Warum ist die Erolgsquote denn so niedrig? Kannst Du mir das einmal erklären? Mit Nüchternheit und Vernunft, bitte.Athanasius13 hat geschrieben:Lieber Effata. Seit wann kann ein weltliches Gericht über geistliche Belange urteilen? Das ist allein Aufgabe und Domäne der Kirche.Effata hat geschrieben:in Norditalien hat erst kürzlich ein aufsehenerregender Schau-Prozess gegen Satanisten stattgefunden. {..} Es wurden Psychologen und Psychiater als gerichtliche Gutachter bestellt. Das Gericht kam zum Schluss: Psychopathen. Urteil:
(Im übrigen kein Novum: bereits im Klingenberg-Fall maßte sich das weltliche Gericht ein Urteil über dieses geistliche Thema an. Das war und ist "irrsinnig", wenn man so sagen will.)
Wir müßten "normal" definieren. Als die Kirche noch Einfluß auf die Gesellschaft hatte, waren Satanisten sicherlich nicht normal. Heute gelten wahre Katholiken als nicht normal.Nur ein Irrer betet Dämonen an, ein normaler Mensch tut das nicht.
Es gibt Satanisten, die kommen jeden Tag im Anzug ins Geschäft und machen auf den ersten Blick einen völlig normalen Eindruck.
Weiters muß man unterscheiden zwischen Besessenen und Satanisten. Es gibt genügend Satanisten, die nicht (dauerhaft) besessen sind. Und genügend Besessene mögen den Satan wiederum gar nicht.
Nehmen wir für "normal" als Maßstab die Vorgaben Christi, dann sind Satanisten natürlich nicht normal, da hast Du Recht.
Jetzt verziehst Du aber mein Zitat: ich schrieb, daß die Mehrheit der Bischöfe "Abschied vom Teufel" genommen hat; dies in Anlehnung an das gleichnamige Buch eines bekannten Häretikers.Deshalb bin ich auch der Ansicht dieser Mehrheit der katholischen Bischöfe, dass es wohl besser ist, wenn die Heilige RK-Kirche von solchen Episoden Abstand nimmt.
Es geht also nicht um "Episoden", sondern um die einfache Frage (und Antwort), ob man an die Existenz Satans glaubt.
In Glaubensfragen gibt es niemals einen "Beweis" (oder Gegenbeweis). Es ist alles "Vertrauenssache".Würde eine Teufelsaustreibung immer gelingen, hätten wir den Beweis, dass es sich um geistliche (nicht psychische) Ursachen handelt.
Diese Frage hat die Kirche beantwortet, indem sie Exorzisten rechtmäßig mit ihrer heiklen Aufgabe betraute und noch betraut. Leider in viel geringerem Ausmaß als früher, eben weil die katholische Kirche in einer fatalen Krise steckt. Als Folge dieses sträflichen Verhaltens werden heute so viele arme Be- und Umsessene nicht befreit von ihrem Übel (dem Teufel), obwohl es im allgemeinen in der Macht der kirchlichen Exorzisten läge.Ich will jetzt nicht hinterfragen, ob der Exorzist ein vom Heiligen Geist erfüllter Priester ist, ob er in der Macht Gottes handelt, oder nicht. Diese Frage kann und will ich nicht beantworten.Effata hat geschrieben: Wären die Exorzismen in der heutigen Zeit so erfolgreich, hätten die Bischöfe keine Bedenken, diese zu fördern. Nachdem aber der Erfolg der Exorsimen sehr bescheiden ist, hat man davon abgesehen, mit Ausnahme einer weniger einzelner Fälle. Siehe Pater Amort.
Auf der anderen Seite möchte ich Dich fragen, ob es Dir bekannt ist, dass heute sehr viele psychische Krankheiten therapeutisch erfolgreich behandelt werden können, inclusive die Schizophrenie.
Die Kranken weisen bei Beginn der Therapie gewisse Störungen der Psyche auf, wie Persönlichkeitsspaltung, usw. Im Laufe der Behandlung mit entsprechender Psychopharmaka haben sich diese Phänomene zurückgebildet und klingen wieder ab.
Du darfst nicht vergessen, dass wir die 2000-Jahre-Schwelle überschritten haben und dass die Medizin Fortschritte gemacht hat. Auch Padre Pio hat ein sehr schönes Hospital für Kranke bauen lassen. Dass Padre Pio, den ich sehr verehre, mit den Anfechtungen des Teufels zu tun hatte, ist mir bekannt und ich stelle das auch nicht in Abrede. Aber wir sind doch nicht alle Padre Pio: er war eine besondere Zielscheibe für den Satan.
Auch der Pfarrer von Ars, den ich ebenso verehre, auch der hatte die Angriffe des Teufels erlebt. Auch er war sicher eine besondere Zielscheibe des Satans.
Ein "gewöhnlicher" Laie aber, sollte sich weniger darüber Gedanken machen, denn sonst bekommt er es wirklich mit der Angst zu tun. Darum hat sich wahrscheinlich die Mehrheit der Bischöfe für diese Zurückhaltung entschieden.
EFFATAMan kann nicht den Kopf in den Sand stecken. Es gibt Gott und Seinen Widersacher. Dieser letztere ist nicht irgendeine "negative Kraft" (das klingt mir zu sehr nach Lucas' infantilem Märchen Starwars) oder das "sogenannte Böse", sondern er ist der Böse. Das ist sogar ein Glaubenssatz der Kirche; der natürlich heute nicht mehr so klar verkündet wird wie früher.Schon das Lesen der Bücher Amorts hatte meine Gedanken auf die Macht des Negativen abgelenkt. Das Positive rückt dann immer mehr in den Hintergrund, weil das Negative deine Gedanken festhält polarisiert!
Als Katholik soll man beides zur Kenntnis nehmen. Es verlangt niemand, daß Du Dich mit Exorzismen beschäftigst! Allerdings: wenn Du darüber hier mitreden möchtes, fände ich es angebracht, daß Du Dich vorher ein wenig mit der Materie beschäftigst und es nicht als Hokus-Pokus-Episoden abtust oder als Heilung von einer Krankheit.Effata hat geschrieben: Ich habe diesen Ausdruck "Hokus-Pokus" niemals verwendet. Ich gehe von den Tatsachen der heutigen Zeit aus: die Exorzismen waren nicht besonders erfolgreich, also liegen die Ursachen wo anders, als man geglaubt hat. Ein Pater Amort, der von der RK-Kirche für Exorzismen legitimiert ist, und nicht sehr viel Erfolg hat, soll uns zu mehr Nüchternheit und Vernunft aufrufen. Das hat die Kirche ja getan. Und es ist gewiss richtig. Die Urteile des Pabstes sind unfehlbar, oder willst Du das bestreiten?
EffataDas Leben des hl. Christopherus spricht eine andere Sprache.Es erfüllt uns nur mit Angst vor dem Teufel und das sollen wir nicht, wenn wir Kinder des Lichtes sind.
Fragen wir doch den großen Heiligen namens Pater Pio, der fast täglich von den Dämonen grün und blau geschlagen worden ist. Siehe Peters exzellentem Beitrag.Als Kind des Lichtes darf ich mir wohl erwarten, dass die Macht Gottes mich schützt: über den Heiligen Geist, über Erzengel und Engel und nicht zuletzt über unsere Schutzpatrone. Und die Sakramente werden wohl auch noch was bewirken, oder?
Eine Teufelsaustreibung ist keine Heilung, sondern eine Austreibung der Dämonen. Sie hängt nicht per se vom Maß des Glaubens des Exorzisten ab, wie die Praxis zeigt. Ich glaube nicht, daß wir Menschen das verstehen können.Demnach hängt die Fähigkeit zu Heilen, vom Maß des Glaubens des Exorzisten ab
Effata
Ich bin mit Dir darüber einig, was die Erfolge Satans auf der ganzen Bandbreite unserer "modernen Zivilisation" angeht. Dafür ist die Kirche nicht schuld. Es sind die Menschen, die so gern dem Satan huldigen, ohne es zu Wissen. Selbst wenn sie es wüssten, werden sie immer so sein, wie die Menschen seit Adam und Eva es immer waren: Rebellen gegen Gott. Sie aber auf der falschen Weise zu bekämpfen, würde dem Teufel nur Freude machen. Siehe, wenn Du mit den Leuten dieses Thema ansprichst, stoßt Du bei fast allen auf Abneigung. Das hat nichts damit zu tun, dass der Teufel es in ihnen bewirkt. Nein, es liebt den Menschen nicht besonders über Gott und den Teufel zu reden. Von Gott weniger, vom Teufel, schon gar nicht. Davon hat man Angst.Athanasius hat geschrieben:Danke, das tue ich ja nicht. Wer den Widersacher ernst nimmt, kann sich besser gegen ihn schützen. Den Feind kann man nur dann erfolgreich bekämpfen, wenn man etwas über ihn weiß.Effata hat geschrieben:Ich wünsche mir, lieber Athanasius, dass du dich nicht auf das Negative fixierst
Deswegen hat Satan so großen Erfolg, weil er den Menschen einflüsterte, daß er nicht existiere. Das 20. Jahrhundert und seine Nachfolger werden als die große Zeit Satans in die Geschichte eingehen.
Doch auch hier: siehe bitte Peters Beitrag.
Unsere RK-Kirche hat sehr viel erreicht, das darf man nicht vergessen. Die "Mauer" ist gefallen, die UDSSR hat sich im Nichts aufgelöst (Prophezeiung von Fatima), aber der Teufel ist noch lange nicht besiegt, das wissen wir doch alle. Aber deswegen brauchen wir ihn nicht an die Wand zu malen, als ob er so viel Macht hat, als ER uns glauben lässt. Die echten Christen wissen das sehr wohl. Solange es Menschen auf Erden gibt, wird es immer so weitergehen, dann kommt der große Tag: der Weltgerichtstag.
Das ist die Stunde der Wahrheit für den Teufel und seiner Diener. Beten wir doch für diese armen Diener, es sind unsere Brüder und Schwestern, die da verloren gehen, auch in unseren Familien und in der nächsten Verwandtschaft. Doch auf dem Wege zu diesem Tag sollen wir getrost sein: die Kinder Gottes wandeln im Licht und lassen sich nicht vom Bösen immer wieder irreleiten. Und wenn schon das auch einmal hin und wieder passiert, Jesus wird uns bei der Auferstehung nicht nach unseren Sünden fragen, sondern nach der Liebe, die wir weitergegeben haben. Wehe uns, wenn wir nicht geliebt, nicht verziehen, nicht unsere Schuld täglich bekennen, unser Kreuz nicht tragen wollen. Wir sollen es mit Freude tragen, denn das zeichnet uns als Christen aus.
Effata
Pax tibi