"Die Kirche und das liebe Geld"

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Juergen
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Re: "Die Kirche und das liebe Geld"

Beitrag von Juergen »

Vir Probatus hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:Ja und… wenn's rechtlich so erlaubt ist.

Was würdest Du machen, wenn Du privat die gleichen Möglichkeiten hättest?
Würdest Du dem Staat sagen: „Laß Dein Geld mal stecken. Ich will es nicht.“?
Was ich privat machen würde ist hier gar nicht das Thema.
(Ich stecke privat der Kirche auch noch manches zu, was ich demnach wohl besser unterlassen sollte.)
OK, wir halten fest:
Die Kirche soll offen legen, wie sie mit Geld umgeht, damit die privaten Leute mit Fingern auf die Kirche zeigen können, wobei sie sich verbitten, daß jemand fragt, was sie selbst machen.

Ja, das ist der Sinn der Forderung nach Transparenz: Es hilft nicht der Kirche, sondern es hilft den Feinden der Kirche im Kampf gegen die Kirche und die deutschen Kirchenvertreter nicken freundlich und reichem dem Schlächter das Messer.
Gruß Jürgen

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umusungu
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Re: "Die Kirche und das liebe Geld"

Beitrag von umusungu »

Vir Probatus hat geschrieben:Was ich privat machen würde ist hier gar nicht das Thema.
(Ich stecke privat der Kirche auch noch manches zu, was ich demnach wohl besser unterlassen sollte.)
Manchmal habe ich den Eindruck, katholische Foranten sind nicht informierter als "humanistische Blogger".
Wem steckst Du was zu, wenn Du "der Kirche" was zusteckst?

"Die Kirche" ist eine weltweite Organisation mit dem besten Organisationsgrad, den man sich nur vorstellen kann. Sie geht bis zu "den Graswurzeln". Darum gibt die Bundesregierung auch so gerne Entwicklungsgelder an MISEREOR, weil man in Berlin weiß, diese Gelder kommen an der Wurzel an. "Humanisten" würden sofort davon sprechen, die Regierung gibt Geld an "die Kirche".

"Die Kirche" ist kein multinationaler Konzern wie Microsoft, McDonalds, oder Mercedes. Dort geht über tausend Wege alles Geld in eine Kasse.

"Die Kirche" besteht aus hunderttausenden wirtschaftlich und finanziell selbständigen Körperschaften. [Vergleiche mit "der Staat"]
Sollte das Erzbistum Köln nun bei der PAX-Bank zu Schulbaumaßnahmen einen Kredit aufgenommen haben, so ist dieser Kredit nicht "bei sich selbst - der Kirche - aufgenommen worden, sondern bei einer Genossenschaftsbank, deren Genossen in aller Regel kirchlich gebunden sind.
Solche Differenzierungen sind natürlich fast unmöglich - und überschreiten wohl das Urteilsvermögen.

Vir Probatus
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Re: "Die Kirche und das liebe Geld"

Beitrag von Vir Probatus »

umusungu hat geschrieben:
Vir Probatus hat geschrieben:Was ich privat machen würde ist hier gar nicht das Thema.
(Ich stecke privat der Kirche auch noch manches zu, was ich demnach wohl besser unterlassen sollte.)
Manchmal habe ich den Eindruck, katholische Foranten sind nicht informierter als "humanistische Blogger".
Wem steckst Du was zu, wenn Du "der Kirche" was zusteckst?

"Die Kirche" ist eine weltweite Organisation mit dem besten Organisationsgrad, den man sich nur vorstellen kann. Sie geht bis zu "den Graswurzeln". Darum gibt die Bundesregierung auch so gerne Entwicklungsgelder an MISEREOR, weil man in Berlin weiß, diese Gelder kommen an der Wurzel an. "Humanisten" würden sofort davon sprechen, die Regierung gibt Geld an "die Kirche".

"Die Kirche" ist kein multinationaler Konzern wie Microsoft, McDonalds, oder Mercedes. Dort geht über tausend Wege alles Geld in eine Kasse.

"Die Kirche" besteht aus hunderttausenden wirtschaftlich und finanziell selbständigen Körperschaften. [Vergleiche mit "der Staat"]
Sollte das Erzbistum Köln nun bei der PAX-Bank zu Schulbaumaßnahmen einen Kredit aufgenommen haben, so ist dieser Kredit nicht "bei sich selbst - der Kirche - aufgenommen worden, sondern bei einer Genossenschaftsbank, deren Genossen in aller Regel kirchlich gebunden sind.
Solche Differenzierungen sind natürlich fast unmöglich - und überschreiten wohl das Urteilsvermögen.
Und die handelnden Personen überschneiden sich in den Teilorganisationen, aber sie können das natürlich alles sauber trennen, bis zur Schizophrenie scheint das zu reichen.
Ich hatte neulich ein Gespräch mit einem Caritas-Direktor bzgl. der Differenz an tatsächlicher und zugesagter Ausstattung eines Kindergartens. Bevor er mir antwortete, stellte er mir folgende Gegenfrage: "Fragen Sie in ihrer Eigenschaft als Kirchenvorstandsmitglied oder als Grossvater ?"
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

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umusungu
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Re: "Die Kirche und das liebe Geld"

Beitrag von umusungu »

Vir Probatus hat geschrieben:[
Und die handelnden Personen überschneiden sich in den Teilorganisationen, aber sie können das natürlich alles sauber trennen, bis zur Schizophrenie scheint das zu reichen.
Ich hatte neulich ein Gespräch mit einem Caritas-Direktor bzgl. der Differenz an tatsächlicher und zugesagter Ausstattung eines Kindergartens. Bevor er mir antwortete, stellte er mir folgende Gegenfrage: "Fragen Sie in ihrer Eigenschaft als Kirchenvorstandsmitglied oder als Grossvater ?"
Bei der vermuteten Bank bin ich Genosse. Was habe ich mit den benannten Transaktionen zu tun?

Für einen "Humanisten" ist das alles eins........... = Kirche.

Vir Probatus
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Re: "Die Kirche und das liebe Geld"

Beitrag von Vir Probatus »

umusungu hat geschrieben:
Vir Probatus hat geschrieben:[
Und die handelnden Personen überschneiden sich in den Teilorganisationen, aber sie können das natürlich alles sauber trennen, bis zur Schizophrenie scheint das zu reichen.
Ich hatte neulich ein Gespräch mit einem Caritas-Direktor bzgl. der Differenz an tatsächlicher und zugesagter Ausstattung eines Kindergartens. Bevor er mir antwortete, stellte er mir folgende Gegenfrage: "Fragen Sie in ihrer Eigenschaft als Kirchenvorstandsmitglied oder als Grossvater ?"
Bei der vermuteten Bank bin ich Genosse. Was habe ich mit den benannten Transaktionen zu tun?

Für einen "Humanisten" ist das alles eins........... = Kirche.
Man darf in dieser Kirche mittlerweile alles: Den Papst beleidigen, die Bischöfe beleidigen, Dogmen anzweifeln, das leere Grab anzweifeln usw.
Nur eines darf man eben nicht: Das Finanzgebahren anzweifeln.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

Raphael

Re: "Die Kirche und das liebe Geld"

Beitrag von Raphael »

Vir Probatus hat geschrieben:Nur eines darf man eben nicht: Das Finanzgebahren anzweifeln.
Die Orthographie darf man auch anzweifeln! :pfeif:

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Hubertus
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Re: "Die Kirche und das liebe Geld"

Beitrag von Hubertus »

Bericht über "das Haus in Rom": "Immobilie des Erzbistums München : Im Palazzo der Bescheidenheit"



Eine Kapelle darf natürlich nicht fehlen: *klick*
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

Ecce Homo
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Re: "Die Kirche und das liebe Geld"

Beitrag von Ecce Homo »

Hubertus hat geschrieben:Bericht über "das Haus in Rom": "Immobilie des Erzbistums München : Im Palazzo der Bescheidenheit"



Eine Kapelle darf natürlich nicht fehlen: *klick*
Naja, wenn man die Kapelle anschaut, dann fragt man sich schon, warum man da für das Ikea-Zeug so viel Geld ausgegeben hat... man hätte bestimmt von geschlossenen KIrchen - in aller Bescheidenheit natürlich - das Mobiliar übernehmen können... 8) :pfeif:
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

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Hubertus
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Re: "Die Kirche und das liebe Geld"

Beitrag von Hubertus »

Hubertus hat geschrieben:Bericht über "das Haus in Rom": "Immobilie des Erzbistums München : Im Palazzo der Bescheidenheit"



Eine Kapelle darf natürlich nicht fehlen: *klick*
Hier ein offizielles Video zum Haus in Rom:

https://www.youtube.com/v/YaJkFEukmn4
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

HeGe
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Re: "Die Kirche und das liebe Geld"

Beitrag von HeGe »

Geld kann christliche Mission ruinieren

Daraus:
[...] «Bitte passt auf, dass ihr nicht der Versuchung erliegt, eine Nichtregierungsorganisation zu werden, ein Büro zur Verteilung ordentlicher und außerordentlicher Unterstützungen», so der Papst weiter. Eine Kirche, die sich allein auf die Effizienz ihrer «Parteiapparate» reduziere, sei bereits tot, auch wenn ihre Strukturen und Programme noch Jahrhunderte weiterliefen. [...]
Die Ansprache des Papstes ging zwar an Missionare, aber die hätte er genauso gut auch gegenüber manchen deutschen Kirchenfunktionären halten können.
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Libertas Ecclesiae
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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

Niels hat geschrieben:
Vir Probatus hat geschrieben: Die missionarische Kraft liegt in dem Umsatz.
Vermögen der Bistümer: Reich, noch reicher - Paderborn
„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
(Jelena Tschudinowa)

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Juergen
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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Beitrag von Juergen »

Über 3% Rendite aus Finanzanlagen… Das finde ich in Anbetracht des derzeitigen Zinsniveaus schon beachtlich.
Gruß Jürgen

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ziphen
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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Beitrag von ziphen »

Juergen hat geschrieben:Über 3% Rendite aus Finanzanlagen… Das finde ich in Anbetracht des derzeitigen Zinsniveaus schon beachtlich.
Klar, ich würde aber vermuten, dass man eine langfristige Anlagestrategie fährt. Wenn man sich mal anschaut, was etwa die noch laufenden langfristigen Bundesanleihen aus den 80ern und 90ern für feste Zinssätze haben (und ich das richtig interpretiere), ist es nicht überraschend.
Wenn böse Zungen stechen, / mir Glimpf und Namen brechen, / so will ich zähmen mich; /
das Unrecht will ich dulden, / dem Nächsten seine Schulden / verzeihen gern und williglich.

Paul Gerhardt: O Welt, sieh hier dein Leben

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Juergen
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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Beitrag von Juergen »

Libertas Ecclesiae hat geschrieben:
Niels hat geschrieben:
Vir Probatus hat geschrieben: Die missionarische Kraft liegt in dem Umsatz.
Vermögen der Bistümer: Reich, noch reicher - Paderborn
Berichte und Zahlen aus PB

http://www.erzbistum-paderborn.de/38-Na ... en%93.html

http://www.erzbistum-paderborn.de/38-Na ... ament.html

http://www.finanzbericht214.erzbistum-paderborn.de/


Bei der „Bewertung“ von Sachanlagen wird es immer schwierig. Das steht auch im Bericht. Wie auch in Kommunen gab es bisher kaum eine Bewertung von Grundstücken und Gebäuden. Die Buchführung wurde/wird ja nicht doppisch, sondern als kameralistische Buchführung gemacht. Demnächst muß aber m.W. alles per Doppik gemacht werden (kommunal und auch Kirchens machen da mit),
A. II. SACHANLAGEN Bei den Sachanlagen handelt es sich in erster Linie um Grundstücke und Gebäude. Die Eröffnungsbilanz zum 1. Januar 214 setzt die Gebäude mit ihren vorsichtig geschätzten Zeitwerten an, da historische Anschaffungs- beziehungsweise Herstellkosten nicht verfüg- bar sind. Für die Bewertung der Grundstücke wurden die einschlägigen Bodenrichtwerte herangezogen.

Die Ermittlung des Zeitwerts kirchlich genutzter Gebäude folgt dem Sachwertverfahren. Hierzu wurden Normalherstellungskosten für das Jahr 2 sowie von einem Sachverständigen geschätzte Restnutzungsdauern herangezogen. Für vermietete Gebäude wurde zur Wertermitt- lung das Ertragswertverfahren auf Basis der laufenden Miet- beziehungsweise Pachterträge verwendet.

Das Erzbistum besitzt mit Ausnahme der Kapellen in den Schulen und Bildungshäusern keine eigenen Kirchengebäude. Der Paderborner Dom ist eine selbstständige Körperschaft des öffentlichen Rechts und wird vom Metropolitan- kapitel zu Paderborn vertreten und verwaltet…
Gruß Jürgen

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Juergen
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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Beitrag von Juergen »

Der focus hat dann auch gleich den größten Kenner und Finanzexperten deutscher Zunge für Gelder der Kirche befragt. Dieser kam zu einer unglaublich erstaunlichen und weltverändernden Einschätzung:
Kirchenrechtler Thomas Schüller zeigt sich nicht erstaunt über die Bilanz-Zahlen. "Die Summe überrascht mich nicht. Paderborn mit seiner langen Geschichte war immer schon dafür bekannt, sehr sparsam zu sein", sagte er.

Ja, in Ostwestfalen gilt – und zwar nicht nur bei Kirchens, sondern auch in der Wirtschaft (so sagte es zumindest mal der Miele-Chef im TV) – der Grundsatz, den die Politik in Deutschland leider bisher nicht rezipiert hat, daß man nur das ausgeben kann, was man vorher eingenommen hat.
Gruß Jürgen

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JosefBordat
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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Beitrag von JosefBordat »

Nichts erregt den Menschen mehr als das Geld anderer Leute. Glühender Sozialneid ist immer noch die am leichtesten entflammbare Substanz auf Erden. Wenn das Geld dann nicht nur Anderen, sondern gar der verhassten Katholischen Kirche gehört, gibt es kein Halten mehr. - https://jobo72.wordpress.com/215/9/3 ... r-peanuts/

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Juergen
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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Beitrag von Juergen »

Hier noch ein Kommentar von Herrn Wensierski zum Haushalt der Erzdiözese Paderborn
http://www.spiegel.de/panorama/erzbistu ... 55270.html

Superreiches Bistum Paderborn: Blind vor Geld

Gehört es zu den Aufgaben der Kirche, enormen Reichtum zu besitzen und zu mehren? Wohl kaum. Das Vermögen des Erzbistums Paderborn lässt sich nicht rechtfertigen.

Eigentlich muss die katholische Kirche Franz-Peter Tebartz-van Elst, ihrem ehemaligen Limburger Bischof, zutiefst dankbar sein. Niemand hat das Thema Kirchenfinanzen so befördert wie der Prachtbau-Architekt.
Jahrzehntelang haben die frommen Finanzchefs hinter den dicken Mauern der Ordinariate ihr Geheimnis bewahren können. Und nun sickert Stück für Stück zumindest ein Teil der Wahrheit heraus: Die katholische Kirche ist nicht arm, sondern reich, einige Bistümer sogar superreich. Paderborn, wer hätte es gedacht? 3,6 Milliarden allein an Anlagevermögen!…
und meiner Heimatstadt widmet er einen ganzen, inhaltlich nicht sauber recherchierten, Absatz :auweia:
…So wie die Katholiken von Balve, hundert Kilometer entfernt von Paderborn. Sie hatten vergebens protestiert und demonstriert, um ihr katholisches Krankenhaus St. Marien zu erhalten. Sie empfanden die Sparmaßnahme ihrer Kirche im ländlichen Raum geradezu als existenzbedrohend. Aus - wie es ihnen gegenüber hieß - wirtschaftlichen Gründen wurde das Haus dennoch vom katholischen Träger geschlossen. In Balve kommt nun die Nachricht über den großen Reichtum des Bistums bitter an…
Den 54-seitigen Finanzbericht scheint er nicht richtig gelesen oder nicht verstanden zu haben – oder beides, und so enthält der Kommentar die üblichen Vorwürfe, Halbwahrheiten etc. gegen die Kirche, die immer gut beim Leser ankommen und die der Leser von ihm hören will. Auf diese Weise bekommt und erhält der Spiegel seine Leser und die reflexartigen Kommentare füllen die Kommentarspalten.
Nix Neues also. – Aber wer erwartet von dem Herrn auch schon was Neues?
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HeGe
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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Beitrag von HeGe »

Juergen hat geschrieben:Den 54-seitigen Finanzbericht scheint er nicht gelesen oder nicht verstanden zu haben, und so enthält der Kommentar die üblichen Vorwürfe, Halbwahrheiten etc. gegen die Kirche, die immer gut beim Leser ankommen und die der Leser von ihm hören will. Auf diese Weise bekommt und erhält der Spiegel seine Leser und die reflexartigen Kommentare füllen die Kommentarspalten.
Nix Neues also. – Aber wer erwartet von dem Herrn auch schon was Neues?
Von dieser widerlichen Hetzpostille und diesem Autor erwarte ich tatsächlich nichts anderes. :kotz: Sich über das Geld anderer Leute Gedanken machen und Neid zu schüren ist eben einfach und bewährt. Früher wurde über die "gierigen Geldjuden" gehetzt, heute ist es die Kirche. Wohin ersteres geführt hat, wissen wir, bei der Kirche ist es auch nur eine Frage der Zeit.
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Gallus
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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Beitrag von Gallus »

Ich finde diese Zahlen generell eher enttäuschend. Immer hat man uns erzählt, die Kirche sei unvorstellbar reich. Und nun Paderborn... knapp über 4 Mrd. Vermögen. Die hatten 1216 Jahre Zeit zur Vermögensbildung, da ist das wirklich nicht viel. Beim Staat und den Sozialversicherungen geht das an einem halben Arbeitstag durch die Schornsteine. Unvorstellbar reich... pfff...

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Juergen
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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Beitrag von Juergen »

Auch Reichtum ist relativ
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der ... _Deutschen

31 Mrd. – Quant-Familie
18 Mrd. – Albrecht (Aldi Süd)
18 Mrd. – Schaeffler
17 Mrd. – Albrecht (Aldi Nord)
…usw…

…wobei unter den 5 Reichsten im Jahre 213 nur ein Paderborner auftaucht: Stute mit ,5 Mrd. Die dürfen vom Fabrikdach vielleicht neidisch zum Domturm schielen.
:)
Gruß Jürgen

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Hubertus
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Re: "Die Kirche und das liebe Geld"

Beitrag von Hubertus »

Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

HeGe
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Re: "Die Kirche und das liebe Geld"

Beitrag von HeGe »

Die SZ scheint sich als Aufsichtsrat der deutschen Bistümer etablieren zu wollen:

http://www.sueddeutsche.de/bayern/katho ... socialflow
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Gallus
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Re: "Die Kirche und das liebe Geld"

Beitrag von Gallus »

HeGe hat geschrieben:Die SZ scheint sich als Aufsichtsrat der deutschen Bistümer etablieren zu wollen:

http://www.sueddeutsche.de/bayern/katho ... socialflow
Ist ja auch was Wahres dran. Früher gab man mal Altäre in Auftrag, die problemlos 5 Jahre überstanden, oder auch mal 12. Heute läßt man moderne Künstler für viel Geld häßlichen Dreck produzieren, dessen Anblick schon nach 2 Jahren niemand mehr aushält. Lernt man draus? Nö.

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Hubertus
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Re: "Die Kirche und das liebe Geld"

Beitrag von Hubertus »

Erster Entwurf, der - wie der KG berichtete :breitgrins: - als zu teuer verworfen wurde


Zweiter Entwurf, der jetzt den SZ-Art. auslöste
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Re: "Die Kirche und das liebe Geld"

Beitrag von HeGe »

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Re: "Die Kirche und das liebe Geld"

Beitrag von HeGe »

Trotz Rekordeinnahmen bei der Kirchensteuer:

Zinsflaute: Erzbistum Köln schreibt Millionenverlust
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Hubertus
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Re: "Die Kirche und das liebe Geld"

Beitrag von Hubertus »

[oben verlinkte Seite ist mittlerweile nicht mehr erreichbar.]

"Ordinariat bezieht neues Dienstgebäude in Kapellenstraße"
Arbeitsplätze für rund 400 Mitarbeiter / Bündelung auf drei Standorte im Münchner Kreuzviertel
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Re: "Die Kirche und das liebe Geld"

Beitrag von JosefBordat »

Die Kirche. Ein Schreckensbild. Oder besser: Schreckenszerrbild. - https://jobo72.wordpress.com/216/4/13 ... ckensbild/

JoBo
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Re: "Die Kirche und das liebe Geld"

Beitrag von Caviteño »

Milliarden-Loch in Pensionskasse der katholischen Kirche
Die „Kirchliche Zusatzversorgungskasse“ (KZVK) des katholischen Verbands der Diözesen Deutschlands, mit 1,1 Millionen Versicherten und 150.000 Rentenempfängern einer der größten nichtstaatlichen Altersversorgungseinrichtungen in Deutschland, ist ein Sanierungsfall. Im vergangenen Herbst stellte sich heraus, dass die Bilanz der KZVK in einem Umfang von 22,5 Milliarden Euro zum 31. Dezember 2014 eine Deckungslücke von 5,5 Milliarden Euro aufweist.
„Veränderte Annahmen zur langfristigen Entwicklung der Verzinsung auf den Kapitalmärkten, die sich aus der Politik der EZB ergeben“, so ein Sprecher der KZVK gegenüber der F.A.Z., hatten eine Neubewertung der Verpflichtungen und die Bilanzierung eines Ausgleichspostens erforderlich gemacht.

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Re: "Die Kirche und das liebe Geld"

Beitrag von HeGe »

Caviteño hat geschrieben:Milliarden-Loch in Pensionskasse der katholischen Kirche
Die „Kirchliche Zusatzversorgungskasse“ (KZVK) des katholischen Verbands der Diözesen Deutschlands, mit 1,1 Millionen Versicherten und 150.000 Rentenempfängern einer der größten nichtstaatlichen Altersversorgungseinrichtungen in Deutschland, ist ein Sanierungsfall. Im vergangenen Herbst stellte sich heraus, dass die Bilanz der KZVK in einem Umfang von 22,5 Milliarden Euro zum 31. Dezember 2014 eine Deckungslücke von 5,5 Milliarden Euro aufweist.
„Veränderte Annahmen zur langfristigen Entwicklung der Verzinsung auf den Kapitalmärkten, die sich aus der Politik der EZB ergeben“, so ein Sprecher der KZVK gegenüber der F.A.Z., hatten eine Neubewertung der Verpflichtungen und die Bilanzierung eines Ausgleichspostens erforderlich gemacht.
Das wird nicht die letzte Altersvorsorgeeinrichtung nach dem Anlageprinzip sein, die aufgrund der Zinspolitik der EZB in Schieflage gerät. Für unser Versorgungswerk sehe ich auch dunkle Wolken. Ein Hohn, wenn man bedenkt, wie noch vor wenigen Jahren die private Altersvorsorge propagiert und gefördert wurde.
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Re: "Die Kirche und das liebe Geld"

Beitrag von Siard »

HeGe hat geschrieben:Ein Hohn, wenn man bedenkt, wie noch vor wenigen Jahren die private Altersvorsorge propagiert und gefördert wurde.
Du unterliegst dem Irrtum, daß dies dazu gedacht war, Geld für die zukünftigen Pensionisten zu schaffen, das war staatlicherseits aber nicht das Ziel.
Die Riesterrente z. B. wir kaum jemandem etwas bringen – außer den Versicherungen.

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Gallus
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Re: "Die Kirche und das liebe Geld"

Beitrag von Gallus »

HeGe hat geschrieben:Das wird nicht die letzte Altersvorsorgeeinrichtung nach dem Anlageprinzip sein, die aufgrund der Zinspolitik der EZB in Schieflage gerät. Für unser Versorgungswerk sehe ich auch dunkle Wolken. Ein Hohn, wenn man bedenkt, wie noch vor wenigen Jahren die private Altersvorsorge propagiert und gefördert wurde.
Die kapitalgedeckte private Altersvorsorge per se ist nicht das Problem. Vielmehr ergeben sich die Schwierigkeiten aus den Anlageformen, die der Gesetzgeber als vermeintlich "risikolos" für die private Altersvorsorge bevorzugt. Wer mit langem Zeithorizont in Aktien(fonds), (offene) Immobilien(fonds) usw. anlegt, hat in der Regel kein Problem.

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