Keuschheit

Allgemein Katholisches.
Maja
Beiträge: 393
Registriert: Montag 25. Dezember 2006, 12:56
Wohnort: Europa

Keuschheit usw.

Beitrag von Maja »

Hallo,

ich gebe gleich vorab zu, dass ich nicht den gesamten Thread gelesen habe, sondern nur große Teile.

Dennoch möchte ich meinen "Senf" zum Thema Keuschheit abgeben. Ecce hat schon an anderer Stelle zwischen Ehelosigkeit, Keuschheit und ähnlichen Begriffen differenziert. Doch schlußendlich ist es zumindest in den Orden so, dass im Gelübde nur ein Begriff genommen wird und die spezifischen Aspekte der anderen mitgemeint sind.

Ich finde es immer schade (und es erinnert mich an ein gewisses Pharisäertum), wenn Keuschheit reduziert wird auf "Habe ich mich nie selbst befriedigt?" oder "Habe ich vielleicht mal irgendwo einen nackten Mann gesehen und mich obgleich seiner Schönheit gefreut?". Ich glaube Gott hat uns geschaffen mit unserer Lust, unserem Interesse an Geschlechtlichkeit usw. Und wie soll etwas schlecht sein, das Gott geschaffen hat? (Ein sehr empfehlenswertes Buch in dieser Sache: "Himmlische Lust" von Ruth Westheimer.) Ich freue mich oft, dass ich merke, dass ich Frau bin und Gefühle - auch der Lust und Leidenschaft - empfinden kann. Nur WEIL ich merke, dass auch ein Leben in Partnerschaft mich gereizt hätte, hatte ich - im ignatianischen Sinne - die Wahl und konnte mich für einen anderen Weg entscheiden.

Auf einem Weg mit den evangelischen Räten ist natürlich nun die Frage, wie mit Regungen umgegangen wird.
Ich sehe in vielen Regungen die Einladung, mich mit ihnen auf Gott hinzuwenden und sie vor IHN zu legen.
Doch wichtig finde ich auch, die Räte nicht auf auf "Körperliches" zu reduzieren. Keuschheit im Sinne von "Reinheit" enthält für mich auch die Frage, ob meine Gedanken rein sind, wenn ich zum Beispiel in Kontakt trete mit anderen. Und das nicht nur in Bezug auf Sexualität im engeren Sinne, sondern auch in Bezug auf die Frage, ob ich tatsächlich den anderen meine und Gutes für den anderen möchte, oder er mir nur Mittel zum Zweck ist, ich mich auf seine Kosten profilieren will o.ä.

LG, Maja
"Jetzt schauen wir in einen Spiegel und sehen nur rätselhafte Umrisse, dann aber schauen wir von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich unvollkommen, dann aber werde ich durch und durch erkennen, so wie ich auch durch und durch erkannt worden bin." 1 Kor 12

sofaklecks
Beiträge: 2776
Registriert: Sonntag 28. Mai 2006, 16:29

Ob sich das eignet

Beitrag von sofaklecks »

Ob sich das als Diskussionsthema eignet?

Ich fände es interessant, aber es dürfte die Lager so ziemlich polarisieren.

Und in die Privatgelübde gehört es eigentlich nicht.

Wenn ihr darüber diskutiert, gibt es bei unkeuschen Gedanken einen Unterschied zwischen Männern und Frauen?

sofaklecks

Benutzeravatar
cantus planus
Beiträge: 24273
Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg

Äußerlichkeiten?

Beitrag von cantus planus »

Maja hat geschrieben:Auf einem Weg mit den evangelischen Räten ist natürlich nun die Frage, wie mit Regungen umgegangen wird.
Ich sehe in vielen Regungen die Einladung, mich mit ihnen auf Gott hinzuwenden und sie vor IHN zu legen.
Doch wichtig finde ich auch, die Räte nicht auf auf "Körperliches" zu reduzieren.
Dass die Evangelischen Räte nur für Äußerlichkeiten gelten, wäre mir bisher noch nicht untergekommen. Im Gegenteil: alle Orden, die ich bisher kennengelernt habe, hatten eine hervorragende Spiritualität entwickelt, und die Mitglieder der Gemeinschaften wurden diesbezüglich auch seelsorglich gut begleitet. Bei letzterem Punkt weiss ich allerdings, dass es auch anders sein kann.
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

Benutzeravatar
cantus planus
Beiträge: 24273
Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg

Männer und Frauen sind doch gleich ;-)

Beitrag von cantus planus »

sofaklecks hat geschrieben:Wenn ihr darüber diskutiert, gibt es bei unkeuschen Gedanken einen Unterschied zwischen Männern und Frauen?
Nein, wieso? Der Tatbestand ist doch geschlechtsunabhängig. Unterschiede gibt es nur in der Ausprägung und Häufigkeit, auch im Umgang damit. Aber das ist so individuell - und glücklicherweise auch von außen nicht nachprüfbar -, dass man dazu jeweils nur sein eigenes Gewissen befragen kann.
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

sofaklecks
Beiträge: 2776
Registriert: Sonntag 28. Mai 2006, 16:29

Definition

Beitrag von sofaklecks »

Aus einer Fastenpredigt:

Und so müssen wir heute wohl oder übel den Begriff „Unkeuschheit" neu interpretieren. Unkeuschheit ist nicht die Ausübung der Sexualität ohne die Absicht des Kinderkriegens, sondern die Vergewaltigung eines anderen Menschen - aus Lust oder Leidenschaft, aus Rücksichtslosigkeit und Egoismus also. Der (oder die) andere wird schamlos benutzt, als Objekt betrachtet oder unterdrückt. Unkeuschheit heißt also: einen anderen Menschen auszunützen und seine Würde nicht zu respektieren.

Link dazu:

http://www.eberhard-gottsmann.de/Gottsm ... edigt2.htm

Diese Sünde scheint mir danach eine vorzugsweise männliche zu sein.

sofaklecks

Benutzeravatar
cantus planus
Beiträge: 24273
Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg

Beitrag von cantus planus »

sofaklecks hat geschrieben:Diese Sünde scheint mir danach eine vorzugsweise männliche zu sein.
Eine unqualifizierte Bemerkung dazu aus der Musikbranche: die Weiber sind immer die Schlimmsten. Vor allem untereinander. Es scheint da eine unerklärbare Lust zu geben, sich das Leben so schwer wie nur irgendwie möglich zu machen.

:roll:


Ich möchte daher bestreiten, dass dieses Problem eher männlich ist. Ich sehe hier die Emanzipation in lobenswerter Weise verwirklicht.
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

sofaklecks
Beiträge: 2776
Registriert: Sonntag 28. Mai 2006, 16:29

Klar

Beitrag von sofaklecks »

Klar, cantus.

Deshalb hab auch geschrieben "danach", die Richtigkeit der Definition in der Predigt anzweifelnd.

sofaklecks

Benutzeravatar
cantus planus
Beiträge: 24273
Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg

Re: Klar

Beitrag von cantus planus »

sofaklecks hat geschrieben:Deshalb hab auch geschrieben "danach", die Richtigkeit der Definition in der Predigt anzweifelnd.
Ah! *Brillesuch* Ist dir schon aufgefallen, dass du "danach" geschrieben hattest?

Ich halte seine Definition von "Keuschheit" für nicht ganz zutreffend. Ich habe gerade mal einen Blick ins LThK geworfen, wo folgendes als Definition zu finden ist:
Lexikon für Theologie und Kirche hat geschrieben:
Keuschheit. Keusch (lat. castus, mhd. kiusch, mäßig, sittsam, schamhaft) meint das sittlich geordnete Verhalten in seinem Geschlechtsleben.
Der Verfasser dieser Predigt scheint den letzten Teil auszuklammern, womit es aber nach meinem Ermessen zu einer unzulässigen Erweiterung des Begriffs kommt. Ich teile seine Definition nicht.

Das immer noch sehr informative Katholische Handlexikon von Bernhard Brinkmann SJ* (2. erw. Auflage, 1960) definiert:
Katholisches Handlexikon, Stichwort: [i]Gelübde[/i] hat geschrieben:
Durch das Gelübde der Keuschheit oder Jungfräulichkeit verzichtet man auf die Ehe und damit auf jeden Gebrauch der von Gott in den Menschen hineingepflanzten Fähigkeiten zur Fortpflanzug des Menschengeschlechts.
Weitere Quellen könnten herangezogen werden.

Keuschheit kann sich m. E. nur auf den sexuellen Bereich - hier allerdings in Gedanken, Worten und Werken! - beziehen, nicht aber prinzipiell auf eine Missachtung der Würde eines anderen Menschen oder die Ausnutzung desselben. Gottsmann zieht hier aus einer richtigen Grundaussage heraus den falschen Schluss.

Keuschheit - um auf Majas Beitrag zurückzukommen - ist in der ganzen Kirchengeschichte immer als bewusster und freiwilliger Verzicht begriffen worden. Alle modernen (beinahe wäre ich versucht "modernistisch" zu sagen) Umdeutungsversuche sind meiner Meinung nach einer der vielen Schliche, mit denen man sich selbst hintergehen zu können glaubt.
----------------------------------------------------------------------------------------
*) damals waren die Jesuiten wirklich noch katholisch.
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

sofaklecks
Beiträge: 2776
Registriert: Sonntag 28. Mai 2006, 16:29

Böser Bube

Beitrag von sofaklecks »

cantus, du böser Bube,

unterstellst mir, ich hätte mich über ein unabsichtlich dahingeschriebenes "danach" herausreden wollen, Jurist, der ich bin.

Nein, nein,

ich hab die Definition nebst Link bewusst eingestellt, um eine nach meiner Auffassung unrichtige Definition zu Diskussion zu stellen und, um das anzuregen, geschrieben, dass danach, als nach dieser Definition die Sünde eine vorwiegend männliche sein müsse. Atypische Verhaltenweisen lassen wir mal aussen vor.

Aber du siehst selbst, dass die beiden Lexika etwas ganz verschiedenes beschreiben. Das sittlich geordnete Verhalten im Geschlechtsleben (bitte, was ist das?) ist etwas ganz anderes als der Verzicht auf alle Fähigkeiten der Fortpflanzung. Der Unterschied ergibt sich aus der Tatsache, dass die letztere Definition sich auf das Gelübde der Keuschheit bezieht und das ist eben weitergehender als die Keuschheit an sich.

sofaklecks

Benutzeravatar
Linus
Beiträge: 15072
Registriert: Donnerstag 25. Dezember 2003, 10:57
Wohnort: 4121 Hühnergeschrei

Beitrag von Linus »

Das sittlich geordnete Verhalten im Geschlechtsleben (bitte, was ist das?)
Das Wohl des anderen im Blick haben, nicht sein eigenes. Im Geschlechtsakt: Das Tun was der andere möchte, solange die personale Würde gewahrt bleibt. (Sprich: wenn beide in Freiwilligkeit darüber ein kommen, "es" im Handstand zu tun, sollen sie ruhig, wenn sie können. :D )
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

sofaklecks
Beiträge: 2776
Registriert: Sonntag 28. Mai 2006, 16:29

Geschlechtsleben

Beitrag von sofaklecks »

Also, ihr Moderatoren, schlaft ihr?

Das gehört doch nicht in den Thread Privatgelübde. Aber ich muss doch antworten, wenn ich angesprochen bin.

Unter Geschlechtsleben verstehe ich meine Beziehung zum anderen Geschlecht überhaupt. Das verstehe ich gar nicht nur körperlich.

Es ist meine Rolle als Mann. Dazu gehört mein Verhältnis zu Frauen generell. Dass ich nicht meine, jede blöd anmachen zu müssen. Mir immer aufs Neue meine Unwiderstehlichkeit beweisen zu müssen. Trotzdem zuvorkommend und höflich bin. Dass ich Grenzen respektiere.

sofaklecks

Maja
Beiträge: 393
Registriert: Montag 25. Dezember 2006, 12:56
Wohnort: Europa

Beitrag von Maja »

Na, liebe Moderatoren, wie wäre es denn mit einem "Keuschheits-Thread"? ;-)
"Jetzt schauen wir in einen Spiegel und sehen nur rätselhafte Umrisse, dann aber schauen wir von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich unvollkommen, dann aber werde ich durch und durch erkennen, so wie ich auch durch und durch erkannt worden bin." 1 Kor 12

Benutzeravatar
Linus
Beiträge: 15072
Registriert: Donnerstag 25. Dezember 2003, 10:57
Wohnort: 4121 Hühnergeschrei

Re: Geschlechtsleben

Beitrag von Linus »

sofaklecks hat geschrieben:
Unter Geschlechtsleben verstehe ich meine Beziehung zum anderen Geschlecht überhaupt. Das verstehe ich gar nicht nur körperlich.

Es ist meine Rolle als Mann. Dazu gehört mein Verhältnis zu Frauen generell. Dass ich nicht meine, jede blöd anmachen zu müssen. Mir immer aufs Neue meine Unwiderstehlichkeit beweisen zu müssen. Trotzdem zuvorkommend und höflich bin. Dass ich Grenzen respektiere.

sofaklecks
Lieber Sofaklecks, Natürlich hast du recht. ich wollt's auch eher plastisch exemplifizieren. P. Johannes Lechner, ehemaliger Prior von Marchegg, jetzt in Rimont im St. Johannes- Gemeinschafts -Mutterkloster, meinte wenn er mit dem Anwurf "Du als Priester, wie kannst du über Sex und/oder Ehe reden" konfrontiert wurde immer: "Ich bin ja kein Eunuch als Mönch, sondern immer noch ein Mann."(Er berichtete im Übrigen auch von Verliebtheitsphasen meist vor einem Schritt der Verbindlichkeit ins Kloster. Einmal wurde er dann zur gemeinsamen Arbeit mit der Schwester, die ihm scheinbar auch etwas zugeneigt war, eingeteilt. Nach einer Woche fragte er seinen Oberen, ob er nicht versetzt werden könnte.... :D
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

sofaklecks
Beiträge: 2776
Registriert: Sonntag 28. Mai 2006, 16:29

Richard Rohr

Beitrag von sofaklecks »

Eine der schönsten Liebesgeschichten hab ich bei Richard Rohr, dem Franziskaner gelesen.

Er schildert darin, wie ihn als junger Mann das Mädchen, in das er verliebt war, angesehen hat.

Dieser Blick der Liebe habe ihn über den ganzen Sommer hinweg getragen.

Wer je so einen Blick bekommen hat, versteht das.

sofaklecks

Benutzeravatar
cantus planus
Beiträge: 24273
Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg

Re: Böser Bube

Beitrag von cantus planus »

sofaklecks hat geschrieben:cantus, du böser Bube,

unterstellst mir, ich hätte mich über ein unabsichtlich dahingeschriebenes "danach" herausreden wollen, Jurist, der ich bin.
Aber... Mein lieber Sofaklecks, ich würde einem Juristen niemals unterstellen, einen Apfel so lange hin- und herdrehen zu können, bis er nachweisen kann, dass es sich um eine Banane handelt. Dafür habe ich doch Anwälte in der Familie! ;D

Doch im Ernst: ich wollte mit den Zitaten (die in der Tat einen unterschiedlichen Akzent haben) nachweisen, dass Keuschheit sich im Sinne der christlichen Tradition auf alle Formen der Sexualität bezieht.

Es gibt die Berufung zur vollkommenen Keuschheit und Jungfräulichkeit, die aber nicht jeder hat. Und es gibt die Berufung zur Ehe, in der eine kluge Keuschheit gepflegt werden sollte, wie Linus sehr richtig angemerkt hat. Erst in der klugen Selbstbeschränkung kann sich die Liebe vollkommen entfalten und so wirkliche Früchte hervorbringen.

Aus diesem Blickwinkel muss man auch die entsprechenden kirchlichen Dokumente lesen. Mit der häufig unterstellten Leibfeindlichkeit der katholischen Kirche hat das wenig zu tun. Es geht niemals um Verbote, sondern um die Förderung der wirklichen Liebe und auch des Eros.

Leider hat unsere Kirche das mitunter eher nach dem Prinzip "Man muss das Volk zu seinem Glück zwingen" mit dem Holzhammer gepredigt. Da lobe ich mir die Antrittsenzyklika unseres Hl. Vaters Benedikt XVI., der sehr schöne Worte zu diesem Thema gefunden hat.

Ich denke, dass die Keuschheit nur dann sinnvoll gelebt werden kann, wenn man sich der eigenen Sexualität bewusst ist und sie anzunehmen gelernt hat. Erst dann kann man in wirklicher Freiheit verzichten.
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

ieromonach
cum angelis psallat Domino
Beiträge: 542
Registriert: Montag 27. August 2007, 20:26
Kontaktdaten:

Keuschheit

Beitrag von ieromonach »

Hallo Freunde,
Ein alter Mönch sprach zu Anfängern im Mönchsleben: Aus dem Wasser kommt das Salz, wenn wir es aber wieder ins Wasser werfen löst es sich auf und ist nicht mehr zusehen. So kommt der Mönch, als Mann, aus der Frau, wenn er aber der Frau zu nahe kommt, dann geht er zugrunde und hört auf ein Mönch zu sein.
.
PS: Für einen Mann oder eine Frau die verehelicht sind ist das gleiche gültig. Das Ehegelübde ist gebrochen bei Untreue und ist dann Unkeuschheit + Ieromonach

Benutzeravatar
Linus
Beiträge: 15072
Registriert: Donnerstag 25. Dezember 2003, 10:57
Wohnort: 4121 Hühnergeschrei

Beitrag von Linus »

Wie man der Kirche Leibfeinslichkeit unterstellen kann ist mir eh schleierhaft. Immerhin hat das Sakrament der Kirche (die Sein Leib ist )sogar mit dem eucharistischen Leib zu tun. Wenn man aber den Leib von der Seele trennt, und ihn verkörpert wirds, wir sehen es wenn wir die Augen offen halten leider nur allzugut, zur Pornographie.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Lemuel
Beiträge: 5
Registriert: Montag 10. Dezember 2012, 23:46

Eine Frage die mit Keuschheit zu tun hat.

Beitrag von Lemuel »

Also erstmal Hallo alle,

Und erstmal sollte ich sagen das ich mich nicht unbedingt als religiös betrachte und auch nicht unbedingt als Christ in dem Sinne das ich einer Kirche oder Religion angehöre.
Trotzdem aber glaube ich das es Jesus und Gott gibt und ich glaube auch das in der Bibel viel wahres steht, es aber für manche Leute heutzutage schwer zu verstehen ist / sprich sie glauben nicht mehr wirklich drann. Und eben weil ich auch in meiner örtlichen Kirche auf viele "Christen" gestoßen bin die nicht wirklich an Jesus glauben und die sich nicht wirklich nach der Bibel richten und die Bibel auch nicht wirklich verstehen, sondern nur in die Kirche gehen weil sie dann im Dorf besser darstehen und es gut für ihren Ruf ist, habe ich aufgehört regelmäßig in die Kirche zu gehen.

Gut das ertmal als eine Art Vorstellung von mir (-:

Ich habe folgendes Problem wozu ich gerne eure Meinung wüsste. Ich poste es absichtlich in einem christlichen Forum, weil ich gerne die Meinung von Christen dazu wüßte, ich möchte gerne eine streng christliche Perspektive dazu haben - denn Menschen ohne Moral gibt's schon genug und die hab ich auch schon gefragt und deren Antworten haben mir nicht wirklich geholfen.

Also ich hab ja schon gesagt das ich mich einerseits als nicht religiös bezeichnen würde, andererseits aber schon glaube das es viel wahres in der Bibel gibt und das Jesus den Menschen unter anderem gelehrt hat wie sie sich als Menschen korrekt verhalten können und es vermeiden können Sünden zu begehen.

Sexuelle Begierde gilt ja z.B. als eine Sünde. Und ich denke auch selbst das es eine Sünde ist. Andererseits ist es aber natürlich auch nicht verkehrt zu heiraten und eine Familie zu gründen. Wenn man das nicht täte würde die Menschheit aussterben.

Es war für mich bisher auch kein Problem keinen unehelichen Sex zu haben und hatte auch keinen. Aber ich wollte eben später dann doch irgendwann mal heiraten und Kinder haben. Dabei gab es für mich aber folgendes Problem. Ich habe ja vorhin gesagt das ich mich nicht unbedingt als religiös bezeichnen würde, obwohl ich versuchen will mich moralisch richtig zu verhalten so wie es eben z.B. Jesus vorgelebt hat. Das schließt aber religiöse Menschen als Ehe-Partner aus... ich hätte nichts dagegen eine Christin oder eine Frau aus einer anderen Religion zu heiraten... gerne sogar. Nur gibt es kaum Christen die mich heiraten würden, eben weil ich mich selbst nicht als religiös bezeichne, sprich ich gehe z.B. selten in die Kirche, bin nicht getauft, zahle keine Kirchensteuer etc. und würde das auch nicht gerne tun wollen.

Also bleiben nur noch nicht-Gläubige als Ehepartner übrig, da es kaum religiöse Menschen gibt die jemanden heiraten würden der nicht ihrer Religion angehört und auf dessen Lohnsteuerkarte das nicht drauf steht. Dabei ist das Problem aber wieder das es für einen nicht-Gläubigen extrem schwierig ist meine Einstellung von wegen "unehelicher Sex ist Sünde" nachzuvollziehen. Sprich ich habe zwar durchaus einige Frauen gefunden die mit mir ins Bett steigen wollten, aber keine die mich VORHER heiraten wollte.

Es gab lediglich eine die bereit war sich vorher mit mir zu verloben und ich hab mich jetzt drauf eingelassen. Das war ein Fehler. Jetzt sind wir seit einem Jahr verlobt und wohnen auch solange zusammen, aber sie schiebt die Hochzeit immer mehr raus und ich bekomme immer das Gefühl das sie mich nicht wirklich heiraten will, bzw. sie überhaupt nicht versteht warum eine Heirat wichtig ist und sie sich nur mit mir verlobt hat, weil sie wußte das ich mich sonst nicht drauf eingelassen hätte.

Und jetzt ist mein Problem... was soll ich tun? Soll ich warten bis sie mich vielleicht irgendwann doch noch heiratet? Es ist ungewiss, sie sagt mal so und mal so und ist auch nie mit mir zufrieden und ich leide langsam immer mehr unter ihr da sie extrem narzisistisch ist und es ihr nicht möglich ist sich in andere hineinzuversetzen und sie mich und meine Einstellung bezüglich Heirat überhaupt nicht verstehen kann.

Von daher denke ich eigentlich wäre es besser mich zu trennen. Andererseits will ich sie auch nicht im Stich lassen und ausserdem SIND wir ja verlobt und es wäre falsch wenn ich die Verlobung brechen würde.
Was meint ihr? Und bitte keine Antworten ala "Ehe ist völlig überbewertet und scheiß doch drauf ob die Bibel sagt es ist eine Sünde". Wenn ich solche Antworten haben will, hätte ich meine Verlobte gefragt. Ich bin ja extra hierher gekommen, weil ich gehofft habe hier keine solchen Antworten zu bekommen und vielleicht auf Leute treffe die mich und mein Dilemma verstehen können.

Benutzeravatar
Protasius
Moderator
Beiträge: 7125
Registriert: Samstag 19. Juni 2010, 19:13

Re: Eine Frage die mit Keuschheit zu tun hat.

Beitrag von Protasius »

Eine Verlobung kannst du durchaus lösen (vgl. Postulat und Noviziat in einem Orden); das endgültige Versprechen kommt erst bei der Hochzeit.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

Benutzeravatar
Linus
Beiträge: 15072
Registriert: Donnerstag 25. Dezember 2003, 10:57
Wohnort: 4121 Hühnergeschrei

Re: Eine Frage die mit Keuschheit zu tun hat.

Beitrag von Linus »

Sexuelles Begehren ist nicht unbedingt eine Sünde - wenn das Begehren den eigenen Ehepartner trifft.

Prinzipiell: was zeichnet dich positiv aus? Wenn du mit der Tür ins Haus fällst und die Leute gleich mit "ich bin nicht religiös" überfällst, wirkt das abschreckend. selbst auf die nicht religiösen. Religiöse Einstellungen sollte man idR nicht unbedingt beim ersten Zusammentreffen artikulieren.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Raphael

Re: Eine Frage die mit Keuschheit zu tun hat.

Beitrag von Raphael »

Lemuel hat geschrieben:Ich habe folgendes Problem wozu ich gerne eure Meinung wüsste. Ich poste es absichtlich in einem christlichen Forum, weil ich gerne die Meinung von Christen dazu wüßte, ich möchte gerne eine streng christliche Perspektive dazu haben - denn Menschen ohne Moral gibt's schon genug und die hab ich auch schon gefragt und deren Antworten haben mir nicht wirklich geholfen.
Aus streng christlicher Perspektive ist wohl zunächst einmal festzustellen, daß vorehelicher Geschlechtsverkehr eine Sünde ist.
Die Hilfskonstruktion, daß man mit demjenigen verlobt ist, mit dem man da vorehelich geschlechtlichen Verkehr hat, ändert am Tatbestand der Sünde nix. Denn nach christlichem Verständnis soll Geschlechtsverkehr eben nur zwischen zwei Menschen ausgeübt werden, die miteinander verheiratet sind.

Die Empfehlung lautet also: Ab sofort beginnt für Dich die Zeit der Enthaltsamkeit!

Daß sich diese Änderung auf die Beziehung insgesamt auswirkt, ist wohl nach allgemeiner Lebenserfahrung nicht zu bestreiten.
Deine Verlobte wird sich nun überlegen müssen, ob ihr denn diese Beziehung zu Dir so wichtig ist, daß sie sich endlich dazu durchringt, ihr Heiratsversprechen (denn genau dies ist ja eine [Punkt]) einzulösen oder eben nicht.

Lemuel
Beiträge: 5
Registriert: Montag 10. Dezember 2012, 23:46

Re: Eine Frage die mit Keuschheit zu tun hat.

Beitrag von Lemuel »

@Raphael: Ich denke das du recht hast. Ich denke auch so. Allerdings denke ich so das, wenn wir heiraten, dann wird sie ja meine Frau, also hätte ich dann doch wieder nur mit meiner Frau geschlafen, wodurch es dann wieder keine Sünde wäre (oder zumindest bekomme ich mildernde Umstände ;-)

Deswegen halte ich es ja für so wichtig das wir heiraten. Sie aber wiederum versteht das alles gar nicht und will eben am liebsten nicht heiraten was mich dann eben in eine schwierige Situation bringt. Ich kann ihre Möbel ja jetzt auch schlecht aus meinem Schlafzimmer schmeißen und sagen das sie zurück kommen kann wenn wir verheiratet sind.

Denn sowas würde sie wiederum natürlich nicht verstehen können und dann würde sie gar nicht zurück kommen.

Benutzeravatar
Juergen
Beiträge: 26999
Registriert: Mittwoch 1. Oktober 2003, 21:43

Re: Keuschheit

Beitrag von Juergen »

Hör doch einfach auf Mutti.
Spr 31 hat geschrieben:1 Worte an Lemuël, den König von Massa, mit denen ihn seine Mutter ermahnt hat:
2 Was soll ich dir sagen, Lemuël, mein Erstgeborener, du Sohn meines Schoßes, was, du Sohn meiner Gelübde?
3 Gib deine Kraft nicht den Frauen hin, dein Tun und Treiben nicht denen, die Könige verderben.
4 Könige sollen sich nicht, Lemuël, Könige sollen sich nicht mit Wein betrinken, Fürsten nicht berauschenden Trank begehren.
5 Er könnte beim Trinken seine Pflicht vergessen und das Recht aller Notleidenden verdrehen.
6 Gebt berauschenden Trank dem, der zusammenbricht, und Wein denen, die im Herzen verbittert sind.
7 Ein solcher möge trinken und seine Armut vergessen und nicht mehr an seine Mühsal denken.
8 Öffne deinen Mund für den Stummen, für das Recht aller Schwachen!
9 Öffne deinen Mund, richte gerecht, verschaff dem Bedürftigen und Armen Recht!
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
- Offline -

Benutzeravatar
Reinhard
cum angelis psallat Domino
Beiträge: 2161
Registriert: Montag 30. Mai 2011, 11:06
Wohnort: in der ostdeutschen Diaspora

Re: Keuschheit

Beitrag von Reinhard »

Hi Lemuel,

erstmal herzlich willkommen hier im Kreuzgang !

Deine Vorstellung klingt mir ein bisschen so, als wäre die Ehe für Dich so etwas wie eine "Lizenz zum Sex".

Das finde ich sehr schwierig als Grundlage für eine Ehe. In der Ehe geht es um eine Beziehung, die den Anderen jeweils komplett, als ganzen Menschen meint. Der Apostel Paulus sagt das so:
Epheserbrief 5:25 hat geschrieben:Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie Christus die Kirche geliebt und sich für sie hingegeben hat,
Hier ist (vom Wort her) ausdrücklich nicht von sexuellem Verlangen die Rede, sondern von der "Liebe Gottes" - und genau die gehört zwischen die Ehepartner, sonst wird eine Ehe nicht gut. (und das sage ich als jemand, der sich auch nach fast 20 Ehejahren noch heftig an diesem Vers abarbeitet !)

Von daher kann ich Dir nur empfehlen, nicht das Pferd von hinten aufzuzäumen, vom sexuellen Verlangen her, sondern wirklich diese umfassende Liebe zum Kern zu machen für Eure Beziehung (oder eben auch nicht !).
Meine Frage wäre: liebt Ihr Euch über das sexuelle Verlangen hinaus ? - denn nur das würde als Basis für die Beziehung taugen, so oder so.

Raphael

Re: Keuschheit

Beitrag von Raphael »

Reinhard hat geschrieben:Hi Lemuel,

erstmal herzlich willkommen hier im Kreuzgang !
Aber nur, wenn er mit der Trollerei aufhört! :|

San Marco
Beiträge: 545
Registriert: Dienstag 7. August 2012, 10:43
Wohnort: Stuttgart

Re: Keuschheit

Beitrag von San Marco »

Raphael hat geschrieben:
Reinhard hat geschrieben:Hi Lemuel,

erstmal herzlich willkommen hier im Kreuzgang !
Aber nur, wenn er mit der Trollerei aufhört! :|
Stimmt. Das sind typische Verhaltensweisen eines Trolls. Würde mich nicht wundern, wenn er seine Fragen auch parallel in anderen Foren vortragen würde.

Benutzeravatar
Juergen
Beiträge: 26999
Registriert: Mittwoch 1. Oktober 2003, 21:43

Re: Keuschheit

Beitrag von Juergen »

@Lemuel

Im Nachbarstrang verwies ich schon auf "Manusoptus" bei "gutefrage.de".
Selbiger – der wohl Du bist – stellte dort letztes Jahr im März folgende Frage:
Auf meiner Arbeit gibt es eine super nette und super hübsche Kollegin. Ich glaube sie mag mich auch weil sie lächelt mich oft an und hilft mir.

So schön und gut aber ich bin nicht gut in sowas... /-: Was mach ich nun? Worüber rede ich mit ihr? Wie sprech ich sie an und lass sie wissen das ich sie mag (darf ja am Arbeitsplatz für die Anderen (Kollegen, Chef, Kunden) ja auch nicht zu offensichtlich werden das ich was von ihr will).

Ich stell mich halt mit Frauen ein bischen doof an...

Ich hab ne Weile versucht ihr bei ihrer Arbeit zu helfen... aber da sie in einem anderen Bereich arbeitet als ich mach ich meistens bloß alles falsch /-:

Ich hatte auch mal die Gelegenheit ein bischen mit ihr alleine zu reden aber da hab ich bloß über die Trennung mit meiner (Ex-) Frau gesprochen was wohl nicht so das idealste Gesprächsthema ist... /-:

Auch will ich ihr ja nicht einfach bloß zeigen das ich sie mag und was von ihr will, sondern es muss ja auch bei ihr gut rüberkommen und darf ja nicht bloß ne plumpe anmache sein.

[Punkt] (-:
Wie passt diese Frage zu der Story, die Du uns hier verkaufen willst?


Lemuel hat geschrieben:Es war für mich bisher auch kein Problem keinen unehelichen Sex zu haben und hatte auch keinen.
Nein!?
http://www.gutefrage.net/frage/keuschhe ... er47755182

…Ich hab das Problem das ich gerne eine Frau finden wollte zum heiraten und ich kein Sex vor der Ehe haben wollte. Ich schreibe wollte, weil es natürlich nicht ganz geklappt hat. Lag nicht an mir sondern es gab ganz einfach keine Frau die auch so dachte (ausser natürlich religiöse Leute, und die würden nicht jemanden heiraten der nicht ihrer Religion angehört und ich gehöre keiner Religion an).

Momentan bin ich zwar verlobt, aber ich habe irgendwie das Gefühl das meine Verlobte mich nur heiraten will weil ich es will und sie nicht wirklich versteht warum man heiraten sollte und sie daher die Hochzeit immer wieder rauszögert und ich weiß auch nicht wie ich ihr das am besten erklären soll und wie ich damit umgehen soll. Ist ne schwierige Welt geworden. Wenn du mit jemanden Sex hast den du nicht kennst sagt keiner mehr was, aber wenn du jemanden heiraten willst mit dem du "erst" zwei Jahre zusammen lebst erntest du Unverständnis und sogar deine Oma sagt zu dir du wärst zu altmodisch
Nebenbei: in dem Strang dort wird der kreuzgang empfohlen.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
- Offline -

Lemuel
Beiträge: 5
Registriert: Montag 10. Dezember 2012, 23:46

Re: Keuschheit

Beitrag von Lemuel »

Reinhard hat geschrieben: liebt Ihr Euch über das sexuelle Verlangen hinaus ? - denn nur das würde als Basis für die Beziehung taugen, so oder so.
Ja natürlich. Und ich denke sie liebt mich auch auf einer solchen, nicht sexuellen Basis. Wir haben jetzt auch ein Termin zum heiraten ausgemacht. Sie hat selbst einen vorgeschlagen. Und ich werd jetzt einfach mal abwarten und wenn alles gut geht heiraten wir im Frühling.

Im übrigen war es eine ernstgemeinte Frage die denke ich ja auch hierher passt. Deshalb muss ich mich über die Troll Vorwürfe doch sehr wundern und finde es auch merkwürdig warum hier nach 3 Posts von mir versucht wird rauszufinden wer ich bin und wie mein Privatleben aussieht. Bin ich wirklich so interessant oder ist euch einfach nur so langweilig das ihr das bei jedem macht? Wenn ihr irgendwas über mich wissen wollt und es für den Post relevant ist, könnt ihr mich einfach fragen. Ich hatte gehofft hier ernste Antworten zu bekommen -bekam ich auch zumindest teilweise- und daher danke ich allen die ernstgemeinte Antworten gaben ohne dabei einen auf Stasi zu machen ;)

Benutzeravatar
Reinhard
cum angelis psallat Domino
Beiträge: 2161
Registriert: Montag 30. Mai 2011, 11:06
Wohnort: in der ostdeutschen Diaspora

Re: Keuschheit

Beitrag von Reinhard »

Zu Deiner Haltung hätte ich noch eine andere Frage: wie stellst Du Dir ein Leben nach der Bibel vor, ohne "religiös" zu sein ? - verstehst Du die Bibel nur als Sammlung moralischer Anleitungen, ohne dass ein tatsächlich lebendiger Gott dahinter steht ?

Wie soll das gehen, ein moralisches Leben nach der Bibel zu leben, ohne die Erlösung durch Jesus Christus in Anspruch zu nehmen ?
Sogar der schon zitierte Apostel Paulus sagt:
Römerbrief 7:22-24 hat geschrieben:Denn in meinem Innern freue ich mich am Gesetz Gottes,
ich sehe aber ein anderes Gesetz in meinen Gliedern, das mit dem Gesetz meiner Vernunft im Streit liegt und mich gefangen hält im Gesetz der Sünde, von dem meine Glieder beherrscht werden.
Ich unglücklicher Mensch! Wer wird mich aus diesem dem Tod verfallenen Leib erretten?
Wenn schon der Apostel nicht ohne Erlösung auskommt, wie erst wir ... ?!
Nein, allein wirst Du es wohl nicht schaffen, genau so wenig wie ich. Du brauchst Christus, und Du brauchst (in welcher Form auch immer) die Kirche.

Lemuel
Beiträge: 5
Registriert: Montag 10. Dezember 2012, 23:46

Re: Keuschheit

Beitrag von Lemuel »

Reinhard hat geschrieben: verstehst Du die Bibel nur als Sammlung moralischer Anleitungen, ohne dass ein tatsächlich lebendiger Gott dahinter steht ?

Ja, das kann man vielleicht sogar so sagen. Das hab jetzt zwar nicht ich gesagt, aber ich denke es ist nicht unbedingt falsch es so zu formulieren. Denn ja, einerseits glaube ich das die Bibel stimmt und das es Gott und Jesus gibt.
Anderseits scheinen aber manche Leute zu vergessen das die Bibel von Menschen geschrieben wurde und nicht von Gott oder Jesus und auch nicht von Moses oder irgendjemanden besonderen. Sie wurde noch nicht mal von irgendwelchen Augenzeugen geschrieben, sondern in den meisten Fällen erst Generationen später auf Basis mündlicher Überlieferungen aufgeschrieben... und mündliche Überlieferungen sind natürlich ungenau. Zudem wurde die Bibel im Laufe der Jahre verändert und es wurden Übersetzungsfehler gemacht und manche Leute haben sie sogar absichtlich geändert (z.B. aus politischen Gründen).

Ich glaube also das wohl ein lebendiger Gott hinter diesen Dingen STAND.
Ob er HINTER DEN HEUTIGEN Bibeln immer noch steht (die ja von Menschen geschrieben und verändert wurde) da bin ich mir schon unsicher. Man denke bloß mal an die "Volx-Bibel"... :/ Ob Gott die noch vertreten würde und sagen würde; "ja, das sind meine unverfälschten Worte hinter denen ich 100% stehen kann"? Ich weiß es nicht.

Von daher lese ich gerne die Menge-Bibel sowie die Übersetzung von 1912. Ich finde diese Übersetzungen sind zumindest etwas genauer. Ich lese auch gerne Apokryphen... es gibt da manche (vor allem die die lange Zeit in der Erde vergraben waren und die daher also unverändert blieben) von denen ich denke das sie beim Verstehen helfen können.

Gut, aber das jetzt nur so am Rande, weil es ja eigentlich nicht zum Thema gehört.
Zuletzt geändert von Lemuel am Dienstag 11. Dezember 2012, 22:08, insgesamt 1-mal geändert.

azs
Beiträge: 516
Registriert: Mittwoch 2. Juli 2008, 18:16

Re: Keuschheit

Beitrag von azs »

Merken Menschen eigentlich auch, dass sie durch irgendwelche Anschuldigungen suchende Menschen abschrecken? Lieber einmal mehr einen Troll füttern als einmal fälschlicherweise einen wirklich Suchenden abzustoßen.
ad te suspiramus in hac lacrimarum valle

Benutzeravatar
Reinhard
cum angelis psallat Domino
Beiträge: 2161
Registriert: Montag 30. Mai 2011, 11:06
Wohnort: in der ostdeutschen Diaspora

Re: Keuschheit

Beitrag von Reinhard »

Wenn Dich diese Frage genauer interessiert, könntest Du auch mal in einigen Parallelsträngen nachlesen und nachfragen, z.B. unter "gefälschte Bibel ?" oder "Zweifel und Glaubenskrisen", wo es genau um solche Fragen geht.

Im Übrigen lass Dich bitte nicht abschrecken, wenn hier im Moment einige Leute etwas nervös reagieren, denn letztens gab es im Zusammenhang mit x.net ein paar Probleme mit Trollen. - ist also nicht persönlich, sondern eine momentane Überempfindlichkeit !
Sei so lieb, und nimm das den betreffenden Leuten nicht übel ! - deshalb hatte ich auch um Löschung der Trollvorwürfe gebeten.

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema