Deutsche Katholische Kirche - was müsste geschehen?

Allgemein Katholisches.
Benutzeravatar
TeDeum
Beiträge: 580
Registriert: Montag 8. Juli 2013, 09:07

Deutsche Katholische Kirche - was müsste geschehen?

Beitrag von TeDeum »

Über den geistigen Zustand der Deutschen Katholischen Kirche haben wir schon häufig diskutiert. Die Austritte aus der Körperschaft des Öffentl. Rechts schnellen weiter in die Höhe, der Verfall ist offensichtlich - doch bei den Verantwortlichen scheint das nicht anzukommen.

Mich würde interessieren, wenn ihr morgen Vorsitzender der DBK wärt, welche Schritte würdet ihr ganz konkret lancieren ?

Ich meine damit weniger Traumgebilde wie "ich würde morgen 5.000 neue Priester berufen", sondern eher Maßnahmen im Rahmen des Möglichen.

Wo seht ihr realistische Ansetzpunkte und Möglichkeiten der Weichenstellung?

kukHofnarr
Beiträge: 832
Registriert: Dienstag 10. August 2021, 14:02
Kontaktdaten:

Re: Deutsche Katholische Kirche - was müsste geschehen?

Beitrag von kukHofnarr »

Du möchtest die deutsche katholische Kirche, die sich dazu entschlossen hat, eine anständige demokratische Institution Öffentlichen Rechtes in einer deutschen demokratischen Republik zu sein (also so wie die Spar- oder die Allerbarmerersatzkasse) realistisch besehen wissen und realistische Vorschläge hören, wie diese demokratische Institution noch "besser", d.h. noch demokratischer also noch anständiger also noch erfolgreicher werden könne?

Falls ich das so, also NICHT richtig verstanden hätte, würde ich sagen, dass da kein Bedarf besteht, denn genau dazu wird ja bereits alles getan.

Aber ich verstehe die Frage aus dem Antrieb der Läuterung heraus so:

Was muss "ich" tun!

Da kommt man als katholisch werden Wollender um eine regelmässige Bestandsaufnahme nicht herum.

Bezogen auf die DBK würde das bedeuten, den folgenden Appell ernst zu nehmen: den Fakten ins Auge blicken und eben NICHT den Blick senken oder gar abwenden, sondern sich stellen:

1. Eine Diözese im demokratischen Deutschland des Jahres 2022 ist dadurch gekennzeichnet, dass viele Schafe einen Hirten weiden.

2. Perspektivwechsel: Der katholische Hirte ist es "von oben her", denn von dorther weht die frische Brise.

3. Die Gemeinde kann den Rücken des Hirten nur dann stärken, wenn er sich selbst aktiv und real der höchsten Instanz zuwendet. Daher schlage ich für den Anfang eine sonntägliche stille Früh- oder Mittagsmesse vor, ohne Predigt aber am Hochaltar in der Ordnung der Bulle Quo Primum.

Ich wünschte mir eine wohlwollende Kenntnisnahme dieser meiner Eingabe.
"Wenn die Wolke sich nicht erhob, brachen sie nicht auf bis zum Tage, da sie sich erhob."

Benutzeravatar
TeDeum
Beiträge: 580
Registriert: Montag 8. Juli 2013, 09:07

Re: Deutsche Katholische Kirche - was müsste geschehen?

Beitrag von TeDeum »

Jeder der Beiträge vom kukHofnarr wird wohlwollend zur Kenntnis genommen :hutab:

Das Szenario eines DBK Vorsitz ist vermutlich schlecht gewählt, mea culpa. Beginnen wir noch einmal anders: Welche Schritte wären auf Deutschland bezogen als Nächstes nötig, um den gegenwärtigen Trend aufzuhalten? (Oder wollen wir das überhaupt?)

Wie könnte ein Plan mit konkreten Schritten aussehen?

Ich gebe offen zu, ich bin derzeit desillusioniert. Dieser Beitrag entsprang angesichts meiner eigenen Ratlosigkeit um die Situation der Deutschen Katholischen Kirche und wie man "den Karren aus dem Dreck ziehen könnte".

Fuchsi
Beiträge: 1412
Registriert: Mittwoch 22. Mai 2019, 08:27

Re: Deutsche Katholische Kirche - was müsste geschehen?

Beitrag von Fuchsi »

Meine bekanntermassen einfachere Sicht der Dinge:

*Tja, dieses Staat-Geld-Kirche-Geflecht unbedingt auflösen. Das geht wohl nicht über Nacht...
*Zunächsteinmal als Sofortmassnahme die Grabenkämpfe beenden: In jeder Kirchengemeinde in der es am Wochenende trotz allem zwei Messen gibt (und das sind viele, wen nicht sogar die meisten), wird die Vorabendmesse den "Reformern geschenkt" d. h. sie können dort Gitarren, selbstgestrickte Texte whatever zelebrieren. Die Messe am Sonntag gehört den Konservativen d. h. sie können dort je nach Bedarf Tridentinisch, korrekt im Novus Ordo, Choralamt, mit Gotteslobliedern, mit "beliebten traditionellen Anhangliedern" usw etc pp zelebrieren. Und es gilt der Grundsatz: Lass die jeweils anderen in Ruhe! Wird man sehen was sich durchsetzt...
*und den ein oder anderen "Hahnepampel"-Priester oder -Bischof durchaus in die Wüste schicken respektive vor die Tür setzen oder sonstwie kaltstellen...
*hmmm, gleich fällt mir bestimmt noch was ein...

Fuchsi
Beiträge: 1412
Registriert: Mittwoch 22. Mai 2019, 08:27

Re: Deutsche Katholische Kirche - was müsste geschehen?

Beitrag von Fuchsi »

...und natürlich die Geld-und anderen Ressourcen gerecht verteilen. Nicht dass die ohne Glauben im Geld schwimmen und wo der Glaube ist, ist kein Geld vorhanden. Da bekommen die, die potentiell zu den Piussen abwandern auch mal das Pfarrheim für einen Anti-Abtreibungs-Vortrag der sich gewaschen hat...

Zur Zeit bekäme der den Vortrag Haltende eher eine Anzeige wegen "Irgendwaswassichfindenlässt"... und zwar in der Regel "von Links"...

Cassian
Beiträge: 398
Registriert: Mittwoch 20. Juni 2018, 11:51

Re: Deutsche Katholische Kirche - was müsste geschehen?

Beitrag von Cassian »

TeDeum hat geschrieben:
Dienstag 5. Juli 2022, 15:37
Jeder der Beiträge vom kukHofnarr wird wohlwollend zur Kenntnis genommen :hutab:

Das Szenario eines DBK Vorsitz ist vermutlich schlecht gewählt, mea culpa. Beginnen wir noch einmal anders: Welche Schritte wären auf Deutschland bezogen als Nächstes nötig, um den gegenwärtigen Trend aufzuhalten? (Oder wollen wir das überhaupt?)

Wie könnte ein Plan mit konkreten Schritten aussehen?

Ich gebe offen zu, ich bin derzeit desillusioniert. Dieser Beitrag entsprang angesichts meiner eigenen Ratlosigkeit um die Situation der Deutschen Katholischen Kirche und wie man "den Karren aus dem Dreck ziehen könnte".
So schwierig ist die Antwort eigentlich gar nicht: Deutschland wird orthodox. Und das fängt bei dir selber an. Dafür brauchst du keine kirchenpolitischen Planspiele. :)

Sascha B.
Beiträge: 2444
Registriert: Mittwoch 21. April 2010, 20:25
Wohnort: Bayern

Re: Deutsche Katholische Kirche - was müsste geschehen?

Beitrag von Sascha B. »

Cassian hat geschrieben:
Dienstag 5. Juli 2022, 18:43
TeDeum hat geschrieben:
Dienstag 5. Juli 2022, 15:37
Jeder der Beiträge vom kukHofnarr wird wohlwollend zur Kenntnis genommen :hutab:

Das Szenario eines DBK Vorsitz ist vermutlich schlecht gewählt, mea culpa. Beginnen wir noch einmal anders: Welche Schritte wären auf Deutschland bezogen als Nächstes nötig, um den gegenwärtigen Trend aufzuhalten? (Oder wollen wir das überhaupt?)

Wie könnte ein Plan mit konkreten Schritten aussehen?

Ich gebe offen zu, ich bin derzeit desillusioniert. Dieser Beitrag entsprang angesichts meiner eigenen Ratlosigkeit um die Situation der Deutschen Katholischen Kirche und wie man "den Karren aus dem Dreck ziehen könnte".
So schwierig ist die Antwort eigentlich gar nicht: Deutschland wird orthodox. Und das fängt bei dir selber an. Dafür brauchst du keine kirchenpolitischen Planspiele. :)
Naja, selbst bei den Zuwanderern aus orthodox geprägten Ländenr geht ja nur eine kleine Minderheit in die Kirche. Ein orthodoxes Deutschland entsteht so sicher nicht. Man sollte akzeptieren dass Christen in Deutschland eine kleine Minderheit sind. Einzelne Bekehrungen gibt es, aber eine Massenbewegung wird das ganze hier nicht mehr. Egal in welcher Prägung.
Der Kreuzgang ist doch total am Ende.

Dr.Hackenbush
Beiträge: 1753
Registriert: Sonntag 7. Februar 2021, 12:18

Re: Deutsche Katholische Kirche - was müsste geschehen?

Beitrag von Dr.Hackenbush »

TeDeum hat geschrieben:
Dienstag 5. Juli 2022, 15:37
Beginnen wir noch einmal anders: Welche Schritte wären auf Deutschland bezogen als Nächstes nötig, um den gegenwärtigen Trend aufzuhalten? (Oder wollen wir das überhaupt?)
Erstens: Eine "Deutsche Katholische Kirche" gibt es nicht.
Und wenn es Dir um die Römisch-Katholische Kirche Deutschlands geht, dann muss man das auch so sagen/schreiben, um sich von den Medien zu distanzieren, die gerne von "deutscher Kirche" reden, als ob es nur diese gäbe und dann den ganzen schwulen Schwachsinn, den wir hier erleben (müssen), der ganzen RK-Weltkirche zu unterstellen.
Zweitens: Die Römisch-katholische Weltkirche ist nicht deutsch - die Zahl der deutschen Katholiken beträgt nicht mal 2% der gesamten Weltkirche (also, nehmen wir uns nicht so wichtig - sonst landen wir wieder in den 30-ger Jahren). Also, ob es eine Kirche Deutschlands gibt oder nicht, spielt in der Weltkirche eine untergeordnete Rolle. Was große Rolle spielt, ist das Geld, das Deutschland den Missionen spendet - in den 80-ger Jahren kamen 1/3 der Gelder aus Deutschland (grob gerechnet), habe ich mir mal von einem Missionar aus Papua-Neuguinea sagen lassen.
Drittens: Wollen wir überhaupt, dass Homos und deren Freunde, Abtreibungsbefürworter, Frauenordinationsbefürworter und Anti-Zölibat-Kämpferinnen (ja, ich habe mich nicht verschrieben - es sind meistens Frauen, die um die Abschaffung des Zölibats kämpfen!), in der Römisch Katholischen Kirche bleiben?

So wie ich das sehe, erlebt die Kirche in Deutschland eine gewaltfreie "ethnische Säuberung" - die am Ende nur gutes bewirken kann - aber sagen wir das nicht zu laut, sonst kommen die Homos (und deren Freunde), Abtreibungsbefürworter, Frauenordinationsbefürworter und Anti-Zölibat-Kämpferinnennoch noch schnell zurück, weil sie vielleicht kapieren, was ihnen kein deutscher Bischof und Priester klargemacht hat, was der Herr meinte, als er sagte: "Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen."

Cassian
Beiträge: 398
Registriert: Mittwoch 20. Juni 2018, 11:51

Re: Deutsche Katholische Kirche - was müsste geschehen?

Beitrag von Cassian »

Sascha B. hat geschrieben:
Dienstag 5. Juli 2022, 19:09
Naja, selbst bei den Zuwanderern aus orthodox geprägten Ländenr geht ja nur eine kleine Minderheit in die Kirche. Ein orthodoxes Deutschland entsteht so sicher nicht. Man sollte akzeptieren dass Christen in Deutschland eine kleine Minderheit sind. Einzelne Bekehrungen gibt es, aber eine Massenbewegung wird das ganze hier nicht mehr. Egal in welcher Prägung.
Wieso? Westeuropas Zukunft als Shithole an der eurasischen Peripherie gibt jedenfalls reichlich Raum zur Umgeistung. Die Christianisierung dieses Kontinents vollzog sich ja auch vor dem Hintergrund von Dekadenz, Völkerwanderung, Massenverarmung und Elend. Es fing und fängt aber damals wie heute eben bei einem selber an. Zum Spielen kirchenpolitischer Strategiespiele sind wir nicht berufen. :)

Dr.Hackenbush
Beiträge: 1753
Registriert: Sonntag 7. Februar 2021, 12:18

Re: Deutsche Katholische Kirche - was müsste geschehen?

Beitrag von Dr.Hackenbush »

Cassian hat geschrieben:
Dienstag 5. Juli 2022, 21:34
Die Christianisierung dieses Kontinents vollzog sich ja auch vor dem Hintergrund von Dekadenz, Völkerwanderung, Massenverarmung und Elend. Es fing und fängt aber damals wie heute eben bei einem selber an.
ja, Du sagst es doch selber: "Elend" - und genau dieses gibt es in Deutschland nicht. Wir leben hier im Überfluss und brauchen weder einen Gott noch eine Kirche.

kukHofnarr
Beiträge: 832
Registriert: Dienstag 10. August 2021, 14:02
Kontaktdaten:

Re: Deutsche Katholische Kirche - was müsste geschehen?

Beitrag von kukHofnarr »

Die Verelendung ist ein geistiger Vorgang und scheint proportional zum materiellen Überfluss zuzunehmen, nicht in jedem Fall, aber eben doch meistens, insbes. dann, wenn man nicht mehr an den Geber alles Guten denkt, weshalb es so wichtig ist, gerade auch wenn alles "gut läuft" besonders fest IHM die Treue zu halten u.a. im Halten der fünf Kirchengebote. Wenn ich es richtig verstanden habe: Cassian spricht von einem besonders in Westeuropa entstandenen geistigen Vakuum, das durch persönliche Umkehr d. Einzelnen gefüllt wird, und solche Tat wirkt sich diskret die geistige Not bei allen wendend aus - überfliessend sozusagen...
"Wenn die Wolke sich nicht erhob, brachen sie nicht auf bis zum Tage, da sie sich erhob."

Dr.Hackenbush
Beiträge: 1753
Registriert: Sonntag 7. Februar 2021, 12:18

Re: Deutsche Katholische Kirche - was müsste geschehen?

Beitrag von Dr.Hackenbush »

kukHofnarr hat geschrieben:
Dienstag 5. Juli 2022, 22:31
Wenn ich es richtig verstanden habe: Cassian spricht von einem besonders in Westeuropa entstandenen geistigen Vakuum, das durch persönliche Umkehr d. Einzelnen gefüllt wird, und solche Tat wirkt sich diskret die geistige Not bei allen wendend aus - überfliessend sozusagen...
dieses geistige Vakuum, dieses geistige Elend wird Tag für Tag, Stunde für Stunde mit immer wieder neuen Angeboten in allen Bereichen des Lebens aufgefüllt – neue Autos, die besser sind als die Vorgängermodelle, neue Smartphones/Fernseher, die besser sind als die aus dem Jahr davor, neue Kreditangebote, die noch günstiger sind, als die Vorherigen, neue und günstigere Freizeitangebote und Urlaubsziele, die noch schöner sind, als die bereits bekannten, usw…. Die so nachhaltig, mit Angeboten überflutete Gesellschaft, entwickelt in ihrem geistigen Vakuum keine Sehnsucht nach Gott! - zumal sie unter dem Bombardement der Angebote-Anbieter keine Zeit zum Nachdenken findet. Es ist ein Selbstläufer. Die Menschen sind gefangen – wie in der Matrix, wo uns die „schöne“ Realität (in der man Gott nicht braucht) vorgegaukelt wird, oder man sich diese selbst vorgaukelt. Ich glaube nicht, dass sich ohne Hilfe von außen eine solche Gesellschaft aus der Ablenkung befreien kann.

kukHofnarr
Beiträge: 832
Registriert: Dienstag 10. August 2021, 14:02
Kontaktdaten:

Re: Deutsche Katholische Kirche - was müsste geschehen?

Beitrag von kukHofnarr »

Du hast vollkommen Recht: ohne Hilfe von aussen können wir uns nicht befreien! :hutab: Deshalb bekennen wir seit unserer Ministrantenzeit gemeinsam mit unseren Hirten zu allem Beginn: "Unsere Hilfe ist im Namen des Herrn, der Himmel und Erde erschaffen hat!" ...und dann legen wir los! :)
"Wenn die Wolke sich nicht erhob, brachen sie nicht auf bis zum Tage, da sie sich erhob."

Dr.Hackenbush
Beiträge: 1753
Registriert: Sonntag 7. Februar 2021, 12:18

Re: Deutsche Katholische Kirche - was müsste geschehen?

Beitrag von Dr.Hackenbush »

kukHofnarr hat geschrieben:
Dienstag 5. Juli 2022, 23:28
ohne Hilfe von aussen können wir uns nicht befreien!
dummerweise aber (eigentlich hätte ich schreiben müssen: „glücklicherweise“), ist die Hilfe von außen seit der Vertreibung aus dem Paradies da – „Gott, der Herr, machte Adam und seiner Frau Röcke aus Fellen und bekleidete sie damit“ (vgl Gen 3,21), später rettete Er den gerechten Noah und seine Familie, offenbarte sich Abraham, mit seinem Diener Moses führte Er sein auserwähltes Volk aus ägyptischer Sklaverei heraus, sandte die Propheten, wurde letztendlich Mensch und hat sich für die Menschheit kreuzigen lassen, und… immer weniger Menschen in Deutschland wollen von ihm und seiner Kirche etwas wissen. Ist es nicht kurios und absurd, so sein eigenes Schicksal möglicherweise zu verspielen? Wer ist den so dämlich blöd und lehnt das Angebot Gottes ab, obwohl er keine Beweise für die Nichtexistenz Gottes hat?
Die Menschheit braucht keine neue Hilfe von außen, wir müssen glauben wollen, aber genau dieser Wille ist in Deutschland nicht da. Der Wille zum Glauben ist verschwunden (in Anbetracht der liturgischen und pastoralen Enttarnungen frage ich mich manchmal, ob er in Deutschland je wahrhaftig da gewesen ist?)

Aber zur Sache:
TeDeum hat geschrieben:
Dienstag 5. Juli 2022, 09:36
Mich würde interessieren, wenn ihr morgen Vorsitzender der DBK wärt, welche Schritte würdet ihr ganz konkret lancieren ?
Wo seht ihr realistische Ansetzpunkte und Möglichkeiten der Weichenstellung?
Welche Schritte wären auf Deutschland bezogen als Nächstes nötig, um den gegenwärtigen Trend aufzuhalten? (Oder wollen wir das überhaupt?)

Wie könnte ein Plan mit konkreten Schritten aussehen?
1. Abwegige Liturgie – egal ob im Tridentinischen Ritus oder im NOM - kategorisch verbieten!
2. Keine extra hl. Kinder-/Narrenmessen oder Messen für Haustiere (diesen Schwachsinn unter Androhung von Exkommunikation verbieten!)!
3. Keine Abweichungen von den Texten der Messbücher (mit korrekter Übersetzung der Wandlungsworte: "pro multis"/"für viele")!
4. Erstkommunion-/Beichtunterricht, Religionsunterricht und Firmunterricht verpflichtend für alle katholische Kinder und nur bei guten, frommen und erfahrenen Priestern!
5. Jedes Jahr Gemeinde-Exerzitien und spätestens alle 10 Jahre heilige Missionen in den Gemeinden!
6. Handkommunion verbieten!
7. Homosexuelle (w/m/d), Wiederverheiratete und Abtreibungsbefürworter von der Kommunion offiziell ausschließen.
8. Beichte vor Erstkommunion, Firmung und Eheschließung verpflichtend!
9. Ehevorbereitungsseminare vor der kirchlichen Eheschließung verpflichtend für alle Brautpaare!
10. Mischehen verbieten und nur dann zulassen, wenn der nichtkatholische Partner sich schriftlich verpflichtet, katholische Erziehung/Unterweisung der Kinder zuzulassen.

ist es unrealistisch?
In einer solchen Kirche lebte ich ca. 7 Jahre vor V2 und ca. 23 Jahre nach V2

Trisagion
Beiträge: 1890
Registriert: Donnerstag 26. Dezember 2019, 03:59

Re: Deutsche Katholische Kirche - was müsste geschehen?

Beitrag von Trisagion »

TeDeum hat geschrieben:
Dienstag 5. Juli 2022, 09:36
Wo seht ihr realistische Ansatzpunkte und Möglichkeiten der Weichenstellung?
Es gilt zunächst mal die richtige Zielgruppe zu identifizieren. Und das sind Leute im Alter von etwa Ende dreißig bis Mitte fünfzig. Warum? Weil es weder die gesellschaftliche Disziplin mehr gibt, die jüngere Erwachsene in die Kirche trieb um ihren gesellschaftlichen Status zu wahren, noch die Disziplin in der Kindererziehung, die Kinder und Jugendliche bis dahin durch die Kirche schleifte. So schnell kommt diese Disziplin auch nicht wieder. Andererseits sinkt mit dem Alter die Beweglichkeit. Wenn jemand so ab sechzig in die Kirche geht, wird er es auch bis zum Lebensende tun, wenn nicht, dann eben nicht. Die Jungen sind bis auf weiteres verloren, die Alten hat man, oder auch nicht, aber da kann man nicht viel drehen. Warum also Menschen im mittleren Alter? Weil die halt mit dem üblichen Sozial- und Beziehungskram weitgehend fertig sind, und oft auch genug Besitz angesammelt haben, um zu einer Besinnungspause kommen zu können. Die "midlife crisis" ist der Religion bester Freund. Der Moment mit Menschen zu reden ist gekommen wenn sie sich ganz natürlich selber fragen "Wie, das war's dann also, oder was? Jetzt immer weiter so, bis zum Abröcheln? Das hier soll mein Glück sein?"

Den ganzen Rest kann man auf Sparflamme laufen lassen. Insbesondere die verzweifelten Versuche die Jugend zu umgarnen bringen nichts außer Peinlichkeiten. Selbstverständlich sollte die Kirche ihr reguläres Programm an Sakramenten, Gottesdiensten etc. bieten, für alle. Aber wenn es um die Frage geht wo man reinbuttern sollte um neue Leute zu kriegen, dann muß es um das mittlere Alter gehen.

Wie geht man die nun aber an? Man muß den Leuten etwas bieten das sie wollen. Nun gibt es sicher Leute, die durch die Lebensumstände so gebeutelt sind, daß die "klassische" Lehre vom Kreuz greift. Wenn man aber den Leuten erstmal erklären muß, daß sie Erlösung brauchen, dann zieht das einfach nicht wirklich. Wir sind alle abgehärtet durch die endlosen Versuche der Werbebranche uns irgendwelche Bedürfnisse einzureden, um uns dann das passende Produkt dazu zu verkaufen. Da reiht sich dann Jesus nahtlos ein. Aber obwohl es schwer sein mag den Zweck zu verkaufen, gefallen den Leuten sicher die Mittel. Ein spirituell gefestigter Mensch hat genau das, was einem Menschen in der "midlife crisis" fehlt, so rein "psychologisch". Er hat Ruhe und Sicherheit selbst wenn die Welt im Chaos ist. Er hat Entscheidungssicherheit in Moral und Verhalten. Er kann Schmerz und Widrigkeiten gut wegstecken. Er kann mit Menschen umgehen, auch und gerade wenn die und/oder die Situation schwierig sind. Etc. Kurz, es ergibt sich eine Art menschliche Meisterschaft auf dem Weg zu Gott - und die ist an und für sich attraktiv, auch wenn sie eigentlich nur zielgerichtet ist, sekundär. Wer aber versucht diese Meisterschaft zu erlangen, wird unweigerlich auf den Weg zu Gott gebracht, auch wenn dieses Ziel vielleicht am Anfang nebulös ist. Man "verkaufe" also die Mittel zum Zweck, statt den Zweck selber, weil die Menschen im Versuch die Mittel zu meistern den Zweck besser erkennen könne. Warum sollte ich also etwa in Gott vertrauen? Die korrekte Antwort ist selbstverständlich weil Gott Gott ist, den Menschen ihr Vater, etc. Aber diese Antwort zieht für viele nicht, der Sprung ist zu groß. Stattdessen: wer Gottvertrauen hat kann mit den Enttäuschungen durch die Welt und andere Menschen gut umgehen. Die meisten Menschen (im mittleren Alter...) leiden unter einer Vielzahl von Zwängen und Anforderungen, sind voller Stress darüber was werden soll. Wenn man denen sagt, daß sie das "loslassen" müssen um nicht darin unterzugehen, sind sie ganz Ohr. Und wenn man ihnen dann das Einüben des Vertrauens auf Gott als praktisches Mittel erklärt, um eben diesen inneren Knoten zu lösen, dann setzen sie sich vielleicht tatsächlich mal hin und beten und geben die Last ihrer Welt in die Hände Gottes. Und wenn sie dies erleichtert, jedenfalls für eine Weile, sind sie motiviert es "besser" zu machen. Also mehr mit Gott umzugehen, ihm mehr zu übergeben. Und da übt sich der Mensch nun auf Gott zu, und was das alles mit dem Kreuz und der Erlösung soll wird einfach durch die Praxis klarer. Man erarbeitet sich das Christentum - wohlgemerkt, nicht im Sinne sich die Erlösung zu verdienen, sondern im Sinne daß man sich durch die Barrieren durchschlägt so daß man das Geschenk überhaupt richtig wahrnehmen kann.

In diesem Sinne dann brauchen wir viel mehr Angebote die Neugierige nicht quasi frontal in die Gesamtheit der christlichen Lehre klatschen lassen, sondern vielmehr christliches Leben einüben bevor die christliche Überzeugung da ist. Man muß den Menschen zeigen "es geht Dir, den Deinen, und der Gemeinschaft besser wenn Du dies tust", ganz praktisch, erfahrbar, bevor man auf den rechten Glauben pocht. Wir denken immer, daß das Stoßgebet vom Glauben kommt. Aber man muß den Leuten zeigen, daß das Stoßgebet zum Glauben führt. Man muß nicht erst Christ werden bevor man zu Gott beten kann, oder an einer Messe teilnehmen kann (ohne Kommunion, alles ganz regelgerecht). Man kann auch z.B. bei kirchlichen Hilfswerken mitmachen ohne selber bereits in der Kirche zu sein. Der ganze Kram wirkt ja, ändert uns, das ist nicht nur Beiwerk. Wir müssen also viel Gelegenheit zum "aufbauenden Training" bieten, und dies attraktiv machen für Leute die erstmal nichts mit Christentum am Hut haben durch die sekundären Effekte, wie Gelassenheit, Verbundenheit mit anderen Menschen, etc. Und wir müssen aufhören das als eine Art Bedrohung der "Echtheit" unserer Kirche zu sehen. Es ist vielmehr eine neue Form des Katechumenats, eine Heranführung. Und es stellt auch an uns einen neuen Anspruch, denn wer Gelassenheit "verkaufen" will, sollte dann auch gelassen sein, etc.

Benutzeravatar
Jakobgutbewohner
Beiträge: 1781
Registriert: Donnerstag 21. Januar 2021, 15:47
Kontaktdaten:

Re: Deutsche Katholische Kirche - was müsste geschehen?

Beitrag von Jakobgutbewohner »

Trisagion hat geschrieben:
Mittwoch 6. Juli 2022, 19:49
Warum? Weil es weder die gesellschaftliche Disziplin mehr gibt, die jüngere Erwachsene in die Kirche trieb um ihren gesellschaftlichen Status zu wahren, noch die Disziplin in der Kindererziehung, die Kinder und Jugendliche bis dahin durch die Kirche schleifte. [...] Die Jungen sind bis auf weiteres verloren,
Diese Perspektive wirkt auf mich befremdlich. Disziplin als alleinige Grundlage was junge Menschen angeht? Darin finde ich mich nicht wieder, wenn ich daran zurückdenke, wie ich in "der Altersspanne" war.
"Selig sind ... die durch die Tore eingehen in die Stadt. Draußen aber sind die Hunde und die "Pharmazeuten" und die Buhler und die Mörder und die Götzendiener und jeder, der die Lüge liebt und tut." Off 22,14+15

Benutzeravatar
Protasius
Moderator
Beiträge: 7122
Registriert: Samstag 19. Juni 2010, 19:13

Re: Deutsche Katholische Kirche - was müsste geschehen?

Beitrag von Protasius »

Jakobgutbewohner hat geschrieben:
Mittwoch 6. Juli 2022, 21:57
Trisagion hat geschrieben:
Mittwoch 6. Juli 2022, 19:49
Warum? Weil es weder die gesellschaftliche Disziplin mehr gibt, die jüngere Erwachsene in die Kirche trieb um ihren gesellschaftlichen Status zu wahren, noch die Disziplin in der Kindererziehung, die Kinder und Jugendliche bis dahin durch die Kirche schleifte. [...] Die Jungen sind bis auf weiteres verloren,
Diese Perspektive wirkt auf mich befremdlich. Disziplin als alleinige Grundlage was junge Menschen angeht? Darin finde ich mich nicht wieder, wenn ich daran zurückdenke, wie ich in "der Altersspanne" war.
Ich bin nicht sicher, wie alt du bist, aber daß man deshalb jeden Sonntag mit in die Kirche geht, weil das alle so machen, paßt in etwa zu dem, was ich aus der Generation meiner Eltern gehört habe, deren Kinder- und Jugendzeit in die 60er und frühen 70er Jahre fiel. Damals ging man halt jeden Sonntag in die Kirche, man spielte nicht mit den lutherschen Kindern, und wenn Oma Maria einen am Samstag fragte, ob man mit zur Beichte kommt, konnte man auch schlecht nein sagen.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

Benutzeravatar
Jakobgutbewohner
Beiträge: 1781
Registriert: Donnerstag 21. Januar 2021, 15:47
Kontaktdaten:

Re: Deutsche Katholische Kirche - was müsste geschehen?

Beitrag von Jakobgutbewohner »

Protasius hat geschrieben:
Mittwoch 6. Juli 2022, 22:04
Ich bin nicht sicher, wie alt du bist,
Es käme eigentlich auch darauf an mal jung gewesen zu sein und sich gut genug daran zu erinnern? ;)
aber daß man deshalb jeden Sonntag mit in die Kirche geht, weil das alle so machen, paßt in etwa zu dem, was ich aus der Generation meiner Eltern gehört habe, deren Kinder- und Jugendzeit in die 60er und frühen 70er Jahre fiel. Damals ging man halt jeden Sonntag in die Kirche, man spielte nicht mit den lutherschen Kindern, und wenn Oma Maria einen am Samstag fragte, ob man mit zur Beichte kommt, konnte man auch schlecht nein sagen.
Ja, das mag schon sein und auf soetwas könnte Trisagion auch abgezielt haben. Aber was ist das für eine Perspektive, davon auszugehen, Junge würden nur so Kontakt bekommen, sich beteiligen wollen?
Trisagion hat geschrieben:
Mittwoch 6. Juli 2022, 19:49
Insbesondere die verzweifelten Versuche die Jugend zu umgarnen bringen nichts außer Peinlichkeiten.
Um soetwas geht es mir auch nicht. Ich hätte es schön gefunden Menschen zu finden, die einen ähnlichen Zugang zum Christentum gehabt hätten. Aber da war eher nichts. Eher ein Gefühl wie "ich kenne sie nicht".
"Selig sind ... die durch die Tore eingehen in die Stadt. Draußen aber sind die Hunde und die "Pharmazeuten" und die Buhler und die Mörder und die Götzendiener und jeder, der die Lüge liebt und tut." Off 22,14+15

Dr.Hackenbush
Beiträge: 1753
Registriert: Sonntag 7. Februar 2021, 12:18

Re: Deutsche Katholische Kirche - was müsste geschehen?

Beitrag von Dr.Hackenbush »

Hallo Trisagion,
schön Dich wieder zu lesen. Ich glaube dieses Thema gefällt uns beiden sehr gut! :blinker:
Trisagion hat geschrieben:
Mittwoch 6. Juli 2022, 19:49
Der Moment mit Menschen zu reden ist gekommen wenn sie sich ganz natürlich selber fragen "Wie, das war's dann also, oder was? Jetzt immer weiter so, bis zum Abröcheln? Das hier soll mein Glück sein?"
falls sie sich fragen – wohl gemerkt.

In meinem beruflichen Leben erlebe ich jeden Tag freundliche Gesichter hilfsbereiter Menschen in diesem von Dir erwähntem Alter und dennoch reagieren sie allergisch auf alles, was mit katholisch zu tun hat und wollen damit nichts zu tun haben – nicht, weil ich diese Themen initiiere/provoziere (denn das tue ich nicht), sondern weil sie sich nicht vorstellen können, in Anbetracht der Nachrichten (über die katholische Kirche Deutschlands), etwas positives in dieser Kirche finden zu können – die Medien, die ständig über die Austritte aus der Kirche und den sexuellen Missbrauch in dieser berichten, schaffen damit eine Art Ersatzreligion, die die Menschen „spirituell“ zufriedenstellt, nicht dort dabei zu sein, wo das Übel entsteht.
Was Du weiter in Deinem Beitrag geschrieben hast, habe ich schon Mitte-Ende der 90-ger Jahre in einem deutschen Priesterseminar (Trier) gehört, wo die dortigen Dozenten vor den Priesteramtskandidaten ähnlich „argumentiert“ haben. Was mit der Zeit in der Kirche Deutschlands geschehen ist, wissen wir und es scheint (zumindest mir) so zu sein, als ob der deutsche Klerus etwas vergessen hat – die Worte Jesu: „Niemand kann zu mir kommen, wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zu mir führt…“ (Joh 6,44). Was hat Jesus von Nazareth damit gemeint? Das aktive Wirken des Vaters? Ich glaube nicht, denn dann könnte man dem Vater unterstellen, dass Er für die Verdammung derer verantwortlich ist, die Er nicht zum Messias hingeführt hat.
So also bleibt nur zu glauben, dass die Sehnsucht nach Gott und der Ewigkeit bei Ihm, im Menschen selbst entstehen muss – sei es aus Neugier, sei es aus Unzufriedenheit, sei es aus dem Verlangen nach Vollkommenheit und vollkommener Liebe. Welche Aufgabe hat dabei die Kirche? Die Sehnsucht (nach Gott) kann die Kirche im Menschen nicht (wieder)herstellen und den abgedroschenen Spruch: „Man muss den Menschen dort abholen, wo er steht“, konnte ich schon damals wie heute nicht leiden. Mit diesem Spruch glaubte der deutsche Klerus der 90-ger Jahre dazu auserwählt und berufen zu sein, als übernatürliche Wesen beauftragt zu sein, die „armen Menschen“ zu Gott hinführen zu können – was daraus geworden ist, sehen wir heute.

Die Kirche hat, meiner Meinung nach – und davon bin ich überzeugt -, die Aufgabe, Bedingungen und Voraussetzungen zu schaffen, die die Entstehung der Sehnsucht (nach Gott) begünstigen und ermöglichen.
Warum haben die strengsten Orden der Katholischen Kirche (Kamaldulenser, Kartäuser) weniger Nachwuchsprobleme, als die menschenzugewandten und (welt)offenen Ordensgemeinschaften? Weil die Bedingungen in diesen Orden (die strengen Regeln) über das schweigend Auskunft vermitteln, was die Mönche und Nonnen dort hingeführt hat – die Transzendenz Gottes.
Diese Transzendenz, die die Kirche Deutschlands mit ihrer Schwulenfreundlichkeit und ihrem Liebesgeschwafel über die Nächstenliebe, bereits in den 90-ger Jahren angefangen hat zu verzerren.

Solange also diese Bedingungen in der Kirche Deutschland nicht wieder entstehen, hat die Kirche Deutschlands keine guten Aussichten auf bessere Zeiten.
Und solange der Glaube der Kirche nicht ausreicht, um Gottes Wirken zu begünstigen (vgl. Mk 6,4-6), solange wird sich in Deutschland nichts ändern.

Trisagion
Beiträge: 1890
Registriert: Donnerstag 26. Dezember 2019, 03:59

Re: Deutsche Katholische Kirche - was müsste geschehen?

Beitrag von Trisagion »

Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Mittwoch 6. Juli 2022, 22:52
Warum haben die strengsten Orden der Katholischen Kirche (Kamaldulenser, Kartäuser) weniger Nachwuchsprobleme, als die menschenzugewandten und (welt)offenen Ordensgemeinschaften? Weil die Bedingungen in diesen Orden (die strengen Regeln) über das schweigend Auskunft vermitteln, was die Mönche und Nonnen dort hingeführt hat – die Transzendenz Gottes.
Das ist eine Illusion der sich konservative / traditionelle Kreis schon viel zu lange hingeben.

Was hier passiert ist im wesentlichen "Einkochen". Die Masse der lauwarmen Katholike dampft ab, und es sammeln sich die weniger flüchtigen Reste enger zusammen. Das ist aber kein echtes Wachstum, sondern schlicht Konsolidieren. Der Tradi wäre halt früher mal ein Teil der großen Gemeinschaft von Sankt Durchschnitt gewesen, heute trifft er sich mit anderen Tradis in kleinen aber feinen Sankt Besonders. Da "wächst" dann Sankt Besonders rein numerisch, aber die Kirche als Ganzes eben nicht. (Die Orden zeigen schlicht eine extreme Version dieses Effekts.)

Die Leier von großen Jugendbewegungen stimmt auch nicht. Weder ziehen Horden von Jugendlichen von der Softi-Kirche zur kernigen, noch gibt es Anlaß zur Annahme daß die kernige Kirche viel besser darin ist diese Jugendlichen dann auch zu halten wenn die mal aus dem Dunstkreis ihrer strenggläubigen Eltern heraus sind.

Habe ich für diese Aussage tolle Statistiken an der Hand? Nein, das basiert nur darauf, daß was ich zu sehen kriege heute so ist wie vor zwanzig Jahren, als ich zum erstenmal bei den Tradis am Start war (immerhin bin ich FSSP originalverkorkt, sorry, getauft und firmiert). Aber die Szene gab es ja nun schon vor mir und wenn das alles so attraktiv wäre dann würde man über Jahrzehnte hinweg eben schon klare Anzeiche für exponentielles Wachstum sehen. Und wenn es diese tollen Zahlen gäbe, dann würde sie eben auch lauthals verkündet - maulfaul sind die kernigen Leute eigentlich eher nicht. Aber soweit ich das sehe bleibt so ziemlich alles wie es war, mit vielleicht leichtem Zuwachs wegen weiterem "Einkochen", und den gleichen hoffnungsvollen Sprüchen seit Jahrzehnten.

Nebenbei bemerkt, falls hier ein Cassian rumtrollt, der Zuwachs bei den Orthodoxen im Westen basiert weitgehend auf demselben Effekt. Beim "Einkochen" wandern Teile protestantischer, katholischer und in meinem Teil der Welt anglikanischer Christen zu den Orthodoxen ab, weil die eben einen kernigen Ruf haben (und auch weil es bequem und/oder symbolisch ist etwas "Neues" zu machen statt sich in den Grabenkämpfen der eigenen Kirche auf eine Seite zu schlagen). Derlei hat mich nie auch nur im Geringsten beeindruckt. Irgendwo setzen sich die soliden Christen eben ab wenn der Rest abdampft. Wenn dann am Ende noch hundert Nasen irgendwo Kirche machen, können die sich gerne gegenseitig auf die Schulter klopfen, daß sie Recht hatten und die einzig wahre Kirche sind - egal ob sie nun Tradis, Sedevakante, Orthodoxe oder gar irgendeine protestantische Gruppe sind. Das ändert nichts daran, daß die Kirche sich dann aus der Gesellschaft verabschiedet hat. Die entscheidende Frage ist für mich vielmehr ob überhaupt irgendwer noch bei den Nicht/Nach-Christen im Westen ankommt.

Schafe von einer Restherde in die andere zu bugsieren ist ein tolles Spiel um sich als der beste Schäfer zu profilieren. Aber wer findet noch die vielen Schafe in der Wildnis und bringt sie zurück zur Herde? Und wie? Das interessiert mich.

Fuchsi
Beiträge: 1412
Registriert: Mittwoch 22. Mai 2019, 08:27

Re: Deutsche Katholische Kirche - was müsste geschehen?

Beitrag von Fuchsi »

Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Mittwoch 6. Juli 2022, 18:24

7. Homosexuelle (w/m/d), Wiederverheiratete und Abtreibungsbefürworter von der Kommunion offiziell ausschließen.
Dazu hätt ich eine Verständnisgfrage (ob Moraltheologie oder nicht weiss ich nicht):

Ist es nicht so, dass Homosexualität erst dann zum Problem wird, wenn sie ausgelebt wird? D. h. der so Veranlagte wird nicht völlig von den Sakramenten ausgeschlossen?

Dr.Hackenbush
Beiträge: 1753
Registriert: Sonntag 7. Februar 2021, 12:18

Re: Deutsche Katholische Kirche - was müsste geschehen?

Beitrag von Dr.Hackenbush »

Trisagion hat geschrieben:
Donnerstag 7. Juli 2022, 13:18
Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Mittwoch 6. Juli 2022, 22:52
Warum haben die strengsten Orden der Katholischen Kirche (Kamaldulenser, Kartäuser) weniger Nachwuchsprobleme, als die menschenzugewandten und (welt)offenen Ordensgemeinschaften? Weil die Bedingungen in diesen Orden (die strengen Regeln) über das schweigend Auskunft vermitteln, was die Mönche und Nonnen dort hingeführt hat – die Transzendenz Gottes.
Das ist eine Illusion der sich konservative / traditionelle Kreis schon viel zu lange hingeben.
das stimmt nicht so, aber ich will mit Dir nicht streiten - hier geht es um die Kirche Deutschlands und nicht um die Ordensgemeinschaften.

Trisagion hat geschrieben:
Donnerstag 7. Juli 2022, 13:18
Was hier passiert ist im wesentlichen "Einkochen". Die Masse der lauwarmen Katholike dampft ab, und es sammeln sich die weniger flüchtigen Reste enger zusammen. Das ist aber kein echtes Wachstum, sondern schlicht Konsolidieren. Der Tradi wäre halt früher mal ein Teil der großen Gemeinschaft von Sankt Durchschnitt gewesen, heute trifft er sich mit anderen Tradis in kleinen aber feinen Sankt Besonders. Da "wächst" dann Sankt Besonders rein numerisch, aber die Kirche als Ganzes eben nicht. (Die Orden zeigen schlicht eine extreme Version dieses Effekts.)
ja, so sehe ich das auch. Leider.

Trisagion hat geschrieben:
Donnerstag 7. Juli 2022, 13:18
Die Leier von großen Jugendbewegungen stimmt auch nicht.
die gab es angeblich in Zeiten von Romano Guardini - war aber auch nur eine vorübergehende Modeerscheinung.

Trisagion hat geschrieben:
Donnerstag 7. Juli 2022, 13:18
Weder ziehen Horden von Jugendlichen von der Softi-Kirche zur kernigen, noch gibt es Anlaß zur Annahme daß die kernige Kirche viel besser darin ist diese Jugendlichen dann auch zu halten wenn die mal aus dem Dunstkreis ihrer strenggläubigen Eltern heraus sind.
ja, da magst Du recht haben.

Trisagion hat geschrieben:
Donnerstag 7. Juli 2022, 13:18
Habe ich für diese Aussage tolle Statistiken an der Hand? Nein, das basiert nur darauf, daß was ich zu sehen kriege heute so ist wie vor zwanzig Jahren, als ich zum erstenmal bei den Tradis am Start war (immerhin bin ich FSSP originalverkorkt, sorry, getauft und firmiert).
auf jeden Fall besser, als von einem Tradipriester ohne kirchlicher Erlaubnis getauft zu werden, oder von einem NOM-Priester, dessen Gültigkeit seiner Priesterweihe ungewiss bleibt! :blinker:
(ich wurde vom vorkonziliaren Priester getauft und nach V2 von vorkonziliarem Bischof gefirmt - also habe solche "Probleme" nicht ;D )

Trisagion hat geschrieben:
Donnerstag 7. Juli 2022, 13:18
Schafe von einer Restherde in die andere zu bugsieren ist ein tolles Spiel um sich als der beste Schäfer zu profilieren. Aber wer findet noch die vielen Schafe in der Wildnis und bringt sie zurück zur Herde? Und wie? Das interessiert mich.
die deutsche Glaubensverkündigung mit Sicherheit nicht!

In einem anderen Thread hast Du folgendes geschrieben - ich zitiere:
Trisagion hat geschrieben:
Dienstag 13. April 2021, 03:39
>>Die "katholische Scheidung", die Annulierung der Ehe; die "katholische Pille", die moderne (sehr effektive) Natürliche Familienplanung; und eben hier die "katholische Behandlung" von Extrauteringravidität, das Herausschneiden des Eileiters mitsamt Embryo. Aber sehen wir mal komplett von der normalen Verteidigung aller dieser katholischer Praktiken ab, dann fällt eine Sache auf: die katholische Variante verlangt immer ein Opfer im Vergleich zu der weltlichen.<<
Quelle: https://www.kreuzgang.org/viewtopic.php ... 13#p919113
Ja! Was für eine präzise Erkenntnis!
Ich würde sogar weiter gehen und sagen, alles in der RK-Kirche ist nicht einfach und verlangt immer ein Opfer! Ist dies aber nicht der einzig richtige Weg, der aus den Worten Jesu: „Geht durch das enge Tor! Denn das Tor ist weit, das ins Verderben führt, und der Weg dahin ist breit und viele gehen auf ihm. Aber das Tor, das zum Leben führt, ist eng und der Weg dahin ist schmal und nur wenige finden ihn.“ und: „Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.“ resultiert? – genau diese Deine Erkenntnis in Verbindung mit den Aussagen Jesu sollte doch der Welt die Augen öffnen und die Leute in die Kirche Jesu führen! Seine (Gottes) Weisungen werden seit ca. 2000 Jahren verkündet und dennoch bleiben immer mehr Deutsche der Kirche fern. Warum kommen sie also nicht in diese Kirche? – weil sie mehr der Welt und ihrer Medien vertrauen, als Gott (der das gesagt hat); weil die Bischöfe und Priester in Deutschland über das soziale Engagement und die Nächstenliebe stunden lang schwafeln können, als ob das erste und wichtigste Gebot lauten würde: "Du sollst deinen Nächsten – deinen Gott - lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken", aber den Schöpfer der Welt erwähnen sie dabei so gut wie nie!





Fuchsi hat geschrieben:
Donnerstag 7. Juli 2022, 13:41
Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Mittwoch 6. Juli 2022, 18:24
7. Homosexuelle (w/m/d), Wiederverheiratete und Abtreibungsbefürworter von der Kommunion offiziell ausschließen.
Dazu hätt ich eine Verständnisgfrage (ob Moraltheologie oder nicht weiss ich nicht):

Ist es nicht so, dass Homosexualität erst dann zum Problem wird, wenn sie ausgelebt wird? D. h. der so Veranlagte wird nicht völlig von den Sakramenten ausgeschlossen?
ich habe angenommen, dass dies klar sei.
Homosexuelle, die in sexueller Abstinenz/Enthaltsamkeit leben können, dürfen unter denselben Bedingungen die Kommunion empfangen, wie alle andere Katholiken (die Heteros sündigen auch, beichten und dürfen die Kommunion empfangen - so die Theorie). Aber versuche von sexueller Abstinenz (geschweige denn: Keuschheit) bei Homosexuellen zu sprechen, dann wirst Du entweder ausgelacht, oder für blöd gehalten - denn was nicht sichtbar, nicht greifbar und nicht hörbar ist, existiert für die Welt nicht. Woher sollen die Medien und die Menschen, die uns den Homowahnsin als etwas normales verzapfen, von solchen homosexuellen Menschen wissen? Diese gehen doch nicht auf die Straßen, um für ihre Rechte zu manifestieren! ;)
Für die Welt und ihre Medien ist Homosexualität immer mit Sex verbunden und wenn nicht, dann wird das unterstellt und angenommen. Homosexualität ohne Sex ist für die Welt etwas abstraktes, über das nicht geredet wird, denn die Annahme, dass es solche, nicht nachgewiesene Homosexualität gibt, würde ihre (der Homosexualität) Existenz infrage stellen und ihr (der zölibatär lebenden Homosexuellen) Verlangen nach Rechten innerhalb der Kirche absurd erscheinen lassen - was letztendlich dazu führen würde, dass Homosexualität als Werkzeug gegen die katholische Moral bedeutungslos und nicht einsetzbar wäre.

Was aber keineswegs erlaubt sein sollte, ist die Aufnahme von Homos in Priesterseminaren! Nachdem Joseph Ratzinger Papst wurde, wurde oft darüber diskutiert und so gut ich mich erinnern kann, hat BXVI empfohlen Homosexuelle nicht in Priesterseminaren zuzulassen (vielleicht irre ich mich?). In den slawischen Ländern war und ist das gängige Praxis - Homosexuelle haben in Priesterseminaren nichts zu suchen. Was die Homo-Priester im deutschsprachigen Raum angerichtet haben, wissen wir - zuerst missbrauchen sie Kinder (Jungs) und dann, wenn sie erwischt werden, begehen sie Selbstmord - als ob das ihre Lage vor Gott bessern könnte. Über so viel selbstgefälliger Dummheit lacht vermutlich selbst der Antichrist.

Trisagion
Beiträge: 1890
Registriert: Donnerstag 26. Dezember 2019, 03:59

Re: Deutsche Katholische Kirche - was müsste geschehen?

Beitrag von Trisagion »

Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Donnerstag 7. Juli 2022, 18:12
Seine (Gottes) Weisungen werden seit ca. 2000 Jahren verkündet und dennoch bleiben immer mehr Deutsche der Kirche fern. Warum kommen sie also nicht in diese Kirche? – weil sie mehr der Welt und ihrer Medien vertrauen, als Gott (der das gesagt hat); weil die Bischöfe und Priester in Deutschland über das soziale Engagement und die Nächstenliebe stunden lang schwafeln können, als ob das erste und wichtigste Gebot lauten würde: "Du sollst deinen Nächsten – deinen Gott - lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken", aber den Schöpfer der Welt erwähnen sie dabei so gut wie nie!
Ich habe ja nun eigentlich überhaupt nicht vor den deutschen Klerus zu verteidigen, und erst recht nicht die DBK. Aber Du kannst ja gerne mal selbst versuchen den Schöpfer der Welt zu verkünden. So einfach ist das halt nun nicht mehr. Ich würde soweit gehen zu sagen, daß man sich bei den meisten Leuten erstmal erarbeiten muß, daß sie sich überhaupt irgendwas zur Religion anhören. Ich denke es ist heutzutage wesentlich leichter die Leute vom Häkeln zu begeistern als von Gott. Und das ist eben nicht nur darum so, weil der Klerus und insbesondere die Bischöfe eine traurige (teilweise verbrecherische) Figur abgeben. Ich würde sogar soweit gehen zu sagen, daß so einiges an den Mißständen die man da sieht nicht die Ursache, sondern vielmehr eine Folge der Abwendung der Gesellschaft von der Religion sind. Wenn man halt "von der Berufung her" verpflichtet ist den Leuten Gott näher zu bringen, und die partout nichts davon hören wollen, sondern nur wollen daß man bitte die Klappe hält und ihre weltlichen Kreise nicht stört - ja, dann kann man leicht auf Abwege kommen, sei es aus Verzweiflung oder Depression. Und das zynische Lippenbekenntnis zum Erhalt des "Jobs" macht auch Sinn, wenn man eben jahrzehntelang mit jedem Versuch des ehrlichen und engagierten Bekenntnis ins Leere gelaufen ist.

Wie gesagt, entschuldigen will ich die Herren eigentlich nicht. Ihre echte Schuld können die dann mit Gott ausmachen. Aber ich finde da kann man auch wirklich zu viel erwarten. Wenn es denn so wäre, daß es alleine an der Verkündigung der wahren Lehre mangelt - nun, dann ist das doch prima. Dann können wir ja alle die wahre Lehre verkünden, und der Ansturm der Leute wird dann langsam aber sicher all die Zweifler und Häretiker aus der Kirche spülen. Nur sehe ich das einfach nicht im Westen, und zwar nirgendwo.

Fuchsi
Beiträge: 1412
Registriert: Mittwoch 22. Mai 2019, 08:27

Re: Deutsche Katholische Kirche - was müsste geschehen?

Beitrag von Fuchsi »

Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Donnerstag 7. Juli 2022, 18:12
Fuchsi hat geschrieben:
Donnerstag 7. Juli 2022, 13:41
Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Mittwoch 6. Juli 2022, 18:24
7. Homosexuelle (w/m/d), Wiederverheiratete und Abtreibungsbefürworter von der Kommunion offiziell ausschließen.
Dazu hätt ich eine Verständnisgfrage (ob Moraltheologie oder nicht weiss ich nicht):

Ist es nicht so, dass Homosexualität erst dann zum Problem wird, wenn sie ausgelebt wird? D. h. der so Veranlagte wird nicht völlig von den Sakramenten ausgeschlossen?
ich habe angenommen, dass dies klar sei.
Homosexuelle, die in sexueller Abstinenz/Enthaltsamkeit leben können, dürfen unter denselben Bedingungen die Kommunion empfangen, wie alle andere Katholiken (die Heteros sündigen auch, beichten und dürfen die Kommunion empfangen - so die Theorie). Aber versuche von sexueller Abstinenz (geschweige denn: Keuschheit) bei Homosexuellen zu sprechen, dann wirst Du entweder ausgelacht, oder für blöd gehalten - denn was nicht sichtbar, nicht greifbar und nicht hörbar ist, existiert für die Welt nicht. Woher sollen die Medien und die Menschen, die uns den Homowahnsin als etwas normales verzapfen, von solchen homosexuellen Menschen wissen? Diese gehen doch nicht auf die Straßen, um für ihre Rechte zu manifestieren! ;)
Für die Welt und ihre Medien ist Homosexualität immer mit Sex verbunden und wenn nicht, dann wird das unterstellt und angenommen. Homosexualität ohne Sex ist für die Welt etwas abstraktes, über das nicht geredet wird, denn die Annahme, dass es solche, nicht nachgewiesene Homosexualität gibt, würde ihre (der Homosexualität) Existenz infrage stellen und ihr (der zölibatär lebenden Homosexuellen) Verlangen nach Rechten innerhalb der Kirche absurd erscheinen lassen - was letztendlich dazu führen würde, dass Homosexualität als Werkzeug gegen die katholische Moral bedeutungslos und nicht einsetzbar wäre.

Was aber keineswegs erlaubt sein sollte, ist die Aufnahme von Homos in Priesterseminaren! Nachdem Joseph Ratzinger Papst wurde, wurde oft darüber diskutiert und so gut ich mich erinnern kann, hat BXVI empfohlen Homosexuelle nicht in Priesterseminaren zuzulassen (vielleicht irre ich mich?). In den slawischen Ländern war und ist das gängige Praxis - Homosexuelle haben in Priesterseminaren nichts zu suchen. Was die Homo-Priester im deutschsprachigen Raum angerichtet haben, wissen wir - zuerst missbrauchen sie Kinder (Jungs) und dann, wenn sie erwischt werden, begehen sie Selbstmord - als ob das ihre Lage vor Gott bessern könnte. Über so viel selbstgefälliger Dummheit lacht vermutlich selbst der Antichrist.
Vielen Dank für die wirklich gute und ausführliche Antwort :) :hutab:

Dr.Hackenbush
Beiträge: 1753
Registriert: Sonntag 7. Februar 2021, 12:18

Re: Deutsche Katholische Kirche - was müsste geschehen?

Beitrag von Dr.Hackenbush »

Trisagion hat geschrieben:
Donnerstag 7. Juli 2022, 21:18
Wie gesagt, entschuldigen will ich die Herren eigentlich nicht. Ihre echte Schuld können die dann mit Gott ausmachen. Aber ich finde da kann man auch wirklich zu viel erwarten. Wenn es denn so wäre, daß es alleine an der Verkündigung der wahren Lehre mangelt - nun, dann ist das doch prima. Dann können wir ja alle die wahre Lehre verkünden, und der Ansturm der Leute wird dann langsam aber sicher all die Zweifler und Häretiker aus der Kirche spülen. Nur sehe ich das einfach nicht im Westen, und zwar nirgendwo.
Deinem ganzen letzten Beitrag stimme ich natürlich zu.
Was ich aber in der Kirche Deutschlands am schlimmsten finde - ja, auf Schärfste verurteile -, ist die selbstgefällige Haltung des deutschen Klerus der Obrigkeit der Kirche (Papst/Vatikan) gegenüber – egal ob vor V2 oder nach V2.
Seit Jahren kochen sie (der deutsche Klerus) ihr eigenes Süppchen - lassen in der Liturgie irgendwelche Shows abziehen, labern ständig vom sozialen Engagement, versuchen mit irgendwelchen schwachsinnigen Zusagen die Kampfemanzen von Maria 2.0 und die schwule Lobby zufriedenzustellen, kassieren die Kirchensteuer, ignorieren aber dabei die schriftliche Überlieferung, die Tradition der 2000 Jahre alten Kirche und die Verlautbarungen der eigenen Kirche (V2 auf das sie sich berufen, wenn sie irgendwelchen Schwachsinn innerhalb der Kirche Deutschlands rechtfertigen und durchsetzen wollen).
Was erwartet die DBK und den deutschen Klerus?
Um es zu verdeutlichen, ein Beispiel aus meinem beruflichen Leben: Vor ein paar Jahren war ich als „alter“ und erfahrener Konstrukteur von einem großen Konzern in Deutschland für den Bau elektrotechnischer Schaltanlagen für eine große Polyethylen Fabrik in Sibirien engagiert worden. Das Team aus 7 Konstrukteuren (mit mir im Team) und einem Projektleiter hatte die Aufgabe Unterlagen für den Bau der Anlagen anzufertigen und den Bau der Schaltanlagen in Deutschland zu betreuen und zu überwachen. Als ich die Lastenhefte und Kundenvorschriften durchgeblättert habe, fiel mir auf, dass der Endkunde (in Russland) uns keine genauen und ausführlichen Vorschriften und Normen übermittelt hat, nach denen diese Anlagen gebaut werden sollten. Auf meine Frage an den Projektleiter, nach welchen exakten Normen wir die Betriebsmittel der Anlage auslegen und bezeichnen sollen, bekam ich die Antwort: „Das ist nicht so wichtig, wir müssen uns beeilen, damit wir die Provision für schnelle Lieferung kassieren können“. Mein Einwand/Vorschlag, wenigstens nach deutschen VDE-Normen die Anlagen zu bauen, da wir ja diese in Deutschland entwerfen und bauen (und keine exakten vom Endkunden bekommen haben), wurde, wenn nicht ganz, dann zum größten Teil ignoriert. Den Teil der Arbeiten, für den ich verantwortlich war, habe ich trotzdem so weit wie möglich nach VDE-Normen verrichtet – hat eh keiner gemerkt. Im Falle eines Falles - wenn diese Anlagen wegen einer Störung oder falscher Bedienung versagen und Feuer fangen (abbrennen), dann fragt der Ermittler/Staatsanwalt vor Gericht nicht, ob wir uns an die Vorschriften und Normen beim Bau der Anlagen gehalten haben, sondern, warum wir uns zumindest an unsere deutschen Normen und Vorschriften nicht gehalten haben (wenn schon der Endkunde uns keine eigenen übermittelt hat)? - Tja, eine solche Frage (auf die man dann keine rationelle Antwort geben kann), würde den Gang der Konstrukteure in den Knast einleiten!
Was hat das mit der Kirche Deutschlands zu tun? Eines Tages wird die DBK und der gesamte Klerus Deutschlands vor Gericht stehen (wie wir alle) und diese Frage beantworten müssen: „Wenn ihr schon in Deutschland kein Rezept für das Gedeihen meiner Kirche kreiert habt und auch kein Medikament gegen den Zerfall des Glaubens entwickelt habt, warum habt ihr euch wenigstens nicht an die Vorgaben meines Stellvertreters auf Erden (Papst/Vatikan) gehalten?“

Dr.Hackenbush
Beiträge: 1753
Registriert: Sonntag 7. Februar 2021, 12:18

Re: Deutsche Katholische Kirche - was müsste geschehen?

Beitrag von Dr.Hackenbush »

Fuchsi hat geschrieben:
Freitag 8. Juli 2022, 13:03
Dazu hätt ich eine Verständnisgfrage (ob Moraltheologie oder nicht weiss ich nicht):

Ist es nicht so, dass Homosexualität erst dann zum Problem wird, wenn sie ausgelebt wird? D. h. der so Veranlagte wird nicht völlig von den Sakramenten ausgeschlossen?
Fuchsi hat geschrieben:
Freitag 8. Juli 2022, 13:03
Vielen Dank für die wirklich gute und ausführliche Antwort :) :hutab:
bei Deiner Frage sollte etwas nicht vergessen werden: Wenn Gott durch Mose verkünden lassen hat, dass Homosexuelle getötet werden sollen (vgl. Lev. 20,13) und später als er Mensch wurde, sagte: „Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen.“, dann müssen sich doch die Homosexuellen fragen, warum sie überhaupt homosexuell sind und das bleiben wollen (wenn sie es bleiben wollen)?
Denn, nachdem die Wissenschaft keinen eindeutigen Beweis dafür geliefert hat, dass Homosexualität genetisch bedingt ist, hat die schwule Lobby verkünden lassen und im Gesetz vieler Länder verankern lassen, dass sexuelle Orientierung frei wählbar ist. Wenn sich also ein/e Katholik/in frei dazu entscheidet - was für uns absurd ist - homosexuell zu werden/sein (auch wenn er/sie keusch leben will), dann ist Schluss mit lustig! Dann sollte er/sie vom Empfang der hl. Kommunion ausgeschlossen werden.

Benutzeravatar
Protasius
Moderator
Beiträge: 7122
Registriert: Samstag 19. Juni 2010, 19:13

Re: Deutsche Katholische Kirche - was müsste geschehen?

Beitrag von Protasius »

Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Samstag 9. Juli 2022, 07:23
Fuchsi hat geschrieben:
Freitag 8. Juli 2022, 13:03
Dazu hätt ich eine Verständnisgfrage (ob Moraltheologie oder nicht weiss ich nicht):

Ist es nicht so, dass Homosexualität erst dann zum Problem wird, wenn sie ausgelebt wird? D. h. der so Veranlagte wird nicht völlig von den Sakramenten ausgeschlossen?
Fuchsi hat geschrieben:
Freitag 8. Juli 2022, 13:03
Vielen Dank für die wirklich gute und ausführliche Antwort :) :hutab:
bei Deiner Frage sollte etwas nicht vergessen werden: Wenn Gott durch Mose verkünden lassen hat, dass Homosexuelle getötet werden sollen (vgl. Lev. 20,13) und später als er Mensch wurde, sagte: „Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen.“, dann müssen sich doch die Homosexuellen fragen, warum sie überhaupt homosexuell sind und das bleiben wollen (wenn sie es bleiben wollen)?
Denn, nachdem die Wissenschaft keinen eindeutigen Beweis dafür geliefert hat, dass Homosexualität genetisch bedingt ist, hat die schwule Lobby verkünden lassen und im Gesetz vieler Länder verankern lassen, dass sexuelle Orientierung frei wählbar ist. Wenn sich also ein/e Katholik/in frei dazu entscheidet - was für uns absurd ist - homosexuell zu werden/sein (auch wenn sie keusch leben will), dann ist Schluss mit lustig! Dann sollte er/sie vom Empfang der hl. Kommunion ausgeschlossen werden.
Wenn du so argumentierst, läßt du dich mE von der Schwulenlobby vor den Karren spannen. Durchaus nicht alle, die homosexuell empfinden, sind das aus freier Entscheidung; und auch der aktuelle internationale Standard zur Klassifikation von Erkrankungen ICD, der Homosexualität als psychisches Leiden ersatzlos gestrichen hat, enthält einen entsprechenden Passus:
ICD-10-GM hat geschrieben:F66.1 Ichdystone Sexualorientierung

Info: Die Geschlechtsidentität oder sexuelle Ausrichtung (heterosexuell, homosexuell, bisexuell oder präpubertär) ist eindeutig, aber die betroffene Person hat den Wunsch, dass diese wegen begleitender psychischer oder Verhaltensstörungen anders wäre und unterzieht sich möglicherweise einer Behandlung, um diese zu ändern.
Charles Socarides, der Präsident der National Association for Research and Therapy of Homosexuality in den 1990ern, hat das mal wie folgt ausgedrückt:
Charles Socarides hat geschrieben:Es gibt keine wissenschaftliche Arbeit, die physiologische (biologisch-körperliche) Ursachen für Homosexualität nachweist. Biologische Faktoren – die allerdings noch unbekannt sind – können möglicherweise zu einer größeren Empfänglichkeit für eine homosexuelle Entwicklung führen. Dagegen hat die wissenschaftliche Forschung zahlreiche Hinweise darauf, dass ein Mensch mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit homosexuell wird, wenn er in der Kindheit bestimmten seelischen Verwundungen und bestimmten Störungen innerhalb der Familienstruktur ausgesetzt war. Dazu gehören zum Beispiel bestimmte Schwierigkeiten innerhalb der familiären Beziehungen während der Kleinkindphase, sexueller Missbrauch, seelische Verletzungen und, daraus folgend, Verunsicherung in der geschlechtlichen Identität.
Wie vermutlich jedem Erwachsenen bewußt ist, gleich welcher sexuellen Orientierung, ist der Sexualtrieb, insbesondere in jungen Jahren, oft recht stark ausgeprägt. Wenn jemand seinen gestörten gleichgeschlechtlichen Sexualtrieb im Verborgenen auslebt, ist das ganz klar schwere Sünde; das gleiche gilt aber für den heterosexuellen Mann, der seinen Sexualtrieb außerhalb der Ehe auslebt.

Wenn jemand offen homosexuell ist (etwa beim CSD mitmacht, um ein krasses Beispiel zu nennen), würde ich das als öffentliche Sünde betrachten, die vom Empfang der Kommunion ausschließt. Das würde ich aber aus obigen Gründen bewußt nicht auf alle Homosexuellen ausdehnen wollen; wie alle anderen kann ein reuiger Sünder auch mit dieser Sünde zur Beichte gehen, wenn er den Vorsatz hat sich zu bessern. (Man schließt ja auch nicht Jugendliche generell vom Empfang der Kommunion aus, obwohl Erhebungen darauf hindeuten, daß der weit überwiegende Teil derselben masturbiert.)
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

Dr.Hackenbush
Beiträge: 1753
Registriert: Sonntag 7. Februar 2021, 12:18

Re: Deutsche Katholische Kirche - was müsste geschehen?

Beitrag von Dr.Hackenbush »

Protasius hat geschrieben:
Samstag 9. Juli 2022, 09:19
Wenn du so argumentierst, läßt du dich mE von der Schwulenlobby vor den Karren spannen. Durchaus nicht alle, die homosexuell empfinden, sind das aus freier Entscheidung; und auch der aktuelle internationale Standard zur Klassifikation von Erkrankungen ICD, der Homosexualität als psychisches Leiden ersatzlos gestrichen hat, enthält einen entsprechenden Passus:
ICD-10-GM hat geschrieben:F66.1 Ichdystone Sexualorientierung
ich habe diejenigen Katholiken gemeint, die sich freiwillig dazu entscheiden - habe ich das nicht erwähnt?
Welcher Katholik, der Gott aus ganzem Herzen, aus der ganzen Kraft des Verstandes und der Seele liebt, ist denn so dämlich blöd und sich dafür entscheidet, homosexuell zu leben, wenn doch Gott Homosexualität verabscheut?
Im Gegenteil, ein - aus ganzem Herzen, aus der ganzen Kraft des Verstandes und der Seele - Gott liebender Katholik würde alles tun, sein ganzes Vermögen dafür opfern, um sich von dieser Plage befreien zu wollen und um Gott gefallen zu wollen. Dessen bin ich mir sicher.


Protasius hat geschrieben:
Samstag 9. Juli 2022, 09:19
Wie vermutlich jedem Erwachsenen bewußt ist, gleich welcher sexuellen Orientierung, ist der Sexualtrieb, insbesondere in jungen Jahren, oft recht stark ausgeprägt. Wenn jemand seinen gestörten gleichgeschlechtlichen Sexualtrieb im Verborgenen auslebt, ist das ganz klar schwere Sünde; das gleiche gilt aber für den heterosexuellen Mann, der seinen Sexualtrieb außerhalb der Ehe auslebt.

Wenn jemand offen homosexuell ist (etwa beim CSD mitmacht, um ein krasses Beispiel zu nennen), würde ich das als öffentliche Sünde betrachten, die vom Empfang der Kommunion ausschließt. Das würde ich aber aus obigen Gründen bewußt nicht auf alle Homosexuellen ausdehnen wollen; wie alle anderen kann ein reuiger Sünder auch mit dieser Sünde zur Beichte gehen, wenn er den Vorsatz hat sich zu bessern. (Man schließt ja auch nicht Jugendliche generell vom Empfang der Kommunion aus, obwohl Erhebungen darauf hindeuten, daß der weit überwiegende Teil derselben masturbiert.)
keine Einwände.

Benutzeravatar
Protasius
Moderator
Beiträge: 7122
Registriert: Samstag 19. Juni 2010, 19:13

Re: Deutsche Katholische Kirche - was müsste geschehen?

Beitrag von Protasius »

Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Samstag 9. Juli 2022, 09:43
Protasius hat geschrieben:
Samstag 9. Juli 2022, 09:19
keine Einwände.
Dann sind wir uns ja in der Sache einig. :huhu:
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

Dr.Hackenbush
Beiträge: 1753
Registriert: Sonntag 7. Februar 2021, 12:18

Re: Deutsche Katholische Kirche - was müsste geschehen?

Beitrag von Dr.Hackenbush »

Protasius hat geschrieben:
Mittwoch 6. Juli 2022, 22:04
... daß man deshalb jeden Sonntag mit in die Kirche geht, weil das alle so machen, paßt in etwa zu dem, was ich aus der Generation meiner Eltern gehört habe, deren Kinder- und Jugendzeit in die 60er und frühen 70er Jahre fiel. Damals ging man halt jeden Sonntag in die Kirche, man spielte nicht mit den lutherschen Kindern, und wenn Oma Maria einen am Samstag fragte, ob man mit zur Beichte kommt, konnte man auch schlecht nein sagen.
ja, diese guten Gewohnheiten werden heute verspottet und belächelt.

Seit mehr als 30 Jahre verfolge und beobachte ich das bunte Getue der katholischen Kirche in Deutschland und wenn man sich verschiede Statistiken der Kirchenaustritte anschaut – wie z.B. hier:Bildfällt doch auf, dass die Zahl der Austritte aus der Evangelischen „Kirche“ lange (bis 2010) höher war, als aus der Katholischen. Nur in den letzten 10 Jahren treten mehr Katholiken aus ihrer Kirche aus (was allerdings auch variiert). Was mir jedoch im Laufe dieser Zeit besonders aufgefallen ist, dass in den Medien (Fernseher/Radio) nicht nur viel öfter von den Austritten aus der katholischen Kirche berichtet wurde, sondern auch bei jeder anderen Angelegenheit – egal ob es dabei um Schwangerschaftskonfliktberatung, Frauenordination, oder das Zölibat ging. Warum aber berichtet man nicht so oft über die Protestanten und die Vorkommnisse in ihrer "Kirche"? - sind die Medien parteiisch und wollen die evangelische "Kirche" verschonen? - glaube ich nicht. Viel mehr glaube ich, dass die Protestanten die Kirche bereits vor ca. 500 Jahren verlassen haben und ob sie ihre Glaubensgemeinschaften 500 Jahre später verlassen oder nicht, spielt eine untergeordnete Rolle - was die Medien auch irgendwie wissen, oder zumindest glauben. ;)
Der Versuch, ihre Schadensfreude in ihren Berichten diplomatisch und politisch korrekt zu verpacken, ist den Medien irgendwie gelungen, in den Talkshows jedoch, hat man weder diplomatisch noch politisch korrekt über die katholische Kirche geplaudert. Aber oft fragte und frage mich immer noch, war/ist es Schadensfreude, oder Neid?
Warum Neid - und wenn ja, dann worauf?
Na ja… Jesus von Nazareth sagte: „Wer euch hört, der hört mich, und wer euch ablehnt, der lehnt mich ab; wer aber mich ablehnt, der lehnt den ab, der mich gesandt hat.“ (Lk 10,16) und: „Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen…“ (Joh 15,20). Welche Erkenntnis resultiert aus dem Zusammenhang dieser Prophezeiungen Jesu und der Häufigkeit und Art der Berichtserstattungen über die römisch-katholische Kirche? - Die wiederholt verachtete Kirche muss doch die Kirche sein und sie ist dort, wo sie katholisch ist – wie schon der Chef-Admin hier geschrieben hat:
https://www.kreuzgang.org/viewtopic.php ... sch#p81073
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Montag 18. April 2005, 00:32
...Die Kirche Jesu Christi kann nur eine sein. Sie muß auch konkret sein, berührbar, denn darin besteht der Aufrag Jesu an seine Apostel, und hypothetische Gedankenkonstrukte nützen keinem Menschen. Und tatsächlich: Diese Kirche läßt sich finden, in ununterbrochener Kontinuität von den Aposteln bis auf unsere Zeit. Sie besteht als pilgernde Kirche in dieser Welt, geleitet von den Bischöfen als den Nachfolgern der Apostel und den vom Herrn bevollmächtigten Hütern der Mittel unseres Heils, der Sakramente. Sie besteht in der konkreten Gestalt der katholischen Kirche, der einen, heiligen und apostolischen. Wobei der Begriff „katholisch“ hier – siehe oben – nicht in konfessionalistischem Sinne zu verstehen ist. Die eine Kirche ist ihrem Wesen nach katholisch. Wo die Kirche ist, da ist sie katholisch. Und natürlich orthodox, sonst wär’ sie nicht die Kirche. Darum wünsche ich mir auch einen orthodoxen Papst. 8)
Hervorhebung im Fettdruck von mir
stimmt doch Robert, oder? :breitgrins:

Sascha B.
Beiträge: 2444
Registriert: Mittwoch 21. April 2010, 20:25
Wohnort: Bayern

Re: Deutsche Katholische Kirche - was müsste geschehen?

Beitrag von Sascha B. »

Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Sonntag 10. Juli 2022, 12:40
Warum aber berichtet man nicht so oft über die Protestanten und die Vorkommnisse in ihrer "Kirche"? - sind die Medien parteiisch und wollen die evangelische "Kirche" verschonen? - glaube ich nicht. Viel mehr glaube ich, dass die Protestanten die Kirche bereits vor ca. 500 Jahren verlassen haben und ob sie ihre Glaubensgemeinschaften 500 Jahre später verlassen oder nicht, spielt eine untergeordnete Rolle - was die Medien auch irgendwie wissen, oder zumindest glauben. ;)
Die Landeskirchen dürften den grünen Medienschaffenden ziemlich egal sein. Immerhin teilen die ja das grüne Parteiprogramm im großen und ganzen.
Die RKK mit ihrer Ablehnung von Abtreibung, Frauenordination, Homoehe usw ist da als Feindbild deutlich geeigneter. Das selbe gilt auch für die Evangelikalen. Der zangsfinanzierte Staatsfunk bringt so einige "Dokus" über die "bösen Fundamentalisten aus den Freikirchen".
In den letzten Jahren sogar deutlich mehr als über die RKK, da diese in Deutschland stark überalter ist und selst der dümmste Grüne merkt, dass sie keine Rolle mehr spielt und man ihr beim Aussterben zusehen kann. Da sind Freikirchen mit jüngeren Anhängern schon eher eine Gefahr für den grünen Lifestyle.
Der Kreuzgang ist doch total am Ende.

Dr.Hackenbush
Beiträge: 1753
Registriert: Sonntag 7. Februar 2021, 12:18

Re: Deutsche Katholische Kirche - was müsste geschehen?

Beitrag von Dr.Hackenbush »

Sascha B. hat geschrieben:
Sonntag 10. Juli 2022, 13:24
Die Landeskirchen dürften den grünen Medienschaffenden ziemlich egal sein. Immerhin teilen die ja das grüne Parteiprogramm im großen und ganzen.
Die RKK mit ihrer Ablehnung von Abtreibung, Frauenordination, Homoehe usw ist da als Feindbild deutlich geeigneter. Das selbe gilt auch für die Evangelikalen. Der zangsfinanzierte Staatsfunk bringt so einige "Dokus" über die "bösen Fundamentalisten aus den Freikirchen".
In den letzten Jahren sogar deutlich mehr als über die RKK, da diese in Deutschland stark überalter ist und selst der dümmste Grüne merkt, dass sie keine Rolle mehr spielt und man ihr beim Aussterben zusehen kann. Da sind Freikirchen mit jüngeren Anhängern schon eher eine Gefahr für den grünen Lifestyle.
ja, ich kann mich erinnern als vor 8 Jahren Volker Beck (von den Grünen) den Evangelikalen verbieten wollte, Therapien für Homosexuelle (und schon wieder sind wir bei den Homos... na ja, die sind ja auch überall ;) ) anzubieten:
"Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Volker Beck hat sich für ein Verbot von Therapien ausgesprochen, mit denen Kinder und Jugendliche von Homosexualität „geheilt“ werden sollen. Dem NDR sagte Beck, es sei ein Gesetz nötig, das Heranwachsende vor solchen „Pseudotherapien“ schütze. In „religiös-fundamentalistischen Kreisen“ werde Druck auf homosexuelle Jugendliche ausgeübt, entweder ihre sexuellen Vorlieben zu unterdrücken oder sich für die Angebote von „Homoheilern“ zu entscheiden." Quelle

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema