Gnade, Glaube und Werke

Schriftexegese. Theologische & philosophische Disputationen. Die etwas spezielleren Fragen.
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Reinhard
cum angelis psallat Domino
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Re: Gnade, Glaube und Werke

Beitrag von Reinhard »

Dieter hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:
Dieter hat geschrieben:
Pilgerer hat geschrieben:Glaube ist also nicht gleich Glaube; nicht jeder Glaube rettet.
Damit würde der Glaube selbst zu einem Werk....
Wieso? :hmm:
Wenn nur der Glaube rettet, der gute Werke hervor bringt, ...
Hier sitzt Du wohl einem Irrtum auf.

Glaube und Glaube ist allein deshalb nicht das selbe, weil dieses Wort zwei unterschiedliche Dinge beschreibt:
1. Das Fürwahrhalten (ich glaube etwas)
2. Das sich anvertrauen. (ich glaube jemandem)
Das bloße Fürwahrhalten rettet keineswegs (-> cf. Jak. 2:19), es muss schon das sich-anvertrauen sein. Die Werke "beglaubigen" dann diese 2. Form von Glauben.
(mehr nicht, aber auch weniger nicht !)

Pilgerer
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Re: Gnade, Glaube und Werke

Beitrag von Pilgerer »

Dieter hat geschrieben:"Glaube ist also nicht gleich Glaube; nicht jeder Glaube rettet."


Damit würde der Glaube selbst zu einem Werk....

Edith Stein sagte: (Schon) wer Gott sucht, glaubt!
Gott ist es, der rettet. Es ist Sein Werk. Wenn der Glaube Gott die Tür wirklich öffnet, dass du den dreieinigen Gott kennen lernst, dann hast du diesen Glauben, der rettet. Davon schreibt Johannes z.B., dass "die Salbung euch etwas lehrt" oder Paulus spricht von der Erkenntnis Gottes: " die Erleuchtung zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in dem Angesicht Jesu Christi." (2Kor 4,6). Schon im Alten Testamen spricht Gott "ihr sollt mein Antlitz suchen", und im aaronitischen Segen ist das Angesicht des Herrn sehr wichtig. Dies ist es also: das Angesicht Jesu Christi zeigt uns die Herrlichkeit Gottes. Es im Gebet und im Glauben zu sehen, ist das große Heil der Seele. Den HERRN wirklich kennen zu lernen, hat schon etwas Himmlisches.

Wenn der Glaube formalistisch bleibt, also ein ziviler Glaube "an Gott" ohne die Offenheit der Seele für Ihn, bleibt ein Mensch weitgehend im Dunkeln. Ein solcher Glaube rettet nicht.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

Pilgerer
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Re: Gnade, Glaube und Werke

Beitrag von Pilgerer »

Ein wichtiger Punkt in diesem Zusammenhang ist - und der wird in der Reformation tatsächlich teils vergessen - dass zur Gnade Gottes gegenüber uns untrennbar auch unsere Gnade gegenüber allen anderen Menschen gehört. Erst wenn ich den anderen vergebe, wie Gott mir vergibt, erfüllt mich Gottes Vergebung richtig. Gott hat uns als "Kanäle" geschaffen, die erst dann richtig aufblühen, wenn sie das weiter reichen, was Gott ihnen einflößt.

Vergebung bedeutet, ganz im Sinn der "geistlichen Waffenrüstung" seelisch unverletzbar zu sein oder auch Verletzungen zu heilen. Keine Beleidigung, keine Provokation, keine Schmähung, keine Verachtung, kein Hass kann/darf diese Rüstung durchdringen und verletzen. Wenn also kein Mensch uns schaden kann, gibt es auch keine objektive Sünde. Wenn es keine objektive Sünde gibt, ist die Vergebung da. Allerdings verletzt die Sünde den Sünder so sehr, dass dieser in sich selbst die subjektive Sünde weiter trägt, obwohl ihm eigentlich vergeben ist.

Der christliche Heilsweg bedeutet, dass Gott uns die objektive Vergebung zuträgt, in unser Wesen einpflanzt. Diese Vergebung ist seit Adam und Eva auf seiten Gottes immer da gewesen. Doch sie konnte Adam und Eva samt ihren Kindern nach dem Sündenfall subjektiv nicht mehr erreichen. Erst als Gott in Jesus in "unsere Dimension" kam, wo wir in der subjektiven Sünde leben, konnte Er uns das Licht werden, das uns von der in uns wohnenden Sünde befreit. Wir brauchen dies himmlische Licht, das in unser Herz strahlt, und uns die Ewige göttliche Gnade offenbart. Gleichzeitig können wir mit gleicher Einstellung allen Menschen vergeben: den Eltern, Geschwisten, Freunden, Nachbarn, Fremden und Feinden.

Es gibt keine objektive Sünde gegen uns, weil die Sünde immer subjektiv in den Sündigern bleibt. Auch die größten Christenhasser schaden vornehmlich sich selbst mit ihrer Einstellung. Wie sollten sie uns schaden? Das ist unmöglich, wenn die geistliche Waffenrüstung komplett ist.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

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JosefBordat
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Re: Gnade, Glaube und Werke

Beitrag von JosefBordat »

Eine seit jeher diskutierte Frage ist die nach der Wirkung des Gebets. Das Gebet ist ein Gespräch zwischen Mensch und Gott, Gott und Mensch. Ob es wirkt, hängt auch von uns ab. – Einige ergänzende Gedanken zur Frage „Lohnt sich beten?“ anlässlich des Buß- und Bettags: http://jobo72.wordpress.com/213/11/2/ ... ohnt-sich/

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christian12
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Re: Gnade, Glaube und Werke

Beitrag von christian12 »

Sorry, ein etwas schräger Gedanke, aber dennoch: Warum wird die Gnade Gottes eigentlich nicht naturaliter von getauften Eltern an ihre Kinder weitergegeben? Sie sind doch in Christus eine neue Schöpfung geworden. Müssten nicht die von ihnen gezeugten sofort in demselben Stand sein?

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taddeo
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Re: Gnade, Glaube und Werke

Beitrag von taddeo »

christian12 hat geschrieben:Sorry, ein etwas schräger Gedanke, aber dennoch: Warum wird die Gnade Gottes eigentlich nicht naturaliter von getauften Eltern an ihre Kinder weitergegeben? Sie sind doch in Christus eine neue Schöpfung geworden. Müssten nicht die von ihnen gezeugten sofort in demselben Stand sein?
"Naturaliter weitergegeben" wird durch die Zeugung die Erbsünde, die aus sich heraus einen Gnadenstand des Gezeugten verhindert. Erst die Taufe macht den Menschen überhaupt "gnadenfähig". Außerdem erfordert die Gnade die freie Annahme durch den Menschen, sie wird von Gott nicht aufgezwungen. Bei der Kindertaufe wird diese freie Annahme durch den Willen der Eltern und Paten sozusagen im Namen des Kindes "vorweggenommen".

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overkott
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Re: Gnade, Glaube und Werke

Beitrag von overkott »

taddeo hat geschrieben:
christian12 hat geschrieben:Sorry, ein etwas schräger Gedanke, aber dennoch: Warum wird die Gnade Gottes eigentlich nicht naturaliter von getauften Eltern an ihre Kinder weitergegeben? Sie sind doch in Christus eine neue Schöpfung geworden. Müssten nicht die von ihnen gezeugten sofort in demselben Stand sein?
"Naturaliter weitergegeben" wird durch die Zeugung die Erbsünde, die aus sich heraus einen Gnadenstand des Gezeugten verhindert. Erst die Taufe macht den Menschen überhaupt "gnadenfähig". Außerdem erfordert die Gnade die freie Annahme durch den Menschen, sie wird von Gott nicht aufgezwungen. Bei der Kindertaufe wird diese freie Annahme durch den Willen der Eltern und Paten sozusagen im Namen des Kindes "vorweggenommen".
Es ist schwierig in Anführungszeichen zu schreiben, weil man nicht weiß, was überhaupt ernst genommen werden soll. Tatsächlich ist Schöpfungstheologie Naturphilosophie und keine Biologie. Wer biologisch nach der Erstsünde fahndet, wird nicht fündig. Die Schöpfungstheologie der Bibel besagt, dass von Gott her die Natur zum Guten bestimmt ist. Dazu gehört auch die Freiheit des Menschen. Der Mensch kann sie gebrauchen oder missbrauchen. Der Missbrauch kam mit der Erstsünde in die Welt. Seit dem hat der Mensch kein reines Herz mehr. Durch die Taufe bereinigt Gott die Beziehung zum Menschen. Gnadenfähig ist der Mensch als Geschöpf, nicht erst durch die Taufgnade. Soweit Gnade nicht allgemein als Geschenk, sondern als Vergebung von Sünde verstanden wird, geht die Freiheit der Gnade voraus, nicht umgekehrt. Bei der Kindertaufe handeln die Eltern als Stellvertreter des unmündigen Kindes. Bei der Firmung wird die Taufentscheidung der Eltern durch den mündigen Jugendlichen bekräftigt.

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taddeo
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Re: Gnade, Glaube und Werke

Beitrag von taddeo »

overkott hat geschrieben:Gnadenfähig ist der Mensch als Geschöpf, nicht erst durch die Taufgnade.
So wie er dasteht ist dieser Satz dogmatisch zumindest sehr unsauber.

Gnadenfähig WAR der Mensch als Geschöpf VOR dem Sündenfall.
Die Erbsünde hat den Menschen dieser Gnadenfähigkeit beraubt, und dieser Makel wird seither biologisch vererbt (!), er haftet JEDEM Menschen an, der geboren wird (die bekannte Ausnahme laß ich mal unberücksichtigt). Erst die Taufe stellt diese prinzipielle Gnadenfähigkeit des Geschöpfes wieder her.

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overkott
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Re: Gnade, Glaube und Werke

Beitrag von overkott »

taddeo hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Gnadenfähig ist der Mensch als Geschöpf, nicht erst durch die Taufgnade.
So wie er dasteht ist dieser Satz dogmatisch zumindest sehr unsauber.

Gnadenfähig WAR der Mensch als Geschöpf VOR dem Sündenfall.
Die Erbsünde hat den Menschen dieser Gnadenfähigkeit beraubt, und dieser Makel wird seither biologisch vererbt (!), er haftet JEDEM Menschen an, der geboren wird (die bekannte Ausnahme laß ich mal unberücksichtigt). Erst die Taufe stellt diese prinzipielle Gnadenfähigkeit des Geschöpfes wieder her.
Überleg mal scharf. Wenn der Mensch nicht gnadenfähig wäre, könnte er überhaupt nicht getauft werden.

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taddeo
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Re: Gnade, Glaube und Werke

Beitrag von taddeo »

overkott hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Gnadenfähig ist der Mensch als Geschöpf, nicht erst durch die Taufgnade.
So wie er dasteht ist dieser Satz dogmatisch zumindest sehr unsauber.

Gnadenfähig WAR der Mensch als Geschöpf VOR dem Sündenfall.
Die Erbsünde hat den Menschen dieser Gnadenfähigkeit beraubt, und dieser Makel wird seither biologisch vererbt (!), er haftet JEDEM Menschen an, der geboren wird (die bekannte Ausnahme laß ich mal unberücksichtigt). Erst die Taufe stellt diese prinzipielle Gnadenfähigkeit des Geschöpfes wieder her.
Überleg mal scharf. Wenn der Mensch nicht gnadenfähig wäre, könnte er überhaupt nicht getauft werden.
Du hast recht, ich hab nicht präzise genug formuliert. Sorry.
Die Rede ist hier von der heiligmachenden Gnade, die den Menschen - salopp gesagt - "in den Himmel bringt" und die er im "Paradies" ursprünglich als Geschöpf Gottes hatte.
DIESE Gnade hat er verloren, DIESE Gnade wird durch die Taufe wiedergestellt. Der Glaube an sich und der Wunsch nach der Taufe sind natürlich ebenfalls Gnaden, aber eben noch nicht "heiligmachende".

gc-148
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Re: Gnade, Glaube und Werke

Beitrag von gc-148 »

taddeo hat geschrieben:Die Erbsünde hat den Menschen dieser Gnadenfähigkeit beraubt, und dieser Makel wird seither biologisch vererbt (!), er haftet JEDEM Menschen an, der geboren wird
auf welchem Gen wird dies vererbt - da hieße biologisch vererbt?

ad_hoc
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Re: Gnade, Glaube und Werke

Beitrag von ad_hoc »

Der gc-148 kapiert ja rein gar nichts........ :achselzuck:
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

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asderrix
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Re: Gnade, Glaube und Werke

Beitrag von asderrix »

Taddeo, vor dem Sündenfall gab es keine Notwendigkeit für Gnade, es herrschte ungetrübten Einheit zwischen Gott und Menschen.
Wie die Bibel deine Theorie zur Taufe beurteilt muss ich dir ja nicht noch einmal schreiben.
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christian12
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Re: Gnade, Glaube und Werke

Beitrag von christian12 »

Also mit der Taufe ist der ganze Mensch doch eine neue Schöpfung, oder nicht? Wenn das wirklich wahr ist, wieso gehören dann seine Kinder wieder der alten und nicht auch der neuen Schöpfung an? Das ist doch irgendwie nicht ganz konsequent. Oder sind die Samen- bzw. Eizellen irgendwie von der Wirkung der Taufe ausgenommen? Das kann doch aber auch nicht sein.
taddeo hat geschrieben:Außerdem erfordert die Gnade die freie Annahme durch den Menschen, sie wird von Gott nicht aufgezwungen.
Wie war das denn bei Adam vor dem Sündenfall? Hatte Gott ihm die Gnade da mit seiner Erschaffung aufgezwungen?

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taddeo
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Re: Gnade, Glaube und Werke

Beitrag von taddeo »

asderrix hat geschrieben:Taddeo, vor dem Sündenfall gab es keine Notwendigkeit für Gnade, es herrschte ungetrübten Einheit zwischen Gott und Menschen.
Diese "ungetrübte Einheit zwischen Gott und Menschen" ist ja nichts anderes als das, was man in der Theologie "heiligmachende Gnade" nennt.
Alles, was dem Geschöpf vom Schöpfer her an Gutem zukommt, ist Gnade, auch schon die Schöpfung an sich.

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overkott
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Re: Gnade, Glaube und Werke

Beitrag von overkott »

christian12 hat geschrieben:Also mit der Taufe ist der ganze Mensch doch eine neue Schöpfung, oder nicht? Wenn das wirklich wahr ist, wieso gehören dann seine Kinder wieder der alten und nicht auch der neuen Schöpfung an? Das ist doch irgendwie nicht ganz konsequent. Oder sind die Samen- bzw. Eizellen irgendwie von der Wirkung der Taufe ausgenommen? Das kann doch aber auch nicht sein.
taddeo hat geschrieben:Außerdem erfordert die Gnade die freie Annahme durch den Menschen, sie wird von Gott nicht aufgezwungen.
Wie war das denn bei Adam vor dem Sündenfall? Hatte Gott ihm die Gnade da mit seiner Erschaffung aufgezwungen?
Natürlich kennen wir auch bei Modeschöpfern neue Kreationen und Neuschöpfungen. Es gibt auch Wortneuschöpfungen. Den Menschen als neue Schöpfung zu bezeichnen, klingt für viele jedoch seltsam.

Geht man von der Vulgata aus, weiß man, dass das Wort creatura Geschöpf und Schöpfung bedeuten kann. Demnach ist der aus Wasser und Geist neu geborene Mensch ein neues Geschöpf.

Die Kinder werden also durch die Taufe ein zweites Mal geboren, weshalb die Getauften auch ein zweites Mal sterben können, womit der Tod der Seele im Feuersee gemeint ist.

Das Taufbad für Kinder von Getauften kann man mit dem ersten Bad vergleichen. So ähnlich ist das auch bei den (Gnaden-)Gaben aus dem Garten: Was wir an guten Früchten essen, waschen wir trotzdem vorher.

Entsprechend hat der heilige Paulus gnostische Lehren gegenüber Timotheus zurückgewiesen, als er schrieb:

3 Sie verbieten die Heirat und fordern den Verzicht auf bestimmte Speisen, die Gott doch dazu geschaffen hat, dass die, die zum Glauben und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangt sind, sie mit Danksagung zu sich nehmen.
4 Denn alles, was Gott geschaffen hat, ist gut und nichts ist verwerflich, wenn es mit Dank aufgenommen wird;
5 es wird geheiligt durch Gottes Wort und durch das Gebet.

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christian12
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Re: Gnade, Glaube und Werke

Beitrag von christian12 »

Ah, ich glaub, ich hab die Lösung: die Erbsünde ist identisch mit der Konkupiszenz, die ja auch die Getauften/Neugeschaffenen noch haben.
Thomas von Aquin, S.th. I/II q. 82 a. 3 hat geschrieben:Die Beraubung der Urstandsgerechtigkeit, durch die der Wille Gottes untergeben war, ist das wesensgebende Moment in der Erbsünde; jede andere Unordnung der Seelenkräfte verhält sich zur Erbsünde gewissermaßen wie die Materie (zur Form). Die Ungeordnetheit der anderen Seelenkräfte besteht vor allem darin, dass sie auf ungeordnete Weise den vergänglichen Gütern zugeordnet ist. Diese Art von Ungeordnetheit kann man mit dem gebräuchlichen Terminus Konkupiszenz bezeichnen. Somit ist die Erbsünde sozusagen materialiter Konkupiszenz; formaliter aber ist sie die Ermangelung der Ursprungsgerechtigkeit.
(vgl. Müller, G.-L., Kath. Dogmatik, 6.Aufl. 2005, 149f.)

Wobei, jetzt müsste man sich eigentlich fragen, wie es sein kann, dass es nach der Taufe/Neuschöpfung noch Konkupiszenz im Menschen geben kann.

Pilgerer
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Re: Gnade, Glaube und Werke

Beitrag von Pilgerer »

christian12 hat geschrieben:Sorry, ein etwas schräger Gedanke, aber dennoch: Warum wird die Gnade Gottes eigentlich nicht naturaliter von getauften Eltern an ihre Kinder weitergegeben? Sie sind doch in Christus eine neue Schöpfung geworden. Müssten nicht die von ihnen gezeugten sofort in demselben Stand sein?
Wir sind durch die Taufe auf Hoffnung gerettet. D.h. wir kommen nicht sofort in den Himmel, sondern müssen weiter bis zum eigenen Tod im "verfluchten" Adams-Körper leben. Erst nach dem eigenen Tod werden wir davon befreit.
Darum können wir keine Himmelskinder zeugen, sondern diese sind leiblich noch von den fleischlichen Sünden ihrer Väter und Mütter belastet.
Trotzdem stehen sie insoweit unter der Gnadengabe, als sie bereits als Säuglinge getauft werden können, während die Kinder von Heiden erst zum mündigen Glauben kommen müssen, bevor sie getauft werden können.

Wenn wir das johanneische Denken berücksichtigen, was am Schlusspunkt der biblischen Tradition stand, dann ist das Rede von "Gnade" ohnehin unvollständig. Vielmehr steht dahinter die Liebe Gottes. Gott liebt alle Menschen bedingungslos, auch seine Feinde. Jesus nennt den Vater als Vorbild darin, wie er über Gute und Böse regnen oder die Sonne scheinen lässt. Gottes Liebe, Gnade und Vergebung gilt allen Menschen. Nützen tut es jedoch nur denen, die sie so empfangen, dass es sie verändert. Wer nicht von Gott verändert wird, dem nützen Gottes Gnade, Liebe und Vergebung nichts.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

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overkott
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Re: Gnade, Glaube und Werke

Beitrag von overkott »

Pilgerer hat geschrieben:
christian12 hat geschrieben:Sorry, ein etwas schräger Gedanke, aber dennoch: Warum wird die Gnade Gottes eigentlich nicht naturaliter von getauften Eltern an ihre Kinder weitergegeben? Sie sind doch in Christus eine neue Schöpfung geworden. Müssten nicht die von ihnen gezeugten sofort in demselben Stand sein?
Wir sind durch die Taufe auf Hoffnung gerettet. D.h. wir kommen nicht sofort in den Himmel, sondern müssen weiter bis zum eigenen Tod im "verfluchten" Adams-Körper leben. Erst nach dem eigenen Tod werden wir davon befreit.
Darum können wir keine Himmelskinder zeugen, sondern diese sind leiblich noch von den fleischlichen Sünden ihrer Väter und Mütter belastet.
Das ist gnostischer Mumpiz. Was Gott geschaffen hat, sollte auch der Gnostiker nicht
Trotzdem stehen sie insoweit unter der Gnadengabe, als sie bereits als Säuglinge getauft werden können, während die Kinder von Heiden erst zum mündigen Glauben kommen müssen, bevor sie getauft werden können.

Wenn wir das johanneische Denken berücksichtigen, was am Schlusspunkt der biblischen Tradition stand, dann ist das Rede von "Gnade" ohnehin unvollständig. Vielmehr steht dahinter die Liebe Gottes. Gott liebt alle Menschen bedingungslos, auch seine Feinde.
Bis zum Tag des gerechten Ausgleichs.
Jesus nennt den Vater als Vorbild darin, wie er über Gute und Böse regnen oder die Sonne scheinen lässt. Gottes Liebe, Gnade und Vergebung gilt allen Menschen. Nützen tut es jedoch nur denen, die sie so empfangen, dass es sie verändert. Wer nicht von Gott verändert wird, dem nützen Gottes Gnade, Liebe und Vergebung nichts.
Wir dürfen das Evangelium nicht kastrieren. Verantwortung für das eigene Handeln steht dabei im Mittelpunkt. Ohne Drohbotschaft würde Gnade keinen Sinn machen.

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Re: Gnade, Glaube und Werke

Beitrag von Pilgerer »

overkott hat geschrieben:Wir dürfen das Evangelium nicht kastrieren. Verantwortung für das eigene Handeln steht dabei im Mittelpunkt. Ohne Drohbotschaft würde Gnade keinen Sinn machen.
Die Hölle ist wohl eine reale Gefahr, aber es kommt für uns auch darauf an, die göttliche Einstellung wirklich zu verstehen. Die göttlichen Liebe, die Gott-Sohn dazu bracht, seine himmlische Stellung zu verlassen und ein Mensch unter Menschen zu werden, ist so unermesslich, dass das Verständnis von einem unparteiischen Schiedsrichter-Gott, der nach einem Regelbüchlein gnädig ist, den wirklichen Verhältnissen nicht gerecht wird.
Auch hinter dem zornigen Gott des Alten Testamentes steht diese Liebe Gottes. Denn der heilige Zorn Gottes ist Ausdruck von feuriger Liebe, während der Zorn der Menschen in der Regel das Gegenteil von Liebe ist.
Es ist jedoch notwendig, dass das Herz so verändert wird, dass es die majestätische Liebe und Heiligkeit Gottes als "gut" ertragen kann. Die Hölle bezeichnet vermutlich einen Ort, in dem Seelen die Liebe Gottes als "schlecht" ansehen und daher Qualen im Lichte Gottes leiden müssen. Das, was die Geretteten als Segen erleben, erleben die anderen als quälendes Feuer. Es kommt also für Christen besonders darauf an, schon jetzt das Licht Gottes kennen und ertragen zu lernen.
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overkott
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Re: Gnade, Glaube und Werke

Beitrag von overkott »

Pilgerer hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Wir dürfen das Evangelium nicht kastrieren. Verantwortung für das eigene Handeln steht dabei im Mittelpunkt. Ohne Drohbotschaft würde Gnade keinen Sinn machen.
Die Hölle ist wohl eine reale Gefahr, aber es kommt für uns auch darauf an, die göttliche Einstellung wirklich zu verstehen. Die göttlichen Liebe, die Gott-Sohn dazu bracht, seine himmlische Stellung zu verlassen und ein Mensch unter Menschen zu werden, ist so unermesslich, dass das Verständnis von einem unparteiischen Schiedsrichter-Gott, der nach einem Regelbüchlein gnädig ist, den wirklichen Verhältnissen nicht gerecht wird.
Auch hinter dem zornigen Gott des Alten Testamentes steht diese Liebe Gottes. Denn der heilige Zorn Gottes ist Ausdruck von feuriger Liebe, während der Zorn der Menschen in der Regel das Gegenteil von Liebe ist.
Es ist jedoch notwendig, dass das Herz so verändert wird, dass es die majestätische Liebe und Heiligkeit Gottes als "gut" ertragen kann. Die Hölle bezeichnet vermutlich einen Ort, in dem Seelen die Liebe Gottes als "schlecht" ansehen und daher Qualen im Lichte Gottes leiden müssen. Das, was die Geretteten als Segen erleben, erleben die anderen als quälendes Feuer. Es kommt also für Christen besonders darauf an, schon jetzt das Licht Gottes kennen und ertragen zu lernen.
Gott wird beim Gericht ins Buch des Lebens schauen und nach den Regeln richten, die er darin aufgestellt hat. Er wird fragen: Hast du meinen Namen alle Ehre gemacht und dich an mein Wort gehalten? Hast du Buße getan oder weiter gesündigt? Warst du deinem Bruder gnädig, als er zu dir umgekehrt ist?

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marcus-cgn
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Re: Gnade, Glaube und Werke

Beitrag von marcus-cgn »

taddeo hat geschrieben: Alles, was dem Geschöpf vom Schöpfer her an Gutem zukommt, ist Gnade, auch schon die Schöpfung an sich.
Darf ich mal eine kurze Zwischenfrage stellen: Was ist der Unterschied zwischen Gnade und Segen?

San Marco
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Re: Gnade, Glaube und Werke

Beitrag von San Marco »

overkott hat geschrieben: Entsprechend hat der heilige Paulus gnostische Lehren gegenüber Timotheus zurückgewiesen, als er schrieb:


4 Denn alles, was Gott geschaffen hat, ist gut und nichts ist verwerflich, wenn es mit Dank aufgenommen wird;
5 es wird geheiligt durch Gottes Wort und durch das Gebet.
Ja. Immer wieder beeindruckend diese Welt mit unglaublich widerlichen Krankheitserregern, die sich so richtig auf die Zerstörung des menschlichen Organismus spezialisiert haben. Auch in der Antike war das dem Paulus bekannt. Und auch damals blieb die Annahme eines üblichen Bestechungsgeldes verwerflich, auch wenn es "mit Dank" beantwortet wurde. Bei so einer verquasten Theologie nutzt auch kein kniefälliges Gebet.

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overkott
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Re: Gnade, Glaube und Werke

Beitrag von overkott »

San Marco hat geschrieben:
overkott hat geschrieben: Entsprechend hat der heilige Paulus gnostische Lehren gegenüber Timotheus zurückgewiesen, als er schrieb:


4 Denn alles, was Gott geschaffen hat, ist gut und nichts ist verwerflich, wenn es mit Dank aufgenommen wird;
5 es wird geheiligt durch Gottes Wort und durch das Gebet.
Ja. Immer wieder beeindruckend diese Welt mit unglaublich widerlichen Krankheitserregern, die sich so richtig auf die Zerstörung des menschlichen Organismus spezialisiert haben. Auch in der Antike war das dem Paulus bekannt. Und auch damals blieb die Annahme eines üblichen Bestechungsgeldes verwerflich, auch wenn es "mit Dank" beantwortet wurde. Bei so einer verquasten Theologie nutzt auch kein kniefälliges Gebet.
Auch Protestanten oder abgefallene sollten die ganze Bibel lesen. Dann werden sie erkennen können, wie die Bibel von Gott her die Welt beurteilt, dass sie zwischen Paradies und Welt unterscheidet, zwischen Leben und Tod, zwischen Gesundheit und Krankheit, zwischen Gut und Böse. Dann kennen sie nicht nur Jubel-, sondern auch Klagelieder, Freude und Trauer, heiligen Geist und Dämonen. Vielleicht verstehen sie dann auch mit Hiob und Jesus das Werk des Teufels, das es zu überwinden, als widerliche Prüfung, die es zu bestehen gilt. Mit Jesus beten sie vielleicht auch den letzten Satz des Vaterunsers bis zur Bitte um die Erlösung vom Bösen.

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asderrix
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Re: Gnade, Glaube und Werke

Beitrag von asderrix »

marcus-cgn hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben: Alles, was dem Geschöpf vom Schöpfer her an Gutem zukommt, ist Gnade, auch schon die Schöpfung an sich.
Darf ich mal eine kurze Zwischenfrage stellen: Was ist der Unterschied zwischen Gnade und Segen?
Gute Frage, nächste Frage :pfeif:

Ich denke wie Taddeo oben Gnade definiert, ist es schwer, eine Antwort zu finden.
Gnade und Segen sind meiner Überzeugung schon unverdiente Zuwendung Gottes, aber bei Gnade, ist der Gedanke der Versöhnung mit enthalten, also nach der Verfehlung des Menschen/Sündenfall, war es Gnade, dass Gott Adam und Eva nicht tötete und sagte, neuer Versuch mit neuen Menschen.
Jedes Gedächtnismahl sagt: Das Beste kommt noch!

ad_hoc
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Re: Gnade, Glaube und Werke

Beitrag von ad_hoc »

Gnade und Segen sind meiner Überzeugung schon unverdiente Zuwendung Gottes
Ich frage mich schon hin und wieder, wenn ich eine solche Aussage lese, wie wohl Gott eine solche Aussage empfindet.
Ist es möglich, dass Gott eine Gnade gibt oder einen Segen erteilt an Menschen, die dies nicht verdienen?
Kann es sein, dass Gott die Auffassung vertritt, der Mensch als sein eigenes Geschöpf verdiene keinen Gnaden und keinen Segen und verteilt diese trotzdem, obwohl, wie erwähnt, der Mensch diese nicht verdient?
Handelt Gott insofern gegen seine eigene Überzeugung?

Ich frage mich, ob der Mensch die göttliche Gnade und den göttlichen Segen erst ab dem Zeitpunkt nicht mehr verdient, in welchem er sich von Gott freiwillig und vollkommen gelöst hat und diese ihm allein schon deshalb, infolge der bewussten und freiwilligen Ablehnung durch den Menschen, nicht mehr zukommen können.

Gruß, ad_hoc
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Reinhard
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Re: Gnade, Glaube und Werke

Beitrag von Reinhard »

marcus-cgn hat geschrieben:... Was ist der Unterschied zwischen Gnade und Segen?
"Gnade" betont mehr die liebende, freie Zuwendung Gottes, in welcher Sache auch immer, während "Segen" (-> das lt. Wiki "Zeichen" bedeutet !) mehr der gute "Rahmen" für etwa ist, also mehr die allgemeine Unterstützung, in einer zeichenhaften Geste ausgedrückt, und weniger die einzelne gute Gabe Gottes.

... würde ich mal so sagen.

ad_hoc
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Re: Gnade, Glaube und Werke

Beitrag von ad_hoc »

Gnade ist, in welcher Art und Weise auch immer, eine Gabe Gottes.
Segen ist das göttliche Wohlwollen, das göttliche Dazutun, wenn der Mensch gut und gottesfürchtig denkt, plant redet, handelt.

Gruß, ad_hoc
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overkott
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Re: Gnade, Glaube und Werke

Beitrag von overkott »

Das ist völlig freie Sprachphilosophie.

Selbst der Wiki-Artikel ist der abenteuerliche Versuch, die besondere Bedeutung ( Ritus ) zur allgemeinen zu machen. Seltsamerweise fängt der Artikel nicht mit dem grundlegenden Zusammenhang von Segen und sagen an.

Wer wirklich fromm daherreden möchte, sollte sich nicht scheuen, Begriffe im biblischen Kontext zu lesen und auf diesen zu verweisen.

ad_hoc
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Re: Gnade, Glaube und Werke

Beitrag von ad_hoc »

Das ist völlig freie Sprachphilosophie.
Mache es besser, aber bleibe verständlich :-)

Gruß, ad_hoc
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Pilgerer
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Re: Gnade, Glaube und Werke

Beitrag von Pilgerer »

ad_hoc hat geschrieben:Gnade ist, in welcher Art und Weise auch immer, eine Gabe Gottes.
Segen ist das göttliche Wohlwollen, das göttliche Dazutun, wenn der Mensch gut und gottesfürchtig denkt, plant redet, handelt.

Gruß, ad_hoc
Gnade heißt, jemandem zu vergeben, ihn trotz Verfehlungen anzunehmen.
Segen heißt, bestimmte Güter, Erfolge etc. jemandem zukommen zu lassen. Ein wichtiger alttestamentlicher Segen war der Segen Abrahams über Isaak:
Wir verwenden den Ausdruck BECHIRA (Wahl), um Gottes Segnung "SERA w'ARETZ" an die Awot zu bezeichnen, d.h. das AUSERWÄHLTWERDEN als Stammväter von Gottes besonderem Volk. BECHIRA bedeutet, daß nur ein Sohn auserwählt wird, während alle anderen Kinder zurückgewiesen werden. Wie oben schon erklärt, begann dieser Prozeß mit Gottes Auserwählung von Awraham Awinu und setzte sich mit der Wahl Jitzhaks vor Jischmael fort.
http://www.hagalil.com/judentum/torah/s ... oldoth.htm
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

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asderrix
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Re: Gnade, Glaube und Werke

Beitrag von asderrix »

Pilgerer hat geschrieben: Gnade heißt, jemandem zu vergeben, ihn trotz Verfehlungen anzunehmen.
Das bedeutet, Gnade gibt es erst als Reaktion auf die Sünde, vorher gab es keine Notwendigkeit für Gnade, so wie das auch af Vergebung zutrifft.
Jedes Gedächtnismahl sagt: Das Beste kommt noch!

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