Das Gebet für Verstorbene

Schriftexegese. Theologische & philosophische Disputationen. Die etwas spezielleren Fragen.
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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Die Sünden werden nach der Beichte vergeben, und zwar vermittels der Lossprechung durch den Priester, der in persona Christi handelt.
Das ist doch etwas "Wortklauberei"

Wenn man unter "Beichte" nur das Bekenntnis versteht, dann gehört die Lossprechung nicht mehr zur Beichte, sondern folgt ihr nach; wenn man unter "Beichte" aber den Gesamtakt versteht, dann gehört die Lossprechung zur Beichte.
Gruß Jürgen

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Linus
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Beitrag von Linus »

Juergen hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Die Sünden werden nach der Beichte vergeben, und zwar vermittels der Lossprechung durch den Priester, der in persona Christi handelt.
Das ist doch etwas "Wortklauberei"

Wenn man unter "Beichte" nur das Bekenntnis versteht, dann gehört die Lossprechung nicht mehr zur Beichte, sondern folgt ihr nach; wenn man unter "Beichte" aber den Gesamtakt versteht, dann gehört die Lossprechung zur Beichte.
Also ich sehe "Beichte" als Überbegriff für den Handlungsablauf der 4 "B"s.:
Bekennen Bereuen, Buße,Besserung
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Angelika
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Beitrag von Angelika »

Jedenfalls sind wir uns einig, dass die Sünden von Jesus Christus vergeben werden. :)

Alles andere ist nebensächlich. ;D

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Heike
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Beitrag von Heike »

Angelika hat geschrieben:Jedenfalls sind wir uns einig, dass die Sünden von Jesus Christus vergeben werden. :)

Alles andere ist nebensächlich. ;D
:ja: :ja: :ja:

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Angelika hat geschrieben:Jedenfalls sind wir uns einig, dass die Sünden von Jesus Christus vergeben werden. :)

Alles andere ist nebensächlich. ;D
Machst Du es Dir da nicht etwas einfach?!

Die Frage ist doch, wer hier die Vollmacht hat, jemandem zu sagen: "Ja, jetzt hat Christus Dir Deine Sünden vergeben."

Hoffen, daß Christus es tut, das kann jeder, aber eine gleichsam verbindliche Zusage machen, doch wohl nicht! Dazu braucht es den geweihten und bevollmächtigten Priester, der in persona christi handelt und sagt: "Ich spreche Dich los von Deinen Sünden...."
Gruß Jürgen

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asderrix
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Beitrag von asderrix »

Nein, Jürgen, wissen das Jesus es tut kann jeder, der die Bibel als vollgültiges Wort Gottes akzeptiert, denn dort wird gesagt:

Wenn ihr eure Sünden bekennt, so ist er treu und gerecht, das er euch eure Schuld vergibt.

LG
Asder

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Heike
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Beitrag von Heike »

asderrix hat geschrieben:Nein, Jürgen, wissen das Jesus es tut kann jeder, der die Bibel als vollgültiges Wort Gottes akzeptiert, denn dort wird gesagt:

Wenn ihr eure Sünden bekennt, so ist er treu und gerecht, das er euch eure Schuld vergibt.
...und aufgrund dieser biblischen Aussage, kann eine Seelsorger auch die Vergebung Gottes zusagen.

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Angelika
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Beitrag von Angelika »

Juergen hat geschrieben:
Angelika hat geschrieben:Jedenfalls sind wir uns einig, dass die Sünden von Jesus Christus vergeben werden. :)

Alles andere ist nebensächlich. ;D
Machst Du es Dir da nicht etwas einfach?!
Nein, denn dass die Sünden von Jesus Christus vergeben werden (und nicht von jemand anderem), das ist entscheidend.

Alles andere ist in der Tat nebensächlich.
Ob Jesus Christus aufgrund einer Vergebungsbitte im persönlichen Gebet, in der sakramentalen Beichte oder bei einem nicht-sakramentalen Gespräch mit einem anderen Christen vergibt, das ist nicht entscheidend.


Jürgen hat geschrieben:Die Frage ist doch, wer hier die Vollmacht hat, jemandem zu sagen: "Ja, jetzt hat Christus Dir Deine Sünden vergeben."

Hoffen, daß Christus es tut, das kann jeder, aber eine gleichsam verbindliche Zusage machen, doch wohl nicht! Dazu braucht es den geweihten und bevollmächtigten Priester, der in persona Christi handelt und sagt: "Ich spreche Dich los von Deinen Sünden...."
Dass ein geweihter katholischer Priester die Vollmacht zur Lossprechung hat, bedeutet m.E. nach nicht, dass andere Christen nicht auch die Vergebung zusagen können.

In den Sakramenten ist das Wirken Gottes garantiert, aber sein Wirken beschränkt sich nicht auf die Sakramente.

Gruß
Angelika

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Wer hat die Gewalt zu binden und zu lösen übertragen bekommen?
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asderrix
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Beitrag von asderrix »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Wer hat die Gewalt zu binden und zu lösen übertragen bekommen?
MT. 16 - Petrus

Mt. 18 - die Jünger , also alle, die ihm zu der Zeit bereits nachfolgten.

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Angelika hat geschrieben:Jedenfalls sind wir uns einig, dass die Sünden von Jesus Christus vergeben werden. :)
Steng genommen müßte man schon an dieser Stelle in gewissem Maße widersprechen, da es irreführend ist.

Christus hat die Sündenvergebungsgewalt auf die Apostel übertragen. Diese Übertragung ist nicht zu verstehen als ein persönliches Charisma, sondern als eine dauernde Einrichtung der Kirche.
Gruß Jürgen

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Asterix, nimm zu Mt 16,19 und Mt 18,18 noch Jo 20,23 hinzu.

Es geht hier offensichtlich nicht um eine Bevollmächtigung aller Gläubigen, also um einen unspezischen Jünger-Begriff, sondern um die Übertragung einer besonderen Vollmacht an die zwölf (oder beim Bericht des Johannes elf) Apostel. So hat die Kirche es in der Tat auch von Anfang an einmütig verstanden.

(Natürlich kann man dagegen einwenden, die Apostel und mit ihnen die ganze Kirche hätten das neunzehnhundert Jahre lang mißverstanden, bis endlich die Heiligen der letzten Tage verstanden hätten, was Jesus wirklich gemeint habe. Sonderlich überzeugend wäre solche Argumentation jedoch kaum.)
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Angelika
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Beitrag von Angelika »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Wer hat die Gewalt zu binden und zu lösen übertragen bekommen?
Juergen hat geschrieben:Steng genommen müßte man schon an dieser Stelle in gewissem Maße widersprechen, da es irreführend ist.
hat die Sündenvergebungsgewalt auf die Apostel übertragen. Diese Übertragung ist nicht zu verstehen als ein persönliches Charisma, sondern als eine dauernde Einrichtung der Kirche.
Jesus hat die Vollmacht zur Sündenvergebung an die Apostel übertragen, aber doch wohl nicht in dem Sinne, dass er selbst es nicht mehr innehat. :roll:

Und auch nicht in dem Sinne, dass Vergebung nur im Rahmen des Sakramentes möglich ist. Dies widerspräche auch der Lehre der Kirche.

Gruß
Angelika

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asderrix
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Beitrag von asderrix »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Asterix, nimm zu Mt 16,19 und Mt 18,18 noch Jo 20,23 hinzu.
Wenn ich bei der Johannesstelle den Vers vorher sehe, dann ist das eine eindeutige Übergangszeit bis zur Ausgiesung des Heilligen Geistes auf alle Gläubigen.


Robert Ketelhohn hat geschrieben:
(Natürlich kann man dagegen einwenden, die Apostel und mit ihnen die ganze Kirche hätten das neunzehnhundert Jahre lang mißverstanden, bis endlich die Heiligen der letzten Tage verstanden hätten, was Jesus wirklich gemeint habe. Sonderlich überzeugend wäre solche Argumentation jedoch kaum.)
Wer sind die Heiligen der letzten Tage?

Ich denke ich gehöre dazu, so wie du und andere die Christus als persönlichen Herrn angenommen haben.

Aber das Erkennen ist Stückwerk, ich bin von einem allgemeinem Priestertum aller Gläubigen überzeugt und würde schuldig werden, würde ich gegen diese meine Überzeugung handeln.

Wenn du von deiner Erkenntnis überzeugt bist, und davon gehe ich aus, dann würdest du schuldig werden, wenn du meine Überzeugung als die Wahrheit bezeichnen würdest, deshalb bleibt uns nur der Weg der gegenseitigen Annahme in Schwachheit.

LG
asder

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Linus
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Beitrag von Linus »

Angelika hat geschrieben:Dass ein geweihter katholischer Priester die Vollmacht zur Lossprechung hat, bedeutet m.E. nach nicht, dass andere Christen nicht auch die Vergebung zusagen können.
Hier liegt mE der Knackpunkt:
Bitte scharf zu trennen zwischen Vergebung und Lossprechung.
Vergebung kann durch jedermann passieren. Die Sünde ist zwar vergeben zwischen den Menschen aber nicht vergessen. Es handelt sich hier um den rein zwischenmenschlichen Bereich.


Während bei der Lossprechung die Sünde bei Gott vergessen gemacht wird (also der negativ-Eintrag im Buch fürs persönliche Gericht gestrichen wird.) Hier gehts um die Beziehung Gott und Mensch.
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Edi
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Beitrag von Edi »

Das allgemeine Priesterum aller Gläubigen setzt aber das spezielle Priestertum nicht ausser Kraft. Ich hätte auch große Zweifel daran,jeden Gläubigen ohne Unterschied als Priester zu nehmen. Das allegemeine Priestertum besteht auch darin für andere vor Gott im Gebet einzutreten, wozu man kein eigentlicher Priester sein muss.

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Angelika
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Beitrag von Angelika »

Linus hat geschrieben:
Angelika hat geschrieben:Dass ein geweihter katholischer Priester die Vollmacht zur Lossprechung hat, bedeutet m.E. nach nicht, dass andere Christen nicht auch die Vergebung zusagen können.
Hier liegt mE der Knackpunkt:
Bitte scharf zu trennen zwischen Vergebung und Lossprechung.
Vergebung kann durch jedermann passieren. Die Sünde ist zwar vergeben zwischen den Menschen aber nicht vergessen. Es handelt sich hier um den rein zwischenmenschlichen Bereich.


Während bei der Lossprechung die Sünde bei Gott vergessen gemacht wird (also der negativ-Eintrag im Buch fürs persönliche Gericht gestrichen wird.) Hier gehts um die Beziehung Gott und Mensch.
Ich meine nicht die Vergebung zwischen Menschen, ich meine durchaus die Vergebung der Sünden vor Gott.

Die Lossprechung ist doch die Zusage bzw. Bestätigung der Vergebung durch Gott. Vergebung gibt es aber auch auf anderen Wegen: durch eine persönliche Vergebungsbitte, durch den Bußakt zu Beginn der Heiligen Messe, durch die Eucharistie ...

Will hier wirklich jemand ernsthaft behaupten, der Priester vergibt die Sünden ? :roll:

Gruß
Angelika

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Linus
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Beitrag von Linus »

Die Lossprechung ist mehr als nur Vergebung, sie ist die Zusage, des "Nicht mehr vorhandenseins der bekannten Sünde"
Das Kann nur Gott.(vermittels des Priesters)

Bei "Vergebung" bleibt die Wirkung der Sünde (das Blaue Auge nach einer Ohrfeige) nicht nur Zeitlich(chronos) bestehen, sondern auch in zeitlicher Weise (kairos) während bei "Lossprechung" die zeitlichen (kairos) Folgen getilgt werden.
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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Angelika hat geschrieben:Will hier wirklich jemand ernsthaft behaupten, der Priester vergibt die Sünden ?
Wenn Du die Frage so auf die Spitze treiben willst, dann bin ich geneigt mit "ja" zu antworten.
KKK hat geschrieben:1441 Gott allein kann Sünden vergeben [Vgl. Mk 2,7]. Weil Jesus der Sohn Gottes ist, sagt er von sich, „daß der Menschensohn die Vollmacht hat, hier auf der Erde Sünden zu vergeben" (Mk 2,10). Er übt diese göttliche Vollmacht aus: „Deine Sünden sind dir vergeben!" (Mk 2,5; Lk 7,48). Mehr noch: kraft seiner göttlichen Autorität gibt er Menschen diese Vollmacht [Vgl. Joh 20, 21-23], damit sie diese in seinem Namen ausüben.
Gruß Jürgen

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Poliven
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Beitrag von Poliven »

Linus hat geschrieben:Die Lossprechung ist mehr als nur Vergebung, sie ist die Zusage, des "Nicht mehr vorhandenseins der bekannten Sünde"
Das Kann nur Gott.(vermittels des Priesters)

Bei "Vergebung" bleibt die Wirkung der Sünde (das Blaue Auge nach einer Ohrfeige) nicht nur Zeitlich(chronos) bestehen, sondern auch in zeitlicher Weise (kairos) während bei "Lossprechung" die zeitlichen (kairos) Folgen getilgt werden.
genau!

Bei der Lossprechung wird die Sünde nämlich vollständig getilgt. Sie ist quasi ausgelöscht aus dem Leben dessen der beichtet. Die Sünde hat nie statt gefunden.

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Angelika
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Beitrag von Angelika »

Juergen hat geschrieben:
Angelika hat geschrieben:Will hier wirklich jemand ernsthaft behaupten, der Priester vergibt die Sünden ?
Wenn Du die Frage so auf die Spitze treiben willst, dann bin ich geneigt mit "ja" zu antworten.
O.k., dann weiß ich jetzt wenigstens, wie manche Evangelikale zu ihrem Vorurteil kommen ... ;)

Gruß
Angelika

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Angelika
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Beitrag von Angelika »

Poliven hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:Die Lossprechung ist mehr als nur Vergebung, sie ist die Zusage, des "Nicht mehr vorhandenseins der bekannten Sünde"
Das Kann nur Gott.(vermittels des Priesters)

Bei "Vergebung" bleibt die Wirkung der Sünde (das Blaue Auge nach einer Ohrfeige) nicht nur Zeitlich(chronos) bestehen, sondern auch in zeitlicher Weise (kairos) während bei "Lossprechung" die zeitlichen (kairos) Folgen getilgt werden.
genau!

Bei der Lossprechung wird die Sünde nämlich vollständig getilgt. Sie ist quasi ausgelöscht aus dem Leben dessen der beichtet. Die Sünde hat nie statt gefunden.
Das ist bei den anderen Wegen zur Vergebung auch der Fall.

Gruß
Angelika

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Beitrag von Poliven »

der Priester spricht von der Sünde los durch Gott.

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Beitrag von Poliven »

Angelika hat geschrieben:
Poliven hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:Die Lossprechung ist mehr als nur Vergebung, sie ist die Zusage, des "Nicht mehr vorhandenseins der bekannten Sünde"
Das Kann nur Gott.(vermittels des Priesters)

Bei "Vergebung" bleibt die Wirkung der Sünde (das Blaue Auge nach einer Ohrfeige) nicht nur Zeitlich(chronos) bestehen, sondern auch in zeitlicher Weise (kairos) während bei "Lossprechung" die zeitlichen (kairos) Folgen getilgt werden.
genau!

Bei der Lossprechung wird die Sünde nämlich vollständig getilgt. Sie ist quasi ausgelöscht aus dem Leben dessen der beichtet. Die Sünde hat nie statt gefunden.
Das ist bei den anderen Wegen zur Vergebung auch der Fall.

Gruß
Angelika
nein ist es nicht.

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Angelika
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Beitrag von Angelika »

Poliven hat geschrieben:der Priester spricht von der Sünde los durch Gott.
Nein, Gott spricht durch den Priester.

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Beitrag von Poliven »

Angelika hat geschrieben:
Poliven hat geschrieben:der Priester spricht von der Sünde los durch Gott.
Nein, Gott spricht durch den Priester.
gut ;)

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Angelika hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:
Angelika hat geschrieben:Will hier wirklich jemand ernsthaft behaupten, der Priester vergibt die Sünden ?
Wenn Du die Frage so auf die Spitze treiben willst, dann bin ich geneigt mit "ja" zu antworten.
O.k., dann weiß ich jetzt wenigstens, wie manche Evangelikale zu ihrem Vorurteil kommen ... ;)
Konzil von Trient hat geschrieben:Was aber den Spender dieses Sakramentes angeht, so erklärt das heilige Konzil, daß alle Lehren falsch sind und mit der Wahrheit des Evangeliums überhaupt nichts zu tun haben, die das Schlüsselamt verderblicherweise auf irgendwelche andere Menschen außer den Bischöfen und Priestern [Kan. 10] ausdehnen und meinen, jene Worte des Herrn: „Alles, was ihr auf der Erde gebunden habt, wird auch im Himmel gebunden sein, und alles, was ihr auf der Erde gelöst habt, wird auch im Himmel gelöst sein" [Mt 18,18], und: „Denen ihr die Sünden vergebt, denen werden sie vergeben, und denen ihr die Sünden behaltet, sind sie behalten" [Joh 20,23], seien entgegen der Einsetzung dieses Sakramentes unterschiedslos und gemeinsam zu allen Christgläubigen so gesagt worden, daß jeder beliebige die Vollmacht habe, Sünden zu vergeben, und zwar öffentliche durch Zurechtweisung, wenn der Zurechtgewiesene gehorcht, geheime aber durch ein freiwilliges, vor irgend jemand abgelegtes Bekenntnis.

Ebenso lehrt es, daß auch Priester, die sich in einer Todsünde befinden, durch die in der Weihe verliehene Kraft des Heiligen Geistes als Diener Christi die Funktion, Sünden zu vergeben, ausüben, und daß die eine verkehrte Auffassung haben, die behaupten, bei schlechten Priestern gebe es diese Vollmacht nicht

Obwohl aber die Lossprechung des Priesters die Ausspendung einer fremden Wohltat ist, so ist sie dennoch nicht nur der bloße Dienst, das Evangelium zu verkünden oder zu erklären, daß die Sünden vergeben sind: vielmehr <wird sie vollzogen> nach Art eines richterlichen Aktes, durch den von ihm selbst als von einem Richter der Urteilsspruch verkündet wird [Kan. 9].

Und deshalb darf der Büßende sich nicht so sehr wegen seines eigenen Glaubens schmeicheln, daß er meint, auch wenn er keine Reue hat oder dem Priester die Absicht fehlt, ernsthaft zu handeln und wahrhaft loszusprechen, so sei er dennoch allein wegen seines Glaubens wahrhaft und vor Gott losgesprochen. Denn Glaube ohne Buße würde keine Vergebung der Sünden gewährleisten, und der würde sein Heil schwer vernachlässigen, der erkennt, daß ein Priester ihn im Scherz losspricht, und nicht nachdrücklich einen anderen sucht, der ernsthaft handelt [vgl. DH 1462].
Gruß Jürgen

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Angelika
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Beitrag von Angelika »

Katechismus der Katholischen Kirche, Erster Teil hat geschrieben: [987] „Bei der Sündenvergebung sind der Priester und die Sakramente gleichsam nur die Werkzeuge durch die Christus der Herr der eigentliche Urheber und Spender des Heils in uns die Vergebung der Sunden und die Gnade der Rechtfertigung bewirkt (Catech R 111 6).

Katechismus der Katholischen Kirche, Zweiter Teil hat geschrieben:Gott allein vergibt die Sünde


[1441] Gott allein kann Sünden vergeben [Vgl. Mk 2,7]. Weil Jesus der Sohn Gottes ist, sagt er von sich, „daß der Menschensohn die Vollmacht hat, hier auf der Erde Sünden zu vergeben" (Mk 2,10). Er übt diese göttliche Vollmacht aus:


„Deine Sünden sind dir vergeben!" (Mk 2,5; Lk 7,48 ). Mehr noch: kraft seiner göttlichen Autorität gibt er Menschen diese Vollmacht [Vgl. Joh 20, 21-23], damit sie diese in seinem Namen ausüben.


[1442] Christus hat gewollt, daß seine Kirche als ganze in ihrem Gebet, ihrem Leben und Handeln Zeichen und Werkzeug der Vergebung und Versöhnung sei, die er uns um den Preis seines Blutes erworben hat. Er hat jedoch die Ausübung der Absolutionsgewalt dem apostolischen Amt anvertraut. Dieses ist mit dem „Dienst der Versöhnung" (2 Kor 5,18 ) beauftragt. Der Apostel ist „an Christi Statt" gesandt; durch ihn ermahnt und bittet Gott selbst: „Laßt euch mit Gott versöhnen!" (2 Kor 5,20).

(Hervorhebungen durch mich)

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