Gewaltlosigkeit in der Nachfolge Jesu

Schriftexegese. Theologische & philosophische Disputationen. Die etwas spezielleren Fragen.
Tinius
Beiträge: 1972
Registriert: Samstag 28. Juni 2014, 00:13

Re: Gewaltlosigkeit in der Nachfolge Jesu

Beitrag von Tinius »

Lacrimosa hat geschrieben:
Jesu Botschaft bezieht sich auf einen erneuerten Menschen(schlag): Es geht darum, selbst gut zu werden, um somit das Gute zu vermehren und andere zum Guten anzustiften. Von da aus entsteht ein Gegengewicht zum Bösen, weswegen es ja so wichtig ist, den Frieden dort zu stabilisieren, zu stärken und zu vermehren, wo Frieden ist. Nur durch die Umkehr kann verhindert werden, dass es in Zukunft zu Gewaltspiralen kommt, in die Christen und auch andere Unschuldige immer wieder hineingezogen werden.
Das hört sich für mich zu sehr nach N.T. Wright an.

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Gewaltlosigkeit in der Nachfolge Jesu

Beitrag von overkott »

In der Theorie der Gewaltlosigkeit Jesu geht es darum, dass von Gott das Gute kommt, Gott in den Herzen die Menschen zum Guten bewegt. Im Vergleich zum wirklich Guten durch Stimmigkeit von Wort und Tat, ist das scheinbar Gute, die fromme Show nichts. Im Gegensatz dazu kann das offenbar Böse, die äußerlich zugefügte Gewalt in guter Absicht geschehen. Gleichwohl weiß Jesus aus empirischer Erfahrung, dass Gewalt meist Gegengewalt bewirkt und selten dazu geeignet ist, Konflikte zu lösen.

Ein konkretes Beispiel dafür ist der Irak-Konflikt, der sich aus heutiger Rückschau als nunmehr 20-jähriger Krieg darstellt. Der ungerechtfertigte Einmarsch zog keine Friedensordnung nach sich, sondern nach dem Truppenabzug 2011 ein Machtvakuum, in das seit dem Syrienkonflikt ab 2011 sich allmählich der IS ausbreitete. Die militärische Ausbildung der Peschmerga wird das Gewaltproblem nicht lösen, wenn es nicht gelingt, in befreiten Gebieten eine vom Volk legitimierte Autorität zu etablieren, die nicht nur die innere und äußere Sicherheit gewährleistet, sondern auch wirtschaftliche und soziale Prosperität, wenn auch auf vielleicht anfänglich niedrigem Niveau. Eine demokratisch legitimierte Autorität wird vermutlich in ethnisch und kulturell einheitlichen Gebieten leichter zu realisieren sein. Von daher wird zu prüfen sein, ob es möglich ist, eine kurdische Republik zu etablieren.

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Gewaltlosigkeit in der Nachfolge Jesu

Beitrag von overkott »

Mit einer Regierungserklärung hat die Kanzlerin der Opfer von Terror und Gewalt in aller Welt gedacht. Sie erinnerte daran, dass diese Schattenseite der Geschichte auch in diesem unserm Land nicht fern sei. Das gelte nicht etwa nur für die Gräueltaten der Nationalsozialisten oder die Morde ihrer geistigen Nachfolger in der NSU, sondern auch für den Terror im Namen Gottes.

Deutschland hat aus der Vergangenheit den Respekt vor der Herkunft und dem Glauben anderer gelernt sowie, Menschen anderer Herkunft und anderen Glaubens gegen volksverhetzende Diffamierung zu schützen. Die Vertreter des Rechtsstaats nehmen Mörder fest und erschießen sie nicht. Denn die Achtung des Lebens ist die erste Konsequenz aus der Verantwortung vor Gott und der unantastbaren Menschenwürde. Das hat der Bundestag durch viele Entscheidungen zum Ausdruck gebracht. Darüber hinaus erinnern wir daran, dass in unseren europäischen Gesellschaften Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit für alle gelten, nicht nur für säkulare Franzosen. Um Terror und Gewalt wirksam entgegen zu treten, geht es nicht um zunehmenden Verbalradikalismus und die Aufrüstung der Sicherheitskräfte. Vielmehr darf das ehrliche Bemühen um Integration nicht nachlassen.

Benutzeravatar
Niels
Beiträge: 24027
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 11:13

Re: Gewaltlosigkeit in der Nachfolge Jesu

Beitrag von Niels »

Ovi, falsches Unterforum! Ab ins Brauhaus!
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Gewaltlosigkeit in der Nachfolge Jesu

Beitrag von overkott »

Wie hätte Jesus den Islam gewürdigt? Hätte er sich im Koran verstanden gefühlt? Hätte er darin den Widerhall seiner Lehre vom göttlichen Erbarmen gefunden?

Spekulative Fragen, theologische Herausforderungen.

Wie hätte er, der Feuer auf die Erde werfen wollte und der Spaltungen und Drangsale vorausgesagt hat, den Heiligen Krieg bewertet, Kreuzzüge im Namen des Allmächtigen und Allbarmherzigen?

Hätte er nicht vor Trauer und Scham geweint über das Labarum, mit dem die Heere Konstantins seinen Namen abergläubisch im Dschihad gegen Maxentius missbrauchten?

Und wie würde der heilige Bonaventura, der bereits die Franziskanerbrüder nach ihrer Rückkehr aus der Mongolei empfing, heute die Nachfolge Christi interessierten Moslems erklären? Was könnten Moslems daraus für die eigene geistige Lesung ihrer Heiligen Schriften abgewinnen?

Pollux
Beiträge: 314
Registriert: Montag 16. September 2013, 11:55

Re: Gewaltlosigkeit in der Nachfolge Jesu

Beitrag von Pollux »

Jesus ging seinen Weg der Menschenliebe.Er verkünigte das Evangelium der gedemütigten und geschundenen Kreatur.Für uns ist er Gottes Sohn verbunden mit dem Vater und dem Heiligen Geist in der Trinität.Dein Reich komme, beten und bitten wir im Vater Unser.Seit Jesu Erdenleben sind mehr als 2000 Jahre vergangen.Und das Unrecht und die Gewalttätigkeiten sind nicht weniger geworden in einer unbefriedeten Welt.Dies alles soll nach Gottes Willen nicht sein. aber es handeln die, die ihn nicht kennen wollen und drangsalieren ihre Brüder und Schwestern.Wird es jemals anders werden? Wird die Sehnsucht der Menschen nach Frieden und Gerechtigkeit jemals gestillt werden? Vertrauen wir den biblischen Verheißungen und den Worten ihrer Propheten, dann bleibt uns diese Hoffnung auf Erlösung trotz aller entgegenstehenden Ereignisse.

Pollux
Beiträge: 314
Registriert: Montag 16. September 2013, 11:55

Re: Gewaltlosigkeit in der Nachfolge Jesu

Beitrag von Pollux »

Ralf hat geschrieben:Hallo an alle,

ich beschäftige mich derzeit etwas intensiver mit der Frage nach der Gewaltlosigkeit und gewaltlosem Widerstand aus christlicher Motivation und komme immer mehr zu der Ansicht, dass dies die einzig richtige christliche Haltung sei (ich weiß, klingt überheblich).

Wie komme ich dazu? Dazu nur ganz stichpunktartig:

1. Jesus war gewaltos. Die "Geißel aus Stricken" (Joh 2,15) zur Tempelreinigung war die damals übliche Art, wie man Tiere antrieb, und er nutze sie dementsprechend für die Rinder und Schafe. Dass er damit die Händler verprügelte, wird nirgendwo erwähnt. Es passt auch nicht zu seinem sonstigen gewaltlosen Verhalten (Festnahme ohne Widerstand, Heilung des Ohres des Malchus, Aufforderung das Schwert nicht zu nutzen, Bergpredigt etc.)

2. Für uns ist nicht der Erfolg entscheidend, sondern die Nachfolge Jesu. Wir beten auch nicht, weil wir glauben, daß das sicher effektiv in unserem Sinne gelingt. Gewaltlosigkeit ist eine Art der Verherrlichung Gottes, prinzipiell so "effektiv" wie Rosenkranzbeten oder der Lobpreis durch Psalmen. Wir kennen nämlich nicht Martin Luther King und Gandhi, bloß weil sie gewaltlos waren, sondern weil sie etwas hatten, was Jesus zeitlebens verwehrt blieb: Erfolg mit ihrer Methode. Wieviele gewaltlose Widerstandskämpfer mag es gegeben haben, die mangels Erfolg nur im Buch des Lebens verzeichnet sind, aber nicht im Buch des Menschheitswissens? Doch die Nachfolge ist ein Maßstab für sich, nicht ein möglicher Erfolg oder Mißerfolg.

3. Ohne die Auferstehung Jesu macht Gewaltlosigkeit keinen Sinn, mit ihr aber ist sie ein essentieller Part dessen, worum es uns vor allem gehen muss: das Reich Gottes.

Andere Meinungen?
Ja, in der Tat, es geht um das Reich Gottes und um nichts anderes. Deswegen ist die Erlösung der Welt durch das Blut bzw. den Opfertod Jesu Christi zwar entscheidend für das weitere Schicksal der Welt in der wir leben, aber bis zum Anbruch des Reiches Gottes in seiner vollen Kraft müssen wir auf die Wiederkehr Jesu Christi warten, also einer Zeit des kommenden Weltgerichts über alle Menschheit.Dieser Wiederkunft Christi geht aber eine Zeit furchtbarer Katastrophen voraus, doch gleichzeitig steht geschrieben, gewandt an die Gläubigen, "So all dieses geschieht, erhebet eure Häupter, darum dass sich eure Erlösung naht."

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Gewaltlosigkeit in der Nachfolge Jesu

Beitrag von overkott »

Pollux hat geschrieben:
Ralf hat geschrieben:Hallo an alle,

ich beschäftige mich derzeit etwas intensiver mit der Frage nach der Gewaltlosigkeit und gewaltlosem Widerstand aus christlicher Motivation und komme immer mehr zu der Ansicht, dass dies die einzig richtige christliche Haltung sei (ich weiß, klingt überheblich).

Wie komme ich dazu? Dazu nur ganz stichpunktartig:

1. Jesus war gewaltos. Die "Geißel aus Stricken" (Joh 2,15) zur Tempelreinigung war die damals übliche Art, wie man Tiere antrieb, und er nutze sie dementsprechend für die Rinder und Schafe. Dass er damit die Händler verprügelte, wird nirgendwo erwähnt. Es passt auch nicht zu seinem sonstigen gewaltlosen Verhalten (Festnahme ohne Widerstand, Heilung des Ohres des Malchus, Aufforderung das Schwert nicht zu nutzen, Bergpredigt etc.)

2. Für uns ist nicht der Erfolg entscheidend, sondern die Nachfolge Jesu. Wir beten auch nicht, weil wir glauben, daß das sicher effektiv in unserem Sinne gelingt. Gewaltlosigkeit ist eine Art der Verherrlichung Gottes, prinzipiell so "effektiv" wie Rosenkranzbeten oder der Lobpreis durch Psalmen. Wir kennen nämlich nicht Martin Luther King und Gandhi, bloß weil sie gewaltlos waren, sondern weil sie etwas hatten, was Jesus zeitlebens verwehrt blieb: Erfolg mit ihrer Methode. Wieviele gewaltlose Widerstandskämpfer mag es gegeben haben, die mangels Erfolg nur im Buch des Lebens verzeichnet sind, aber nicht im Buch des Menschheitswissens? Doch die Nachfolge ist ein Maßstab für sich, nicht ein möglicher Erfolg oder Mißerfolg.

3. Ohne die Auferstehung Jesu macht Gewaltlosigkeit keinen Sinn, mit ihr aber ist sie ein essentieller Part dessen, worum es uns vor allem gehen muss: das Reich Gottes.

Andere Meinungen?
Ja, in der Tat, es geht um das Reich Gottes und um nichts anderes. Deswegen ist die Erlösung der Welt durch das Blut bzw. den Opfertod Jesu Christi zwar entscheidend für das weitere Schicksal der Welt in der wir leben, aber bis zum Anbruch des Reiches Gottes in seiner vollen Kraft müssen wir auf die Wiederkehr Jesu Christi warten, also einer Zeit des kommenden Weltgerichts über alle Menschheit.Dieser Wiederkunft Christi geht aber eine Zeit furchtbarer Katastrophen voraus, doch gleichzeitig steht geschrieben, gewandt an die Gläubigen, "So all dieses geschieht, erhebet eure Häupter, darum dass sich eure Erlösung naht."
Die Reichssprache des Konzils ist heute natürlich nicht minder überholt als etwa Altgriechisch und für die meisten Gläubigen auch ebenso unverständlich. Was ist das für ein unbekanntes Land Gottes? Ist das Land mit der Hauptstadt Jerusalem gemeint oder nicht? Warum ist die Civitas Dei ein treffenderes Verständnis? Was hat die Civitas mit Fraternitas zu tun?

Und von welchem Zauber wird die Welt durch das Blut erlöst? Was bedeutet die Rückkehr des Herrschers zum Gericht? Was soll da geschehen, wenn nicht das Befrieden der Streitigkeiten, die Versöhnung und der gerechte Ausgleich? Warum gehen dem Gericht Unordnung und Katastrophen voraus? Inwiefern tilgt das gerechte Urteil Schuld?

Pollux
Beiträge: 314
Registriert: Montag 16. September 2013, 11:55

Re: Gewaltlosigkeit in der Nachfolge Jesu

Beitrag von Pollux »

overkott hat geschrieben:
Pollux hat geschrieben:
Ralf hat geschrieben:Hallo an alle,

ich beschäftige mich derzeit etwas intensiver mit der Frage nach der Gewaltlosigkeit und gewaltlosem Widerstand aus christlicher Motivation und komme immer mehr zu der Ansicht, dass dies die einzig richtige christliche Haltung sei (ich weiß, klingt überheblich).

Wie komme ich dazu? Dazu nur ganz stichpunktartig:

1. Jesus war gewaltos. Die "Geißel aus Stricken" (Joh 2,15) zur Tempelreinigung war die damals übliche Art, wie man Tiere antrieb, und er nutze sie dementsprechend für die Rinder und Schafe. Dass er damit die Händler verprügelte, wird nirgendwo erwähnt. Es passt auch nicht zu seinem sonstigen gewaltlosen Verhalten (Festnahme ohne Widerstand, Heilung des Ohres des Malchus, Aufforderung das Schwert nicht zu nutzen, Bergpredigt etc.)

2. Für uns ist nicht der Erfolg entscheidend, sondern die Nachfolge Jesu. Wir beten auch nicht, weil wir glauben, daß das sicher effektiv in unserem Sinne gelingt. Gewaltlosigkeit ist eine Art der Verherrlichung Gottes, prinzipiell so "effektiv" wie Rosenkranzbeten oder der Lobpreis durch Psalmen. Wir kennen nämlich nicht Martin Luther King und Gandhi, bloß weil sie gewaltlos waren, sondern weil sie etwas hatten, was Jesus zeitlebens verwehrt blieb: Erfolg mit ihrer Methode. Wieviele gewaltlose Widerstandskämpfer mag es gegeben haben, die mangels Erfolg nur im Buch des Lebens verzeichnet sind, aber nicht im Buch des Menschheitswissens? Doch die Nachfolge ist ein Maßstab für sich, nicht ein möglicher Erfolg oder Mißerfolg.

3. Ohne die Auferstehung Jesu macht Gewaltlosigkeit keinen Sinn, mit ihr aber ist sie ein essentieller Part dessen, worum es uns vor allem gehen muss: das Reich Gottes.

Andere Meinungen?
Ja, in der Tat, es geht um das Reich Gottes und um nichts anderes. Deswegen ist die Erlösung der Welt durch das Blut bzw. den Opfertod Jesu Christi zwar entscheidend für das weitere Schicksal der Welt in der wir leben, aber bis zum Anbruch des Reiches Gottes in seiner vollen Kraft müssen wir auf die Wiederkehr Jesu Christi warten, also einer Zeit des kommenden Weltgerichts über alle Menschheit.Dieser Wiederkunft Christi geht aber eine Zeit furchtbarer Katastrophen voraus, doch gleichzeitig steht geschrieben, gewandt an die Gläubigen, "So all dieses geschieht, erhebet eure Häupter, darum dass sich eure Erlösung naht."
Die Reichssprache des Konzils ist heute natürlich nicht minder überholt als etwa Altgriechisch und für die meisten Gläubigen auch ebenso unverständlich. Was ist das für ein unbekanntes Land Gottes? Ist das Land mit der Hauptstadt Jerusalem gemeint oder nicht? Warum ist die Civitas Dei ein treffenderes Verständnis? Was hat die Civitas mit Fraternitas zu tun?

Und von welchem Zauber wird die Welt durch das Blut erlöst? Was bedeutet die Rückkehr des Herrschers zum Gericht? Was soll da geschehen, wenn nicht das Befrieden der Streitigkeiten, die Versöhnung und der gerechte Ausgleich? Warum gehen dem Gericht Unordnung und Katastrophen voraus? Inwiefern tilgt das gerechte Urteil Schuld?


Ich beziehe mich nun erst einmal nur auf ovis Beitrag, so wie ich ihn in Fettdruck markiert habe:

"Was geschreiben ist, das ist das Wort Gottes in der Bibel. Wenn Du die paulinische Kreuzestheologie kritisieren willst, dann tue es ebenso wie Du nicht gelten lassen willst das Wort aus dem Johannesevangelium " ich und der Vater sind eins."
Also schlicht gefragt: "Was ist die Grundlage Deines Glaubens, wenn Du klare biblische Auskünfte einfach vom Tisch wischen willst wie etwa die Beschäftigung mit dem Altgriechischen, die immerhin noch zu einer verbesserten Sichtweise auf die Inhalte der Bibel führen könnte, worin Du mir wenigstens zustimmen wirst.

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Gewaltlosigkeit in der Nachfolge Jesu

Beitrag von overkott »

Das sind keine Antworten auf konkrete Fragen. Wer Altgriechisch in eine Märchensprache übersetzt und plump behauptet, dass sei Klartext, der macht sich selbst was vor.

Pollux
Beiträge: 314
Registriert: Montag 16. September 2013, 11:55

Re: Gewaltlosigkeit in der Nachfolge Jesu

Beitrag von Pollux »

Nach Deiner Meinung ist die Bibel, in welcher Übersetzung auch immer, eine Märchensprache??Die Evangelien werden also von overkott als Märchen enttarnt???Du glaubst den Propheten des AT wohl eher noch weniger.Die Bibel aber ist uns gegeben als Heilige Schrift mit vielen Verfassern,die trotz aller menschlichen Schwächen, die zu gewissen Fehlinterpretationen führen konnten, doch das enthalten, was ein jeder auch ohne Anleitung eines Dritten lesen und verstehen kann.Auch das "Vater unser" und die Bitte "Dein Reich komme" ist für Dich Märchensprache?Wer bist Du überhaupt, dass Du so anmaßend sein kannst??Gehörst Du der rk Kirche an oder wo ist Deine geistige Heimat?

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Gewaltlosigkeit in der Nachfolge Jesu

Beitrag von overkott »

Die Evangelien sind Legenden im besten Sinn und Urbilder der Heiligenlegenden mit mehr oder weniger historischem Kern, der im Vergleich zur überzeitlichen Botschaft äußerlich und nebensächlich ist. Sie sind als Gotteswort natürlich gutes Wort. Allerdings ist eine vorgebliche Modernisierung durch eine Übersetzung ins Fabelhafte wenig überzeugend. Warum etwa sollte man das Wort Bote als Engel übersetzen, um sich anschließend geflügelte Wesen vorzustellen?

Benutzeravatar
Pit
Beiträge: 8120
Registriert: Freitag 23. April 2004, 17:57

Re: Gewaltlosigkeit in der Nachfolge Jesu

Beitrag von Pit »

overkott hat geschrieben:Warum etwa sollte man das Wort Bote als Engel übersetzen, um sich anschließend geflügelte Wesen vorzustellen?
Das ist ein gutes Beispiel,Overkott,denn Engel kommt von Angelos=Bote,denn die Engel sind laut Bibel Geistwesen,die Boten Gottes sind,aber haben sie Flügel?
Gut,es gibt Stellen in der Bibel,wo sich die Engel Menschen als Wesen mit Flügeln offenbaren,aber das ist kein Beleg dafür,dass Engel Flügel haben oder gar haben müssen.
carpe diem - Nutze den Tag !

Benutzeravatar
Protasius
Moderator
Beiträge: 7124
Registriert: Samstag 19. Juni 2010, 19:13

Re: Gewaltlosigkeit in der Nachfolge Jesu

Beitrag von Protasius »

Pit hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Warum etwa sollte man das Wort Bote als Engel übersetzen, um sich anschließend geflügelte Wesen vorzustellen?
Das ist ein gutes Beispiel,Overkott,denn Engel kommt von Angelos=Bote,denn die Engel sind laut Bibel Geistwesen,die Boten Gottes sind,aber haben sie Flügel?
Gut,es gibt Stellen in der Bibel,wo sich die Engel Menschen als Wesen mit Flügeln offenbaren,aber das ist kein Beleg dafür,dass Engel Flügel haben oder gar haben müssen.
Wir wissen aus der Bibel, daß Cherubim und Seraphim sechs Flügel haben, vergleiche die Anweisungen für die Cherubim auf der Bundeslade (Ex 25, 17ff) und die Berufungsvision des Jesaja (Jes 6, 1ff). Aber Angelologie führt vom Thema des Stranges ganz schön weit weg, nicht?
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Gewaltlosigkeit in der Nachfolge Jesu

Beitrag von overkott »

Pit hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Warum etwa sollte man das Wort Bote als Engel übersetzen, um sich anschließend geflügelte Wesen vorzustellen?
Das ist ein gutes Beispiel,Overkott,denn Engel kommt von Angelos=Bote,denn die Engel sind laut Bibel Geistwesen,die Boten Gottes sind,aber haben sie Flügel?
Gut,es gibt Stellen in der Bibel,wo sich die Engel Menschen als Wesen mit Flügeln offenbaren,aber das ist kein Beleg dafür,dass Engel Flügel haben oder gar habn müssen.
Gottesboten erscheinen in der Bibel mal als Menschen im Traum, mal in der Realität. Für Josef sind sie Traumfiguren, für Maria real.

Dichter aller Zeiten haben Gott im Himmel gesehen, über den Wolken, und seinen Boten als Attribut zuweilen Flügel verliehen.

Ihre Weihnachtsbotschaft ist Friede und Gewaltlosigkeit.

Allerdings gibt es in den Legenden auch abgefallene Engel.

Pollux
Beiträge: 314
Registriert: Montag 16. September 2013, 11:55

Re: Gewaltlosigkeit in der Nachfolge Jesu

Beitrag von Pollux »

overkott hat geschrieben:
Pit hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Warum etwa sollte man das Wort Bote als Engel übersetzen, um sich anschließend geflügelte Wesen vorzustellen?
Das ist ein gutes Beispiel,Overkott,denn Engel kommt von Angelos=Bote,denn die Engel sind laut Bibel Geistwesen,die Boten Gottes sind,aber haben sie Flügel?
Gut,es gibt Stellen in der Bibel,wo sich die Engel Menschen als Wesen mit Flügeln offenbaren,aber das ist kein Beleg dafür,dass Engel Flügel haben oder gar habn müssen.
Gottesboten erscheinen in der Bibel mal als Menschen im Traum, mal in der Realität. Für Josef sind sie Traumfiguren, für Maria real.

Dichter aller Zeiten haben Gott im Himmel gesehen, über den Wolken, und seinen Boten als Attribut zuweilen Flügel verliehen.

Ihre Weihnachtsbotschaft ist Friede und Gewaltlosigkeit.

Allerdings gibt es in den Legenden auch abgefallene Engel.
Lieber ovi, da Du, ausgestattet mit einer beachtlichen Zahl von Beiträgen auf Kreuzgang auch in keiner Weise ernsthaft, wie ich meine, auf meine laienhafte Interpretation der Heiligen Schrift(en) geantwortet hast, möchte ich Dich nur fragen: Wer entscheidet Deiner Meinung nach, was in der Bibel Märchen und was Gleichnis und was das konkrete pralle Leben ist????
Aber im Grunde bin ich fassungslos über das, was Du hier als Deine Meinung über Religion und Glauben vom Stapel gelassen hast.Wir ev. Christen hatten ja auch eine Dorothee Sölle, die für manche schwer verdaulich war- für mich übrigens nicht, denn da gäb es andere Namen von tatsächlichen oder vermeintlichen Theologen, auf die dieses Verdikt eher zuträfe- aber darüber ist doch viel Wasser den Rhein oder die Elbe entlang geflossen.

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Gewaltlosigkeit in der Nachfolge Jesu

Beitrag von overkott »

Es gibt vermeintliche Christen, die bleiben nicht sachlich, sondern rücken einem auf den Pelz. Sie quatschen einen vertraulich an, als würden sie einen schon Jahre kennen und schätzen und haben scheinbar nach Jahren immer noch nicht gelesen und nachgedacht. Denen ist nicht selten die theologisch-philosophische Tradition der Kirche fremd. Dafür hängen sie ihr Herz lieber laienhaft an eine Hand voll Lehrsätze aus der hellenistischen Epoche, die sie recht beharrlich gegen jedes traditionelle Vernunftargument verteidigen.

Pollux
Beiträge: 314
Registriert: Montag 16. September 2013, 11:55

Re: Gewaltlosigkeit in der Nachfolge Jesu

Beitrag von Pollux »

ovi, Du bist penetrant unsachlich und mir scheint ziemlich eine wichtige Eigenschaft in Deiner Arroganz zu fehlen: Die auch christliche Tugend der Demut.Wie kannst Du Dich eigentlich Christ nennen, da Du doch nichts anderes als ein Freidenker bist nach meiner bescheidenen Meinung,der zu Fragen des christlichen Glaubens eher behutsamer sein sollte in seiner Wortwahl nach meiner unmaßgeblichen Meinung.
Aber jetzt bin ich zornig und werde Dir nicht ganz gerecht, denn ich hatte vor etwa einem halben Jahr schon einmal die Gelegenheit des Austausches mit Dir in dem kreuzgang.forum.Deshalb weiß ich auch, dass Du gut bist in Latein, aber vielleicht etwas weniger des Altgriechischen mächtig.

P.S. Was hältst Du übrigens von dem Verweis des Mod. bezüglich der Gestalt der Engel auf das AT oder gilt das für Dich gar nicht?????Fragen über Fragen?
P.P.S. Betest Du nicht im Vater unser, das am Ölberg in vielen Sprachen in Lettern zu besichtigen ist, "Dein Reich komme" wie es der Herr Jesus uns anempfohlen hat?

Pollux
Beiträge: 314
Registriert: Montag 16. September 2013, 11:55

Re: Gewaltlosigkeit in der Nachfolge Jesu

Beitrag von Pollux »

Dies ist der Tag des Herrn, den Gott gemacht. Ich wünsche allen Foristen und Gästen einen schönen Sonntag.Und beten wir, dass der Heilige Vater, der Papst Franziskus heil und gesund von seiner Reise aus Manila zurückkehrt und dass kein weiteres Unglück passiert.

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Gewaltlosigkeit in der Nachfolge Jesu

Beitrag von overkott »

Gottesliebe und Nächstenliebe sind mir sehr wichtig. Wenn ich diese bei Moslems sehe, spüre ich dort die selbe religiöse Toleranz. Wie beim heiligen Paulus auf dem Areopag findet sich bei Hacı Bektaş neoplatonisches Denken. Dieses ist auch beim heiligen Bonaventura ausgeprägt, der auch aus diesem Grund den jüdischen Philosophen Philon schätzte. Heute findet sich religiöse Toleranz dort, wo Religion als Theologie und Philosophie geschätzt und mit einander ins Gespräch gebracht wird.

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Gewaltlosigkeit in der Nachfolge Jesu

Beitrag von overkott »

Jesus hat niemanden zur Teilnahme an religiösen Veranstaltungen gezwungen.

Joh 6,66 Et dicebat : Propterea dixi vobis, quia nemo potest venire ad me, nisi fuerit ei datum a Patre meo.
Joh 6,67 Ex hoc multi discipulorum ejus abierunt retro : et jam non cum illo ambulabant.
Joh 6,68 Dixit ergo Jesus ad duodecim : Numquid et vos vultis abire ?

Benutzeravatar
Zarahfication
Beiträge: 259
Registriert: Freitag 14. Januar 2011, 21:03

Re: Gewaltlosigkeit in der Nachfolge Jesu

Beitrag von Zarahfication »

Ralf hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Sicher sollte ein Christ gewaltlos leben. Die Frage ist eben, was geschieht, wenn man ihn nicht gewaltlos leben lassen will. Soll er sich dann abschlachten lassen, oder darf er sich wehren?
Es gibt mehr als diese zwei Alternativen, die Flucht bspw.

Solange das Wehren gewaltlos geschieht, ist das auch vollkommen in Ordnung.
Es ist auch vollkommen in Ordnung bei einem Angriff auf Leib und Leben sich mit Gewalt zu wehren.
Man kann es auch echt übertreiben. Wenn Gewalt, die einzige Möglichkeit ist z. B eine Frau vor einer Vergewaltigung oder einen Menschen vor schweren Misshandlung oder gar Tod zu retten, wäre ist unterlassene Hilfeleistung nicht Gewalt anzuwenden, um das Unheil gegen Leib und Leben abzuwenden. In diesem Fall würde man sich gar gegen die Opfer versündigen. Von Christen sollte keine Gewalt ausgehen aber bei Angriff ist die Anwendung von Gewalt zur Selbstverteidigung mehr als nur legitim. Manchmal gibt es eben nur zwei Optionen -sich wehren oder sterben. Ich bin mir sicher, dass sogar bekennende Pazifisten ihr Pazifismus über Bord werfen würden, wenn jemand ihnen real ans Leder wollte. Sie würden dann lieber zur Waffen greifen als Kumbya my Lord mit ihren Angreifern zu singen. Gott hat uns nicht umsonst ein Selbsterhaltungstrieb gegeben.

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Gewaltlosigkeit in der Nachfolge Jesu

Beitrag von overkott »

Zarahfication hat geschrieben:
Ralf hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Sicher sollte ein Christ gewaltlos leben. Die Frage ist eben, was geschieht, wenn man ihn nicht gewaltlos leben lassen will. Soll er sich dann abschlachten lassen, oder darf er sich wehren?
Es gibt mehr als diese zwei Alternativen, die Flucht bspw.

Solange das Wehren gewaltlos geschieht, ist das auch vollkommen in Ordnung.
Es ist auch vollkommen in Ordnung bei einem Angriff auf Leib und Leben sich mit Gewalt zu wehren.
Man kann es auch echt übertreiben. Wenn Gewalt, die einzige Möglichkeit ist z. B eine Frau vor einer Vergewaltigung oder einen Menschen vor schweren Misshandlung oder gar Tod zu retten, wäre ist unterlassene Hilfeleistung nicht Gewalt anzuwenden, um das Unheil gegen Leib und Leben abzuwenden. In diesem Fall würde man sich gar gegen die Opfer versündigen. Von Christen sollte keine Gewalt ausgehen aber bei Angriff ist die Anwendung von Gewalt zur Selbstverteidigung mehr als nur legitim. Manchmal gibt es eben nur zwei Optionen -sich wehren oder sterben. Ich bin mir sicher, dass sogar bekennende Pazifisten ihr Pazifismus über Bord werfen würden, wenn jemand ihnen real ans Leder wollte. Sie würden dann lieber zur Waffen greifen als Kumbya my Lord mit ihren Angreifern zu singen. Gott hat uns nicht umsonst ein Selbsterhaltungstrieb gegeben.
Jesus glaubte nicht an Gewalt als Lösung für die Probleme dieser Welt. Jedenfalls überließ er das Kreuzigen anderen. Auf lange Sicht hat das Christentum Rom jedenfalls überlebt.

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema