Derlei Fundamentalkritik ist von seinem Schema her nicht neu und wurde schon vor ca. 500 Jahren unter dem Namen "Reformation" intensivst abgekaspert.Heinrich hat geschrieben:Diese Auffassung ist erst in einer Phase fortgeschrittener Institutionalisierung der Kirche aufgekommen, während sie ursprünglich für die konsekrierte Hostie galt. Nachzulesen bei Henri de Lubac, Corpus Mysticum. Dank unserer Gottesebenbildlichkeit stehen wir alle in einem unmittelbaren Verhältnis zu Gott, freilich ist die Ebenbildlichkeit getrübt. Die Sakralisierung der Kirche teile ich nicht, sie ist ein Machtinstrument einer Religion, die seit über 1500 Jahren geübt ist im Betreiben weltlicher Strategien des Machterhalts. Solange die Kirche den Gläubigen den Kern der christlichen Botschaft vorenthält - dass sie selbst Tempel des Herrn sind - verfehlt sie ihre Bestimmung. Ohne spirituelle Erneuerung wird die Kirche in der Bedeutungslosigkeit versinken.Florianklaus hat geschrieben:@Heinrich: Die Kirche ist der mystische Leib Christi. Der Herr selbst hat ihr den Beistand des heiligen Geistes verheißen. Die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen.
Die Hölle ist das, was die Menschen aus der Erde machen mit ihrer Gier, ihrem Hass und ihrem Egoismus. Die Kirche geht nur gegen Symptome vor, wagt es im Interesse ihres Machterhalts aber nicht, die Ursachen zu benennen.
Auch heute noch wird in manchen evangelikalen Kreisen diese Ansicht vertreten, weil man das 17. Kapitel der Offenbarung nicht richtig verstanden hat und - zumindest in den allermeisten Fällen - auch nicht richtig verstehen will.
Vielleicht sind derlei Kreise für dich die richtige Lebensalternative ................
Hier schließt sich wohl der Kreis zu Deiner Einlassung, Jesus Christus sei ein gescheiterter Sozialrevolutionär.Heinrich hat geschrieben: Wer unser System duldet, baut mit an der Hölle auf Erden.
So falsch wie diese Einlassung ist Dein Vorwurf, daß die Kirche das derzeit herrschende "System" dulden würde.
JP II sprach einmal von einer Kultur der Todes, die in den westlichen Zivilisationen herrschen würde, und Benedikt XVI. wird nicht müde, den postmodernen Relativismus in den westlichen Kulturen anzuprangern.