Jesus und Satan

Schriftexegese. Theologische & philosophische Disputationen. Die etwas spezielleren Fragen.
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overkott
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Re: Jesus und Satan

Beitrag von overkott »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Joseph hat geschrieben:Wenn schon die Dämonen der Schweine Christus als Gott erkannten,
Aber haben sie ihn denn als Gott erkannt?
Schau in den Text. Auch wenn sie sich vor Ostern ereignet, handelt es sich um eine österliche Geschichte. Der hl. Hieronymus spricht von duo habentes daemonia de monumentis exeuntes. Offenbar verstand er Dämonie als eine Geisteskrankheit. Die beiden Kranken in der Geschichte kommen aus Grabhöhlen. Sie halten Jesus für einen Gottesmann. Jesus heilt sie. Die Kranken kehren ins Leben der Gesellschaft zurück. Das ist die Auferstehungsbotschaft dieser Geschichte.

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Joseph
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Re: Jesus und Satan

Beitrag von Joseph »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Joseph hat geschrieben:Wenn schon die Dämonen der Schweine Christus als Gott erkannten,
Aber haben sie ihn denn als Gott erkannt?
Matthew 8:31
Luke 4:41
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Nassos
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Re: Jesus und Satan

Beitrag von Nassos »

Hallo Joseph,

gute Punkte. Zu Matthäus wurde schon weiter oben gesagt, dass Sohn Gottes auch ein "Mann Gottes", ein Heiliger, gemeint sein kann.

Bei Lukas wird es interessanter! Gute Stelle. Doch wussten die Dämonen, dass der Messias selber Gott war und nicht "ein Sohn Gottes"?

Aber gute Hinweise!

Gruß,
Nassos
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Nassos
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Re: Jesus und Satan

Beitrag von Nassos »

overkott hat geschrieben:
lifestylekatholik hat geschrieben:
Joseph hat geschrieben:Wenn schon die Dämonen der Schweine Christus als Gott erkannten,
Aber haben sie ihn denn als Gott erkannt?
Schau in den Text. Auch wenn sie sich vor Ostern ereignet, handelt es sich um eine österliche Geschichte. Der hl. Hieronymus spricht von duo habentes daemonia de monumentis exeuntes. Offenbar verstand er Dämonie als eine Geisteskrankheit. Die beiden Kranken in der Geschichte kommen aus Grabhöhlen. Sie halten Jesus für einen Gottesmann. Jesus heilt sie. Die Kranken kehren ins Leben der Gesellschaft zurück. Das ist die Auferstehungsbotschaft dieser Geschichte.
Hallo overkott,

schön Dich wieder zu sehen! :huhu:

Christus ist auferstanden.

Lieben Gruß,
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FioreGraz
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Re: Jesus und Satan

Beitrag von FioreGraz »

Nassos hat geschrieben:Hallo Joseph,

gute Punkte. Zu Matthäus wurde schon weiter oben gesagt, dass Sohn Gottes auch ein "Mann Gottes", ein Heiliger, gemeint sein kann.

Bei Lukas wird es interessanter! Gute Stelle. Doch wussten die Dämonen, dass der Messias selber Gott war und nicht "ein Sohn Gottes"?

Aber gute Hinweise!

Gruß,
Nassos
Nun wenn Dämonen seit neuesten nicht Grenzdebil sind schon

- Im ganzen AT gibt es keine Dämonenaustreibung, im NT entweder Christus aufgrund eigener Gewalt oder andere in seinem Namen. Die Dämonen kannten ja Gottt von "früher", und spätestens beim austreiben hätten sie merken müssen wer ihnen da befiehlt und gegen wen sie sich da nicht wehren können. Bzw. wenn sich jemand (z.B. der fremde Wundertäter) beim austreiben auf ihn beruft. Wer außer Gott könnte Dämonen befehlen?
- Er hat Sünden vergeben, etwas was nur Gott alleine kann. Und das sollen sie nicht mitbekommen haben?

LG
Fiore
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Joseph
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Re: Jesus und Satan

Beitrag von Joseph »

FioreGraz hat geschrieben:...... Und das sollen sie nicht mitbekommen haben?
LG
Fiore
Vielleicht hatten sie das Memo nicht gelesen? Du weißt ja wie Dämonen so sind, wie Teenager oder unwillige Angestellte.... :pfeif:
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Nassos
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Re: Jesus und Satan

Beitrag von Nassos »

Hatte dann Satan tatsächlich die Unverfrorenheit, Gott in der Wüste vorzuschlagen ihn anzubeten, und ihn mit allen Reichtümern der Welt zu belohnen?
Was sagen denn nun die Kirchen hierzu?
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Joseph
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Re: Jesus und Satan

Beitrag von Joseph »

Nassos hat geschrieben:Hatte dann Satan tatsächlich die Unverfrorenheit, Gott in der Wüste vorzuschlagen ihn anzubeten, und ihn mit allen Reichtümern der Welt zu belohnen?
Was sagen denn nun die Kirchen hierzu?
Ich würde sagen, sehr höflich ausgedrückt, daß manche Kirchen(fürsten) sich mit "allen Reichtümern der Welt" schon zufriedengestellt hätten..... :pfeif:

Gruß
Joseph
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Nassos
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Re: Jesus und Satan

Beitrag von Nassos »

Habe folgendes in der Sakristei (wieder)entdeckt und dachte, es passe recht gut rein. Das Köder/Hakenprinzip scheint mir ein guter Hinweis zu sein:

...Mit Seinem heiligen Leben und seinen Taten unterwies er die Menschen und provozierte den Teufel, der ihn aus dem Weg schaffen wollte. Dies aber war der göttliche Plan zur Errettung der Menschheit, denn die menschliche Natur Christi war der Köder und Seine göttliche der Haken, der mit geschluckt wurde. Denn bis dahin hat der Teufel zwar nicht für Gott gehandelt, aber aus Warte der Menschheit wegen der Sünden zurecht alle Toten in sein Reich aufgenommen. Indem er allerdings auch den Sündlosen verschlingen wollte, hat er seine "Rechte" überschritten, war als illegaler Herrscher und Unterdrücker überführt und sein Reich zerbarst von innen aufgrund der Sprengkraft des Göttlichen. Mit der Auferstehung - dem Fokus des orthodoxen Glaubens - und dem Verlassen des Hades war dies Erlösungswerk dann abgeschlossen...
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lifestylekatholik
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Re: Jesus und Satan

Beitrag von lifestylekatholik »

Nassos hat geschrieben:Habe folgendes in der Sakristei (wieder)entdeckt und dachte, es passe recht gut rein. Das Köder/Hakenprinzip scheint mir ein guter Hinweis zu sein:
Nassos, vielleicht gewinnt es für dich an Glaubwürdigkeit, weil es aus der Sakristei kommt, aber ansonsten findet sich das Köder-Haken-Prinzip bereits im zweiten Beitrag in diesem Thread in direkter Antwort auf deine Frage. Allerdings hat den kein Orthodoxer geschrieben, weshalb er in deinen Augen vielleicht weniger passend ist:
Marion hat geschrieben:
...Zum vierten war das Leiden ein weises Mittel, den bösen Feind zu überwinden. Davon spricht Job (26,12) “Seine Weisheit hat den Hochfärtigen überwunden” und spricht weiter “Wer ist, der den Leviathan möge fahen mit einer Angel?” (Job 40,20). Das ist Christus gewesen, der die Angel göttlicher Gewalt hatte verborgen unter dem Köder menschlicher Natur: da nun der Teufel wollte verschlingen die Speise menschlicher Natur, da ward er gefangen mit der Angel der allmächtigen Gottheit. Von diesem weisen Fang spricht Sanct Augustinus “Unser Erlöser ist kommen; davon ist der Betrüger überwunden. Und wie hat er den Seelenfänger gefangen? Er hat ihm sein Kreuz als eine Falle gestellt, daran war sein Blut als ein Köder getan...
Aus der Legenda Aurea: Von der Passion des Herrn
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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FioreGraz
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Re: Jesus und Satan

Beitrag von FioreGraz »

Köder könnte sein und wäre stimmig, der Satan dachte er könnte Gott in seiner menschlichen Gestalt verführen. Denn Christus war auch Mensch und damit auch mt menschlichen Gefühlen, Gedanken etc. "gesegnet" (siehe die Evangelien), warum also ihn nicht dort packen? Der Schuss ging halt nach hinten los. Es war nicht unverforenheit es war die einzige Chance des Satans das Spiel zu gewinnen, Gott zu verführen, auch wenn er damit die Existenz Gottes in sich selbst verkehren würde und damit alles Sein, somit auch sich selbst auslöscht..

LG
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Joseph
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Re: Jesus und Satan

Beitrag von Joseph »

FioreGraz hat geschrieben:Köder könnte sein und wäre stimmig, der Satan dachte er könnte Gott in seiner menschlichen Gestalt verführen. Denn Christus war auch Mensch und damit auch mt menschlichen Gefühlen, Gedanken etc. "gesegnet" (siehe die Evangelien), warum also ihn nicht dort packen? Der Schuss ging halt nach hinten los. Es war nicht unverforenheit es war die einzige Chance des Satans das Spiel zu gewinnen, Gott zu verführen, auch wenn er damit die Existenz Gottes in sich selbst verkehren würde und damit alles Sein, somit auch sich selbst auslöscht..

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Nassos
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Re: Jesus und Satan

Beitrag von Nassos »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Nassos hat geschrieben:Habe folgendes in der Sakristei (wieder)entdeckt und dachte, es passe recht gut rein. Das Köder/Hakenprinzip scheint mir ein guter Hinweis zu sein:
Nassos, vielleicht gewinnt es für dich an Glaubwürdigkeit, weil es aus der Sakristei kommt, aber ansonsten findet sich das Köder-Haken-Prinzip bereits im zweiten Beitrag in diesem Thread in direkter Antwort auf deine Frage. Allerdings hat den kein Orthodoxer geschrieben, weshalb er in deinen Augen vielleicht weniger passend ist:
Marion hat geschrieben:
...Zum vierten war das Leiden ein weises Mittel, den bösen Feind zu überwinden. Davon spricht Job (26,12) “Seine Weisheit hat den Hochfärtigen überwunden” und spricht weiter “Wer ist, der den Leviathan möge fahen mit einer Angel?” (Job 40,20). Das ist Christus gewesen, der die Angel göttlicher Gewalt hatte verborgen unter dem Köder menschlicher Natur: da nun der Teufel wollte verschlingen die Speise menschlicher Natur, da ward er gefangen mit der Angel der allmächtigen Gottheit. Von diesem weisen Fang spricht Sanct Augustinus “Unser Erlöser ist kommen; davon ist der Betrüger überwunden. Und wie hat er den Seelenfänger gefangen? Er hat ihm sein Kreuz als eine Falle gestellt, daran war sein Blut als ein Köder getan...
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Hallo lifie, das gewinnt für mich nicht mehr Glaubwürdigkeit: Ich glaute schon daran, und Marions Beitrag hatte ich schon gesehen. Ich habe das Rad nicht neu erfunden, sondern wollte dies nochmal hervorheben, weil es mich gestern berührt hat.
Ist zwar jetzt unglaubwürdig, aber als so betriebsblind betrachte ich mich nicht. ;D Bin schon etwas enttäuscht, dass du mir das unterstellst...
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