Inwieweit Straft Gott Sünder (mit Krankheit)?

Allgemein Katholisches.
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Samuel
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Beitrag von Samuel »

Gott straft selbstverständlich die Sünde!

Das Schlimmste für einen Menschen ist nicht, dass ihm Böses widerfährt, sondern dass er selbst böse wird. Und das ist direkte Folge der Sünde - von Gott gewirkte Folge, denn Gott hat die Welt so eingerichtet, dass unsere Freiheitstaten tatsächlich Auswirkungen haben - auf unsere Mitmenschen und auf uns selbst.

Wenn ich etwa fortwährend jemanden schädige, werde ich irgendwann aufhören zu denken "ich Schlimmer" und vielmehr denken "der verdient es gar nicht anders": Ich bin böse geworden.

Die von Jesus gewirkte Vergebung sehe ich übrigens vor allem darin, dass es in jeder auch noch so verfahrenen Situation einen Weg nach vorne, hin zum Guten gibt.

Eldar
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Beitrag von Eldar »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Im Purgatorium werden keine Sünden abgebüßt, sondern ich werde gereinigt.
Doch durch die Buße. Weshalb passt dir abgebüßt denn nicht ?

mfg Eldar

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Dann schau mal in den Katechismus 1030-1032 (Hervorhebungen durch mich):
III Die abschließende Läuterung - das Purgatorium

1030 Wer in der Gnade und Freundschaft Gottes stirbt, aber noch nicht vollkommen geläutert ist, ist zwar seines ewigen Heiles sicher, macht aber nach dem Tod eine Läuterung durch, um die Heiligkeit zu erlangen, die notwendig ist, in die Freude des Himmels eingehen zu können.

1031 Die Kirche nennt diese abschließende Läuterung der Auserwählten, die von der Bestrafung der Verdammten völlig verschieden ist, Purgatorium [Fegefeuer]. Sie hat die Glaubenslehre in bezug auf das Purgatorium vor allem auf den Konzilien von Florenz [Vgl. DS 1304] und Trient [Vgl. DS 1820; 1580] formuliert. Im Anschluß an gewisse Schrifttexte [Vgl. z.B. 1 Kor 3,15, 1 Petr 1,7] spricht die Überlieferung der Kirche von einem Läuterungsfeuer:

„Man muß glauben, daß es vor dem Gericht für gewisse leichte Sünden noch ein Reinigungsfeuer gibt, weil die ewige Wahrheit sagt, daß, wenn jemand wider den Heiligen Geist lästert, ihm ‚weder in dieser noch in der zukünftigen Welt‘ vergeben wird (Mt 12,32). Aus diesem Ausspruch geht hervor, daß einige Sünden in dieser, andere in jener Welt nachgelassen werden können" (Gregor d. Gr., dial. 4,39).

1032 Diese Lehre stützt sich auch auf die Praxis, für die Verstorbenen zu beten, von der schon die Heilige Schrift spricht: „Darum veranstaltete [Judas der Makkabäer] das Sühnopfer für die Verstorbenen, damit sie von der Sünde befreit werden" (2 Makk 12,45). Schon seit frühester Zeit hat die Kirche das Andenken an die Verstorbenen in Ehren gehalten und für sie Fürbitten und insbesondere das eucharistische Opfer [Vgl. DS 856] dargebracht, damit sie geläutert werden und zur beseligenden Gottesschau gelangen können. Die Kirche empfiehlt auch Almosen, Ablässe und Bußwerke zugunsten der Verstorbenen.

„Bringen wir ihnen Hilfe und halten wir ein Gedächtnis an sie. Wenn doch die Söhne Ijobs durch das von ihrem Vater dargebrachte Opfer geläutert wurden [Vgl. Ijoh 1,5], wie sollten wir dann daran zweifeln, daß unsere Opfergaben für die Toten ihnen Trost bringen? Zögern wir nicht, den Verstorbenen Hilfe zu bringen und unsere Gebete für sie aufzuopfern" (Johannes Chrysostomus, horn. in 1 Cor. 41,5).

und ich habe noch eine Ansprache
Ansprache von Joh. Paul II. gefunden, anlässlich einer Generalaudienz, die sich auch darauf bezieht...
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Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

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Linus
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Beitrag von Linus »

Hat Jemand "The Purgatory- The final shower" gesehen? :D
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Khatja
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Beitrag von Khatja »

Uwe Schmidt hat geschrieben:
Ja aber Gott ist doch auch absolute Gerechtigkeit (neben Barmherzigkeit) - also ist er auch ein "Sündenzähl-Gott"!
Nein, ich sträube mich entschieden gegen diesen schrecklichen Begriff "Sündenzähl-Gott"! Denk mal selbst logisch nach: wenn Er so ein Gott wäre, könnte Er z. B. dem Räuber aus Lk. 23:40-43 nicht vergeben, weil dies gegen absolute Gerechtigkeit, für welche die Zahl der Sünden entscheidend wäre, verstöße.

Petra
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Beitrag von Petra »

Khatja, danke

So solltest viel häufiger im Refektorium schreiben. :ja:
Zuletzt geändert von Petra am Freitag 23. Juni 2006, 21:19, insgesamt 1-mal geändert.

Petra
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Beitrag von Petra »

Samuel hat geschrieben:Gott straft selbstverständlich die Sünde!

Das Schlimmste für einen Menschen ist nicht, dass ihm Böses widerfährt, sondern dass er selbst böse wird. Und das ist direkte Folge der Sünde - von Gott gewirkte Folge, denn Gott hat die Welt so eingerichtet, dass unsere Freiheitstaten tatsächlich Auswirkungen haben - auf unsere Mitmenschen und auf uns selbst.
(Hervorhebung von mir)

Der Satz wird sofort in meinen Glaubensschatz übernommen. Er ist in dieser pregnanten Kürze absolut einsichtig und zutiefts wahr. Die beste Beschreibung, was Sünde überhaupt ist. (Wobei man unterscheiden muss zwischen affektivem "Durchknallen" und einer Grund-Überzeugung, die man annimmt.)
Das "von Gott gewirkte Folge" könnte man mit "von Gott mit Bedauern akzeptierte Folge" umschreiben.
Zuletzt geändert von Petra am Freitag 23. Juni 2006, 21:20, insgesamt 2-mal geändert.

Petra
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Beitrag von Petra »

Eldar hat geschrieben:
Oder als diejenigen, die anderen Menschen beibringen, wie’s in der Hölle aussieht?

Durch Leiden kann man größere Gnadengeschenken erreichen. Sicher. Das heißt aber nicht, dass Gott Leiden schickt, weil ohne es größere Gnaden unerreichbar wären.
Ich finde es gibt keinen größeren Liebesbeweis für Gott, uns um seinet Willen ( um der Menschheit Sünde Willen ) geduldig leiden zu sehen. Ohne ein falsches Wort. Sondern demütig das Leid ja annehmen, um der Liebe zu Gott und dem Nächsten wegen ! Denn nichts geschieht ohne Gottes Willen. Würde das Leiden auf dieser Welt keine heilbringende Buße sein, wozu hätte Gott der Schöpfer es dann überhaupt zugelassen das Menschen leiden ? Der Punkt ist doch der Petra. Die Sünde ist die Wurzel des Leids. Gäbe es keine Sünde auf der Welt, dann gäbe es auch überhaupt kein Leiden auf ihr. Nicht einmal das kleinste Wehwechen. Warum ? weil wir ganz in Gott wären und Gott in uns. Rein wie die Engeln und überall geführt von unserem Vater im Himmel.

Nur dann macht auch eine Stigmata einen Sinn, nur dann macht der Kreuzestod Christi einen Sinn. Nur dann macht das gesamte Leiden der gesamten Menschheit einen Sinn. Wenn man begreift das das Leiden sühnt und heiligt.
Sehe ich genauso, Eldar. :ja:

Bis auf einen einzigen Punkt: es klingt so, als ob Gott das Leid schicken würde, weil es sonst auf Erden keinen Weg für den sündigen Menschen gäbe, mit Ihm weiterhin in einer guten Beziehung zu sein. Das halte ich für einen falschen Erklärungsansatz für Leid. - Es gibt Leid. Warum? Darüber sind Bibbliotheken geschrieben worden. Allein der Gedanke daran, dass Gott bei Leid nicht Einhalt gebietet, obwohl er es könnte, ist für viele Leute nicht zu verstehen. Besonders von denjenigen, die das Leid selbst oder in der Familie erfahren.
Wahrscheinlich hat Leid seinen Ursprung in der Freiheit des Menschen, der Freiheit zur Abwendung von Gott. Und persönlich erkläre ich es mir so, dass diese Freiheit wie ein Naturgesetz für die Welt gilt, also z.B. auch die Naturgewalten umfasst.

Den Leidenden steht Gott näher als anderen. Aber dass Er extra Leid schickt, um die Seinen an sich zu binden, ist nicht nachzuvollziehen. - Mit Leid ist übrigens "richtiges" Leid gemeint, das so heftig kommt, dass Menschen Gefahr laufen, den Glauben an Gott oder auch nur an ein halbwegs akzeptables Leben komplett zu verlieren. Dieses "gefährliche" Leiden kann m.E. nicht von Gott geschickt sein.

Lieben Gruß
Petra

Eldar
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Beitrag von Eldar »

Und wenn ihr euch auch in eure Städte flüchtet, will ich doch die Pest unter euch senden und will euch in die Hände eurer Feinde geben.
nur ein Beispiel aus meiner Geburtsstadt http://195.30.9.165/Sehenswert/Oberpfal ... amb005.stm

Was bewirkte das Leid ? War es nicht Umkehr und Buße ?

Wenn ihr mir aber auch dann noch nicht gehorcht... spricht der Herr. Wenn ihr also selbst dann noch nicht nach Leben Wahrheit und dem Weg des Gerechten strebt, dann will ich euch strafen um eurer Sünden willen, um euch wieder auf die rechte Bahn zu leiten.

mfg Eldar

Petra
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Beitrag von Petra »

Die segenspendende Wirkung des Leids ist doch gar nicht bestritten worden. Die Frage ist doch nur: Schickt Gott das Leid, oder ist liegt sein Beitrag darin, wie aus dem Übel ein Heil gemacht werden kann?

(Und es ist wieder AT. Der verlorene Sohn musste auch leiden und wurde wie ein König empfangen, als er zurückkehrte.)

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Edi
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Beitrag von Edi »

Ludwig Ott hat im Grundriß seiner Dogmatik folgendes geschrieben:

Das physische Übel z.B. Leiden, Krankheit, Tod will Gott nicht per se, d.h. nicht um des Übels willen. Weisheit 1,13 f: "Gott hat den Tod nicht geschaffen und keine Freude am Untergang der Lebenden. Denn alle Dinge hat er zum Sein erschaffen."

Gott will aber das physische Übel, sowohl das Naturübel als auch das Strafübel, per accidens, d.h. als Mittel zu einem höheren Zweck der physischen Ordnung (z.B. zur Erhaltung eines höheren Lebens) oder der sittlichen Ordnung (z.B. zur Strafe oder der sittlichen Läuterung). Sir.11,14: "Glück und Unglück, Leben und Tod, Armut und Reichtum sind von Jahwe".

Petra
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Beitrag von Petra »

D.h. also Edi, wenn man demnächst einen Krankenbesuch macht, kann man mit theologischer Überzeugung davon ausgehen, dass Gott diesem Menschen das Leiden zwecks Strafe oder zwecks Heiligung geschickt hat. Danke für diese Auskunft.

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Edi
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Beitrag von Edi »

Petra hat geschrieben:D.h. also Edi, wenn man demnächst einen Krankenbesuch macht, kann man mit theologischer Überzeugung davon ausgehen, dass Gott diesem Menschen das Leiden zwecks Strafe oder zwecks Heiligung geschickt hat.
Letztlich schon, aber Gott muss das nicht direkt tun, es reicht schon seine Zulassung oder die Naturgesetze, die ja letzten Endes auch von Gott stammen, und es muss ja nicht bedeuten, dass der Mensch (auch seine Vorfahren) nicht auch selber für ein Leiden verantwortlich und ursächlich sein kann. (Der Gläubige des AT und auch ein rechter heutiger Gläubiger nimmt aber alles aus Gottes Hand, weswegen er eben Gott auch als Urheber sieht, obwohl der Mensch ja selber oftmals direkt Ursache ist.)
Viele Menschen und das ist vieltausendfache PRAKTISCH-SEELSORGERLICHE ERFAHRUNG sind erst durch Leiden wahrhaft gläubig geworden oder sie sind, wenn sie schon gläubig waren, dadurch Gott noch näher gekommen. Das erste hat schon der frühere Bischof Moser aus Rottenburg immer wieder erzählt. Nebenbei gesagt, zähle ich selber auch zu den o.g., die erst durch Leid und Probleme ernsthaft nach Gott gefragt und dann angefangen haben zum Herrn zu beten. Also war das Leid in meinem Leben letzten Endes eine grosse Gnade, für die ich Gott dankbar bin.

Übrigens kann Leiden auch u.U. zur Heiligung anderer sein (siehe Kol.1,24.)

Eldar
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Beitrag von Eldar »

Edi hat geschrieben:Ludwig Ott hat im Grundriß seiner Dogmatik folgendes geschrieben:

Das physische Übel z.B. Leiden, Krankheit, Tod will Gott nicht per se, d.h. nicht um des Übels willen. Weisheit 1,13 f: "Gott hat den Tod nicht geschaffen und keine Freude am Untergang der Lebenden. Denn alle Dinge hat er zum Sein erschaffen."

Gott will aber das physische Übel, sowohl das Naturübel als auch das Strafübel, per accidens, d.h. als Mittel zu einem höheren Zweck der physischen Ordnung (z.B. zur Erhaltung eines höheren Lebens) oder der sittlichen Ordnung (z.B. zur Strafe oder der sittlichen Läuterung). Sir.11,14: "Glück und Unglück, Leben und Tod, Armut und Reichtum sind von Jahwe".
Das seh ich ganz genau so.

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Linus
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Beitrag von Linus »

Wow Ludwig Ott vertritt die gleiche Meinung wie Pont.Max Eldar I. :D :D
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Petra
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Beitrag von Petra »

Nietenolaf hat geschrieben:
Petra hat geschrieben:... Eine Auffassung, die nicht auf meinem Privatmist gewachsen ist, sondern von römisch-katholischen Theologen und Priestern stammt...
So so. Nun, Petra, ich bin davon überzeugt, daß Du irrst.

Zuerst einmal wirst Du mir die Behauptung, Gott straft Menschen für Sünden, nicht nachweisen können. Das habe ich nirgends geäußert, kann ich ja auch nicht.
Stimmt. :/
Der Satz kam zwar von orthodoxer Seite, aber nicht von dir. Entschuldige bitte

Hier sind schon mal die Threads von der Gesprächsrunde letztes Jahr:

Begonnen hats mit http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?p=94947#94947

und weiter gings mit http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?p=95190#95190


Nach dem Lesen bin am überlegen, ob eine Fortführung überhaupt noch Sinn macht, oder ob man sich besser nicht gleich einen gnädigen Gott suchen sollte.

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Edi
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Beitrag von Edi »

Die Sache ist ganz einfach, wenn man lesen will.

Der Sündenfall Adams und Evas hat den Menschen Leid, Tod und Krankheit und den Frauen zusätzlich Geburtschmerzen gebracht. Auch gläubige Menschen kommen um das Leid nicht herum.

Ob es so schwer ist zu begreifen, dass wir in einer gefallenen Schöpfung leben? Erst im Himmel oder im sog. tausendjährigen Friedensreich, das aber soweit ich las, von der Kirche nicht postuliert wird, eher von evangelikalen Richtungen, wird es anders sein. Da gibt es laut Schrift keine Träne, kein Leid mehr.

Auch Christen lässt Gott durch oft schwere Leiden gehen. Ich kannte einige, die Gehirmtumore hatten und daran gestorben sind. Einige haben für sie um Heilung gebetet, aber Gott hat diese Gebete nicht erhört. Sie sind daran gestorben. In andern Fällen erhört Gott solche Gebete und ein Heilungswunder geschieht. Warum das im einen Fall mal so mal anders ist, wissen wir nicht, solange wir nicht von Gottes Geist darüber erleuchtet werden.

Dazu noch etwas, was mir noch eingefallen ist: Pater Pio soll einmal folgendes gesagt haben:
"Wenn ich könnte, würde ich das ganze Leid der Erde von den Menschen nehmen." In nächsten Augenblick aber sagte er weiter: "Aber wer bin ich denn, dass ich das will, was Gott nicht tut."

Ich sehe darin das grosse Spannungsfeld, wie so ein Gottesmann alle von ihrem Leide befreien wollte, weil er die Menschen so sehr liebte und andererseits aber Gottes Wille ihm alles war.

Eldar
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Beitrag von Eldar »

Petra hat geschrieben:Die segenspendende Wirkung des Leids ist doch gar nicht bestritten worden. Die Frage ist doch nur: Schickt Gott das Leid, oder ist liegt sein Beitrag darin, wie aus dem Übel ein Heil gemacht werden kann?

(Und es ist wieder AT. Der verlorene Sohn musste auch leiden und wurde wie ein König empfangen, als er zurückkehrte.)
Und wenn ihr euch auch in eure Städte flüchtet, will ICH doch die Pest unter euch senden und will euch in die Hände eurer Feinde geben.

Wer lesen kann ist im Vorteil. Ich versteh auch gar nicht wie man der Meinung sein kann irgendetwas auf der Welt geschieht durch reinen Zufall. Das würde Gott jegliche Kontrolle über das Leben, welches er ja selbst ist absprechen. Gott würde keine Kontrolle über die Schöpfung haben, ja würde keine Kontrolle über sich selbst haben. Jedes Ereignis wird von Gott geführt geplant und geleitet. Nur die Sünde nicht !

Ich frag mich ernsthaft was schlimmer ist. Ein Gott welcher keine Kontrolle über seine von ihm geschaffene Natur hat und die Menscheit zugrunde gehen lässt oder ein Gott welcher Leiden um der Menschheit Willen schickt um sie zu reinigen und zur Umkehr aufzurufen für die Ewigkeit.

Ihr habt gehört, daß gesagt ist: "Du sollst deinen Nächsten lieben»
und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebt eure
Feinde und bittet für die, die euch verfolgen, damit ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel. Denn er läßt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und läßt regnen über Gerechte und Ungerechte."

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Pit
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Beitrag von Pit »

Nun, warum leide ich seit 37 Jahren an einer Behinderung?
- Weil Gott mich straft? Wofür, ich habe die Behinderung seit meiner Geburt.
- Weil Gott mich durch die Behinderung reinigen oder etwas, was ich getan habe, sühnen möchte? Was denn? Warum ?

Ich gestehe, ich weiss es nicht, und ich kann nur sagen, daß ich versuche, mit Gottes Hilfe, mit der Behinderung klarzukommen.

Gruß, Pit
Eldar hat geschrieben:
Nur dann macht das gesamte Leiden der gesamten Menschheit einen Sinn. Wenn man begreift das das Leiden sühnt und heiligt.

mfg Eldar
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Eldar
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Beitrag von Eldar »

- Weil Gott mich durch die Behinderung reinigen oder etwas, was ich getan habe, sühnen möchte? Was denn? Warum ?
Vielleicht wegen der Sühne der Sünden deiner Vorfahren wegen. Und/Oder weil es mit deiner Seele damit zum besseren geht. In welchen Kategorien auch immer...

mfg Eldar

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Pit
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Beitrag von Pit »

anders ausgedrückt:
Irgendein entfernter Vorfahre von mir - evtl. im 16.Jahrhundert - hat gesündigt, und deswegen lässt mich Gott, sozusagen als "nachträgliche" Sühne für diese Vorfahren leiden.
"So, die haben damals 1635 gesündigt, und damit das bestraft wird, leidest DU ! jetzt."
Sorry, warum hat Gott die damals dann nicht bestraft.
Wenn ein Kind etwas "verbockt", strafen die Eltern doch auch nicht dessen Bruder 10 Jahre später dafür, oder ?
Und was die Sache mit meiner Seele betrifft:
Ich fing an, selbstbewusster zu werden, nachdem mir ein befreundeter Priester klar machte, daß mich Gott so oder so liebt, unabhängig davon, ob ich eine Behinderung habe oder nicht.

Gruß, Pit
Eldar hat geschrieben:
Vielleicht wegen der Sühne der Sünden deiner Vorfahren wegen. Oder weil es mit deiner Seele damit zum besseren geht. In welchen Kategorien auch immer...

mfg Eldar
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Eldar, sei froh und Gott dankbar, dass du nicht krank oder behindert bist. Warum jemand eine Krankheit oder Behinderung hat, dass weiß Gott - darüber sollten wir hier nicht spekulieren. :roll: :|
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Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Pit hat geschrieben:anders ausgedrückt:
Irgendein entfernter Vorfahre von mir - evtl. im 16.Jahrhundert - hat gesündigt, und deswegen lässt mich Gott, sozusagen als "nachträgliche" Sühne für diese Vorfahren leiden.
"So, die haben damals 1635 gesündigt, und damit das bestraft wird, leidest DU ! jetzt."
Sorry, warum hat Gott die damals dann nicht bestraft.
Wenn ein Kind etwas "verbockt", strafen die Eltern doch auch nicht dessen Bruder 10 Jahre später dafür, oder ?
Und was die Sache mit meiner Seele betrifft:
Ich fing an, selbstbewusster zu werden, nachdem mir ein befreundeter Priester klar machte, daß mich Gott so oder so liebt, unabhängig davon, ob ich eine Behinderung habe oder nicht.

Gruß, Pit
Bitte rege dich nicht auf! Gott liebt dich, und du bemühst dich um ein Leben nach Gottes Willen! Das ist die Hauptsache. Die Frage "Warum" kann alleine Gott beantworten, wenn wir IHN einst schauen, wie ER ist. Wir sollten eher fragen: was kann ich draus machen? Wozu ist´s gut?

*aufmunternde Grüße*
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Eldar
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Beitrag von Eldar »

Pit hat geschrieben:Nun, warum leide ich seit 37 Jahren an einer Behinderung?
- Weil Gott mich straft? Wofür, ich habe die Behinderung seit meiner Geburt.
- Weil Gott mich durch die Behinderung reinigen oder etwas, was ich getan habe, sühnen möchte? Was denn? Warum ?

Ich gestehe, ich weiss es nicht, und ich kann nur sagen, daß ich versuche, mit Gottes Hilfe, mit der Behinderung klarzukommen.

Gruß, Pit
Eldar hat geschrieben:
Nur dann macht das gesamte Leiden der gesamten Menschheit einen Sinn. Wenn man begreift das das Leiden sühnt und heiligt.

mfg Eldar
Natürlich liebt dich Gott. Das Leiden ist ja auch vielmehr eine Gnade als eine Strafe. Desweiteren gehen wir ja vom 3 - 4 Glied aus. Wie es nun mal auch geschrieben steht. Also von wegen 16. Jahrhundert. Ich denke Pit du vergisst hier auch wieder das wir alle ein ganzes sind. Der hl. Pater Pio war ja ein Heiliger dessen Augen geöffnet worden sind und er sagte ja auch, er würde das Leiden der gesamten Menschheit auf sich nehmen wenn er könnte. Diesem Menschen wurde durch jahrelange Treue zum Herrn das Leiden süß, weil er den höheren Sinn des Leids erkannt hatte.

Ich möchte hier auch noch einmal das Fegefeuer ansprechen. Nicht umsonst heißt es doch "Die Armen Seelen" und die Qualen des Fegefeuers. Für diejenigen heißt es nämlich schon hier auf Erden zu leiden und zu beten!

Wenn du dich nun gegen deine Behinderung sträubst, und womöglich noch Gott Vorwürfe machst, oder ihn sogar fluchst, ja dann ist dein Wille gegen Gottes Willen gerichtet und eigennützig egoistisch, nicht göttlich. Ich möchte ja keineswegs bestreiten das es schwer ist so eine Bürde auf sich zu nehmen und damit im Leben klar zu kommen. Schafft man es allerdings diese Bürde und dieses Leiden geduldig um des Herrn ( Menschheit ) willen zu ertragen, ja dann denke ich wird die Freude nach unserem Irdischen und vergänglichen Leben umso größer sein. Zu wissen und vor allem zu sehen wofür man gelitten hat.

mfg Eldar

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Melody
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Beitrag von Melody »

Pit hat geschrieben:Ich fing an, selbstbewusster zu werden, nachdem mir ein befreundeter Priester klar machte, daß mich Gott so oder so liebt, unabhängig davon, ob ich eine Behinderung habe oder nicht.
Eldar hat geschrieben:Vielleicht wegen der Sühne der Sünden deiner Vorfahren wegen. Oder weil es mit deiner Seele damit zum besseren geht. In welchen Kategorien auch immer...
Dazu sage ich erstens:
Die Heilung eines Blinden (Joh 9, 1- 3)
1 Unterwegs sah Jesus einen Mann, der seit seiner Geburt blind war.
2 Da fragten ihn seine Jünger: Rabbi, wer hat gesündigt? Er selbst? Oder haben seine Eltern gesündigt, sodass er blind geboren wurde?
3 Jesus antwortete: Weder er noch seine Eltern haben gesündigt, sondern das Wirken Gottes soll an ihm offenbar werden.
Zweitens: Natürlich liebt Dich Gott, denn Er wollte Dich genau SO, wie Du bist! Er hat sich dabei etwas gedacht, was wir aber in den seltensten Fällen hier auf Erden erkennen [Punkt]

Unter http://www.adorare.de/PDF3.html gibt es auch ein kleines Büchlein vom Hl. Alfons Maria von Liguori zum Willen Gottes (für mich sehr lesenswert). Dort heißt es u. a.
Man erzählt, daß ein Kranker, der ein Verehrer des hl. Thomas von Canterbury war, sich zum Grabe des Heiligen begab, um seine Heilung zu erbitten, die er auch erlangte. Als er heimgekommen war, begann er darüber nachzudenken: “Wenn diese Krankheit vielleicht für meine Seele nützlicher gewe-sen wäre, welchen Vorteil verschafft mir da die Gesundheit?” Von diesem Gedanken gequält, wie-derholte er die Wallfahrt und bat den Heiligen, ihm von Gott zu erflehen, was für sein Seelenheil das Nützlichste wäre. Sofort fiel er in seine Krankheit zurück, und er war sehr glücklich darüber, ganz glücklich darüber, daß Er für ihn so am besten sorgte.

Surius erzählt einen ähnlichen Fall: Ein Blinder war durch die Fürbitte des hl. Vaast geheilt worden; aber er zögerte nicht, den heiligen Bischof darum zu bitten, ihm seine Blindheit wieder zu geben, wenn das seiner Seele von Nutzen sei. Kaum hatte er so gebetet, da wurde er wieder blind.
Haben wir irgendeinen natürlichen Fehler, geistig oder körperlich, ein schlechtes Gedächtnis, eine lahme Intelligenz, einen Mangel an Behendigkeit, eine gebrechliche Gesundheit: Beklagen wir uns nicht. Welches Recht haben wir denn auf einen erhobeneren Geist oder auf einen besseren Körper? Oder welche Verpflichtung hatte Gott, sie uns zu geben? Wenn Gott uns freigebig etwas zuteil werden ließ, so haben wir darüber nicht zu diskutieren. Danken wir Gott für das, was wir empfangen haben aus lauter Güte, und begnügen wir uns damit, so zu sein, wie Er uns geschaffen hat.

Wer weiß, ob wir mit einem glänzenderen Geist, mit einer kräftigeren Gesundheit, mit einem angenehmeren Äußeren uns nicht ins Verderben gestürzt hätten! Wie oft war für jemand sein Talent und sein Wissen eine Gelegenheit, sich durch Selbstgefälligkeit und Verachtung gegenüber den anderen zu verderben! Einer solchen Gefahr sind diejenigen um so mehr ausgesetzt, die in besonderer Weise mit geistigen Fähigkeiten ausgestattet sind. Wie vielen wurde die körperliche Schönheit zum Verderben, so daß sie in zahlreiche Verbrechen fielen! Und wie viele andere hat der Reichtum, die Gesundheit und die Anziehungskraft ihres Aussehens in die Hölle geführt! Und wie viele gibt es dagegen, die dank ihrer Armut und ihrer Krankheiten und ihrer Unansehnlichkeit die Heiligkeit erreicht haben und zum ewigen Heile gelangt sind!
Ja, begnügen wir uns mit dem, was Gott uns gegeben. Denn “eines nur ist nötig”, und dieses Einzige, das nötig ist, das ist nicht, daß man jemand gefällt, noch, daß es einem gut geht, noch daß man eine lebhafte Intelligenz hat, das einzig Wichtige ist, seine Seele zu retten.

Wir müssen ganz besonders die Ergebung in Gottes heiligen Willen in den Krankheiten und körperlichen Schwächen üben; denn wir müssen sie gerne annehmen, so wie Gott sie will und wie lange Er sie will. Ohne Zweifel dürfen wir die gewöhnlichen Heilmittel gebrauchen; denn das ist auch der Wille Gottes. Aber, wenn uns die Heilmittel nichts nützen, vereinigen wir uns mit dem Willen Gottes, der uns viel mehr nützen wird als die Gesundheit. “Herr”, so werden wir dann sagen, “ich will weder gesund werden, noch krank bleiben: Ich will einzig und allein, was Du willst.”
Ich denke, es ist ein langer Prozess in so eine Geisteshaltung hineinzukommen, aber wenn es einem gelingt, wird man innere Zufriedenheit gewinnen, egal was passiert.
Mir persönlich hat das Lesen dieses Buches jedenfalls schon wieder sehr viel gegeben...

Uwe Schmidt
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Beitrag von Uwe Schmidt »

Petra hat geschrieben:D.h. also Edi, wenn man demnächst einen Krankenbesuch macht, kann man mit theologischer Überzeugung davon ausgehen, dass Gott diesem Menschen das Leiden zwecks Strafe oder zwecks Heiligung geschickt hat. Danke für diese Auskunft.


Klar, denn Gott hätte es in seiner Allmacht ja verhindern können! Warum hat er es dann nicht getan? Da hat man dann im Krankenhaus Zeit, drüber nachzudenken.

Uwe Schmidt
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Beitrag von Uwe Schmidt »

Khatja hat geschrieben:
Uwe Schmidt hat geschrieben:
Ja aber Gott ist doch auch absolute Gerechtigkeit (neben Barmherzigkeit) - also ist er auch ein "Sündenzähl-Gott"!
Nein, ich sträube mich entschieden gegen diesen schrecklichen Begriff "Sündenzähl-Gott"! Denk mal selbst logisch nach: wenn Er so ein Gott wäre, könnte Er z. B. dem Räuber aus Lk. 23:40-43 nicht vergeben, weil dies gegen absolute Gerechtigkeit, für welche die Zahl der Sünden entscheidend wäre, verstöße.


Ich denke mir eben, Gott zählt die Sünden und vergibt sie dann.

Uwe Schmidt
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Beitrag von Uwe Schmidt »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Im Purgatorium werden keine Sünden abgebüßt, sondern ich werde gereinigt.

Also eher passiv: nicht ich erwirke mir den Zugang zum Paradies, sondern Gott handelt reinigend an mir?

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Edi
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Beitrag von Edi »

Pit hat geschrieben:Nun, warum leide ich seit 37 Jahren an einer Behinderung?
- Weil Gott mich straft? Wofür, ich habe die Behinderung seit meiner Geburt.
- Weil Gott mich durch die Behinderung reinigen oder etwas, was ich getan habe, sühnen möchte? Was denn? Warum ?

Ich gestehe, ich weiss es nicht, und ich kann nur sagen, daß ich versuche, mit Gottes Hilfe, mit der Behinderung klarzukommen.
Pit, warum kommen Kinder zur Welt, die bereits Krebs haben und daran sterben? Die haben ganz sicher selber nicht gesündigt. Biologisch gesehen ist die Antwort weitgehend klar, wenn auch nicht bis ins alle Details. Aber geistlich, warum?

Warum hat mich eine schwere Infektion schon als Säugling erwischt, deren Spätfolgen als ich etwa 22 Jahre alt war, mich von Jahr zu Jahr immer mehr physisch und auch dadurch psychisch belastet haben, sodass ich mein Chemiestudium abbrechen musste? Biologisch gesehen, kann man das heute gut erklären, das Immunsystem wird vereinfacht gesagt, von den Eltern geerbt.

Ein Seelsorger sagte mir, das hast du gebraucht, damit du dich ernsthaft Gott zuwendest und er hat recht gehabt, aber ich habe heute noch an den Folgen der Infektion zu leiden, wenn ich es auch mit Gottes und immunologischer Hilfe mehr oder weniger kompensieren kann.

Wir wissen nicht was beim Einzelnen der geistliche Hintergrund ist, aber manchmal weiss oder erfährt es derjenige irgendwann selber, wenn es Gott ihm aufzeigen sollte.

Ein Beispiel, das ich von hlg. Pfarrer von Ars habe: Zu ihm kamen viele Kranke und Gott gab durch die Gebete des Pfarrers viele Gnaden auch in Form von Heilungswundern. Aber nicht jeder wurde geheilt. Die Gründe dazu wusste der Pfarrer manchmal und einen Fall erwähne ich jetzt hier. Es kam ein Mann mit seinem Sohn zu ihm, der hinkte. Der Vater bat um das Gebet des hlg. Pfarrers. Da sagte der Pfarrer zu ihm: das kranke Bein ist für den Himmel. Das bedeutete, dass das Kind mit einem gesunden Bein weg vom Glauben gekommen wäre und dann verloren gegangen wäre, was Gott dem Pfarrer sagte und daher seine entsprechende Antwort.
Hieran sieht man Gott schaut auf das ewige Heil und nicht in erster Linie auf irdisches Wohlergehen. Das bedeutet aber nicht, das man Gott nicht auch um irdische Anliegen wie Heilung und vieles andere mehr bitten dürfte. Im Vaterunser aber heisst es: dein, also Gottes Wille geschehe.


Man kann solche Antworten natürlich nicht verallgemeinern, den bei jedem Menschen wird es anders sein. Ich könnte auch andere Beispiele bei P. Pio nennen, wo Menschen auch nicht geheilt wurden, immer letztlich wegen Sünden, in einem Fall wegen einer persönliche Sünde, die erst bereut hätte werden müssen, in einem andern Fall hat jemand für andere gesühnt und ist nachdem der Herr seine Verwandten bekehrt hatte, gesund geworden.
Nun gibt es wenige solche Heiligen, die im Einzelfall die Antwort von Gott erhalten. Ich will aber dazu nur noch sagen, dass ich durch solche Beispiele auch theologisch-geistliche Einsichten bekommen habe und die Schrift an manchen Stellen besser verstehen konnte.
Zuletzt geändert von Edi am Sonntag 25. Juni 2006, 21:15, insgesamt 12-mal geändert.

Eldar
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Beitrag von Eldar »

Ein Beispiel, das ich von hlg. Pfarrer von Ars habe: Zu ihm kamen viele Kranke und Gott gab durch die Gebete des Pfarrers viele Heilungen. Aber nicht jeder wurde geheilt.
So wars ja auch bei dem Wunder von Fatima...

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Sunny0815
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Beitrag von Sunny0815 »

Hi,

dann will ich auch mal meinen Senf dazugeben:

Ich habe mich auch eine Zeit lang gefragt, warum ich Alkoholiker werden mußte, und dann sol lange kämpfen mußte, um davon weg zu kommen. In der Zeit habe ich einiges zu leiden gehabt, mit 29 war ich so gut wie tot.

Heute bin ich sicher, ohne diese Phase in meinem Leben wäre ich nie zum Glauben gekommen. Ich bin heute dankbar dafür, vor allem daß ich den "Rückweg" schaffen durfte, was nach einigen Statistiken nur jeder Zwanzigste schafft. Ich bin sicher, daß ich das nicht (allein) aus eigener Kraft bewältigt habe, allein schon, weil es mir zu dem Zeitpunkt einfach egal war, ob ich die 30 noch erlebe oder nicht, Kraft hatte ich im Grunde keine mehr.

Heute bin ich 35, führe ein neues Leben, sogar eins daß der Gesellschaft nützt, ich kann meinen Eltern (beide Rentner) und meiner Schwester (Hartz IV und alleinerziehende Mutter) immer mal helfen, und ich bereite mich auf die Taufe vor. Das ist in meinen Augen ein ziemlich deutliches Beispiel von "Umkehr" welches mir jeden Tag wieder vor Augen führt, zu welchen Wundern Gott fähig ist.

Viele Grüße
Matthias

Petra
Beiträge: 6157
Registriert: Samstag 4. Oktober 2003, 19:30

Beitrag von Petra »

Danke, für euer Glaubenszeugnis und für euren Glauben.

Lieben Gruß
Petra

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