Monophysitismus?

Schriftexegese. Theologische & philosophische Disputationen. Die etwas spezielleren Fragen.
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ghiaccio
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Beitrag von ghiaccio »

Robert

Du gebärdest dich auch in deiner Wortwahl als das, was man als Oberlehrer bezeichnet, der am liebsten Noten an die Beiträge schreiben würde.
Es darf niemand so bescheid wissen in "deinem Forum" wie du, oder gar besser.

Um diesem Selbstverständnis mehr Kraft zu verleihen, bewertest du nicht nur die Beiträge, sondern be- und verurteilst rasch den Menschen.
"Du urteilst dennoch schnell über deine Gesprächspartner."

Deinen eigenen Satz, an andere gerichtet, solltest du beherzigen.


Wie seh es dir um den Streit (man könnte auch schulmeistern sagen) mit mir gelegen ist und nicht um die , Sache, denn spätestens nach der "Klarstellung" wäre sie entschieden.

Doch du bekrittelst die Aussage
"Keine reine menschliche Selbstständigkeit und Personenhaftigkeit in Christus ist mit dieser Einheit vereinbar
als "meine Selbstaussage", um sodann die Note zu verteilen, dass du gegen sie nichts einwendest.

Es hängt die Wahrheit nicht davon ab, wer eine Aussage macht, sondern von ihrem Inhalt. Und wenn du mich noch sonstwie findest, ändert das nicht deshalb entwas an der Aussage, die Wahrheit ist aus sich heraus wahr, bleibt es, selbst wenn sie der Esel kündete.

Du denkst gar nicht erst, so zeigen deine Beiträge, stimmt das was er sagt, habe ich vieleicht - wenn auch in bester Absicht - über das Ziel hinaus geschossen, du willst beharren, merkst aber wieder nicht, dass das, was du anderen vorhälst, viel mehr deine Haltung bist: verstockt!!

Eine über das Dogma hinausgehende Interpretation deinerseits ist eben nicht Dogma, sondern bestenfalls Sentenz.

Du hast einen Ball geworfen, nämlich den unverschämten Vorwurf der Irrlehre. Ich habe diesne Ball aufgenommen, doch nicht einfach zurückgeworfen, sondern versucht unter seiner Oberfläche das hervorzuholen, was darunter verborgen ist, nämlich die tatsächliche kath. Lehre.


An dieser hast du deinen persönlichen Ergänzungen vorgenommen, weshalb dann der Eindruck naheliegt, wer diese Lehre ergänzt muss meinen, ihr fehle etwas. Deshalb sollte jeder, auch du (frei nach Cäsar ;-) ) sich die Farge stellen udn gefallen lassen, ob er nicht zuviel anderes zu glauben, was selbst die Kirche zum Glauben verbindlich vorlegt.


Es ist in der Sache, nämlich die Lehre der Kirche, alles und nicht nur einmal gesagt worden.
Für mich ist dieser Themenstrang deshalb an seinem logischen Ende.
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FranzSales
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Beitrag von FranzSales »

Den Stein, den man wirft ("riecht zumindest") muss man nicht nur selbst heben, sondern auch fangen können, wenn er zurückgeworfen wird.
Den Ball gebe ich gerne zurück in der Erwartung von Dir eine theologisch substanziierte Antwort zu erhalten. Mehr als heiße Luft findet man leider nicht.
Für mich ist dieser Themenstrang deshalb an seinem logischen Ende.
Du bist immer noch Antworten auf die klaren Fragen von Robert schuldig geblieben.
Eine über das Dogma hinausgehende Interpretation deinerseits ist eben nicht Dogma, sondern bestenfalls Sentenz
Geschwafel! :sauer: Es geht hier genau darum, was das Dogma bedeutet. Und der klare Wortlaut der Lehrentscheidungen spricht doch gegen Dich und die katholische Tradition.
"Herr Jesus Christus, wir beten Dich an und benedeien Dich. In Deinem Heiligen Kreuz hast Du die Welt erlöst."

Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

ghiaccio hat geschrieben: Doch du bekrittelst die Aussage
"Keine reine menschliche Selbstständigkeit und Personenhaftigkeit in Christus ist mit dieser Einheit vereinbar
als "meine Selbstaussage", um sodann die Note zu verteilen, dass du gegen sie nichts einwendest.

Es hängt die Wahrheit nicht davon ab, wer eine Aussage macht, sondern von ihrem Inhalt. Und wenn du mich noch sonstwie findest, ändert das nicht deshalb entwas an der Aussage, die Wahrheit ist aus sich heraus wahr, bleibt es, selbst wenn sie der Esel kündete.
Robert hat klar nachgewiesen, daß diese Aussage im Kontext der Diskussion keineswegs das belegt, was Du damit gerne belegen möchtest. Um nichts anderes geht es doch.
Du hast einen Ball geworfen, nämlich den unverschämten Vorwurf der Irrlehre. Ich habe diesne Ball aufgenommen, doch nicht einfach zurückgeworfen, sondern versucht unter seiner Oberfläche das hervorzuholen, was darunter verborgen ist, nämlich die tatsächliche kath. Lehre.

Es ist in der Sache, nämlich die Lehre der Kirche, alles und nicht nur einmal gesagt worden.
Für mich ist dieser Themenstrang deshalb an seinem logischen Ende.
Interessant. Leider muß ich nach dem Diskussionsverlauf feststellen, daß der Vorwurf Roberts, Du verträtest hier eine Form des Monophysitentums, nur umso klarer im Raum stehen bleibt. Auch dieses Posting von Dir erschöpft sich in Vorwürfen und Behauptungen, trägt aber zur Sache nichts bei.

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ghiaccio
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Beitrag von ghiaccio »

Dedalus

Du schriebst:
.. keine Personhaftigkeit Christi gibt, die von seiner menschlichen Natur getrennt ist. Die menschliche Natur tritt in der Inkarnation nicht nur hinzu, sondern die Inkarnation bedeutet doch, daß die menschliche Natur Teil der Person Christi wird. Würdest Du dem widersprechen wollen?

Das (von mir fett) unterlegte ist die Lehre der Kirche.
(und um diesde zweifelsfrei darzulegen ging es).
Der Widerspruch, den du siehst, zu
"tritt nur hinzu"
existiert aber nicht tatsächlich.
Statt "hinzutreten" würde auch vermählt passen.
(Wäre dem nicht so, wäre die menschliche Natur des ewigen Wortes präexistent gewesen, was wieder eine Irrlehre wäre.
Doch das Wort ist in der Zeit Fleisch geworden).



Was nun deine Aussage:
dann kann er nicht "in erster Linie wahre Gottheit" sein
angeht

Mag es tatsächlich eine Frage der Lesart sein und hier tatsächlich mehr ein Missverstädnis vorliegen, was mir angesichts des oben fettgedruckt zitierten so scheint.
Doch die uns Wenschen so erscheinenden christlichen Paradoxa, sind nicht nur keine, sondern dem Gläubigen steter Quell der Betrachtung und Freude, z.B.:.

wahrer Gott - wahrer Mensch
immerwährende Jungfrau - Mutter Gottes
Drei Personen - EIN Gott


Und so las ich auch deine Ausage, nämlich als menschlich angesehenes Paradoxum und deshalb auzuschließen.

Der Sohn IST wesensgleich mit dem Vater, auch nachdem das Wort Fleisch geworden ist, also ganz Gott.
Die Fähigkeiten wie UNSÜNDLICHKEIT, IRRTUMSUNFÄHIGKEIT, FEHLEN aller UNWISSENHEIT, die der menschlichen Natur Christi eigen, sind keine Frucht - wie das Gnadenprivileg der Sündenlosigkeit und der ihr entspringenden Vorzüge bei Maria - sondern Kraft des Wortes, das nun Fleisch angenommen hat.


In diesem Sinne - und so vermute ich, hat es der Urheber gemeint - ist er zuerst wahrer Gott und kann somit schon sein.
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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Ach Jungs ihr zerfleischt euch aufgrund einer Tatsache das jeder das gleiche meint nur andere Begrifflichkeiten verwendet.
Daran ist Nestorius schon gescheitert der ebenfalls die Erkentnisse von Chaldekon lehrte aber falsch verstanden wurde, bzw. man aus der unglückliche Formulierung des Nestorius falsche Schlussfolgerungen auf die Kriche zukommen sah.

Alles in allem kommt ihr mir hier derzeit wie ein kleiner Gartenzwergehaufen vor der sich darum streitet ob das braune Ding "Erdapfel" oder "Kartoffel" heist.

LG
Fiore
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ghiaccio
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Beitrag von ghiaccio »

Franz


Nimm dir deinen Nickgeber mit seinen Worten zu Herzen. ;)


Auch mit noch so frechen Bemerkungen kannst du meinen Beiträgen keine andere, als die ihnen innewohnende Aussagekraft geben

Auch sind wir hier weder von der Schule, wo man sich versucht beim Lehrer versucht lieb Kind zu machen, indem man dort schmeichelt auf Kosten anderer.


Da wir auch nicht vor Gericht sind, bleibt mir auch die Form, wie ich Fragen beantworte, überlassen. Eine für das Thema geeignetere als die die Dogmen kurz darzulegen kann es da nicht geben.

Wenn diese dann von dir als heiße Luft bezeichnet werden, weil du dich an meinem Schreibstil oder was ich dir sagte störst, kann ich und will ich dir das nicht nehmen, wir sind in einem Forum.
darum kommentiere ich solch Nicklichkeiten ungern, der doch mehr ausagen über den Schreiber, als über den, dem sie zugedacht sind

Du kannst es weiter denken und hier mit allerlei Wortpfeffer gewürzt immer und immer wieder schreiben. doch das Wesen eines Dogmas ist, das es so weit wie irgend möglich selbst erklärt und so wenig wie möglich Interpretationsspielraum läßt.


Die hier eingestellten Texte der Dogmen sind so eindeutig.


P.S.:

Dem hier sich un(v)erhofft nun gebildeten Triumvirrat sei die Farge gestellt.
Sollte dieses Spiel nicht ein Ende nehmen, da wir uns - wie es scheint, da es jeder bekundet, Zustimmung zur vollen Lehre der Kirche gibt ?

Wir könnne aber aber, wie die Kirchengeschichte berichtet, wie die Kesselflicker sogar um ein Wort streiten. Na ja, dies ist auch wieder ein Trost, dass selbst die Heiligen sich fetzten.
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ghiaccio
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Beitrag von ghiaccio »

Dedalus

war dein letzter Beitrag wirklich nötig??


(Belege doch mal einen Vorwurf von mir, der nicht eine Sachdarstellung ist).
Zuletzt geändert von ghiaccio am Donnerstag 27. Juli 2006, 14:15, insgesamt 1-mal geändert.
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ghiaccio
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Beitrag von ghiaccio »

FioreGraz hat geschrieben:Ach Jungs ihr zerfleischt euch aufgrund einer Tatsache das jeder das gleiche meint nur andere Begrifflichkeiten verwendet.
Daran ist Nestorius schon gescheitert der ebenfalls die Erkentnisse von Chaldekon lehrte aber falsch verstanden wurde, bzw. man aus der unglückliche Formulierung des Nestorius falsche Schlussfolgerungen auf die Kriche zukommen sah.

Alles in allem kommt ihr mir hier derzeit wie ein kleiner Gartenzwergehaufen vor der sich darum streitet ob das braune Ding "Erdapfel" oder "Kartoffel" heist.

LG
Fiore
;)


Dankdir für die Mühe/den Versuch ... mal schauen
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Linus
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Beitrag von Linus »

FioreGraz hat geschrieben: Alles in allem kommt ihr mir hier derzeit wie ein kleiner Gartenzwergehaufen vor der sich darum streitet ob das braune Ding "Erdapfel" oder "Kartoffel" heist.
Weder noch es heißt Krumbirn. :kiss:
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

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FranzSales
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Beitrag von FranzSales »

Dem hier sich un(v)erhofft nun gebildeten Triumvirrat sei die Farge gestellt.
Sollte dieses Spiel nicht ein Ende nehmen, da wir uns - wie es scheint, da es jeder bekundet, Zustimmung zur vollen Lehre der Kirche gibt ?
Ist denn klar, dass hier alle bekennen: Ein Christus, zwei Naturen (göttlich/menschlich/unvermischt) und zwei Willen?
Dann soll es so sein! :)

Wir könnne aber aber, wie die Kirchengeschichte berichtet, wie die Kesselflicker sogar um ein Wort streiten. Na ja, dies ist auch wieder ein Trost, dass selbst die Heiligen sich fetzten.
Die haben sich nicht nur gefetzt, sondern auch geprügelt und gemeuchelt! Wir sind doch wirklich human und demütig ... :mrgreen:

Ganz so banal wie Fiore die Diskussion darstellt ist sie natürlich nicht. Je nachdem, was man zu sehr betont, kann (nicht muss!) man in einer Häresie landen. Betone ich die Göttlichkeit zu sehr, wird die Inkarnation geleugnet. Betone ich die Menschlichkeit zu sehr, dann wird die Göttlichkeit Christi geleugnet. Für beide Richtungen bietet die Kirchengeschichte reichlich Lehrstoff.
"Herr Jesus Christus, wir beten Dich an und benedeien Dich. In Deinem Heiligen Kreuz hast Du die Welt erlöst."

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ghiaccio
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Beitrag von ghiaccio »

Franz
schrieb u.a.


"Betone ich die Menschlichkeit zu sehr, dann wird die Göttlichkeit Christi geleugnet. Für beide Richtungen bietet die Kirchengeschichte reichlich Lehrstoff."

Das ist einfach so.


Da ich zwar denke es ist in meinen Texten stehend, aber nicht sicher bin, zugleich aber auch nicht alles nachlesen mag:
das Dogma beinhaltet zwei unabhängige Willen


Und wie Fiore schreibt, ihm scheint es zumindest so,
und im Wesentlichen mir auch.
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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Ganz so banal wie Fiore die Diskussion darstellt ist sie natürlich nicht. Je nachdem, was man zu sehr betont, kann (nicht muss!) man in einer Häresie landen.
Banal ist die Dikussion nicht, aber "klauberisch", würde man jeden so genau durchquetschen, würde man wohl selbst bei Leuchten wie Augsutinus und Thomas von Aquin genügend Häresien finden um die gesamte Kirche ins Wanken zu bringen. Auch wenn sie das was man ihnen dann unterstellt gar nicht gelehrt haben sondern genau das Gegenteil, nur irgendjemand hat es falsch verstanden oder falsch interpretiert, wie beim alten Nestorius.

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Sakristan
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Beitrag von Sakristan »

Das sind die echten Haarspalter.

Den Vergleich mit den Kartoffeln fand ich gut.

Und
FioreGraz hat geschrieben: würde man jeden so genau durchquetschen, ....
Gäbe wohl eine Riesenportion Kartoffelpüree
:freude:
*duckundwech*

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Sakristan hat geschrieben:Das sind die echten Haarspalter.

Den Vergleich mit den Kartoffeln fand ich gut.

Und
FioreGraz hat geschrieben: würde man jeden so genau durchquetschen, ....
Gäbe wohl eine Riesenportion Kartoffelpüree
:freude:
*duckundwech*
Nein Erdäpfelpüree steht schon bei der Synode vom Gartenzaun. Die schon besagt das der Erdapfel zwei NAturen in sich vereint nämlich Kartoffelsalat und Erdäpfelpüree.

LG
Fiore
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Beitrag von Sakristan »

:jump:

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FranzSales
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Beitrag von FranzSales »

Banal ist die Dikussion nicht, aber "klauberisch", würde man jeden so genau durchquetschen, würde man wohl selbst bei Leuchten wie Augsutinus und Thomas von Aquin genügend Häresien finden um die gesamte Kirche ins Wanken zu bringen.
Das stimmt! :mrgreen: Sollte uns das nicht zu denken geben und demütig machen? Der (potentielle) Ketzer steckt in uns allen. Es reicht schon manchmal aus zur falschen Zeit im falschen Jahrhundert zu sein ... 8)
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Johannes22101988
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Re:

Beitrag von Johannes22101988 »

ghiaccio hat geschrieben:Wer suchet, der findet ...[

AUCH ein Haar in der Suppe" und sei es, dass er dazu den Kopf solange schüttelt, bis eines von seinem Haupt fällt um wenigstens so endlich eines zu finden.

S. Dedalus
schrieb:Wenn Jesus wahrer Mensch und wahrer Gott ist, wie wir im Glaubensbekenntnis jeden Sonntag bekennen, dann kann er nicht
"in erster Linie wahre Gottheit" sein.

Ich denke auch, daß die monophysitischen Tendenzen in den Postings von ghiaccio unübersehbar waren. Ich bin überrascht. Auf Jesus.de ist mir häufig aufgefallen, daß die Evangelikalen mit der Christologie Probleme haben, meist im Zusammenhang mit Diskussionen um die Hl. Jungfrau Maria. Weil die Evangelikalen die Rolle der Gottesmutter aus ihrer Theologie herausschreiben wollen, gerät ihnen die Inkarnation zu einem Prozeß, in dem Gott die Seele und Maria den Zellhaufen beigesteuert hat.

Mich wundert allerdings, auch bei den katholischen Traditionalisten hier solche Unschärfen wahrzunehmen.

Um was geht es tatsächlich?
Ich schrieb:

1.)
Aber du weisst schon, dass er die menschliche Natur nur gleichsam zusätzlich angenommen hat, ER ohne Unterbrechung in jedem Augenblick GOTT blieb.

Es ist ein Trugschluss der sog. Moderne, von der menschlichen Natur auf die Person zu schließen, die Person ist einzig: GOTT

2.) Konzil von Chalcedon :

" In der Nachfolge der heiligen Väter also lehren wir alle übereinstimmend, unseren Herrn Jesus Christus als ein und denselben Sohn zu bekennen: derselbe ist vollkommen in der Gottheit und derselbe ist vollkommen in der Menschheit: derselbe ist wahrhaft Gott und wahrhaft Mensch aus vernunftbegabter Seele und Leib; derselbe ist der Gottheit nach dem Vater wesensgleich und der Menschheit nach uns wesensgleich, in allem uns gleich außer der Sünde; derselbe wurde einerseits der Gottheit nach vor den Zeiten aus dem Vater gezeugt, andererseits der Menschheit nach in den letzten Tagen unsertwegen und um unseres Heiles willen aus Maria, der Jungfrau (und) Gottesgebärerin, geboren; ein und derselbe ist Christus, der einziggeborene Sohn und Herr, der in zwei Naturen unvermischt, unveränderlich, ungetrennt und unteilbar erkannt wird, wobei nirgends wegen der Einung der Unterschied der Naturen aufgehoben ist, vielmehr die Eigentümlichkeit jeder der beiden Naturen gewahrt bleibt und sich in einer Person und einer Hypostase vereinigt; der einziggeborene Sohn, Gott, das Wort, der Herr Jesus Christus, ist nicht in zwei Personen geteilt oder getrennt, sondern ist ein und derselbe, wie es früher die Propheten über ihn und Jesus Christus selbst es uns gelehrt und das Bekenntnis der Väter es uns überliefert hat."

Eine Person (Sohn) die von Ewigkeit vom Vater gezeugt ist und gleich ewig ist wie der Vater.
Die menschliche Natur tritt dieser Person zu, in Jesus Christus ist keine doppelte Personalität,

3.)
Wahrer Mensch bezieht sich auf die Natur.
Dieser ist es eigen, leiden und sterben zu können.
Die Funktionen der des Menschen mußte die göttliche Person vollziehen, ohne ohne selbst menschliche Person zu sein.

In Jesus Christus sind menschliche und göttliche Natur (ohne einander zu vermischen), aber er ist fortdauernd die eine göttliche Person.

Diesen Beiträgen wurde Irrlehre (Monophysitismus) unterstellt - von der ich mich gar bekehren! solle -
bzw. unübersehbare monophysitistische Tendezen herausgelesen, die zudem als Unschärfe von Traditionalisten analysiert wurde.

Bevor man jemanden aufgrund seines Eindruckes der Irrlehre bezichtigt, wäre der notwendige und zudem einfachste Weg, man fragt nach, wie etwas zu verstehen bzw. gemeint ist.
Das war nun nicht der Fall. (drum auch die diesem Beitrag vorangestellte Eingangsbemerkung)

Da Irrlehren wie dessen Vorwurf sehr ernste Sachen sind und ebenso die Irrlehre wie der unberechtigte Vorwurf selbiger grossen Schaden anzurichten vermögen, ist eine ausführlichere Darlegung, als durch die Zitation des obenstehenden Konzilstextes geschehen, angezeigt.


Dedalus, der nicht katholisch ist, könnte es vielleicht nicht wissen, als er seinen obigen Beitrag schrieb, doch gibt er selbst an, sich sehr gut im Katholischen auszukennen.

Deshalb sei - unahängig von der behaupteten Lehrfrage - in sein Stammbuch geschrieben:
Jeder Katholik (eigentlich auch jeder andere Christ) muss in der Tradition stehen, auch das ist Teil des Credo!

Wer die Tradition verlässt, hört auf rechtgläubig katholisch zu sein.
Traditionsbewusst zu sein ist katholische Selbstverständlich- wie Notwendigkeit.
Es bedarf also keines Etikettes "Tradition", das man sich anheftet, um sich selbst abzugrenzen, ebensowenig des betitelns, die zudem fast immer abwertend intendiert ist.

Nun zur in Rede stehenden Lehrfrage.
Da das Thema ebenso komplex wie schwierig, eines ins andere greift, bedarf es des etwas längeren Ausfluges in die Dogmen und , um der Vollständigkeit willen, einiger dogmatischer Entscheidungen (aber nur als Link wink ) :

Bereits in der Frühzeit der Kirche war die Gottheit Jesu Christi lehr- und damit glaubensmäßig stark umkämpft.

'Einer aus der allerheiligsten Dreifaltigkeit', der einzige Sohn des Vaters nahm in der Zeit, gezeugt durch den Hl Geist aus der Jungfrau Maria menschliche Natur an.

Die Lehre von der wahren Gottheit Christi (contra Juden)
und seiner wahren Menschheit (contra Gnosis)
bilden das Fundament des Christusdogmas,
aus beiden heraus entfaltet sich
das Dogma der "hypostatischen Union", heißt:

Christus vereint die göttliche Natur und menschliche Natur in einer göttlichen Person.

Keine reine menschliche Selbstständigkeit und Personenhaftigkeit in Christus ist mit dieser Einheit vereinbar (contra Nestorius).

Diese natürliche Gottessohnschaft ist einzig, es existiert daneben keine gnadenhafte Annahme Jesu an Sohnes statt. (contra Adoptianismus).
In Jesus sind zwei und bleiben gewahrt zwei eigenständige Naturen (nicht zwei Personen), unvermischt, doch untrennbar. (contra Monophysistismus).

Wegen der menschlichen Natur, hat Christus einen menschlichen Geist (contra Apollinaris < hat nix mit dem Mineralwasser zu tun wink>
eine menschliche Seele (contra Arius),
einen freien menschlichen Willen <Anm.: Gebet Jesu in Gethsemane>,
wie ein eigenes menschliches Handeln (contra Monotheletismus + Monergetismus).
Aber dieser Unterschied zur göttlichen Natur ist keine Trennung, denn auch die menschliche Natur ist der göttlichen Person des Wortes (dem Sohne) zu eigen!

Deshalb ist die Unsündlichkeit und Irrtumsunfähigkeit Christi auch in seinem menschlichen Leben, wie das Fehlen jeglichen Nichtwissen/Nichtkennens gegeben.

Synode von Rom, im Jahr 382
http://theol.uibk.ac.at/leseraum/texte/25-8.html
Konzil von Ephesus (3 ökum.) 431 und die 12.Sätze des Cyrills von Alexandrien
http://theol.uibk.ac.at/leseraum/texte/25-11.html

Robert sollte aufgrund seiner Beiträge, so u.a.:
" die Person sei nicht Mensch, nur Gott, auch noch in Majuskeln geschrieben"
prüfen, ob er die Lehre der Kirche wirklich verstanden hat, denn was er sagt klingt nahe Nestorius.

In der einen Person Jesu Christi sind zwei Naturen, so wie oben ausführlich dargelegt!

Dedalus scheint mir kaum zu wissen, wovon er schreibt, denn wie könnte er - in Kenntnis der Lehre - sonst aussagen:
"Wenn Jesus wahrer Mensch und wahrer Gott ist, wie wir im Glaubensbekenntnis jeden Sonntag bekennen, dann kann er nicht "in erster Linie wahre Gottheit sein".
Doch, denn ER ist in keinem Augenblick nicht Gott, auch der Natur nach Mensch, eben auch wie oben ausführlich beschrieben.


Es ist komplex, schwer zu verstehen, deshalb kann es nicht wundern, wenn man da rasch nicht nur unscharf wird.

Aber weil das so ist, muss man mit voreilig erhobenen Irrlehrervorwürfen um so zurückhaltender sein!

Sehr Sehr Interessant, muss meinen Hut ziehen :daumen-rauf:

also heisst es doch, dass jener den wir jesus CHRISTUS NENNEN VOR ALLEN ZEITEN in seiner GOTTHEIT ALS DAS LEBENDIGE WORT und vor ca. 2 Jahren in seiner Menschlichen als jesus. Also heisst es doch das wie diesen Menschensohn Verehren und ANBETEN, da er ja aus dem VATER ist bzw. eines Wesens mit ihm, also die selbe "substanz". Und jetzt unser KÖNIG, HOHEPRIESTER und PROPHET im "Exil", der zur richtigen Zeit kommen wird und herrschen wird für IMMER, oder sehe ich es falsch.

Irr ich jetzt oder ist es so :hae?:
Wer die kirche nicht als mutter sieht, kann GOTT nicht als VATER sehen.

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Niels
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Re: Re:

Beitrag von Niels »

Johannes22101988 hat geschrieben:Und jetzt unser KÖNIG, HOHEPRIESTER und PROPHET im "Exil", der zur richtigen Zeit kommen wird und herrschen wird für IMMER, oder sehe ich es falsch.

Irr ich jetzt oder ist es so :hae?:
Wenn Du die himmlische Herrlichkeit als "Exil" bezeichnen willst...
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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Johannes22101988
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Re: Re:

Beitrag von Johannes22101988 »

Niels hat geschrieben:
Johannes22101988 hat geschrieben:Und jetzt unser KÖNIG, HOHEPRIESTER und PROPHET im "Exil", der zur richtigen Zeit kommen wird und herrschen wird für IMMER, oder sehe ich es falsch.

Irr ich jetzt oder ist es so :hae?:
Wenn Du die himmlische Herrlichkeit als "Exil" bezeichnen willst...
Naja deswegen auch in anführungszeichen ;)
Wer die kirche nicht als mutter sieht, kann GOTT nicht als VATER sehen.

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overkott
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Re: Monophysitismus?

Beitrag von overkott »

Mit göttlicher Natur ist sicher die geistliche Natur des aus dem Geist Geborenen gemeint, nicht?

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Johannes22101988
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Re: Monophysitismus?

Beitrag von Johannes22101988 »

overkott hat geschrieben:Mit göttlicher Natur ist sicher die geistliche Natur des aus dem Geist Geborenen gemeint, nicht?
wenn du denn heiligen Vater, der alles geschaffen hast meinst auf jeden fall. :blinker:

Sorry habe habe vor geraumer Zeit ein bisschen geirrt. Verzeiht mir bitte. :heul:

Nen gesegneten Tag
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