Was ist Moral?

Schriftexegese. Theologische & philosophische Disputationen. Die etwas spezielleren Fragen.
Raphael

Re: Was ist Moral?

Beitrag von Raphael »

ad_hoc hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:
Lacrimosa hat geschrieben:Paulus war wohl deswegen überzeugend, gerade weil er vorher Saulus war und für die Lehre seines Herrn Jesus Christus Brücken bauen konnte.
Natürlich. Er hat ja durch das Damaskus-Erlebnis nicht sein Hirn abgegeben.
Paulus war gerade deshalb so wertvoll für das junge Christentum, weil er der einzige Intellektuelle, der einzige wirklich ausgebildete Theologe unter den Aposteln war. Es kannte das Alte Testament nicht nur dem Wortlaut, sondern auch dem Sinn nach aus dem ff, er hatte gelernt zu argumentieren, er konnte seinen Glauben nicht nur bezeugen, sondern auch im Diskurs mit Nichtgläubigen begründen. Es hat nicht geschadet, daß auf elf "gelernte" Apostel wenigstens ein "gstudierter" Apostel kam.
Man darf gerade nicht die Bedeutung des "Damaskus-Erlebnisses" vergessen, wo Paulus alles notwendige Wissen übernatürlicherweise eingegossen worden ist, so dass er die Lehre Jesu vollkommen verstand (soweit dies einem Menschen möglich ist) und der jungen Kirche neben Petrus die Richtung geben konnte.

Gruß, ad_hoc
In der Tat ist die mystische Begegnung des Saulus mit Christus der Energiequell,
der den Hl. Paulus zu seiner Völkermission ermutigt und angespornt hat.

Wer dieses Geschehen und das Denken des Hl. Paulus besser verstehen möchte,
sei auf folgendes Paulus-Buch von Eugen Biser verwiesen:
Paulus: Zeugnis - Begegnung - Wirkung

Pilgerer
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Re: Was ist Moral?

Beitrag von Pilgerer »

Raphael hat geschrieben:
Pilgerer hat geschrieben:...
Das, was Du da beschreibst, ist lediglich die Delegation der subjektiven Verantwortung an ein Über-Ich.
Die Ausgangsfrage "Was sollen denn die "Ihrs" tun, was der "Du" nicht tun soll?" ist damit nicht beantwortet!
Warum gibt es dann die christliche Soziallehre/Sozialethik? Behandelt sie nicht Fragen der gesellschaftlichen Moral?
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

Raphael

Re: Was ist Moral?

Beitrag von Raphael »

Pilgerer hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:
Pilgerer hat geschrieben:...
Das, was Du da beschreibst, ist lediglich die Delegation der subjektiven Verantwortung an ein Über-Ich.
Die Ausgangsfrage "Was sollen denn die "Ihrs" tun, was der "Du" nicht tun soll?" ist damit nicht beantwortet!
Warum gibt es dann die christliche Soziallehre/Sozialethik? Behandelt sie nicht Fragen der gesellschaftlichen Moral?
Diese gesellschaftliche Moral steht jedoch nicht in einem Gegensatz zu der individuellen Moral, sondern ist deren Entfaltung.

Nimm doch einfach 'mal den Dekalog. Er erfüllt die weiter oben gegebene Definition:
Moral ist die Zusammenfassung der Normen für gutes Handeln in einer amoralischen Welt!
Welche der Normen im Dekalog sind denn vom Individuum und welche von der sozialen Gruppierung zu erfüllen?

Pilgerer
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Re: Was ist Moral?

Beitrag von Pilgerer »

Raphael hat geschrieben:Welche der Normen im Dekalog sind denn vom Individuum und welche von der sozialen Gruppierung zu erfüllen?
Der Dekalog umfasst individualethische Normen, die aber auch sozialethisch übertragen werden können. Ein rein sozialethisches Gebot ist das Königsgebot der Torah in 5. Mose 17,14-20. Dazu gehören alle Gebote der politischen Ordnung sowie zur Gemeindeordnung.

Die Bergpredigt und vergleichbare himmlische Werte betreffen sehr stark das Innere des Menschen und sind daher primär individualethisch zu verstehen. Sie sprechen "mich" an und ich muss darüber reflektieren, wie ich sie umsetzen kann. Die hohe christliche Moral steht über der gewöhnlichen bürgerlichen Moral und erfordert eine besondere persönliche Anstrengung im Suchen des göttlichen Gesetzes (vgl. Psalm 119) und des göttlichen Erziehers. Die himmlische christliche Moral kann auch die Gemeinschaft durchdringen, aber fußt auf der individuellen Ebene.
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Raphael

Re: Was ist Moral?

Beitrag von Raphael »

Pilgerer hat geschrieben:Die hohe christliche Moral steht über der gewöhnlichen bürgerlichen Moral und erfordert eine besondere persönliche Anstrengung im Suchen des göttlichen Gesetzes (vgl. Psalm 119) und des göttlichen Erziehers.
Nun, das sah der wortgewaltige Prediger aus protestantischem Hause namens Friedrich Nietzsche offenbar anders als Du.
Welche Gewähr kannst Du beibringen, daß Protestanten nicht grundsätzlich mehr dem Nietzsche als dem jüdischen Prediger Jesus folgen? :detektiv:

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overkott
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Re: Was ist Moral?

Beitrag von overkott »

Diese Frage ist nicht katholisch. Katholiken zweifeln Protestanten nicht grundsätzlich an.

Raphael

Re: Was ist Moral?

Beitrag von Raphael »

overkott hat geschrieben:Diese Frage ist nicht katholisch.

Wenn Du wüßtest, was katholisch ist, dann könntest Du diese Bewertung vornehmen!
overkott hat geschrieben:Katholiken zweifeln Protestanten nicht grundsätzlich an.
Die Entwicklungen innerhalb der protestantischen Gemeinschaften, welche in den letzten 500 Jahre stattgefunden haben, verpflichten zu dieser Skepsis.

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overkott
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Re: Was ist Moral?

Beitrag von overkott »

Die Fixiertheit nur auf Fehler der anderen ist nicht katholisch. Das hat etwas mit Splitter und Balken zu tun.

Raphael

Re: Was ist Moral?

Beitrag von Raphael »

overkott hat geschrieben:Die Fixiertheit nur auf Fehler der anderen ist nicht katholisch.
Diese negative Abgrenzung des Begriffsinhaltes von "katholisch" erweist bei Weitem nicht Deine Kenntnis des Begriffsinhaltes von "katholisch". :roll:

Demgegenüber ist eine generelle Skepsis gegenüber Gemeinschaften, die lediglich kirchliche Elemente zu bewahren suchen, sehr wohl katholisch, auch wenn das für einen so negativ orientierten Theologen wie Dich schwerlich zu verstehen sein wird. :doktor:
overkott hat geschrieben:Das hat etwas mit Splitter und Balken zu tun.
Geht's auch ein bißchen konkreter, Herr Theologe? :nuckel:

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overkott
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Re: Was ist Moral?

Beitrag von overkott »

Dürfen wir Katholiken falsch parken? Falschparken ist öffentliches Gewohnheitsunrecht. Vor allem in großen Städten. Das äußert sich offen sichtlich im Parken gegen die Fahrtrichtung:

1. ist es manchmal bequem, 2. kann man damit seinen Unmut äußern über die Fehler der anderen, 3. kann man mit Falschparken seine Freiheit vom Recht zeigen

Inzwischen ist der öffentliche Verkehr damit so durchsäuert, dass das Ordnungsamt nicht mehr gegen diese Ordnungswidrigkeit vorgeht.

Andersrum muss ein Vorgehen gegen Falschparken durch das Ordnungsamt inzwischen als Behördenwillkür verstanden werden.

Daneben gibt es Privatjustiz. Supermärkte etwa halten ihre Parkplätze frei durch private Parkwächter. Falschparken wird dann sehr teuer: Parkscheibe vergessen - 15 Euro.

Aufklärung drohte bereits im Dritten Reich zu scheitern. Dieses Scheitern beruhte im Kern auf der Verneinung Gottes Nächstenliebe und damit auf dem Austausch von Recht durch Macht des Stärkeren.

Wo aber Recht in Verantwortung vor Gott und dem Menschen nach demokratischen Regeln verordnet wird, verdient es Beachtung, solange es nicht auf demokratischem Weg geändert wird.

Raphael

Re: Was ist Moral?

Beitrag von Raphael »

overkott hat geschrieben:Dürfen wir Katholiken falsch parken?
Nein, wir Katholiken dürfen nicht falsch parken! 8)

Wobei nicht ganz klar geworden ist, inwieweit dieser Ausflug in die Abgründe der StVO mit dem davor diskutierten Dekalog in einem relevanten Zusammenhang steht.
Gibt es da nicht einen qualitativen Unterschied zwischen der StVO und dem Dekalog? :hmm:
Oder würdest Du der These zuneigen, daß Alles irgendwie mit Allem zusammenhängt, ovi? :achselzuck:
Und dies insbesondere dann, wenn Regeln (lediglich) demokratisch legitimiert werden? :detektiv:

Lacrimosa
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Re: Was ist Moral?

Beitrag von Lacrimosa »

overkott hat geschrieben:Inzwischen ist der öffentliche Verkehr damit so durchsäuert, dass das Ordnungsamt nicht mehr gegen diese Ordnungswidrigkeit vorgeht.
Die Straßenverkehrsordnung (StVO) kann stellvertretend für alle anderen Lebensbereiche herhalten, die ebenso „durchsäuert“ sind. Die Kluft zwischen Gesetzen und deren Einhaltung wird größer, weil es an Ordnungshütern mangelt. Alles hängt mit allem zusammen: Jemand, dem die StVO für das Gemeinwohl nicht einleuchtet, bringt vermutlich auch kein tieferes Verständnis für den Dekalog auf, in dem sich sozusagen Gott als Ordnungshüter darstellt. Die Einhaltung demokratisch oder politisch legitimierter Gesetze hängt genauso vom Bewusstsein des Einzelnen ab, wie die Befolgung der göttlichen. Dem Fehlen der Ordnungskräfte, müsste ein Bewusstseinswandel gegensteuern.
Lasst in eurem Miteinander Platz, dass der Hauch des Himmels zwischen euch spielen kann. (Khalil Gibran)

Pilgerer
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Re: Was ist Moral?

Beitrag von Pilgerer »

Raphael hat geschrieben:
Pilgerer hat geschrieben:Die hohe christliche Moral steht über der gewöhnlichen bürgerlichen Moral und erfordert eine besondere persönliche Anstrengung im Suchen des göttlichen Gesetzes (vgl. Psalm 119) und des göttlichen Erziehers.
Nun, das sah der wortgewaltige Prediger aus protestantischem Hause namens Friedrich Nietzsche offenbar anders als Du.
Welche Gewähr kannst Du beibringen, daß Protestanten nicht grundsätzlich mehr dem Nietzsche als dem jüdischen Prediger Jesus folgen? :detektiv:
Nietzsche war kein Christ, sondern ein Antichrist.
Die hohe christliche Moral wurde leider zu selten von Christen verfolgt. Häufig gab es doch immer wieder Gründe zu Zorn, Hass, Neid etc. Trotzdem tut es gut, sich den Willen des Herrn in Erinnerung zu rufen und sich danach zu sehnen, das Reich Gottes im eigenen Handeln sichtbar werden zu lassen. Die Friedenskirchen sind darin durchaus ein gutes Beispiel gewesen.
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Raphael

Re: Was ist Moral?

Beitrag von Raphael »

Lacrimosa hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Inzwischen ist der öffentliche Verkehr damit so durchsäuert, dass das Ordnungsamt nicht mehr gegen diese Ordnungswidrigkeit vorgeht.
Die Straßenverkehrsordnung (StVO) kann stellvertretend für alle anderen Lebensbereiche herhalten, die ebenso „durchsäuert“ sind. Die Kluft zwischen Gesetzen und deren Einhaltung wird größer, weil es an Ordnungshütern mangelt. Alles hängt mit allem zusammen: Jemand, dem die StVO für das Gemeinwohl nicht einleuchtet, bringt vermutlich auch kein tieferes Verständnis für den Dekalog auf, in dem sich sozusagen Gott als Ordnungshüter darstellt. Die Einhaltung demokratisch oder politisch legitimierter Gesetze hängt genauso vom Bewusstsein des Einzelnen ab, wie die Befolgung der göttlichen. Dem Fehlen der Ordnungskräfte, müsste ein Bewusstseinswandel gegensteuern.
Bewußtseinswandel ist immer gut, wenn damit Metanoia gemeint ist; wobei mit Metanioa die Hinwendung zu Gott, dem einen und dreifaltigen, gemeint ist und nicht eine irgendwie geartete Änderung der subjektiven Lebensverhältnisse.

Ansonsten ist Bewußtseinswandel ein durchaus problematischer Begriff, denn es stellt sich immer die Frage, ob denn das Sein durch das Bewußtsein bestimmt wird oder ob die umgekehrte Variante die letztlich richtige ist.

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overkott
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Re: Was ist Moral?

Beitrag von overkott »

Für Katholiken ist Moral die Ausrichtung am ersten Gebot, an Gott, am Vater. Als Sohn ist Jesus mit Gott eins im Geist der Liebe. Dabei geht es um die subjektiven Lebensverhältnisse. Denn objektiv sind Vater und Sohn zwei unterschiedliche Personen.

Die Liebe zum Vater bringt Jesus im Vaterunser zum Ausdruck. Der Verehrung des Wortes Gottes folgt die Befolgung seines Willens in der Tat. Ohne die gute Tat in Nächstenliebe gibt es keine Gottesliebe. Jesus weist darauf an verschiedenen Stellen ausdrücklich hin.

Während subjektiv die unsichtbare, verborgene, innere, geistige Motivation meint, ist mit objektiv die sichtbare, offenbare, äußerliche, körperliche Folge gemeint. Moraltheologisch stellt Jesus die Motivation über die äußere Tat aus der Erkenntnis heraus, dass die gleiche Motivation zu gleich berechtigten, unterschiedlichen Taten führen kann und negativ dass man nicht nur mit Worten, sondern auch mit Taten lügen und täuschen kann.

Idealerweise stimmen für Jesus subjektive Motivation und objektive Tat überein: Aus gutem Grund handle ich gut - auch im alltäglichen Straßenverkehr.

Lacrimosa
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Re: Was ist Moral?

Beitrag von Lacrimosa »

Raphael hat geschrieben:
Lacrimosa hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Inzwischen ist der öffentliche Verkehr damit so durchsäuert, dass das Ordnungsamt nicht mehr gegen diese Ordnungswidrigkeit vorgeht.
Die Straßenverkehrsordnung (StVO) kann stellvertretend für alle anderen Lebensbereiche herhalten, die ebenso „durchsäuert“ sind. Die Kluft zwischen Gesetzen und deren Einhaltung wird größer, weil es an Ordnungshütern mangelt. Alles hängt mit allem zusammen: Jemand, dem die StVO für das Gemeinwohl nicht einleuchtet, bringt vermutlich auch kein tieferes Verständnis für den Dekalog auf, in dem sich sozusagen Gott als Ordnungshüter darstellt. Die Einhaltung demokratisch oder politisch legitimierter Gesetze hängt genauso vom Bewusstsein des Einzelnen ab, wie die Befolgung der göttlichen. Dem Fehlen der Ordnungskräfte, müsste ein Bewusstseinswandel gegensteuern.
Bewußtseinswandel ist immer gut, wenn damit Metanoia gemeint ist; wobei mit Metanioa die Hinwendung zu Gott, dem einen und dreifaltigen, gemeint ist und nicht eine irgendwie geartete Änderung der subjektiven Lebensverhältnisse.

Ansonsten ist Bewußtseinswandel ein durchaus problematischer Begriff, denn es stellt sich immer die Frage, ob denn das Sein durch das Bewußtsein bestimmt wird oder ob die umgekehrte Variante die letztlich richtige ist.
Es geht um die Hinwendung zu Gott und das Abgleichen des menschlichen Verhaltens auf Gott hin. Vom Menschen her gedacht, erfolgt eine Wandlung vom Unbewussten zum Bewussten (zum Guten). Das beschreibt den ganzheitlichen Prozess des Bewusstwerdens, der gleichsam augenblicklich, etwa durch ein schmerzliches Erlebnis, „erwachen“ (Erleuchtung) kann, oder dem eine Leidensphase vorausgeht, der Antrieb für den Bewusstseinswandel ist. (Im Kreuz ist Heil.)

Was Menschen (kollektiv) nicht ins Bewusstsein dringt, bleibt in einem „Dämmerzustand“: Es laufen konditionierte Verhaltensmuster ab, ein Phänomen, welches sich auf das Kollektiv übertragen lässt, obwohl man eine andere Wahl ergreifen könnte. So gesehen wir das Dasein eines Menschen maßgeblich vom Grad seiner Bewusstheit bestimmt und das einer Gesellschaft vom Anteil seiner mehr oder minder bewussten (oder dahindämmernden) Teile. Bei Gott ist das Sein maximal bewusst; der Mensch wird bewusst, sofern er danach strebt.

Es stellt sich nicht immer nur die Frage nach richtig oder falsch, so oder so herum. Die unterschiedlichen philosophischen Denksysteme können jedes für sich interessant, wertvoll oder sonstwie geartet sein, sie bleiben letztlich graue Theorie. Entscheidend ist, dass man sich in seinem Denken, Fühlen und Handeln von Gott leiten lässt.
Lasst in eurem Miteinander Platz, dass der Hauch des Himmels zwischen euch spielen kann. (Khalil Gibran)

Raphael

Re: Was ist Moral?

Beitrag von Raphael »

Lacrimosa hat geschrieben:Es geht um die Hinwendung zu Gott und das Abgleichen des menschlichen Verhaltens auf Gott hin. Vom Menschen her gedacht, erfolgt eine Wandlung vom Unbewussten zum Bewussten (zum Guten). Das beschreibt den ganzheitlichen Prozess des Bewusstwerdens, der gleichsam augenblicklich, etwa durch ein schmerzliches Erlebnis, „erwachen“ (Erleuchtung) kann, oder dem eine Leidensphase vorausgeht, der Antrieb für den Bewusstseinswandel ist. (Im Kreuz ist Heil.)

Was Menschen (kollektiv) nicht ins Bewusstsein dringt, bleibt in einem „Dämmerzustand“: Es laufen konditionierte Verhaltensmuster ab, ein Phänomen, welches sich auf das Kollektiv übertragen lässt, obwohl man eine andere Wahl ergreifen könnte. So gesehen wir das Dasein eines Menschen maßgeblich vom Grad seiner Bewusstheit bestimmt und das einer Gesellschaft vom Anteil seiner mehr oder minder bewussten (oder dahindämmernden) Teile. Bei Gott ist das Sein maximal bewusst; der Mensch wird bewusst, sofern er danach strebt.

Es stellt sich nicht immer nur die Frage nach richtig oder falsch, so oder so herum. Die unterschiedlichen philosophischen Denksysteme können jedes für sich interessant, wertvoll oder sonstwie geartet sein, sie bleiben letztlich graue Theorie. Entscheidend ist, dass man sich in seinem Denken, Fühlen und Handeln von Gott leiten lässt.
Nun, Lacrimosa, da muß ich wohl leider 'mal ganz deutlich werden: :tuete:
Deine Einlassung ist esoterisches Geschwurbel!

Raphael

Re: Was ist Moral?

Beitrag von Raphael »

overkott hat geschrieben:Für Katholiken ist Moral die Ausrichtung am ersten Gebot, an Gott, am Vater.
Wobei Du zunächst einmal eine inhaltliche Bestimmung des Begriffes katholisch vornehmen solltest,
denn den warst Du ja weiter oben noch schuldig geblieben ...............

Darüber hinaus bleibt festzuhalten, daß das Doppelgebot, welches Jesus uns gegeben hat, den Dekalog zusammenfaßt.
Näherhin sind die ersten drei Gebote die Gebote der Gottesliebe und die nächsten sieben Gebote die Gebote der Nächstenliebe.

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overkott
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Re: Was ist Moral?

Beitrag von overkott »

Raphael hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Für Katholiken ist Moral die Ausrichtung am ersten Gebot, an Gott, am Vater.
Wobei Du zunächst einmal eine inhaltliche Bestimmung des Begriffes katholisch vornehmen solltest,
denn den warst Du ja weiter oben noch schuldig geblieben ...............

Darüber hinaus bleibt festzuhalten, daß das Doppelgebot, welches Jesus uns gegeben hat, den Dekalog zusammenfaßt.
Näherhin sind die ersten drei Gebote die Gebote der Gottesliebe und die nächsten sieben Gebote die Gebote der Nächstenliebe.
Katholisch bedeutet allgemein.

Raphael

Re: Was ist Moral?

Beitrag von Raphael »

overkott hat geschrieben:Katholisch bedeutet allgemein.
Da fördert die griechische Sprache aber ganz andere Bedeutungen zu Tage! :doktor:

Aber belaste Dich nicht mit diesen Weisheiten der Altvorderen, ovi, es würde Dein immantentistisches Schöpfungskonzept fundamental durcheinanderwirbeln .............

Lacrimosa
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Re: Was ist Moral?

Beitrag von Lacrimosa »

Raphael hat geschrieben:
Lacrimosa hat geschrieben:Es geht um die Hinwendung zu Gott und das Abgleichen des menschlichen Verhaltens auf Gott hin. Vom Menschen her gedacht, erfolgt eine Wandlung vom Unbewussten zum Bewussten (zum Guten). Das beschreibt den ganzheitlichen Prozess des Bewusstwerdens, der gleichsam augenblicklich, etwa durch ein schmerzliches Erlebnis, „erwachen“ (Erleuchtung) kann, oder dem eine Leidensphase vorausgeht, der Antrieb für den Bewusstseinswandel ist. (Im Kreuz ist Heil.)

Was Menschen (kollektiv) nicht ins Bewusstsein dringt, bleibt in einem „Dämmerzustand“: Es laufen konditionierte Verhaltensmuster ab, ein Phänomen, welches sich auf das Kollektiv übertragen lässt, obwohl man eine andere Wahl ergreifen könnte. So gesehen wir das Dasein eines Menschen maßgeblich vom Grad seiner Bewusstheit bestimmt und das einer Gesellschaft vom Anteil seiner mehr oder minder bewussten (oder dahindämmernden) Teile. Bei Gott ist das Sein maximal bewusst; der Mensch wird bewusst, sofern er danach strebt.

Es stellt sich nicht immer nur die Frage nach richtig oder falsch, so oder so herum. Die unterschiedlichen philosophischen Denksysteme können jedes für sich interessant, wertvoll oder sonstwie geartet sein, sie bleiben letztlich graue Theorie. Entscheidend ist, dass man sich in seinem Denken, Fühlen und Handeln von Gott leiten lässt.
Nun, Lacrimosa, da muß ich wohl leider 'mal ganz deutlich werden: :tuete:
Deine Einlassung ist esoterisches Geschwurbel!
Indem du, Raphael, mein Geschwurbel leider nur plattbügelst, bestätigst du meinen Eindruck, dass dir Diktionen, die dir fremd sind, schlicht ablehnst – des Ablehnens willen. Denn anständig wäre es, wenn du versuchtest, die darin enthaltene „allgemeingültige“ Botschaft zu erfassen, um diese hernach ins Katholische zu übersetzen.

Ich anerkenne deinen Wissensvorsprung, (der ja allerdings nur zeitlich und somit aufholbar wäre,) mit dem du vielleicht bewusst oder unbewusst „Wissensmissbrauch“ betreibst: Du errichtest eine Bastion um dich. Die Zugbrücke lässt du leider nur selten herunter. Und aus geschützter Deckung feuerst du deine Kanönchen ab …

Spricht das nicht eigentlich für das Wesen eines Esoterikers? Du betreibst, jedenfalls mir gegenüber, deinen „höheren Katholizismus“, als wäre dieser nur für einen „inneren“ Personenkreis zugänglich.
Lasst in eurem Miteinander Platz, dass der Hauch des Himmels zwischen euch spielen kann. (Khalil Gibran)

Raphael

Re: Was ist Moral?

Beitrag von Raphael »

Lacrimosa hat geschrieben:Indem du, Raphael, mein Geschwurbel leider nur plattbügelst, bestätigst du meinen Eindruck, dass dir Diktionen, die dir fremd sind, schlicht ablehnst – des Ablehnens willen. Denn anständig wäre es, wenn du versuchtest, die darin enthaltene „allgemeingültige“ Botschaft zu erfassen, um diese hernach ins Katholische zu übersetzen.
Deine Diktion läßt den Schluß zu, daß Du akademisch gebildet bist. Auch Deine tätige Teilnahme im Nachbarthread "Urknallmärchen" unterstreicht diese Feststellung. Die Art und Weise der Argumentation läßt sogar Platz für die Vermutung einer psychologischen Ausbildung bei Dir. :hmm:

Was jedoch nicht klar ist, warum Du Deine "allgemeingültige Botschaft" ins Katholische übersetzt haben möchtest. Die Frohe Botschaft, die Jesus zu den Menschen dieser Erde gebracht hat, ist doch bereits im wahrsten Sinne des Wortes allgemeingültig und die Übersetzung erfolgt tagtäglich bei der Verkündigung ebendieser Botschaft. Ich kann daher nicht ganz nachvollziehen, welche "Übersetzungsleistung" Du da noch von mir als Ergänzung erwartest.
Lacrimosa hat geschrieben:Ich anerkenne deinen Wissensvorsprung, (der ja allerdings nur zeitlich und somit aufholbar wäre,) mit dem du vielleicht bewusst oder unbewusst „Wissensmissbrauch“ betreibst: Du errichtest eine Bastion um dich. Die Zugbrücke lässt du leider nur selten herunter. Und aus geschützter Deckung feuerst du deine Kanönchen ab …
Das ist ja ein ganz nettes Bild; in ihm wird aber leider vollkommen verkannt, daß ich lediglich versuche Klartext zu reden.
Manche mögen lieber schmusige Selbstbestätigungen und sehnen sich nach Unterstützung ihrer eigenen irrigen Ansichten.
Aber damit kann ich "leider" nicht dienen .............
Lacrimosa hat geschrieben:Spricht das nicht eigentlich für das Wesen eines Esoterikers? Du betreibst, jedenfalls mir gegenüber, deinen „höheren Katholizismus“, als wäre dieser nur für einen „inneren“ Personenkreis zugänglich.
Ein leider untauglicher Versuch, den Vorwurf des "esoterischen Geschwurbels" rhetorisch gegen mich zu wenden! 8)

Ich befürchte nachwievor, daß insbesondere für Leute wie Dich der schon früher 'mal erwähnte Brief von Bischof Fulton Sheen (hier) geschrieben worden ist.

Wenn Du wirklich eine positive Affinität zum katholischen Glauben hast, wie dies an einigen Stellen Deiner Beiträge durchschimmert, warum ergreifst Du nicht erste Schritte auf ihn zu?
Reicht es Dir aus, hier im Internet Dein unbestritten vorhandenes Wissen auszubreiten?
Was stört Dich an der Aufforderung Jesu in seine Nachfolge einzutreten?
Wieso willst Du unbedingt Deine kritische Distanz beibehalten?

heiliger_raphael
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Re: Was ist Moral?

Beitrag von heiliger_raphael »

Lacrimosa hat geschrieben: Spricht das nicht eigentlich für das Wesen eines Esoterikers? Du betreibst, jedenfalls mir gegenüber, deinen „höheren Katholizismus“, als wäre dieser nur für einen „inneren“ Personenkreis zugänglich.
Wie sieht für Dich höherer Katholizismus aus? Der fundamentale Unterschied zwischen den Exoterik/Esoterik-Gebilden liegt im Christentum doch gerade darin, dass es nicht nur einen Bund mit wenigen Eingeweihten gibt, sondern Gott mit allen Menschen in Beziehung treten will. Dafür ist das Niveau das Glaubenswissens unerheblich, es richtet sich an jeden Menschen.
Der Mensch muss nicht - wie in esoterischen Systemen üblich - irgendwelche Stufen bearbeiten und Erkenntnisse sammeln und eingeweiht werden, er muss nicht Erkenntnissen hinterherjagen, um dle Welt verstehen zu können. Die Antwort auf alle Fragen liegt in Jesus Christus. Die Gnade Gottes nimmt jeden Menschen so an, wie er ist.
Für esoterische Dinge spricht aus meiner Sicht gar nichts.

Fragesteller
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Re: Was ist Moral?

Beitrag von Fragesteller »

Lacrimosa hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:
Lacrimosa hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Inzwischen ist der öffentliche Verkehr damit so durchsäuert, dass das Ordnungsamt nicht mehr gegen diese Ordnungswidrigkeit vorgeht.
Die Straßenverkehrsordnung (StVO) kann stellvertretend für alle anderen Lebensbereiche herhalten, die ebenso „durchsäuert“ sind. Die Kluft zwischen Gesetzen und deren Einhaltung wird größer, weil es an Ordnungshütern mangelt. Alles hängt mit allem zusammen: Jemand, dem die StVO für das Gemeinwohl nicht einleuchtet, bringt vermutlich auch kein tieferes Verständnis für den Dekalog auf, in dem sich sozusagen Gott als Ordnungshüter darstellt. Die Einhaltung demokratisch oder politisch legitimierter Gesetze hängt genauso vom Bewusstsein des Einzelnen ab, wie die Befolgung der göttlichen. Dem Fehlen der Ordnungskräfte, müsste ein Bewusstseinswandel gegensteuern.
Bewußtseinswandel ist immer gut, wenn damit Metanoia gemeint ist; wobei mit Metanioa die Hinwendung zu Gott, dem einen und dreifaltigen, gemeint ist und nicht eine irgendwie geartete Änderung der subjektiven Lebensverhältnisse.

Ansonsten ist Bewußtseinswandel ein durchaus problematischer Begriff, denn es stellt sich immer die Frage, ob denn das Sein durch das Bewußtsein bestimmt wird oder ob die umgekehrte Variante die letztlich richtige ist.
Es geht um die Hinwendung zu Gott und das Abgleichen des menschlichen Verhaltens auf Gott hin. Vom Menschen her gedacht, erfolgt eine Wandlung vom Unbewussten zum Bewussten (zum Guten). Das beschreibt den ganzheitlichen Prozess des Bewusstwerdens, der gleichsam augenblicklich, etwa durch ein schmerzliches Erlebnis, „erwachen“ (Erleuchtung) kann, oder dem eine Leidensphase vorausgeht, der Antrieb für den Bewusstseinswandel ist. (Im Kreuz ist Heil.)

Was Menschen (kollektiv) nicht ins Bewusstsein dringt, bleibt in einem „Dämmerzustand“: Es laufen konditionierte Verhaltensmuster ab, ein Phänomen, welches sich auf das Kollektiv übertragen lässt, obwohl man eine andere Wahl ergreifen könnte. So gesehen wir das Dasein eines Menschen maßgeblich vom Grad seiner Bewusstheit bestimmt und das einer Gesellschaft vom Anteil seiner mehr oder minder bewussten (oder dahindämmernden) Teile. Bei Gott ist das Sein maximal bewusst; der Mensch wird bewusst, sofern er danach strebt. [...]
Ja, rechtes Handeln ist bewusstes Sichzuwenden zu Gott. Aber Sünde ist auch bewusstes Sichabwenden von Gott. Beide sind gleich bewusst, es kommt auf das Objekt an, dem sich das Bewusstsein zuwendet. Kinder, Demente, Geisteskranke sind keine besseren Menschen als geistig normale Erwachsene, aber auch nicht sündiger, was sie sein müssten, wenn "Bewusstsein" an sich gut und "Dämmerzustand" an sich schlecht wäre. Beide Wahlmöglichkeiten sind (wenn auch in sehr unterschiedlicher Ausprägung) auf allen Bewusstseinsstufen möglich. Das wäre auch mein Kritikpunkt an de von Dir propagierten Achtsamkeitsspiritualität: Es kommt nicht auf die Intensität des Bewusstseins an (die für sich neutral wäre), sondern auf sein Objekt. Und christlicher Glaube ist ja gerade, dass Gott sich so gezeigt hat, dass er ein solches sehr konkretes Objekt sein kann.

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overkott
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Re: Was ist Moral?

Beitrag von overkott »

Fragesteller hat geschrieben:
Lacrimosa hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:
Lacrimosa hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Inzwischen ist der öffentliche Verkehr damit so durchsäuert, dass das Ordnungsamt nicht mehr gegen diese Ordnungswidrigkeit vorgeht.
Die Straßenverkehrsordnung (StVO) kann stellvertretend für alle anderen Lebensbereiche herhalten, die ebenso „durchsäuert“ sind. Die Kluft zwischen Gesetzen und deren Einhaltung wird größer, weil es an Ordnungshütern mangelt. Alles hängt mit allem zusammen: Jemand, dem die StVO für das Gemeinwohl nicht einleuchtet, bringt vermutlich auch kein tieferes Verständnis für den Dekalog auf, in dem sich sozusagen Gott als Ordnungshüter darstellt. Die Einhaltung demokratisch oder politisch legitimierter Gesetze hängt genauso vom Bewusstsein des Einzelnen ab, wie die Befolgung der göttlichen. Dem Fehlen der Ordnungskräfte, müsste ein Bewusstseinswandel gegensteuern.
Bewußtseinswandel ist immer gut, wenn damit Metanoia gemeint ist; wobei mit Metanioa die Hinwendung zu Gott, dem einen und dreifaltigen, gemeint ist und nicht eine irgendwie geartete Änderung der subjektiven Lebensverhältnisse.

Ansonsten ist Bewußtseinswandel ein durchaus problematischer Begriff, denn es stellt sich immer die Frage, ob denn das Sein durch das Bewußtsein bestimmt wird oder ob die umgekehrte Variante die letztlich richtige ist.
Es geht um die Hinwendung zu Gott und das Abgleichen des menschlichen Verhaltens auf Gott hin. Vom Menschen her gedacht, erfolgt eine Wandlung vom Unbewussten zum Bewussten (zum Guten). Das beschreibt den ganzheitlichen Prozess des Bewusstwerdens, der gleichsam augenblicklich, etwa durch ein schmerzliches Erlebnis, „erwachen“ (Erleuchtung) kann, oder dem eine Leidensphase vorausgeht, der Antrieb für den Bewusstseinswandel ist. (Im Kreuz ist Heil.)

Was Menschen (kollektiv) nicht ins Bewusstsein dringt, bleibt in einem „Dämmerzustand“: Es laufen konditionierte Verhaltensmuster ab, ein Phänomen, welches sich auf das Kollektiv übertragen lässt, obwohl man eine andere Wahl ergreifen könnte. So gesehen wir das Dasein eines Menschen maßgeblich vom Grad seiner Bewusstheit bestimmt und das einer Gesellschaft vom Anteil seiner mehr oder minder bewussten (oder dahindämmernden) Teile. Bei Gott ist das Sein maximal bewusst; der Mensch wird bewusst, sofern er danach strebt. [...]
Ja, rechtes Handeln ist bewusstes Sichzuwenden zu Gott. Aber Sünde ist auch bewusstes Sichabwenden von Gott. Beide sind gleich bewusst, es kommt auf das Objekt an, dem sich das Bewusstsein zuwendet. Kinder, Demente, Geisteskranke sind keine besseren Menschen als geistig normale Erwachsene, aber auch nicht sündiger, was sie sein müssten, wenn "Bewusstsein" an sich gut und "Dämmerzustand" an sich schlecht wäre. Beide Wahlmöglichkeiten sind (wenn auch in sehr unterschiedlicher Ausprägung) auf allen Bewusstseinsstufen möglich. Das wäre auch mein Kritikpunkt an de von Dir propagierten Achtsamkeitsspiritualität: Es kommt nicht auf die Intensität des Bewusstseins an (die für sich neutral wäre), sondern auf sein Objekt. Und christlicher Glaube ist ja gerade, dass Gott sich so gezeigt hat, dass er ein solches sehr konkretes Objekt sein kann.
Um esoterisches Geschwurbel zu vermeiden, sollten wir uns Gottes Wort mit Christus zuwenden und uns von seinem Geist erfüllen lassen. Was hat Jesus über die Armen im Geist gesagt? Was über die Kinder? Warum haben Kinder Gotteserkenntnis? Wegen der Schlichtheit, mit der sie lieben. Wegen der Unbefangenheit, die Frieden stiftet. Wegen der Herzensreinheit, die frei von Arglist ist.

Raphael

Re: Was ist Moral?

Beitrag von Raphael »

@ ovi
overkott hat geschrieben:Um esoterisches Geschwurbel zu vermeiden, sollten wir uns Gottes Wort mit Christus zuwenden und uns von seinem Geist erfüllen lassen. Was hat Jesus über die Armen im Geist gesagt? Was über die Kinder? Warum haben Kinder Gotteserkenntnis? Wegen der Schlichtheit, mit der sie lieben. Wegen der Unbefangenheit, die Frieden stiftet. Wegen der Herzensreinheit, die frei von Arglist ist.
Könntest Du freundlicherweise Deine Infantilisierungsversuche in andere Bereiche dieses Forums verlegen? :regel:
Dankeschön!

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overkott
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Re: Was ist Moral?

Beitrag von overkott »

Willst du mich wieder doof anquatschen? Kaum hast du mal nichts Falsches erzählt, bekommst du auch schon wieder Oberwasser.

Raphael

Re: Was ist Moral?

Beitrag von Raphael »

overkott hat geschrieben:Willst du mich wieder doof anquatschen? Kaum hast du mal nichts Falsches erzählt, bekommst du auch schon wieder Oberwasser.
Bei Dir hat man quasi immer Oberwasser, weil Du ständig in Unterströmungen unterwegs bist. :pfeif:

Wahrscheinlich liegt's an der rein assioziativen Vertextung Deiner Gedankengänge, die sich wenig um eine stringente Orientierung an der katholischen Lehre scheren ...........

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overkott
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Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Was ist Moral?

Beitrag von overkott »

Raphael hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Willst du mich wieder doof anquatschen? Kaum hast du mal nichts Falsches erzählt, bekommst du auch schon wieder Oberwasser.
Bei Dir hat man quasi immer Oberwasser, weil Du ständig in Unterströmungen unterwegs bist. :pfeif:

Wahrscheinlich liegt's an der rein assioziativen Vertextung Deiner Gedankengänge, die sich wenig um eine stringente Orientierung an der katholischen Lehre scheren ...........
Erzähl du mir was von katholisch...

Raphael

Re: Was ist Moral?

Beitrag von Raphael »

overkott hat geschrieben:Erzähl du mir was von katholisch...
Immer wieder gerne! 8)

Lacrimosa
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Registriert: Freitag 8. November 2013, 08:45

Re: Was ist Moral?

Beitrag von Lacrimosa »

@ Raphael, Fragesteller, heiliger Raphael und Overkott

Um es gleich auf den Punkt zu bringen: Esoterik interessiert mich nicht; mein Interesse gilt der Spiritualität. Dabei interessieren mich verschiedene religiöse oder philosophische Traditionen, ohne dass ich dabei das Bedürfnis verspüre, entscheiden zu müssen, was „richtig“ oder „falsch“ ist. Das bringt mich als Denkerin in die Nähe der Integralen Theorie (http://de.wikipedia.org/wiki/Integrale_Theorie), wenngleich ich keine Anhängerin derselben bin. Ich weiß (nämlich), dass ich nichts weiß (und dabei wiederum steht mir Platon näher als Sokrates). Und ich weiß, wo ich liebe.

Ich hadere einfach damit, dass die katholische Kirche die Nachfrage nach Spiritualität verschlafen hat. Spirituell Suchende sind längst woanders fündig geworden: Meditiert wird inzwischen was das Zeug hält. Die Kirche ist abgehängt und schaut zu. Spirituell Suchende werden fündig bei Zazen- oder Yogaschulen, die für mich ob ihrer Qualität scharf vom esoterischen Sumpf zu trennen sind. Nicht, dass ein falscher Eindruck entsteht: Ich lehne keine dieser traditionellen Meditationspraktiken ab. Ich denke, irgendeine spirituelle Praxis ist besser als gar keine …

Gott begegnen, findet in der Stille statt. Hierin ähneln sich die spirituellen und mystischen Erfahrungen und die betreffenden Beschreibungen quer durch alle Religionen. Kann es sich mithin die katholische Kirche erlauben, – eine Kirche, die irgendwie nur noch anachronistisch und skandalös auffällt –, die Suche nach Stille und Sinn als Mode intellektueller Großstädter innerhalb des esoterischen Dunstkreises abzutun, eine Kirche, die ihrerseits Gebet, Kontemplation und Exerzitien vergleichsweise vernachlässigt hat? Ich denke nein.

Was mich dabei bewegt, ist die Frage, was die katholische Kirche konkret dagegensetzen könnte, um die Sehnsucht nach Gotterkenntnis, geistiger Tiefe und Einheitserfahrung bei kirchenfernen aber katholisch sozialisierten Menschen zu befriedigen. Gibt es Argumente, die Heerscharen von Zazen- oder Yoga-Aspiranten bewegen könnten, sich doch wieder den eigenen katholischen Wurzeln zuzuwenden? Die Argumente kann nur finden, wer sich anschaut, was Zazen- oder Yogaschulen leisten, respektive, was die institutionellen Kirchen nicht leisten. (Und falls es eine evangelische Spiritualität gibt: man möge mir nachsehen, dass ich diese noch nirgends wahrgenommen habe.)

@ Raphael: Kritische Distanz beibehalten? In deinen Fragen finde ich mich nicht wieder. Ich befinde mich auch außerhalb des Internets im Dialog mit katholischen Geistlichen. Ich versuche diese zu sensibiliseren, für die Belange spirituell geprägter Menschen, die ja auch Kirchgänger von morgen sein könnten … Ich tue das schon aus Liebe zu Jesus Christus, unseren Herrn.
Lasst in eurem Miteinander Platz, dass der Hauch des Himmels zwischen euch spielen kann. (Khalil Gibran)

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overkott
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Re: Was ist Moral?

Beitrag von overkott »

Lacrimosa hat geschrieben:Meditiert wird inzwischen was das Zeug hält. Die Kirche ist abgehängt und schaut zu.
Die Kirche sollte sich davor hüten, Trends hinterher zu laufen. Es kommt eben nicht darauf an, einfach nur zu meditieren und die Klappe zu halten. Vielmehr geht es Jesus in erster Linie um Gott und damit um den Nächsten. Wer den Himmel in der Nächstenliebe nicht erdet, ist noch nicht erlöst vom Bösen.

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