Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?
Verfasst: Montag 18. Mai 2020, 14:54
Hierzu ein Zitat aus den Tiefen des Forums:Caviteño hat geschrieben: ↑Montag 18. Mai 2020, 14:32"Fiat money" wurde doch erst durch die hemmungslosen Druckorgien der Zentralbanken zum Problem.
In den Bundesrepublik war das FIAT-Money in Form der DM dank der besonnenen Politik der Bundesbank kein Problem.
Der Nullzins, natürlich auch ein Ergebnis der Geldschwemme, hat allerdings erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen. Er lenkt das Geld in unproduktive Investitionen, führt bei Sachwerten zur Inflation und erschwert das Vorsorgesparen.
Die angesprochene Enzyklika wurde Mitte des 18. Jhd. verfaßt - da gab es in Europa kein FIAT-Geld. Der Betrug bzw. die Inflation erfolgte durch eine Verschlechterung der Münzqualität (= Münzverfälschungen).
Raphael hat geschrieben: ↑Montag 23. Juli 2007, 08:15
Ob Geld gut oder schlecht ist, richtet sich danach, ob es die Zwecke erfüllt, für die es geschaffen worden ist.
Geld hat zunächst zwei Funktionen (= Zwecke):
1. Tauschfunktion
2. Wertaufbewahrungsfunktion
Bei der ersten Funktion ist unmittelbar einleuchtend, daß diese die interne Effizienz einer arbeitsteilig organisierten Volkswirtschaft gegenüber einer reinen Naturaltauschwirtschaft enorm erhöht.
Die letztere Funktion ist schon problematischer; dient sie doch als eine der Begründungen für die - auch hier diskutierte - Zinsnahme auf Geldvermögen. Denn derjenige, der heute gearbeitet hat, jedoch mit dem aus dieser Arbeit resultierenden Einkommen nicht nur den heutigen, sondern auch den zukünftigen Lebensstandard sicherstellen will, wird - wie selbstverständlich - Wert darauf legen, daß die Inflation nicht unbemerkt einen Teil seines redlich erarbeiteten Vermögens verzehrt. Um also tatsächlich die Wertaufbewahrungsfunktion erfüllen zu können, muß ([Punkt]) der Geldvermögensbesitzer einen Zins nehmen, der mindestens inflationsausgleichend wirkt. Ein realer Gewinn entsteht ihm nur in der Höhe, in der der Zins oberhalb der Inflationsrate liegt. Diesen Gewinn nennt man auch Realzins.
Ein weiterer Grund für die Zinsnahme ist die allgemeine Preisorientierung einer Marktwirtschaft. Alle gehandelten Güter innerhalb einer Marktwirtschaft haben einen Preis, der im Idealfalle dem Knappheitsgrad des jeweiligen Gutes entspricht. Und daß Geld ein gehandeltes Gut ist, ist wohl unbestreitbar.
Mithin ist der Zinssatz lediglich der Preis des Geldes in einer Marktwirtschaft.
Man würde das marktwirtschaftliche Paradigma verlassen, wenn plötzlich ein allgemein gehandeltes Gut keinen Preis mehr aufweisen würde.
Makroökonomisch betrachtet hat der Zins (wie jeder andere Preis auch) eine Steuerungsfunktion für die Volkswirtschaft. Da es in einer Volkswirtschaft immer um die effiziente Verwendung von knappen Ressourcen geht, wird der Ressourcenverbrauch über die Preise gesteuert bzw. gelenkt: Die knappen Güter fließen dorthin, wo sie am Profitträchtigsten verwertet werden können. Aus den knappen Gütern wird so das Optimale für die Güterproduktion herausgeholt.
Zumindest in der Theorie wird hierdurch auch die allgemeine Wohlfahrt einer Volkswirtschaft gesteigert.