Sonntagsgebot

Schriftexegese. Theologische & philosophische Disputationen. Die etwas spezielleren Fragen.
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Teutonius
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Sonntagsgebot

Beitrag von Teutonius »

Wo leitet sich eigentlich das Sonntagsgebot her?
und:
Ist unser heutiger Sonntag tatsächlich mit dem ersten Tag der Söpfung identisch, oder haben die Kalenderumstellungen, oder ganz einfach andere Zählfehler diese Übereinstimmung nicht längst verschoben?

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Mariamante
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Re: Sonntagsgebot

Beitrag von Mariamante »

[quote="Teutonius"]Wo leitet sich eigentlich das Sonntagsgebot her?
und:


Die Christen feiern den Sonntag den ersten Tag der Woche, da Jesus Christus an diesem Tag auferstanden ist.
Gelobt sei Jesus Christus

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Teutonius
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Beitrag von Teutonius »

Der von Gott bestimmte Ruhetag war doch aber der Samstag (Sabbat), was rechtfertigt denn den Wechsel auf Sonntag? :kratz:
Daß die neue Schöpfung an einem Freitag begann und am Sonntag, dem dritten Tage, bereits vollendet war? :sleep:
Oder gibst es so eine Rechtfertigung evtl. auch schriftlich (in der Bibel)? :ratlos:

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Mariamante
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Sonntag, Tag des Herrn

Beitrag von Mariamante »

[quote="Teutonius"]Der von Gott bestimmte Ruhetag war doch aber der Samstag (Sabbat), was rechtfertigt denn den Wechsel auf Sonntag? :kratz:

Die kath. Kirche beruft sich sowohl auf Bibel UND apostolische Tradition.

Wenn es von Jesus heißt: "Siehe, ich mache alles neu" - so ist die Auferstehung wirklich DAS Ereignis. Die ersten Christen feierten den 1. Tag der Woche durch die hl. Eucharistie, die damals "Brotbrechen" genannt wurde.

Siehe z.B. Apg. 20/7:
Als wir am ersten Wochentag versammelt waren, um das Brot zu brechen, redete Paulus zu ihnen, denn er wollte am folgenden Tag abreisen; und er dehnte seine Rede bis Mitternacht aus.

der Katechismus sagt:(Nr. 2190):
An die Stelle des Sabbaths, des Geddenkens an die Vollendung der ersten Schöpfung, ist der Sonntag getreten, der an die neue Schöpfung erinnert, die mit der Auferstehung Christi angebrochen ist.

Ignatius von Antiochien schreibt:

"Wenn nun die, die in alten Bräuchen wandelten, zu neuer Hoffnung gelangten und nicht mehr den Sabbath halten, sondern nach dem Tag des Herrn leben, an dem auch unser Leben anfing durch ihn und seinen Tod, wie werden wir leben können ohne ihn?"

Nochmals dazu aus dem KKK:

Der Tag des Herrn



„Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat; wir wollen jubeln und uns an ihm freuen" (Ps 118,24).

Der Tag der Auferstehung: die neue Schöpfung



2174 Jesus ist „am ersten Tag der Woche" (Mt 28, 1; Mk 16,2; Lk 24,1; Joh 20,1) von den Toten auferstanden. Als der „erste Tag" erinnert der Tag der Auferstehung Christi an die erste Schöpfung. Als „achter Tag", der auf den Sabbat folgt 1, bedeutet er die mit der Auferstehung Christi angebrochene neue Schöpfung. Er ist für die Christen zum ersten aller Tage, zum ersten aller Feste geworden, zum „Tag des Herrn" [hè kyriakè heméra, dies dominica], zum „Sonntag".

„Am Sonntag kommen wir alle zusammen, weil er der erste Tag ist, an welchem Gott aus der Finsternis den Urstoff gezogen und die Welt erschaffen hat, und weil Jesus Christus, unser Erlöser, an diesem Tage von den Toten auferstanden ist" (Justin apol. 1,67).
Gelobt sei Jesus Christus

beth
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Beitrag von beth »

In der Bibel ist der Sonntag als der erste Tag der Woche und der Sabbat als der siebte Tag genannt. Der siebte Tag wird als die Vollendung der Schöpfung gefeiert. Wir begegnen in diesem Zusammenhang dem Wort „heilig“ in der Bibel zum allererstenmal mit dem Sabbat, den Gott „heiligt“ (Genesis 2,3). Heiligung bedeutet hier unter anderem Absonderung. Hier wird ein Tag, mithin ein Teil der Zeit, von den anderen Tagen abgesondert bzw. herausgehoben. Diese Absonderung bedeutet, dass dieser Tag fortan nicht wie die anderen Tagen gelebt werden soll, sondern einem bestimmten Zweck zugeeignet wird, in diesem Fall der Heiligung, der Ruhe, des Gedenkens der Gottesnähe.

Für Jesus und seine Jünger war dies auch bestimmend. Den Judenchristen des Anfangs galt der Sabbat ebenso als heilig. Sie feierten den Sonntag, den ersten Tag der Woche angedenk, wo Jesus als der Auferweckte erfahren wurde. Allmählich wurde dann der Sonntag (der 1. Tag der Woche) zum „Tag des Herrn“ (Domenica, Domingo, día del Señior) und somit an Stelle des Sabbat gefeiert.

Edith
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Beitrag von Edith »

Nachdem wir in den glücklichen Gegenden leben, in denen (die meisten) von uns am Shabbat und am Sonntag frei haben..... sehe ich kein Problem, beides zu halten. Den Ruhetag der Schöpfung am Samstag, und das Gedächtnis der Auferstehung am Sonntag.

Ergo..... wäre an beiden Tagen Rummel, arbeiten, Lärm, Geschäftigkeit.... unpassend. (dezenter Aufruf an meine Nachbarn) 8)

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Mit Verlaub, der Sonntag ist der Tag des Herrn. Am Sonnabend tue ich gern (na ja …) allerhand knechtische Arbeit.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Edith
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Beitrag von Edith »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Mit Verlaub, der Sonntag ist der Tag des Herrn. Am Sonnabend tue ich gern (na ja …) allerhand knechtische Arbeit.
Von mir aus, mußt ja nicht.
Aber wenn man beides feiern kann.... warum nicht?
Selbst Jesus wartete mit der Auferstehehung, bis der Shabbat vorbei war. :D

*schnellwegrennbevorrobertmicherschägtmitseinenwattestäbchen*

Marlene
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Beitrag von Marlene »

Edith hat geschrieben:Ergo..... wäre an beiden Tagen Rummel, arbeiten, Lärm, Geschäftigkeit.... unpassend. (dezenter Aufruf an meine Nachbarn) 8)
Verrat mir bitte, Edith, wie du als berufstätige Frau am Samstag Ruhe hältst!
Bei mir ist Samstag der stressigste Tag (Wocheneinkauf, Waschen, Putzen, Bügeln, Rasen mähen ....)

Umso mehr genieße ich allerdings den Augenblick, wenn es in der Komplet an das stille Gebet geht und draußen die Glocken im vollen Geläut den Sonntag einläuten ...

Edith
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Beitrag von Edith »

Marlene hat geschrieben: Verrat mir bitte, Edith, wie du als berufstätige Frau am Samstag Ruhe hältst!
Ich hab eine Zugehfrau... unter der Woche :D :D :D :D :D :D :D :D

stern
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Beitrag von stern »

Edith hat geschrieben: Von mir aus, mußt ja nicht.
Aber wenn man beides feiern kann.... warum nicht?
Selbst Jesus wartete mit der Auferstehehung, bis der Shabbat vorbei war. :D

*schnellwegrennbevorrobertmicherschägtmitseinenwattestäbchen*
zu viel Zeit habt Ihr und lästern tut Ihr auch noch dazu. Unverschämtheit!

Edith
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Beitrag von Edith »

stern hat geschrieben:
Edith hat geschrieben: Von mir aus, mußt ja nicht.
Aber wenn man beides feiern kann.... warum nicht?
Selbst Jesus wartete mit der Auferstehehung, bis der Shabbat vorbei war.
zu viel Zeit habt Ihr und lästern tut Ihr auch noch dazu. Unverschämtheit!
äh... lese ich jetzt erst.
versteh nicht recht.... habe ich gelästert? :kratz: womit?

stern
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Beitrag von stern »

Edith hat geschrieben:
stern hat geschrieben:
Edith hat geschrieben: Von mir aus, mußt ja nicht.
Aber wenn man beides feiern kann.... warum nicht?
Selbst Jesus wartete mit der Auferstehehung, bis der Shabbat vorbei war.
zu viel Zeit habt Ihr und lästern tut Ihr auch noch dazu. Unverschämtheit!
äh... lese ich jetzt erst.
versteh nicht recht.... habe ich gelästert? :kratz: womit?
Tja. Liebe Edith, großzügig hast Du unserem Herrn Klugheit und Vernunft zugeschrieben, aber den Smilie (das unangebrachte Lachen) hast Du jestzt vergessen. ;)

(XXX - Letzten Satz gelöscht - bitte nicht polemisch werden - danke!)

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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Mein Feier- und Ruhetag ist eher der Samstag. Ich gehe auch meist am Samstagabend in die Messe. Sonntags muss ich dann wieder meine Unterrichtsstunden vorbereiten.
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)

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