Schwangeren-Konfliktberatung

Allgemein Katholisches.
Ecce Homo
Beiträge: 9540
Registriert: Montag 28. März 2005, 14:33

Beitrag von Ecce Homo »

User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

Benutzeravatar
Chiara
Beiträge: 650
Registriert: Montag 23. August 2004, 21:03

Beitrag von Chiara »

Merci beaucoup, ma chère.

:ikb_kisss:
"Scio cui credidi"

Benutzeravatar
Edi
Beiträge: 11294
Registriert: Montag 12. Januar 2004, 18:16

Beitrag von Edi »

HeGe hat geschrieben:Und? Wird irgendwas geschehen? Ist nach der ähnlichen Erklärung der DBK vom letzten Jahr was geschehen?

So lange die Hälfte des ZK der Katholiken bei Donum Vitae mitmachen darf, gar nicht zu reden von den tausenden anderen Laienräten, ist die ganze Angelegenheit nur lächerlich.
Das ZdK (hört bzw. liest sich fast wie Zentralkomitee deutscher Kommunisten) gehört ohnehin abgeschafft, am besten wäre man zahlt ihnen nichts mehr, aber das bringen die Bischöfe ja nicht fertig, ausser Müller und der macht es auch nur, weil sie ihm zu sehr in die Suppe spucken.
Mindestens ein Bischof, nämlich Fürst ist ja beim ZdK auch dabei, aber der verhindert manchen Unsinn auch nicht, auch nicht die Ausfälle von ZdK-Präsident Meyer gegen Bischof Müller.

http://www.glaubeaktuell.net/portal/nac ... &Aktuell=0
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

Benutzeravatar
Edi
Beiträge: 11294
Registriert: Montag 12. Januar 2004, 18:16

Beitrag von Edi »

Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

Benutzeravatar
FioreGraz
Beiträge: 3890
Registriert: Freitag 25. Juni 2004, 19:18
Wohnort: Graz
Kontaktdaten:

Beitrag von FioreGraz »

Was soll man darauf sagen?

Gem Leo IX. gilt

"Es ist auf keinem Fall erlaubt das jene zum Bischof erhoben werden, die nicht vom Klerus gewählt, vom Volk angenommen und von den Mitbischöfen der Kirchenprovinz eingesetzt wurden."

Unter diesem Rückgriff muß man vielen Bischöfen sagen, ihr habt euer Amt ersesen seid aber illegitim, ihr habt gestohlen was euch nicht zusteht und es verraten.

LG
Fiore
Einer ist Gesetzgeber und Richter, er, der die Macht hat, zu retten oder zu verderben. Wer aber bist du, daß du den Nächsten richtest? (Jak4,12)
In necessariis unitas, in dubiis libertas, in omnibus caritas

HeGe
Moderator
Beiträge: 15079
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 18:56

Beitrag von HeGe »

Nun, wenn wir darauf warten, dass ein Bischof vom gesamten gläubigen Volk angenommen wird, werden wir bald keine Bischöfe mehr haben. Dazu wird schon zu lange zu viel Pluralität in der Kirche geduldet. Man kann es nicht allen recht machen.

Und im übrigen würde es mich auch sehr stören, wenn sich die wirklich praktizierenden Katholiken von den leider in der Mehrzahl befindlichen Taufscheinkatholiken einen Bischof verweigern lassen müssten, weil der nicht dem gängigen 68er-Meinungsfaschismus entspricht.
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

Benutzeravatar
Adeodat
Beiträge: 49
Registriert: Freitag 9. Juni 2006, 08:53
Kontaktdaten:

Beitrag von Adeodat »

Mindestens ein Bischof, nämlich Fürst ist ja beim ZdK auch dabei, aber der verhindert manchen Unsinn auch nicht, auch nicht die Ausfälle von ZdK-Präsident Meyer gegen Bischof Müller.
In dieser Hinsicht ist von Bischof Fürst nicht viel zu erwarten...

Adeodat
Non nobis domine, non nobis, sed nomini tuo da gloriam!
Psalm 115

Benutzeravatar
Chiara
Beiträge: 650
Registriert: Montag 23. August 2004, 21:03

Beitrag von Chiara »

Der Ton ist vielleicht nicht ganz so demütig, wie man es in c.212 CIC erwartet, aber vielleicht fruchten hier nur noch deutlich Worte...
Leider ist die Meinungs-Großwetterlage in Österreich zur Abtreibung noch schlimmer als bei uns, weil das Thema hierzulande zumindest noch wirklich hochgekocht ist, als es um den Ausstieg aus dem staatlichen System ging.

Doch selbst hier... als in der DBK über den entsprechenden Brief des verstorbenen Papstes abgestimmt wurde (nur Diözesanbischöfe), stimmten nur drei für den Ausstieg (also entsprechend dem Hl. Vater) - drei von siebenundzwanzig.
:cry:
"Scio cui credidi"

Benutzeravatar
Edi
Beiträge: 11294
Registriert: Montag 12. Januar 2004, 18:16

Beitrag von Edi »

Adeodat hat geschrieben:
Mindestens ein Bischof, nämlich Fürst ist ja beim ZdK auch dabei, aber der verhindert manchen Unsinn auch nicht, auch nicht die Ausfälle von ZdK-Präsident Meyer gegen Bischof Müller.
In dieser Hinsicht ist von Bischof Fürst nicht viel zu erwarten...

Adeodat
Da fragt man sich doch, warum meist nur unfähige Leute zum Bischof ernannt werden oder hat die Kirche keine anderen mehr?

Jemand hat mal geschrieben: Kartoffelsackbischöfe.

http://www.theologisches.net/naypoelten.htm

"Die Tragik besteht darin, dass der Kartoffelsackbischof in der heutigen Kirche bei weitem kein Auslaufmodell ist, sondern von den Verantwortlichen geradezu als Glücksfall betrachtet wird. Er ist beliebt, weil er so stehen bleibt, wie man in hinstellt und sich dann nicht mehr rührt. Man atmet auf, dass er in seiner Unbeweglichkeit keinerlei „Unruhe“ - die Sünde der Sünden in unseren auf Ausgleich bedachten Zeiten - in die Diözese bringt. Das liegt auch daran, dass er die Presse auf seiner Seite hat. Diese preist den Kartoffelsack als Vater des Friedens."
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

Ecce Homo
Beiträge: 9540
Registriert: Montag 28. März 2005, 14:33

Beitrag von Ecce Homo »

Jetzt erst recht gegen Amtskirche


SCHWEINFURT (07.04.2007) · „Es ist eine Sache, ständig von Lebensschutz zu reden und sich, wenn es darauf ankommt, zu verweigern. Es ist unsere Sache, uns nach unseren Möglichkeiten aktiv für das Recht des Kindes auf Leben einzusetzen. Das ist eine Aufgabe, die eigentlich in die Mitte der Kirche gehört.“

Diese Worte stammen von Pfarrer Roland Breitenbach. Er hat sie vergangenen Sonntag gesagt, als Aufruf zur Kollekte beim Gottesdienst in St. Michael und als Kritik an der Amtskirche. Breitenbach erinnerte daran, dass sich die katholische Kirche, auf Drucks Roms und gegen das Gewissen einiger Bischöfe, zu Beginn des Jahres 2001 aus der Konfliktberatung für Schwangere zurückziehen musste. Das habe dazu geführt, dass selbstbewusste Katholiken den Verein Donum Vitae gründeten, welcher diese Beratung fortführt, und Mütter – wie auch Väter – in ihrer Gewissensnot nicht allein lasse. Nachweislich habe der Verein seit seinem Bestehen in Bayern einige tausend Kinder ins Leben gebracht, weil er Müttern wie Vätern Mut für ein „Ja zum Kind“ machen konnte.

Kardinal William Levada, Präfekt der Glaubenskongregation, hat die deutschen Bischöfe dennoch aufgefordert, „klug und entschieden darauf hinzuwirken, dass die Gläubigen, besonders Vertreter kirchlicher Organisationen und Räte, nicht nur auf eine leitende Mitarbeit bei Donum Vitae, sondern auf jede Form der Unterstützung verzichten.“

Wer auf der Seite des Lebens stehe, der müsse sich ob dieses Dekrets herausgefordert sehen, jetzt erst recht den Verein zu unterstützen, so Breitenbach beim Sonntagsgottesdienst. „Ein Glockenschlag in unsere Herzen“, kommentierte ein Besucher die Ansprache. Aus der Kollekte sind erstaunliche 3000 Euro zusammen gekommen. Die Kolpingfamilie hat zudem ihre Jahresspende an Donum Vitae e. V. auf 3000 Euro verdoppelt. Zusätzlich hat Breitenbach 1000 Euro von Privatleuten erhalten, die wie er der Meinung sind, wenn sich eine lebensfremde Amtskirche einer Aufgabe verweigere, die ihre ureigenste wäre, dann sollten es gläubige Christen nicht auch tun.

Norbert Baumann, Vizepräsident und Richter am Landgericht, ist davon so sehr überzeugt, dass er den Verein Donum Vitae mitgegründet und sein Amt als hoch angesehener Vorsitzender des Schweinfurter Dekanatsrats niedergelegt hat. Richter Baumann gehört als Beirat dem Vorstand von Donum Vitae an.

Dessen Vorsitzende ist auch eine hoch geachtete Katholikin, nämlich die bayernweit angesehene, ehemalige Vorsitzende des Sozialdienstes katholischer Frauen und CSU-Abgeordnete Maria Geis-Wittmann, Amberg. Sie äußerte sich gegenüber dieser Zeitung erfreut über die Unterstützung aus Schweinfurt und findet es „schon eigenartig, dass die Weltkirche mit ihrer ganzen Macht auf einen kleinen Verband einschlägt, der nichts weiter tut, als den christlichen Auftrag der Nächstenliebe am Beispiel einer existenziellen Herausforderung zu erfüllen und als Anwalt für Mütter und fürs Leben einzutreten.“

Dieses nicht mehr leisten zu dürfen, sei ein höchst fragwürdiges Gebot. „Der Amtskirche geht es darum, Donum Vitae den Garaus zu machen; sie treibt die Menschen aus dem Haus, statt sie in ihrer Not aufzunehmen. Gerade in Lebenskrisen haben Christen einander beizustehen, und eine ungewollte Schwangerschaft ist ein solcher Fall“, nimmt Geis-Wittmann kein Blatt vor den Mund. Als Träger vollziehe Donum Vitae zudem den staatlichen Lebensauftrag. Sie fühle sich auch als Staatsbürgerin mitverantwortlich für den Lebensschutz.

1,1 Millionen Euro jährlich muss Donum Vitae laut seiner Vorsitzenden einsammeln. In Schweinfurt hat der Verein keine Beratungsstelle. Die nächste ist in Aschaffenburg. Nachdem die kirchliche Beratung keine Scheine mehr ausstellen darf, mit denen ein Schwangerschaftsabbruch möglich wäre, sei die Zahl der Hilfesuchenden bei ihr auf nahe Null zurückgegangen, „und damit womöglich auch die Chance, Leben zu retten,“ bedauert Pfarrer Breitenbach.

© Manfred Kraus
Quelle: Volkszeitung Schweinfurt
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

Benutzeravatar
Chiara
Beiträge: 650
Registriert: Montag 23. August 2004, 21:03

Beitrag von Chiara »

Tja, nach meinen Erfahrungen mit Donum Vitae behaupte ich, dass sich deren Beratungstätigkeit inzwischen von der von Pro Familia nicht unterscheidet. Konnte man sich beim SKF relativ sicher sein, dass bei der Beratung auch mit der Stimme des ungeborenen Kindes gesprochen wird, scheint das zumindest in der Beratungsstelle, deren Arbeit ich beobachte, längst passé zu sein.
Meiner bescheidenen Meinung nach hat nicht der Ausstieg aus dem staatlischen System, sondern die Gründung von DV die Beratungstätigkeit von katholischer Seite langfristig zerstört. Die jungen Frauen, mit denen ich beruflich in Berührung komme und bei denen die ungewollten Schwangerschaften sehr häufig sind (also die Zielgruppe der Schwangerschaftskonfliktberatung schlechthin), haben von den Vorgängen um den Ausstieg keine Ahnung mehr. Sie lesen "Donum Vitae" und denken sich dazu "katholische Beratungsstelle". DAS gräbt dem SKF das Wasser ab, nicht die Nicht-Ausstellung des Beratungsscheins. Denn diese Zielgruppe schaut einen an wie ein Auto, wenn man ihnen sagt, dass der SKF keine Scheine ausstellt.
DV ging vor sieben Jahren "ins Rennen" mit der Devise, dass sie ganz genau der katholischen Auffassung zur Abtreibung folgen, aber auf den Schein nicht verzichten können. Letzteres haben sie beibehalten, ihr hehres Credo jedoch nach meinen Erfahrungen inzwischen verraten.
"Scio cui credidi"

Benutzeravatar
Peregrin
Beiträge: 5422
Registriert: Donnerstag 12. Oktober 2006, 16:49

Beitrag von Peregrin »

Ecce Homo hat geschrieben: 1,1 Millionen Euro jährlich muss Donum Vitae laut seiner Vorsitzenden einsammeln. In Schweinfurt hat der Verein keine Beratungsstelle. Die nächste ist in Aschaffenburg. Nachdem die kirchliche Beratung keine Scheine mehr ausstellen darf, mit denen ein Schwangerschaftsabbruch möglich wäre, sei die Zahl der Hilfesuchenden bei ihr auf nahe Null zurückgegangen, „und damit womöglich auch die Chance, Leben zu retten,“ bedauert Pfarrer Breitenbach.

© Manfred Kraus
Quelle: Volkszeitung Schweinfurt
"Nahe Null" Hilfesuchende und darf 1,1 Millionen Euro kosten? Die Blöden sterben auch nicht aus. Daß ein paar Leute sich dieses lukrative Unternehmen unbedingt erhalten wollen, verwundert mich nicht.

Ansonsten bleibt als interessante Information aus dem Artikel, daß man die Kolpingfamilie auch nicht mehr unterstützen kann. Wer's mir nie glaubt, kann hier einen weiteren Beleg dafür finden, daß der karitative Zweig der Kirche von Neomarxisten durchseucht ist.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

Benutzeravatar
Chiara
Beiträge: 650
Registriert: Montag 23. August 2004, 21:03

Beitrag von Chiara »

Vertauschst du da nicht etwas?

- Man muss unterscheiden zwischen der allgemeinen Schwangerschaftsberatung und der SchwangerschaftsKONFLIKTberatung, d.h. den Fällen, wo eine Abtreibung im Raum steht.
- Die 1,1 Millionen braucht der pseudo-katholische Donum Vitae-Verein für ihre ach so erfolgreiche Konfliktberatungsarbeit, da ihnen nach eigenen Angaben gerade diese Frauen die Bude einrennen (so nach dem Motto: Wir locken sie mit dem Schein und dann erklären wir ihnen, dass Abtreibung falsch ist /was nach meinen Erfahrungen nicht passiert/)
- Die "nahezu Null" bezieht sich auf die echten katholischen Beratungsstellen (z.B. SKF), die keinen Schein ausstellen, was dazu führte, dass die Zahl der KONFLIKTberatungen (nicht der Hilfesuchenden!) gegen Null gegangen ist.
- Nach meiner Ansicht hätte sich dies normalisiert, sobald der Ausstieg kein solches Politikum mehr gewesen wäre, aber da DV uns eine "tolle" Alternative anbietet, bei der man angeblich katholische Beratung UND Beratungsschein bekommt, läuft die "Kundschaft" weiterhin zu denen. Solange zumindest, bis sie merken, dass man mit dem Schein in der Hand von Kindsvater und eigenen Eltern und Umgebung noch wirkungsvoller unter Druck gesetzt werden kann.
"Scio cui credidi"

Benutzeravatar
Peregrin
Beiträge: 5422
Registriert: Donnerstag 12. Oktober 2006, 16:49

Beitrag von Peregrin »

Chiara hat geschrieben:Vertauschst du da nicht etwas?
Ich fürchte, das habe ich in der Tat. War wohl Wunschdenken, daß zu donum vitae auch niemand mehr hingeht.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

Benutzeravatar
Chiara
Beiträge: 650
Registriert: Montag 23. August 2004, 21:03

Beitrag von Chiara »

Dem kann ich mich nur anschließen...

So ähnlich wie mit meinem "Lieblingstheologen" Drewermann: Der schönste Augenblick meiner bisherigen Lehrerkarriere war der, in dem ich ihn erwähnte und der Relikurs (11. Klasse Gymnasiale Oberstufe) freundlich zurückfragte: "Wer bitte?"
"Scio cui credidi"

Benutzeravatar
cooltobecatholic
Beiträge: 69
Registriert: Mittwoch 4. April 2007, 20:58

Beitrag von cooltobecatholic »

Ich habe da eine etwas andere Meinung.

Ich glaube nicht, daß der SKF inzwischen wieder Schwangerenkonfliktberatung hätte, wenn er den Schein nicht ausstellen würde, und Donum Vitae nicht existierte.

Dann würden die Leute zu Pro Familia gehen, oder zum Diakonischen Werk. Denn sie wollen den Schein. Eine richtige Beratung wollen die wenigsten. Das ist meine traurige Meinung dazu.

Ich kann noch etwas berichten, aus meiner beruflichen Tätigkeit. Da begleitete ich eine schwangere Frau zur Beratungsstelle des SKF. Die Beraterin eröffnete das Gespräch: Sie haben also ein Problem.

Antwort: Nein, ich habe kein Problem, ich bin schwanger. Kinder stören niemals. Aber ich bin in einer schwierigen Situation.

:jump: :jump: :jump:

Benutzeravatar
Chiara
Beiträge: 650
Registriert: Montag 23. August 2004, 21:03

Beitrag von Chiara »

cooltobecatholic hat geschrieben:Ich habe da eine etwas andere Meinung.

Ich glaube nicht, daß der SKF inzwischen wieder Schwangerenkonfliktberatung hätte, wenn er den Schein nicht ausstellen würde, und Donum Vitae nicht existierte.

Dann würden die Leute zu Pro Familia gehen, oder zum Diakonischen Werk. Denn sie wollen den Schein. Eine richtige Beratung wollen die wenigsten. Das ist meine traurige Meinung dazu.

Ich kann noch etwas berichten, aus meiner beruflichen Tätigkeit. Da begleitete ich eine schwangere Frau zur Beratungsstelle des SKF. Die Beraterin eröffnete das Gespräch: Sie haben also ein Problem.

Antwort: Nein, ich habe kein Problem, ich bin schwanger. Kinder stören niemals. Aber ich bin in einer schwierigen Situation.

:jump: :jump: :jump:
Meine Erfahrung ist die, dass eben der sehr jungen Zielgruppe gar nicht mehr bewusst ist, dass die Katholische Kirche keine Scheine mehr ausstellen läßt, dass die katholischen Beratungsstellen aber als seriös empfunden werden (im Gegensatz zu ProFamilia). Nur dass DV so sehr die Werbetrommel rührt, dass der SKF kaum noch wahrgenommen wird. Für den unbedarften Zeitgenossen scheint DV katholisch zu sein.
Zu Verteidigung der SKF-Beraterin: Natürlich hat die Schwangere recht. Aber die meisten Mädchen/Frauen empfinden ihren Zustand wirklich als "ein Problem". Ihnen klarzumachen, dass dieses "Problem" eine Person ist, sollte die Aufgabe der Beratung sein.
Jedenfalls ist mir klar, dass es natürlich ebenso eine sehr... sagen wir: "ergebnisoffen" tätige Beraterin beim SKF geben kann wie eine engagierte DV-Frau. Aber das ist es nicht, was ich erlebe. Vielleicht kennst du den Film "Silent Cry" ("Der stumme Schrei"). Er zeigt sehr eindrücklich, was bei einer Abtreibung passiert. Ich habe nicht dramatisiert, sondern diesen Film nach entsprechender Vorbereitung gezeigt. Einige Mädchen waren sehr erschüttert. Seitdem bin ich für die bei uns operierende DV-Gruppe und die ebenfalls sehr "ergebnisoffen" eingestellt Sozialmadame ein rotes Tuch. Aber die Schüler/innen verschiedener Klassen sagten auch: Das müsste bei der Beratung gezeigt werden, dann würden viele Frauen nicht mehr abtreiben wollen.
"Scio cui credidi"

HeGe
Moderator
Beiträge: 15079
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 18:56

Beitrag von HeGe »

Es ist wirklich zum ko***n. :sauer:

Da wird von der DBK immerhin öffentlich kundgetan, dass eine Unterstützung oder Mitgliedschaft bei Donum Vitae mit der katholischen Lehre nicht in Einklang steht und die entsprechenden Leute daher in kirchlichen Ehrenämtern nichts zu suchen haben.

Das stört die katholisch-theologische Fakultät der FU Berlin aber so dermaßen überhaupt nicht, so dass sie nichts besseres zu tun haben, als Frau Schavan, einer der prominentesten Unterstützer von Donum Vitae, zur Honorarprofessorin für ihren Fachbereich zu ernennen.

http://afp.google.com/article/ALeqM5inF ... EnKRLbu_sw

Dieses ganze System ist wirklich nur noch ein Witz.
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Beitrag von overkott »

Berlin ist heute wohl eine Stadt wie vielleicht vor 2000 Jerusalem, vor 1500 Jahren Mailand, vor 1000 Jahren Paris, vor 500 Jahren Rom - nicht unbedingt von dem, was im Einzelnen gedacht wird, aber doch wohl eine plurale Stadt.

Dass eine Bildungsministerin Zeit für Forschung findet, erstaunt.

Namen machen schon viel und Titel und persönliche Kontakte. Und wofür gibt es eigentlich wissenschaftliche Mitarbeiter?

Was wird denn der Schwerpunkt der Ministerin sein? Christliche Sozialwissenschaft? Moraltheologie? Fundamentaltheologie? Altes Testament? Religionspädagogik?

Deutet dies auf einen Wechsel von der Politik in den Bildungsbereich?

Funnemann
Beiträge: 117
Registriert: Dienstag 30. Mai 2006, 11:58

Beitrag von Funnemann »

Auch diese Beiträge zeigen wieder, dass eine sachliche Diskussion über das Thema Abtreibung eigentlich nicht möglich ist. Tatsache ist, dass letztendlich die Abtreibungsgegener grundsätzlich vom Kernsatz "Du sollt nicht töten " recht haben.

Nur gibt mir keiner die Antwort darauf, wie kommt letztendlich die Mutter ion einer Konfliktsituation zurecht. Helfen eigentlich die Abtreibungsgegener dann auch konsequenterweise die Mutter und das ausgetragene Kind? Abtreibungsgegner haben auch eine
Verantwortung! Ich möchte auch darauf hinweisen, dass jeder Kreis eine Schwangerschadftskonfliktberatung vorhalten muss.
Bei der Verteilung von den entsprechenden Zuschüssen hat mich meine kath. Kirche in arge Konflikte gebracht. Als der SKF nicht mehr als anerkannte Beratung zugelassen werden konnte und es Donum Vitae noch nicht gab, mussten wir im Kreissozialausschuss
über die Vergabe der Mittel entscheiden, ohne die Möglichkeit zu haben eine Beratungsstelle, die letzendlich für das Leben berät,
zu berücksichtigen, weil es keine mehr gab. Die Kirche hat sich einen
schlechten Dienst mit dem Ausstieg erwiesen. Wenn Donum Vitae nicht gegründet worden wäre, hätten wir keine wirkliche Beratungsstelle für das Leben mehr. Dies wird leider oft übersehen.

HeGe
Moderator
Beiträge: 15079
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 18:56

Beitrag von HeGe »

Von den Abtreibungsgegnern wird Hilfe in vielfacher Form angeboten.

Die Schwangerenberatungsstellen der Bistümer, die in keiner Weise nach dem Ausstieg aus der gesetzlichen Beratung ihre Tätigkeit eingestellt haben, und der katholischen Organisationen bieten umfangreiche finanzelle und psychosoziale Beratungen an, nur stellen sie eben keinen Beratungsschein mehr aus, der später zur Abtreibung berechtigt. Wenn dem Staat das als Begründung reicht, diese nicht mehr zu fördern, zeigt das nur welche Lüge das ganze Beratungssystem ist, weil es in keiner Weise darum geht, das Leben des ungeborenen Kindes zu schützen, sondern nur, der "Mutter" möglichst schnell den Schein zu verschaffen.

Finanzielle Hilfen gibt es auch vielfältig. Ich nenne nur den Schwangerenfonds der Stiftung "Ja zum Leben" als Beispiel.

Die Behauptung, die Kirche oder die Abtreibungsgegner würde Frauen in dieser Situation alleine lassen, ist daher schlicht unredlich.
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

Benutzeravatar
Clemens
Beiträge: 3581
Registriert: Dienstag 2. Oktober 2007, 18:16
Wohnort: Bayern

Kath."Schwangerschaftskonfliktberatung" - aktuelle Infos

Beitrag von Clemens »

Liebe Freunde,
nachdem im Freising-Thread meine Frage untergegangen ist, bzw. dort vielleicht nicht von den richtigen Leuten gelesen wurde, wage ich es, sie nochmals als neues Thema zu posten:

Zur Zeit stehe ich in einem heftigen Streit um die Frage, ob unser Kirchenkreis in die Scheinberatung einsteigen soll.
Ich bin natürlich dagegen, aber "man darf die betroffenen Frauen doch nicht alleine lassen", usw. Ihr kennt das ja.
Am liebsten würde ich alternativ eine Beratung ohne Schein aufbauen, aber das ist ja nicht ganz einfach.

Meine Frage:
Ich behaupte gerne, Bf.Dyba hätte damals, als er auf eigene Faust die Scheinberatung abschaffte, sogar höheren Zuspruch zu den katholischen Beratungsstellen gehabt, als zu Schein-Zeiten.
Das habe ich mal gehört, kann es aber leider nicht belegen. Könnt Ihr das?

Überhaupt, wie ist das heute?
Wie ist katholischerseits seit des Papstes Machtwort die Beratung in Deutschland?
OK, die Caritas macht das jetzt. Aber wie ist die Nachfrage? Wie das Angebot? Welche Qualifikationen haben die Berater(innen)? Und wie funktioniert die Finanzierung?
Könnte ich da bitte Argumentationshilfe und nachahmbare Beispiele haben?

Herzlichen Dank im voraus!

"Clemens"
Von allen Gottesgaben ist die Intelligenz am gerechtesten verteilt. Jeder ist zufrieden mit dem, was er hat und freut sich sogar, dass er mehr hat, als die anderen.

Benutzeravatar
Maurus
Beiträge: 6813
Registriert: Donnerstag 2. März 2006, 12:56
Wohnort: Kurmainz

Re: Kath."Schwangerschaftskonfliktberatung" - aktuelle Infos

Beitrag von Maurus »

Clemens hat geschrieben:Liebe Freunde,
nachdem im Freising-Thread meine Frage untergegangen ist, bzw. dort vielleicht nicht von den richtigen Leuten gelesen wurde, wage ich es, sie nochmals als neues Thema zu posten:

Zur Zeit stehe ich in einem heftigen Streit um die Frage, ob unser Kirchenkreis in die Scheinberatung einsteigen soll.
Ich bin natürlich dagegen, aber "man darf die betroffenen Frauen doch nicht alleine lassen", usw. Ihr kennt das ja.
Am liebsten würde ich alternativ eine Beratung ohne Schein aufbauen, aber das ist ja nicht ganz einfach.

Meine Frage:
Ich behaupte gerne, Bf.Dyba hätte damals, als er auf eigene Faust die Scheinberatung abschaffte, sogar höheren Zuspruch zu den katholischen Beratungsstellen gehabt, als zu Schein-Zeiten.
Das habe ich mal gehört, kann es aber leider nicht belegen. Könnt Ihr das?
Deckers schreibt in seiner Lehmann-Biografie unter Berufung auf eine Statistik des Sozialdiensts katholischer Frauen, dass die Beratungsquote in kath. Einrichtungen im Bistum Fulda zwischen 1993 und 1995 von 12% auf 0,4% gefallen ist.

Benutzeravatar
Bernado
Beiträge: 3961
Registriert: Sonntag 28. Juni 2009, 17:02
Wohnort: Berlin

Re: Kath."Schwangerschaftskonfliktberatung" - aktuelle Infos

Beitrag von Bernado »

Maurus hat geschrieben: Deckers schreibt in seiner Lehmann-Biografie unter Berufung auf eine Statistik des Sozialdiensts katholischer Frauen, dass die Beratungsquote in kath. Einrichtungen im Bistum Fulda zwischen 1993 und 1995 von 12% auf 0,4% gefallen ist.
Wenn diese Zahl stimmt - bei Deckers wäre ich mir da nicht so sicher - würde sie allerdings beweisen, daß die Besucherinnen der Beratungsstellen zu 97% keine "ergebnisoffene" Beratung haben wollten, sondern nur den Schein - unabhängig davon, wer ihn ausstellt und was er an Argumenten zu bieten hat.

Das wäre dann auch wieder ein starkes Argument dafür, von vornherein klar zu machen: Bei uns gibt es Argumente und keinen Automatik-Schein.

Ich bezweifle die genannte Zahl allerdings. Und zwar nicht nur, weil sie von DD kommt, sondern weil ich es für unwahrscheinlich halte, daß tatsächlich 97% der Frauen, die eine Beratung aufsuchen, nur und ausschließlich hinter dem Schein her sind.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

Benutzeravatar
Clemens
Beiträge: 3581
Registriert: Dienstag 2. Oktober 2007, 18:16
Wohnort: Bayern

Re: Kath."Schwangerschaftskonfliktberatung" - aktuelle Infos

Beitrag von Clemens »

Danke, aber ich verstehe noch nicht:

12 bzw. 0,4% von was?
Von allen Gottesgaben ist die Intelligenz am gerechtesten verteilt. Jeder ist zufrieden mit dem, was er hat und freut sich sogar, dass er mehr hat, als die anderen.

Benutzeravatar
Bernado
Beiträge: 3961
Registriert: Sonntag 28. Juni 2009, 17:02
Wohnort: Berlin

Re: Kath."Schwangerschaftskonfliktberatung" - aktuelle Infos

Beitrag von Bernado »

Clemens hat geschrieben:Danke, aber ich verstehe noch nicht:

12 bzw. 0,4% von was?
Ich habe Maurus so verstanden, als ob früher einmal 12% der Abtreibungswilligen eine katholische Beratungsstelle aufgesucht hätten, während es nach Abschaffung deas Beratungsscheins nur noch 0,4% waren.

Sowohl am Zustandekommen als auch an der Aussagekraft solcher Zahlen kann man vielerlei Zweifel haben - einen dieser Zweifel habe ich formuliert.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26021
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Re: Kath."Schwangerschaftskonfliktberatung" - aktuelle Infos

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Wahrscheinlich kamen vorher 12 % der Abtreibenden aus einer „katholischen“ Beratungsstelle, nach Dybas Eingreifen aber nur noch 0,4 %. Laut Dyba (aus der Erinnerung, belegen kann ich’s aus dem Handgelenk nicht) kamen andererseits nach seinem Eingreifen, in absoluten Zahlen, ganz erheblich mehr Klientinnen in seine Beratungsstellen als ehedem.

Dybas Hinweis auf seine hohen Beratungszahlen wurde von Abtreiberseite damals mit dem Argument gekontert, es kämen bloß noch Frauen in die Fuldaer Beratungsstellen, die ohnehin nicht abtreiben wollten. Die andern gingen woanders hin.

Na klasse. Dreierlei dazu:
1. die nicht abtreibungswilligen Schwangeren in Not waren zuvor offenbar ganz im Stich gelassen – jetzt kamen sie und kriegten Hilfe;
2. die zur Abtreibung fest Entschlossenen und Beratungsresistenten haben in einer kirchlichen Beratungsstelle ohnehin nichts zu suchen – soll die Kirche ihnen vielleicht beim Mord unter die Arme greifen?
3. auf die Unentschlossenen wirkt allein schon die Existenz solcher Beratungsstellen meinungsbildend – erst recht, wenn sie hingehen und eben nicht gleich wie selbstverständlich zu einer Abtreibung gedrängt werden.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Benutzeravatar
Maurus
Beiträge: 6813
Registriert: Donnerstag 2. März 2006, 12:56
Wohnort: Kurmainz

Re: Kath."Schwangerschaftskonfliktberatung" - aktuelle Infos

Beitrag von Maurus »

Bernado hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben: Deckers schreibt in seiner Lehmann-Biografie unter Berufung auf eine Statistik des Sozialdiensts katholischer Frauen, dass die Beratungsquote in kath. Einrichtungen im Bistum Fulda zwischen 1993 und 1995 von 12% auf 0,4% gefallen ist.
Wenn diese Zahl stimmt - bei Deckers wäre ich mir da nicht so sicher - würde sie allerdings beweisen, daß die Besucherinnen der Beratungsstellen zu 97% keine "ergebnisoffene" Beratung haben wollten, sondern nur den Schein - unabhängig davon, wer ihn ausstellt und was er an Argumenten zu bieten hat.

Das wäre dann auch wieder ein starkes Argument dafür, von vornherein klar zu machen: Bei uns gibt es Argumente und keinen Automatik-Schein.

Ich bezweifle die genannte Zahl allerdings. Und zwar nicht nur, weil sie von DD kommt, sondern weil ich es für unwahrscheinlich halte, daß tatsächlich 97% der Frauen, die eine Beratung aufsuchen, nur und ausschließlich hinter dem Schein her sind.
Die Unentschlossenen werden vermutlich dahin gehen, wo sie im Fall des Falles auch den Schein bekommen.

civilisation
Beiträge: 10481
Registriert: Montag 17. November 2008, 20:15

Re: Schwangeren-Konfliktberatung

Beitrag von civilisation »

Der "Katholische Deutsche Frauenbund" lobt Donum Vitae.

http://www.oecumene.radiovaticana.org/t ... p?c=329519
daraus:
Der Verein habe in den vergangenen zehn Jahren Hervorragendes geleistet, so Fischbach. Neben der Beratung im Schwangerschaftskonfliktfall und allgemeiner Schwangerschaftsberatung leiste er Aufklärungsarbeit in Schulklassen und Jugendgruppen. Nach zehn Jahren sei der Verein bundesweit in mehr als 19 Orten präsent und damit einer der größten Träger von Schwangerschaftskonfliktberatung in Deutschland, so Fischbach. – „donum vitae“ wurde 1999 von katholischen Laien gegründet, nachdem die Kirche auf päpstliche Weisung hin aus dem staatlichen System der Schwangerenkonfliktberatung ausgestiegen war. Der Verein will abtreibungswillige Frauen für ein Leben mit Kind gewinnen, auch unter der Bedingung, den für einen straffreien Abbruch nötigen Beratungsschein auszustellen. Diesen Weg lehnte Papst Johannes Paul II. (1978-25) ab, weil er das Zeugnis der Kirche für den Lebensschutz verdunkele.



Dazu passt auch die folgende, schon zwei oder drei Wochen alte Meldung aus der Badischen Zeitung:


Kostenlose Verhütungsmittel für Arme

http://www.badische-zeitung.de/freiburg ... 74572.html
daraus:
Verhütung mit Pille, Kondom oder Spirale soll ein finanzielles Problem sein? Nach den Erfahrungen der Schwangerschaftskonfliktberaterinnen von Donum Vitae, vom Sozialdienst katholischer Frauen (SkF), vom Diakonischem Werk und von Pro Familia ist das für Frauen, die Arbeitslosengeld II beziehen, tatsächlich der Fall.

Benutzeravatar
Clemens
Beiträge: 3581
Registriert: Dienstag 2. Oktober 2007, 18:16
Wohnort: Bayern

Re: Schwangeren-Konfliktberatung

Beitrag von Clemens »

In einer Werbeschrift der ev. Kirche für ihre Beteiligung an der Scheinberatung, die in unserer bevorstehenden Entscheidung allen Abstimmenden zur Verfügung steht, heißt es:

"Eine abgebrochene Schwangerschaft belastet eine Frau oft lange Zeit. Widersprüchliche Gefühle nehmen sie gefangen. Da ist die Erleichterung, dass die Entscheidung getroffen ist. Da ist aber auch der Schmerz und die Trauer über den Verlust des Kindes. Die Verheißung Jesu in der Bergpredigt gibt in diesen schmerzlichen Prozessen Halt und Hoffnung: "Selig sind, die da Leid tragen, denn sie sollen getröstet werden".

Ich finde diese Aussage ungeheuerlich!
Aber vielleicht bin ich ja auch inzwischen betriebsblind. Kann man die irgendwie rechtfertigen? Oder muss ich mit voller Wucht in diese Kerbe hineinschlagen?

Um baldigen Rat bittet,
Clemens
Von allen Gottesgaben ist die Intelligenz am gerechtesten verteilt. Jeder ist zufrieden mit dem, was er hat und freut sich sogar, dass er mehr hat, als die anderen.

Benutzeravatar
Bernado
Beiträge: 3961
Registriert: Sonntag 28. Juni 2009, 17:02
Wohnort: Berlin

Re: Schwangeren-Konfliktberatung

Beitrag von Bernado »

Clemens hat geschrieben: Aber vielleicht bin ich ja auch inzwischen betriebsblind. Kann man die irgendwie rechtfertigen? Oder muss ich mit voller Wucht in diese Kerbe hineinschlagen?
Vorsicht beim Dreinschlagen - man könnte Dir sonst Evangelium Vitae entgegenhalten, wo es in Abschnitt 99 heißt:
Einen besonderen Gedanken möchte ich euch, den Frauen, vorbehalten, die sich für eine Abtreibung entschieden haben. Die Kirche weiß, wie viele Bedingtheiten auf eure Entscheidung Einfluß genommen haben können, und sie bezweifelt nicht, daß es sich in vielen Fällen um eine leidvolle, vielleicht dramatische Entscheidung gehandelt hat. Die Wunde in eurem Herzen ist wahrscheinlich noch nicht vernarbt. Was geschehen ist, war und bleibt in der Tat zutiefst unrecht. Laßt euch jedoch nicht von Mutlosigkeit ergreifen, und gebt die Hoffnung nicht auf. Sucht vielmehr das Geschehene zu verstehen und interpretiert es in seiner Wahrheit. Falls ihr es noch nicht getan habt, öffnet euch voll Demut und Vertrauen der Reue: der Vater allen Erbarmens wartet auf euch, um euch im Sakrament der Versöhnung seine Vergebung und seinen Frieden anzubieten. Ihr werdet merken, daß nichts verloren ist, und werdet auch euer Kind um Vergebung bitten können, das jetzt im Herrn lebt. Mit Hilfe des Rates und der Nähe befreundeter und zuständiger Menschen werdet ihr mit eurem erlittenen Zeugnis unter den beredtesten Verfechterinnen des Rechtes aller auf Leben sein können. Durch euren Einsatz für das Leben, der eventuell von der Geburt neuer Geschöpfe gekrönt und mit der Aufnahme und Aufmerksamkeit gegenüber dem ausgeübt wird, der der Nähe am meisten bedarf, werdet ihr eine neue Betrachtungsweise des menschlichen Lebens schaffen.
Das ist zwar beileibe nicht das gleiche, wie das, was Du zitiert hast, aber dessen Verfasser können jederzeit behaupten, ungefähr das gleiche gemeint zu haben.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

Benutzeravatar
Lutheraner
Beiträge: 3914
Registriert: Donnerstag 9. November 2006, 10:50

Re: Schwangeren-Konfliktberatung

Beitrag von Lutheraner »

Clemens hat geschrieben:In einer Werbeschrift der ev. Kirche für ihre Beteiligung an der Scheinberatung, die in unserer bevorstehenden Entscheidung allen Abstimmenden zur Verfügung steht, heißt es:

"Eine abgebrochene Schwangerschaft belastet eine Frau oft lange Zeit. Widersprüchliche Gefühle nehmen sie gefangen. Da ist die Erleichterung, dass die Entscheidung getroffen ist. Da ist aber auch der Schmerz und die Trauer über den Verlust des Kindes. Die Verheißung Jesu in der Bergpredigt gibt in diesen schmerzlichen Prozessen Halt und Hoffnung: "Selig sind, die da Leid tragen, denn sie sollen getröstet werden".

Ich finde diese Aussage ungeheuerlich!
Ich auch. Das klingt für mich eindeutig nach Trauerbegleitung und nicht nach Entscheidungshilfe.
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema