Wir - die Fundamentalisten?

Schriftexegese. Theologische & philosophische Disputationen. Die etwas spezielleren Fragen.
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Sempre
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Re: Wir - die Fundamentalisten?

Beitrag von Sempre »

Nassos hat geschrieben:Dieses Thema war gedacht, sich in Bezug auf Nichtchristen zu sehen.
Was denkt Ihr, wenn Ihr von Nichtchristen als Fundamentalisten bezeichnet werdet, weil ihr konsequent seid?

Ich bitte daher nicht mehr tiefer auf interkonfessionelles einzugehen bzw. macht das woanders!

Muchas gracias für Euer Verständnis!
Nassos
Willst Du jetzt hier alle echten Fundis vertreiben und nur mit Ökumene-Realos reden?

Gruß
Sempre
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)

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Nassos
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Re: Wir - die Fundamentalisten?

Beitrag von Nassos »

Also, wir sind Fundamentalisten?
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Torsten
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Re: Wir - die Fundamentalisten?

Beitrag von Torsten »

Nassos hat geschrieben:Also, wir sind Fundamentalisten?
Streng betrachtet und diplomatisch gesprochen: Du lebst in der Hoffnung, einer zu werden.

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Christ86
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Re: Wir - die Fundamentalisten?

Beitrag von Christ86 »

Torsten hat geschrieben:
Nassos hat geschrieben:Also, wir sind Fundamentalisten?
Streng betrachtet und diplomatisch gesprochen: Du lebst in der Hoffnung, einer zu werden.
:D Was für ein Unsinn. Frag einen Modernisten, und Nassos ist ein Ober-Fundi-Traditionalist etc.
Wie bewundernswert sind deine Werke, o Herr, alles hast du mit Weisheit gemacht! Ps 104

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Nassos
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Re: Wir - die Fundamentalisten?

Beitrag von Nassos »

Torsten hat geschrieben:Streng betrachtet und diplomatisch gesprochen: Du lebst in der Hoffnung, einer zu werden.
Christ86 hat geschrieben:Was für ein Unsinn. Frag einen Modernisten, und Nassos ist ein Ober-Fundi-Traditionalist etc.
Geil, es wird interessant!
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Niels
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Re: Wir - die Fundamentalisten?

Beitrag von Niels »

Christ86 hat geschrieben:
Torsten hat geschrieben:
Nassos hat geschrieben:Also, wir sind Fundamentalisten?
Streng betrachtet und diplomatisch gesprochen: Du lebst in der Hoffnung, einer zu werden.
:D Was für ein Unsinn. Frag einen Modernisten, und Nassos ist ein Ober-Fundi-Traditionalist etc.
Genau. Und Du, cp, taddeo, meine Wenigkeit u.v. a. sowieso ... auch Ovi... :kugel:
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Joseph
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Re: Wir - die Fundamentalisten?

Beitrag von Joseph »

Christ86 hat geschrieben:
Torsten hat geschrieben:
Nassos hat geschrieben:Also, wir sind Fundamentalisten?
Streng betrachtet und diplomatisch gesprochen: Du lebst in der Hoffnung, einer zu werden.
:D Was für ein Unsinn. Frag einen Modernisten, und Nassos ist ein Ober-Fundi-Traditionalist etc.
Christ86,
Nassos hat zwar das Fundamentalistenzugangsexamen geschrieben aber es wurde noch nicht abschliessend bewertet. Es gibt da grundlegende Bedenken wie: Fundamentalisten unserer Coleur haben keine Bänke in ihren Kirchen. Aber auch positive Anzeichen für "Verbissenheit." Das Zentralkommittee zur Fundamentalistenzulassung ist noch in Clausur und wird sich, bei geräuchertem Reindeerfleisch und Yukonbier in sweat lodges und auf Bärenfellen liegend, noch eine geraume Zeit beraten müssen um zu einem definitiven Ergebnis zu gelangen. In der Zwischenzeit liest es aber manchmal hier mit....

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songul
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Re: Wir - die Fundamentalisten?

Beitrag von songul »

Marion hat geschrieben:Nur die katholische Kirche lehrt die reine Wahrheit! Jeder der was anderes lehrt ist gefährlich. Er kann damit Selen mit in die Hölle reißen. Er ist also sehr gefährlich. Was gefährlicheres als Irrlehrer gibt es gar nicht auf dieser Welt.

Ich bitte die Kirche darum ihre Schäfchen mit allen zulässigen Mitteln vor den Wölfen zu beschützen.
Na ja Marionchen, das sieht man in Rom mittlerweile auch schon anders.
Und extremer Fundamentalismus endet meist genauso schnell in eine Irrlehre wie es das der übertriebene Liberalismus macht.
Joseph hat geschrieben:Nassos hat zwar das Fundamentalistenzugangsexamen geschrieben aber es wurde noch nicht abschliessend bewertet. Es gibt da grundlegende Bedenken wie: Fundamentalisten unserer Coleur haben keine Bänke in ihren Kirchen.
Fundamentalisten eurer Couleur gibt es in Good old Europe Gott sei Dank ganz wenige.
Nassos hat geschrieben:Dieses Thema war gedacht, sich in Bezug auf Nichtchristen zu sehen.
Was denkt Ihr, wenn Ihr von Nichtchristen als Fundamentalisten bezeichnet werdet, weil ihr konsequent seid?
Garnichts.
Eher das Gegenteil ist der Fall, denn wenn die Nichtchristen selbst einen Glauben haben, dann ist der Respekt meist grösser solchen Christen gegenüber, die ihren Glauben konsequent leben als zu denen die wissen was in der Schrift steht aber den Lieben Gott einen netten Bruder im Himmel sein lassen.
Und wenn dann mal doch eine Diskussion ansteht, stellt man oft fest dass man sich näher ist als man dachte.

Die anderen Nichtchristen die an keine Religion glauben, von denen es ja bei uns nicht wenige gibt; da kann's einem ja egal sein denn: wo nichts ist, kann auch nicht wirklich was rüber kommen.

LG Songul

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Joseph
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Re: Wir - die Fundamentalisten?

Beitrag von Joseph »

songul hat geschrieben:[
Joseph hat geschrieben:Nassos hat zwar das Fundamentalistenzugangsexamen geschrieben aber es wurde noch nicht abschliessend bewertet. Es gibt da grundlegende Bedenken wie: Fundamentalisten unserer Couleur haben keine Bänke in ihren Kirchen.
Fundamentalisten eurer Couleur gibt es in Good old Europe Gott sei Dank ganz wenige.

LG Songul
Liebe Songul,
genau da liegt der Hund begraben..... deswegen ist auch "not so good anymore, old Europe" in der Petrullie in der es eben ist .... ob Du dafür ausgerechnet Gott danken sollst, nun da habe ich so meine Bedenken.... ansonsten, sei nicht so ein TA ....

Joseph
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songul
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Re: Wir - die Fundamentalisten?

Beitrag von songul »

Joseph hat geschrieben:Liebe Songul,
genau da liegt der Hund begraben..... deswegen ist auch "not so good anymore, old Europe" in der Petrullie in der es eben ist .... ob Du dafür ausgerechnet Gott danken sollst, nun da habe ich so meine Bedenken.... ansonsten, sei nicht so ein TA ....
Mein Europe ist für mich immer noch good old genug, als dass - bei allen Problemen - es immer noch eine gewachsene Kultur gibt, die zwar kämpfen muss an vielen Fronten, aber genuin ist und von der auch ihr zehrt.
Und das was von euch rüber kommt ist nicht immer ein Gewinn.
Ich danke Gott schon, dass man hier eher ums Gespräch bemüht ist, da man die Gemeinsamkeit der Probleme gegenüber des Säkularismus erkannt hat, und nicht auf diese radikale, verurteilende (natürlich alles in der "brüderlichen Liebe Christi") und oft auch sektiererischen Art alles verurteilt, was nicht fundamental orthodox ist, miteinander umgeht.
Seit dem Besuch des Papstes in Zypern (und warum sollte ein Papst nicht auch mal ein orthodoxes Gebiet besuchen dürfen) agiert man in geradezu phobistischer Art gegen den "Ökumenismus" und packt unter dieses Label alles was einem nicht Konform ist.
Diese Art von Fundamentalismus ist für's Christentum im Ganzen gesehen von viel destruktiverer Art als wenn man in dem Bewusstsein etwas Altes, eben Fundamentales, dass man über die Jahrhunderte besser bewahrt hat als die anderen, ihnen als Hilfestellung oder Quelle anbieten kann, sich zu erneuern; wenn's erwünscht ist.
Glauben kann man nicht herbei reden oder erstreiten und schon gar nicht erzwingen.
Nur so kann man nachhaltig stark werden gegen die Fundamentalisten (sekuläre Ideologien, Muselmanen und andere) die unseren Glauben und Kultur wirklich bedrohen.

LG Songul

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Simon
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Re: Wir - die Fundamentalisten?

Beitrag von Simon »

Im Falle der meisten User des Kreuzganges geht es wohl um den christlichen Fundamentalismus, beschrieben in http://de.wikipedia.org/wiki/Christlich ... entalismus.
Allerdings scheint diese Seite vom Löschen bedroht zu sein, wenn an ihr nicht noch weiter gearbeitet wird.

Ich zitiere daraus:
Unter dem Begriff Christlicher Fundamentalismus werden Strömungen im Christentum zusammengefasst, die sich nachdrücklich auf ein Fundament – wie z. B. die wörtliche Auslegung der Bibel, eine Kirchenidee (z. B. das Konzept einer vermeintlichen Urkirche) oder bestimmte andere Autoritäten – berufen und ihre Lehren und Praktiken ausschließlich daraus herleiten (siehe auch Fundamentalismus).
Ich bekenne mich gerne dazu, dass die Lehre der katholischen Kirche die Grundlage meines Denkens und Handeln bildet, und das in dem Ausmaß, in dem ich diese zu erkennen vermag bzw. soweit sie mir bewusst ist.
Damit kann ich behaupten, das Fundament meines Denkens und Handelns ist die Lehre der katholischen Kirche, also bin ich ein Fundamentalist.

Wenn es Menschen gibt, die in der Übereinstimmung von Glaube und täglichem Denken und Handeln etwas Negatives sehen, ist das ihr eigenes Problem und nicht meines.
Ich halte diese Übereinstimmung für nötig, wenn ich nicht als "Zerrissener" durch`s Leben gehen will.

lG Simon
Wer glaubt, ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich. Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht.
Zitat von Albert Schweitzer

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overkott
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Re: Wir - die Fundamentalisten?

Beitrag von overkott »

Jeder mag sich selbst aus formalen Gründen als Fundamentalist bezeichen nach dem Motto: "Fundament heißt Grundlage. Ich stehe auf einer Grundlage. Deshalb bin ich Fundamentalist." Das scheint aber nicht empfehlenswert. Denn der Begriff steht in einem historischen Kontext des 19. und 20. Jahrhunderts und ist deshalb mit bestimmten Wertungen verbunden. Wer sich in die fundamentalistische Ecke stellt, muss auch damit rechnen, entsprechend bewertet zu werden. Die Einordnung als radikal intolerant oder sogar extrem gewaltbereit, führt zu einer Ausgrenzung. Wer aber möchte aus oberflächlich formalen Gründen diese Ausgrenzung in Kauf nehmen?

Bezeichnet euch als christlich oder katholisch, aber nicht als fundamentalistisch. Und pflegt vor allem eine offene Haltung gegenüber Andersdenkenden, die der Nächstenliebe entspricht.

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Marion
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Re: Wir - die Fundamentalisten?

Beitrag von Marion »

songul hat geschrieben:
Marion hat geschrieben:Nur die katholische Kirche lehrt die reine Wahrheit! Jeder der was anderes lehrt ist gefährlich. Er kann damit Seelen mit in die Hölle reißen. Er ist also sehr gefährlich. Was gefährlicheres als Irrlehrer gibt es gar nicht auf dieser Welt.

Ich bitte die Kirche darum ihre Schäfchen mit allen zulässigen Mitteln vor den Wölfen zu beschützen.
[...]Und extremer Fundamentalismus endet meist genauso schnell in eine Irrlehre [...]
Gibt es für deine Behauptung Beispiele in der Geschichte? Dieser "extreme Fundamentalismus" (mit Höchstwarnungen vor den Wölfen) war es doch der die Schäfchen des Herrn über 2000 Jahre begleitet hat.

(es ist witzig, daß du Fundalementalismus nun noch mit extrem steigern musst :D )


@Clemens, bist du schon zufrieden mit den Antworten auf "nur mit zulässigen Mitteln" kämpfen und beschützen?
Der Zweck heiligt nicht die Mittel ist hochkatholisch!
Das gehört zu unserem Fundament an dem nicht zu kratzen ist :)

(im Gegensatz zum Islam die z.B für die Bekehrung auch lügen dürfen, müssen ... )
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overkott
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Re: Wir - die Fundamentalisten?

Beitrag von overkott »

Marion hat geschrieben:
songul hat geschrieben:
Marion hat geschrieben:Nur die katholische Kirche lehrt die reine Wahrheit! Jeder der was anderes lehrt ist gefährlich. Er kann damit Seelen mit in die Hölle reißen. Er ist also sehr gefährlich. Was gefährlicheres als Irrlehrer gibt es gar nicht auf dieser Welt.

Ich bitte die Kirche darum ihre Schäfchen mit allen zulässigen Mitteln vor den Wölfen zu beschützen.
[...]Und extremer Fundamentalismus endet meist genauso schnell in eine Irrlehre [...]
Gibt es für deine Behauptung Beispiele in der Geschichte?
Sagen wir vorsichtig, Fundamentalismus als Selbstbezeichnung evangelikaler Christen ist zunächst ein Hinweis auf Lehren von Gruppen, die sich von der allgemeinen Kirche etwas abgesondert haben.

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Simon
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Re: Wir - die Fundamentalisten?

Beitrag von Simon »

overkott hat geschrieben:Jeder mag sich selbst aus formalen Gründen als Fundamentalist bezeichen nach dem Motto: "Fundament heißt Grundlage. Ich stehe auf einer Grundlage. Deshalb bin ich Fundamentalist." Das scheint aber nicht empfehlenswert. Denn der Begriff steht in einem historischen Kontext des 19. und 20. Jahrhunderts und ist deshalb mit bestimmten Wertungen verbunden. Wer sich in die fundamentalistische Ecke stellt, muss auch damit rechnen, entsprechend bewertet zu werden. Die Einordnung als radikal intolerant oder sogar extrem gewaltbereit, führt zu einer Ausgrenzung. Wer aber möchte aus oberflächlich formalen Gründen diese Ausgrenzung in Kauf nehmen?

Bezeichnet euch als christlich oder katholisch, aber nicht als fundamentalistisch. Und pflegt vor allem eine offene Haltung gegenüber Andersdenkenden, die der Nächstenliebe entspricht.
Fast überall wird man sofort in eine entsprechende Schublade gesteckt, wenn man offen bekennt, dass man praktizierender Katholik aus Überzeugung und nicht nur aus Gründen der Tradition ist.
Was will man von Menschen anderes erwarten, die es nie geschafft haben, sich eine Weltanschauung anzueignen und deren Glaube keinen anderen Inhalt aufweist als die Aussage, die katholische Kirche sei am Holzweg?

Diese Sorte Mensch findet man überall im Netz und fast in allen Foren. Was sie über mein Bekenntnis zum Glauben und über die Rolle meines Glaubens in meinem Leben denken, kann mir gleichgültig sein. Auf Ansagen solcher Zeitgenossen in deren Sinn reagieren werden nur jene, die den Beifall anderer nötig haben.

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Marion
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Re: Wir - die Fundamentalisten?

Beitrag von Marion »

overkott hat geschrieben: ... Fundamentalismus als Selbstbezeichnung ...
Wie hier ja schon erwähnt wurde ist das ein Kampfbegriff und wird eigentlich nur als Schimpfwort benutzt.

Weiß jemand wie alt dieses Wort ist. Wann es zum ersten mal in welchem Zusammenhang fiel?
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Simon
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Re: Wir - die Fundamentalisten?

Beitrag von Simon »

Und extremer Fundamentalismus endet meist genauso schnell in eine Irrlehre wie es das der übertriebene Liberalismus macht.
Das ist für einen Katholiken, dessen Glaube der von der katholischen Kirche verkündete ist, wohl unmöglich.
Das mag für jene Gruppen gelten, die nach Jahrhunderten oder gar nach mehr als 1000 Jahren das Christentum neu erfinden wollten.

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Simon
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Re: Wir - die Fundamentalisten?

Beitrag von Simon »

Marion hat geschrieben:
overkott hat geschrieben: ... Fundamentalismus als Selbstbezeichnung ...
Wie hier ja schon erwähnt wurde ist das ein Kampfbegriff und wird eigentlich nur als Schimpfwort benutzt.

Weiß jemand wie alt dieses Wort ist. Wann es zum ersten mal in welchem Zusammenhang fiel?
Einiges über den Fundamentalismus kann man hier lesen.

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Zitat von Albert Schweitzer

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overkott
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Re: Wir - die Fundamentalisten?

Beitrag von overkott »

Simon hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Jeder mag sich selbst aus formalen Gründen als Fundamentalist bezeichen nach dem Motto: "Fundament heißt Grundlage. Ich stehe auf einer Grundlage. Deshalb bin ich Fundamentalist." Das scheint aber nicht empfehlenswert. Denn der Begriff steht in einem historischen Kontext des 19. und 20. Jahrhunderts und ist deshalb mit bestimmten Wertungen verbunden. Wer sich in die fundamentalistische Ecke stellt, muss auch damit rechnen, entsprechend bewertet zu werden. Die Einordnung als radikal intolerant oder sogar extrem gewaltbereit, führt zu einer Ausgrenzung. Wer aber möchte aus oberflächlich formalen Gründen diese Ausgrenzung in Kauf nehmen?

Bezeichnet euch als christlich oder katholisch, aber nicht als fundamentalistisch. Und pflegt vor allem eine offene Haltung gegenüber Andersdenkenden, die der Nächstenliebe entspricht.
Fast überall wird man sofort in eine entsprechende Schublade gesteckt, wenn man offen bekennt, dass man praktizierender Katholik aus Überzeugung und nicht nur aus Gründen der Tradition ist.
Was will man von Menschen anderes erwarten, die es nie geschafft haben, sich eine Weltanschauung anzueignen und deren Glaube keinen anderen Inhalt aufweist als die Aussage, die katholische Kirche sei am Holzweg?

Diese Sorte Mensch findet man überall im Netz und fast in allen Foren. Was sie über mein Bekenntnis zum Glauben und über die Rolle meines Glaubens in meinem Leben denken, kann mir gleichgültig sein. Auf Ansagen solcher Zeitgenossen in deren Sinn reagieren werden nur jene, die den Beifall anderer nötig haben.

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Bei jeder Position gibt es Widerspruch. Und je deutlicher man sich abgrenzt, desto stärker wird der Widerspruch. Deshalb stellt sich die Frage, was du den Leuten mit deinem offenen Bekenntnis vermitteln willst: Ich bin anders als ihr oder ich bin so wie ihr. Als vermittelnde Position kann man sagen: Ich lass euch gelten, aber ich bin auch ich. Das machen vor allem diejenigen, die als katholische Tugend Bescheidenheit schätzen. Extreme Demut wäre aber auch wiederum unmäßig.

Gerade als Katholik sollte man Andersdenkende nicht unterschätzen. Jesus hat schließlich keine Nächstenverachtung empfohlen und auch das ungastliche Dorf in Samarien nicht verflucht. Im Gegenteil: Er hat Fremde gelobt und sogar einen besonders hilfsbereiten Samariter als Beispiel hingestellt.

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pierre10
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Re: Wir - die Fundamentalisten?

Beitrag von pierre10 »

overkott hat geschrieben:Jeder mag sich selbst aus formalen Gründen als Fundamentalist bezeichen nach dem Motto: "Fundament heißt Grundlage. Ich stehe auf einer Grundlage. Deshalb bin ich Fundamentalist." Das scheint aber nicht empfehlenswert. Denn der Begriff steht in einem historischen Kontext des 19. und 20. Jahrhunderts und ist deshalb mit bestimmten Wertungen verbunden. Wer sich in die fundamentalistische Ecke stellt, muss auch damit rechnen, entsprechend bewertet zu werden. Die Einordnung als radikal intolerant oder sogar extrem gewaltbereit, führt zu einer Ausgrenzung. Wer aber möchte aus oberflächlich formalen Gründen diese Ausgrenzung in Kauf nehmen?

Bezeichnet euch als christlich oder katholisch, aber nicht als fundamentalistisch. Und pflegt vor allem eine offene Haltung gegenüber Andersdenkenden, die der Nächstenliebe entspricht.
Danke Pierre
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Simon
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Re: Wir - die Fundamentalisten?

Beitrag von Simon »

Bei jeder Position gibt es Widerspruch. Und je deutlicher man sich abgrenzt, desto stärker wird der Widerspruch. Deshalb stellt sich die Frage, was du den Leuten mit deinem offenen Bekenntnis vermitteln willst: Ich bin anders als ihr oder ich bin so wie ihr. Als vermittelnde Position kann man sagen: Ich lass euch gelten, aber ich bin auch ich. Das machen vor allem diejenigen, die als katholische Tugend Bescheidenheit schätzen. Extreme Demut wäre aber auch wiederum unmäßig.

Gerade als Katholik sollte man Andersdenkende nicht unterschätzen. Jesus hat schließlich keine Nächstenverachtung empfohlen und auch das ungastliche Dorf in Samarien nicht verflucht. Im Gegenteil: Er hat Fremde gelobt und sogar einen besonders hilfsbereiten Samariter als Beispiel hingestellt.
Jahrelang vertrat ich in Foren, in denen die katholische Kirche ständig angegriffen wird, katholische Standpunkte. Die Themenstellung erfolgte praktisch immer durch Atheisten. Ich pflegte lediglich zu antworten.
Dabei heißt es Farbe bekennen, oder sollte ich vielleicht in solchen Situationen Formulierungen wählen, als sei die katholische Sache für mich kein Anliegen und die Diskussion eine lediglich theoretische?

Außerdem glaube ich, dass es besonders in Foren mit überwiegend atheistischen Angriffen wegen der nicht kleinen Anzahl von Nurlesern durchaus wichtig ist, sich offen als Katholik zu bekennen. Diese sollen erkennen können, dass es neben der atheistischen Sicht der Dinge auch eine katholische gibt.

Unterschätzen kann ich die Atheisten nicht. Wenn ihr Wissen über die Lehre der Kirche für eine vernünftige Gegenargumentation zu klein ist, treten sie in Scharen auf und zerblödeln das von ihnen selbst erstellte Thema, um zu verwischen, dass sie eigentlich ein Thema abspulen, in dem sie nicht auf Wissen, sondern lediglich auf Vorurteile zurückgreifen können.

Dass Jesus Menschen, die seine Lehre zurückwiesen, besonders herausstellte, konnte ich im NT nicht entdecken. Der barmherzige Samariter steht für einen Menschen, der das Gebot der Nächstenliebe erfüllte. Der andere Glaube der Samariter ist in dieser Situation wenigstens meiner Meinung nach nicht angesprochen, weil es um ein Beispiel für tätige Nächstenliebe und nicht um Glaubensinhalte ging.
Die Wahl der guten Tat des Samariters als Beispiel für tätige Nächstenliebe halte ich nicht für eine Billigung der Glaubensabweichung der Samariter durch Jesus, sondern für einen Hinweis Jesu an die Juden, dass sie vergeblich Gott anrufen, wenn der wahre Glaube nicht in ihrem Leben Frucht bringt.
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Re: Wir - die Fundamentalisten?

Beitrag von Marion »

Simon hat geschrieben:
Marion hat geschrieben:
overkott hat geschrieben: ... Fundamentalismus als Selbstbezeichnung ...
Wie hier ja schon erwähnt wurde ist das ein Kampfbegriff und wird eigentlich nur als Schimpfwort benutzt.

Weiß jemand wie alt dieses Wort ist. Wann es zum ersten mal in welchem Zusammenhang fiel?
Einiges über den Fundamentalismus kann man hier lesen.

lG Simon
Danke für diesen Link.
Es scheint, daß dieser Begriff wirklich nur zum Lügenverbreiten unters Volk gebracht wurde. Da hängt ja ne ganze Weltanschauung die von hinten bis vorne verlogen ist mit hintendran.
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Re: Wir - die Fundamentalisten?

Beitrag von Marion »

overkott hat geschrieben: Denn der Begriff steht in einem historischen Kontext des 19. und 20. Jahrhunderts und ist deshalb mit bestimmten Wertungen verbunden. Wer sich in die fundamentalistische Ecke stellt, muss auch damit rechnen, entsprechend bewertet zu werden.


Du bist witzig, das haben die Wortschöpfer, oder wie man sie nennen mag, alleine gemacht. Da kommst de gar nicht mehr raus :D
+ Vor allem seit den Aufbruchsbewegungen des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) gibt es parallel dazu fundamentalistische Gruppierungen formiert. Vor allem die Priesterbruderschaft St. Pius X des exkommunizierten und mittlerweile auch verstorbenen französischen Erzbischofs Marcel Lefebvre ist hier zu nennen.
Und den Kram kurz zusammengefaßt was ein Fundamentalist ist: die fressen kleine Kinder weil sie meinen Christus wäre wirklich Gott und glauben daß der Herr sagte: Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und ich werde dir die Schlüssel des Himmelreiches geben.
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Re: Wir - die Fundamentalisten?

Beitrag von Albert »

Marion hat geschrieben: (...)
Und den Kram kurz zusammengefaßt was ein Fundamentalist ist: die fressen kleine Kinder weil sie meinen Christus wäre wirklich Gott und glauben daß der Herr sagte: Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und ich werde dir die Schlüssel des Himmelreiches geben.
Fundamentalist ist ein jeder, ... von irgendwas (R. Spaemann)

Ich bin auch ein Fundamentalist! Mein Fundament ist unser Herr Jesus Christus - Alleluja.

Raphael

Re: Wir - die Fundamentalisten?

Beitrag von Raphael »

overkott hat geschrieben:Jeder mag sich selbst aus formalen Gründen als Fundamentalist bezeichen nach dem Motto: "Fundament heißt Grundlage. Ich stehe auf einer Grundlage. Deshalb bin ich Fundamentalist." Das scheint aber nicht empfehlenswert. Denn der Begriff steht in einem historischen Kontext des 19. und 20. Jahrhunderts und ist deshalb mit bestimmten Wertungen verbunden. Wer sich in die fundamentalistische Ecke stellt, muss auch damit rechnen, entsprechend bewertet zu werden. Die Einordnung als radikal intolerant oder sogar extrem gewaltbereit, führt zu einer Ausgrenzung. Wer aber möchte aus oberflächlich formalen Gründen diese Ausgrenzung in Kauf nehmen?

Bezeichnet euch als christlich oder katholisch, aber nicht als fundamentalistisch. Und pflegt vor allem eine offene Haltung gegenüber Andersdenkenden, die der Nächstenliebe entspricht.
Ovi, Du bist doch kein Doofi, wie kannst Du da diesen vorauseilenden Gehorsam empfehlen? :patsch:

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Marion
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Re: Wir - die Fundamentalisten?

Beitrag von Marion »

Wenn wir Angst haben vor diesem "Fundamentalistenbegriff" sind uns alle Hände gebunden. Wir können nicht mehr bekehren. Denn zum Bekehren gehört es, dem Unbekehrten zu sagen daß er irrt. Und das alleine schon läuft ja unter intolerant. Das Beharren auf absolute Wahrheitsansprüche ist absolut notwendig für unseren Auftrag.

Die Beschimpfungen müssen wir wohl nun in dieser Zeit auf uns nehmen. Und jeder Katholik der nicht in diese Ecke gestellt wird, bei dem ist wohl etwas faul!
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Re: Wir - die Fundamentalisten?

Beitrag von Joseph »

Marion hat geschrieben:Wenn wir Angst haben vor diesem "Fundamentalistenbegriff" sind uns alle Hände gebunden. Wir können nicht mehr bekehren. Denn zum Bekehren gehört es, dem Unbekehrten zu sagen daß er irrt. Und das alleine schon läuft ja unter intolerant. Das Beharren auf absolute Wahrheitsansprüche ist absolut notwendig für unseren Auftrag.
:klatsch: :daumen-rauf: :daumen-rauf: :daumen-rauf:
Die Beschimpfungen müssen wir wohl nun in dieser Zeit auf uns nehmen. Und jeder Katholik Christ der nicht in diese Ecke gestellt wird, bei dem ist wohl etwas faul!
Blessed are they who are persecuted for the sake of righteousness, for theirs is the kingdom of heaven."
Gospel of St. Matthew 5:3-10

Joseph
Zuletzt geändert von Joseph am Montag 28. Juni 2010, 17:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wir - die Fundamentalisten?

Beitrag von overkott »

pierre10 hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Jeder mag sich selbst aus formalen Gründen als Fundamentalist bezeichen nach dem Motto: "Fundament heißt Grundlage. Ich stehe auf einer Grundlage. Deshalb bin ich Fundamentalist." Das scheint aber nicht empfehlenswert. Denn der Begriff steht in einem historischen Kontext des 19. und 20. Jahrhunderts und ist deshalb mit bestimmten Wertungen verbunden. Wer sich in die fundamentalistische Ecke stellt, muss auch damit rechnen, entsprechend bewertet zu werden. Die Einordnung als radikal intolerant oder sogar extrem gewaltbereit, führt zu einer Ausgrenzung. Wer aber möchte aus oberflächlich formalen Gründen diese Ausgrenzung in Kauf nehmen?

Bezeichnet euch als christlich oder katholisch, aber nicht als fundamentalistisch. Und pflegt vor allem eine offene Haltung gegenüber Andersdenkenden, die der Nächstenliebe entspricht.
Danke Pierre
Schön, dass du wieder da bist.

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Re: Wir - die Fundamentalisten?

Beitrag von overkott »

Simon hat geschrieben:
Bei jeder Position gibt es Widerspruch. Und je deutlicher man sich abgrenzt, desto stärker wird der Widerspruch. Deshalb stellt sich die Frage, was du den Leuten mit deinem offenen Bekenntnis vermitteln willst: Ich bin anders als ihr oder ich bin so wie ihr. Als vermittelnde Position kann man sagen: Ich lass euch gelten, aber ich bin auch ich. Das machen vor allem diejenigen, die als katholische Tugend Bescheidenheit schätzen. Extreme Demut wäre aber auch wiederum unmäßig.

Gerade als Katholik sollte man Andersdenkende nicht unterschätzen. Jesus hat schließlich keine Nächstenverachtung empfohlen und auch das ungastliche Dorf in Samarien nicht verflucht. Im Gegenteil: Er hat Fremde gelobt und sogar einen besonders hilfsbereiten Samariter als Beispiel hingestellt.
Jahrelang vertrat ich in Foren, in denen die katholische Kirche ständig angegriffen wird, katholische Standpunkte. Die Themenstellung erfolgte praktisch immer durch Atheisten. Ich pflegte lediglich zu antworten.
Dabei heißt es Farbe bekennen, oder sollte ich vielleicht in solchen Situationen Formulierungen wählen, als sei die katholische Sache für mich kein Anliegen und die Diskussion eine lediglich theoretische?

Außerdem glaube ich, dass es besonders in Foren mit überwiegend atheistischen Angriffen wegen der nicht kleinen Anzahl von Nurlesern durchaus wichtig ist, sich offen als Katholik zu bekennen. Diese sollen erkennen können, dass es neben der atheistischen Sicht der Dinge auch eine katholische gibt.

Unterschätzen kann ich die Atheisten nicht. Wenn ihr Wissen über die Lehre der Kirche für eine vernünftige Gegenargumentation zu klein ist, treten sie in Scharen auf und zerblödeln das von ihnen selbst erstellte Thema, um zu verwischen, dass sie eigentlich ein Thema abspulen, in dem sie nicht auf Wissen, sondern lediglich auf Vorurteile zurückgreifen können.

Dass Jesus Menschen, die seine Lehre zurückwiesen, besonders herausstellte, konnte ich im NT nicht entdecken. Der barmherzige Samariter steht für einen Menschen, der das Gebot der Nächstenliebe erfüllte. Der andere Glaube der Samariter ist in dieser Situation wenigstens meiner Meinung nach nicht angesprochen, weil es um ein Beispiel für tätige Nächstenliebe und nicht um Glaubensinhalte ging.
Die Wahl der guten Tat des Samariters als Beispiel für tätige Nächstenliebe halte ich nicht für eine Billigung der Glaubensabweichung der Samariter durch Jesus, sondern für einen Hinweis Jesu an die Juden, dass sie vergeblich Gott anrufen, wenn der wahre Glaube nicht in ihrem Leben Frucht bringt.
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Bist du enttäuscht? Müde, abgekämpft? Was war oder ist dein Motiv?

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songul
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Re: Wir - die Fundamentalisten?

Beitrag von songul »

Joseph hat geschrieben:
Marion hat geschrieben:Wenn wir Angst haben vor diesem "Fundamentalistenbegriff" sind uns alle Hände gebunden. Wir können nicht mehr bekehren. Denn zum Bekehren gehört es, dem Unbekehrten zu sagen daß er irrt. Und das alleine schon läuft ja unter intolerant. Das Beharren auf absolute Wahrheitsansprüche ist absolut notwendig für unseren Auftrag.
:klatsch: :daumen-rauf: :daumen-rauf: :daumen-rauf:
Die Beschimpfungen müssen wir wohl nun in dieser Zeit auf uns nehmen. Und jeder Katholik Christ der nicht in diese Ecke gestellt wird, bei dem ist wohl etwas faul!
Blessed are they who are persecuted for the sake of righteousness, for theirs is the kingdom of heaven."
Gospel of St. Matthew 5:3-10
Joseph
Na ja, Jossele, unsere Marion wird dieses Kompliment deinerseits nicht wirklich genießen können, denn du bist ausserhalb des wahren christlichen Glaubens; insofern kannst du beharren soviel wie du willst: nutzt nix.
Es wär wohl besser, du wärst ein "fauler" Katholik, da wär's mit dem Bekehren noch leichter als mit herätischen Orthodoxen die wir sind und auch noch im Schisma. :umkuck:

Grüssle d'Songul

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Bernado
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Re: Wir - die Fundamentalisten?

Beitrag von Bernado »

songul hat geschrieben:Na ja, Jossele, unsere Marion wird dieses Kompliment deinerseits nicht wirklich genießen können, denn du bist ausserhalb des wahren christlichen Glaubens; insofern kannst du beharren soviel wie du willst: nutzt nix.
Es wär wohl besser, du wärst ein "fauler" Katholik, da wär's mit dem Bekehren noch leichter als mit herätischen Orthodoxen die wir sind und auch noch im Schisma. :umkuck:
Jossele is sich nu nebbich fun ain anderer Fakulteit.

Aber wann hast Du eigentlich zum letzten Mal gehört/gelesen, daß aus Rom in Bezug auf die Orthos der Begriff "Häretiker" gebraucht wurde. Und entwerte den Befund, zu dem Du dann kommst, jetzt bitte nicht dadurch, daß man aus Rom dieses Wort in den letzten Jahrzehnten überhaupt eher selten gehört habe.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

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Marion
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Re: Wir - die Fundamentalisten?

Beitrag von Marion »

songul hat geschrieben:
Joseph hat geschrieben:
Marion hat geschrieben:Wenn wir Angst haben vor diesem "Fundamentalistenbegriff" sind uns alle Hände gebunden. Wir können nicht mehr bekehren. Denn zum Bekehren gehört es, dem Unbekehrten zu sagen daß er irrt. Und das alleine schon läuft ja unter intolerant. Das Beharren auf absolute Wahrheitsansprüche ist absolut notwendig für unseren Auftrag.
:klatsch: :daumen-rauf: :daumen-rauf: :daumen-rauf:
Die Beschimpfungen müssen wir wohl nun in dieser Zeit auf uns nehmen. Und jeder Katholik Christ der nicht in diese Ecke gestellt wird, bei dem ist wohl etwas faul!
Blessed are they who are persecuted for the sake of righteousness, for theirs is the kingdom of heaven."
Gospel of St. Matthew 5:3-10
Joseph
Na ja, Jossele, unsere Marion wird dieses Kompliment deinerseits nicht wirklich genießen können, denn du bist ausserhalb des wahren christlichen Glaubens; insofern kannst du beharren soviel wie du willst: nutzt nix.
Es wär wohl besser, du wärst ein "fauler" Katholik, da wär's mit dem Bekehren noch leichter als mit herätischen Orthodoxen die wir sind und auch noch im Schisma. :umkuck:

Grüssle d'Songul
Da täuscht du dich, songul!
Ein Lauer (egal welchen glaubens oder unglaubens) ist viel schwieriger zu bekehren (falls das überhaupt möglich ist) als einer wie unser Joseph, der weiß daß es die Wahrheit gibt. Ich schätze dies sehr an unserem Joseph und freue mich daß wir hier übereinstimmen.
Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat

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