Ist der Papst ein Synkretist?

Schriftexegese. Theologische & philosophische Disputationen. Die etwas spezielleren Fragen.
Es-Ergo-Cogito
Beiträge: 422
Registriert: Mittwoch 16. Juni 2004, 16:05

Beitrag von Es-Ergo-Cogito »

Juergen hat geschrieben:
Edith hat geschrieben:Erklärst Du mir gelegentloch warum Du Gott schreibst, aber dafür HErr ?
Guck mal da:
http://www.fontes-ecclesiae.de/bibel.ph ... 41&k=1&v=3
Manchmal schreibe ich intuitiv Gott als Unterscheidungsmerkmal zum Götzen oder HErr als Unterscheidungsmerkmal zu Herrn Schröder (beispielsweise)!
(grins - WAS? - Ich soll in eine Lutherbibel neischaugn :D )
«::: pax tecum :::»

Benutzeravatar
Erich_D
Beiträge: 1098
Registriert: Mittwoch 1. Oktober 2003, 21:58
Wohnort: Salzbayern
Kontaktdaten:

Beitrag von Erich_D »

Erich hat geschrieben:Nicht so plump, liebe Ellen ...
falsches Forum, Erich, falsches Forum ... die Dame hier heisst Petra und hat mit Ellen nichts zu tun.

Aber bitte, wie kann denn nach dem, was bislang hier erwogen wurde, der Gott der Juden auch unser Gott sein, da doch die Juden Jesus nicht anerkennen, von der Dreifaltigkeit ganz zu schweigen? Muss ich nicht mit gleicher Logik, die ihr gegen den Islam in Anschlag bringt, auch den jüdischen Gott sozusagen als "Nicht-Gott" verwerfen?
"Spiel nicht mit den Schmuddelkindern sing nicht ihre Lieder. Geh doch in die Oberstadt mach´s wie deine Brüder", so sprach die Mutter, sprach der Vater, lehrte der Pastor."

Es-Ergo-Cogito
Beiträge: 422
Registriert: Mittwoch 16. Juni 2004, 16:05

Beitrag von Es-Ergo-Cogito »

Erich Dumfarth hat geschrieben: Aber bitte, wie kann denn nach dem, was bislang hier erwogen wurde, der Gott der Juden auch unser Gott sein, da doch die Juden Jesus nicht anerkennen, von der Dreifaltigkeit ganz zu schweigen? Muss ich nicht mit gleicher Logik, die ihr gegen den Islam in Anschlag bringt, auch den jüdischen Gott sozusagen als "Nicht-Gott" verwerfen?
Sprach jemand von "Verwerfen"? - So, wie es aussieht, bist du der erste :ja:
«::: pax tecum :::»

Es-Ergo-Cogito
Beiträge: 422
Registriert: Mittwoch 16. Juni 2004, 16:05

Beitrag von Es-Ergo-Cogito »

Edith hat geschrieben: nein, ich meine Du könntest mit Jesus zusammen nicht zum Vater beten.
Nur Kurz zur Erinnerung:

Jesus sagte: "Ich und der Vater sind eins!"
«::: pax tecum :::»

Edith
Beiträge: 2544
Registriert: Sonntag 5. Oktober 2003, 20:38

Beitrag von Edith »

Es-Ergo-Cogito hat geschrieben:
Edith hat geschrieben: nein, ich meine Du könntest mit Jesus zusammen nicht zum Vater beten.
Nur Kurz zur Erinnerung:

Jesus sagte: "Ich und der Vater sind eins!"
für Jesus war es aber kein Problem.... dennoch zum Vater zu beten.
Aber ER unterscheidet sich ja in vielerlei Hinsicht von uns.... 8)

Wir sind so schröcklich rational.....

LaChatte
Beiträge: 89
Registriert: Samstag 17. Juli 2004, 11:56

Beitrag von LaChatte »

Der Glaube der Moslems an Allah ist untrennbar mit dem Glauben an Mohammed verknüpft!
"Gott ist gross und Mohammed sein Prophet" - Mohammed ist ein Prophet. Ein Mensch.

Und ich erinnere mich mit Vergnügen daran, wie ich einmal äusserst freundlich in einer Moschee empfangen und herumgeführt wurde... der nette Herr dort mag kein Christ gewesen sein, sein Handeln wars allemal. :)
Alles ist erlaubt (Paulus)

Benutzeravatar
Erich
Beiträge: 781
Registriert: Sonntag 5. Oktober 2003, 10:50
Wohnort: Köln

Beitrag von Erich »

... auch den jüdischen Gott sozusagen als "Nicht-Gott" verwerfen?

Der Gott Israels ist quasi der Gott der Christen in einem früheren Offenbarungs-Stadium. Das kann man bei dem Allah der Moslems nicht sagen. Er ist für mich eideutig ein Dämon, der sich als Gott ausgibt und anbeten läßt.
Das Wort ward Fleisch, nicht Kerygma!

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26021
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Erich J. hat geschrieben:3. Mit Hochachtung betrachtet die Kirche auch die Muslim, die den alleinigen Gott anbeten,

wie lautet das Original:

Sed propositum salutis et eos amplectitur, qui Creatorem agnoscunt, inter quos imprimis Musulmanos, qui fidem Abrahae se tenere profitentes, nobiscum Deum adorant unicum, misericordem, homines die novissimo iudicaturum.

Also ich „credo in unum“ glaube an den einen Gott

Die Moslems "adorant unicum deum" verehren (mit uns) einen einzigen Gott.

Ich meine ein kleiner aber wesentlicher Unterschied!! Nur dann ist "Allah" der christliche Gott, wenn er der dreifaltige Gott Israels ist.
Danke für die sprachliche Klarstellung, Erich.
Dirk hat geschrieben:»Es ist zwar der gleiche Gott, aber die Moslems erkennen nur einen sehr kleinen Teil seines Wesens, den sie "Allah" genannt haben. Deswegen verehren Moslems den gleichen Gott, aber erkennen ihn nur sehr eingeschränkt. So würde ich das verstehen.«
Ich würde eher sagen, man kann den Gott der Muslime in philosophischen Sinne deuten, so wie die alten Philosophen von der einen, höchsten Gottheit redeten. So ergibt die Konzilsaussage Sinn, und entsprechend könnte man den Muslimen gegenübertreten wie einst Paul vorm Areopag den Athenern, denen er ihren unbekannten Gott als den auferstandenen Herrn verkündigte.

Insofern die Muslime freilich sich auf die Visionen oder Auditionen Muhammeds berufen und ihren Gott als sich selbst offenbarend annehmen, müssen wir widersprechen und den Trug auch Trug nennen.

Erich D. hat geschrieben:»Ist der Gott des Alten Testaments der Gott der Christen? Beten Juden zu Gott? Oder wen oder was beten Juden an?«
Erich D. hat geschrieben:»Aber bitte, wie kann denn nach dem, was bislang hier erwogen wurde, der Gott der Juden auch unser Gott sein, da doch die Juden Jesus nicht anerkennen, von der Dreifaltigkeit ganz zu schweigen? Muss ich nicht mit gleicher Logik, die ihr gegen den Islam in Anschlag bringt, auch den jüdischen Gott sozusagen als "Nicht-Gott" verwerfen?«
Die Juden kennen den Gott Abrahams und Isaacs und Jacobs , den Herrn der Heerscharen, ja aus der Geschichte, durch die er sie geführt hat, ja in welcher er sie selber als Volk gebildet hat. Ein Teil Israels freilich ist nicht in dieser – seiner eigenen – Geschichte geblieben, als Gott sie zur Fülle der Zeit auf den Höhepunkt führte. Da ist dieser Teil des jüdischen Volks sozusagen auf dem falschen Bahnhof ausgestiegen.
Petra hat geschrieben:»Arabischsprachige Katholiken nennen Gott auch "Allah" - man sollte da mal einschreiten und ihnen gehörig Bescheid geben.«
Nee, mit sprachlichen Fragen hat das ja nun wirklich eher wenig zu tun.
Es-Ergo-Cogito hat geschrieben:»Ich denke auch, daß ich zusammen mit einem Muslim beten kann, ...wenn er mich denn wirklich Jesus anbeten läßt: "Mein Gott und mein Herr!"«
Dann ist er kein Muslim.
Erich J. hat geschrieben:»Nicht so plump, liebe Ellen.«
Der Optikermeister hat geschrieben:»Sind’s die Augen, geh zu Ruhnke!«
:lol:
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Geronimo

Beitrag von Geronimo »

Erich Dumfarth hat geschrieben:
Erich hat geschrieben:Nicht so plump, liebe Ellen ...
falsches Forum, Erich, falsches Forum ... die Dame hier heisst Petra und hat mit Ellen nichts zu tun.

Aber bitte, wie kann denn nach dem, was bislang hier erwogen wurde, der Gott der Juden auch unser Gott sein, da doch die Juden Jesus nicht anerkennen, von der Dreifaltigkeit ganz zu schweigen? Muss ich nicht mit gleicher Logik, die ihr gegen den Islam in Anschlag bringt, auch den jüdischen Gott sozusagen als "Nicht-Gott" verwerfen?
Eija jei ... Was für Erwägungen! Mir kreist der Helm :D

Ernsthaft - der Gott Israels ist unser Gott. Sonst können wir gleich diesen Herrn Marcion (ich hoffe, ich hab ihn nicht verwechselt) heranziehen und als Diskussionsgrundlage nehmen. Bloß kommen wir dann in eine prima Ketzerdiskussion ... ;)

Den, den die Muslime Allah nennen, ist sicher unser Gott, bloß frage ich mich - was haben sie aus dem gemacht? Ihr Gottesbild entspricht nicht Gott - das ist das Problem. Und mit einem Federwisch Gottes Geschichte mit der Menschheit wegzufegen und für sich selbst mit Abraham noch mal anzufangen, nur um eine Dynastie zu legitimieren, ist schon arg ... gewollt. Wo doch Mohammed eigentlich seinen Landsleuten nur die (Heilige) Schrift nahebringen wollte, die Heilige Schrift der Juden und Christen. Alas, er musste sich ganz schnell der Ignoranz seiner Stammesbrüder beugen und dann gabs da auch noch andere geschäftliche und politische Interessen -und am Ende kam dann das heraus, was der Islam wurde. (Das ist nicht von mir, sondern aus der Entstehungsgeschichte des Islam entnommen. Kann man überall nachlesen) Der Islam war von Anfang an ein Politikum.

Der Riesenunterschied ist Mohammed - der Mensch, auf den sich der Islam gründet. Das Christentum gründet sich auf Gottes Botschaft durch Gottes Sohn vermittelt; das Judentum auf Gottes Offenbarung am Berg Sinai.

Ich respektiere die Muslime, weil ich alle Menschen respektiere, die frommen Herzens irgendwas suchen ... aber sie sind auf dem falschen Weg und haben sich irgendwie verirrt. So nahe dran und doch vorbei.

Geronimo

LaChatte
Beiträge: 89
Registriert: Samstag 17. Juli 2004, 11:56

Beitrag von LaChatte »

Immerhin hat es Mohammed und sein Islam geschafft, die kulturelle Basis für eine friedliche Hochkultur zu legen, von der wir immer noch profitieren... ich bin also äusserst froh, dass wir hierzulande mit arabischen und nicht mit römischen Zahlen rechnen... Multiplikationen mit MDIIX x LIV? Der reinste Horror... :/

Und viele Texte aus unserer Antike wurden uns über den Weg via Arabien erhalten...und den Verzicht auf Alkohol finde ich auch eine gute Sache. Und das Gebot "du sollst dir kein Bild machen" nehmen sie viel ernster als wir Christen. Viele Früchte des Islam sind wirklich gut, und anhand der Früchte sollen wir ja die Menschen beurteilen.

Wichtig ist, wonach ein Mensch strebt - und wenn ein Mensch auch den einen oder andern Umweg in seinem Streben macht, wirds der Herrgott wohl verzeihen, so er sieht, dass die Absicht rein und ehrlich ist.
Alles ist erlaubt (Paulus)

Geronimo

Beitrag von Geronimo »

LaChatte, die hier friedliche kulturelle Errungenschaften von Religionen tun hier nichts zur Sache - es ging hier um Gott und den Gottesbegriff.

Was anderes: Da wir hier in dem Board allgemeine christliche Themen beackern und unter Ökumene hier einfach die Ökumene der christlichen Konfessionen und der Ortskirchen gemeint ist, hätte ich gern nicht so ausgiebige Grundsatz- Diskussionen über Islam etc.

Das Thema heißt ja: Ist der Papst ein Synkretist? und nicht wie gut gefallen uns andere Religionen. Die Frage ist aus christlicher Sicht zu diskutieren.

Wäre also auch prima, wenn wir eng beim Thema blieben.
Danke!

Geronimo

Falk
Beiträge: 353
Registriert: Mittwoch 8. Oktober 2003, 21:37

Beitrag von Falk »

Um zur Ausgangsfrage zurückzukehren, ob der Papst ein Synkretist ist:
Ich glaube nicht, dass er ein solcher ist, indem er sich dessen voll bewusst wäre.
Seine interreligiösen Aktivitäten und Aussagen, die völlig einmalig und ohne Beispiel in der katholischen Kirchengeschichte sind, erinnern mich allerdings ein wenig an König Salomo.
Von ihm heißt es im 1. Buch der Könige Kap. 11:

"...Als Salomo älter wurde, verführten ihn seine Frauen zur Verehrung anderer Götter, so dass er dem Herrn seinem Gott nicht mehr ungeteilt ergeben war wie sein Vater David.
Er verehrte Astarte, die Göttin der Sidonier, und Milkom, den Götzen der Ammoniter. ...
Damals baute Salomo auf dem Berg östlich von Jerusalem eine Kulthöhe für Kemosch, den Götzen der Moabiter, und für Milkom, den Götzen der Ammoniter.
Dasselbe tat er für alle seine ausländischen Frauen, die ihren Göttern Rauch- und Schlachtopfer darbrachten.
Der Herr aber wurde zornig über Salomo..."


Vielleicht heißt es später dann einmal über unsere Zeit:

XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXx
editiert.
Solcherlei Aussagen über den Papst übersteigen den Rahmen der Höflichkeit und der Gastfreundschaft in einem katholischen Forum.
Edith.

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema