Bischofssynode über die Familie 2014-15

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ad-fontes
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von ad-fontes »

Funnemann hat geschrieben:Man kann sich über die Dogmen und Verbote unserer Kirche trefflich streiten, auch wie hier im Forum oftmals "theologisch" auf hohem Niveau. Schlimm wird es doch erst dann, wenn die Kirche schrecklich unglaubwürdig wird. Z. B. wenn eine Kindergartenleiterin ihren geschiedenen Partner heiraten will und der zuständige Dechant, als Arbeitgeber, sie anfleht doch nicht zu heiraten, sondern eben wie bisher ohne Eheschließung zusammen zu leben, weil er sie doch auf keinem Fall kündigen möchte. Oder wenn eine bekannte Person des öffentliche Lebens sich nach langjähriger "nur" standesamtlicher Ehe wegen einer anderen jungen Frau scheiden lässt und dann der Erzbischof mit großen Brimborium die katholische Trauung vollzieht. Unsere Kirche scheitert immer wieder ihren eigenen nicht lebenswirklichen Grundsätzen.
Die Kirche müßte halt das Privatleben ihrer Bediensteten überwachen...das würde neue Jobs schaffen!!
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

Ralf

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von Ralf »

taddeo hat geschrieben:
Ralf hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:..., denn sie leben ja (notgedrungen) "wie Bruder und Schwester" miteinander, ...
:D :D :D

JungeJunge, das glaubst Du wirklich?

(daß der sexuelle Höhepunkt bei der übergroßen Mehrheit der Frauen nicht durch vaginale, sondern klitorale Stimulation entsteht - dafür braucht's kein Studium - mag nur eine kleine Erklärung für meine Lacher sein)
Lach nicht. Sie vollziehen nicht "jene Akte, die ihrer Natur nach Eheleuten vorbehalten sind", wie es im Theologensprech heißt. Das ist ausschließlich der vaginale Geschlechtsverkehr. Ob die Partner dabei einen Orgasmus haben oder nicht, spielt keine Rolle.
Sorry, aber darüber kann ich auch nur lachen (wenn es nicht gleichzeitig tieftraurig wäre). Und das hat Jesus sicher so gewollt und dient den Menschen zum Heil, nicht wahr?

Salmantizenser
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von Salmantizenser »

taddeo hat geschrieben:
Ralf hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:..., denn sie leben ja (notgedrungen) "wie Bruder und Schwester" miteinander, ...
:D :D :D

JungeJunge, das glaubst Du wirklich?

(daß der sexuelle Höhepunkt bei der übergroßen Mehrheit der Frauen nicht durch vaginale, sondern klitorale Stimulation entsteht - dafür braucht's kein Studium - mag nur eine kleine Erklärung für meine Lacher sein)
Lach nicht. Sie vollziehen nicht "jene Akte, die ihrer Natur nach Eheleuten vorbehalten sind", wie es im Theologensprech heißt. Das ist ausschließlich der vaginale Geschlechtsverkehr. Ob die Partner dabei einen Orgasmus haben oder nicht, spielt keine Rolle.
Zur consummatio gehört aber freilich schon das rechte Ende, durch das überhaupt Nachkommen hervorgehen könnten. Was dafür nötig ist, sollte allgemein bekannt sein.

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taddeo
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von taddeo »

ad-fontes hat geschrieben:
Funnemann hat geschrieben:Man kann sich über die Dogmen und Verbote unserer Kirche trefflich streiten, auch wie hier im Forum oftmals "theologisch" auf hohem Niveau. Schlimm wird es doch erst dann, wenn die Kirche schrecklich unglaubwürdig wird. Z. B. wenn eine Kindergartenleiterin ihren geschiedenen Partner heiraten will und der zuständige Dechant, als Arbeitgeber, sie anfleht doch nicht zu heiraten, sondern eben wie bisher ohne Eheschließung zusammen zu leben, weil er sie doch auf keinem Fall kündigen möchte. Oder wenn eine bekannte Person des öffentliche Lebens sich nach langjähriger "nur" standesamtlicher Ehe wegen einer anderen jungen Frau scheiden lässt und dann der Erzbischof mit großen Brimborium die katholische Trauung vollzieht. Unsere Kirche scheitert immer wieder ihren eigenen nicht lebenswirklichen Grundsätzen.
Die Kirche müßte halt das Privatleben ihrer Bediensteten überwachen...das würde neue Jobs schaffen!!
Das gab es vor 450 Jahren schon, als zB der Calvinismus in der Oberpfalz eingeführt wurde. Die hatten Blockwarte, die das private und öffentliche Leben genauestens auskundschafteten, und dann den kirchlichen und weltlichen Behörden meldeten.

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taddeo
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von taddeo »

Salmantizenser hat geschrieben:Zur consummatio gehört aber freilich schon das rechte Ende, durch das überhaupt Nachkommen hervorgehen könnten. Was dafür nötig ist, sollte allgemein bekannt sein.
Ja, das ist dann wieder ein Schritt weiter. Zum Vollzug der Ehe ist erforderlich, daß der Akt "vollkommen" ist, also zB nicht durch bestimmte Methoden der Empfängnisverhütung korrumpiert. Aber das hat zunächst nichts mit der prinzipiellen Beischlafunfähigkeit zu tun.

Salmantizenser
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von Salmantizenser »

taddeo hat geschrieben:
Salmantizenser hat geschrieben:Zur consummatio gehört aber freilich schon das rechte Ende, durch das überhaupt Nachkommen hervorgehen könnten. Was dafür nötig ist, sollte allgemein bekannt sein.
Ja, das ist dann wieder ein Schritt weiter. Zum Vollzug der Ehe ist erforderlich, daß der Akt "vollkommen" ist, also zB nicht durch bestimmte Methoden der Empfängnisverhütung korrumpiert. Aber das hat zunächst nichts mit der prinzipiellen Beischlafunfähigkeit zu tun.
Ups, hatte nur die allerletzten Beiträge gelesen. :tuete:

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taddeo
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von taddeo »

Ralf hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:
Ralf hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:..., denn sie leben ja (notgedrungen) "wie Bruder und Schwester" miteinander, ...
:D :D :D

JungeJunge, das glaubst Du wirklich?

(daß der sexuelle Höhepunkt bei der übergroßen Mehrheit der Frauen nicht durch vaginale, sondern klitorale Stimulation entsteht - dafür braucht's kein Studium - mag nur eine kleine Erklärung für meine Lacher sein)
Lach nicht. Sie vollziehen nicht "jene Akte, die ihrer Natur nach Eheleuten vorbehalten sind", wie es im Theologensprech heißt. Das ist ausschließlich der vaginale Geschlechtsverkehr. Ob die Partner dabei einen Orgasmus haben oder nicht, spielt keine Rolle.
Sorry, aber darüber kann ich auch nur lachen (wenn es nicht gleichzeitig tieftraurig wäre). Und das hat Jesus sicher so gewollt und dient den Menschen zum Heil, nicht wahr?
Ja, es dient nach der Überzeugung der Kirche den Menschen zum Heil, ihnen nicht eine gültige Ehe vorzugaukeln, wo die wesentlichen Voraussetzungen dafür nicht gegeben sind. Denn die Fähigkeit zum Beischlaf gehört im Normalfall zu dem, was die Kirche das "Gattenwohl" nennt. Es mag nun Fälle geben, in denen Partner auch ohne diesen Aspekt des Ehelebens miteinander glücklich werden können - aber das sind eben die Ausnahmen. Es wäre sicher nicht zum Heil der Menschen, wenn sie durch ein unauflösliches Eheband gebunden würden, obwohl nach aller menschlichen Erfahrung eine wesentliche Voraussetzung für das Gattenwohl nicht gegeben ist.

Komtur
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von Komtur »

Wann wird endlich in den katholischen Wortmeldungen und den kirchlichen Medien dieser unsägliche Begriff "Wiederverheiratete Geschiedene" unterbleiben?
Das ist die Wortwahl unserer [Punkt]
Diejenigen, um die es hier geht, sind weder "wiederverheiratet" noch sind sie "geschieden".

Man kann z.B. sagen "anderweitig gebunden Getrenntlebende".
Oder etwas schärfer "in einem offiziellen Konkubinat lebende Ehebrecher/innen"

Man hüte sich davor die Wortwahl des Feindes zu übernehmen, denn dabei wird die eigene Bastion abgeschliffen und man übernimmt etwas von der dem Wort innewohnenden Tendenz.

Wie unbarmherzig und verlogen ist es dabei, den in einem offiziellen Konkubinat lebenden Ehebrechern und Ehebrecherinnen zu suggerieren, ihr Handeln wäre gut. Nur die Wahrheit unseres Herrn wird die Menschen befreien und ihnen Frieden verschaffen. Jesus sagte zur Ehebrecherin nachdem er sie nicht verurteilt hatte: "Geh, und sündige fortan nicht mehr!"

EDIT:
Übrigens kann man allerdings das katholische Eheideal erfolgreich leben. Es gibt zahlreiche heiliggesprochene Eheleute. Auch wenn selbstverständlich die Vollkommenheit für den Menschen erst im Himmel erreicht wird. (Wo man dann nicht mehr als verheiratet gilt.) Auch die heiliggesprochenen Priester waren bis zu ihrem Tod nicht vollkommen.

Und man sollte nicht vergessen, dass beim Ehebund Christus mit im Bunde ist und er den Gatten die standesgemäßen Gnaden für ein dem Ideal entsprechenden Eheleben schenkt. Ehemann und Vater bzw. Ehefrau und Mutter zu sein bedeutet eben einen ganz konkreten Weg der Nächstenliebe.

Die Synodenväter sollten vorallem den gemeinsamen Gang der Eheleute zum Empfang des Busssakramentes [Punkt]
Denn das gehört mit dazu, das Ehe-Ideal zu leben. Wenn sich das Sakramentenleben eines Katholiken nur auf den Kommunionempfang bei sporadischen Messbesuchen beschränkt, dann Gute Nacht.

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taddeo
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von taddeo »

Komtur hat geschrieben:Wann wird endlich in den katholischen Wortmeldungen und den kirchlichen Medien dieser unsägliche Begriff "Wiederverheiratete Geschiedene" unterbleiben?
Das ist die Wortwahl unserer [Punkt]
Diese Wortwahl ist die Realität des bürgerlichen Rechts, in dem sowohl die Scheidung als auch die Wiederheirat erfolgen. Insofern ist sie durchaus zutreffend, denn sie beschreibt ja nicht den kirchlichen Zustand, sondern den gesellschaftlichen.
(Im übrigen wird diese Realität auch durchaus von der Kirche anerkannt. Ein Eheannullierungsverfahren kann zB im Normalfall erst nach rechtskräftiger ziviler Scheidung eingeleitet werden. Oder die berühmte "Trennung von Tisch und Bett" spielt in Deutschland deshalb keinerlei Rolle im Kirchenrecht, weil die dabei vorgesehenen Schritte hierzulande in der Regel legitimerweise durch die zivilrechtliche Trennung im Zuge des Scheidungsverfahrens erfolgen.)
Übrigens kann man allerdings das katholische Eheideal erfolgreich leben. Es gibt zahlreiche heiliggesprochene Eheleute.
Über diese Frage haben wir hier im Forum schon mehrmals diskutiert. Könntest Du vielleicht ein paar solche Eheleute nennen? Wir haben damals kaum welche gefunden, die wegen ihrer Qualität als Eheleute kanonisiert worden wären (und nicht zB wegen Jungfräulichkeit o. ä.).

Funnemann
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von Funnemann »

Der Beitrag von "Komtur" ist fundamentalistisch und durch und durch unchristlich. Es ist geradezu beleidigend grundsätzlich von Ehebrechern bei Geschiedenen zu sprechen. Auch ein Ehe-Ideal gibt es nicht. Dieser Beitrag strotzt vor Unkenntnis, Lebensfremdheit und gnadenloser Unbarmherzigkeit.
Jesus hat immer wieder als oberste Prämisse die Liebe genannt. Dagegen ist dieser Beitrag schon gehässig zu nennen - Gegenteil von Liebe = [Punkt] Wen meinen Sie eigentlich mit "unsere Feinde" -
Sicherlich leben wir als praktizierende Katholiken im mehr in einem säkularen Umfeld - aber noch das sind doch keine Feinde - gerade zu eine lächerliche [Punkt]

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Sarandanon
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von Sarandanon »

Komtur hat geschrieben:Das ist die Wortwahl unserer Gegner[Punkt]

Man hüte sich davor die Wortwahl des Feindes zu übernehmen, ...
:ikb_rifle: ...... :ikb_tank: ..... :ikb_tomcat: ..... :ikb_gunsmilie:

:/
Dich, o Herr, kann nur verlieren, wer dich verlässt.
(Augustinus Aurelius)

Tritonus
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von Tritonus »

Komtur hat geschrieben:Man hüte sich davor die Wortwahl des Feindes zu übernehmen, ...
Schade, dass Erich und Margot das nicht mehr erleben durften. Die hatten auch eine Vorliebe für solche Sprüche und wären bestimmt stolz auf Dich gewesen, Du Knalltüte.

(Ja, ich bin auch so ein wiederverheirater Geschiedener. Als solcher wurde ich dann auch römisch-katholisch. )

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Sarandanon
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von Sarandanon »

Tritonus hat geschrieben:..., Du Knalltüte.
:ja:
Dich, o Herr, kann nur verlieren, wer dich verlässt.
(Augustinus Aurelius)

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Siard
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von Siard »

Komtur hat geschrieben:Wann wird endlich in den katholischen Wortmeldungen und den kirchlichen Medien dieser unsägliche Begriff "Wiederverheiratete Geschiedene" unterbleiben? …
Diejenigen, um die es hier geht, sind weder "wiederverheiratet" noch sind sie "geschieden".
Vom Standpunkt der römischen Kirche ist die Bemerkung von Komtur durchaus berechtigt.
Auch ich bin über offizielle Verlautbarungen mit diesem Sprachgebrauch verwundert, auch unabhängig davon, ob ich diese Auffassung teile, oder nicht.

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Siard
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von Siard »

Tritonus hat geschrieben:(Ja, ich bin auch so ein wiederverheirater Geschiedener. Als solcher wurde ich dann auch römisch-katholisch. )
Da stellt sich die Frage nach dem Familienstand aus kirchlicher Sicht.

Kirch-Krefelder
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von Kirch-Krefelder »

Ich erlebe ernsthaft im Beruf Gruppen von patenten Personen die Polyamory aktuell ausleben.
Der deutsche Staat verwehrt diesen durchaus Liebenden leider die Anerkennung aufgrund des Verbots der Polygamie.

Wenn die katholische Kirche jetzt jedoch wirklich weitere Ehen anerkennt und vielfach Vermählte zur Kommunion komplett zuläßt, wäre wirklich den gläubigen Guppensexler eine lästige Laste von den Schultern genommen.

TillSchilling

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von TillSchilling »

Siard hat geschrieben:
Tritonus hat geschrieben:(Ja, ich bin auch so ein wiederverheirater Geschiedener. Als solcher wurde ich dann auch römisch-katholisch. )
Da stellt sich die Frage nach dem Familienstand aus kirchlicher Sicht.
Das ihr tatsächlich glaubt dass sich diese Frage stellt, spricht all eurem Reden von hohen Idealen Hohn. Dieses "lass deine Ehe mal annulieren. Dann ist der Form nach alles in Ordnung und der liebe Gott wird sich schon an unseren Entscheid halten* verhöhnt die biblische Offenbarung über Ehe und den Offenbarer selber.

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Athanasius0570
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von Athanasius0570 »

Kirch-Krefelder hat geschrieben:Ich erlebe ernsthaft im Beruf Gruppen von patenten Personen die Polyamory aktuell ausleben.
Der deutsche Staat verwehrt diesen durchaus Liebenden leider die Anerkennung aufgrund des Verbots der Polygamie.

Wenn die katholische Kirche jetzt jedoch wirklich weitere Ehen anerkennt und vielfach Vermählte zur Kommunion komplett zuläßt, wäre wirklich den gläubigen Guppensexler eine lästige Laste von den Schultern genommen.
:D
Das erinnert mich daran, dass ich einer mir befreundete Mitverantwortlichen für eine "Paar-Segnung" zum Valentinstag erklärt habe, dass das doch diskriminierend sei, wenn sich nur Paare segnen lassen dürfen und keine anderen Kombinationen. :pfeif:
Freut euch zu jeder Zeit! Betet ohne Unterlass! Dankt für alles; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus. (1 Thess 5, 16-18)

heiliger_raphael
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von heiliger_raphael »

Kirch-Krefelder hat geschrieben:Ich erlebe ernsthaft im Beruf Gruppen von patenten Personen die Polyamory aktuell ausleben.
Und leben die glücklich und funktioniert das? Meine Erfahrung mit solchen Menschen ist eher, dass es reiner Selbstbetrug ist. Irgendwann kommt die Eifersüchtelei, das Besitzdenken und die Sehnsucht nach einer verbindlichen Beziehung. Wo das nicht der Fall ist, gilt Polyamory eher als Ausrede, um möglichst frei intime und unverbindliche "Beziehungen" führen zu können, ohne sich der Verantwortung gegenüber einem Menschen hinzugeben. In der Praxis sind Menschen in diesen Partnerschaften völlig austauschbar, da sie nur Teile eines polyamoren Lebenskonzepts sind und in diesem Kontext auch nur als diese Teile eine Funktion erfüllen.

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taddeo
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von taddeo »

TillSchilling hat geschrieben:
Siard hat geschrieben:
Tritonus hat geschrieben:(Ja, ich bin auch so ein wiederverheirater Geschiedener. Als solcher wurde ich dann auch römisch-katholisch. )
Da stellt sich die Frage nach dem Familienstand aus kirchlicher Sicht.
Das ihr tatsächlich glaubt dass sich diese Frage stellt, spricht all eurem Reden von hohen Idealen Hohn. Dieses "lass deine Ehe mal annulieren. Dann ist der Form nach alles in Ordnung und der liebe Gott wird sich schon an unseren Entscheid halten* verhöhnt die biblische Offenbarung über Ehe und den Offenbarer selber.
Daß Euer Verein nicht mal mehr den Versuch macht, die biblische Offenbarung über Ehe und den Offenbarer selber ernst zu nehmen, spricht all Eurem Reden von diesem Thema Hohn.

Ralf

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von Ralf »

taddeo hat geschrieben:Ja, es dient nach der Überzeugung der Kirche den Menschen zum Heil, ihnen nicht eine gültige Ehe vorzugaukeln, wo die wesentlichen Voraussetzungen dafür nicht gegeben sind.
Aha, man nehme germanisches und/oder römisches Recht, setze das als Norm für eine kirchlich anerkannte Ehe (alles Menschenwerk, nichts davon Offenbarung) und behaupte dann: wenn das nicht erfüllt ist, dann wäre es Euer Unheil (göttliches Urteil!), das als Ehe zu glauben.

Das glaubst Du wirklich?

Die Kirche hat zwar die Binde- und Lösevollmacht, aber von Verdammnisvollmacht habe ich noch nichts gehört. Auch, daß Sie Sünde definieren könne, wäre mir neu, sie kann "nur" die Vergebung verweigern.

Ralf

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von Ralf »

taddeo hat geschrieben:
Ralf hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:..., denn sie leben ja (notgedrungen) "wie Bruder und Schwester" miteinander, ...
:D :D :D

JungeJunge, das glaubst Du wirklich?

(daß der sexuelle Höhepunkt bei der übergroßen Mehrheit der Frauen nicht durch vaginale, sondern klitorale Stimulation entsteht - dafür braucht's kein Studium - mag nur eine kleine Erklärung für meine Lacher sein)
Lach nicht. Sie vollziehen nicht "jene Akte, die ihrer Natur nach Eheleuten vorbehalten sind", wie es im Theologensprech heißt. Das ist ausschließlich der vaginale Geschlechtsverkehr. Ob die Partner dabei einen Orgasmus haben oder nicht, spielt keine Rolle.
Heißt das übrigens, daß alle anderen Arten von Sex keine Unzucht / keinen Ehebruch im eigentlichen Sinn darstellen, da sie eben nicht das tun, was "Ehepartnern vorbehalten" sei?

Vir Probatus
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von Vir Probatus »

Athanasius0570 hat geschrieben:
Kirch-Krefelder hat geschrieben:Ich erlebe ernsthaft im Beruf Gruppen von patenten Personen die Polyamory aktuell ausleben.
Der deutsche Staat verwehrt diesen durchaus Liebenden leider die Anerkennung aufgrund des Verbots der Polygamie.

Wenn die katholische Kirche jetzt jedoch wirklich weitere Ehen anerkennt und vielfach Vermählte zur Kommunion komplett zuläßt, wäre wirklich den gläubigen Guppensexler eine lästige Laste von den Schultern genommen.
:D
Das erinnert mich daran, dass ich einer mir befreundete Mitverantwortlichen für eine "Paar-Segnung" zum Valentinstag erklärt habe, dass das doch diskriminierend sei, wenn sich nur Paare segnen lassen dürfen und keine anderen Kombinationen. :pfeif:
Das erinnert mich an den Spruch der 68er: "Wer zweimal mit der selben pennt, gehört schon zum Establishment"
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von Florianklaus »

Ralf hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:
Ralf hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:..., denn sie leben ja (notgedrungen) "wie Bruder und Schwester" miteinander, ...
:D :D :D

JungeJunge, das glaubst Du wirklich?

(daß der sexuelle Höhepunkt bei der übergroßen Mehrheit der Frauen nicht durch vaginale, sondern klitorale Stimulation entsteht - dafür braucht's kein Studium - mag nur eine kleine Erklärung für meine Lacher sein)
Lach nicht. Sie vollziehen nicht "jene Akte, die ihrer Natur nach Eheleuten vorbehalten sind", wie es im Theologensprech heißt. Das ist ausschließlich der vaginale Geschlechtsverkehr. Ob die Partner dabei einen Orgasmus haben oder nicht, spielt keine Rolle.
Heißt das übrigens, daß alle anderen Arten von Sex keine Unzucht / keinen Ehebruch im eigentlichen Sinn darstellen, da sie eben nicht das tun, was "Ehepartnern vorbehalten" sei?
Diese Frage habe ich mir auch gestellt.

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Protasius
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von Protasius »

Ich nehme mal an, daß die anderen Arten von Sex unter Masturbation fallen:
Katechismus der katholischen Kirche hat geschrieben: 2352 Masturbation ist die absichtliche Erregung der Geschlechtsorgane, mit dem Ziel, geschlechtliche Lust hervorzurufen. „Tatsache ist, daß sowohl das kirchliche Lehramt in seiner langen und stets gleichbleibenden Überlieferung als auch das sittliche Empfinden der Gläubigen niemals gezögert haben, die Masturbation als eine in sich schwere ordnungswidrige Handlung zu brandmarken", weil „der frei gewollte Gebrauch der Geschlechtskraft, aus welchem Motiv er auch immer geschieht, außerhalb der normalen ehelichen Beziehungen seiner Zielsetzung wesentlich widerspricht". Der um ihrer selbst willen gesuchten geschlechtlichen Lust fehlt „die von der sittlichen Ordnung geforderte geschlechtliche Beziehung, jene nämlich, die den vollen Sinn gegenseitiger Hingabe als auch den einer wirklich humanen Zeugung in wirklicher Liebe realisiert" (CDF, Erkl. „Persona humana" 9).

Um ein ausgewogenes Urteil über die sittliche Verantwortung jener, die sich hierin verfehlen, zu bilden und um die Seelsorge danach auszurichten, soll man affektive Unreife, die Macht eingefleischter Gewohnheiten, Angstzustände und weitere psychische oder gesellschaftliche Faktoren berücksichtigen, welche die moralische Schuld vermindern oder sogar aufheben.



2353 Unzucht ist die körperliche Vereinigung zwischen einem Mann und einer Frau, die nicht miteinander verheiratet sind. Sie ist ein schwerer Verstoß gegen die Würde dieser Menschen und der menschlichen Geschlechtlichkeit selbst, die von Natur aus auf das Wohl der Ehegatten sowie auf die Zeugung und Erziehung von Kindern hingeordnet ist. Zudem ist sie ein schweres Ärgernis, wenn dadurch junge Menschen sittlich verdorben werden.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Athanasius0570
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von Athanasius0570 »

Sicher ist es Unzucht, die ist aber nicht den Eheleuten vorbehalten. 8)
Der "Beischlaf" ist dagegen nur außerhalb der Ehe unzüchtig.
Freut euch zu jeder Zeit! Betet ohne Unterlass! Dankt für alles; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus. (1 Thess 5, 16-18)

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Pelikan
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von Pelikan »

Javier Escrivá Ivars hat geschrieben:Adultery must be consummated, in the sense that sexual intercourse must take place with a third person. Other sexual acts are insufficient, but they may serve as proof of adultery or constitute a cause for temporary separation. Doctrine usually places sodomy with a third person and bestiality on the same level with adultery because they violate the sexual fidelity of the innocent spouse.

Komtur
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von Komtur »

taddeo hat geschrieben:
Komtur hat geschrieben:Wann wird endlich in den katholischen Wortmeldungen und den kirchlichen Medien dieser unsägliche Begriff "Wiederverheiratete Geschiedene" unterbleiben?
Das ist die Wortwahl unserer [Punkt]
Diese Wortwahl ist die Realität des bürgerlichen Rechts, in dem sowohl die Scheidung als auch die Wiederheirat erfolgen. Insofern ist sie durchaus zutreffend, denn sie beschreibt ja nicht den kirchlichen Zustand, sondern den gesellschaftlichen.
(Im übrigen wird diese Realität auch durchaus von der Kirche anerkannt. Ein Eheannullierungsverfahren kann zB im Normalfall erst nach rechtskräftiger ziviler Scheidung eingeleitet werden. Oder die berühmte "Trennung von Tisch und Bett" spielt in Deutschland deshalb keinerlei Rolle im Kirchenrecht, weil die dabei vorgesehenen Schritte hierzulande in der Regel legitimerweise durch die zivilrechtliche Trennung im Zuge des Scheidungsverfahrens erfolgen.)
Ich bezweifele nicht, dass die von dir dargestellen Dinge zutreffen. Ich bezweifele aber, dass diese Sachverhalte uns dazu verführen sollten die rein innerweltliche Wortwahl als Standard in die innerkirchliche Sakramentenpastoral zu übernehmen.
taddeo hat geschrieben:
Übrigens kann man allerdings das katholische Eheideal erfolgreich leben. Es gibt zahlreiche heiliggesprochene Eheleute.
Über diese Frage haben wir hier im Forum schon mehrmals diskutiert. Könntest Du vielleicht ein paar solche Eheleute nennen? Wir haben damals kaum welche gefunden, die wegen ihrer Qualität als Eheleute kanonisiert worden wären (und nicht zB wegen Jungfräulichkeit o. ä.).
Was die heiligen Ehepaare anbetrifft, müßte ich mal in einem Schrank kramen und anschließend von dem erhofften Fundstück die Namen abtippen. Bitte um Geduld. Aber jene von JoPaII. selig/heiliggesprochenen werden da fehlen. Spontan fallen mir die Eltern der hl. Thérèse ein.

Komtur
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von Komtur »

Funnemann hat geschrieben:Der Beitrag von "Komtur" ist fundamentalistisch und durch und durch unchristlich. Es ist geradezu beleidigend grundsätzlich von Ehebrechern bei Geschiedenen zu sprechen. Auch ein Ehe-Ideal gibt es nicht. Dieser Beitrag strotzt vor Unkenntnis, Lebensfremdheit und gnadenloser Unbarmherzigkeit.
Jesus hat immer wieder als oberste Prämisse die Liebe genannt. Dagegen ist dieser Beitrag schon gehässig zu nennen - Gegenteil von Liebe = [Punkt] Wen meinen Sie eigentlich mit "unsere Feinde" -
Sicherlich leben wir als praktizierende Katholiken im mehr in einem säkularen Umfeld - aber noch das sind doch keine Feinde - gerade zu eine lächerliche [Punkt]
Aha, typisches Schema. Die "höchste moralische Autorität des Forums" verkündet unfehlbar ex cathedra, der Andersdenkende sei moralisch minderwertig. Dadurch wird versucht die eigene Unfähigkeit inhaltlich zu argumentieren durch eine scheinbare Nichtnotwendigkeit zu ersetzen.

Allerdings habe ich tatsächlich ein Fundament: Ich versuche stets vom Fundament der göttlichen Offenbarung - die uns im Gottmenschen Jesus Christus und dem Heiligen Geist geschenkt ist (in der Heiligen Schrift und dem Lehramt der Kirche) - zu denken, zu reden und zu handeln. Dieses Fundament ist eigentlich das Fundament eines jeden Katholiken. Weil Christen ein Fundament haben können sie auch aufbauen. Die Fundamentlosen können nur davon nutzniessen oder aber zerstören.

Wer meint, als Christ habe er keinen Feind bzw. Gegner ist nicht ernst zu nehmen. Sagt mal den den geköpften Christen des Orients, sie hätten gar keine Feinde gehabt. Sagt es all den im KZ umgekommenen Priestern und Ordensleuten. Sagt ihnen die KZ-Wärter taten es aus Freundschaft. Sagt es all den Opfern der französischen Revolution, der mexikanischen Revolution, der spanischen , der usw. usf. Revolutionen, sagt ihnen: "Du hast gar keine Feinde. Die Revolutionäre töten dich aus Freundschaft. Niemand will dir Böses. Alle sind ganz lieb zu dir und sagen dir immer die Wahrheit. So wie es auch schon die liebe Schlange bei Eva getan hat, als sie sie darüber aufklärte wie unbarmherzig Gott doch ist, da er ein Verbot aussprach."
Der Menschenmörder von Anbeginn ist auch der Vater der Lüge. Und daher ist er und all sein Anhang Feind.

Bist du nie z.B. in der Schule gemobbt worden, weil du einfach nur katholisch warst, aber weil die kirchenFEINDlichen Medien Katholischsein als das Lächerlichste hingestellt haben, jeder Mitschüler denkt, er dürfe oder müsse dich runtermachen.

Und wenn der Christ keine Feinde hat, warum hat unser Herr und Gott uns dann zur FEINDESliebe aufgerufen?

Abgesehen davon hatte ich nicht jeden, der von seinem Ehepartner getrennt lebt als automatisch ehebrecherisch bezeichnet. Aber zum Thema Sachlichkeit, siehe meinen ersten Absatz.

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Florianklaus
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von Florianklaus »

taddeo hat geschrieben:Oder die berühmte "Trennung von Tisch und Bett" spielt in Deutschland deshalb keinerlei Rolle im Kirchenrecht, weil die dabei vorgesehenen Schritte hierzulande in der Regel legitimerweise durch die zivilrechtliche Trennung im Zuge des Scheidungsverfahrens erfolgen.)
Welche Schritte für die Trennung von Tisch und Bett sieht das Kirchenrecht denn eigentlich genau vor?

heiliger_raphael
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von heiliger_raphael »

Was mich bei der Diskussion um die Ehe immer irritiert, dass die Herangehensweise immer von der Vorstellung einer (irdischen) Partnerschaft hergeleitet wird. Wenn ich diese Vorstellung zur Grundlage nehme, wird die Scheidungsunmöglichkeit unverständlich. Mich überrascht, dass über Ehe so wenig vom Ansatz der Berufung her gesprochen wird. Die gesellschaftliche Diskussion denkt Ehe nicht als Berufung, sondern als verwaltenden Akt mit steuerrechtlicher Konsequenz und Absicherung. Genaugenommen müsste man die Frage, ob mehrfach heiraten möglich ist, im Kontext mit der Frage gestellt werden, ob man nach wiederholtem Scheitern mehrfach ewige Gelübde in Klöstern ablegen kann. Es ist doch die Frage, wie treu ich meiner Berufung sein kann und ob es redlich ist, "Berufungen" im Sinne eines Try-and-Error-Prinzips anzugehen.

Komtur
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von Komtur »

Tritonus hat geschrieben:Ja, ich bin auch so ein wiederverheirater Geschiedener. Als solcher wurde ich dann auch römisch-katholisch.
Und hast du den Dritten im Bunde gefragt, ob er sich auch von euch scheiden läßt? Oder war deine erste Eheschließung keine im sakramentalen Sinn? Also ich meine, warst du (ihr beide) da schon getauft?

Ich hatte auch mal von einem Paar gelesen, bei dem beide anderweitig verheiratet waren, die trotzdem gemeinsame Kinder gezeugt hatten und denen dann auffiel (Gnade der Bekehrung), dass ihr pseudoeheliches Verhalten sündhaft war. Die haben dann tatsächlich wie Bruder und Schwester gelebt. (wegen der gemeinsamen Kinder konnten sie ja nicht getrennt leben) Das geht also auch. Man muss es nur wollen. Die dümmliche Propaganda einer durchsexten Medienlandschaft, wonach man immer und überall Sex brauche, sollte man als Katholik ohnehin ignorieren.

Und was machen denn jene Eheleute, wo einer von beiden dauerhaft schwer krank ist? Die leben doch auch dauerhaft enthaltsam in Treue zueinander.

Und was ist mit den allein in Keuschheit Getrenntlebenden? Die haben sich häufig um Kinder zu kümmern. Wie kümmern sich die Seelsorger und die Gemeinden um diese Rumpffamilien? (z.B. Vereinsamungsproblematik)

Hier noch ein Hinweis auf eine zum Thema passende Perikope:
http://www.uibk.ac.at/theol/leseraum/bibel/joh4.html
"Die Frau antwortete: Ich habe keinen Mann. Jesus sagte zu ihr: Du hast richtig gesagt: Ich habe keinen Mann. Denn fünf Männer hast du gehabt und der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann."

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