Joseph Alois Ratzinger - Bücherempfehlung?

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Sein_oder_Nichtsein
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Joseph Alois Ratzinger - Bücherempfehlung?

Beitrag von Sein_oder_Nichtsein »

Lange vor seiner Wahl zum Papst Benedikt XVI. war der Geistliche Joseph Alois Ratzinger einer der bedeutendsten deutschen katholischen Theologen der Gegenwart (- rebellische Geister wie Küng oder Drewermann), wenn nicht der bedeutendste gegenwärtige katholische Theologe der Deutschen.

Er handhabt die deutsche Sprache mit einer Genauigkeit und Brillanz, die (nicht nur) katholische Literaten vor Neid erblassen lässt. Dabei schöpft er zur Ehre des weltweiten Katholizismus aus einem gigantischen geistigen Fundus katholischer Gelehrsamkeit und setzt ihn in Sprachkraft fast Jesus Christus gleich für seine Hörer und Leser ein.

Habt ihr diesen großen Geist nicht längst für euch entdeckt? Welches seiner Bücher empfehlt ihr?

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Den »Geist der Liturgie«.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
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Pit
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Beitrag von Pit »

Das kann ich nur unterschreiben, Robert. "Der Geist der Liturgie" ist und bleibt genial.

Gruß, Pit
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Den »Geist der Liturgie«.
carpe diem - Nutze den Tag !

Germanus
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Beitrag von Germanus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Den »Geist der Liturgie«.
Gruß und Segen!
Ein Buch, das lesenswert ist für alle, denen etwas am Glauben, an der rechten Lehre und am rechten Gotteslob liegt. Immer wieder neu lesenswert!
HG, Germanus

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Udalricus
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Einführung in das Christentum

Beitrag von Udalricus »

Man muss wohl 5 verschiedene Kritererien hinsichtlich der Werke von Joseph Ratzinger unterscheiden:

a) theologisch-dogmatisch: Hier ist und bleibt das "Non-plus-ultra" die "Einführung in das Christentum", ich hab sie schon zweimal gelesen, entgegen ihrem Titel ist sie aber nicht nur für "Anfänger-Christen" interessant.

b) gesellschaftanalytisch: Hier ist wohl vor allem "Wahrheit, Werte, Macht" zu empfehlen, oder "Zur Lage des Glaubens".

c) Dokumente der Glaubenskongregation: Sie tragen sehr wohl seine erkennbare Handschrift, sind aber in Kooperation mit der gesamten Kongregation entstanden und sind wegen ihres offiziellen Charakters natürlich etwas formeller und nüchterner.
Als langfristig wohl bedeutsamste Äußerung möchte ich hier "Dominus Jesus" erwähnen, gefolgt von den Reaktionen auf die Befreiungstheologie in den 80er Jahren. Der KKK ist eigentlich wieder eine eigene Kategorie.

d) Autobiografisch: "Aus meinem Leben" hilft, sein Denken und Schreiben besser zu verstehen und ist daher eine wichtige Ergänzung zu seinen inhaltlichen Schriften.

e) Enzykliken, bisher nur "Deus caritas est": Eine gelungene Mischung aus a), b) und c), gemischt mit sehr viel Philosophie. Ein Meilenstein in der Geschichte der Enzykliken, da sie durchaus als Werk für das einfache Volk gelten kann.

Egal, welches "Genre", "J.R." oder Benedikt XVI. ist immer das Lesen wert! :jump:

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Robert Ketelhohn
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Re: Einführung in das Christentum

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Udalricus hat geschrieben:Der KKK ist eigentlich wieder eine eigene Kategorie.
… und kein echter Ratzinger. Dann doch eher das Kompendium zum Katechismus! :)
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taddeo
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Beitrag von taddeo »

Sehr zu empfehlen sind nach wie vor die Interview-Bände mit Seewald:

"Salz der Erde" und "Gott und die Welt" - unübertroffene Analysen der gesellschaftlichen Zustände, in denen sich die Kirche heute bewähren muß, samt Lösungsansätzen, die (leider) so nicht einmal ein Papst ohne weiteres wird umsetzen können;

Für liturgische Fragen (neben "Der Geist der Liturgie"):

"Das Fest des Glaubens" (Johannes Verlag Einsiedeln, 1981)

Für Ratzingers Verständnis vom Petrusamt sehr aufschlußreich:

"Dienst an der Einheit". Zum Wesen und Auftrag des Petrusamts, Patmos Verlag Düsseldorf 1978; darin neben mehreren Aufsätzen anderer Autoren (u. a. Mußner, de Vries, Kasper) ein Text von Ratzinger: "Der Primat des Papstes und die Einheit des Gottesvolkes".

Ich habe bisher noch keine einzige Lektüre von Ratzinger/Benedikt XVI. gelesen (zu ca. 20 Schriften und Büchern von ihm bin ich bisher gekommen), die nicht inhaltlich hervorragend und lesenswert gewesen wäre. Man muß allerdings gestehen, daß ein abgeschlossenes Theologiestudium oft hilfreich ist, um seine ganzen Aussagen mit ihren Querverweisen auch einzuordnen und zu verstehen (zB Kirchenväter-Quellen, exegetische und philosophische Diskussionen des 20. Jh. etc.). Der Fundus, aus dem er seine Theologie schöpft, ist doch umfassend.

Sein_oder_Nichtsein
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Beitrag von Sein_oder_Nichtsein »

Herzlichen Dank für eure ersten Antworten!
taddeo hat geschrieben:
Ich habe bisher noch keine einzige Lektüre von Ratzinger/Benedikt XVI. gelesen (zu ca. 20 Schriften und Büchern von ihm bin ich bisher gekommen), die nicht inhaltlich hervorragend und lesenswert gewesen wäre.
Derselbe Verdacht erhärtet sich zunehmend.
taddeo hat geschrieben: Man muß allerdings gestehen, daß ein abgeschlossenes Theologiestudium oft hilfreich ist, um seine ganzen Aussagen mit ihren Querverweisen auch einzuordnen und zu verstehen (zB Kirchenväter-Quellen, exegetische und philosophische Diskussionen des 20. Jh. etc.).
Das kann eh nie schaden. Erstaunlicherweise schrieb er seine meisten Bücher für Theologen. Dabei ist sein Stil ganz und gar nicht nur Klerikern verständlich.

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taddeo
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Beitrag von taddeo »

Sein_oder_Nichtsein hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben: Man muß allerdings gestehen, daß ein abgeschlossenes Theologiestudium oft hilfreich ist, um seine ganzen Aussagen mit ihren Querverweisen auch einzuordnen und zu verstehen (zB Kirchenväter-Quellen, exegetische und philosophische Diskussionen des 20. Jh. etc.).
Das kann eh nie schaden.
Da war ich mir seit meinem Studium nicht immer ganz so sicher...

Bei uns hat's früher (Ende 1980er Jahre) in Bezug aufs Theologiestudium geheißen "bis zum Vordiplom wird man Atheist, und bis zum Hauptdiplom kann man's dann begründen". Manchmal wäre es wohl leichter, katholisch zu sein, wenn man nicht alles so genau wüßte...

Kurt
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Beitrag von Kurt »

Die Bücher Ratzingers kann man allesamt prima lesen.
Die Einführung in das Christentum gibt dabei einen guten Überblick über das, was wir glauben, wenn auch teilweise noch nicht in der geschliffenen Sprache formuliert.
Die späteren Bücher der 90er Jahre handeln eher von der Kirche selbst oder ihrer Stellung in der Gesellschaft und sind sehr lesenswert. Manchmal hatte ich aber den Eindruck, dass sie etwas zu realistisch sind. Das mag aber auch an Ratzingers nüchtern-sachlicher Art liegen, der manchmal die Leidenschaft vermissen lässt.

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taddeo
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Beitrag von taddeo »

Beim Stöbern im Bücherregal ist mir gerade ein weiteres Buch von JR in die Finger gekommen, das als Ergänzung zum "Geist der Liturgie" gut ist:

Ein neues Lied für den Herrn. Christusglaube und Liturgie in der Gegenwart, Herder 1995.

Sehr zu empfehlen!

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

taddeo hat geschrieben:Beim Stöbern im Bücherregal ist mir gerade ein weiteres Buch von JR in die Finger gekommen, das als Ergänzung zum "Geist der Liturgie" gut ist:

Ein neues Lied für den Herrn. Christusglaube und Liturgie in der Gegenwart, Herder 1995.

Sehr zu empfehlen!
*vormerk und auf Leseliste setz*

Danke für den Tipp - ich habe schon den "Geist" (den der Liturgie - und natürlich auch den Heiligen welchen) sehr geliebt... :ja: :)
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overkott
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Beitrag von overkott »

Auf jeden Fall liest man seine Bücher immer wieder als erbauliches Vorwort zum Neuen Testament wie gute Appetizer.

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

overkott hat geschrieben:Auf jeden Fall liest man seine Bücher immer wieder als erbauliches Vorwort zum Neuen Testament wie gute Appetizer.
Das stimmt allerdings... dieser Mann ist einfach so was von genial... danke,Gott, für diesen Papst... :freude:
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taddeo
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Beitrag von taddeo »

Bin schon sehr gespannt auf die beiden neuen Bücher, die demnächst erscheinen (zur Evolution und "Jesus von Nazareth"). Da wird sich Walter der Kasper heute schon warm anziehen müssen mit seinem "Jesus der Christus", denn obwohl er Dogmatiker ist, war die Offenbarungstheologie für Ratzinger seit seinen Anfängen als Teenie-Professor stets ein Zentrum seiner Arbeit, das wird sicher absolut interessant, was er nach 55 Jahren intensiver Beschäftigung mit dieser Disziplin über Jesus sagen will.
Der Mann müßte eigentlich in jeder Kirche in einer Reihe mit den alten Kirchenvätern stehen; seit Augustinus hat es wohl keinen mehr gegeben, der als Theologe, Bischof und Prediger so ein Kaliber hatte wie Benedetto.

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overkott
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Beitrag von overkott »

Benedikt wird in seinem kommenden Buch nicht um den Gottessohn als Menschen herumkommen: Was lehrte er, wie lebte er, wie starb er?

Für uns Christen stellt sich die Frage: Wie verstehen wir Lehre, Leben und Tod des Gottessohnes nach Ostern? Wie Markus? Wie Paulus? Wie Johannes?

Der Versuch einer historistischen Betrachtung der Evangelien hätte etwas Faktenhuberisches an sich, die Konzentration auf das rein äußerliche Geschehen etwas Entdeutetes und Entseeltes.

Benedikt schaut in seinem neuen Buch, das kommen wird, kritisch zurück auf die Zeit seines theologischen Wirkens und sieht in den Interpolationen und Extrapolationen nicht weniger Theologen dieser Zeit eher eine Art Blaupause deren Wertstruktur als ein Jesusgemälde vor dem man Kerzen anzünden könnte.

Natürlich warten wir nicht nur ungeduldig auf das Erscheinen des neuen Buches, sondern auch auf Benedikts Predigt zu Beginn der Osterzeit.

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Lofty
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Beitrag von Lofty »

Also für mich als (noch-)Nicht-Katholik ist das Seewald-Interview-Buch "Gott und die Welt" wirklich eine große Hilfe auf meinem Weg zur Annäherung an die katholische Kirche. Ich finde die Sprache Ratzingers auch für Laien leicht verständlich und klar.
Ich werde im Laufe der Zeit sicher noch mehr von ihm lesen.

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overkott
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Beitrag von overkott »

Joseph Ratzinger: Die Geschichtstheologie des heiligen Bonaventura. Eos Verlag, 1992

Asperges1976
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Beitrag von Asperges1976 »

Ich würde auch empfehlen: Hoseph Kardinal Ratzinger: Werte in Zeiten des Umbruchs - Herder - ISBN 3-451-05592-9

Zur Ergänzug würde ich von anderen Autoren noch zusätzlich empfehlen von Peter Hahne "Schluss mit lustig" Johannis-Verlag

und von Christoph Kardinal Schönborn "Mein Jesus - Gedanken zum Evangelium".

Ratzinger alleine zeigt schon das Wesentliche kurz aber prägnant auf. Alle drei Bücher zusammen als kleine Auswahl können schon eine weitere Vertiefung sein

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Leguan
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Beitrag von Leguan »

Asperges1976 hat geschrieben:Zur Ergänzug würde ich von anderen Autoren noch zusätzlich empfehlen von Peter Hahne "Schluss mit lustig" Johannis-Verlag
Ich möchte jeden vor diesem dümmlichen Machwerk warnen.
Inhaltsleeres Gelaber auf tiefstem sprachlichen Niveau. Der Glaube ist bei Hahne kein Wert an sich, nicht die gelebte Beziehung zu Gott, sondern ein Mittel zum Zweck der Gesellschaftspolitik. Peter Hahne schreibt in dem Buch mehrmals voll stolz von seiner BamS-Kolumne, und genau das ist es auch: Eine einzige mit viel heißer Luft aufgeblasene BamS-Kolumne.

Tut mir leid, das war off-topic aber mußte sein. Hahne und den Heiligen Vater in einem Atemzug zu nennen, grenzt ja schon an Majestätsbeleidigung. ;)

Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Leguan hat geschrieben:
Asperges1976 hat geschrieben:Zur Ergänzug würde ich von anderen Autoren noch zusätzlich empfehlen von Peter Hahne "Schluss mit lustig" Johannis-Verlag
Ich möchte jeden vor diesem dümmlichen Machwerk warnen.
Inhaltsleeres Gelaber auf tiefstem sprachlichen Niveau. Der Glaube ist bei Hahne kein Wert an sich, nicht die gelebte Beziehung zu Gott, sondern ein Mittel zum Zweck der Gesellschaftspolitik. Peter Hahne schreibt in dem Buch mehrmals voll stolz von seiner BamS-Kolumne, und genau das ist es auch: Eine einzige mit viel heißer Luft aufgeblasene BamS-Kolumne.

Tut mir leid, das war off-topic aber mußte sein. Hahne und den Heiligen Vater in einem Atemzug zu nennen, grenzt ja schon an Majestätsbeleidigung. ;)
Völlige Zustimmung.

Was mich am meisten daran ärgert: Peter Hahne ist mit seiner Arbeit für ZDF und BILD Teil einer Volksverdummungsmaschinerie, die er selbst in seinem Buch kritisiert. Da schreit einer Feuer und hat die Fackel noch in der Hand. Ich finde dies heuchlerisch.
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Edi
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Beitrag von Edi »

Stephen Dedalus hat geschrieben:Was mich am meisten daran ärgert: Peter Hahne ist mit seiner Arbeit für ZDF und BILD Teil einer Volksverdummungsmaschinerie, die er selbst in seinem Buch kritisiert. Da schreit einer Feuer und hat die Fackel noch in der Hand. Ich finde dies heuchlerisch.
Die Hauptsache ist: er erreicht grosse Auflagen mit seinen Büchern und die hat er erreicht. Dass er in der EKD, wo er Mitglied ist, allzusehr für christliche Werte eintritt, hat man noch nicht gehört.

http://www.peter-hahne.de/images/peter36.jpg
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die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

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Leguan
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Beitrag von Leguan »

Muß man das mit dem Gottschalk verstehen?

Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Edi hat geschrieben:Die Hauptsache ist: er erreicht grosse Auflagen mit seinen Büchern und die hat er erreicht. Dass er in der EKD, wo er Mitglied ist, allzusehr für christliche Werte eintritt, hat man noch nicht gehört.
Doch. Er ist Mitglied der EKD-Synode und vertritt dort auch seine evangelikalen Ansichten.
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Asperges1976
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Beitrag von Asperges1976 »

Lösen wir uns doch mal von der Person Peter Hahnes und schauen allein auf den Inhalt. Blenden wir auch die genauen Gründe des entstehen des Buches aus und konzentrieren wir uns mal auf die Passagen, denen wir zustimmen können. Natürlich ist dies in diesem Zusammenhang kein theologisches Buch, sondern wie schon angesprochen wurde ein gesellschaftspolitisches Buch. Theologie und Politik schließen aber einander nicht aus. Die Politik trifft Entscheidungen, die jeden Menschen betreffen. Also berührt die Politik mit jeder Entscheidung auch die göttliche Schöpfungsordnung. Ergo ist jede politische Frage auch eine theologische. Daher sollte man sich als Theologe oder theologisch Interessierten auch mit weltlicher Literatur dieser Art beschäftigen um darauf auch theologisch aufbauen zu können, bzw. zumindest eine Argumentationsstruktur These - Antithese errichten zu können. Nur so bleibt Glaube und Religion nah an dem, worauf die Menschen von der kirchlichen Lehre eine Antwort erwarten.

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overkott
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Beitrag von overkott »

Leguan hat geschrieben:Muß man das mit dem Gottschalk verstehen?
Ist das nicht der katholische Vorzeigemoderator mit Messdienervergangenheit und Spätfolgeerscheinungen einer Überdosis Gummibärchen?

Frank Elstner hatte ihn neulich schon arg in die katholische Ecke gedrängt, aber in der Plattheit seiner Aussagen hat Gottschalk dann doch überrascht.

Da strahlt ja Jürgen von der Lippe noch mehr geistlichen Tiefgang aus.

Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Asperges1976 hat geschrieben:Lösen wir uns doch mal von der Person Peter Hahnes und schauen allein auf den Inhalt. Blenden wir auch die genauen Gründe des entstehen des Buches aus und konzentrieren wir uns mal auf die Passagen, denen wir zustimmen können. Natürlich ist dies in diesem Zusammenhang kein theologisches Buch, sondern wie schon angesprochen wurde ein gesellschaftspolitisches Buch. Theologie und Politik schließen aber einander nicht aus. Die Politik trifft Entscheidungen, die jeden Menschen betreffen. Also berührt die Politik mit jeder Entscheidung auch die göttliche Schöpfungsordnung. Ergo ist jede politische Frage auch eine theologische. Daher sollte man sich als Theologe oder theologisch Interessierten auch mit weltlicher Literatur dieser Art beschäftigen um darauf auch theologisch aufbauen zu können, bzw. zumindest eine Argumentationsstruktur These - Antithese errichten zu können. Nur so bleibt Glaube und Religion nah an dem, worauf die Menschen von der kirchlichen Lehre eine Antwort erwarten.
Mit dieser Argumentation könntest Du noch die BILD-Zeitung zu einem diskussionswürdigen Organ hochschreiben. Das ist aber nicht richtig. Theologische Gedanken kann man auf allem möglichen aufbauen. Aber hier geht es um die Frage, ob Bücher gut und empfehlenswert sind. Und unter diese Kategorie kann man Peter Hahne nun wirklich nicht fassen. Da sollte man doch lieber Ratzinger lesen.
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overkott
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Beitrag von overkott »

Stephen Dedalus hat geschrieben:Mit dieser Argumentation könntest Du noch die BILD-Zeitung zu einem diskussionswürdigen Organ hochschreiben. Das ist aber nicht richtig. Theologische Gedanken kann man auf allem möglichen aufbauen. Aber hier geht es um die Frage, ob Bücher gut und empfehlenswert sind. Und unter diese Kategorie kann man Peter Hahne nun wirklich nicht fassen. Da sollte man doch lieber Ratzinger lesen.
Man sollte sich aber auch nicht auf Ratzinger versteifen. Er hat auch nicht nur sich selbst gelesen.

Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

overkott hat geschrieben: Man sollte sich aber auch nicht auf Ratzinger versteifen. Er hat auch nicht nur sich selbst gelesen.
Gewiß nicht. Nur ging es in diesem Thread ja hauptsächlich um ihn.
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Stephen Dedalus hat geschrieben:
overkott hat geschrieben: Man sollte sich aber auch nicht auf Ratzinger versteifen. Er hat auch nicht nur sich selbst gelesen.
Gewiß nicht. Nur ging es in diesem Thread ja hauptsächlich um ihn.
Guter Punkt, SD... :roll:
Hat jemand noch einen guten Lesetipp von Papa Ratzi? ;)
(Es wäre vermutlich eher schwieriger, was von ihm zu finden, was KEIN guter Tipp wäre... :mrgreen: ;) )
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overkott
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Beitrag von overkott »

Ecce Homo hat geschrieben:
Stephen Dedalus hat geschrieben:
overkott hat geschrieben: Man sollte sich aber auch nicht auf Ratzinger versteifen. Er hat auch nicht nur sich selbst gelesen.
Gewiß nicht. Nur ging es in diesem Thread ja hauptsächlich um ihn.
Guter Punkt, SD... :roll:
Hat jemand noch einen guten Lesetipp von Papa Ratzi? ;)
(Es wäre vermutlich eher schwieriger, was von ihm zu finden, was KEIN guter Tipp wäre... :mrgreen: ;) )
Ja, gibt es denn keinen Geheimtipp?

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Gamaliel
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Re: Joseph Alois Ratzinger - Bücherempfehlung?

Beitrag von Gamaliel »

Keine Buchempfehlung, aber ein Hinweis für Interessierte:

"Salz der Erde" gibt es online zum Herunterladen

Link entfernt, da hier eine Verletzung u. a. des Urheberrechts vorliegt.
cantus planus, Mod.

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