"Religionsunterricht"?

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Libertas Ecclesiae
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Re: "Religionsunterricht"?

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

Deutsche Bischofskonferenz:

Privatleben von Religionslehrern soll für Lehrerlaubnis keine Rolle mehr spielen
Offen homo- oder transsexuell lebenden Lehrkräften sowie wiederverheirateten Geschiedenen könne die Erlaubnis nun nicht mehr ohne weiteres entzogen oder verweigert werden, hieß es weiter. Auch theologisch begründete Kritik und Zweifel an der Lehre seien den neuen Bestimmungen zufolge nicht mehr ausgeschlossen.
Was passiert, wenn ein Religionslehrer offen die Lehre der Kirche vertritt, seine private Lebensführung an ihr auszurichten versucht und statt dessen „theologisch begründete Kritik und Zweifel“ an den mit der Lehre der Kirche unvereinbaren Forderungen des sogenannten „Synodalen Wegs“ übt?

:hmm:
„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
(Jelena Tschudinowa)

Dr.Hackenbush
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Re: "Religionsunterricht"?

Beitrag von Dr.Hackenbush »

Libertas Ecclesiae hat geschrieben:
Mittwoch 8. März 2023, 06:43
Was passiert, wenn ein Religionslehrer offen die Lehre der Kirche vertritt, seine private Lebensführung an ihr auszurichten versucht und statt dessen „theologisch begründete Kritik und Zweifel“ an den mit der Lehre der Kirche unvereinbaren Forderungen des sogenannten „Synodalen Wegs“ übt? :hmm:
Wird als nonkonform und untragbar bewertet und es wird im nahegelegt den Dienst zu quittieren.
Oder: Er wird der Diskriminierung bezichtigt und verklagt.

Stefanro
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Re: "Religionsunterricht"?

Beitrag von Stefanro »

Libertas Ecclesiae hat geschrieben:
Mittwoch 8. März 2023, 06:43
Deutsche Bischofskonferenz:

Privatleben von Religionslehrern soll für Lehrerlaubnis keine Rolle mehr spielen
Offen homo- oder transsexuell lebenden Lehrkräften sowie wiederverheirateten Geschiedenen könne die Erlaubnis nun nicht mehr ohne weiteres entzogen oder verweigert werden, hieß es weiter. Auch theologisch begründete Kritik und Zweifel an der Lehre seien den neuen Bestimmungen zufolge nicht mehr ausgeschlossen.
Was passiert, wenn ein Religionslehrer offen die Lehre der Kirche vertritt, seine private Lebensführung an ihr auszurichten versucht und statt dessen „theologisch begründete Kritik und Zweifel“ an den mit der Lehre der Kirche unvereinbaren Forderungen des sogenannten „Synodalen Wegs“ übt?

:hmm:
Gute Frage. Die Anwort hängt mMn davon ab, welche Rolle man dem Religionsunterricht zuschreibt und dann ob er seine Kritik im Religionsunterricht äußert oder nur außerhalb davon.
"nur außerhalb davon" kann dem Religionslehrer aufgrund der freien Meinungsäußerung kein Vorwurf gemacht werden. Letzteres hebt allerdings nicht menschliche Unzulänglichkeiten auf, weil es eben auch im beruflichen Umfeld "menschelt".
Da der Sinn des Religionsunterrichtes vermutlich nicht ist, den Menschen auf seinem Weg zur Seligkeit zu unterstützen oder eine "reine Lehre" herauszuarbeiten, sondern vielmehr den Menschen zu formen entsprechend gesellschaftlicher Anforderungen und gesellschaftliche Anforderungen sich aus dem zeitabhängigen gesellschaftlichen "Stimmungsbild" ableiten, kann eine im Religionsunterricht geäußerte Kritik durchaus - unter der Maßgabe des erwähnten Sinnes des Religionsunterrichtes - berechtigterweise negative Folgen für den Lehrer haben (üblicherweise zunächst Ermahnungen durch den für den Lehrer zuständige Aufsichtsbehörde).

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TeDeum
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Re: "Religionsunterricht"?

Beitrag von TeDeum »

Ich kannte eine Lehrerin vor ca. 15 Jahren, die genau das tat. Eine relativ junge Frau, welche ihre jugendlichen Schüler damit "schockierte", dass sie "das alles glaube" und mit Eifer vertrat.

Fand ich beeindruckend. Wäre interessant, was aus ihr geworden ist ...

Gnadenkapelle
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Re: "Religionsunterricht"?

Beitrag von Gnadenkapelle »

TeDeum hat geschrieben:
Freitag 10. März 2023, 14:39
Ich kannte eine Lehrerin vor ca. 15 Jahren, die genau das tat. Eine relativ junge Frau, welche ihre jugendlichen Schüler damit "schockierte", dass sie "das alles glaube" und mit Eifer vertrat.

Fand ich beeindruckend. Wäre interessant, was aus ihr geworden ist ...
Das müsste man rauskriegen und echt mal lieb anfragen...
In etwa an welchem Ort war das - oder welcher Schulart?
Domine, cerebrum de coelo deprecor conice!
(Herr, bitte wirf Hirn vom Himmel...)

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Protasius
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Re: "Religionsunterricht"?

Beitrag von Protasius »

TeDeum hat geschrieben:
Freitag 10. März 2023, 14:39
Ich kannte eine Lehrerin vor ca. 15 Jahren, die genau das tat. Eine relativ junge Frau, welche ihre jugendlichen Schüler damit "schockierte", dass sie "das alles glaube" und mit Eifer vertrat.

Fand ich beeindruckend. Wäre interessant, was aus ihr geworden ist ...
Die besten Erinnerungen habe ich an den Religionsunterricht bei Schwester Renate und bei Pastor Rickelhoff (leider beide verstorben); beide höflich und lieb, aber auf die Idee, daß die beiden nicht glauben, was sie vertreten, wäre man gar nicht erst gekommen. Schulschwestern im Habit sehen halt nicht aus, als ob das nur ein Job für sie wäre.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Libertas Ecclesiae
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Re: "Religionsunterricht"?

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
(Jelena Tschudinowa)

Raphaela
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Re: "Religionsunterricht"?

Beitrag von Raphaela »

martin v. tours hat geschrieben:
Donnerstag 12. Januar 2023, 19:13
Für echte Katholiken sollte es ohnehin selbstverständlich sein seine Kinder vom Religionsunterricht abzumelden
Nein, sollte keiner tun!
Es gibt durchaus sehr gläubige Religionslehrer.
Die Frage ist halt immer, wer den Religionsunterricht hält. Es ist übrigens das einzige Fach, welches man ablehnen kann.
Wer nur Religion gibt, der macht es aus gläubiger Überzeugung; ebenso Pastoral-, Gemeindereferenten, Priester und Diakone.

Aber es gibt natürlich auch die Klassenlehrer, die diese Stunden einfach nur hernehmen, um nachzuholen, was in anderen Fächern noch gemacht werden müss.
Ich bin gerne katholisch, mit Leib und Seele!

Knechtsgestalt
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Re: "Religionsunterricht"?

Beitrag von Knechtsgestalt »

Eine nahe Verwandte von uns studierte, wurde Lehrerin am Gymnasium und nahm auch das Thema Religionsunterricht so ernst wie jedes andere Fach. Demnach benotete sie nach Leistung und es gab nicht mehr die 1 für die pure Anwesenheit.
Also rutschten diverse Schüler in der Note ab.
Das ging nicht lange gut.
Die Eltern verklagten sie vor dem Verwaltungsgericht mit dem Argument, sie würde den Kindern den Numerus Clausus versauen.
Die Verwandte hat sich eine Schule für Kinder im Kuraufenthalt gesucht, da wird nicht benotet.

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martin v. tours
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Re: "Religionsunterricht"?

Beitrag von martin v. tours »

Raphaela hat geschrieben:
Samstag 4. Mai 2024, 10:13
martin v. tours hat geschrieben:
Donnerstag 12. Januar 2023, 19:13
Für echte Katholiken sollte es ohnehin selbstverständlich sein seine Kinder vom Religionsunterricht abzumelden
Nein, sollte keiner tun!
Es gibt durchaus sehr gläubige Religionslehrer.
Die Frage ist halt immer, wer den Religionsunterricht hält. Es ist übrigens das einzige Fach, welches man ablehnen kann.
Wer nur Religion gibt, der macht es aus gläubiger Überzeugung; ebenso Pastoral-, Gemeindereferenten, Priester und Diakone.

Aber es gibt natürlich auch die Klassenlehrer, die diese Stunden einfach nur hernehmen, um nachzuholen, was in anderen Fächern noch gemacht werden müss.
Da muss ich Dir recht geben. Man sollte wirklich zuerst das Gespräch mit dem Relgiionslehrer/in suchen. Meine Erfahrung mit einigen Religionslehrern bestätigt allerdings meine Empfehlung. Denen würde ich meine Kinder nicht anvertrauen .
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

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