Neues aus der Diözese Linz

Allgemein Katholisches.
Dr. Dirk
Beiträge: 1433
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 09:03

Beitrag von Dr. Dirk »

Junia hat geschrieben:
Dirk hat geschrieben:
D.h. die Gläubigen dürfen jetzt schonmal darunter leiden, dass es in ihrer Gemeinde nur einen vom Pastoralassisten (bzw. -assistentin) geleiteten Wortgottesdienst gibt, obwohl eine Hl. Messe eigentlich auch noch möglich wär? So zur Vorbereitung?
ich vermute mal, dass die Frage, ob die Gläubigen jetzt schon darunter leiden, eine bewusste Unterstellung deinerseits ist .....

Meines Wissens leiden nur eine Minderheit darunter. Der Großteil macht sich ehrlich Sorgen um eine pastorale Zukunft, wo (gerade Land)gemeinden nicht ausgehungert werden .... und ich wehre mich dagegen, grundsätzlich zu meinen, Laien würden sich wichtig machen.
Das ist keine Unterstellung, denn Du hast ja selbst gesagt, dass es sich um einen Notstand handelt, wenn der Priester nicht mehr in den Gemeinden die Messe feiern kann. Dann wird in den Gemeinden, wo es jetzt schon Wortgottesdienst statt Messe gibt, obwohl Messe möglich wäre, dieser Notstand schon vorweggenommen, den es nach Deinen eigenen Worten ja erst in der Zukunft gibt. Denn jetzt geht es ja noch mit den Priestern.

Oder meinst Du, eine Hl. Messe und ein Wortgottesdienst wären gleichrangig?

Benutzeravatar
Junia
Beiträge: 78
Registriert: Samstag 24. Juli 2004, 00:32
Wohnort: Diözese Linz/Österreich
Kontaktdaten:

Beitrag von Junia »

Nein Hl. Messe und Wortgottesdienst ist nicht gleichrangig ....

aber ich halte auch nix davon, jetzt von den Priestern verlangen, so lang es nur geht, den "status quo" aufrecht zu halten, dass sie fünf Gottesdienste am Wochenende feiern müssen

.... die Gemeinde sollten ihre Ansprüche auch ein wenig herunter schrauben: Wer motorisiert ist und wem es wert ist, nicht unbedingt einer bestimmten Gemeinde anzugehören, der kann ja dorthin fahren, wo eine hl. Messe gefeiert wird.

Ich persönlich - und ich weiß, ich bin mit dieser Meinung auch nicht in der Minderheit - bin damit zufrieden, wenn es gelegentlich am Sonntag eine Wort-Gottes-Feier mit einem dazu beauftragten Laien gibt. Ich bin nicht mobil und mir ist "Gemeinde am Ort" wichtiger als unbedingt woanders zu einer Eucharistiefeier zu kommen ... und man sollte auch mobile Gläubige nicht dazu zwingen, dass Gemeinden am Ort zerissen werden ....

junia
Auch die Schnecke gelangte in die Arche Noah.

Benutzeravatar
ottaviani
Beiträge: 6844
Registriert: Mittwoch 24. März 2004, 17:24
Wohnort: wien

Beitrag von ottaviani »

wie kann man hier von ansprüchen reden für das meßopfer gibt es keinen ersatz ich kenne familien die fahren jeden sonntag 3 stunden um zu einer messe zu kommen ich halte den ansatz für verfehlt zu sagen wenn keine messe dann eben einen wortgottesdienst mit oder ohne komunion eine gemeinde ohne sakramente ist wertlos

Dr. Dirk
Beiträge: 1433
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 09:03

Beitrag von Dr. Dirk »

Jetzt ist die Geschichte auch bis nach Amerika gelangt:

CNW
Ein Weblog

Benutzeravatar
ottaviani
Beiträge: 6844
Registriert: Mittwoch 24. März 2004, 17:24
Wohnort: wien

Beitrag von ottaviani »

ich denke wie sich die sache weiterentwickelt hängt sehr davon an wer neuer nuntius in österreich wird erzbischof zur wird in der nächsten woche 75

Benutzeravatar
Niels
Beiträge: 24027
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 11:13

Beitrag von Niels »

Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

Benutzeravatar
ottaviani
Beiträge: 6844
Registriert: Mittwoch 24. März 2004, 17:24
Wohnort: wien

Beitrag von ottaviani »

ich bin echt erstaunt mit welcher dreistigkeit manche kirchenfunktionäre zu werke gehn

Benutzeravatar
Yeti
Beiträge: 2843
Registriert: Donnerstag 10. Februar 2005, 14:39
Wohnort: In the middle of the Ländle

Linz ist auch anderswo

Beitrag von Yeti »

Hallo,
dasselbe in ähnlicher oder abgeschwächter Version ist auch anderswo geschehen und geschieht noch. Ich habe bereits in anderen Foren ein diesbezügliches Posting vor allem in Bezug auf meine eigene Diözese verfasst. Aber weil hier direkt Dinge geschildert werden, die auch hier in meinem Bistum "passieren", stell' ich es nochmal auch hier hinein.


Liebe Forumsmitglieder,
die Ereignisse, die sich im Zusammenhang mit dem Bistum Linz in letzter Zeit hier und anderswo in den Medien niederschlugen, erinnerten mich daran, daß auch in anderen Bistümern in Österreich und Deutschland und in der Schweiz sich solcherlei Entwicklungen abzeichnen. Unter anderem fiel mir natürlich auch mein Heimatbistum (Erzbistum Freiburg) dazu ein, wo die angesprochene Entwicklung zwar nicht so drastisch im Licht der Öffentlichkeit steht, aber dennoch stattfindet. Ich meine damit sowohl die Tendenz, recht willkürlich und ohne Absicherung vom „forum externum“ (d.h. Beratung und Befragung der anderen Ortskirchen-also Bistümern-den Gläubigen und dem Klerus, geschweige denn mit Rom und der Weltkirche) nicht nur neue liturgische Elemente einzuführen, sondern insgesamt die Liturgie verändern zu wollen, als auch die Tendenz insgesamt, bez. der Hl. Messe einen Hang zur Oberflächlichkeit zuzulassen oder aktiv zu unterstützen. Wesentlich tiefgreifender und nach aller Wahrscheinlichkeit ursächlicher dafür ist die Situation an den theologischen Fakultäten, auch an meiner eigenen. Tragischerweise teilen sich sowohl der Religionsunterricht an den Schulen als auch die Forschung und Lehre an den theologischen Fakultäten das Phänomen, daß nicht mehr die Information über den eigenen Glauben als Basis für den Meinungs- und Informationsbildungsprozeß fungiert, sondern meist von Anfang an die bestehende Struktur vom depositum fidei, samt Ekklesiologie, Liturgie etc. in Frage gestellt wird, bevor das eigentliche Wissen hierüber überhaupt vorhanden sein kann. Dieses Vorgehen kann keinen fruchtbaren und wahren Erkenntnisprozeß bei den Studenten der Theologie darstellen, da in der Folge oftmals die Basis für die eigentlichen spekulativen und systematischen Diskussionen und Erörterungen im Hauptstudium (wo sie hingehören) fehlt. Auch in Bezug auf das Lehrpersonal herrscht an den Fakultäten (zumindest von denjenigen, die ich kenne) ein qualitativer Mangel. Didaktisch, mitunter auch fachlich können viele Dozenten oder auch Assistenten als zweite, wenn nicht gar dritte Wahl bezeichnet werden. Eine effektive Evaluation findet praktisch nicht statt, da bei der Ernennung von Dozenten vor allem der zuständige Bischof sein ihm obliegendes Hirtenamt (z.B. in Form der jedem Dozenten zu erteilenden oder abzulehnenden – bzw. der zu entziehenden - venia legendi) entweder nicht gründlich genug wahrnimmt, oder ganz bewußt sich der Verantwortung entzieht, was sich gegenseitig jedoch nicht unbedingt ausschliesst. Mehr als nur einmal ist es somit vorgekommen, daß die Professorenschaft samt Fakultätsrat eine Empfehlung bzw. ein „placet“ gegenüber einem Kandidaten ausgesprochen hat, welcher bei seinen bisherigen Versuchen auf die Erlangung einer Berufung und Einsetzung auf Lehrstühle entweder vom jeweiligen Ortsbischof eben jene venia legendi nicht erhielt (dies z.T. in mehreren Fällen u. Bistümern), oder auch vom Kollegium nicht akzeptiert wurde. Bei diesen Fällen erfolgte denn auch kein veto von Seiten des Bischofs, so daß die betreffenden Dozenten ordiniert bzw. übernommen wurden. Der Qualität sowohl der Forschung als auch der Lehre wurde mit diesem Verhalten keinen Dienst erwiesen.

Es scheint so, als ob oftmals der Bischof zu viel Angst vor zuviel Courage habe. Ich bilde mir ein, daß es besonders in einigen Bistümern ein Abgrenzungsverhalten gegenüber einigen Verbänden, Vereinen etc. gibt, welches vor allem den offenbar gefürchteten Medien keine allzugroße Nähe mit diesen suggerieren soll. Dieses Verhalten tritt umso häufiger auf, je größer die öffentlichen (oder veröffentlichten) Aversionen gegen bestimmte Verbände sind. Ganz besonders trifft dies meinem Verband, dem auch ich als (noch) Student angehöre, dem W.k.St.V. Unitas, einer katholischen Studentenverbindung mit Vereinen in den meisten deutschen Universitätsstädten. Waren noch frühere Erzbischöfe von Freiburg Mitglieder dieser Verbindung (so z.B. Schäufele), so wurde in der Folgezeit (m.E. unter Bischof Oskar Saier; aber ich bin mir ziemlich sicher, daß das in Freiburg mächtige Domkapitel und vor allem der Regens des Seminars die Strippen zogen) ein halboffizielles Verbot des Eintritts in katholische Verbindungen für die Seminaristen des CB (Collegium Borromaeum) verfügt, seither kam auch keiner mehr dazu. Wie sehr solche Verbände die Arbeit der Bischöfe eigentlich unterstützen, kann man aus der Homepage unseres Verbandes ersehen.
http://www.unitas.org/


Es scheint, daß man aufgrund der Wirkmächtigkeit der Vorurteile gegenüber Seinesgleichen den Mut verliert, zu diesen selbstbewußt zu stehen. Ich stelle mir nur die Frage, inwieweit z.B. solcherlei Konzessionen an den Zeitgeist vor allem vom hiesigen Klerus (ich nenne sie „Zeitgeistliche“) tatsächlich auch nur einen Menschen tatsächlich zum Glauben zurückführen. Bezüglich der Liturgie habe ich schon einige Male feststellen müssen, daß ohne Zwang und Not willkürlich die Wörter der Meßliturgie geändert werden, bis hin zur Abänderung der Einsetzungworte und der Formulare. Ganz besonders fällt dies während der Eucharistie auf. Daß Pastoralassistenten bei der Wandlung direkt am Altar zugegen waren, habe ich noch nicht erlebt, wohl aber, daß dieselben im Beisein des Priesters die Predigt hielten und diese auch lediglich als homiletischer Akt in der Messe verstanden werden konnte. Dies allerdings habe ich im Bistum Rottenburg-Stuttgart erlebt, wo noch wesentlich mehr im Argen zu liegen scheint. Anscheinend stellt mein Erlebnis keinen Einzelfall dar, denn ich habe gleich oder ähnlich lautende Berichte gehört. Wenn der Bischof des Bistums Rottenburg, Gebhard Fürst (der nachweislich von diesen Verstößen unterrichtet ist), in diesem Fall nicht eingegriffen hat, so hätte sein Amtsbruder und Vorgesetzter Erzbischof Zollitsch als Metropolit der Oberrheinischen Kirchenprovinz die Pflicht zur correctio fraterna von Amts wegen. Jedoch wurden entsprechende Meldungen diesbezüglich sowohl das Bistum Rottenburg als auch Freiburg betreffend vom zuständigen Erzbischof wütend abgewiesen (Zitat: „Das kann nicht sein, das gibt es hier nicht.“). Inzwischen gibt es Mitteilungen, nach denen diese Praxis auch anderswo halboffiziell gehandhabt wird.
http://www.kath.net/detail.php?id=9648


Eine ähnliche Situation herrscht in der Ausbildung sowohl der Pastoralassistenten als auch der Priester. Ich habe mich nach eigenem Erleben der Situation in der Ausbildung der Pastoralassistenten gegen diesen Beruf entschieden, da ich die Art und Weise als auch die Vehemenz der offensichtlich tendenziösen Indoktrination (Eutonie, Mandalas zeichnen etc., man kennt das ja) nur als abschreckend erlebt habe. Nebenbei fühlte ich mich keineswegs auch nur in irgendeiner Weise ernstgenommen; ich konnte mir als einen solcherart ausgebildeten Pastoralassistenten auch nicht die Kompetenz zusprechen, anderen Menschen bei ihren Problemen zu helfen.

An sich stehe ich zumindest dem pastoralen Konzept der Erzbistum Freiburg und den nun einzurichtenden Seelsorgeeinheiten in Freiburg-Stadt recht positiv gegenüber; hier dürfte sich vielleicht auszahlen, daß mit Robert Zollitsch ein Bischof gewählt wurde, der an Erfahrung im jetzt umzustrukturierenden Verwaltungsapparat als ehemaliger Personalreferent des Erzbistums reich ist. Die Stadt Freiburg selbst verfügt über ein ausgezeichnetes Spektrum an katholischen Kirchengemeinden, unter diesen befinden sich katholischen Kirchengemeinden, in denen die eher traditionelle Form der Hl. Messe gefeiert wird (vor allem was Umgebung, kirchliche Architektur etc. angeht), wie z.B. St. Martin (s. link),
http://www.st-martin-freiburg.de/
bis hin zum neuen Konzept eines von Protestanten und Katholiken gemeinsam genutzten neuen Gotteshauses (Gottesdienste und Messen werden auch räumlich getrennt gefeiert) in Freiburg-Rieselfeld (s. link).
http://www.rieselfeld.info/kirche/start.htm

Mir geht es nicht um Denunziation, sondern um die geistige Haltung, die bei diesen oben geschilderten Vorgängen oftmals bei den Betroffenen offenbar wird. Gegenüber anderen Meinungen, die nicht in den denkerischen und theologischen Mainstream passen (tragischerweise besonders dann, wenn sie plausibel und argumentativ untermauert werden), herrscht oftmals blanke Intoleranz. Es geht – im Mindesten – um eine Gleichberechtigung der Bedürfnisse aller Gläubigen, die – wie in der Pastorale und Seelsorge/Spiritualität oben anhand der Stadt Freiburg gezeigt – alle Spektren des Glaubenslebens und der Ausübung umfassen muß, sowohl in der Ausbildung der Theologen als auch im religiösen Alltag der Katholiken. Die Kirche ist verantwortlich, dafür die entsprechende Infrastruktur zu schaffen. Nicht Intoleranz gegenüber dem vom Mainstream abweichenden Christen ist gefragt, sondern echte Pluralität im vollen Sinne des Wortes, Kirche nicht nur für eine (manchmal sehr kopflastige) Mindherheit. Im Gegensatz zur Stadt sieht es, was die Bedürfnisse der Gläubigen angeht (s.o.), auf dem Land oft anders aus. Ich kenne – ganz anders, als es die veröffentlichte Meinung darstellt – einige Fälle aus ländlichen Gemeinden, die es satt haben, sich von einem Pastoralreferenten oder Priester völlig willkürliche Eingriffe in ihren Glaubensalltag gefallen zu lassen. Ob die Kirchen dabei voll oder leer sind, ist hierbei überhaupt kein Indikator; es gibt noch genug Katholiken, die aus einem puren religiösen Pflichtbewußtsein (Sonntagspflicht) in die Kirche gehen. Ich sehe – das ist meine ganz private Meinung – die Entwicklung und Einführung des Pastoralreferenten oder Gemeindereferenten in den vor allem deutschsprachigen Ortskirchen als einen Fehlgriff, zumindest dort, wo dieser Funktion ein mißverständliches Selbstverständnis als „Ersatzpriester“ zugrunde liegt. Vielleicht gibt es gar nicht zu wenig Priester, vielleicht hat unsere Zeit und unsere Kirche genauso viele Priester wie sie sie braucht.

So ist es – aus meiner Sicht – in meinem Bistum. Wie ist es bei euch?

Gruß,
Yeti

Stefan

Beitrag von Stefan »

@Yeti,

danke für den langen Beitrag. Ich will nur kurz dazu Stellung nehmen. Ich sehe es nicht als ein Problem der kath. Kirche an, sondern als ein Problem unseres gesellschaftlichen Denkens, welches von Tabus, Zensur und Intoleranz geprägt ist. Es hat keineswegs eine Befreiung im Denken stattgefunden - wie uns die greisen 68er glauben machen wollen, sondern eine Verschiebung der Wertigkeiten zuungunsten der Kirche. Diese Verschiebung findet auch innerhalb der Kirche statt, in der die "blanke Intoleranz" fröhlich Urständ hält - zugunsten eines angenehmen Klimas.
Gegenüber anderen Meinungen, die nicht in den denkerischen und theologischen Mainstream passen (tragischerweise besonders dann, wenn sie plausibel und argumentativ untermauert werden), herrscht oftmals blanke Intoleranz.
Ja, kenne ich.
Schau mal in den Witze-Thread, Jürgen hat den Pastoral-Bingo gepostet. Wer diesen Wortschatz beherrscht, hat es drauf. Wer die Schrift und die Väter zitiert, ist der berühmte Fundi, den es zu meiden gilt.

Benutzeravatar
Juergen
Beiträge: 26999
Registriert: Mittwoch 1. Oktober 2003, 21:43

Beitrag von Juergen »

Stefan hat geschrieben:Wer diesen Wortschatz beherrscht, hat es drauf. Wer die Schrift und die Väter zitiert, ist der berühmte Fundi, den es zu meiden gilt.
Oh Stefan, Du,
das macht mich jetzt aber total betroffen, wie Du das so sagst.
Ich nehme das aber jetzt mal so ganz persönlich für mich an.
Ich lade Dich einfach mal ein, Dich mal ein Stück weit auf den Wortschatz einzulassen, Du..
Aber ich finde das auch total toll, daß wir mal so ganz offen darüber sprechen können.
Aber wir können das jetzt auch mal so einfach im Raum stehen lassen.


*kirschblütenteeaufsetz*
*meditationsschemelhol*
*buntestuchausbreit*
*kerzeanzünd*

Meinst Du diese Art zu reden? :roll:
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
- Offline -

Stefan

Beitrag von Stefan »

Juergen hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben:Wer diesen Wortschatz beherrscht, hat es drauf. Wer die Schrift und die Väter zitiert, ist der berühmte Fundi, den es zu meiden gilt.
Oh Stefan, Du,
das macht mich jetzt aber total betroffen, wie Du das so sagst.
Ich nehme das aber jetzt mal so ganz persönlich für mich an.
Ich lade Dich einfach mal ein, Dich mal ein Stück weit auf den Wortschatz einzulassen, Du..
Aber ich finde das auch total toll, daß wir mal so ganz offen darüber sprechen können.
Aber wir können das jetzt auch mal so einfach im Raum stehen lassen.


*kirschblütenteeaufsetz*
*meditationsschemelhol*
*buntestuchausbreit*
*kerzeanzünd*

Meinst Du diese Art zu reden? :roll:
Ist ja - wenn auch satirisch gemeint - gar nicht so abwegig. Sicher ist es nicht falsch, sondern gut gemeint, wenn Angebote "niederschwellig" sind. Und ebenso wichtig ist es auch, dem persönlichen, religiösen Bedürfnis Einzelner entgegenzukommen. Ich nehme aber eine zunehmende Verabsolutieren desgleichen wahr.

Auf die Spitze getrieben habe ich das einmal auf einem Seminar erlebt, auf dem ich auf eine Gruppe angehender Pastoralreferenten gestoßen bin. Wir waren in einem Ordenshaus untergebracht, in dem morgens die Hl. Messe gefeiert wurde.

Ohne jede Diskussion musste ein eigenes Süppchen im Meditationsraum gekocht werden: All Inklusive - Meditationsschemel, buntes Tuch, Gitarre mit Taizemusik, Kerzchen und sich-beliebt-gemachter Priester (immerhin). Nicht etwa, daß Mangel an Gottesdiensten herrschte - es ging um Abgrenzung.

Ich hatte nicht den Eindruck, daß auch nur eine(r) dort ein Störgefühl hatte. Die Nonnen nahmen es mit Gleichmut.

Benutzeravatar
ottaviani
Beiträge: 6844
Registriert: Mittwoch 24. März 2004, 17:24
Wohnort: wien

Beitrag von ottaviani »

Offenbar gekingt es den Beschwichtigungshofräten Schönborn &Co die geschichte doch nicht zu vertuschen rom wird aktiv Deo gratias ich hoffe Kathnet läßt mit dem druck nicht [Punkt]
:jump:
http://die-tagespost.de/Archiv/titel_an ... p?ID=12830

Poliven
Beiträge: 376
Registriert: Mittwoch 24. Dezember 2003, 16:09

Beitrag von Poliven »

Ruf hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben:mich darfst du nicht fragen ich sitze hier in der erzdiözese wien mit
dem mir zutiefst duspekten kardinal als oberhirte

Was nun in Linz passiert ist doch eigentlich: "Protestantismus pur"
Jeder macht was er will.
das seh ich genau so .

aber mal ne Frage : ist das wirklich nur in Linz so ? :shock:

Poliven
Beiträge: 376
Registriert: Mittwoch 24. Dezember 2003, 16:09

Beitrag von Poliven »

ottaviani hat geschrieben:wie kann man hier von ansprüchen reden für das meßopfer gibt es keinen ersatz ich kenne familien die fahren jeden sonntag 3 stunden um zu einer messe zu kommen ich halte den ansatz für verfehlt zu sagen wenn keine messe dann eben einen wortgottesdienst mit oder ohne komunion eine gemeinde ohne sakramente ist wertlos
BRAVO ! und das ist der Punkt ! und das schlimmste ist die "modernen" Katholiken sehn da gar kein Problem drin.

Ob nun ein Laie die Kommunion austeilt oder SOGAR die Messe anstelle des Pfarrers feiert interessiert die leutz einfach gar nicht mehr weil sie zu weltgebunden/verliebt denken . Sie sehn das "mystische" nicht. Glauben beispielsweise nicht an die realpräsenz des Leibes Christi bei der hl kommunion und und und ..

Die gesalbten Hände der Priester sind kein Thema mehr. Man denkt Priester sind wie jede anderen Leute auch . Doch man irrt darin.

Die Modernisten wollen das Herz der Kirche teilen um es zu verderben. Die Einigkeit geht unter . Die Kirche wird zum Schauplatz/Theater.

Man erkennt wichtige Liturgie nicht mehr als so wichtig an . Man sieht öfter mal hier und dort drüber weg. Es gibt einfach kein klares JA mehr in der Kirche weil die Modernisten der Kirche den Mund zu halten

Benutzeravatar
Niels
Beiträge: 24027
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 11:13

Beitrag von Niels »

Rom untersucht Liturgie-Chaos in Diözese Linz
http://die-tagespost.de/Archiv/titel_an ... p?ID=12830
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

Benutzeravatar
Niels
Beiträge: 24027
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 11:13

Beitrag von Niels »

Der Präfekt der Gottesdienstkongregation, Kardinal Francis Arinze, zur "Causa Linz":
„Die Gottesdienstkongregation ist bereits über die meisten Missbrauchsfälle informiert und wird alles unternehmen, um diese Missbräuche abzustellen.“
http://www.kath.net/detail.php?id=9842
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

Benutzeravatar
Juergen
Beiträge: 26999
Registriert: Mittwoch 1. Oktober 2003, 21:43

Beitrag von Juergen »

Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
- Offline -

Benutzeravatar
ottaviani
Beiträge: 6844
Registriert: Mittwoch 24. März 2004, 17:24
Wohnort: wien

Beitrag von ottaviani »

so nun ist der linzer oberhirte endlich an der schwelle zum ruhestand möge er eine gute zeit und die diözese einen wahrhaft am römischem lehramt orientierter oberhirte haben

Benutzeravatar
Linus
Beiträge: 15072
Registriert: Donnerstag 25. Dezember 2003, 10:57
Wohnort: 4121 Hühnergeschrei

Beitrag von Linus »

ottaviani hat geschrieben:so nun ist der linzer oberhirte endlich an der schwelle zum ruhestand möge er eine gute zeit und die diözese einen wahrhaft am römischem lehramt orientierter oberhirte haben
Wiewohl er persönlich eher moderat-konservativ sein dürfte, hab mit Aichern des öfteren gesprochen. (wenn auch in der durchführung der "römischen Befehle" sehr lasch ist.)
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Petra
Beiträge: 6157
Registriert: Samstag 4. Oktober 2003, 19:30

Beitrag von Petra »

Zum Gebet für Verstorbene bitte hier weiter.

Benutzeravatar
ottaviani
Beiträge: 6844
Registriert: Mittwoch 24. März 2004, 17:24
Wohnort: wien

Nuer Bischof in [Punkt][Punkt]

Beitrag von ottaviani »

Der Hl. Vater hat Weihbischof Ludwig Schwarz von Wien zum neuen Bischof von Luinz ernannt wahrhaft ein Segen ich kenne den Bischof sehr gut und man sieht daß es gut und wichtig ist Informationen nach Rom weiter zu geben selbst wenn man dafür zum Denuntianten erklärt wird

Benutzeravatar
Knecht Ruprecht
Beiträge: 4553
Registriert: Sonntag 5. Oktober 2003, 21:08
Wohnort: Zurück in OWL

Beitrag von Knecht Ruprecht »

mms://stream1.orf.at/religion/or060305_01.wmv

Guckt euch mal den Beitrag an, da geht es um Linz, deren kirchlichen Vertreter und vorallem am Schluss um komische Frauen, die im Kreis mit Halstüchern Tanzen und sich Fladenbrot teilen.
Bei den Bildern dieser Selbsthilfegruppe für Priesterinnen schüttelt es mich. Das ist genau so ekelhaft wie Esoterik und Meditation.

Benutzeravatar
Ewald Mrnka
Beiträge: 7001
Registriert: Dienstag 30. November 2004, 11:06

Beitrag von Ewald Mrnka »

Knecht Ruprecht hat geschrieben:mms://stream1.orf.at/religion/or060305_01.wmv

Guckt euch mal den Beitrag an, da geht es um Linz, deren kirchlichen Vertreter und vorallem am Schluss um komische Frauen, die im Kreis mit Halstüchern Tanzen und sich Fladenbrot teilen.
Bei den Bildern dieser Selbsthilfegruppe für Priesterinnen schüttelt es mich. Das ist genau so ekelhaft wie Esoterik und Meditation.
Das ist die Folgen des Modernismus der V-2-Kirche. Das wird auch Be-ne-det-to nicht abstellen können.

Derlei Perversionen sind in der orthodoxen Kirche überhaupt nicht vorstellbar.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

Benutzeravatar
Knecht Ruprecht
Beiträge: 4553
Registriert: Sonntag 5. Oktober 2003, 21:08
Wohnort: Zurück in OWL

Beitrag von Knecht Ruprecht »

Na ja, gegenwärtig werden die die lautstark ,,kein Schritt zurück hinter das 2. vatikanische Konzil" ins Mikrofon rufen, wie der Stuttgarter Bischof auf dem Deutschen Katholiken Tag in Ulm, von ihren Beklatschern selbst beleidigt, weil der Bischof die Augen öffnet und merkt, dass seine Sympathisanten nicht mit seiner Kirche sondern mit Homoparaden sympathisieren.

Benutzeravatar
Knecht Ruprecht
Beiträge: 4553
Registriert: Sonntag 5. Oktober 2003, 21:08
Wohnort: Zurück in OWL

Beitrag von Knecht Ruprecht »

Bischof Kapellari:
Die so genannten heißen Eisen sind von Land zu Land und von Kontinent zu Kontinent sehr verschieden heiß. Der neue Papst hat in seiner ersten Enzyklika den Quellgrund benannt, aus dem wir schöpfen können, um Spannungen zu überwinden oder mindestens auszuhalten. Es geht um das Prinzip Liebe in allen seinen Dimensionen und zutiefst um die gekreuzigte, aber schließlich siegreiche Liebe Christi. Eine wirklich liebende Kirche braucht sich nicht einem Liberalismus zu verschreiben, der das Christentum immer noch pflegeleichter machen will und damit die Zukunft in Europa nicht gewinnen kann. Der Papst redet nicht dröhnend, aber er redet deutlich und abseits von Laxismus und Integralismus.
http://www.wienerzeitung.at/DesktopDefa ... cob=231402

Irene
Beiträge: 46
Registriert: Freitag 5. Mai 2006, 12:28

Beitrag von Irene »

josef hat geschrieben:heilige geistin?
Was für eine perverse Verirrung, den HEILIGEN GEIST GOTTES vom Unterleib her zu definieren.


Gruß
josef
ruach (hebr.) - die Geistin

Benutzeravatar
Linus
Beiträge: 15072
Registriert: Donnerstag 25. Dezember 2003, 10:57
Wohnort: 4121 Hühnergeschrei

Beitrag von Linus »

Irene hat geschrieben: ruach (hebr.) - die Geistin
und Jesus war ein kiffender Hippie, wie? (Haderer hatte doch Recht :roll: ) So'n quatsch. :ja:
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Dr. Dirk
Beiträge: 1433
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 09:03

Beitrag von Dr. Dirk »

Irene hat geschrieben:
josef hat geschrieben:heilige geistin?
Was für eine perverse Verirrung, den HEILIGEN GEIST GOTTES vom Unterleib her zu definieren.


Gruß
josef
ruach (hebr.) - die Geistin
Ach, jetzt gefällt dir plötzlich das AT... :roll:

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26021
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Irene hat geschrieben:ruach (hebr.) - die Geistin
Entschuldige, aber das ist absoluter Stuß. Ebenso könntest du sagen:
macchina (ital.) – die Auto
sun (engl.) – das Sonne
amor (lat.) – der Lieberich
domenica (ital.) – die Sonntägin
etc. pp.

Wie gesagt: absoluter Stuß.

Das hebräische Wort für Geist ist weiblich (meist – nicht immer,
wenn ich mich recht erinnere, aber das wissen andere besser als ich),
griechisch ist es ein Neutrum, lateinisch und deutsch maskulin.

Es handelt sich hier um grammatische Genera (Geschlechter), nicht
um natürliche. „Der Mensch“ ist grammatisch männlich, kann dem
natürlichen Geschlecht nach aber ebensowohl männlich wie weiblich
sein. Ebenso „die Person“, grammatisch weiblich, natürlich aber so-
wohl maskulin wie feminin, u. U. auch neutral möglich.

Die Sonne hinwiederum ist grammatisch weiblich, natürlich aber
weder Mann noch Frau, sondern eine Sache. Ebenso ist „der Geist“
dem natürlichen Geschlecht nach neutral oder sächlich. Das gram-
matische Geschlecht ist in den einzelnen Sprachen verschieden, wie
bei ziemlich jedem sagbaren Begriff.

Die Endung -in endlich dient im deutschen zur synthetischen
Bildung weiblicher Formen von Personenbezeichnungen, deren
Grundform männlich ist. Das natürliche weibliche Geschlecht ist
hier also vorausgesetzt. Die Endung kann keine grammatisch weib-
lichen Formen von dem natürlichen Genus nach sächlichen Dingen
bilden. Abgesehen von gelegentlicher Anwendung auf Tiere oder
personifizierte Abstracta, sind mit -in gebildete Formen nur auf
wirkliche Personen anwendbar.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Benutzeravatar
Linus
Beiträge: 15072
Registriert: Donnerstag 25. Dezember 2003, 10:57
Wohnort: 4121 Hühnergeschrei

Beitrag von Linus »

"Und heute haben wir als Gästin Frau Doktora xyz geladen."

Gehört auf einer Pflichtvorlesung: "Einführung in soziologische Themen: feministische Theorie", die ziemlich bald ausartete, als die Vortragin ziemlich rasch des Pudels feministischen Kern rauslies und das ganze in eine "ich bin aus der Kirche ausgetreten und Männer sind Chauvinistenschweine und Frauen sind sowieso die besseren Männer" Dreckschleuder ausartete, die ich mir aber nicht geben wollte.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Benutzeravatar
holzi
Beiträge: 7881
Registriert: Montag 28. November 2005, 15:00
Wohnort: Regensburg

Beitrag von holzi »

Linus hat geschrieben:"Und heute haben wir als Gästin Frau Doktora xyz geladen."

Gehört auf einer Pflichtvorlesung: "Einführung in soziologische Themen: feministische Theorie", die ziemlich bald ausartete, als die Vortragin ziemlich rasch des Pudels feministischen Kern rauslies und das ganze in eine "ich bin aus der Kirche ausgetreten und Männer sind Chauvinistenschweine und Frauen sind sowieso die besseren Männer" Dreckschleuder ausartete, die ich mir aber nicht geben wollte.
Sowas in der Art?

Bild
Quelle: http://www.jojos-cartoons.de/restmuell/kinderinnen.html

Benutzeravatar
Yeti
Beiträge: 2843
Registriert: Donnerstag 10. Februar 2005, 14:39
Wohnort: In the middle of the Ländle

ruach

Beitrag von Yeti »

...oder wie wär's mit: "Liebe Männerinnen und Männer"? Aber im Ernst: "ruach" ist feminin, klar. Das ist zwar eine grammatikalische Spezifikation, allerdings könnte man sich auch fragen, warum die Leute im alten Israel darauf kamen. Ich wurde bei solchen Fragen immer auf Beispiele wie in 1 Kön 19 verwiesen. Mit der weiblichen Form des "Hauches JHWHs" sollte wohl auch die feminine Komponente hervorgehoben (besser: mit den männlichen Gottesvorstellungen) gleichgestellt werden, nicht aus emanzipatorischen Gründen, sondern um nicht ein bestimmtes Gottesbild sich verfestigen zu lassen. Ex 20 ist ja nicht nur so gemeint, daß man lediglich keine festen Standbilder etc. anfertigen soll. Die Unverfügbarkeit Gottes sollte so dargestellt werden; daß er sich eben auch der menschlichen Begrifflichkeit entzieht. Darin ist auch das "Ausspracheverbot" für den Namen Gottes im Judentum begründet: das "ich-bin-der-ich-bin" ist ja auch nicht wirklich eine Antwort...
Gruß, Yeti

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema