Wozu der Mensch auf der Erde ist

Allgemein Katholisches.
Benutzeravatar
FioreGraz
Beiträge: 3890
Registriert: Freitag 25. Juni 2004, 19:18
Wohnort: Graz
Kontaktdaten:

Wozu der Mensch auf der Erde ist

Beitrag von FioreGraz »

*Der Thread wurde nicht von FioreGraz eröffnet, sondern aus dem Handkommunionthread abgesplittet (Jürgen)*

Poliven hat geschrieben:was ist denn unsere Aufgabe hier auf Erden ? Wir leben doch nur auf Erden um uns für das Himmelreich zu bewähren. Der Mensch lebt nicht von Brot allein. Wir hängen ( ich natürlich auch ) alle viel zu sehr an den Materialismus.

"Betet und alles andere wird euch hinzugegeben"
Tja warum dann nicht einfach nur einsperren und bete, warum dann Christus nachfolgen, warum dann Nächstenliebe, ....., brauchen wir ja alles nicht das Bewähren liegt ja nur im Beten. Jakobus war ein Vollkoffer als er meinte ein Glaube ohne Werke ist tot.

LG
Fiore

Poliven
Beiträge: 376
Registriert: Mittwoch 24. Dezember 2003, 16:09

Beitrag von Poliven »

was ist denn unsere Aufgabe hier auf Erden ? Wir leben doch nur auf Erden um uns für das Himmelreich zu bewähren. Der Mensch lebt nicht von Brot allein. Wir hängen ( ich natürlich auch ) alle viel zu sehr an den Materialismus.

"Betet und alles andere wird euch hinzugegeben"
Tja warum dann nicht einfach nur einsperren und beten, warum dann Christus nachfolgen, warum dann Nächstenliebe,
weil durch das gebet alles wird. Durch das Gebet und durch Jesus lern ich meinen Nächsten lieben.
brauchen wir ja alles nicht das Bewähren liegt ja nur im Beten. Jakobus war ein Vollkoffer als er meinte ein Glaube ohne Werke ist tot.
Das Gebet bringt gute Werke hervor

Das wirklich gute ist die Gnade. Gnaden erlangen wir durch gebet/fasten/Buße. Ohne gottes Gnaden können wir keine guten Menschen werden.

Betet und ALLES andere wird euch hinzugegeben "

wer lesen kann ist im Vorteil

Benutzeravatar
Nikodemus
Beiträge: 95
Registriert: Samstag 22. November 2003, 15:34
Wohnort: Bavaria
Kontaktdaten:

Beitrag von Nikodemus »

Poliven hat geschrieben: weil durch das gebet alles wird. Durch das Gebet und durch Jesus lern ich meinen Nächsten lieben.
Ich will in keiner Weise den Nutzen und allerhöchsten Wert des Gebets bestreiten, allerdings gibt es auch Dinge, die zum christlichen Leben hinausgehen. Nicht umsonst gründet die heilige Kirche auf der Liturgia, der Diakonia und der Martyria. Der Christ betet nicht nur, er tut seinem Nächsten aktiv gutes und bekennt vor der Welt. Jesus hat ja auch nicht nur gebetet, sondern war auch ganz aktiv.
Das Gebet bringt gute Werke hervor
Wenn`s gut läuft ;) . Aber die muß man dann auch schon tun, sonst sind es ja keine Werke. Beten ist ganz sicher auch ein gutes Werk, aber nicht das einzige...
Das wirklich gute ist die Gnade. Gnaden erlangen wir durch gebet/fasten/Buße. Ohne Gottes Gnaden können wir keine guten Menschen werden.
Ich glaube, das ist so nicht ganz richtig. Die Gande Gottes wird jedem Menschen ohne Vorbedingung angeboten. Wie der Name Gnade ja schon sagt.
Das schmälert die hohe Bedeutung von Gebet/Fasten/Buße nicht, aber man muss da schon trennen.

Nikodemus
Veritas liberabit vos - Die Wahrheit wird euch frei machen (Joh 8,32)

Poliven
Beiträge: 376
Registriert: Mittwoch 24. Dezember 2003, 16:09

Beitrag von Poliven »

das man sich hier immer wieder wiederholen muss
Der Christ betet nicht nur, er tut seinem Nächsten aktiv gutes und bekennt vor der Welt.
nur durch Gott allein sind wir imstande überhaupt ( in Gottes Augen ) gute werke zu tun.

wir hätten nichts. Unsere Sünden ausgenommen.

Benutzeravatar
Nikodemus
Beiträge: 95
Registriert: Samstag 22. November 2003, 15:34
Wohnort: Bavaria
Kontaktdaten:

Beitrag von Nikodemus »

Poliven hat geschrieben:das man sich hier immer wieder wiederholen muss
Du hast es schon schwer...
Der Christ betet nicht nur, er tut seinem Nächsten aktiv gutes und bekennt vor der Welt.
nur durch Gott allein sind wir imstande überhaupt ( in Gottes Augen ) gute werke zu tun.

wir hätten nichts. Unsere Sünden ausgenommen.
Das bestreit ja niemand, aber das ändert nichts daran, dass Gebet aktive Nächstenliebe nicht ersetzt. So hörte es sich bei dir zumindest ein wenig an.

Nikodemus
Veritas liberabit vos - Die Wahrheit wird euch frei machen (Joh 8,32)

Poliven
Beiträge: 376
Registriert: Mittwoch 24. Dezember 2003, 16:09

Beitrag von Poliven »

Nikodemus hat geschrieben:
Poliven hat geschrieben:das man sich hier immer wieder wiederholen muss
Du hast es schon schwer...
Der Christ betet nicht nur, er tut seinem Nächsten aktiv gutes und bekennt vor der Welt.
nur durch Gott allein sind wir imstande überhaupt ( in Gottes Augen ) gute werke zu tun.

wir hätten nichts. Unsere Sünden ausgenommen.
Das bestreit ja niemand, aber das ändert nichts daran, dass Gebet aktive Nächstenliebe nicht ersetzt. So hörte es sich bei dir zumindest ein wenig an.

Nikodemus

ja und ich sagte ja nur das das Gebet die nächstenliebe voraussetzt bzw die stärke wie sehr man seinen nächsten liebt .

was ist da so unverständlich dran ?

Benutzeravatar
Nikodemus
Beiträge: 95
Registriert: Samstag 22. November 2003, 15:34
Wohnort: Bavaria
Kontaktdaten:

Beitrag von Nikodemus »

Poliven hat geschrieben: ja und ich sagte ja nur das das Gebet die nächstenliebe voraussetzt bzw die stärke wie sehr man seinen nächsten liebt .
was ist da so unverständlich dran ?
Zum einen hast du oben durchaus behauptet, daß uns durch Gebet die Gnade verliehen wird, das ist zumindest äußerst missverständlich, denn Gnade ist nicht etwas, wofür man etwas tun kann, man kann sie maximal annehmen.
Zum anderen hast Du oben ebenfalls behauptet, dass Du durch das Gebet Deinen Nächsten lieben lernst. Jetzt schreibst du, dass das Gebet die Nächstenliebe voraussetzt. Das passt nicht so ganz.

Nikodemus
Veritas liberabit vos - Die Wahrheit wird euch frei machen (Joh 8,32)

Benutzeravatar
Nietenolaf
Beiträge: 3053
Registriert: Donnerstag 23. Oktober 2003, 14:26
Wohnort: Blasegast

Beitrag von Nietenolaf »

In diesem Thread punktet eindeutig Poliven. :mrgreen:
[url=http://www.roca.org/OA/61/61f.htm]Mitropolit Antonij (Hrapovickij)[/url], +1936, hat geschrieben:
"Das Christentum ist Liebe zum Nächsten, und Liebe ist Mitgefühl in der Not", werden zeitgenössische christliche Männer und vor allem Frauen bemerken: "Askese ist doch eine Erfindung von Mönchen".

Ich werde ersteres jetzt nicht bestreiten (...); ich sage sogar folgendes: wenn Liebe ohne geistliche Bemühung, ohne inneren Kampf und ohne äußere Askese möglich wäre, dann würde keines dieser Dinge notwendig sein. Doch die Liebe erkaltete in vielen (...)Wo es keine Aufopferung, keinen Kampf gibt, dort herrschen Leidenschaften und Gesetzlosigkeit, und wo die Sünde regiert, dort erkaltet die Liebe und die Menschen beginnen einander zu hassen (Matth. 24, 10).

Der zweite Punkt. Wahrlich, Liebe zeigt sich vor allem im Mitgefühl, aber nicht so viel im Mitgefühl mit äußeren Unannehmlichkeiten Nahestehender, als vielmehr mit ihrer Sündhaftigkeit, und dieses Mitgefühl ist nur jenem möglich, der um seine eigenen Sünden weint, d.h. für einen mit der Sünde kämpfenden.

"Askese ist eine Erfindung von Mönchen" (...) diese Phrase zeigt vor allem, daß unsere gebildeten Leute das Wort Askese nicht verstehen.
Mit diesem Begriff wird nicht ein Lebensweg vorgezeichnet, und er schließt nicht von sich aus Jungfräulichkeit, Fasten oder Einsiedelei ein. Askese, oder geistliche Aufopferung, nennt man ein von Arbeit an sich selbst erfülltes Leben, dessen Ziel die Vernichtung der Leidenschaften ist: Ehebruch, Ehrgeiz, Bosheit, Neid, Völlerei, Faulheit usw., und die Erfüllung der Seele mit dem Geist der Keuschheit, der Demut, der Geduld und der Liebe, welche niemals eine alleinstehende Tugend, sondern nur die Begleiterin und Vollführerin der aufgeführten Eigenschaften der Seele ist.

Poliven
Beiträge: 376
Registriert: Mittwoch 24. Dezember 2003, 16:09

Beitrag von Poliven »

dass Du durch das Gebet Deinen Nächsten lieben lernst. Jetzt schreibst du, dass das Gebet die Nächstenliebe voraussetzt.
anders rum. ;)
Zum einen hast du oben durchaus behauptet, daß uns durch Gebet die Gnade verliehen wird, das ist zumindest äußerst missverständlich, denn Gnade ist nicht etwas, wofür man etwas tun kann, man kann sie maximal annehmen.
ich denke schon das man sich Gnaden "verdienen" kann. Eben durch das Gebet .(Demütig Ehrfürchtig Keusch etc...)

Benutzeravatar
Juergen
Beiträge: 26999
Registriert: Mittwoch 1. Oktober 2003, 21:43

Beitrag von Juergen »

Katechismus der katholischen Lehre des hl. P. Pius X. hat geschrieben:13 Zu welchem Zweck hat Gott uns erschaffen?

Gott hat uns erschaffen, damit wir Ihn in diesem Leben erkennen, Ihn lieben und Ihm dienen, um Ihn dann im künftigen Leben im Himmel ewig genießen zu können.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
- Offline -

Petra
Beiträge: 6157
Registriert: Samstag 4. Oktober 2003, 19:30

Beitrag von Petra »

Ohne Gebet keine Liebe, ohne Liebe kein Gebet. Eines ist die Frucht des anderen. Wobei selbstverständlich das Gebet leichter ist als die Gottes- und Nächstenliebe.

Eine „natürliche“ Begabung zur Nächstenliebe, die ohne Gebet auskommt, trifft man auch bei Nichtgläubigen. Vor allem wenn ihr Charakter und ihr Leben ohne große Brüche ist.

Nietenolaf, schöne Texte postest du immer. Nur bei obigen möchte ich Glaubensanfänger davor warnen, den Text dahingehend mißzuverstehen, dass der eigenständige Erwerb der Tugenden das Hauptziel des geistlichen Lebens ist. Wenn sie kommen, sind sie Geschenk. Man kann sie erbeten, wie Poliven schrieb, aber man darf nicht erwarten, nicht einmal erhoffen, dass sie einem dauerhaft gewährt werden.
(Für uns ist es ohnehin besser, wenn wir von eigenen Tugenden keine Ahnung haben.)

Poliven
Beiträge: 376
Registriert: Mittwoch 24. Dezember 2003, 16:09

Beitrag von Poliven »

(Für uns ist es ohnehin besser, wenn wir von eigenen Tugenden keine Ahnung haben.)
ist es das ? wenn ja warum ?

Benutzeravatar
Nietenolaf
Beiträge: 3053
Registriert: Donnerstag 23. Oktober 2003, 14:26
Wohnort: Blasegast

Beitrag von Nietenolaf »

Poliven hat geschrieben:ist es das ? wenn ja warum ?
"...ihr habt anders keinen Lohn bei eurem Vater im Himmel" (Matth. 6:1). Siehe überhaupt Matth. 6:1-5. Außerdem ist die Tugend dahin, sobald man stolz auf sie ist.

Poliven
Beiträge: 376
Registriert: Mittwoch 24. Dezember 2003, 16:09

Beitrag von Poliven »

Nietenolaf hat geschrieben:
Poliven hat geschrieben:ist es das ? wenn ja warum ?
"...ihr habt anders keinen Lohn bei eurem Vater im Himmel" (Matth. 6:1). Siehe überhaupt Matth. 6:1-5. Außerdem ist die Tugend dahin, sobald man stolz auf sie ist.
kann man trotzdem seine Tugenden kennen ohne stolz auf sie zu sein?

ist man automatisch stolz sobald man seine Tugenden entdeckt ?

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26021
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Poliven hat geschrieben:Ist man automatisch stolz sobald man seine Tugenden entdeckt?
Hast du welche? – Ich sehe eigentlich bloß meine Untugenden. Fähigkeiten, ja, gewiß. (Auch da kann man übrigens hochmütig werden, wenn man vergißt, daß sie reines Geschenk sind.) Aber Tugenden … wenn du an einem Tugenden erkennst, dann schau auf ihn, streck dich danach aus, im Bewußtsein deiner eigenen Untugend.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Benutzeravatar
Steffen
Beiträge: 196
Registriert: Dienstag 4. Mai 2004, 16:46

Beitrag von Steffen »

Hallo Poliven,

"nur durch Gott allein sind wir imstande überhaupt ( in Gottes Augen ) gute werke zu tun.
wir hätten nichts. Unsere Sünden ausgenommen."



Findest Du, dass es die Gnade im engeren Sinn ist, also z.B. die Gebetsgnade, die das Handeln hervorbringt?

Ich selbst will da bewusst nicht sauber trennen. Letztendlich liegt dem eine Sicht über das Verhältnis zwischen Christus und dem Menschen zugrunde, die von beidseitiger Mitarbeit ausgeht. Ich bin dann zuständig für die Demut, die Öffnung Gott gegenüber, er aber für das Einfüllen. Mir ist die Gefahr zu groß, dann eine Unterscheidung in natürlich und übernatürlich treffen zu müssen, die in hohem Maß sittliche Konsequenzen hat. Das hätte dann nämlich die Konsequenz (im Extremfall), dass ich selbst für alles natürliche, einfache Handeln zuständig wäre, und Gott in mir für das, was darüber hinausgeht, z.B. Handeln gem. der Bergpredigt.

Poliven
Beiträge: 376
Registriert: Mittwoch 24. Dezember 2003, 16:09

Beitrag von Poliven »

Findest Du, dass es die Gnade im engeren Sinn ist, also z.B. die Gebetsgnade, die das Handeln hervorbringt?
ja genau so seh ich das

josef
Beiträge: 317
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 09:20

Re: Wozu der Mensch auf der Erde ist

Beitrag von josef »

Hallo Fiore,
FioreGraz hat geschrieben:
Poliven hat geschrieben:was ist denn unsere Aufgabe hier auf Erden ? Wir leben doch nur auf Erden um uns für das Himmelreich zu bewähren. Der Mensch lebt nicht von Brot allein. Wir hängen ( ich natürlich auch ) alle viel zu sehr an den Materialismus.

"Betet und alles andere wird euch hinzugegeben"
Tja warum dann nicht einfach nur einsperren und beten, warum dann Christus nachfolgen, warum dann Nächstenliebe, ....., brauchen wir ja alles nicht das Bewähren liegt ja nur im Beten. Jakobus war ein Vollkoffer als er meinte ein Glaube ohne Werke ist tot.
Warum hat GOTT, unser VATER den Menschen, SEIN geliebtes Kind auf die Erde geschickt auf der es so übel zu Schaden kommen kann?

Antwort:
Der Mensch kann Gutes und Böses tun.

- Der Mensch ist auf der Erde damit der Mensch erlebe und erfahre was es mit Gut und Böse auf sich hat... wie wohltuend die Folgen guter Taten und wie übel und leidvoll die Folgen böser Taten sind.

- GOTT, unser VATER hält dem Menschen sein Leben auf der Erde wie einen Spiegel vor. Damit der Mensch sich selbst und die Abgründe seiner Verfallenheit an das Böse erkenne und vor sich selbst erschrecke. Und aus freier Einsicht dem Bösen widersage.

- Christen leiden am Bösen dem sie verfallen sind und wollen vom Bösen befreit und erlöst werden.
Christen unterscheiden sich von anderen Menschen daß sie daraus die Konsequenzen ziehen und nach dem Arzt suchen der sie von ihrer Verfallenheit an das Böse, dieser Krankheit zum Tode, heilen kann.
Und sie finden diesen Arzt in JESUS CHRISTUS und SEINER Lehre.
Der HEILIGE GEIST GOTTES ist dem Christen Beistand und Lehrer auf dem Weg zum Heil.

Der Kranke "bewährt" sich nicht, sondern wird in einem langwierigen Prozess nach und nach, Schritt für Schritt, gesund.

Das Gebet gehört zum Heilungsprozess.



Gruß
josef

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema