Ein weiterer Grund, der amtskirchlichen Ortskirche ...

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lifestylekatholik
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Re: Ein weiterer Grund, der amtskirchlichen Ortskirche ...

Beitrag von lifestylekatholik »

Petra hat geschrieben:Letzt habe ich dich mal gefragt, ob es im Kreuzgang Threads gibt, in denen überwiegend positiv über die kath. Kirche (also nicht über FSSPX, Orthodox, Anglikanisch etc, sondern kath!) geschrieben wird.
Seltsam, wir scheinen in verschiedenen Foren unterwegs zu sein. Ich kenne kein anderes Forum im deutschen Raum, in dem so stark die Heiligkeit der Kirche herausgestrichen wird, so stark betont wird, dass Mitgliedschaft in der Kirche heilsnotwendig ist, so deutlich zur Kirche gehalten wird, wie hier. Auch und gerade die warme Zuneigung zum Papst wird doch bei vielen deutlich.

Dir scheint dagegen ein Splitter jenes Spiegels in die Augen gedrungen, der alles Gute und Wahre verzerrt und hässlich zeigt.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Peti
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Re: Ein weiterer Grund, der amtskirchlichen Ortskirche ...

Beitrag von Peti »

cantus planus hat geschrieben: Denn nicht nur die ewigen Kritiker und Karteileichen werden die Kirchensteuer verweigern, sondern auch die treuen Gläubigen, die sich seit Jahrzehnten nur noch die Haare raufen können ob der Zustände der Kirche. Kommt Zeit, kommt Rat.
In meinem kirchlichem Umfeld sind engagierte Kranken-und Altenpfleger, Christen die in der Nachbarschaftshilfe tätig sind, die in Hospizkreisen Sterbende begleiten, die Altenheimbewohner zum Gottesdienst bringen. Ältere Priester die im Altenheim Gottesdienste halten, Angehörige die mit Altenheimbewohnern diese Gottesdienste besuchen.
Die oben genannten finde ich da kaum.
Was für ein Glück für uns, dass wir wissen können, dass die Barmherzigkeit Gottes unendlich ist.
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Petra
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Re: Ein weiterer Grund, der amtskirchlichen Ortskirche ...

Beitrag von Petra »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Petra hat geschrieben:Letzt habe ich dich mal gefragt, ob es im Kreuzgang Threads gibt, in denen überwiegend positiv über die kath. Kirche (also nicht über FSSPX, Orthodox, Anglikanisch etc, sondern kath!) geschrieben wird.
Seltsam, wir scheinen in verschiedenen Foren unterwegs zu sein. Ich kenne kein anderes Forum im deutschen Raum, in dem so stark die Heiligkeit der Kirche herausgestrichen wird, so stark betont wird, dass Mitgliedschaft in der Kirche heilsnotwendig ist, so deutlich zur Kirche gehalten wird, wie hier. Auch und gerade die warme Zuneigung zum Papst wird doch bei vielen deutlich.

Dir scheint dagegen ein Splitter jenes Spiegels in die Augen gedrungen, der alles Gute und Wahre verzerrt und hässlich zeigt.
Welche Kirche ist da gemeint? Die der Traditionalisten? Die Orthodoxe?

Die warme "Zuneigung zum Papst" und auch zu den Bischöfen ist z.B. in in diesem Thread (Link) sehr gut versteckt, beinahe schon unauffindbar. Oder heißt "zum Papst" nur zum jeweils amtierenden?

Und dass hier in diesem Thread zum Verlassen der Ortskirchen aufgerufen wird, nur weil irgendwo im deutschsprachigen Gebiet in einer Zeitschrift jemand mal laut über das Weiheamt für Frauen nachdenkt, ist ja eigentlich ein Witz.

Petra
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Re: Ein weiterer Grund, der amtskirchlichen Ortskirche ...

Beitrag von Petra »

Peti hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben: Denn nicht nur die ewigen Kritiker und Karteileichen werden die Kirchensteuer verweigern, sondern auch die treuen Gläubigen, die sich seit Jahrzehnten nur noch die Haare raufen können ob der Zustände der Kirche. Kommt Zeit, kommt Rat.
In meinem kirchlichem Umfeld sind engagierte Kranken-und Altenpfleger, Christen die in der Nachbarschaftshilfe tätig sind, die in Hospizkreisen Sterbende begleiten, die Altenheimbewohner zum Gottesdienst bringen. Ältere Priester die im Altenheim Gottesdienste halten, Angehörige die mit Altenheimbewohnern diese Gottesdienste besuchen.
Die oben genannten finde ich da kaum.
Gibt es denn dann in deinem kirchlichen Umfeld freestyle-Liturgie über die du dich aufregst?

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Peti
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Re: Ein weiterer Grund, der amtskirchlichen Ortskirche ...

Beitrag von Peti »

Petra hat geschrieben:
Peti hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben: Denn nicht nur die ewigen Kritiker und Karteileichen werden die Kirchensteuer verweigern, sondern auch die treuen Gläubigen, die sich seit Jahrzehnten nur noch die Haare raufen können ob der Zustände der Kirche. Kommt Zeit, kommt Rat.
In meinem kirchlichem Umfeld sind engagierte Kranken-und Altenpfleger, Christen die in der Nachbarschaftshilfe tätig sind, die in Hospizkreisen Sterbende begleiten, die Altenheimbewohner zum Gottesdienst bringen. Ältere Priester die im Altenheim Gottesdienste halten, Angehörige die mit Altenheimbewohnern diese Gottesdienste besuchen.
Die oben genannten finde ich da kaum.
Gibt es denn dann in deinem kirchlichen Umfeld freestyle-Liturgie über die du dich aufregst?
Nein.
Was mich aufregt ist, daß viele, auch Mitchristen, unsere Heimbewohner einfach vergessen.
Wir bräuchten viel mehr ehrenamtliche Helfer.
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lifestylekatholik
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Re: Ein weiterer Grund, der amtskirchlichen Ortskirche ...

Beitrag von lifestylekatholik »

@Petra: Du kannst auch nur meckern und nörgeln, wa? :breitgrins:
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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cantus planus
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Re: Ein weiterer Grund, der amtskirchlichen Ortskirche ...

Beitrag von cantus planus »

Petra hat geschrieben:In diesem Forum schreiben die meisten User Kritik, Verdächtigungen bis hin zu Beleidigungen am liebsten in Richtung kath. Geistliche, Bischöfe, Päpste. Die Tendenz der Beiträg zielen fast alle darauf ab, den Katholiken von seinen Hirten und der Kirche generell zu entfernen. Als Alternativen werden die Traditionalisten genannt, die zum Teil die Sakramente Roms für ungültig halten, oder gar die Orthodoxe Kirche, die hier in den schönsten Farben geschildert wird und jede noch so kleine Kritik an ihr, versucht man zu verhindern.
Ich halte weder den Traditionalismus noch die Orthodoxie für eine "Alternative" zur römischen Kirche. Deine Kritik hatte ich auch schon beantwortet: hier
cantus planus hat geschrieben:Vielleicht liegt es an einem unterschiedlichen Blickwinkel, Petra. Du störst dich daran, dass hier in einem Forum, dass "katholisch" im Untertitel trägt, die Kirche kritisiert wird und hältst das für nicht angemessen. Ich halte es gerade darum für angemessen, weil die Kritik ja echter Sorge um die Wohlfahrt der Kirche entspringt. Dass viele - auch ich! - dabei gelegentlich übers Ziel hinausschießen, kommt vor.
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Maurus
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Re: Ein weiterer Grund, der amtskirchlichen Ortskirche ...

Beitrag von Maurus »

ar26 hat geschrieben:@ Maurus

Aus Sicht der Tradition ist der Zustand in der Schweiz gar nicht so schlecht (damit mein ich jetzt nicht Econe :breitgrins: ). Mir geht es da ähnlich wie Petra. Ich will nicht die bezahlen, die gegen mich und das woran ich glaube, sind.

Ich glaube nicht, daß die Legionen von Modernisten, die meisten sind eh Leute, die nur das fressen, was ihnen 50 Jahre lang vorgesetzt wurde, ohne Staatsknete soviel Erfolg haben werden. Es wird auf jeden Fall spannender.
Ja klar, fressen die, was ihnen vorgesetzt wird. Medien aber sind nicht kirchensteuerfinanziert. Also bekommen sie weiterhin genaus das vorgesetzt, was sie bislang bekommen. Man hat es doch mit einem gesamtgesellschaftlichen Mainstream zu tun, der sich hier auch auf das Glaubensleben auswirkt. Der existiert unabhängig von der Kirchensteuer. Ich halte es für einen Irrglauben, wenn man meint, das ganze sei nur durch bezahlte Funktionäre möglich.

Etwa der Zusammenbruch des Rätesystems. Ich wüsste nicht, warum ein PGR ohne Kirchensteuer nicht mehr weiterexistieren könnte. Die Mitglieder bekommen kein Geld. Für PGRs sind zwar Haushaltsposten vorgesehen, aus denen bezahlt der PGR aber so Dinge wie die Kiste Wein für den Pfarrer zum Silbernen Priesterjubiläum oder das kleine Präsent für's älteste Gemeindemitglied zum 90. Geburtstag. Das ginge dann halt nicht mehr (oder man macht halt ne Kollekte), das eigentliche aber würde einfach weitergehen, weil es dafür keinerlei finanzieller Mittel bedarf. Man schreckt vielleicht Priestertypen ab, die sich als besser bezahlte Sozialpädagogen sehen. Jedenfalls nach meinem Dafürhalten sind solche Einstellungen beim aktuellen Priesternachwuchs ohnehin kaum mehr zu finden.

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overkott
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Re: Ein weiterer Grund, der amtskirchlichen Ortskirche ...

Beitrag von overkott »

Maurus hat geschrieben:Man hat es doch mit einem gesamtgesellschaftlichen Mainstream zu tun, der sich hier auch auf das Glaubensleben auswirkt.
Glauben leben setzt sich zusammen aus: Glauben und leben, also aus Theorie und Praxis. Theoretisch ist die Bibel Quelle aller kirchlichen Weisheit. Diese Weisheit kann man klar zum leuchten bringen oder auch verdunkeln. Wenn man aber verdunkelt, dann darf man nicht mit dem Finger auf den gesamtgesellschaftlichen Mainstream zeigen und rufen: Haltet den Sünder!

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Maurus
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Re: Ein weiterer Grund, der amtskirchlichen Ortskirche ...

Beitrag von Maurus »

overkott hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Man hat es doch mit einem gesamtgesellschaftlichen Mainstream zu tun, der sich hier auch auf das Glaubensleben auswirkt.
Glauben leben setzt sich zusammen aus: Glauben und leben, also aus Theorie und Praxis. Theoretisch ist die Bibel Quelle aller kirchlichen Weisheit. Diese Weisheit kann man klar zum leuchten bringen oder auch verdunkeln. Wenn man aber verdunkelt, dann darf man nicht mit dem Finger auf den gesamtgesellschaftlichen Mainstream zeigen und rufen: Haltet den Sünder!
Hier ist es mittlerweile auch schon ziemlich dunkel. Ist ja bald Herbst.

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Robert Ketelhohn
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Re: Ein weiterer Grund, der amtskirchlichen Ortskirche ...

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Petra hat geschrieben:
lifestylekatholik hat geschrieben:
Petra hat geschrieben:Letzt habe ich dich mal gefragt, ob es im Kreuzgang Threads gibt, in denen überwiegend positiv über die kath. Kirche (also nicht über FSSPX, Orthodox, Anglikanisch etc, sondern kath!) geschrieben wird.
Seltsam, wir scheinen in verschiedenen Foren unterwegs zu sein. Ich kenne kein anderes Forum im deutschen Raum, in dem so stark die Heiligkeit der Kirche herausgestrichen wird, so stark betont wird, dass Mitgliedschaft in der Kirche heilsnotwendig ist, so deutlich zur Kirche gehalten wird, wie hier. Auch und gerade die warme Zuneigung zum Papst wird doch bei vielen deutlich.

Dir scheint dagegen ein Splitter jenes Spiegels in die Augen gedrungen, der alles Gute und Wahre verzerrt und hässlich zeigt.
Welche Kirche ist da gemeint? Die der Traditionalisten? Die Orthodoxe?

Die warme "Zuneigung zum Papst" und auch zu den Bischöfen ist z.B. in in diesem Thread (Link) sehr gut versteckt, beinahe schon unauffindbar. Oder heißt "zum Papst" nur zum jeweils amtierenden?
Welche Kirche? – Es gibt nur eine.

»Die warme „Zuneigung zum Papst“: Es wäre mir neu, daß Kennzeichen der Gläubigen „Zuneigung zum Papst“ sei. Natürlich ist sie auch nicht verboten. Es gibt Zuneigung und Abneigung gegenüber diesem oder jenem Papst wie gegenüber jedwedem andern. Kennzeichen des Gläubigen ist, daß allfällige Abneigung nicht seine brüderliche Liebe hindert.

Kritik wiederum ist ein Drittes. Man kann Zuneigung oder Abneigung empfinden und jedenfalls die Person, welcher jene Neigung gilt, kritisieren. Man sollte sich dabei freilich von der Neigung nicht leiten lassen. Dann wird die Kritik zu einem Akt der brüderlichen Liebe.
Petra hat geschrieben:Und dass hier in diesem Thread zum Verlassen der Ortskirchen aufgerufen wird, nur weil irgendwo im deutschsprachigen Gebiet in einer Zeitschrift jemand mal laut über das Weiheamt für Frauen nachdenkt, ist ja eigentlich ein Witz.
Civilisation hat geschrieben:Ein weiterer Grund, der amtskirchlichen Ortskirche den Rücken zuzukehren.
Ja, Petra, die Ortskirche zu verlassen ist Schisma oder Apostasie. Du legst dich dagegen zu Recht ins Zeug.

Man muß unter Umständen im Einzelfall aber auch fragen: Hat möglicherweise die Ortskirche die Kirche verlassen? Oder wenigstens deren bestellter Hirt? Darf ich, muß ich den Sprengel als führerlos ansehen und seinen Stuhl als vakant? – Schlimmenfalls kann die Ortskirche untergehen. Das wäre ja beileibe nicht ohne Beispiel in der Geschichte.

Das andere: Es ging um deutlich mehr, als daß »jemand mal laut über das Weiheamt für Frauen« nachgedacht hätte.
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Maurus
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Re: Ein weiterer Grund, der amtskirchlichen Ortskirche ...

Beitrag von Maurus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Wer zur Gemeinschaft der Kirche gehören will, muß sich dem Amt unterwerfen.
Worin?
Was meinst du bitte?

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Maurus
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Re: Ein weiterer Grund, der amtskirchlichen Ortskirche ...

Beitrag von Maurus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Darf ich, muß ich den Sprengel als führerlos ansehen und seinen Stuhl als vakant? – Schlimmenfalls kann die Ortskirche untergehen. Das wäre ja beileibe nicht ohne Beispiel in der Geschichte.
Ja, aber in solchen Fällen hat der Römische Papst oder sonst ein Kirchenführer eine Diözese für vakant erklärt. Kann ein einzelner Gläubiger, ein Laie zumal, ein Bistum für vakant halten, wenn es der Papst nicht tut?

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Peti
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Re: Ein weiterer Grund, der amtskirchlichen Ortskirche ...

Beitrag von Peti »

Maurus hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Darf ich, muß ich den Sprengel als führerlos ansehen und seinen Stuhl als vakant? – Schlimmenfalls kann die Ortskirche untergehen. Das wäre ja beileibe nicht ohne Beispiel in der Geschichte.
Ja, aber in solchen Fällen hat der Römische Papst oder sonst ein Kirchenführer eine Diözese für vakant erklärt. Kann ein einzelner Gläubiger, ein Laie zumal, ein Bistum für vakant halten, wenn es der Papst nicht tut?
Das wäre meiner Meinung nach eine wichtige Frage für die vielen heftigen Bischofskritiker hier. Zumal wir einen Papst haben, dessen theologischen Fachverstand man nicht anzweifeln kann.
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Linus
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Re: Ein weiterer Grund, der amtskirchlichen Ortskirche ...

Beitrag von Linus »

Wobeei ich glaube, daß das Chaos vollends ausbräche, würde Rom beispielshalber Linz als Diözese per Circumscriptionsbulle aufheben. "Sowas" kanns doch nicht geben - man ist ja inmitten des christlichen Europa, und da "einen missionsbedürftigen halbheidnischen Fleck" ausfindig zu machen - wär ein Skandal.

Hingegen ist sich der neue Missio-Austria Chef (Msgr. Maasburg) über die Lage klar. "Österreich ist ein Missionsland. Wir müssen im Innern beginnen."
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Robert Ketelhohn
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Re: Ein weiterer Grund, der amtskirchlichen Ortskirche ...

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Maurus hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Wer zur Gemeinschaft der Kirche gehören will, muß sich dem Amt unterwerfen.
Worin?
Was meinst du bitte?
Ich fragte, worin er sich unterwerfen müsse.
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Robert Ketelhohn
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Re: Ein weiterer Grund, der amtskirchlichen Ortskirche ...

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Maurus hat geschrieben:Ja, aber in solchen Fällen hat der Römische Papst oder sonst ein Kirchenführer eine Diözese für vakant erklärt.
Nicht notwendigerweise. Schau dir z. B. an, wie die Westkirchen mit Rom an der Spitze die Ostkirchen in den arianischen Wirren im Stich gelassen haben. Umgekehrt kann man auch nicht alle erfolgten Vakanz- oder Schismaerklärungen als berechtigt ansehen, und es hatten auch nicht alle Bestand. Historisch kamen da alle Varianten vor. Es kann also durchaus sein, daß die eigentlich Zuständigen, aus welchen Gründen auch immer, über Gebühr zaudern zu handeln. Es kann kaum verboten sein, daß die Gläubigen in solchen Fällen selbst handeln. Komplizierter wird’s natürlich, wenn der eigene Bischof (sofern es nicht der ist, den man für abtrünnig hält) dem Gläubigen solches Vorpreschen explizit verbietet.
Maurus hat geschrieben:Kann ein einzelner Gläubiger, ein Laie zumal, ein Bistum für vakant halten, wenn es der Papst nicht tut?
Das ist zugegebenermaßen ein schwieriges Thema. Grundsätzlich ja, meine ich, aber nur unter besonderen Umständen und aus sehr schwerwiegenden Gründen.
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Maurus
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Re: Ein weiterer Grund, der amtskirchlichen Ortskirche ...

Beitrag von Maurus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Wer zur Gemeinschaft der Kirche gehören will, muß sich dem Amt unterwerfen.
Worin?
Was meinst du bitte?
Ich fragte, worin er sich unterwerfen müsse.
Im Gehorsam gegenüber der Autorität.

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Maurus
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Re: Ein weiterer Grund, der amtskirchlichen Ortskirche ...

Beitrag von Maurus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Ja, aber in solchen Fällen hat der Römische Papst oder sonst ein Kirchenführer eine Diözese für vakant erklärt.
Nicht notwendigerweise. Schau dir z. B. an, wie die Westkirchen mit Rom an der Spitze die Ostkirchen in den arianischen Wirren im Stich gelassen haben. Umgekehrt kann man auch nicht alle erfolgten Vakanz- oder Schismaerklärungen als berechtigt ansehen, und es hatten auch nicht alle Bestand. Historisch kamen da alle Varianten vor. Es kann also durchaus sein, daß die eigentlich Zuständigen, aus welchen Gründen auch immer, über Gebühr zaudern zu handeln. Es kann kaum verboten sein, daß die Gläubigen in solchen Fällen selbst handeln. Komplizierter wird’s natürlich, wenn der eigene Bischof (sofern es nicht der ist, den man für abtrünnig hält) dem Gläubigen solches Vorpreschen explizit verbietet.
Was für eine Handlung käme denn da konkret in Frage?
Maurus hat geschrieben:Kann ein einzelner Gläubiger, ein Laie zumal, ein Bistum für vakant halten, wenn es der Papst nicht tut?
Das ist zugegebenermaßen ein schwieriges Thema. Grundsätzlich ja, meine ich, aber nur unter besonderen Umständen und aus sehr schwerwiegenden Gründen.
Ich halte das auch für sehr schwierig. Denn: Wann liegen solche Gründe vor? Für die Sedisvakantisten liegen sie ja bereits vor.

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ar26
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Re: Ein weiterer Grund, der amtskirchlichen Ortskirche ...

Beitrag von ar26 »

@ Petra
Die Ortskirche kann man nur durch zwei Dinge verlassen, Umzug oder Glaubensabfall. Der Austritt aus der Kirchensteuergemeinschaft ist eben kein Verlassen der Kirche im allgemeinen, auch nicht der Ortskirche im besonderen. Mir ist ja bewußt, daß das römische Kirchenrecht da einigen Funktionären die Schweißperlen auf die Stirn treibt, aber die Schismakeule funktioniert hier gleich gar nicht. Ein Blick ins Gesetz erleichtert die Rechtsfindung. Wenn ich den Zaster in Zukunft andernorts in der Kirche an den Mann (weil kein Weiheamt für Frauen :freude: ) bringe, dann ist das mein gutes Recht als Katholik.

Wenn ich darüberhinaus Zweifel an der Rechtgläubigkeit meines Bischofs habe, dann ist das problematisch. Allerdings ist es auch wieder nicht ganz so entscheidend, da ich ja den Glauben suchen muss, den meine Vorfahren glaubten, seit St. Adalbert von den Heiden erschlagen wurden. Sie wie ich mussten sich als Sünder anerkennen, um den Weg des Heiles zu gehen, gestärkt durch die Sakramente der Kirche. Da brauchte es keinen ökumenischen Firlefanz, keinen Rabbi in der Synagoge und keine Kirchensteuer. Einfach nur katholisch. Wer sich hier in den Weg stellt oder einfach nur alle fünfe grade sein lässt, obwohl er Verantwortung trägt, dem kann man mit Fug und Recht den Geldhahn zudrehen. Über seine Rechtgläubigkeit mögen dann andere urteilen.
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!

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Robert Ketelhohn
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Re: Ein weiterer Grund, der amtskirchlichen Ortskirche ...

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Maurus hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Wer zur Gemeinschaft der Kirche gehören will, muß sich dem Amt unterwerfen.
Worin?
Was meinst du bitte?
Ich fragte, worin er sich unterwerfen müsse.
Im Gehorsam gegenüber der Autorität.
Bild Gehorsam worin?
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Paul Heliosch
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Re: Ein weiterer Grund, der amtskirchlichen Ortskirche ...

Beitrag von Paul Heliosch »

...ich find' die Frage echt Klasse!

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overkott
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Re: Ein weiterer Grund, der amtskirchlichen Ortskirche ...

Beitrag von overkott »

Brilliante Analyse.

Miserere Nobis Domine
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Re: Ein weiterer Grund, der amtskirchlichen Ortskirche ...

Beitrag von Miserere Nobis Domine »

civilisation hat geschrieben:
Die Zeitschrift des Seelsorgeamt der Erzdiözese sorgt mit verwirrenden Beiträgen zum Priesterjahr für Kopfschütteln bei Salzburger Katholiken - Abteilungsleiter Sebastian Schneider fordert unverblümt die "Weihe von Frauen"
Genaugenommen handelt es sich in Linz und Salzburg - genauso wie unter Leitung der Lehmann-Zollitsch-Kirche um eine "Weg-von-Rom-Bewegung".
Darf die Utrechter Union die Erzdiözese Salzburg dann bald als neues Mitglied begrüssen?

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Bernado
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Re: Ein weiterer Grund, der amtskirchlichen Ortskirche ...

Beitrag von Bernado »

Miserere Nobis Domine hat geschrieben: Darf die Utrechter Union die Erzdiözese Salzburg dann bald als neues Mitglied begrüssen?
Als "anonymes Mitglied", frei nach Rahner.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

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Niels
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Re: Ein weiterer Grund, der amtskirchlichen Ortskirche ...

Beitrag von Niels »

Miserere Nobis Domine hat geschrieben:
civilisation hat geschrieben:
Die Zeitschrift des Seelsorgeamt der Erzdiözese sorgt mit verwirrenden Beiträgen zum Priesterjahr für Kopfschütteln bei Salzburger Katholiken - Abteilungsleiter Sebastian Schneider fordert unverblümt die "Weihe von Frauen"
Genaugenommen handelt es sich in Linz und Salzburg - genauso wie unter Leitung der Lehmann-Zollitsch-Kirche um eine "Weg-von-Rom-Bewegung".
Darf die Utrechter Union die Erzdiözese Salzburg dann bald als neues Mitglied begrüssen?
Ist das eine Einladung?
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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Re: Ein weiterer Grund, der amtskirchlichen Ortskirche ...

Beitrag von ad-fontes »

Niels hat geschrieben:
Miserere Nobis Domine hat geschrieben:
civilisation hat geschrieben:
Die Zeitschrift des Seelsorgeamt der Erzdiözese sorgt mit verwirrenden Beiträgen zum Priesterjahr für Kopfschütteln bei Salzburger Katholiken - Abteilungsleiter Sebastian Schneider fordert unverblümt die "Weihe von Frauen"
Genaugenommen handelt es sich in Linz und Salzburg - genauso wie unter Leitung der Lehmann-Zollitsch-Kirche um eine "Weg-von-Rom-Bewegung".
Darf die Utrechter Union die Erzdiözese Salzburg dann bald als neues Mitglied begrüssen?
Ist das eine Einladung?
Ich bitte um Einhaltung der Regularien!
(Wer Bittsteller ist, soll sich auch so fühlen, egal wieviele Millionen hinter ihm stehen :breitgrins: )
Konkrete Vorgehensweise im Hinblick auf Gemeinschaften und Bischöfe, die Kontakt mit der Utrechter Union suchen

1. Wenn Gemeinschaften und Bischöfe mit der UU in Kontakt zu treten wünschen, müssen sie sich brieflich oder per E-mail an den Erzbischof Erzbischof von Utrecht wenden.

2. Nur wenn diese Gemeinschaften oder Bischöfe den Erzbischof brieflich oder per E-mail kontaktieren, erhalten sie eine Antwort von seinem Sekretariat. Das Sekretariat informiert sie über die weitere Vorgehensweise, die darin besteht, sich an den Dekan des Metropolitankapitels zu wenden. Dieser wird sie zu einem persönlichen Treffen einladen. Der Erzbischof selbst wird sich weder persönlich mit ihnen treffen, noch wird er einen Brief an sie unterschreiben.

3. Der Dekan des Metropolitankapitels wird dem Erzbischof von jedem Kontakt einen kurzen Bericht liefern, der seine persönliche Beurteilung wiedergibt.

4. Der Bericht des Dekans wird dem Büro der IBK zur weiteren Bewertung vorgelegt. Ist diese Bewertung negativ, wird keine weitere Zeit in Kontakte mit dieser Gemeinschaft oder mit den entsprechenden Personen investiert. Sie werden von der Entscheidung informiert, wenn sie das erste Mal wieder schriftlich oder per E-mail Kontakt mit dem Erzbischof aufnehmen.

5. Wenn die Beurteilung des Dekans positiv ausfällt, und die Gemeinschaft oder ihre Leitung den Erzbischof erneut kontaktiert, wird das Sekretariat sie darüber informieren, dass sie eine offizielle Anfrage für eine formelle Beziehung mit der Utrechter Union stellen können.

6. Das Büro der IBK wird die Anfrage erwägen, erste Informationen über den Hintergrund, die Struktur, die theologische Identität etc. der Gemeinschaft und ihrer Leitung einholen und einen Bericht für die IBK vorbereiten.

7. Wenn die IBK zu einer positiven Bewertung der eingeholten Informationen kommt, werden weitere Abklärungen in die Wege geleitet. Normalerweise kann die Anfrage für eine formelle Beziehung nach einem weiteren Jahr an der Sitzung der IBK behandelt werden. Erst - und nur - in dieser letzten Phase wird der Erzbischof von Utrecht Vertreter der betreffenden Gemeinschaft persönlich empfangen.
http://www.utrechter-union.org/german/i ... nte1.htm
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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Re: Ein weiterer Grund, der amtskirchlichen Ortskirche ...

Beitrag von ad-fontes »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Worin?
Was meinst du bitte?
Ich fragte, worin er sich unterwerfen müsse.
Im Gehorsam gegenüber der Autorität.
Bild Gehorsam worin?
In allem?
Wenn ein Bischof von seinem untergebenen Priester fordert, das hl. Meßopfer zukünftig nicht mehr "mit dem Rücken zum Volk" darzubringen (im NO), wie andernorts kürzlich zu lesen war, ist dieser Anordnung gehorsamst Folge zu leisten? Oder ist dem Oberen (und sei es im Stillen) die Gefolgschaft aufzukündigen, da dieser sich über die einmütige Tradition der Kirche stellt, indem er zu etwas verpflichtet, was nicht vorgeschrieben ist?
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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Re: Ein weiterer Grund, der amtskirchlichen Ortskirche ...

Beitrag von Maurus »

ad-fontes hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben: Im Gehorsam gegenüber der Autorität.
Bild Gehorsam worin?
In allem?
Nein, so absolut würde ich das nicht sehen. Ein Bischof kann nicht verlangen, dass ihm seine Herde hinsichtlich einer offensichtlichen Häresie folgt. Die Verweigerung des Gehorsams beträfe dann aber allein diese Frage, im übrigen bliebe die Gehorsamsverpflichtung unberührt. Es obläge dem Heiligen Stuhl, bezüglich des Bischofs entsprechende endgültige Maßnahmen zu ergreifen. Das erscheint mir als gangbare Lösung um einerseits der Gehorsamspflicht nachzukommen, andererseits aber den Gehorsam in schwerwiegenden Fragen verweigern zu können, ohne dass die Hierarchie in der Ortskirche gleich ganz zusammenbricht. Es wäre mE auch mit dem Kirchenrecht vereinbar, weil der Amtsverlust aufgrund Häresie erst eintritt, wenn die Häresie formell festgestellt worden ist.

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ad-fontes
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Re: Ein weiterer Grund, der amtskirchlichen Ortskirche ...

Beitrag von ad-fontes »

Gut, das mit der Häresie ist eine Sache, aber wie ist es mit disziplinären Anordnungen, die der Tradition widersprechen (s. meine Frage oben)?
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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Maurus
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Re: Ein weiterer Grund, der amtskirchlichen Ortskirche ...

Beitrag von Maurus »

ad-fontes hat geschrieben:Gut, das mit der Häresie ist eine Sache, aber wie ist es mit disziplinären Anordnungen, die der Tradition widersprechen (s. meine Frage oben)?
Die bleiben davon unberührt. Die Leitungsgewalt des Bischofs wäre nicht mehr vorhanden, wenn sich jemand mit Verweis auf "Tradition" der Disziplinargewalt seines Oberhirten entziehen könnte.

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Bernado
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Re: Ein weiterer Grund, der amtskirchlichen Ortskirche ...

Beitrag von Bernado »

ad-fontes hat geschrieben:Gut, das mit der Häresie ist eine Sache, aber wie ist es mit disziplinären Anordnungen, die der Tradition widersprechen (s. meine Frage oben)?
Da die Anordnung nicht offensichtlich rechtswidrig ist, kann der Bisschof sie treffen und hat ein ihm untergebener Priester dem Folge zu leisten. Der Priester wäre aber berechtigt, die damit einhergehenden Fragen in Rom zur Überprüfung vorzulegen.
Schwieriger wäre es in einem (leider überhaupt nicht hypothetischen) Fall, wo der Bischof einem Pfarrer oder Kaplan seiner Diözese untersagt, die hl. Messe an seinem Freien Tag mit einer Gruppe von Gläubigen im alten Ritus zu feiern. Hier gibt Summorum Pontificum eine eindeutige Rechtslage vor. Dennoch wäre es auch hier wegen des Gehorsamsversprechens nicht angeraten, sich über die rechtswidrige Anordnung einfach hinwegzusetzen - auch hier wäre der Rekurs in Rom angebracht. Und das auch dann, wenn der Bischof das untersagen sollte, weil er damit ausdrücklich seine Befugnisse überschreiten und die Rechte des Priesters verletzen würde.
Anders sieht es da aus, wo ein Bischof versuchen würde (ist so vorgekommen), den Laien in seiner Diözese zu verbieten, die alte Liturgie zu beantragen. Das braucht die Laien nicht zu kümmern - sie können weiterhin Anträge stellen und die Sache in Rom vortragen.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

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