Beuroner Kunst
Beuroner Kunst
Vor einiger Zeit hat man in der Abtei Gerleve ein Bildnis des hl. Josef, das einst als Altarbild diente, wieder in die Kirche gehängt. (Eine Abbildung kann ich leider nicht finden.)
Das Bild ist im Stile Beuroner Kunst, einer heute weitgehend vergessenen und nur in wenigen Werken erhaltenen christlichen Kunstrichung, gemalt. Ich persönlich kenne die Beuroner Kunst abgesehen von genanntem Bildnis nur aus Abbildungen.
Von der Internetseite des Schott her ist folgende Beuroner Engelsdarstellung bekannt:
Die Bewertung der Beuroner Kunst scheint mir irgendwo zwischen den beiden Polen „naiv, kalt, künstlerisch wenig wertvoll“ und „objektiv, ganz der religiösen und liturgischen Bedeutung dienend“ anzusiedeln.
Vielleicht gibt es ja einige hier, die die Beuroner Kunst etwas besser kennen und ihre Meinung dazu darlegen wollen oder Besichtigungsempfehlungen geben können.
Zur Erstinformation für die Nichtexperten biete ich folgende Links an:
http://de.wikipedia.org/wiki/Beuroner_Kunstschule
http://www.erzabtei-beuron.de/kultur/ku ... .php#kunst
http://www.abtei-st-hildegard.de/kloste ... beuron.php (Abteikirche St. Hildegard in ihrem heutigen Erscheinungsbild)
http://www.abtei-st-hildegard.de/beuron ... /index.htm (digitalisierte Ausstellung zur Geschichte der Ausmalung derselben Abteikirche)
Das Bild ist im Stile Beuroner Kunst, einer heute weitgehend vergessenen und nur in wenigen Werken erhaltenen christlichen Kunstrichung, gemalt. Ich persönlich kenne die Beuroner Kunst abgesehen von genanntem Bildnis nur aus Abbildungen.
Von der Internetseite des Schott her ist folgende Beuroner Engelsdarstellung bekannt:
Die Bewertung der Beuroner Kunst scheint mir irgendwo zwischen den beiden Polen „naiv, kalt, künstlerisch wenig wertvoll“ und „objektiv, ganz der religiösen und liturgischen Bedeutung dienend“ anzusiedeln.
Vielleicht gibt es ja einige hier, die die Beuroner Kunst etwas besser kennen und ihre Meinung dazu darlegen wollen oder Besichtigungsempfehlungen geben können.
Zur Erstinformation für die Nichtexperten biete ich folgende Links an:
http://de.wikipedia.org/wiki/Beuroner_Kunstschule
http://www.erzabtei-beuron.de/kultur/ku ... .php#kunst
http://www.abtei-st-hildegard.de/kloste ... beuron.php (Abteikirche St. Hildegard in ihrem heutigen Erscheinungsbild)
http://www.abtei-st-hildegard.de/beuron ... /index.htm (digitalisierte Ausstellung zur Geschichte der Ausmalung derselben Abteikirche)
- cantus planus
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- Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
- Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg
Re: Beuroner Kunst
Ich darf auf die in ähnlichem Stil gehaltene St.-Apollinariskirche in Remagen hinweisen.
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Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
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Re: Beuroner Kunst
Ich denke, deine Darstellung und die von Wikipedia ist etwas zu pessimistisch. Der Beuroner Stil gehört zu den Quellen des Jugendstils, der Wiener Werkstätten und des "religiösen Art Deco" und hat damit beträchtlichen Einfluss ausgeübt. Er hat in den letzten Jahrzehnten des 19. Jh. auch viele Künstler beeinflusst und geformt, die der Schule nicht formell angehörten. Bis in die 50er Jahre hinein wurde die Heiligenbilder-Malerei wesentlich von zwei Richtungen motiviert: Süßlich und Beuron. Er gehört auch zu den Motivatoren der liturgischen Bewegung - im guten wie im Schlechten.Galilei hat geschrieben:Vor einiger Zeit hat man in der Abtei Gerleve ein Bildnis des hl. Josef, das einst als Altarbild diente, wieder in die Kirche gehängt. (Eine Abbildung kann ich leider nicht finden.)
Das Bild ist im Stile Beuroner Kunst, einer heute weitgehend vergessenen und nur in wenigen Werken erhaltenen christlichen Kunstrichung, gemalt. Ich persönlich kenne die Beuroner Kunst abgesehen von genanntem Bildnis nur aus Abbildungen.
Von der Internetseite des Schott her ist folgende Beuroner Engelsdarstellung bekannt:
Die Bewertung der Beuroner Kunst scheint mir irgendwo zwischen den beiden Polen „naiv, kalt, künstlerisch wenig wertvoll“ und „objektiv, ganz der religiösen und liturgischen Bedeutung dienend“ anzusiedeln.
In Kiedrich und anderswo, wo man die Beuroner Malereien nach dem Krieg übertüncht hatte, hat man sie inzwischen wieder freigelegt und restauriert. In den USA erfreut sie sich immer noch beträchtlicher Reputation.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)
- Berolinensis
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Re: Beuroner Kunst
Das wollte ich gerade sagen. Wenn man alte Heiligenbildchen sammelt (schuldig im Sinne der Anklage ), kann man Beuroner Kunst bis zum Abwinken mit Leichtigkeit finden. Von "nur wenig erhalten" kann also kaum die Rede sein. Auch die Illustratation von Gebetbüchern etc. dieser Zeit sind überwiegend in diesem oder einem davon inspirierten Stil gehalten.Bernado hat geschrieben:Bis in die 50er Jahre hinein wurde die Heiligenbilder-Malerei wesentlich von zwei Richtungen motiviert: Süßlich und Beuron.Galilei hat geschrieben:Beuroner Kunst, einer heute weitgehend vergessenen und nur in wenigen Werken erhaltenen christlichen Kunstrichung
Re: Beuroner Kunst
Danke für den Hinweis.cantus planus hat geschrieben:Ich darf auf die in ähnlichem Stil gehaltene St.-Apollinariskirche in Remagen hinweisen.
Nach den Bildern, die ich bislang ausfindig machen konnte, besteht eine Ähnlichkeit zur St.-Aegidii-Kirche in Münster, die ebenfalls von Nazarenern ausgemalt wurde.
Re: Beuroner Kunst
Kannst Du dazu genauere (Orts-)Angaben machen?Bernado hat geschrieben:In Kiedrich und anderswo
Re: Beuroner Kunst
Da hast Du wohl Recht. Sehr bekannt ist ja auch dieses Kreuzigungsbild aus dem Schott:Berolinensis hat geschrieben:Wenn man alte Heiligenbildchen sammelt (schuldig im Sinne der Anklage ), kann man Beuroner Kunst bis zum Abwinken mit Leichtigkeit finden. Von "nur wenig erhalten" kann also kaum die Rede sein. Auch die Illustratation von Gebetbüchern etc. dieser Zeit sind überwiegend in diesem oder einem davon inspirierten Stil gehalten.
Ich bezog mich allerdings in erster Linie aus Kirchenausmalungen etc. und da habe ich – ohne einen genauen Überblick zu haben – den Eindruck, dass viel verloren gegangen ist (was in den letzten Jahrzehnten freilich nicht nur für Beuroner Kunst gilt).
Re: Beuroner Kunst
Die Basilika minor der Heil-und Pflegeanstalt Branitz, Kreis Leobschütz, des Bischofs Josef Martin Nathan, Weihbischofs von Olmütz und Generalvikar des deutschen Anteils der Erzdiözese Olmütz, von Kardinal Hlond ins mährische Exil nach Troppau vertrieben!, ist ganz im Beuroner Kunststil gebaut und ausgemalt worden von Bruder Notker OSB, Heinrich Becker, Maria Laach.
Die Basilika hat - Gott sei´s gedankt! - die Kriegswirren heil überstanden und wurde renoviert mit Unterstützung der von Branitz vertriebenen Deutschen.
Gern würde ich ein Bild davon, das ich aus der "Stadt Gottes" einst ausgeschnitten hatte, hier hereinstellen, aber ... Na, Ihr wißt schon...!
+L.
Die Basilika hat - Gott sei´s gedankt! - die Kriegswirren heil überstanden und wurde renoviert mit Unterstützung der von Branitz vertriebenen Deutschen.
Gern würde ich ein Bild davon, das ich aus der "Stadt Gottes" einst ausgeschnitten hatte, hier hereinstellen, aber ... Na, Ihr wißt schon...!
+L.
Christus mein Leben, Maria meine Hoffnung, Don Bosco mein Ideal!
- Berolinensis
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- Registriert: Mittwoch 9. September 2009, 16:40
Re: Beuroner Kunst
OFF TOPIC
Kann es eigentlich wirklich wahr sein, daß die Polen für Hlond einen Seligsprechungsprozeß betreiben? Das ist doch einfach unfaßbar.Lupus hat geschrieben: von Kardinal Hlond ins mährische Exil nach Troppau vertrieben!,
Re: Beuroner Kunst
Im Moment leider nicht - das Buch, in dem ich nachschauen wollte, steht nicht da, wo es stehen sollte. Und ich weiß noch nicht einmal den Titel, nur den vermeintlichen Standort.Galilei hat geschrieben:Kannst Du dazu genauere (Orts-)Angaben machen?Bernado hat geschrieben:In Kiedrich und anderswo
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)
Re: Beuroner Kunst
ganz und gar offtopic:
Oweh! Da habe ich aber ein Thema angeschnitten....!
Pfarrer Max Czerwensky, damals Kaplan in Gleiwitz, übrigens zusammen mit P. Leppich!, schreibt in seinem Bericht in Buchform "Schlesien in weiter Ferne" Oberschlesischer Heimatverlag Dülmen:
+L.
Oweh! Da habe ich aber ein Thema angeschnitten....!
Pfarrer Max Czerwensky, damals Kaplan in Gleiwitz, übrigens zusammen mit P. Leppich!, schreibt in seinem Bericht in Buchform "Schlesien in weiter Ferne" Oberschlesischer Heimatverlag Dülmen:
Wie ich aus anderer Quelle sicher weiß, ist Kardinal August Hlond SDB gleich zu Beginn des Polenfeldzugs aus Polen nach Rom geflohen, hat also als Hirte seine Herde verlassen. Papst Pius XII. hat ihn deshalb niemals empfangen. Nach dem Krieg hat er sich die Erlaubnis erschlichen, in den polnischen Diözesen für Bischöfe zu sorgen. Er hat die Erlaubnis mißbraucht, indem er alle bis dahin deutschen Diözesen gleich in einem Aufwasch zu polnischen Diözesen erklärt hat."In Polen laufen in der nationalen Frage die Uhren anders.
Daran mußte ich denken, als ich das an Chauvinismus grenzende Verhalten des polnischen Klerus erlebte....
Auch der Hohe Klerus Polens hat kein gutes Vorbild gegeben. Ich möchte nur hinweisen auf das ungesetzliche und anmaßende Verhalten vom Bischof von Kattowitz Stanislaus Adamski, der mit der Diözese Breslau gar nichts zu tun hatte und nach Breslau gekommen war mit den Worten: "Hier sind wir, hier waren wir, hier werden wir bleiben."
Ich möchte hinweisen auf das Verhalten des Administrators Dr. Kominek von Oppeln, der verantwortlich ist für die Vertreibung vieler deutscher Priester aus ihrer Heimat und der auch den schwerkranken, greisen und nicht reisefähigen Bischof Nathan aus Branitz, den Erbauer der bekannten Heil-und Pflegeanstalten von Branitz, rücksichtslos durch den polnischen Landrat im Behördenwagen nach Troppau bringen ließ, wo er am 30. Januar 1947 starb....
Seine Vertreibung aus der Heimat hätte nicht ohne Betreiben von Kardinal Hlond...erfolgen können.
Schließlich möchte ich noch einmal hinweisen auf das Verhalten von Kardinal Hlond, dem damaligen Primas von Polen, der unter Angabe, aber nicht erteilter päpstlicher Vollmacht den Kapitelsvikar Dr. Piontek (Breslau) zum Rücktritt von seinem Amt gezwungen hat.
Der Hohe Klerus hat die Vertreibung der Deutschen bewußt mitgemacht, ja als einen Akt göttlicher Gerechtigkeit hingestellt. Das ist kein Ruhmesblatt in der Geschichte Polens, auch nicht in seiner Kirchengeschichte."
+L.
Christus mein Leben, Maria meine Hoffnung, Don Bosco mein Ideal!
Re: Beuroner Kunst
Der Seligsprechungsprozeß läuft seit 1992. Man vergleiche auch diesen, Hlond gegenüber schmeichelhaften Text:Berolinensis hat geschrieben:OFF TOPICKann es eigentlich wirklich wahr sein, daß die Polen für Hlond einen Seligsprechungsprozeß betreiben? Das ist doch einfach unfaßbar.Lupus hat geschrieben: von Kardinal Hlond ins mährische Exil nach Troppau vertrieben!,
http://www.kuria.lomza.pl/index.php?wiad=2439
Politisch äußere ich mich im kg nicht mehr, wie ihr wohl alle wißt.
???
Re: Beuroner Kunst
Ich habe viel BeuronerKunst im Original gesehen und würd sagen, dass es einen starken orientalischen Einfluß hat.
Google mal bei Google- Bilder den Begriff Mauruskapelle Beuron
LG mtoto
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LG mtoto
Re: Beuroner Kunst
Ja, aus den von mir verlinkten Artikeln geht hervor, dass man sich insbesondere an der altägyptischen Kunst orientiert hat.mtoto hat geschrieben:Ich habe viel BeuronerKunst im Original gesehen und würd sagen, dass es einen starken orientalischen Einfluß hat.
Google mal bei Google- Bilder den Begriff Mauruskapelle Beuron
LG mtoto
Hier noch ein Artikel über den Gründer der Beuroner Schule.
Re: Beuroner Kunst
Ein NLM-Artikel über die Beuroner Kunst. (Der genannte Künstler heißt übrigens Wüger und nicht Wuger.)