Verhalten und Stil in der Kirche

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Vir Probatus
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Re: Verhalten und Stil in der Kirche

Beitrag von Vir Probatus »

Melody hat geschrieben:
Vir Probatus hat geschrieben:In Amerika fand ich jetzt in einer Kirche am Eingang einen Hinweis, man möge doch bitte sein Kaugummi in einen dort bereit stehenden Mülleimer entsorgen.
:auweia:

War das eine katholische Kirche?
Ja: St. Joseph in Harvard / Illinois
http://www.stjoeharvard.org/church.htm

Der ganze Ablauf war dort sogar für meine Begriffe schon fast etwas zu locker.
(Es begann damit, daß sich jeder erstmal beim Banknachbarn vorstellen sollte etc.)
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Camillo

Re: Verhalten und Stil in der Kirche

Beitrag von Camillo »

Melody hat geschrieben:Außerdem sollten gewisse Dinge, wie z. B. dass man sein Handy ausschaltet und keine Unterhaltungen führt, doch eigentlich selbstverständlich sein, oder?! :achselzuck:
Ja, und zwar nicht nur in der Kirche. Das zeugt von schlechten Manieren im Allgemeinen. Das mit dem Religionsunterricht ist auch so eine Sache - da wird oft lieber die 25000. Einheit über den Islam oder andere Religionen gemacht, als mal über de eigenen Glauben und insbesondere die eigene Liturgie zu sprechen.

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Melody
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Re: Verhalten und Stil in der Kirche

Beitrag von Melody »

Vir Probatus hat geschrieben:...sogar für meine Begriffe...
:D :blinker:
Vir Probatus hat geschrieben:Der ganze Ablauf war dort sogar für meine Begriffe schon fast etwas zu locker.
(Es begann damit, daß sich jeder erstmal beim Banknachbarn vorstellen sollte etc.)
:vogel:

Die Kniebeuge als Begrüßung für den Herrn ist heute vielen Messbesuchern unbekannt (oder sie sehen es einfach nicht ein), aber den Banknachbarn begrüßen?!
Die Ideen werden immer aberwitziger...
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Vir Probatus
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Re: Verhalten und Stil in der Kirche

Beitrag von Vir Probatus »

Camillo hat geschrieben:
Melody hat geschrieben:Außerdem sollten gewisse Dinge, wie z. B. dass man sein Handy ausschaltet und keine Unterhaltungen führt, doch eigentlich selbstverständlich sein, oder?! :achselzuck:
Ja, und zwar nicht nur in der Kirche. Das zeugt von schlechten Manieren im Allgemeinen. Das mit dem Religionsunterricht ist auch so eine Sache - da wird oft lieber die 25000. Einheit über den Islam oder andere Religionen gemacht, als mal über de eigenen Glauben und insbesondere die eigene Liturgie zu sprechen.
Ich gehe doch davon aus, daß es zum Religionsunterricht Lehrpläne gibt, wie für jedes andere Schulfach auch.
Insofern ist es dem Lehrer nicht überlassen, was er gerade am liebsten machen will.
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Melody
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Re: Verhalten und Stil in der Kirche

Beitrag von Melody »

Camillo hat geschrieben:
Melody hat geschrieben:Außerdem sollten gewisse Dinge, wie z. B. dass man sein Handy ausschaltet und keine Unterhaltungen führt, doch eigentlich selbstverständlich sein, oder?! :achselzuck:
Ja, und zwar nicht nur in der Kirche. Das zeugt von schlechten Manieren im Allgemeinen.
Klar, natürlich auch im Kino, in der Schule, in der Arztpraxis (das betrifft die Unterhaltungen natürlich nur bedingt) und was-weiß-ich-wo.
Ich habe generell das Gefühl, dass den meisten Menschen heutzutage egal ist, wo sie andere stören könnten. Die ganzen Umgangsformen, die Höflichkeit etc. haben ganz allgemein gelitten.

Insofern ist es wohl unter diesen Umständen verständlich, dass die Leute erst recht kein Gespür mehr für "heilige" Orte und das diesen angemessene Verhalten haben.
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Kilianus
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Re: Verhalten und Stil in der Kirche

Beitrag von Kilianus »

"Die Kirchen sollten ermutigt werden, in dieser Hinsicht fest zu bleiben und den kurzen Hosen auch weiterhin den Eintritt zu verwehren, durchaus in ihrem eigensten Interesse: Für viele ist heute ein solches Hindernis die erste Begegnung mit dem Heiligen und damit ein unschätzbares Bildungserlebnis, das gerade dem aufgeklärten Proletariat nicht vorenthalten werden sollte. Es unterliegt doch keinem Zweifel, dass die staunenden Urlauber aus Manchester oder Zwickau, denen in einer andalusischen Kirche das Eislutschen verboten wird, mehr über die betreffende Kirche erfahren haben, als ihnen der beredteste Fremdenführer hätte mitteilen können."
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Vir Probatus
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Re: Verhalten und Stil in der Kirche

Beitrag von Vir Probatus »

Melody hat geschrieben:
Vir Probatus hat geschrieben:...sogar für meine Begriffe...
:D :blinker:
Vir Probatus hat geschrieben:Der ganze Ablauf war dort sogar für meine Begriffe schon fast etwas zu locker.
(Es begann damit, daß sich jeder erstmal beim Banknachbarn vorstellen sollte etc.)
:vogel:

Die Kniebeuge als Begrüßung für den Herrn ist heute vielen Messbesuchern unbekannt (oder sie sehen es einfach nicht ein), aber den Banknachbarn begrüßen?!
Die Ideen werden immer aberwitziger...
Vor Jahren hatten sie dort einen tollen Pfarrer, aber der jetzige ... konsekriert Rotwein in Weingläsern und läßt das austeilen. Wirklich nicht mein Ding.
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Re: Verhalten und Stil in der Kirche

Beitrag von Kilianus »

Vir Probatus hat geschrieben: Vor Jahren hatten sie dort einen tollen Pfarrer, aber der jetzige ... konsekriert Rotwein in Weingläsern und läßt das austeilen. Wirklich nicht mein Ding.
Also hör mal, kein Mensch trinkt heute seinen Wein noch aus goldenen Kelchen. Ihre Verwendung in der Liturgie wäre ein Ausdruck zunehmender Rückwärtsgewandheit. Ungefähr so, wie wenn man Frauen vom Priesteramt ausschließt, obwohl sie sonst überall alles machen dürfen.

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Re: Verhalten und Stil in der Kirche

Beitrag von Vir Probatus »

Kilianus hat geschrieben:
Vir Probatus hat geschrieben: Vor Jahren hatten sie dort einen tollen Pfarrer, aber der jetzige ... konsekriert Rotwein in Weingläsern und läßt das austeilen. Wirklich nicht mein Ding.
Also hör mal, kein Mensch trinkt heute seinen Wein noch aus goldenen Kelchen. Ihre Verwendung in der Liturgie wäre ein Ausdruck zunehmender Rückwärtsgewandheit. Ungefähr so, wie wenn man Frauen vom Priesteramt ausschließt, obwohl sie sonst überall alles machen dürfen.
Kann es sein, daß Du nicht verstehst oder ist es so, daß Du nicht verstehen willst ?
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Re: Verhalten und Stil in der Kirche

Beitrag von Melody »

Vir Probatus hat geschrieben:
Kilianus hat geschrieben:
Vir Probatus hat geschrieben: Vor Jahren hatten sie dort einen tollen Pfarrer, aber der jetzige ... konsekriert Rotwein in Weingläsern und läßt das austeilen. Wirklich nicht mein Ding.
Also hör mal, kein Mensch trinkt heute seinen Wein noch aus goldenen Kelchen. Ihre Verwendung in der Liturgie wäre ein Ausdruck zunehmender Rückwärtsgewandheit. Ungefähr so, wie wenn man Frauen vom Priesteramt ausschließt, obwohl sie sonst überall alles machen dürfen.
Kann es sein, daß Du nicht verstehst oder ist es so, daß Du nicht verstehen willst ?
Ich nehme an, Kilianus wollte ironisch sein?

Was soll einem auch mehr zu sowas einfallen... es ist halt traurig...

Aber wir wollen hier ja nicht über liturgische Missbräuche sprechen, sondern über das Verhalten der Gottesdienst- bzw. Kirchbesucher... :pfeif:
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Re: Verhalten und Stil in der Kirche

Beitrag von Kilianus »

Vir Probatus hat geschrieben: Kann es sein, daß Du nicht verstehst oder ist es so, daß Du nicht verstehen willst ?
Ich versuche in ironischer Form, Dich darauf aufmerksam zu machen, daß Du Dich über die Geister beklagst, die Du so gerne herbeirufst.

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Re: Verhalten und Stil in der Kirche

Beitrag von Vir Probatus »

Kilianus hat geschrieben:
Vir Probatus hat geschrieben: Kann es sein, daß Du nicht verstehst oder ist es so, daß Du nicht verstehen willst ?
Ich versuche in ironischer Form, Dich darauf aufmerksam zu machen, daß Du Dich über die Geister beklagst, die Du so gerne herbeirufst.
Da verstehst Du mich leider völlig falsch, aber das ist hier OT.
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Re: Verhalten und Stil in der Kirche

Beitrag von Melody »

Kilianus hat geschrieben:"Die Kirchen sollten ermutigt werden, in dieser Hinsicht fest zu bleiben und den kurzen Hosen auch weiterhin den Eintritt zu verwehren, durchaus in ihrem eigensten Interesse: Für viele ist heute ein solches Hindernis die erste Begegnung mit dem Heiligen und damit ein unschätzbares Bildungserlebnis, das gerade dem aufgeklärten Proletariat nicht vorenthalten werden sollte. Es unterliegt doch keinem Zweifel, dass die staunenden Urlauber aus Manchester oder Zwickau, denen in einer andalusischen Kirche das Eislutschen verboten wird, mehr über die betreffende Kirche erfahren haben, als ihnen der beredteste Fremdenführer hätte mitteilen können."
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:daumen-rauf:

Ich habe es in diesem Forum, soweit ich mich erinnere, schon mal an anderer Stelle erwähnt, aber ich denke in diesem Zusammenhang zwangsläufig wieder an die orthodoxen Klöster, die wir auf Kreta 2003 besucht hatten. Im Reiseführer stand, dass man lange Hosen tragen muss und Arme bedeckt und so. Wir hatten uns dann noch im Auto umgezogen und kamen uns ziemlich blöd vor, als man die Busladung Touristen sehr wohl mit Sonnentops und kurzen Hosen reingelassen hat...
Wir haben nur ein einziges Kloster dort erlebt, wo entsprechend bekleidete Touristen dann doch mal einen sackartigen Umhang bekamen. Aber die anderen hatten dann wohl doch eher den Tourismus als Einnahmequelle vor Augen als Sitte und Anstand... :achselzuck:
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Re: Verhalten und Stil in der Kirche

Beitrag von Vir Probatus »

Kilianus hat geschrieben:"Die Kirchen sollten ermutigt werden, in dieser Hinsicht fest zu bleiben und den kurzen Hosen auch weiterhin den Eintritt zu verwehren, durchaus in ihrem eigensten Interesse: Für viele ist heute ein solches Hindernis die erste Begegnung mit dem Heiligen und damit ein unschätzbares Bildungserlebnis, das gerade dem aufgeklärten Proletariat nicht vorenthalten werden sollte. Es unterliegt doch keinem Zweifel, dass die staunenden Urlauber aus Manchester oder Zwickau, denen in einer andalusischen Kirche das Eislutschen verboten wird, mehr über die betreffende Kirche erfahren haben, als ihnen der beredteste Fremdenführer hätte mitteilen können."
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Wer dieses Problem an "Proletariern aus Zwickau und Manchester" festmacht, dem ist wohl nicht zu helfen, sondern der lebt hier seinen Standesdünkel aus.
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Melody
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Re: Verhalten und Stil in der Kirche

Beitrag von Melody »

Vir Probatus hat geschrieben:
Kilianus hat geschrieben:"Die Kirchen sollten ermutigt werden, in dieser Hinsicht fest zu bleiben und den kurzen Hosen auch weiterhin den Eintritt zu verwehren, durchaus in ihrem eigensten Interesse: Für viele ist heute ein solches Hindernis die erste Begegnung mit dem Heiligen und damit ein unschätzbares Bildungserlebnis, das gerade dem aufgeklärten Proletariat nicht vorenthalten werden sollte. Es unterliegt doch keinem Zweifel, dass die staunenden Urlauber aus Manchester oder Zwickau, denen in einer andalusischen Kirche das Eislutschen verboten wird, mehr über die betreffende Kirche erfahren haben, als ihnen der beredteste Fremdenführer hätte mitteilen können."
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Wer dieses Problem an "Proletariern aus Zwickau und Manchester" festmacht, dem ist wohl nicht zu helfen, sondern der lebt hier seinen Standesdünkel aus.
Mmmh.
Okay, er hat es unglücklich ausgedrückt.
Natürlich sollte es nicht um "Proletarier" gehen.
(Die Nennung von Zwickau fand ich sogar unglücklich, weil da meine Familie herkommt.)

Aber mit dem, was dahintersteckt, hat er völlig recht.
(Deshalb hab ich mich auch nicht beleidigt gefühlt.)

Es sind eben auch diese Äußerlichkeiten, die einem bewusst machen, dass man es mit einem heiligen Ort zu tun hat.
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Re: Verhalten und Stil in der Kirche

Beitrag von Raphaela »

Melody hat geschrieben:
Kilianus hat geschrieben:"Die Kirchen sollten ermutigt werden, in dieser Hinsicht fest zu bleiben und den kurzen Hosen auch weiterhin den Eintritt zu verwehren, durchaus in ihrem eigensten Interesse: Für viele ist heute ein solches Hindernis die erste Begegnung mit dem Heiligen und damit ein unschätzbares Bildungserlebnis, das gerade dem aufgeklärten Proletariat nicht vorenthalten werden sollte. Es unterliegt doch keinem Zweifel, dass die staunenden Urlauber aus Manchester oder Zwickau, denen in einer andalusischen Kirche das Eislutschen verboten wird, mehr über die betreffende Kirche erfahren haben, als ihnen der beredteste Fremdenführer hätte mitteilen können."
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:daumen-rauf:

Ich habe es in diesem Forum, soweit ich mich erinnere, schon mal an anderer Stelle erwähnt, aber ich denke in diesem Zusammenhang zwangsläufig wieder an die orthodoxen Klöster, die wir auf Kreta 23 besucht hatten. Im Reiseführer stand, dass man lange Hosen tragen muss und Arme bedeckt und so. Wir hatten uns dann noch im Auto umgezogen und kamen uns ziemlich blöd vor, als man die Busladung Touristen sehr wohl mit Sonnentops und kurzen Hosen reingelassen hat...
Wir haben nur ein einziges Kloster dort erlebt, wo entsprechend bekleidete Touristen dann doch mal einen sackartigen Umhang bekamen. Aber die anderen hatten dann wohl doch eher den Tourismus als Einnahmequelle vor Augen als Sitte und Anstand... :achselzuck:
Habe gerade mal die Suchfunktion eingegeben:
http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php? ... urze+Hosen
http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php? ... en#p41344
http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php? ... urze+Hosen
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Juergen
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Re: Verhalten und Stil in der Kirche

Beitrag von Juergen »

Melody hat geschrieben:Außerdem sollten gewisse Dinge, wie z. B. dass man sein Handy ausschaltet und keine Unterhaltungen führt, doch eigentlich selbstverständlich sein, oder?! :achselzuck:
"Handy ausschalten"? Das geht nun wirklich nicht. Ohne Handy sind manche Leute nur halbe Menschen - hat man den Eindruck.

Aber im Ernst: Die Aufforderung das Handy auszustellen gibt es heutzutage an den unmöglichsten Orten. Und "natürlich" klingelt immer mal wieder ein Handy während der Messe, in der Oper, bei einem Vortrag etc etc.

Der Handy-Virus ist heute eben weit verbreitet. Ein Bekannter erzählte mir, daß er mit Arbeitskollegen zu einem Abendessen der ganzen Abteilung war. Kaum hatten die Leute die Vorspeise gegessen, holten die ersten ihre Smartphones aus der Tasche mit denen sie die Zeit bis zum Hauptgang überbrückten. Ein Gespräch war mit vielen gar nicht zu führen, da das Handy und das was im Netz passierte viel wichtiger war.

Das Handy ist überall… auch auf Familienfeiern sitzen immer welche in irgendeiner Ecke, weil sie meinen per Facebook&Co noch eben schnell die Welt retten zu müssen.
Gruß Jürgen

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Re: Verhalten und Stil in der Kirche

Beitrag von Melody »

Was möchtest Du mit Deinem Posting sagen, Raphaela?! :achselzuck:


Es geht ja in erster Linie darum, dass viele Menschen sich offenbar heute in einer Kirche nicht mehr zu benehmen wissen.
Da kann man sich halt fragen, woran das liegt.

Lockerung der Bekleidungsvorschriften spielt sicherlich auch zu einem kleinen Teil mit hinein.


@Jürgen

OK, ich schalte mein Handy auf lautlos, ganz aus stelle ich es auch nicht. Außer im Krankenhaus. Wobei selbst da trotz der dicken Verbotszeichen alle lustig telefonieren...
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Juergen
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Re: Verhalten und Stil in der Kirche

Beitrag von Juergen »

Melody hat geschrieben:@Jürgen

OK, ich schalte mein Handy auf lautlos, ganz aus stelle ich es auch nicht...
Und warum nicht?

Da ich ja "fast" kein Handy habe (fast deswegen, weil es zu 99% der Zeit mit leerem Akku in der Ecke liegt), kann ich da nur schwer mitreden.
Aber wir sind beide etwa gleich alt und auch Du hast mind. 20 Jahre Deines Lebens ohne Handy überlebt… Oder war das eine ganz schlimme Zeit für Dich, weil Du kein Handy hattest? – OK, die gab es damals auch kaum. Der Mensch vermisst eben nicht, was er nicht kennt.
Gruß Jürgen

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Re: Verhalten und Stil in der Kirche

Beitrag von Melody »

Juergen hat geschrieben:
Melody hat geschrieben:@Jürgen

OK, ich schalte mein Handy auf lautlos, ganz aus stelle ich es auch nicht...
Und warum nicht?

Da ich ja "fast" kein Handy habe (fast deswegen, weil es zu 99% der Zeit mit leerem Akku in der Ecke liegt), kann ich da nur schwer mitreden.
Aber wir sind beide etwa gleich alt und auch Du hast mind. 20 Jahre Deines Lebens ohne Handy überlebt… Oder war das eine ganz schlimme Zeit für Dich, weil Du kein Handy hattest? – OK, die gab es damals auch kaum. Der Mensch vermisst eben nicht, was er nicht kennt.
Eben, der Mensch vermisst nicht, was er nicht kennt.

Aber es tut ja hier im Thread auch nichts zur Sache, warum ich das Handy nicht komplett ausschalte (es ist alt und hat Startschwierigkeiten, außerdem bin ich faul). Wichtig ist ja nur, dass man die Hl. Messe nicht stört.
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Re: Verhalten und Stil in der Kirche

Beitrag von Juergen »

Gruß Jürgen

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Re: Verhalten und Stil in der Kirche

Beitrag von Raphaela »

Melody hat geschrieben:Was möchtest Du mit Deinem Posting sagen, Raphaela?! :achselzuck:


Es geht ja in erster Linie darum, dass viele Menschen sich offenbar heute in einer Kirche nicht mehr zu benehmen wissen.
Da kann man sich halt fragen, woran das liegt.

Lockerung der Bekleidungsvorschriften spielt sicherlich auch zu einem kleinen Teil mit hinein.
Vielleicht ist die Lockerung der Bekleidung wirklich nur ein kleiner Teil (merke ich ja auch), aber da du darauf hingewiesen hattest, dass du an einer anderen Stelle schon mal auf die Kleidung [kurze Hosen] hingewiesen hattest, habe ich einfach mal geschaut, wo dies überall steht....
Es ist ja immerhin auch ein Teil dessen, was nicht richtig ist.
So hat mal die Mutter eines befreundeten Priesters sich bei mir darüber ausgesprochen, wie dort die Gemeindereferentin während der Messfeier angekleidet ist. - Und zwar in einer Messe, in der sie im Altarraum sitzt, weil sie etwas zu tun hat.


Ganz abgesehen davon habe ich auch schon so einiges bei den besten Kirchgängern bemerkt: Eine Frau, die täglich in die Messe geht und das Handy nie ausgeschaltet hat oder eine Kommunionhelferin, die kurz vor der Kommunion den Kaugummi aus dem Mund nimmt - aber noch bevor sie im Altarraum war!
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Re: Verhalten und Stil in der Kirche

Beitrag von Gallus »

Ein kurzer Schwank aus meinem Kirchgängerleben, der vor einigen Tagen auch in einem Nachbarstrang schonmal Auslöser war für einen kleinen Seitenhieb meinerseits auf das störende Verhalten mancher Gottesdienstbesucher.

Sonntagsmesse. Am Sonntag, an dem nebenan der Kirchentag zu Ende ging. Eine vierköpfige Familie nimmt in der Bank vor mir Platz. Mutter und Kinder sind sichtlich um Andacht bemüht, der Herr Papa hingegen flegelt sich, selbstverständlich ohne Kniebeuge o.ä., in die Bank. Breitbeinig, die Füße auf der Kniebank abgestellt, richtet er sich erstmal mit einem beherzten Griff in den Schritt das Skrotum, welches wohl schief in der kurzen Jeanshose hängt. Aufgestanden wird widerwillig und stets mit verschränkten Armen. Als der Priester das Evangeliar inzensiert, schüttelt er demonstrativ den Kopf, beugt sich zur Gattin hinüber und fragt ein wenig zu laut, was der Quatsch denn soll. Kein Knien während der Wandlung, stattdessen mit quietschenden Schuhsohlen vom einen Bein aufs andere hüpfen. Was man eben so macht, wenn einem alles zu lang dauert und man gerade lieber den Fußballtalk im Sportfernsehen gucken würde.

Und so weiter und so fort. Pubertäres Trotzverhalten von Anfang bis Ende. Zur Kommunion ist er aber natürlich gegangen.

Warum erzähle ich das alles?

Wenn selbst eine Gattin ihrem Gatten kein akzeptables Benehmen in der Kirche beibringen kann, dann werden es die Priester mit renitenten Erwachsenen auch immer schwer haben. Zumal mit Gottesdienstbesuchern, die vielleicht nur zu Familienfesten mal in der Kirche auftauchen. Entweder erklärt man den Menschen früh – im katholischen Kindergarten, beim Religionsunterricht und beim Kommunionunterricht – worum es geht und wie man sich angemessen verhält, oder es ist zu spät.

Ich fürchte aber auch, daß ein solches Verhalten einfach zeigt, daß jemand die Kirche überhaupt nicht mehr ernst nimmt. Und dafür ist sie mit ihrer allgemeinen Niederschwelligkeit der letzten Jahrzehnte selbst verantwortlich. Sie hat sich in vielerlei Hinsicht selbst so klein gemacht, daß Kirchenferne und manche Gelegenheitskirchgänger eine Kirche nicht mehr mit einem natürlichen Gefühl der Ehrfurcht betreten, so wie es früher wohl doch noch eher der Fall war.

Mal eine ganz steile These: Wenn der gleiche Mann von seiner Familie in einen orthodoxen Gottesdienst geschleift worden wäre, dann hätte er sich anders verhalten.

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Juergen
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Re: Verhalten und Stil in der Kirche

Beitrag von Juergen »

Die Frage ist natürlich auch, wo "Benehmen" anfängt bzw. aufhört.

Ich erinnere mich da an eine Szene in der Grabeskirche in Jerusalem. Dort saß ein Priester aus unserer Reisegruppe auf einer Bank und hatte die Beine übereinander geschlagen.
Es kam irgendein Pater an und raunzt ihn auf englisch an, wie er denn da sitze und daß er sich nicht auf einem Golfplatz befinde.


Jenen Pater aus der Grabeskirche sollte man vielleicht mal zu solchen Veranstaltungen schicken:
http://www.spiegel.de/fotostrecke/gauck ... 12-3.html
Da hätte er viel zu tun.
Gruß Jürgen

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Re: Verhalten und Stil in der Kirche

Beitrag von Melody »

Gallus hat geschrieben:Mal eine ganz steile These: Wenn der gleiche Mann von seiner Familie in einen orthodoxen Gottesdienst geschleift worden wäre, dann hätte er sich anders verhalten.
Was zu beweisen wäre...

Da bräuchte es mal die Erfahrungen unserer orthodoxen Mitforanten. :achselzuck:
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Juergen
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Re: Verhalten und Stil in der Kirche

Beitrag von Juergen »

Was man macht und was nicht....
http://www.fvb-niederaltaich.de/fileadm ... erinfo.pdf

Aha... die Beine werden auch erwähnt.
Gruß Jürgen

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Re: Verhalten und Stil in der Kirche

Beitrag von Melody »

Gallus hat geschrieben:Wenn selbst eine Gattin ihrem Gatten kein akzeptables Benehmen in der Kirche beibringen kann, dann werden es die Priester mit renitenten Erwachsenen auch immer schwer haben.
Mal völlig OT: Männer lassen sich von Frauen doch eh nix sagen.

Mein Ex-Freund hat auch nie eine Kniebeuge gemacht. Ein anderer ehemals enger Freund ebensowenig. Und wenn man sein Missfallen darüber kundtut, dann tun's die Männer erst recht aus Protest nicht... :roll:
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Re: Verhalten und Stil in der Kirche

Beitrag von Kilianus »

Hättste ihnen halt gesagt, sie sollen ja keine Kniebeuge machen. :achselzuck:

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Clemens
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Re: Verhalten und Stil in der Kirche

Beitrag von Clemens »

Juergen hat geschrieben:Was man macht und was nicht....
http://www.fvb-niederaltaich.de/fileadm ... erinfo.pdf

Aha... die Beine werden auch erwähnt.
Auch auf die Gefahr hin, hier offzutopiken:
Kann jemand mir ungefähr andeutungsweise erklären, warum das Nichtübereinanderschlagen der Beine auf Dauer so körperlich unangenehm ist.
Egal ob im Sitzen oder auf dem Rücken liegend: mich fängt's dann an zu kribbeln, der Drang, die Schienbeine zu kreuzen wird schier unerträglich (allerdings ist das kein Schmerz, sondern etwas anderes - kann ich nicht erklären), bis ich endlich nachgebe und es doch tue!

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Re: Verhalten und Stil in der Kirche

Beitrag von Raphaela »

Gallus hat geschrieben:Mal eine ganz steile These: Wenn der gleiche Mann von seiner Familie in einen orthodoxen Gottesdienst geschleift worden wäre, dann hätte er sich anders verhalten.
Ich fürchte, mit dieser These hast du nicht recht!
Ein kleines Erlebnis vor etlichen Jahren, auch wenn nicht während des Gottesdienstes: Mit Verwandten besuchten ich eine orthodoxe Kirche, wobei diese sich dort lautstark unterhielten - im Gegensatz zu eine ihrem Verhalten in einer katholischen Kirche.
Als ich den Vorhang (ich glaube es war ein Vorhang, jedenfalls so, dass klar war, dass noch etwas dahinter war) sah, fragte ich den anwesenden orthodoxen "Aufseher", was dort denn sei, bekam ich die Antwort das Allerheiligste. Ich machte meine Verwandtschaft darauf aufmerksam und meinte, dass wir und doch dementsprechend verhalten könnten. Die Antwort: Das ist bei den orthodoxen egal, das hat dort keine Beudeutung... - und es wurde weiter laut gesprochen.
Ich bin gerne katholisch, mit Leib und Seele!

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Re: Verhalten und Stil in der Kirche

Beitrag von Juergen »

Raphaela hat geschrieben:… fragte ich den anwesenden orthodoxen "Aufseher", was dort denn sei, bekam ich die Antwort das Allerheiligste…
Mir dünkt, daß da ein Mißverständnis vorgelegen hat

Katholisch:
Allerheiligstes = Eucharistie

Orthodox:
Allerheiligstes (in diesem Fall) = Altarraum

Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Orthodoxe_ ... usstattung
Der Innenraum orthodoxer Kirchengebäude ist nach den Erfordernissen des ostkirchlichen Ritus, in Europa zumeist Byzantinischen Ritus gestaltet:
Der Altarraum (Allerheiligstes) ist vom Gemeinderaum optisch durch eine mit Bildern bedeckte Trennwand geschieden, der Ikonostase. Diese Trennung kann als Rückgriff auf vorchristliche griechische Tradition verstanden werden; der wichtigste Teil altgriechischer und altrömischer Tempel war die Cella, zu der nur Priester Zugang hatten. Im Mittelalter gab es auch in vielen westlichen Kirchen eine Trennung, die aber den Blick in der Regel nicht ganz verstellte, den Lettner. Für die orthodoxe Theologie steht das Verbergen des Allerheiligsten hinter der Ikonostase dafür, dass Gott ohne Vermittlung durch Christus unerreichbar sei. Die Bildinhalte der Ikonostase vermitteln nach dieser Lehre zwischen der Gemeinde und dem Allerheiligsten. Die Ikonostase ist so angelegt, dass trotz dieser Raumteilung die hinter der Trennwand gesprochene und gesungene Liturgie im Gemeinderaum verstanden werden kann.
Die Gestaltung der Bilder, Ikonen, untersteht traditionell strengen Regeln.…
Gruß Jürgen

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Protasius
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Re: Verhalten und Stil in der Kirche

Beitrag von Protasius »

Zum Thema Handy: Ich wurde eben Zeuge, wie der Organist während des Orgelspiels telefoniert hat.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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