche nach Stille und Sinn als Mode intellektueller Großstädter [...] abzutun,
Genau das ist aber die Art von Sinnsuche, die du hier beschreibst. Ist ja auch nicht schlimm, (mehr oder weniger) intellektueller Großstädter zu sein und sich entsprechend zu verhalten. Aber man sollte eben die spezifischen Bedürfnisse dieses Milieus nicht für allgemeinverbindlich oder gar für den Kern des Ganzen halten. Und anderen Elitarismus und Protzen mit ihrem Wissensvorsprung vorwerfen und selbst Sätze absondern, bei denen ein Hauptschüler vom Dorf die Polizei rufen würde.
Dir habe ich das vorgeworfen? Falls du an Raphael denkst: dieser kann sehr gut für sich selbst argumentieren.
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Lacrimosa
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Re: Was ist Moral?

Beitrag von Lacrimosa »

heiliger_raphael hat geschrieben:
Lacrimosa hat geschrieben: Es ging mir bei meiner Einlassung um die Frage, was konkret die katholische Kirche dem Trend zur fernöstlichen Spiritualität entgegenzusetzen hätte...
Jesus Christus.
MIr musst du das nicht beibringen.
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heiliger_raphael
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Re: Was ist Moral?

Beitrag von heiliger_raphael »

Dann verstehe ich Deine Fragestellung nicht.
Es klingt so, als wären Religionen ein Jahrmarkt, auf dem sich die bessere beweisen müsse. Gott wurde in Jesus Christus Mensch, der für unsere Sünden am Kreuz gestorben ist und uns Freiheit und Wahrheit anbietet. Keine andere Religion kann das bieten.

Lacrimosa
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Re: Was ist Moral?

Beitrag von Lacrimosa »

heiliger_raphael hat geschrieben:Dann verstehe ich Deine Fragestellung nicht.
Es klingt so, als wären Religionen ein Jahrmarkt, auf dem sich die bessere beweisen müsse. Gott wurde in Jesus Christus Mensch, der für unsere Sünden am Kreuz gestorben ist und uns Freiheit und Wahrheit anbietet. Keine andere Religion kann das bieten.
Das bringe mal bitte denen bei, die sich seit Jahren in Zazen und Yoga üben ... M. E. wurde von den Kirchen nicht erkannt, dass es eine gesteigerte Nachfrage nach Spiritualität gibt.
PS: Ich stehe übrigens regelmäßig vor abgeschlossenen Kirchen und treffe so gut wie nie einen Priester an. :pfeif:
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Raphael

Re: Was ist Moral?

Beitrag von Raphael »

Lacrimosa hat geschrieben:Um es gleich auf den Punkt zu bringen: Esoterik interessiert mich nicht; mein Interesse gilt der Spiritualität. Dabei interessieren mich verschiedene religiöse oder philosophische Traditionen, ohne dass ich dabei das Bedürfnis verspüre, entscheiden zu müssen, was „richtig“ oder „falsch“ ist. Das bringt mich als Denkerin in die Nähe der Integralen Theorie (http://de.wikipedia.org/wiki/Integrale_Theorie), wenngleich ich keine Anhängerin derselben bin. Ich weiß (nämlich), dass ich nichts weiß (und dabei wiederum steht mir Platon näher als Sokrates). Und ich weiß, wo ich liebe.
Warum bist Du denn keine Anhängerin der Integralen Theorie? :detektiv:
Da werden doch alle Gelüste des intellektuellen Großstädters von heute befriedigt! :roll:

Müßtest Du Dich auf einem der Planeten niederlassen, von denen Bischof Sheen in seinem Brief geschrieben hat?
Müßtest Du dich dann entscheiden?
Müßtest Du Dich festlegen und - was noch wichtiger - müßtest Du Dich festlegen lassen?
Müßtest Du Dich dann evtl. auch angreifbar machen?

Die Hl. Schrift weist in ihrer Weisheit ein klaren Weg:
Euer Ja sei ein Ja, euer Nein ein Nein; alles andere stammt vom Bösen.
Ein Leben als ständiges Jein kann man zwar führen, aber nicht wirklich weiterempfehlen ..............

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overkott
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Re: Was ist Moral?

Beitrag von overkott »

Die herzliche Einladung, sich zum Thema zu äußern, gilt auch Lacrimosa.

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Re: Was ist Moral?

Beitrag von Lacrimosa »

overkott hat geschrieben:Die herzliche Einladung, sich zum Thema zu äußern, gilt auch Lacrimosa.
Ich stimme Pilgerer zu: Bloße Buchstabentreue ohne persönliche Rückbindung an Gott führt zu keinem echten moralischen Verhalten, welches seinen Ursprung in Gott, in Jesus Christus hat.
Lasst in eurem Miteinander Platz, dass der Hauch des Himmels zwischen euch spielen kann. (Khalil Gibran)

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Re: Was ist Moral?

Beitrag von overkott »

Lacrimosa hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Die herzliche Einladung, sich zum Thema zu äußern, gilt auch Lacrimosa.
Ich stimme Pilgerer zu: Bloße Buchstabentreue ohne persönliche Rückbindung an Gott führt zu keinem echten moralischen Verhalten, welches seinen Ursprung in Gott, in Jesus Christus hat.
Du denkst also, Jesus hat die Welt gemacht, damit wir lieb sind?

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Re: Was ist Moral?

Beitrag von Lacrimosa »

overkott hat geschrieben:
Lacrimosa hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Die herzliche Einladung, sich zum Thema zu äußern, gilt auch Lacrimosa.
Ich stimme Pilgerer zu: Bloße Buchstabentreue ohne persönliche Rückbindung an Gott führt zu keinem echten moralischen Verhalten, welches seinen Ursprung in Gott, in Jesus Christus hat.
Du denkst also, Jesus hat die Welt gemacht, damit wir lieb sind?
Nein, wir sollen kreuzfidel, katholisch und kontrovers streiten. :kussmund:
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Re: Was ist Moral?

Beitrag von Fragesteller »

Lacrimosa hat geschrieben:[...]
Fragesteller hat geschrieben:
Lacrimosa hat geschrieben:–, die Suche nach Stille und Sinn als Mode intellektueller Großstädter [...] abzutun,
Genau das ist aber die Art von Sinnsuche, die du hier beschreibst. Ist ja auch nicht schlimm, (mehr oder weniger) intellektueller Großstädter zu sein und sich entsprechend zu verhalten. Aber man sollte eben die spezifischen Bedürfnisse dieses Milieus nicht für allgemeinverbindlich oder gar für den Kern des Ganzen halten. Und anderen Elitarismus und Protzen mit ihrem Wissensvorsprung vorwerfen und selbst Sätze absondern, bei denen ein Hauptschüler vom Dorf die Polizei rufen würde.
Dir habe ich das vorgeworfen? Falls du an Raphael denkst: dieser kann sehr gut für sich selbst argumentieren.
Ich glaube mich an einen solchen Vorwurf auch mir gegenüber zu erinnern. Aber es geht hier ja nicht um ritterliche Ehrverteidigung, sondern um den Versuch, sachlich relevante Dinge zu sagen, und ich war der Meinung, dass dein Vorwurf gegenüber Raphael und deine Verteidigung gewisser Wünsche gegen einen möglichen Elitarismusvorwurf zwei Seiten derselben Medaille - nämlich einer Kurzsichtigkeit gegenüber echtem Elitarismus - sind und dass der Vorwurf an Raphael somit an dieser Stelle durchaus sachlich relevant war. Raphael zu verteidigen, war weder mein Ziel, noch halte ich das für notwendig oder wünschenswert. 8)
Zuletzt geändert von Fragesteller am Sonntag 30. März 2014, 18:54, insgesamt 2-mal geändert.

Fragesteller
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Re: Was ist Moral?

Beitrag von Fragesteller »

Lacrimosa hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:
Lacrimosa hat geschrieben:Meditiert wird inzwischen was das Zeug hält. Die Kirche ist abgehängt und schaut zu.
Die Kirche sollte sich davor hüten, Trends hinterher zu laufen. Es kommt eben nicht darauf an, einfach nur zu meditieren und die Klappe zu halten. Vielmehr geht es Jesus in erster Linie um Gott und damit um den Nächsten. Wer den Himmel in der Nächstenliebe nicht erdet, ist noch nicht erlöst vom Bösen.
Es ging mir bei meiner Einlassung um die Frage, was konkret die katholische Kirche dem Trend zur fernöstlichen Spiritualität entgegenzusetzen hätte, damit die von der Kirche Abgewanderten den Weg wieder zurückfinden könnten. [...]
Ist dieser Trend denn so stark vorhanden? Ich merke nichts davon. Spirituelle Angebote, ob fernöstlich oder nicht, ob zweifelhaft oder nicht, gibt es doch im kirchlichen Umfeld immer wieder, und sie werden von den entsprechenden Kreisen offenbar auch wahrgenommen. Sicher gibt es so etwas nicht an jeder Ecke, aber einen Trend, der so stark wäre, dass das sein müsste, nehme ich nicht wahr.

Raphael

Re: Was ist Moral?

Beitrag von Raphael »

Fragesteller hat geschrieben:Raphael zu verteidigen, war weder mein Ziel, noch halte ich das für notwendig oder wünschenswert. 8)
Du hast sicher höhere Ziele, nicht wahr? :pfeif:

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Re: Was ist Moral?

Beitrag von Fragesteller »

Raphael hat geschrieben:
Fragesteller hat geschrieben:Raphael zu verteidigen, war weder mein Ziel, noch halte ich das für notwendig oder wünschenswert. 8)
Du hast sicher höhere Ziele, nicht wahr? :pfeif:
Na, verteidigen kannst Du dich wirklich selbst am besten, da hat sie schon recht!

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overkott
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Re: Was ist Moral?

Beitrag von overkott »

Lacrimosa hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:
Lacrimosa hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Die herzliche Einladung, sich zum Thema zu äußern, gilt auch Lacrimosa.
Ich stimme Pilgerer zu: Bloße Buchstabentreue ohne persönliche Rückbindung an Gott führt zu keinem echten moralischen Verhalten, welches seinen Ursprung in Gott, in Jesus Christus hat.
Du denkst also, Jesus hat die Welt gemacht, damit wir lieb sind?
Nein, wir sollen kreuzfidel, katholisch und kontrovers streiten. :kussmund:
Du bist also streitende Kirche? Wie können denn die kirchlichen Ritterfräulein für die pax Christi streiten?

heiliger_raphael
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Re: Was ist Moral?

Beitrag von heiliger_raphael »

Lacrimosa hat geschrieben: Das bringe mal bitte denen bei, die sich seit Jahren in Zazen und Yoga üben ... M. E. wurde von den Kirchen nicht erkannt, dass es eine gesteigerte Nachfrage nach Spiritualität gibt.
Welchen praktischen Ansatz siehst Du?
Mittlerweile habe ich glaube ich verstanden, dass Dir das Angebot der Kirchen nicht ausreichend ist und Du nach Wegen suchst, dass sie sich verbiegen, um damit Menschen anzuziehen, die ihr Heil in meditativen Techniken und der Leere eines Nirvana oder die Absolutheit des Brahman suchten.
Dabei scheinst Du meiner Meinung nach zu übersehen, dass es qualitative Unterschiede zwischen den Religionen gibt und nicht der bloße Anspruch der Spiritualität ausreichend ist, um sein eigenes Profil aufzugeben. Religionen sind doch nicht austauschbar, um einem diffusen Bedürfnis nach Spiritualität nachgeben zu können.
Selbst wenn die negative Theologie als ein Ansatz gesehen werden könnte, mit denen Du buddhistisch inspirierte Menschen an eine Vorstellung von Gott heranbringen könntest, hast Du sie damit noch nicht überzeugt, dass Jesus der Weg und die Wahrheit ist.
Selbst wenn Du die Menschen in die Meditationskurse bei den Jesuiten bringst oder sie in Kontemplation schulst, haben sie damit noch nicht das Bild eines personalen, liebenden Gottes.
Es ist auch ein Unterschied, ob du nach Erkenntnisstufen strebst und glaubst, darin Heil finden zu können, oder akzeptieren kannst, dass es für Gott nicht wichtig ist, ob Du etwas leistest. Das ist ein fundamental anderer Punkt des Herangehens.
PS: Ich stehe übrigens regelmäßig vor abgeschlossenen Kirchen und treffe so gut wie nie einen Priester an. :pfeif:
Das ist schade.

P.S: Leider schon wieder vom Thema abgewichen, vielleicht machen wir einen gesonderten Strang auf?

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overkott
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Re: Was ist Moral?

Beitrag von overkott »

Unser Pastor hat sich heute der katholischen Morallehre angenommen und in der Reihe seiner Vorträge zur Fastenzeit über die Sexualität gepredigt. Im Ergebnis hat er die Stimmung der Gemeinde, bei der es sich auf die Kirchenbänke bezogen meist um eine Vollversammlung handelt, ganz gut getroffen. Etwas oberflächlich bedient er eine Wagenburgmentalität. Oberflächlich deshalb, weil er die kirchliche Morallehre nicht im Detail entfaltet, sondern nur als solche allgemein unter Beschuss sieht und allgemein als vernünftig verteidigt. Der Erfolg in der Gemeinde gibt ihm offenbar recht. Schön wäre es, wenn die kirchliche Morallehre stets vom Doppelgebot her entfaltet würde. Doch an solche Gedankengänge traut sich offenbar nur der Papst.

Lacrimosa
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Re: Was ist Moral?

Beitrag von Lacrimosa »

Raphael hat geschrieben:
Lacrimosa hat geschrieben:Um es gleich auf den Punkt zu bringen: Esoterik interessiert mich nicht; mein Interesse gilt der Spiritualität. Dabei interessieren mich verschiedene religiöse oder philosophische Traditionen, ohne dass ich dabei das Bedürfnis verspüre, entscheiden zu müssen, was „richtig“ oder „falsch“ ist. Das bringt mich als Denkerin in die Nähe der Integralen Theorie (http://de.wikipedia.org/wiki/Integrale_Theorie), wenngleich ich keine Anhängerin derselben bin. Ich weiß (nämlich), dass ich nichts weiß (und dabei wiederum steht mir Platon näher als Sokrates). Und ich weiß, wo ich liebe.
Warum bist Du denn keine Anhängerin der Integralen Theorie? :detektiv:
Da werden doch alle Gelüste des intellektuellen Großstädters von heute befriedigt! :roll:

Müßtest Du Dich auf einem der Planeten niederlassen, von denen Bischof Sheen in seinem Brief geschrieben hat?
Müßtest Du dich dann entscheiden?
Müßtest Du Dich festlegen und - was noch wichtiger - müßtest Du Dich festlegen lassen?
Müßtest Du Dich dann evtl. auch angreifbar machen?

Die Hl. Schrift weist in ihrer Weisheit ein klaren Weg:
Euer Ja sei ein Ja, euer Nein ein Nein; alles andere stammt vom Bösen.
Ein Leben als ständiges Jein kann man zwar führen, aber nicht wirklich weiterempfehlen ..............
Lieber Raphael, da projizierst du zu viel in mich hinein. Nur weil ich manchmal wie ein Schmetterling zu dieser oder jenen Blume flattere, um mir von diesem oder jenem ein Bild zu machen, heißt das nicht automatisch, dass ich nicht wüsste, was mir am Herzen liegt.
Lasst in eurem Miteinander Platz, dass der Hauch des Himmels zwischen euch spielen kann. (Khalil Gibran)

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