Katholiken, Protestanten und das liebe Geld

Schriftexegese. Theologische & philosophische Disputationen. Die etwas spezielleren Fragen.
Stefan

Katholiken, Protestanten und das liebe Geld

Beitrag von Stefan »

Thema wurde nicht von Stefan eröffnet - Thread wurde abgesplittet aus "Offener Brief".
Geronimo
AndyWB hat geschrieben:Sogar ich als Protestant würde hingehen um mir mal den Papst anzuschauen, wenns gleich um die Ecke wäre und er in unsere Gegend käme. - Aber das heißt doch dann trotzdem nicht das sich meine Meinung zu seiner Politik ändert oder das ich gar Katholik würde. :freude:
Und wo kann man als Katholik hingehen, um mal was anderes zu sehen? ;D

Edith
Beiträge: 2544
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Beitrag von Edith »

Stefan hat geschrieben: Und wo kann man als Katholik hingehen, um mal was anderes zu sehen? ;D
überallhin. :/

AndyWB

Beitrag von AndyWB »

Stefan hat geschrieben:
AndyWB hat geschrieben:Sogar ich als Protestant würde hingehen um mir mal den Papst anzuschauen, wenns gleich um die Ecke wäre und er in unsere Gegend käme. - Aber das heißt doch dann trotzdem nicht das sich meine Meinung zu seiner Politik ändert oder das ich gar Katholik würde. :freude:
Und wo kann man als Katholik hingehen, um mal was anderes zu sehen? ;D
Ja, ja, ja ;)

Aber kommts *darauf* wirklich an? Der ganze Pomp und die Zurschaustellung nährt sowieso nur unterschwellig die vorherrschende Meinung, die katholische Kirche hätte genug Geld, deshalb sollte sie ruhig mal was an die Armen abgeben.

In der Hinsicht lebt man als Protestant jedenfalls auf alle Fälle ruhiger - und meiner persönlichen Meinung nach auch gottgefälliger....

Gruß,
Andreas.

Stefan

Beitrag von Stefan »

AndyWB hat geschrieben:In der Hinsicht lebt man als Protestant jedenfalls auf alle Fälle ruhiger - und meiner persönlichen Meinung nach auch gottgefälliger....
Naja, nicht jeder Katholik ist Papst. Aber es gibt wohl in beiden Konfessionen gottgefälligere und gottungefälligere, weiß Gott wohl auch unter Ungläubigen.

AndyWB

Beitrag von AndyWB »

Stefan hat geschrieben:Naja, nicht jeder Katholik ist Papst. Aber es gibt wohl in beiden Konfessionen gottgefälligere und gottungefälligere, weiß Gott wohl auch unter Ungläubigen.
Ja, da hast Du wohl Recht.

Und wie ich neulich im EKD-Forum gelesen habe, ist sogar der Unterschied in theologischen Fragen eigentlich nicht mehr so riesig:
Ein katholischer Priester und ein evangelischer Pastor befinden sich in einem heftigen Streitgespräch darüber, welche Kirche die richtige Lehre vertritt. Schließlich sagt der Pastor versöhnlich: "Kommen Sie, lieber Mitbruder, wir wollen uns nicht streiten. Schließlich dienen wir beide demselben Herrn. Sie auf Ihre Weise und ich auf die seine."
:mrgreen: :mrgreen: Sorry - ich weiß, der gehört in das Forum ganz unten, aber ich konnte einfach nicht widerstehen.... :mrgreen:

Gruß,
Andreas.

Stefan

Beitrag von Stefan »

Laß den mal stehen, den kann man gut für eigene Zwecke weiterverwenden :mrgreen:

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Mariamante
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Hoffentlich kein Abseits

Beitrag von Mariamante »

Aber kommts *darauf* wirklich an? Der ganze Pomp und die Zurschaustellung nährt sowieso nur unterschwellig die vorherrschende Meinung, die katholische Kirche hätte genug Geld, deshalb sollte sie ruhig mal was an die Armen abgeben.

In der Hinsicht lebt man als Protestant jedenfalls auf alle Fälle ruhiger - und meiner persönlichen Meinung nach auch gottgefälliger...
[/quote]

Nun- die Katholiken sind überzeugt, dass der Heilige Geist durch dass päpstl. Lehr und Hirtenamt wirkt. Siehe Matthäus: Du bist Petrus der Fels, und auf diesen Fels will ich meine Kirche bauen-und die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen. .. so sehr auch die Antichristen aller Jahrhunderte gegen Papst, Kirche -Papsttum angekämpft haben -zerstört haben sie es nicht da m.e. die Verheißung gilt.

Aber eigentlich wollte ich zum Vorwurf des Reichtums ein Statement abgeben: Du wirst doch sicher aus der Bibel wissen, wer Maria Magdalena die Verschwendung und den Luxus vorwarf, als sie Jesus mit Öl salbte?

Es klingt jetzt sarkastisch aber ich wage es trotzdem: Man möge der Kirche dann vorwerfen, sie solle ihre prächtigen Kirchen verkaufen, ihre Gelder an die Armen austeilen, wenn das Geld, das für Waffen, Pornografie und Menschenzerstörung eingesetzt ist an die Armen verteilt worden ist. Andernfalls wirkt der Reichtumsvorwurf einseitig oder einfach mal polemisch.

*Übrigens: als ein Regent den Diakon Laurentius bat, die Schäze der Kirche herauszurücken- da erschien jener mit einer Schar von Armen. Und diese armen Menschen, diese vielen einfachen Menschen gibt es auch heute in der kath. Kirche.

Mit lieben Segensgrüßen verbunden
Peter
Gelobt sei Jesus Christus

Stefan

Beitrag von Stefan »

Und mit der Bitte an die Moderatoren um Absplittung nach EHB noch ein kleiner Blick in den (protestantischen) Berliner Dom ( der Dom ist wirklich sehenswert!)

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Also, Gott mit Pauken und Trompeten verehren können auch Protestanten. (Und je näher sie am katholischen Luther verblieben sind, um so mehr ;) )

AndyWB

Re: Hoffentlich kein Abseits

Beitrag von AndyWB »

Schmidt Peter hat geschrieben:Man möge der Kirche dann vorwerfen, sie solle ihre prächtigen Kirchen verkaufen, ihre Gelder an die Armen austeilen, wenn das Geld, das für Waffen, Pornografie und Menschenzerstörung eingesetzt ist an die Armen verteilt worden ist.
Hätt ich doch bloß nicht nochmal reingesehen! :roll: Ich wollte schon längst im Bett sein - und ich müßte auch, denn morgen liegt was Wichtiges an.

Also dann ganz kurz:

Die Kirche erhebt aber nun mal im Gegensatz zu den Waffenfabrikanten den Anspruch für die Armen da zu sein und für das Seelenheil natürlich gleich mit. - Das tun die Waffenfabrikanten in aller Regel aber nicht und insofern ist die Sache wohl klar:

Die Erwartungshaltung an die Kirche ist eine ganz andere als an einen Waffenhändler oder Pornokönig. - Gott sei Dank!

Diese können ihren Reichtum genau deshalb auch zu Schau stellen, bei der Kirche sieht das dann schon anders aus.

Wenn zwei das Gleiche tun, dann ist das eben noch lange nicht das Gleiche, eben weil die 2 ja auch nicht die Gleichen sind.

Und jetzt Gute Nacht an Alle.
Andreas.

AndyWB

Beitrag von AndyWB »

Stefan hat geschrieben:Und mit der Bitte an die Moderatoren um Absplittung nach EHB noch ein kleiner Blick in den (protestantischen) Berliner Dom ( der Dom ist wirklich sehenswert!)
Oh ja - das ist er wirklich! Um so schlimmer, das ich ihn bis jetzt noch nie von innen gesehen habe. Naja - aufgeschoben ist nicht aufgehoben.

Jedenfalls vielen Dank dafür.

Andreas.

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Mariamante
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Antwort ad Armut

Beitrag von Mariamante »

Die Kirche erhebt aber nun mal im Gegensatz zu den Waffenfabrikanten den Anspruch für die Armen da zu sein und für das Seelenheil natürlich gleich mit. - Das tun die Waffenfabrikanten in aller Regel aber nicht und insofern ist die Sache wohl klar:
Da Du die Bibel sicher gut kennst, wird dir auch jene Stelle nicht unbekannt sein wo Jesus sagt: Arme werdet ihr immer haben. Und als ihn jemand in einer weltlichen Sache zu schlichten antwortet Jesus: Wer hat mich zum Richter und Schlichter gemacht?

Jesus kam als guter Hirte, um die Schafe zu sammeln. Und wenn ich den Aussagen eines Bibelkenners trauen darf, hat sich Jesus genau so mit den Reichen und Angesehenen abgegeben (der als nicht sehr arm geschilderte Lazarus warf auch ein Freund Jesu) wie ER sich den Armen zugewandt hatte. Jesus hatte ein Herz für alle.

Wenn es in der kath. Kirche "Bettelorden" gibt, Trappisten und Karthäuser oder nach dem hl. Cottolenge ein Haus, das m.w. ganz von der göttlichen Vorsehung lebt, dann wird in manchen Orden die Armut Jesu verwirklicht. Jesus ging zu den Armen, schloß aber die Reichen nicht vom Reich Gottes aus, auch wenn es die Aussage gibt, dass ein Reicher nur schwer ins Reich Gottes gelange.

und wenn in dieser Kirche auch prachtvolle Bauten sind, wenn gläubige Fürsten Stiftge "gestiftet" haben oder manche Gläubige auch heute noch der Kirche nach ihrem irdischen Leben Geld oder Grundstücke vermachen - wenn es also auch eine scheinbar "reiche" Kirche gibt - die übrigens ihre Kirchen erhalten und ihre Geistlichen bezahlen muss (da der Arbeiter seinen Lohn wert ist) dann sollte man daran keinen Anstoß nehmen. Ein guter Ansatz ist immer der: Herr- erneuere deine Kirche, und fang bei mir an.

und um wenigstens abschließend noch zum Thema Papst etwas zu sagen; Gerade dieser Papst hat durch seine Vergebungsbitte und Demut gezeigt, dass es in dieser Kirche auch dunkle Zeiten und Vergehen von Menschen in der Kirche gab- und dass die Kirche nicht nur Vergebung schenkt (übrigens einer ihrer größten Reichtümer) sondern auch um Vergebung bittet.
Gelobt sei Jesus Christus

HeGe
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Beitrag von HeGe »

Stefan hat geschrieben:Und mit der Bitte an die Moderatoren um Absplittung nach EHB noch ein kleiner Blick in den (protestantischen) Berliner Dom ( der Dom ist wirklich sehenswert!)

Also, Gott mit Pauken und Trompeten verehren können auch Protestanten. (Und je näher sie am katholischen Luther verblieben sind, um so mehr ;) )
Hallo,

mal abgesehen davon, dass ich den Berliner Dom nicht wirklich schön fand, weil ich diese Weiß/Gold-Kombination irgendwie nicht mag (viele Barockkirchen haben das gleiche Problem), musste man für den Berliner Dom Eintritt bezahlen!! :motz: Kein Wunder, dass den Protestanten die Kirchgänger weglaufen. Da lobe ich mir doch unseren Kölner Dom, da ist wenigstens noch jeder eingeladen.

HeGe

AndyWB

Beitrag von AndyWB »

HeGe hat geschrieben:.... musste man für den Berliner Dom Eintritt bezahlen!! :motz:
Sowas finde ich allerdings auch voll daneben!

Matthäus 21, 12

Gruß,
Andreas.

Stefan

Beitrag von Stefan »

Das wußte ich gar nicht. Ich war vor ca. 10 Jahren zuletzt drin, da war er noch free-of-charge...
Naja, aber ich wollte ja auch nur mal am protestantischen Bescheidenheitsimage kratzen :mrgreen:

AndyWB

Beitrag von AndyWB »

Stefan hat geschrieben:Das wußte ich gar nicht. Ich war vor ca. 10 Jahren zuletzt drin, da war er noch free-of-charge...
Naja, aber ich wollte ja auch nur mal am protestantischen Bescheidenheitsimage kratzen :mrgreen:
Antwort von der Domverwaltung auf meine Beschwerde wegen der 5 Euro Eintrittsgebühr:
Domverwaltung_Berliner_Dom hat geschrieben:.....Sie werden natürlich zum Beten eingelassen ohne die Domerhaltungsgebühr zahlen zu müssen.

Wir benötigen täglich 8.662,75 Euro, um diesen großen Dom zu erhalten und offen zu halten. Aus Kirchensteuern können wir als kleine Personalgemeinde mit 710 Gemeindegliedern dies nicht.

Auch kann es nicht nur Kirchensteuerzahlern überlassen sein, große Gotteshäuser, die Kunst und Geschichte unseres Landes dokumentieren, für die Nachwelt zu erhalten.

Ich hoffe, Sie sehen den Dom nun aus einer anderen Sicht. Vielleicht kommen Sie bald einmal zu uns: Um zu beten, einen Gottesdienst zu besuchen, zu einem Konzert - oder einfach, um sich den Dom anzuschauen. Ich würde mich freuen Ihre XXXXXXX.
Gruß,
Andreas.

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