Hier in Paderborn wurden die Dienste
Lektorat und
Akolythat bis in die 90er Jahre hinein im neunten Semester gemeinsam verliehen.
Heute wird das
Lektorat schon vor Abschluß der philosophischen Studien verliehen. Wenn ich recht informiert bin, im dritten Semester. Das wird gemäß der neuen RFIS nicht mehr möglich sein. Im Kapitel über die
Phase der theologischen Studien – i.e. die Zeit vom vierten bis zehnten Semester – liest man:
RFIS Nr. 72 hat geschrieben:Im Verlauf dieser Phase* werden entsprechend dem Reifungsprozess eines jeden Kandidaten und falls es im Rahmen der Ausbildung zweckmäßig erscheint den Semi- naristen die Dienste des Lektorats und des Akolythats übertragen, um diese eine an- gemessene Zeit lang ausüben und sich besser auf den künftigen Dienst am Wort und am Altar vorbereiten zu können. Das Lektorat ist für den Seminaristen die „Herausforderung“, sich durch das Wort Gottes, das der Gegenstand seines Gebetes und seines Studiums ist, formen zu lassen. Die Übertragung des Akolythats schließt eine tiefere Teilnahme am Geheimnis Christi ein, der sich schenkt und in der Eucharistie, in der versammelten Gemeinde und im Nächsten gegenwärtig ist.
Interessant ist auch, wie es weiter geht:
RFIS Nr. 72 hat geschrieben:Daher ermöglichen die beiden Dienste zusammen mit einer angemessenen spirituellen Vorbereitung, intensiver das zu leben, was in der Phase der Gleichgestaltung erwartet wird. Innerhalb dieser ist es deshalb angebracht, den Lektoren und den Akolythen konkrete Möglichkeiten anzubieten, um die empfangenen Dienste nicht nur im Umkreis der Liturgie, sondern auch in der Katechese, in der Evangelisierung und im Dienst am Nächsten auszuüben.
Eine angemessene Begleitung könnte zeigen, dass der Ruf, den ein Jugendlicher meinte, erhalten zu haben, obwohl er im Verlauf der ersten Phase eventuell anerkannt wurde, in Wirklichkeit nicht eine Berufung zum Priestertum des Dienstes ist oder nicht angemessenen gefördert wurde. In diesem Fall soll der Seminarist aus eigener Initiative oder in Folge einer entsprechenden Intervention vonseiten der Ausbilder den Weg der Ausbildung zur Priesterweihe unterbrechen.
Gruß Jürgen
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