Was wollen die Theologen eigentlich von uns?

Schriftexegese. Theologische & philosophische Disputationen. Die etwas spezielleren Fragen.
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lancelot
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Was wollen die Theologen eigentlich von uns?

Beitrag von lancelot »

In einem anderen Thread haben Micha und ich folgende Bemerkungen ausgetauscht, die so einmalig wahrscheinlich nicht sind:
Micha hat geschrieben:oh diese bösen bösen Theologen! Müssen immer alles kaputt machen! ;D

Gelle? :ja:
Micha
lancelot hat geschrieben:Fragen über Fragen, aber die bösen bösen Theologen werden sie uns naiven Jungs und Mädels schon richtig beantworten.
Was erwarten eigentlich die Theologen von den Laien in puncto Rezeption? Erwarten sie, daß wir glauben, was sie uns sagen? Was, wenn sie sich widersprechen? Welche Verbindlichkeit haben ihre Erkenntnisse, Hypothesen, Meinungen für uns? Sehen sie sich als unsere Lehrer? Als Aufklärer? Bin ich naiv, wenn ich mir eine eigene Meinung erlaube (wozu in diesem Zusammenhang auch gehört, dem Lehramt zu folgen), ohne sie entsprechend zu konsultieren?

Ich möchte hier nicht das Verhältnis Theologen - Lehramt zur Debatte stellen, sondern hören, wie die Theologen uns sehen. Daher habe ich das Thema bei der "Theologie" angesiedelt und nicht bei den "Katholikengesprächen".

Marlene
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Re: Was wollen die Theologen eigentlich von uns?

Beitrag von Marlene »

lancelot hat geschrieben:Was erwarten eigentlich die Theologen von den Laien in puncto Rezeption?
Warning!
Meine Antwort ist völlig subjektiv. Ich war mal mit einem Theologen liiert, und der wollte nur eines: Einen renommierlichen Lehrstuhl. Die Laien interessierten ihn nicht ein bisschen

War aber "bloß" ein Protestant .... zählt also eigentlich nicht ;)

Nein, aber mal im Ernst: Ein Theologe möchte natürlich wissenschaftliche Karriere machen. Und da kollidieren gerne Originalität und Innovation der Forschung mit dem, was ich "solides Glaubensgut" nenne :/

Micha

?

Beitrag von Micha »

leer
Zuletzt geändert von Micha am Mittwoch 2. Februar 2005, 23:26, insgesamt 1-mal geändert.

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Nietenolaf
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Re: ?

Beitrag von Nietenolaf »

Micha hat geschrieben:Theologe ist einer oder eine, der/die Theologie studiert hat.
Nein.
Ein Theologe ist der, der betet; und wer betet, ist Theologe. (Evagrios Pontikos)

Laura

Beitrag von Laura »

Ich habe Französisch und Theologie studiert. In Französisch bin ich in der Lage, die Sprache anzuwenden, ihre Sprachgeschichte und ihre Literatur zu erklären ... zumindest in Auszügen. In Theologie habe ich mich vertieft und reflektiert mit der Bibel und dem Glauben der Kirche beschäftigt und sollte dieses auch vermitteln können - vertieft und eben auch kritisch.

Von "Laien" würde ich erwarten, dass sie anerkennen, dass ich hier eine gewisse Fachkompentenz habe - ebenso eben wie in Französisch. Dass ich zum Beispiel zu gewissen Bibelstellen aufgrund meines Wissens etwas sagen kann, was mehr ist als meine persönliche Meinung. Manchmal fällt mir in kirchlichen Kreisen auf, dass Theologie fast gar nicht mehr als Wissenschaft anerkannt wird.

In Glaubensdingen, in meiner Beziehung zu Jesus bin ich genauso Laie wie alle anderen hier... vielleicht mit dem Vorteil, dass ich 6 Jahre meines Lebens in einer sehr spiritualitätsfreundlichen Umgebung verbringen durfte - mit vielen Menschen, die auch nach Gott suchten.

Laura

Ralf

Beitrag von Ralf »

Du ist zwar richtig, Laura, unterscheidet Dich aber nicht besonders von dem Lehramt. Die haben da ja auch einen Plan, wovon sie reden.
Das Problem des Wissenschaftsbegriffes besonders in der Geisteswissenschaft ist ja sein konsensorientiertes Verständnis von "Wissen", somit auch immer extrem wandelbar und nicht wirklich verlässlich fürs eigene Leben (was bei den meisten Geisteswissenschaften auch nicht weiter tragisch ist).
Das müsste doch vor allem Theologen bewusst sein und daher müsste auch von ihnen begrüßt werden, wenn Laien ihren "Erkenntnissen" erst einmal skeptisch gegenüber stehen. Es geht ja um mehr als in der Geschichte der Medizin oder so (was ich sagen darf, da ich da promoviere und irgendwann auch mal fertig sein werde...).

Peter
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Beitrag von Peter »

(Ich habe meinen etwas weitschweifigen Beitrag mal etwas gekürzt …)

… Ich bin also kein Theologe – und dennoch glaube ich, weitreichende Entscheidungen treffen zu können – ich entscheide mit über den Inhalt unserer Firmstunden, halte in Jugend- und kinderkursen Bibelarbeiten oder arbeite, was meinem Arbeitsfeld eigentlich eher entspricht, auch einmal kreativ mit TeilnehmerInnen von Glaubenskursen.

Zudem bin ich … ich sag’s mal ganz vereinfachend … theologisch konservativ. Nicht aus Beliebigkeit oder Gewohnheit, eher im Gegenteil. Ich habe die Begegnung mit Christus als das große, umkrempelnde Erlebnis meines Lebens erfahren dürfen («boulversant», sagen die Franzosen!) Ich bin dadurch zu einem «Kenner» geworden. … Ich kenne die Stimme des Hirten.

Und da scheint ein gewisses Problem auf, das mir aus einem ähnlichen Zusammenhang vertraut ist. Als Illustrator sitze ich mit Leuten aus unterschiedlichen Berufen zusammen. … Und alle diese Leute wissen genau, wozu sie mich beauftragen … und sind Spezialisten in meinem Bereich; jedenfalls meinen sie das. Wenn es darum geht, sich von Berufs wegen deshalb in die Ecke gestellt zu sehen, weil es ohnehin jeder besser kann, und viele Leute meine Illustrationen selber anlegen würden, wenn sie nur die Zeit dazu hätten — dann teile ich mir diese Ecke gerne mit den TheologInnen aller Lande! Jeder scheint «es» besser zu können.

Wenn ich dieser Situation etwas Positives abgewinnen wolle, so wäre das unter Umständen die Möglichkeit, mit meiner Begabung einem Auftraggeber so zu dienen, dass er das Gefühl hat, selber den Zeichenstift zu halten, vielleicht selber auf die eine oder andere Idee gekommen zu sein. (Und — Schwupps! — habe ich uns das Wörtchen «dienen» untergejubelt!)

Daruf, meine ich, käme es auch in der Theologie an. Auf Dienst, nicht auf Deutungshoheit.
Zuletzt geändert von Peter am Samstag 8. Mai 2004, 20:39, insgesamt 1-mal geändert.

Geronimo

Re: Was wollen die Theologen eigentlich von uns?

Beitrag von Geronimo »

lancelot hat geschrieben: Was erwarten eigentlich die Theologen von den Laien in puncto Rezeption? Erwarten sie, daß wir glauben, was sie uns sagen? Was, wenn sie sich widersprechen? Welche Verbindlichkeit haben ihre Erkenntnisse, Hypothesen, Meinungen für uns? Sehen sie sich als unsere Lehrer? Als Aufklärer? Bin ich naiv, wenn ich mir eine eigene Meinung erlaube (wozu in diesem Zusammenhang auch gehört, dem Lehramt zu folgen), ohne sie entsprechend zu konsultieren?

Ich möchte hier nicht das Verhältnis Theologen - Lehramt zur Debatte stellen, sondern hören, wie die Theologen uns sehen. Daher habe ich das Thema bei der "Theologie" angesiedelt und nicht bei den "Katholikengesprächen".
Etwas zu Verbindlichkeit der Aussagen von Theologen für mich als Laie ... für mich ist das völlig unverbindlich, außer es handele sich um einen anerkannten Kirchenlehrer. Theologe ist einfach hierzulande eine Ausbildung, die einem zu bestimmten Berufen befähigt und die einfach für diese Berufe Voraussetzung ist. Dann gibt es noch diejenigen, zu denen ich mich auch zählen würde, die aus persönlichem Interesse nebenbei Theologie studieren (möchten), ohne dies beruflich zu verwenden. Ich denke, bei der Theologie muss man genau trennen (und auch wissen), was fachlich studiert werden muss (um den Abschluss zu bekommen) und was wirklich mit Spiritualität und Erkenntnis zu tun hat (und mit dem persönlichen Glauben).

Geronimo

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lancelot
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Beitrag von lancelot »

Wenn ich es richtig sehe, gibt es doch "die" Theologie (im Sinn einer einheitlichen Thelogie-Wissenschaft) gar nicht, sondern wie in den Geisteswissenschaften sehr unterschiedliche Ansätze - die ja auch fast so häufig wechseln wie die Jahreszeiten. Ein Fortschreiten in der Erkenntnis - geradlinig, die früheren Stufen überholend und überflüssig machend, irreversibel - gibt es aber doch auch nicht.

All diese Ansätze erheben doch einen Anspruch auf Richtigkeit, und zwar nicht nur innertheologisch, sondern auch gegenüber dem Lehramt und den Thelogie-Laien gegenüber.

Wieso soll ich als Laie jemandem etwas abnehmen, der (oder dessen Nachfolger) mir morgen oder in einer Woche schon wieder etwas anderes erzählen? Oder mir klar machen, daß die eine Art der Bibelkritik doch nur einen Teil der Wahrheit darstellt? Oder woher weiß ich, daß die letzte theologische Neuheit keine Mode ist, sondern bleibt?

Ich bin inzwischen so weit, daß ich daher Anspüche der Theologie/der Theologen an mich - auch und besonders wenn sie implizit oder suggestiv daherkommen ("kein vernünftiger Mensch glaubt heutzutage ...", "das ist theologisch nicht mehr haltbar...", " schon vor 20 Jahren hat XY das und jenes widerlegt...") - grundsätzlich ablehne und nur noch einen "Pick-and-Choose"-Ansatz praktiziere. Die Autorität über meinen Glauben ruht - nach Kierkegaard - beim Apostel und nicht beim Genie.

Peter
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Beitrag von Peter »

Ich bin inzwischen so weit, daß ich daher Anspüche der Theologie/der Theologen an mich - auch und besonders wenn sie implizit oder suggestiv daherkommen ("kein vernünftiger Mensch glaubt heutzutage ...", "das ist theologisch nicht mehr haltbar...", " schon vor 20 Jahren hat XY das und jenes widerlegt...") - grundsätzlich ablehne und nur noch einen "Pick-and-Choose"-Ansatz praktiziere. Die Autorität über meinen Glauben ruht - nach Kierkegaard - beim Apostel und nicht beim Genie.
Ja, das ist mir aus dem Herzen gesprochen.

Ich habe meinen Beitrag weiter oben geändert. Er war mir viel zu schwafelig geraten, und ich bitte um Entschuldigung. Ich habe versucht zu retten, was zu retten war — und hoffe, mein Anliegen wird nun klarer.

Biggi
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Beitrag von Biggi »

Ich fasse mal die bisherigen Beiträge so zusammen:
Es gibt nicht "die" Theologie und auch nicht "den" Theologen. Es gibt aber ebenso wenig "den" Laien.

In der Tat: das Leben ist bunt!

Meine Wahrnehmung ist, dass ein Teil der Theologen sich im Elfenbeinturm recht wohl fühlt und - wie oben schon gesagt wurde - überwiegend an Karriere und wissenschaftlichem Renommee interessiert ist, ein anderer Teil sucht die mediale Öffentlichkeit - und da ist der "Affront gegen Rom" natürlich weitaus wirksamer als jegliche theologisch fundierte Aussage. Und ein weiterer Teil (ich fürchte: der kleinere) will mit den eigenen Talenten der Kirche und den Gläubigen dienen, so gut es eben geht. Auch wenn dann die Kollegen die Nase rümpfen. Einer von der dritten Gruppe scheint mir Klaus Berger zu sein.

LG
Biggi
Das Christentum nimmt den Menschen, wie er ist, und macht ihn zu dem, was er sein soll.
(Adolph Kolping, Patron des XX. Weltjugendtags 2005)

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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Biggi hat geschrieben: Und ein weiterer Teil (ich fürchte: der kleinere) will mit den eigenen Talenten der Kirche und den Gläubigen dienen, so gut es eben geht. Auch wenn dann die Kollegen die Nase rümpfen. Einer von der dritten Gruppe scheint mir Klaus Berger zu sein.
Klaus Berger ist ein Exeget, der eine Neigung zu extravaganten Thesen hat. Nichts weiter!
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)

Ralf

Beitrag von Ralf »

Diese Bezeichnung müssen Minderheiten immer aushalten - ich verstehe allerdings die Wertung "nichts weiter" nicht so ganz.
Im übrigen finde ich die abgehobene mainstream-Theologie weitaus "extravaganter"...

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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Wie ich schon einmal gesagt habe, ich habe von Klaus Berger nur einen Vortrag gehört. Da ging es um Jesu Kreuzestod. Da hat er so eine häretische Deutung vorgelegt, dass sogar ich das nicht annehmen wollte. Ich verstehe deshalb in keinster Weise, wieso gerade in diesem konservativen Forum dieser Mensch gut ankommt.

Das, was er sagte, lief auf folgendes hinaus: Gott hatte Jesus nicht von Anfang an dazu erwählt, die Menschheit zu erlösen. Er hat nur von der Gelegenheit der Kreuzigung Jesu profitiert, um dies zu tun. Einen konkret auf Jesus bezogenen Heilsplan gab es also nicht.
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)

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Mariamante
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Den Glauben lernt man auf Knien- nicht auf Akademien

Beitrag von Mariamante »

Wenn Theologen betende, auf Gott hörende und demütige Menschen sind, werden sie von der Weisheit Gottes verkünden.

Wo Theologen meinen, sie müssten mehr ihre eigenen Ideen vom Glauben verkünden, weniger beten, weniger Hörende sind, dort werden sie m.E. zu jenen, die "menschliche Philosophien" verkünden, die der Weisheit und Wahrheit des Evangeliums nicht das Wasser reichen können.

Da es in der Theo- Logie um Gott geht, wird jener "Theologe" weniger göttliche Weisheit vermitteln, der nicht selbst in einer tiefen persönlichen Beziehung zu Gott steht. Der Theologe und Kirchenlehrer Thomas von Aquin durfte gegen Ende seines Wirkens eine tiefe Schau von Gott haben, und er wollte alle seine Schriften verbrennen mit dem Wort: "Das was ich geschrieben habe ist nichts im Vergleich mit dem, was ich geschaut habe."

Wenn ein Theologe gleichsam in sokratischer Manier die Menschen dazu führen kann, dass sie selbst tiefer schauen, dass sie angeregt werden Gottes Weisheit mit mehr Ehrfrucht und Hingabe zu betrachten - dann ist so eine Theologie sicher von der Kraft des Heiligen Geistes erfüllt. Wenn aber jemand mit neuen Ideen(die dem kirchlichen Lehramt widersprechen) versucht auf sich aufmerksam zu machen oder eine kontroverse Theologie entwickelt, könnte der Verdacht nicht ganz von der Hand zu weisen sein, dass jemand seinen eigenen Vogel für den Heiligen Geist hält- grob ausgedrückt.
Gelobt sei Jesus Christus

max72
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Beitrag von max72 »

Mir scheint, viele Theologen sind keine Theologen sondern Religionswissenschaftler. Letztere schauen die Religion von aussen an, skeptisch, "objektiv", kritisch etc etc und muessen selbst nicht das glauben was sie studieren. Theologen aber sollten Christen sein und eben glauben, was sie lehren. Mir hat jemand gesagt, viele Theologiestudenten glauben nicht an Gott, studieren aber Theologie, weil sie das Fach interessiert. Damit wird das aber zu Religionswissenschaft.

Gruss

Max

Ralf

Beitrag von Ralf »

Vielleicht wollten wir jetz hier mal (ausnahmesweise, hehe ;) ) weniger Theologenschelte betreiben als uns auf die Eingangs-Frage konzentrieren.

Dazu müssten aber die Theologen mehr sagen. Kompetenzbehauptung alleine wird es ja wol kaum sein. Sind denn Theologen häufig der Meinung, dass ihre "Lehrschule" universale Gültigkeit hat?

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Ralf hat geschrieben:Sind denn Theologen häufig der Meinung, dass ihre "Lehrschule" universale Gültigkeit hat?
Leider ja.
Ich habe das im Studium (schmerzlich) erfahren müssen. Nicht selten sind tatsächlich die Anhänger einer bestimmten Schule so sehr von ihrer Interpretation und Auffassung überzeugt, daß sie schlichtweg die anderen Schulen für falsch erklären. :cry:

Das ist allerdings nicht immer so. Es gibt auch Ausnahmen :ja:

Dazu eine wahre Begebenheit:
Ein Student hatte an einer anderen Hochschule eine Prüfung abgelegt. Der dortige Professor meinte bei der Prüfungsvorbesprechung: Ja, sie können die Prüfung bei mir ablegen, aber ich möchte sie darauf hinweisen, daß ich eine andere Schule vertrete, wie der Kollege bei ihnen daheim. Ich befürchte, sie werden große Schwierigkeiten bekommen, daß ihnen die Prüfung anerkannt wird.
Der Student hat dennoch die Prüfung gemacht und dann den Antrag auf Anerkennung an seiner Hochschule gestellt.
Der Professor, der für das Fach zuständig war, sage: Wie sie sicher wissen vertrete ich eine andere Schule als mein Kollege bei dem sie die Prüfung gemacht haben. Aber wenn mein Kollege - dessen Meinung ich zwar nicht teile, den ich aber als Kollegen dennoch hoch schätze - ihnen die Prüfung abgenommen hat und eine Note festgesetzt hat, so sehe ich keinen Grund an dieser Note zu zweifeln.
-> Die Prüfung wurde anerkannt.
Gruß Jürgen

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Edith
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Beitrag von Edith »

also, im besten Falle hoffe ich, daß die Theologen mich zum eigenständigen Denken und zum nachdenken über Gottes Gemeimnisse anregen wollen.

Ich fürchte aber, die wollen nichts anderes, wie alle anderen Berufsgruppen die akademisch forschen:
sie wollen Recht haben, und einen gut bezahlten Job. :D

Ralf

Beitrag von Ralf »

Es wäre dann ja auch mal interessant zu erfahren, wie denn so das Klima unter den Theologen selbst ist, besonders wenn sie innerhalb einer Fachdisziplin (Dogmatik etwa) vollkommen anders denken.

Wenn man das betrachtet (wer weiß was?), kann man sich auch denken, wie sie über Nichttheologen denken, die anderer Meinung sind als sie. Jürgen hat ja schon ein sehr positives Beispiel gebracht. Ich vermute, es gibt auch andere...

Raphael

Beitrag von Raphael »

@ cathol01
cathol01 hat geschrieben:Wie ich schon einmal gesagt habe, ich habe von Klaus Berger nur einen Vortrag gehört. Da ging es um Jesu Kreuzestod. Da hat er so eine häretische Deutung vorgelegt, dass sogar ich das nicht annehmen wollte. Ich verstehe deshalb in keinster Weise, wieso gerade in diesem konservativen Forum dieser Mensch gut ankommt.

Das, was er sagte, lief auf folgendes hinaus: Gott hatte Jesus nicht von Anfang an dazu erwählt, die Menschheit zu erlösen. Er hat nur von der Gelegenheit der Kreuzigung Jesu profitiert, um dies zu tun. Einen konkret auf Jesus bezogenen Heilsplan gab es also nicht.
Hat er diese These in einer seiner Veröffentlichungen näher ausgeführt oder gibst Du sie jetzt nur so aus dem Gedächtnis wieder?

GsJC
Raphael

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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Habe Berger aus dem Gedächtnis zitiert. Aber bestimmt steht etwas in einem seiner Bücher. "Warum musste Jesus sterben" oder so...

Die Dogmatiker sind gar nicht so zerstritten. Die zerstrittenste theologische Zunft ist diejenige der Alttestamentler. Die sind mittlerweile so zerstritten, dass sie nicht mehr miteinander reden.
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)

Biggi
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Beitrag von Biggi »

Edith hat geschrieben:Gottes Gemeimnisse
Kommt das dabei heraus, wenn man Geheimnisse mit Gemeinheiten kreuzt??? :kratz: :kratz:
Aber das würde ich dann eher auf Menschen als auf Gott beziehen... :roll:

:P
Biggi
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