Re: Verschiedene Devotionalien
Verfasst: Dienstag 30. Juni 2009, 12:02
Um es mit Loriot zu sagen:
Macht doch nichts, macht doch nichts!
Macht doch nichts, macht doch nichts!
Guckst Du hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Wundert%C3%A4tige_Medaille. Ich trage auch eine seit Jahren mit dem Kreuz am Hals und mir ist seither nix Schlimmes passiert. Ob wirklich deswegen, ist eine - sagen wir mal - recht "deutsche" Frage. fides et ratio...Lioba hat geschrieben:Kann mir einer mal die wundertätige Medaille erklären? Bisher war für mich schon der Name abschreckend. Aber sie stammt wohl von den Vinzentinerinnen, die sind doch recht solide.
...da war Anneke schneller.anneke6 hat geschrieben:Also ich versuch es mal.
Diese Medaille kommt usrpünglich aus Frankreich und heißt "Médaille Miraculeuse". Dies wird mit "wundertätige" oder "wunderbare Medaille" übersetzt.
Die Medaille beruht auf einer Marienerscheinung im Jahre 1830.
Die junge Barmherzige Schwester Catherine (bürgerlich Zoé) Labouré wird von einem kleinen Jungen geweckt, den sie als ihren Schutzengel erkennt. Der Schutzengel sagt ihr, die Muttergottes warte auf sie in der Kapelle. Sie folgt ihm. Die Muttergottes spricht zu Schwester Catherine und schließlich breitet sie ihre Hände aus. Auf den Händen trägt sie Ringe, aus denen viele Strahlen hervorgehen. Sie steht auf der Erdkugel, eine Schlange unter ihren Füßen. Um die Jungfrau herum steht die Anrufung: "O Marie conçue sans péché priez pour nous qui avons recourse à Vous" — O Maria ohne Sünde empfangen, bitte für uns, die wir zu Dir unsere Zuflucht nehmen. Schließlich dreht sich die Vision, und es ist ein großes M zu sehen, über dem ein Kreuz steht, darunter zwei Herzen, eins mit Dornen gekrönt und eins mit einem Schwert darin und rund herum zwölf Sterne. "Laß eine Medaille nach diesem Modell prägen", sagt die Jungfrau sinngemäß. "Alle, die sie tragen werden, werden große Gnaden erfahren, und noch größere Gnaden werden die erfahren, die sie mit Vertrauen tragen."
Wenn Du eine Medaille haben möchtest — ich habe zwei, ich würde Dir eine abgeben.
Das Wappen von JPII hat übrigens eine gewisse Ähnlichkeit mit der Rückseite der Medaille.
Die Kapelle der Médaille Miraculeuse befindet sich in der Rue de Bac (die Straße, in Florence in "Fahrstuhl zum Schafott" als vermeintliche Dirne festgenommen wird) Dort ist auch der unversehrte Leichnam von Schwester Catherine und der Stuhl zu sehen, auf dem die Muttergottes gesessen hat.
Nein. Bei kauf ist der Segen weg. Daher erst kaufen, dann segnen lassen - oder den kauf als unkostenbeitrag benammsen. (schgau in den CIC - ich glaube mich erinnern zu könne, dort das gelesen zu haben.)cantus planus hat geschrieben:Warum und wohin sollte der Segen verschwinden? Wenn ein Gegenstand rechtmäßig geweiht/gesegnet wurde, bleibt er das auch, wenn er in "unwürdigen" Besitz gerät.anneke6 hat geschrieben:Mir ist erst im Nachhinein klargeworden, daß das klingt, als ob ich die anderen Sachen geklaut hätte. Aber wahrscheinlich verlieren Devotionalien ihren Segen, wenn man sie stiehlt — oder was meint ihr?anneke6 hat geschrieben:Das einzige von den oben genannten Sachen, die ich gekauft habe, ist der servitische Rosenkranz. Ach ja, und die Pfeifenreiniger.
Die Kirche "Santa Maria Aracoeli" (der antike Juno-Tempel auf der einen Seite des ehem. "Forum Romanum") beherbergt im Altarraum ein hölzernes Jesuskind, das die Römer liebevoll "Bambino Gesù" nennen. Alle paar Jahre wird es "ausgeliehen", jedoch immer wieder zurückgebracht. Es heisst, dass es jedes Mal ein schlimmes Jahr für die Stadt Rom wird, wenn es wieder einmal fehlt. Diejenigen, die für den Diebstahl verantwortlich sind, scheinen von der obig skizzierten Auffassung überzeugt zu sein. Jo mei, so sans halt.anneke6 hat geschrieben:In meinem alten katholischen Kirchenwörterbuch steht, daß wenn man Devovtionalien segnen läßt, bevor man sie (vollständig) bezahlt hat und sie deshalb rechtlich noch Eigentum des Verkäufers sind, sie ihren Segen nicht verlieren, wenn man sie schließlich (vollständig) bezahlt hat.
Man könnte deshalb argumentieren, daß man nicht nach weltlichem Recht Eigentümer des Gegenstandes sein muß, um ihn für sich segnen zu lassen — man muß ihn offenbar nur haben, auch wenn man ihn sich gesetzeswidrig angeeignet hat.
Reicht es eigentlich aus, wenn sie "normal" gesegnet wird? Gibts da nicht irgendwas Besonderes zu vorzunehmen?Yeti hat geschrieben:Guckst Du hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Wundert%C3%A4tige_Medaille. Ich trage auch eine seit Jahren mit dem Kreuz am Hals und mir ist seither nix Schlimmes passiert. Ob wirklich deswegen, ist eine - sagen wir mal - recht "deutsche" Frage. fides et ratio...Lioba hat geschrieben:Kann mir einer mal die wundertätige Medaille erklären? Bisher war für mich schon der Name abschreckend. Aber sie stammt wohl von den Vinzentinerinnen, die sind doch recht solide.
RITUS BENEDICTIONIS ET IMPOSITIONIS SACRI NUMISMATIS IMMACULATAE MARIAE VIRGINIS
S. Rit. C. die 19. april. 1895 ex iussu Pp. Leonis XIII.
Sacerdos benedicturus sacrum Numisma Immaculatae Virginis Mariae Conceptionis, superpelliceo et stola indutus, absolute incipit:
V. Adjutorium nostrum in nomine Domini,
R. Qui fecit coelum et terram.
V. Dominus vobiscum,
R. Et cum spiritu tuo.
Oremus.
Omnipotens et misericors Deus qui per multiplices Immaculatae Mariae Virginis apparitiones in terris mirabilia jugiter pro animarum salute operari dignatus es: super hoc Numismatis signum, tuam bene+dictionem benignus infunde, ut pie hoc recolentes ac devote gestantes, et illius patrocinium sentiant er tuam misericordiam consequantur. Per Christum Dominum nostrum. Amen.
Deinde Numisma aspergit aqua benedicta, et ipsum postea imponens dicit:
(Si uni tantum imponatur:)
Accipe sanctum Numisma, gesta fideliter, et digna veneratione prosequere: ut piissima et immaculata caelorum Domina te protegat atque defendat; et, pietatis suae prodigia renovans, quae a Deo suppliciter postulaveris tibi misericorditer impetret, ut, vivens ac moriens in materno ejus amplexu feliciter requiescas. Amen.
(Si vero pluribus imponatur, dicit:)
Accipite sanctum Numisma, gestate fideliter, et digna veneratione prosequimini: ut piisima et immaculata coelorum Domina vos protegat atque defendat; et pietatis suae prodigia renovans, quae a Deo suppliciter postulaveritis vobis misericorditer impetret, ut, viventes ac morientes, in materno ejus amplexu feliciter requiescatis. Amen.
Inde prosequitur:
Kyrie, eleison. Christe eleison. Kyrie eleison. Pater noster.
V. Et ne nos inducas in tentationem,
R. Sed libera nos a malo.
V. Regina sine labe originali concepta,
R. Ora pro nobis!
V. Domine, exaudi orationem meam,
R. Et clamor meus ad te veniat.
V. Dominus vobiscum
R. Et cum spiritu tuo.
Oremus.
Domine Jesu Christe, qui beatissimam Virginem Mariam, matrem tuam ab origine immaculatam, innumeris miraculis clarescere voluisti; concede ut, ejusdem patrocinium semper implorantes, gaudia consequamur aeterna. Qui vivis et regnas in saecula saeculorum. Amen.
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Conceditur ut, quotiescumque sacrum Numisma multis fidelibus simul petentibus imponendum est, non sacerdos illud imponat unicuique, sed fideles ipsi sibi imponant, dicente sacerdote formulam praescriptam plurlai numero.
S. Rit. Cong. 20. decembris 1939).
Hast Du keinen? Brauchste noch einen?overkott hat geschrieben:Wie teuer ist so ein Schutzengel?
Bist du etwa käuflich?songul hat geschrieben:Hast Du keinen? Brauchste noch einen?overkott hat geschrieben:Wie teuer ist so ein Schutzengel?
LG Songul
anneke6 hat geschrieben:Aber mittlerweile bin ich zu dem Entschluß gekommen, daß es wahrscheinlich Quatsch ist. Rosenkränze gehören in die Hände.
Diese Kombination aus Abt und brauner Kutte mit Strick hatte die Tatortfolge "Rattenlinie" (Die singenden Kommissare…) Eine Serie, die Gutes und Schlechtes hervorgebracht hat…meine Lieblingsfolge ist "Frau Bu lacht"…aus persönlichen Gründen.cantus planus hat geschrieben:Rosenkranz um den Hals getragen hat m. W. kein historisches Vorbild. Im Gegenteil: daran erkennt man schlechte Fernsehserien: ein Kloster hat einen Abt, die Mönche tragen aber Franziskanerhabit und einen riesigen Rosenkranz um den Hals.
Ich habe einen aufwendigen Rosenkranz…schillernde hellblaue Perlen mit vergoldeter Blütenfassung in einer Schachtel mit der Aufschrift "Ave Maria". Geschenk von einem ehemaligen Verehrer, deshalb habe ich ihn noch, obwohl ich ihn nie bete.cantus planus hat geschrieben:Der Rosenkranz ist ein Hilfsmittel zum Gebet, und kein Schmuck. Deshalb bin ich auch kein Freund sündteurer Edelsteinrosenkränze, aus Echtgold und wasweißichnochalles für mehrere hundert Euronen. Im Augenblick bete ich mit einem billigen Plastikrosenkranz, den ich aus Maria-Hilf in Köln habe (FSSP). Den habe ich immer in der Hosentasche. Auf meinem Schreibtisch liegt ein schlichter Holzrosenkranz.
In einem Wallfahrtsort (nein, nicht in 14H) hat neulich ein Mesner erklärt "alles was man im Klosterladen kaufen kann, ist bereits geweiht!"anneke6 hat geschrieben:Ganz einfach: Klopf nach der Messe an die Sakristei und bitte den Priester, der zelebriert hat, ob er den Rosenkranz segnen kann. Bis jetzt hat mir noch kein Priester abgeschlagen, etwas zu segnen.Jacinta hat geschrieben:-Vor einigen Wochen habe ich einen neuen gekauft und den ich seit dem in meiner Handtasche mit mir herumtrage, in der Hoffnung, ihn mal irgendwie gesegnet zu bekommen (weiß nicht so richtig, wie ich das anstellen solle)
Sollte er tatsächlich sagen nein, er hat keine Zeit, dann frage einfach, wann Du wiederkommen kannst.
Wenn man Devotionalien in einem Wallfahrtsort kauft, kann man sich ein bißchen umgucken…meistens gibt es da ein Altärchen, wo im Stundentakt Devotionalien gesegnet werden.
Est Rosarium certa precandi formula, qua quindecim angelicarum salutationum decades, oratione dominica interiecta, distinguimus et ad earum singulas totidem nostrae reparationis mysteria pia meditatione recolimus.
Quoad indulgentiam plenariam pro recitationeRosarii marialis haec statuuntur:
a) sufficit recitatio tertiae tantum eius partis; sed quinque decades continuo recitari debent;
Super, vielen Dank!Berolinensis hat geschrieben:Das ist sogar der eigentliche Rosenkranz (wie ihn, wenn ich mich jetzt nicht irre, auch die Dominikaner tragen). Der "übliche" Rosenkranz ist eigentlich bloß ein Teilabschnitt.
Vgl. auch Enchiridion Indulgentiarum Nr. 17:
Est Rosarium certa precandi formula, qua quindecim angelicarum salutationum decades, oratione dominica interiecta, distinguimus et ad earum singulas totidem nostrae reparationis mysteria pia meditatione recolimus.
Quoad indulgentiam plenariam pro recitationeRosarii marialis haec statuuntur:
a) sufficit recitatio tertiae tantum eius partis; sed quinque decades continuo recitari debent;
Du irrst nicht.Berolinensis hat geschrieben:wie ihn, wenn ich mich jetzt nicht irre, auch die Dominikaner tragen