Raphael hat geschrieben:Paulus vertritt m.E. keine Substitutionstheologie, wie man sehr deutlich an seinem Bild des Ölbaums aus dem Römerbrief erkennen kann.
Der Ölbaum, in den wir Heidenchristen eingepropft sind, ist das alte und christliche Israel: die Propheten, frommen Juden des AT, Johannes, Maria und die Apostel inkl. aller Judenchristen.
Dagegen haben die anderen Juden Jesus verworfen und die Apostel verfolgt, wo sie konnten. Damit haben sie sich von Gott und dem alten Judentum des AT entfremdet. Trotzdem hat der Alte Bund nach wie vor die Mission, die Juden zu Jesus Christus zu führen, wie er es bei Petrus tat.
Pelikan hat geschrieben:Was meint dann der Apostel, wenn er schreibt, daß die Juden hinsichtlich der Auswahl Geliebte um der Väter willen sind, weil die Gnadengaben und die Berufung Gottes unbereubar sind? (Röm 11,28f)
Gott liebt alle Menschen bedingungslos und so auch die Juden. Wenn die Juden ihre Gebote halten, haben sie den Segen Gottes, der damit verbunden ist. Dennoch können sie nicht die ganze Fülle der göttlichen Liebe empfangen, die uns der Hohepriester Jesus Christus offenbart.
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Das Königtum Jesu Christi kommt doch nicht aus dem Alten Bunde. «Regnum meum non est de hoc mundo». Sondern er ist König und Hoherpriester secundum ordinem Melchisedech.
Er ist der Sohn Davids, wie die Evangelisten durch die Stammbäume verdeutlichen wollen. Insofern ist er tatsächlich ein berechtiger Erbe des davidianischen Königtums. Zugleich heilt Gott mit Jesus folgenden Sündenfall Israels:
"7 Der HERRaber sprach zu Samuel:
sie haben nicht dich, sondern
mich verworfen, dass ich
nicht mehr König über sie sein soll." (1. Samuel 8,7)
Ursprünglich war Gott der König Israels. Mit Jesus wurde Gott erneut der Gott Israels. Jesus wurde als König der rechtgläubigen Juden gekreuzigt und ist es auch. Denn die Gemeinde der Apostel bestand aus den rechtgläubigen Juden, deren König Jesus und damit erneut Gott war.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)